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Dresdner Nachrichten : 31.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189008318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-31
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.08.1890
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geile «o LI» «»lüiidioiinitii mit derPrivat- s„e «eile rv Pss. Sv'» Buralchatt ur hie »nchäluuuze Aumaluue der »Milk» wird nl '— varldie?lnkün>!!k' VordervttaM««» , oücr Posicinzalimua. tNaolae Llu»iul»»e der d mcht acoebc». Aul- asdlunasauliraae »eaen »na dura, Ärleimanea Sn. de euigeMndier Kchritt. luiie leine «ecdaidvchlelt. imaen »eftme» lämmiitcl!» .erin»iem»»riielle» an. Nr. n. klnklindiaimaen «amliauc «cci vernwr« oreclmeäel 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. Dresden, 1890. r;Z. 5 - kroislislou trratt» rmä frimoo. I Lia» «akuum. Oari fri««Iviaai»a, üokUsk. Ltablirt I8SS. kmbo^IIWtNkll l.i VIviI«!»«!»!» 8 Uvrn«t«>nüN»vlL ml Ullt lull»-, Ubor llacbt «roaicnoiul, mode Icivdouä. . IlI«I«6t: Uarlonste. 10, /lMNlIoNStl». lg, 'r«lolc»ii«r5tl'.4v. dkeu«t.: Helnelotiste. (8lll<!t (iiirlitr). «. «« OlK»» I« dorübwt« llrvmor Mrirs, LiÄeL H ?tsnni§s, rrio bolcaoul v»rrÜL><«N! bvi 8. v. wvdrsir, ^ee^l'üWo 6. Unvulielenelreiili" Vrvsävn, 8v«8tr»88v V, I. jtvr»Ls^rLt1riretto 11LV. I. zvnout'«n-llxp«ill11on für »Nv ^oitnnxon. II. irMot-Verknut sür «Uv I)ro«4nor ^Ilvntvr. III. , lon-l'ontrvlo untor Onnultio. IV. ^'vtteetlou äer 8lli-Ns. I-rnuIeitlotterle. Lotse- ILvIkvr v»8vllvl» tV«ev88aire« irvlnviIcvlLvi» »vi8vplaiil« ir«l«vl»iitv ^Lvsloeks von II» Llk. an, Viiiiiniiiiiiiatvl .I»I»pvi» emplloblt in xiosaor 2l.ru>»abl Lodert LrwLv, ältml-Iit 1 Gllüjljlnls). für 8l»vrtr»Ik«>«vI»rirt K«l8,o-^rttlbel unä II«il«u-HI»eI««anr«n. Lni-<r»s'Wahl Kaiserslaulern-Kirchlicimbvlandcn. Flcischvertbcileriiiig, Englffch-portugiesischer Vertrag. Hoinachrichten, Aiiwendung Ftlirgri. VersammlililgörechtS, Laildcsvcrtichcrungsamt. GcrichtSverhandlunacn. TageSgeichichte. »Romeo und Julia". I Sonntag, 31. August. tScra««orUiarr NktiMem kür Politisches v' »mit «lerev n> »rr»de». Mit besonderer Genugthuung dürfen die Vertreter des national- gesinnten Bürgerthums aus den Ausfall der Wahl in Kaiserslautern- Kirchheimbolanden zurllckblickcn. Der dentsch.uatiouale Gedanke ist dort bochaufgcleuchtet und hat einen prächtigen Sieg über ein unnatürliches Bündniß verbissener Gegner erfochten. Jener pfälzische Wahlkreis war heiß umstritten; am 20. Februar hatte dort der damalige Franksurter Oberbürgermeister Miguel über Volls- parleiler, Sozialdemokraten und Klerikale mit der knappen Mehr heit von 27 Stimmen gesiegt und auch diese wurden angefochten. Die Beförderung Miguel'- zum Finanzminislcr beugte der llngiltig- keilserklärung seiner Wahl vor; als die Ersatzwahl ausgeschrieben wurde, hatten die dortigen Nationallibcralen anfangs nicht übel Lust, die Flinte in's Korn zu werfen und sich dcrCnndidatenausslcllung überhaupt zu enthalten. Der Rücktritt Bismarck's hatte eine gewisse Klciiimiitbigkeit und Verzagtheit in ihren Reibe» verbreitet: vielen von ihnen erschien, wennschon völlig zu Unrecht, die innere Lage des Reichs unklar und die Zukunft unsicher. In letzter Stunde rafften sie sich aber auf und besannen sich auf ihre Pflicht als Männer und Staatsbürger, die es verbietet, an der Ziilnnst deS Reiches zu Verzweifeln. Sie stellten den Gutsbesitzer Brunck ans. Viel war jedoch versäumt worden, Manches konnte nicht mehr in der Eile eingeholt weiden und es war nicht sehr ermnchigend, daß Herr Brunck nicht selbst vor die Wähler hintrat und den Wahlkreis bereiste. Dte Gegnerschaft war um so rühriger und als nun gar am Wahltage, dem 19. August, das herrlichsteEmtewetler herrschte, also die ländlichen Wähler die Ackcrbcstcllung dem Stiminzcttclab geben Vorzug, da war man erstaunt, daß auf Herrn Binnck so viel Stimmen steten, daß ihm nur noch 17 zur absoluten Mehrheit fehl ten. Nun kam eS zur Stichwahl und bei dieser siegle der nasto nale Candidat Brunck über den Volkspartcilcr Grohö mit etwa 500 Stimmen. Die vereinigten Gegner sind jetzt also viel gründlicher geschlagen worden, als am 20. Februar. Sie hatten einen Hanpt- coup ansfühlcii wollen, es sollte dargethan werden, daß cS mit dem nalionalgcsiiinten, der maßvollen Entwickelung zngcthancn Bürgcr- thnm in Deutschland aus und der sich überstürzende Radikalismus sein Erbe sei. Durch diese Rechnung hat der Sieg des nationalen Candida- ten Brunck einen dicken Strich gemacht. Derselbe empfing die treu liche Unterstützung der Conscrvativcn, obwohl diese in dem Wahl kreis nicht sonderlich stark vertreten sind. Tie Gegnerschaft war bunt znsammcngcwülfelt. Für den Volkspartcilcr Grohö stimm ten von HauS ans die Deutsch-Freisinnigen, was Niemanden be fremden wird, die Klerikalen und in der Stichwahl auch die Sozial demokratie. Letztere legte» sich sogar mit ganz besonderem Eifer an den Laden und der Stimmenzuwachs, den die Stichwahl dem Volkspartcilcr Grohö besonders in de» Städten brachte, besteht fast ganz ans den von den Sozialdemokraten ansgcjagtcn Wählern. Herr Grohö hatte sich nämlich die sozialdemokratischen Stimmen dadurch gesichert, daß er sich allen Bedingungen dieser Partei vor her unterwarf. Hat ihm aber Nichts geholfen ! Zu seinem Durch sall trug eine recht unrühmliche Zweideutigkeit bei: in den Städten donnerten die demokratischen Redner gegen die Gctreidczvlle. die Herr Grohö im Reichstage abschasfcn helfen würde; auf dem Lande dagegen umgingen seine Wahlagitatoren fein vorsichtig diese übliche Frage gänzlich, oder sie gaben unter der Hand zu verstehen, Grohö werde in, Reichstage an den Getrcidezöllcn nicht rühren. Tie Bauern aber trauten diesem Doppelspiele nicht recht. Sehr bedauerlich ist, daß sich in Kaiserslautern die Katholiken den Geg nern des nationalen Gedankens zngcselltcn und mit den Sozialdemo kraten gemeinschaftliche Sache machten. Das ist geschehen, nachdrm in Kolmar die elsäjsischen Katholiken jedes Handinhandgehen mit den Sozialdemokraten verschmäht und für einen evangelischen Mann gestimmt haben; das ist geschehen, nachdem der Katholikentag zu Eoblc»; die katholischen Wähler zum Kampfe gegen die Sozialdemo kraten ansgernscn hatte! Dieses Kaiscrslantcrncr Bündniß zwi schen Vvlkspartei, Sozialdemokratie und Katholicismus krankte bis an die Knochen an innerlicher Unwahrhaftigkrit. Wir hoffen, es ist das letzte Mal gewesen, daß sich gläubige Katholiken bei einer Wahl zusammensinden mit der religionSfeindlichen Sozialdemokratie. Das ist doch der Helle Widerspruch! Ter Beschluß des Koblenzer Katho likentages» wenn er einen Sinn haben soll, muß doch vor Allem bei den Wahlen zur Anssührnng kommen! Umso erfreulicher ist es, daß der trotz so vieler widriger Umstände anfgcnommene Wahl kampf der nalionalgesinntcn Männer der Pfalz mit eincm ansehn liche» Siege geendet hat. Das ist ermnthigcnd — das Bürgcrthum dankt nicht ab zu Gunsten deS wüsten Radikalismus, sondern sichert sich den ihm gebührenden Einfluß auf die Gesetzgebung des Reiches. Kein Tag vergeht ohne einen neuen Beitrag zur Flcischthcuer- ung. Heute verzeichnen wir deren mehrere: Die Zufuhr lebender Schweine uuS Oesterreich-Ungarn ist nach den oberschlcsischen Grenz städten wieder gestattet worden, wemffchon nur zn Schlachtzwecken, nicht zur Zucht. Ferner legt ein ostprcnßijcher Landwirth öffent lich dar, daß die KommissionSgebühren, die der Zwischenhändler erhält, doch auch recht mit zur Fleischvcrtheuerung beitragen. In Berlin betragen die Gebühren, die der ViehkommissionSr nutz die Auslagen am städtischen Markt beanspruchen, 5 Proz. vom Erlöse des Schlachtviehes; sie könnten wohl etwas billiger sein. Die Fleischer selbst» so heißt eS. leiden noch vielfach an den alten Kon trakten und nehmen gerade jetzt bei steigendem Preise wohl nicht zu großen Verdienst. Auf der anderen Seite weist man darauf hin. daß bei der Jleischthrnenmg in Deutschland wohl ein Verbot der Ausfuhr von frisch geschlachtetem Fleisch am Platze wäre. Es ist nämlich zwar richtig, daß infolge mehrfacher Grenz- erleichtcrung die Zufuhr von ausländischem irüchgcschliichlctcn Fleisch nach Deutschland etwas gestiegen ist, nämlich täglich um 719 Dov- peleentncr; andererseits ist aber auch die Ausfuhr deutschen Fleisches gestiegen und zwar erheblicher als die Einfuhr. Soll die Flcisch- auSsnhr frciblciben, so müßte auch die Fleischeinfuhr fceigcgcden werden. Dem westlichen Deutschland ist cs ja gewiß zu gönnen, wenn cs nach dem AuSlande Fleisch ansführt. das dort thenrcr be zahlt wird als zu Hauke; aber wenn dem östliche» und mittleren Deutschland die Einfuhr deS billigeren fremden Fleisches durch Zölle erschwert wird, so ist das eine Ungerechtigkeit. AllcS kommt schließ lich darauf hinaus, daß die deutsche Lnndwirthschaft zur Zeit noch nicht Im Stande ist, den Flciichbcdarf des Inlands zn decken. Bei den Schweinen wird sie es baldigst thun könne», nicht aber sobald bei de» übrigen VIehgattnngen. Die außergewöhnliche Lichtung des einheimischen Viehbestandes, der Uebcrgang zu einer möglichst vichloscn Wirthschast hat in der Hauptsache den Fleischmangel be wirkt. Die Aufhebung der Grenzsperre und die Beseitigung der Zölle auf geschlachtetes Vieh werden der Fleischlhenerung ein Ende bereiten, ohne die Lnndwirthschaft zu schädigen und ohne ihre löblichen Anstrengungen, durch vermehrte Zucht und Mästung dem Mangel abznhclfen, um den Nutzen zu bringen. Der erst nachträglich bekannt gewordene Wortlaut deS englisch- portngicsischen Vertrags über Südafrika läßt die Größe des eng lischen Sieges eist in seinem vollen Umfange erkennen. Es ist die vollständige Vergewaltigung des schwachen Portugal durch das starke England. Dieses ist langsam, aber sicher in Südafrika vorgcdrnngcn. Zuerst kam der Jäger, dann der Missionar, endlich der Händler, um die Gebiete zn erforschen, nnf die England ein Auge halte und dann legte das Muttcrl'nd seine breite Hand darauf. Die engli schen Missionare »amculuch entpuppten sich als gewiegte Kanflcnlc; sie arbeiteten der englischen Besitzergreifung auch in Ländern vor, auf welche Portugal alle Amprnche hatte. Allerdings hatten die Portugiesen das Hinterland ihrer uralten afrikanischen Besitzungen ziemlich vernachlässigt; erst neuerdings kümmerten sic sich um Ge biete, ans denen vor 3 Jahrhunderten ihre Vorfahren unermeßliche Ncichthümcr Hollen; aber so kräftigen schlauen Mitbewerbern, wie cS die Engländer sind, kamen sie zn spät. So büßt Portugal jetzt Länder ein, auf die cs einzig und allein Ansprüche hat und von denen England früher selbst anerkannte, daß sie in die Machlsphä- rcn Portugals gehören. Das bittere Gefnbl des brutal Vecgewal- ligtseins kommt denn auch kcäslig in Portugal znm Vorschein. Wollen wir Deutschen aufrichtig sem. so müssen wir sagen: Eng land kvnnie zur Stillung seines Länderbnngers in Südafrika erst schreiten, seitdem cs das Abkommen mit Deutschland über Ostasrika getroffen halte. Das machte England Lust und so erreichte es, durch die deutsche Nachgiebigkeit, daß es sich ein breites Gebiet vom Kap der guten Hoffnung gner durch das Innere Afrikas bis nach Egvpten, versehe» mit den nöthigen Zugangsstraßen zn beiden Meeren, ansrichtcn konnte. g. Fast das ganze Dorf Neu-Borawen ist ab- Feruschreib- mid Kcnlslirckh-Bcrtchtc vom 30. August. Berlin. Ter Kaffer hatte beute Vormittag eine längere Cvnicrcnz mit dein Ncichc-tainler v Eaprivi und folgte Nachnuttigs einer Jagdeinladung des Reichslagsabgcordnelen v. Bcnda nach Rudow bei Berlin. — Hinsichtlich der SkandardSente, wonach Kaffer Wilhelm beim russischen Manöver, nachdem er sich an die Stütze feines WyborgerJnfanlericregimeius gestellt, bei einem von ihm iintzrovisirien Angriff ani eine überlegene Stellung in Ge fangenschaft gcratben fei, wird der „Nordd. Allg. Zlg." von einem durchaus znvcrläisigcn Augenzeugen mitgelheüt, daß Se. Maiestüt zur fraglichen Zeit zivar zur Begrüßung feines Wpbvrgcr Regi mentes an dasselbe berangcrülcn sei, fich aber nicht bei eincm Angriff desselben an die Spitze gestellt hat, also auch nickst in Ge- fangcnfchast gcratben konnte. I» Gefahr, gefangen zn werden, ge riest, in dieser Epttodc deS Müffchen Manövers der russische Ge neral Rülster. — Ter Fürst und der Prinz Ferdinand von Holrcn- zvllcrn sind Herste zur Tbcilnalmre an der mvraeii in Potsdam slatlfrndciidcn Tauffererlichkeit bei», Erbprinzen von Hohenzollcra hier cingctwsicn. — Der frühere ttnlcislaatsfckrelär rin auswär tigen Amt, Gras v. Berchem, soll znm bäurischen Gesandten am Wiener Hose auscrschen fern. — Ter Sachsen - Meinirigensche Staatsmiirisler a. D. Freiherr v. Giesecle ist gestern gestorben. — Fürst Bismarck verläßt Anfang nächster Woche nach beendeter Cnr Kissingen. Berlin. Die am 25. d. M. voraekoinmencil Ansschreilnirgcn gelegentlich der sozialdemokratischen Verrammlung in Friedrichs- Hain haben, da sich in Berlin z, Z. wegen der Hecbsrmanvvcr deS Gacdckorps nur schwache WaclstkommandaS befanden, dem Reiclis- anzriger zufolge, Antaß gegeben, cine Jnfaisteriebrigadc deS dritten Armcckorl's, welches ihre Ucbungen in der Nahe ablüelt, zur Aus hilfe im Gariiiioildteiist hcranznstchc». — Tic ReichSregicrnng hat de» Vorständen der verschmolzene» internationalen Lavor Lcagrre and Fcdcralivn, sowie des naiionalen Verbandes aller Gewerke »nd Jndnslriecn in England mitgclhcit, daß künftig das Teirtrchc Reich von der Sphäre stirer Operationen anSgeswlossen werden müsse und daß die in Deuischlnnd gebildete» Zweige niilerdrrickt werden würden, — Die Nachricht, daß auf Anordnung des Mi nisters deS Innern die Pvliceiiiunmjchast in Nordschlcswig durch Abkonniiairdiriingcn aus Berlin, Magdeburg, Hannover und Ham burg erheblich vermehrt worden sei, beruht nuf Erfindung. — Die hiesigen Sozialdemokraten begehen morgen den Todestag LnssnllcS im bcnachbarlen FriedrichShasen, wohin zahlreiche Mnssciiansflngc geplant find. — Die Opposition gegen die sozioldeinokraliichr Rkichs- wgSsrakiion wird in sozialdemokratischen Kreisen aus ctn Komplott znrückgcsühri, bei dem der frühere Regierungs-Baumeister Keßler und der Aba. Schippe! die Hauplnktcnre sein tollen. — Der Ber liner Stcidthansbnlt hat im Finanzjahr 89/90 einen Ucbcrschiiß von b'/r Millionen gegen den Voranschlag ergeben. — Bei Station Wilmcrkdors-Frlcdcnan bei Berlin stihr gestern Abend ein Pcr- sonenzug auf Wagen eines rangircnden Gnlerznges. Der Loko motivführer Momvel wurde getödtet, der Heizer uno zwri Schaffner schwer verletzt. Der Heizer ist heute seinen Verletzungen erlegen. Von den Passagiere» kan. Niemand zu Schaden. — Der Eentral- vcrband deutscher Industrieller schickt abermals Bcaufiraglc znm Studini» der Trabes ttnionS nach England, während die rhciniich- wcstfälischc Industrie eine Engncl: über die Saarbrücker Ärbcilcr- Vcrhältnissc anstellen läßt. Leipzig, Am 2. September bleibt die Börse geschlossen. Die während der MichaeliSmesse in der Leipziger Börsenhalle stait- findende Gariibvrsc beginnt am 20. September. Cbe m n i tz. Tie hiesigen Holzarbeiter beschlossen, eine rege sozialistische Slaiialion in allen Orlen Westsachscns zu schaffen, überall sozialistische Vereine zu gründen, AgiiatioiiSsondS zn er richten nnv in allen Werkstätten Vertreter zu ernennen, um fort währenden Verkehr mit den Vertrauensmännern zn erhalten. Spandau. Im Königl. Fcnelwerkslaboraivrium fand gestern eine E-.plosion von Fencrwcrkslörpcrn statt. Drei Arbeiter wurden verletz,, davon zwei schwer. Glvga n. Beim Pionierbatalllon Nr. 5 sind Massenerkraiik- niigen an gastrischem Fieber mit typhösen Erscheinungen vorgc- kommen. Das Bataillon wird in ffvlirte Barackenlager verlegt und nimmt an den Manövern nicht Thcil. K ö l n. Die Gründung des Bochumcr, Gclsenkirchener, Essener und Mnhlheimcr Kvü!enverkanfsnereins ist fraglich geworden, da verschicdrne Bergiverksbesitzer nicht beiircten wollen. Detmold. Ter Lippcsche Landtag ist auf den 2. Oktober berufe» zur Bcrnthniig eines Gesetzes, betteisend die eventuelle Ein setzung eines Negcnlen für Prinz Alexander von Lippe. Nürnberg. In der großen Hornschuch'tchen Weberei zu Pfvrihcim ist das Garnlager in Flammen aufgcgangcn. Ter Schaden beträgt 100,000 Mk. Ncidenvur'l ' gebrannt. Pari s. Vergangene Nacht verbreitete sich das Gerücht, die Große Over brenne. Im Saale der elektrischen Accumnkatoren in der Großen Over war Feuer' entstanden, das jedoch bald be wältigt wurde. Bern. An der österreichisch-schweircrischen Grenze ist ein Nhciiinnsbrnch erfolgt. Die Folgen der Rbcinkataslrophe dürften noch unheilvoller werden als 1888. Der Rheinstrom durchbrach die Stcinwehre und den Binnendamm. Das ganze Thal von -HohenemS ist in. einen breiten Sec verwandelt. Ter Effcnbabir- damm von Hohenems steht unter Wasser. Tie Ernte ist total ver nichtet, der Regen dauert fort, j Ber n. Infolge der anhaltenden Regengüsse sind d!e Straßen in Granbiindcn so beschädigt, oaß die Posten mehrere Passe nicht paffsten könne». Die Gotthard-Bahn ist am Lneanaice infolge 5 Nieter hohen Schnttfolles ans 15 M'clcr Länge nitterbrochcn. Ter Rhein hat bei Reichenau die Höhe von 20 Fuß erreicht, welche er seit 1672 nicht mehr gehabt Hai. Die im letzten Winter iicuerbaule Brücke bei Landgnnrl wurde gestern Abend von den Finthen des Rheines fortgcrisscn, wobei eine Frau und ein Knabe um's Leben kamen. L o n d o ii. Im Fall, daß sich der Senat und das Repräsen tantenhaus in Washington nicht betreffs deS ZiickcrzollS einigen, ist ein Scheitern der Darifvorlage waimcheinlich. — Die „Times" melden, Nclidow sei anläßlich seiner Rückkehr nach Cviitlantinovcl der Träger freundlicher Versicherungen und werde wahrscheinlich die Jinlialive ergreifen zn einem Meinungsaustausch mit der Platte über den gegenwärtigen Stand der bulgarischen Angelegen heiten. — In Beaistwortniig der Vorstellungen verschiedener Groß mächte gav die Pforte mündlich und jchrittlich die Versicherung ihrer Absicht, durchgreifende Reformen in Nriiiciiicn cinsühren zn wollen. Pe! ers b n r g. Ein kaiserlicher Ukas verfügt, vorbehaltlich einer allgemeinen Revision deS Zolltarife?, eine Erhöhung sämmt- licher Sätze desselben um 20 Prozent »nd eine Steigerung deS Zolles für Kohlenkvaks und Tors in den Häsen des Schwarien und Assowschen Meeres um 40 Proz. Dagegen werden die Zoll sätze ans Eapern, Oliven und Lorbeerblätter, Kaffee, Cacno und Gewürze, Thce und Zucker, gleichwie ans Kohlcnkoaks und Tors, wen» letztere über die westliche Landesgrenze und durch die Häsen des Baltischen Meeres cingcfnbrt werden, nicht erhöht. Dieser klkas trist sofort in Kraft. Die Zollerhöhnng itt angcordnct, um die Zölle, die bekanntlich in Gold erhoben werden, mit dem Ver änderten Stande des Wechselkurses in Einklang zn bringen. K v ii il aiitiiiopel. Auf Befehl des Sultans wurde gestern der griechisch-orthodoxe Metropolit von Monasster seine; Amtes in Makedonien enstetzt und in .Hast genommen. Bei einer zuvor un geordneten Tnrchinchnng der Kanzlei des Metropoliten war eine Eorretvondenz anfgesniidcii worden, welche dieser mit der Regie rung einer auswärtigen Macht (Rußland?) gcfübrt hatte und tu welcher deren Intervention gegen Einsetzung der bulgarischen Bischöfe in Makedonien ncichgejncht Ivnrde. T>c Berliner Bö r l e zeigte Anfangs etwas weniger feste Stimmung, später aber belebte sich daS Geschält und auf deni Ge- samintiiiarkle kam lcbr feste Haltung znm Durchbruch. Im Vorder gründe standen Bergwerke. Estenbahnen erstellten sich reger Beachtung, namentlich österreichische, Schweizer und italienische Bahnen. Banken cnhiger, sremde Renten gleichfalls, Russen trotz der ZoUcrhöhniigen behauptet. Im Eaffavcrlehr war die Tendenz gleichfalls durchweg lest, Pcivatdiscvnt 3 Prozent. Nachbörsc sehr fest. — Wetter: Regen, Sndivcst-Mind. » r a ,i s s » r I s. VI. «ribkiits.» Urcdll 28D.7'>. «taa!Sb, LI!>,1». vom». 141.v». 0>sli«ikr M0,7.V »a-slcr 07.C». «vise. Nun. «oldr. 01,0». LILcon!» M.dn. DreSdn. VI. Uiz.ttl. Laura l.',!>.70. Italiriicr —. Fkst. V a r I ». >Si»I»S. Rcntc!I4,07. «Inlrld» U'L.ca». Alaltrner SO., ««„IS- ball» äüü,7.'>. Lombarde» W8,7.'>, da. Prlaritalc» —. Spnuicr 76,. Disblrr 4SN,.'!l. Liiomaue» 618.7ä. oroeanlvie (ie.!,7>'>. gcst. Varib. Iprndultc» ISchI»!>,> weliceu »er Anaust 2ä.70. »rr Nobbr.-Arbr. L8.M, rnhia. Bvlrttos vcr A»a»st W brr gaiuiar - Llyril 38,»0, still, Ulnbiil Vcr Slunust 71,7.',, Vcr gniinar-Llvrtt 66,L-, matt. » I» n e r d a I». «rodurir« tSchlutzi. «ktze» vcr November 217, Per Mär; 221. Na,oc» vcr Lclober I4ä, vcr März I4U. OertlickieS nnd Sächsisches. — Ce. Königs. Hoheit Prinz Georg reist am II.Scpibr.. Se. Maj. der König Albert am 17. Scplbr. zn den Kaiscr- manöpern nach Schlesien ab. Auch Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich A n g n st wird sich zu den Kaiscrtagcn nach Bres lau begeben. — Se. Köiisgkiche Hoheit Prinz Georg ist am 29. d. M. in Begiciliiiig des Ciiess des Gciieralstabes Oberst von Treilschke in Leipzig riiiaelroffcii „nd im Hotel Hausse abgetreten. Gestern früh begab sich Sc. Königliche Hoheit zur Besichtigung der beiden säch sischen Hnsaccii-Regimciilcr nach Nölha. — Oberstaatsanwalt Cubas ch in Zwickau t.itt nach lang- lähriger Ticnstteit am 1. Januar m den wohlverdient» Ruhestand, den er in Dresden verlcvcn dürfte. c- ps.iv,nri9^ pim xx rop »V
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