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Dresdner Nachrichten : 02.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-02
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1890
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Sir. ät». Leite L. «ss Dienstag. L. Letzt. 1!8VU --- ändert wurde, hat vielfach die Meinung bervorgemten. dieser erst erwähnte ermäßigte Portosatz gelte auch für Trucksacbeiisendungen aus Deutschland nach Oesterreich-Ungarn. mit welchem Lande wir ja hinsichtlich der meinen Tarife ein Poitgrbiet bilden. Die» ist nicht der Fall, sondern oben erwähnter Tarif gilt nur im inneren deutschen Verkehr und wie Nr. 3 de» amtlichen Post-Blatts an» drücklich in einer Anmerkung hervorhebt, beträgt das Porto für Drucksachen im Gewicht von über 50 biö 250 Gramm nach Oester reich-Ungarn nach wie vor 10 Pfennige. — Man schreibt uns: In der MontagSnummer Ihres Blatte» bringe» Sie einen Artikel über die Dien st boten »otb auf dem Lande und deren Rückwirkung auf die Viehhaltung und die Fleischpreise, der sein viel Wahres enthält, aber mir doch auch An regung zu einige» Bemerkungen gicbt. Ich habe 30 Jahre ans dem Lande m einer Fabrik gelebt und daher ausreichend Gelegenheit gehabt, die Arbeitsverhaltnisse in Fabriken und bei den Bauern, ober, wie sie sich seht lieber nennen höre», bei den Herren Ockvnomen zu beobachten und zu vergleichen. Wenn alles in die Fabriken läuft, so sind die Oekvnvinen viel selbst schuld ; würde» sie die Augen aufmachen, so könnte» sie wohl leben, das; manchcr der treibenden Ursachen, welche die ländlichen Dienstboten zum liebertritt in die Fabrik veranlaßt, lehr gut abgcholfen werden konnte. Da ist zunächst die überlange Arbeitzeit bei der Landwirthschaft. In der Fabrik begninl solche pnnkl «> Uhr früh und Hort, mit zwei Stunden Banse für Frühstück, Vesper und Mülagsbrol um 7 Uhr Abends, ja vielsalüg 'chon um 0 Ubr Abends ans. Sinn vergleiche man die Arbeitszeit eines ländlichen Dienstboten von sinh 4 bis Abends 0 oder gar lO Ul>r, und betrachte, wie viel Zeit über Tag vertändelt wird, weil nicht, wie in der Fabrik, alles pünktlich ineinandergreift. Es wäre unschwer, dieser Art'etteverichwendnng abznhelsen und die Arbeitszeit in der Oeko- noinic um 2—3 Stunden ahznknrzen. wenn nur in der Ockoiiaiiiie ebenso zielbewnsg gearbeitet wurde, wie in der Fabrik Zeit trat beim Bauer viel zu wenig Werth, es koste! thm ja nicht einen Pfennig mehr, die Dienstboten einige Stunden länger arbeite» zu lassen. Man betrachte nur an einem mit Stegen drohenden Tage in der Suite, wie vom Herrn gezögert und gezögert wird, lns endlich Abends der Herr Guts! csitzer zum Entschlüsse kommt, dag doch noch bis in die sinkende A'achi eingeiahlen werden muß. Wenn die lernte, wie bemerkt, viel mehr Arbeir bringt, denkt dann der O-eloiiom auch stets daran, rechtzeitig die Arbeitskräfte entsprechend zn vermehren? Nein, die wenigen Hände, die schon sonst von früh 4 bis Abends lu Uhr kaum mit der lausenden Arbeit fertig werden, sollen nun auch noch die so wesentlich vermehrte Srnwarbcil bewältigen. Und wie sieht es oft mit Kost und Wohnung ans! Wenn die Fabrik- arheiteun sich mit ZW Nee behilft, so bleibt ihr wenigstens der er sparte Betrag in der Hand; wie traurig ist es aber oft mit der .n'ochkanst bei den Bauern bestellt. Das Material wird verwende!, aber was daraus gebrau: wird, das ist oi! schrecklich. Ferner ver gegenwärtige man sich: Ivo und wie das ländliche Gesinde meistens wohnt und ichläst. Also, wenn der Oekonom die Eoncnrrcnz um den Aibeiler mit der Fabrik zn bestehen hat, io muß er eben seine Arbeiisbedingnngen »'..'glichst denen der Fabrik z» nähern juchen; ganz wird dies natürlich bei der verschiedenen Natur der Dinge nichl geben, We Licht Bien der ländlichen Arbeit werden aber dann der Fnbrikarbeil die Waage halten und die Schattenseiten nicht grober sein, als die der Fabrik, welche deren ja nnieilgbar auch genug hat. — In der Frage der F l e i s ch t h e n e r u n g hat sich das allgemeine Urthe'l wohl bereits dahin abgeklärt, dag die Ursachen derwlben nicht nr einzelnen Zufälligkeiten, sondern in einer Art von Sombinalion mehrfach zuiaimncnlresfeiidcr Einzclheile» be ruhen. Weder die Bichzöllc, noch die Abst'errnug der Grenzen ans veterinären Rücksichten, noch das Sinwicken der Zwischenhändler oder das Steigen der Friklerpreiie hätten für sich allein einen Rolhstand, wie er jetzt herrscht, herbeisühren können; und ebenso klar ist, daß Miltitz, Baron v. vrrrgk-i das Verschwinde» eines einzelnen »ns diesen Falten», wie die Aluhebniig aller Zolle, eine radikale Aenderniig nnlil herbersriliren kann, zumal gerade die letztere Maßregel der leise wieder ans- biühenden bem,iahen Viehzucht den Todesstoß versehen würde. Das; die Fleischiheneriing nicht nur dem weilen Kreise der Kon» men ten harte ^Lasten anserlegt, sondern auch ans die Lage der Fleischer ihre Schallen wirst, beweist ein nnS von dem Obermeister der D r c s dner Fiel s ch erin n n n g, Herrn W. Wagner sen., über die Frage der hohen Fleischpreiie zugchcnde Erörterung, der wir folgende Anssührnugcn entnehmen, ohne unszedech mit den selben zn identisieiren: „Nach genauer Sondiiimg aller hier ein schlagenden Beihällnis'e muß man zu der Ueberzengung konunen, das; die geradezu nnechörlen Preise Von Schlachtvieh lediglich am dem Rüingel an den verschiedenen Fettviehgattnngen beruhen, der sich nichl nur in Sachsen, sondern auch in den anderen Gegenden des Deutschen Reiches nberanS fühlbar macht. Ta die Ursachen tnr die'e Erscheinung, insbesondere die geringen Fntterenttt» in den lehlcn Fahren und die iiiwlgcdcssen rednzulcn Viehbestände der Landwirlhichaft bereits andrnveir in den Dresd. Rache", ge würdigt wurden, so sei es erlaubt, sich ans folgende Thatiachcn zn be'chränken c Seit der Zeit, wo ein grobes Ei'eiibahnnch die Erde nm'pannt und Damvserluiicn nach allen Richtungen führen, kann von emcm eigentlichen Mangel an irgend einem iivihiveiidigen BerbranchSaniket nm sv weniger die Rede sein, als die Speknlalio» ichon dafür sorgt, das; die Waare dorthin gebracht ivicd, ivo sie eben fehlr. Es werden sogar unter Umständen eigene BeckehiSmcge eröffnet und von Staatswcgcn unterstützt, wenn die bisherigen Bezngsancllen von Rohmateralicn oder die Absatzgebiete für fertige Produkte versagen. Für die Einfuhr von Schlachtvieh, das doch zu den westnE-hsten Faktoren in der Velkseuiahrnng gehört, sind derartige Erleichtenmgen nicht mir niemals cingelrelen, sondern dfticlbe ist sogar durch Absperrung Eetterrcichs, das über mnslcr- g'ltigc betcriiiar polizeiliche Einrichlnngcn verfügt, noch erschwert rew. verschlossen worden. Hierdurch wird dem Viehzüchter ein Monopol zngestaiidcn, .das derselbe in der rücksichtslosesten Weise ansnnlst -der liierin liegende Vorwurf gegen unsere landwirthschast- tt l Viehpra dnkkion durste denn dech sehr einseitig und ans de» Tl'it'acheii ichwerlich zu begründen rein! Tie Red.). Ein Bei 'p c! inag dies bciveiscii. (?i Am 18. Zslngnst sind in Wie» gute, böhmische Masiochscn vv» drirchsilnuttlich 800 Kilo lebcndeur Ge wühl ml! etwa 5oo Mk. im Durchschnitt bezahlt worden, die ans dem hiesige» Markte mit Leichtigkeit bis «iö» Mk. erzielt hätte», obgleich der Transport dieser Thicre nach Sachsen sich billiger ge stellt haben würde, als nach Wien. Aber die Grenzen bleiben ge schlossen und man sagt nach wie vor: „Ja, an den hohen Fleisch- vreisen sind die Zwischenhändler und die Fleischer schuld". Man fabelt auch Ivolil von eurem Ring der Großhändler, als ob sich der Preis des Fleisches uns Kommando von cnngen K rpitalistc» ebenso in die Höhe treiben lasse, wie der von tropischen Erzeugnissen oder Lnxnsivaaren. Wenn die Viehzüchter meinen von den Händlern übervortheilt zu werde», so mögen sie ihr Mastvieh selbst zn Martte bringen; nm Fleischer kaufen ihnen ebenso gern ab als de» Händlern. Wenn man endlich den Fleischern daraus einen Bviwnrs inacht, daß sie vor einigen Jahren längere Zeit hindurch billiges <M>lachlvieü gehabt, »bcr mit dem Hcrabsetzk» der Preise langsam und imznreichend vorgcgangen wären, so ici daran er innert, daß damals jür Leder und Talg er» Preissturz von min destens 40 Pro.;. eintrat und dadurch die billigeren Viehprciie aus geglichen wnlden. Jetzt aber arbesten die meisten Fleischer wahrlich umsonst oder gar unter Verlusten, und erwarten nicht eher eine Besserung dieser Zustände, bis die Grenzsperre vollständig aufge hoben ist, denn innere deutsche» Viehzüchter vermögen gegenwärtig den vvrticaenden Bedarf an Fleisch auch »ichi annähernd zu decken." — Znm Schlich thcitl Herr Obermeister Wagner noch mit, dich er in Gemeinschaft mit dem stellvelttelenden Obermeister Bern hardt im Anstrage des Vorstandes der hiesige» Zlechhcüiiliung ein Gesuch ui» Aushebung des EinfnhrverboleS für Schlachtvieh best» Ministerium des Innern eingereicht habe. Es ist an dieser Zu schrift erfreulich zu koiislatircn, daß dieselbe keineswegs auf die Bcir'iligung der Äiehzöttc, sondern nur auf eine möglichst weitgehende Aushebung der Grenzspelrmcchregel» drängt, und da eine bedeutende Milderung bereits in mancher Richtung eiiigelrcicn ist und weitere Milderungen in Aussicht stehen, so ist nur zn hoffen, daß alsdann thaliachlich für das Publikum, nicht blos für die Händler und Fleischer, bessere Tage anbrechcn I — Herr Aiiitsgcricktts-Nelerendar Dr. Zahn, hier, wurde fast einstimmig unter 10 Bewerbern zum Bürgermeister von Lommatzsch gewählt und tritt derselbe, nachdem die Bestätigung seitens der König!. Krelshauptmannschaft erfolgt sein wird, am 1. Oktober d. I. nr sein neue» Amt. — Zu Ehren Sr. König!. Hoheit de» Prinzen Friedrich August gab am 21. V.M. Herr Graf Friedrich Vitzthum von Eck- siüdt - Lichienwalde auf seiner Preußischen Besitzung Schloß Schön-Wölkau bei Leipzig ein Diner von 50 Gedecken, zu welchem onck das gesammle Otstzierkerps des Gardcreilcr Regiment-, der König!. Sächi. Gesandte in Berlin. Graf v. Hohcnihal »nd Bergen, Generat v. Kirchbach. Oberst Preußrr, Maior v. Strnhlcnheim. Lliigeladiutant Hauvtnnmn v. Waaner. Kammeiberr v. Wuthenau, sowie Herr v. Boxberg Einladung erhalten batten. Während der Tafel concertirte da» Musikchor de» Garde-Relter-RealmentS, welche» von Taucha gekommen war. Da» exquisite Diner war von Herrn Hoftraiteur Karl Tiegel in Dresden auSgeiicbtet worden. — Bäderfreauenz. Karlsbad, den 30. August 23.805 Parteien mit 31P11 Personen; JohanniSbad den 38. August 1Ä>3 Parteien mit 2023 Personen; Salzbrunn, den 30. August 4l70 Kurgäste; Sulza, den 28. August 1066 Parteien mit 204l Personen; Ostseebäder Travemünde und Niendorf, den 30. August 3733 Par teien »iit 5639 Personen. — Gestern Morgen ließ sich in der Nähe von Niedersedlitz ein unbekannter junger Mann von dem Frnhzuge überfahren; dem Acrmslen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. — Leipzig. 1. September. Ce. Majestät der König wird morgen 8 Uhr 10 Minuten mittels Exirazuges hier cintresfen und sich sofort mittels Wagens zu den bei Seebauseu-Mockan stattfmdcnde» Kavallericinanövern begeben. Am Nachmittag in der 3. Stunde wird Se. Majestät vom Balkon des Königlichen Palais in der Gölhcstraße ans de» Sedanfestzng besichtigen und sich sodann i» der 6. Stunde nach der Festwiese im Neuen Schntzenhaiise begeben. Die Rückreise wird Abends 8 Uhr 30 Mi nuten ebenfalls imttels ExirarngeS erfolge». — Se. Königs. Hoheit Gc'neralselbmcrrschall Prinz Georg wird im Laufe deS heutigen Rachinitlagü in Begleitung des Ehefs des GeneralstabeS, Oberst v. Trcillchke, hier eintrcssen und im Hotel Hausse Wohnung nehmen. — Die Anordnung der Festlichkeiten znm Scdantage ist folgende. Am 1. d. M. findet Abends 7 llhr am Nathhanle Be grüßung der slädtüche» Behörden durch den Hanbtansschnß und Mnsikanssnhrniia der Kapellen des 131. und 139 Regiments und sodann Abends 8 Uhr großer Eonnners in der Eenlrnlhalle statt, während gleichzeitig im Kiyilallpnlast. im Etadlissement Bonorand und im Tivoli Fcslcoiicettc »nlcr Mitwirkung hiesiger Gesang- veteine nhgehaltcn werde». Festredner sind die Herren Buchhändler Dr. Mar Lange, Dramaturg am Stadtthealer E. Erome-Schwic- »ing, Lehrer Bernhard llcichter und Lehrer Tr. Wildfener. Am Morgen deS 2. September findet früh 6 Uhr Weckt»! in den Straßen der Stadt durch 3 Militär-und 5Eivilkapellen und gleich zeitig in Re»-Leipzig Schmückung der Kriegerdenkmäler, sowie suih halh 7 Uhr Bekränzniig der Gedenktafel »n der FriedenSeiche li» Rosenthal und hierdci Gesang des Thomanerchors, sowie An sprache deS Herrn DiakonnS Ebeling statt. Bei dem nm bald 8 llhr früh bei Bonorand stattfiiidenden Mvrgcncvnccrl werden die Gesänge von sechs hiesigen Gcsangveleinen ansge-sührt. str'gch dem um 9 Uhr beginnenden Fcstgottesdicnsl in der PeterSkirche finden von halb 1l—12 Uhr Mnsilanfsührungen vom B ilkon des Rath- hanses und des neuen Theaters, sowie von der Terrasse deS Mu seums anS statt. Uni halb 3 Uhr erfolgt der Abmarsch deS Fest- zngcr vom Marktplätze nach dem streue» Schntzcnhame. wobei die N'redeilegnng von Kränzen am Oiegesdenkiiral durch hierzu bereite Körperschaften und Vereine geschieht. Im Cchntzeichanie leibst wird Jnstnnnentaicoiiccrk durch mehrere Mnsrklapclleii »uSgefnhrt, >vähreiic> gleickzeittg voir dem Allgcincinen Tnrnvercin Wcütnrneir und Fnßhall>piet veranstaltet wird. Be> eintletender Dunkelhest tvird großes Feuerwerk ahgebrannt. — str'achdem ani vergangenen Srniiiabend ein hiesiger Eriniinatschntzniann davon Kennnttß er halten halte, daß ein wegen Diehstahls bereits vorbestrafter lsijäh- riger H rndarbeiter von hier i» den letzten Tagen ausfällig viel Geld aiisgegebcn hahe und auch im Besitze verschiedener Gold- „nd Silbersache» sei. bewirkte der genannte Beamte die Sislirnng des Menschen nach dem Polrzeiamte, wo Letzterer den» auch zngestand, daß er vor 14 Tagen etwa mit einem Unbekannten in die Woh nung eines strechnnngSratheS a. D. in Reinickendorf bei Berlin, bei welchem er früher als Hanshiirichc >n Diensten gestände», ci»- gebrvchen und zusammen mit seinem Eomplieen daselbst 6M stärk., toivie diveue Gcnd- »nd Silberiarhcn. uls Uhren, Ringe, Titch- messer und Gabeln und vecichiedciies Andere mehr gestohlen habe. Im Besitz des Festgenommenen sind noch eine Menge der ent wendeten Gegenstände vorgesniiden worden, während cr leinen An- thell an dem Gelde bereits rerthan halte. — Ehe m.n i tz , 1 September. Gestern wurde iiitzhiesige» Zeisigwatd in der stcähe des Pnlverhaiises ein Soldat nur dinch- ichossener Brust anigefniiden.- Die polizeiliche Recognoszicniig er gab, daß der cinigeiiindene Seibslmörder identisch wi mit eiilem von hier gebürtigen tahnenstüchtigen Earabintec des in Borna garniivnirendcn Rertei stregiments. Ten'elbe war als Reservist zu den Uebnngen emgezogc». araf ln vollem Gefühle seiner Berantwortlichkeit di« Bolle, «tzwl Regulator» der PolkSbeweaung, die Nolle, welche einer Rraimmg stet» am ersten gebührt. Seine eigene Ueberzeuguna zur Geltung zu bringen, gilt ihm al» Pflicht, aber immer nur als Ueberzrugiina auch in den Anderen, wie er denn sein ganze» Leben lang tm Gegensatz zu so manchen katholischen und protestantischen Fürsten den Grundiak verfochten und geübt hat: „daß wider Gott sei. Einigen Menschen um deswillen, vaß er unrecht glaubt, zu tobten. ES liegt darin der sicherste Beweis. d»h er sich selbst durch eigene» Suchen eine feste Uebrrzcuaung getmdet batte. Und daß er deren nun vvükvunnen sicher war, zeigte er durch seine weitere Mahnung an seine» Schwiegervater, sich nicht adschrecken zu lassen durch die be denkliche» radikalen Conscquenzen, welche die Bauern und Thoma» Münzer vor seinen Augen ans der neuen Lehre zogen und die diesem ein klare» Zengnlß von der Verwerflichkeit derselben zu sein schienen- Im Tone seiner Zeit- und Parteigenossen bringt er da» Gleichnis; vom Säeniann als Beruhigung und Bertheidiguna vor. wonach >a »der Same nicht allenthalve» auf das gute Land fiele". I» Gegenwart des Kauers fand in Potsdam die Taufe der Tochter des Erbprinzen von Hvhciizollcrn in dessen Privatwohnung slalt. Die Kaiserin hielt die Piinzcisin über die Taufe. Dieselbe n'nrde vom Erzpricster Geistlichen Natb Bayer vollzogen. Die Plinzessi» wurde auf die Namen Auguste Victoria, Wtlhelmine, Antonie, Mathilde. Elisabeth, Lndovlca getauft. Die Niifngnien sind Auguste Victoria. Der heiliaen Handlung wohnten icrncrbet der Finit von Hvhenzvller», der Prinz-Thronsvlger von Rumänien. Prinz Alexander von Preußen, der Minister deS königlichen Hause» v. Wcdcll-PieSdorfs. Die „Köln. Ztg." sagst daß die Verlobung der jüngsten Toch ter deS GroßhcrzogS von Hessen mit dem Carewltsch wieder wahr-- cheinlich geworden sei. Demnächst werde die Prinzessin nach Peters burg reist». Bei der in Kiel von dem Prinzen Heinrichen Ehren deS öster reichischen Geschwaders im weißen Saale dca ZLchlosseS gegebenen Festtafel toastete der Prinz, welcher die Uniform eines osterreichi- ichen Liiiiem'chifss-Kabttäiis angelegt hatte, a»i da» Wohl deS Kat ers Fianz Josef u»d deS gelammten kaiseilichen Hauses. Erzher zog Karl Stefan antwortete mit einem Toaste aus Kaiser Wilhelm und die Mitglieder des preußischen Königshauses. Der Tafel wohn ten auch der Herzog Friesrich Wilhelm von Mecklenburg und Leut nant z. S. Pc»i; Reuß XXVl. bei. Ein Stallmeister des Kaisers von Rußland in voller Uniform brachte die Troika mit dem Dreigespann, welche der Kaiser von Rußland nilseiem Kaiser zm» Geicheak gemacht bat, nach dem Neuen Palais bei Potsdam, um sie dem Kaiier vorznstellcn. Kein weltlicher Herrscher, so bemerkt der Präsident deS Katho likentages, Freiherr vv» Bvnl, bei dem Ausviingeii eines Trink« sprnches ans Kaiser und Papst, ist je ans Kalhotikenvecsaniiillmigen so gefeiert worden, ww Kaiser Wilhelm II. „Die Ursache dessen sind seine Persönlichkeit und seine Handlungen. Dies haben die letzten Tage deutlich gezeigt. Kein Herrscher, sowohl im srcindcil Lande, als auch aut unserem Throne hat je die offizielle Vereinigung und die Beziehungen der Paileien so nothwendig gehalten, als gerade er. und cr hat dies auch zni» Ausdruck gebracht. Weit mehr aber noch, als dies bisher der Fall war, stcht er m näherer Beziehung zum Papste." Fortsetzung deö örtlichen TsieUes Leite v. TchicSsieschichte. Deutsches Neust. In der Wochenschrift .Die Ration" findet sich ein Artikel unter dec Ueberschrist .El n-nu» 8o»r>ikü;ii»i Uolpliini, ! der ans die Grnndiätze. nach denen Herc Geheiinrath Hintzoeker die Erziehung des ictzigen Tent'chcn Kaisers zu leiten bemüht war. ein interessantes Schlaglicht wirft. Kaiser Wilhelm li. hat bekanntlich eininoi össentttch ven Herrn Hintzpeter gesagt, das; „er in ihm die Grundsätze befestigt habe, welche tnr »eine weitere Entwickelung besüinnrend gcworde» seien." Welches waren nun diese Grundsätze'!' Hierüber gicbt uns ei» ftm Buchhandel nichl erschienenes) Lehustchc» unzweideutigen Ansscblnß, ta-s Herr Hintzpeter im Jahre 1878, als der damalige Pu».; Wilhelm das Gymnasium zn Kassel verließ, nm die Universität Bonn zn beziehen, als Andenken an de» Kassier Awenlhatt und a!S Veriiiächliiih für die Zukunft seinem ehemaligen Zögling überrci bt hast Dasselbe trägt den Titel: „Philipp eer Großmnthige. Bild eines Fürsten ans kritischer Zeit I. Ist 88, I).", d, h. znm Gebrauch des allerdrirchl ruchtigsten Danohins. Herr Hintzpeter geht in seiner Biographie de? in seinen Poczngcn wie in seinen Fehlern lebhaft und irahrheilsgctren geschilderten hen'iichen Laiidazasen, »n den in Kassel heionders lebhast zn denken sowohl dem Erzieher als dem Zögling nahe lag, von der Ansicht ans, daß cs nur zwei Epochen in der Entwickelung dc-s germanischen GeisicS gebe, die mit der verglichen werden könnten, in der wir leben. Epochcn, in denen ebenso taut und allgemein die alle Frage nach dem eigentlichen Sin» und Zweck niemchiiche» Lebens wieder ausgcwvrsen wurde, weil die bisherige Basis des Fuhlens, TenkeiiS und Handelns schwankend geworden. Herr Hintzpeter versteht unter diesen beiden Epochen die ZettderElmslianisiinng der germanischen Völker und die der Reformation. In solchen Zeiten, in denen die Menschheit sich für Altes- oder Neues entscheiden ninßte, meint er, wiegten dann besonders stark ausgeprägte Individuen vor die Menge der Anderen zu treien und diese niii sich forizuzichcii. Maiinichsaitig sind sic geartet. „Nur ist allen Denen", sv heißt es o» der Stelle, wo er die Tendenz seiner Schrift ganz unverhohlen nussprichst „die l» solchen EntwickclnnaSvliasen entscheidend eingreisen, neben dem scharfen Blick für daS Rölhige und dem natürlichen Sinn für das Mögliche eine Eigenschaft gemeinsam, welche sie vor züglich zu ihrer Nolle befähigt, das ist ei» starkes Srlbsthewußt- skin, beruhend auf dem fetten Ginndc» an die Hilfe einer höheren Macht, oder ans dem sicheren Berirauen in die eigene Kraft. Dieses Selbstbewiißistin ist auch für Philipp von Hessen die Quelle der Kraft znm Guten, wie leider auch znm Schlimmen. Es stößt ihm ebensowohl die Energie ein, nach hohen Dingen zu streben und Bcdenlcndes zn leisten, wie die Tollkühnheit zu frevelhafter Selbstsucht und zu Vcrlengmmg seiner iliivcrkeanbaren Pflicht. Es liegt deshalb der Gedanke nahe, der Betrachtung seines Lebens cr- inintternde und warnende Eigenschafien zuzuschreideii, und damit erklärt sich dieser Versuch, es in seinen Hanpizugen zn zeichne». Bei der Auswahl derselbe» ist maßgebend gewesen die Rücksicht ans die zn illustrireiide Moral, daß ein richtiges Selbst- und Standesgefühl, in welchem das Bewusstsein der Rechte und Pflichten gleich stark ist, eine reiche Quelle inncicn und äußeren fruchtbaren Lebens werden kann, während das falsche, in welchem das Bewußtsein der Rechte das der Pflichten überwiegst die That- kraft lähmt oder sie zum Veidcrben wirken läßt." Wie wir aus diesen in> Original gesperrt gesetzten Worten abnehmen, kam es dem pädagogischen Historiographen des hessischen Landgrafen darauf an, seinem Zögling vor Allem die Wahrheit cinzuicharsc», daß das Thun hervorragend im Leben gestrlller Männer von leb haftem Selbsibewußtscin nur dann für sie selbst und ihre Zeit znm Segen ausschlagcir könne, wenn in ihm alle ihm eigenen Rechte und Pflichten gleichmäßig zur Uebnna und Anerkennung kämen, eine Wahrheit, welche allerdings nicht orn Vorzug der Neu heit hat, die aber bet der Erziehung deS znkünstigrn Henicbeis eines großen Reiche» nicht immer, ja, mit vollem Bewußtsein sicherlich nur selten zur Richtschnur gewählt zu werden pflegt. Nur noch eine Stelle — so schlickt der Artikel der „Nation" — mag ans dem Büchlein miigetheilt werden, wo Herr Hintzpeler seine» Helden mit wenigen Stricken nicht nur in seiner gesammten Regierniigstciidenz, sondern auch im Kampfe mit den schlimmste« Feinden des StaalslebenS jener Tage charakterisirt. Man wird dabei doch rmwillkürlich an Manches erinnert, was wir selbst er lebt baden. Seite 49 schreibt er: „Zunächst übernimmt der Land- c'in de» ans dem Heidelberger Schlosse am Sonntag als Vor feier des EcdaniageS von der iicttioiialliberalcn Partei veranstal test» Festlichkeit nahmen ca. 5000 Personen iheil, darunter mehrere badische LandtagSabgeordiicie und die RcichStagsabaeordneten Oechelhämer und Osann. Unter Volaittritt von drei Musikchors begaben sich die Fcsttheilnchmer i» einem großen Zuge vom Bahn» Hose durch die seitlich gesrhmnckle Stadt ans das Schloß. Daselbst hielt Professor Meyer, der frühere Abgeordnete von Jena, eine Ansprache, welche mit einem jubelnd nnfgenommeiien Hoch auf den Kaiser schloß. Fabrikant Ritzhnnpt brachte ein Hoch aus die Bimdesfnrslen aus, Dr. Bürktt» von Karlsruhe mahnte in warmer Rede zu polttischcr Verträglichkeit »nd brüderlicher Liebe; sein Hoch galt dem deiiizcheii V 'Ieclandc. Ferner wurden mit großer Be geisterung Horbs aiisgchracht ans den Fürsten Bismarck von Osann und aus den Feldmarschall Gras,» Mollke von dem Oberbürger meister von Heidelberg. An den Kaiser, die deutschen Bundes« sürsten, den Fürsten BiSmarck und den Grasen Mvltke wurden Huldig,uigstclegrammc abgesandt. Zwischen den Festreden wurden batrirttische Lieder gesungen, ivetzle mit Musik- und Gel'nngs- Borirägen al'ivechsclle». Rach Schluß der Festreden fanden un BandhnilS und bei dem großen Fasse gesellige Bereinig»»«!» stall. Gegen 9 Uhr Abends eriolgte eine glänzende Beleuchtung deS Cchloßhvfe-?. DaS Fest nahm bei gulcm Weiterden beste» Berlauf. Eine überaus stürmische Fahrt hat die königliche Macht Hohen- rallern — wie nachträglich berichtet wird — bei der Rückkehr anS Rußland zu bestehen gehabt. Erst, wie die Post bcrichlet, fast ein Zniainiiieitstoß nut einem Feiicrichizs, dann ein solcher Wind, daß daS Hans ans Teck wie ei» Kartenhaus hinweggehoben und zwi schen Maschine und Rabkastc» eingeklemmt wurde. Einer von den wachthabenden Offizieren wurde wohl die Halste deS Schiffes ent lang geschlenderi; die Matrosen wurde» ans ihren Hängematten weit weg gesihnttelt. Eine Weile erwies sich sogar die Arbeit der Maschine als ohnmächtig. Der Kaiser kam aus seinem Schlafzim mer, nur den Mantel sclmcll üliergeworfc», aus Deck, um in oem eittietz'ichen Unwetter und in der nicht unbedenklichen Situation seine Beiehsc zu er lbcile»; trotz der Ermahnungen seiner Umgebung und trotz der Gefahr, über Bord geschlendert zu werden, war er nicht zn bewegen, sich eher in seine Gemächer zn begeben, als bis daS Schiss seine» Kurs wieder eiiihattcn konnte. Ans dem Wupvcrlhal schreibt man: Im Kampfe gegen die sozialdemokratische Bewegung ist es von scher als ein großer Mangel empfunden worden, daß sich nur seilen Männer finden, welche die Lust und auch daS Zeug dazu haben, den sozialdenw- kralischc» Hcilgapostelii in deren eigene» Pnricivcrsanimlnngeir enlgegeiizntrelen. In einer Versammlung des Elbcrfelder sogenann te» Volksbildnngsvereins, der imtcr freidenkerischer Flagge die Geschäfte der Sozialdemokiniie besorgt, von der er auch in's Leben gernsc» worden ist, ist der Fahr, August v. d. Heydt (Elbcrteld) mit gittern Beispiel »ach dieser Richlnng vorgegangen. In der von aiiinihcriid 100 Personen besuchlen Versammlung hielt eine der Lenctist» der Wltpperlhalcr „Freidenker" über „religiöse und wissciiichastliche Weltanschauung" einen Bartraa, dessen Inhalt sich kurz mit de» Worten umschreiben lässt: „AnS Nichts wird Nichts". Als die Diskussion über den Bortrag eröffnet wurde, meldete sich Herr v. d, Heydt und führte mit wenigen Satze» die hochtrabenden Pbrascn des sleidciikerischen Redners so wirklingSvoll aus ihceir wahren Werth laut wurden und ziemlich cindrucksloS verhallie, Fa . . , . , meistens zn großen Lärmszcnen geführt, weil die betreffenden Redner dncch den Vortrag orthodoxer Theorien den Widerspruch der Ver sammlung licralisfordcrte», Uebcr das Sparshstcm auf den wiirtembergischen Stacttsbahnen dringen erbauliche Dinge in die Oeffenllichkert. Das Seltsamste in dieser Beziehung ist wohl die Mittlieilniig, daß thatsächlich eine Verfügung existtrcn soll, wonach der Zngmeislcr die mitfahrendeu Passagiere nach dem Gewicht schätzen wll, nm die Belastung des Zuges anzngebc». damit nicht übermäßige Maschinenkraft ausge« wendet wird. Vielleicht kommt ein Streber noch ans den Gedanken, an maßgebender Stelle eine» Zonentarif, je nach Umsang der Fahr gäste oder Billclbrcisc nach dem Gewicht in Vorschlag zu bringen. Am letzicn Sonnabend wurden in der Synagoge zu Dahlheim bei Oppenheim nächttichcr Weile sämmtlichc Gegenstände, die zu liturgischen Zwecken dienen, dcnwlirt. Als man am Morgen die Synagoge öffnete, war das Allerheiligste gewaltsam erbrochen und eine Thora Rolle lag am Boden zerriszen, beschmutzt und mit Füße» zertreten, Bänke waren zertrümmert und umgerisscn, Gebetbücher und svnstige beim Gottesdienst gebräuchliche Gegenstände lagen aus der Erde zerstreut. Der Norddeutsche Lloyd wird schon mit Beginn deS Herbstes seinen Newyvrkcr Schnelldampserverlchr von Bremerhaven nach Nordenham verlegen. Die Freude im Oldenbnrgischcn daEer ist so groß, wie das Bedauern in Bremerhaven, dem dadurch ein nicht unbeträchtlicher Vortheil verloren geht. Der Lloyd mußte aber einem Gebot der Nolbwendigkeit folgen, da die Hnfentlese für seine riesigen Schiffe in beladenem Zustande schon lauge nicht mehr auS- reichte. Der Pachtucrtrag mit der oldenburgischen Regierung ist allerdings nur auf fünf Jahre bemessen, in deren Verlaus die nochi- gcn Vafkuverbcsscrungen in Bremerhaven flaatsscitig bewerkstelligt sein werden. Ob der Llayd darnach aber mit seinem gesammten Schnelldampfervcrkehr wieder nach Bremerhaven znrückkeyren wird, ist noch keine ausgemachte Sache, da» hängt ganz von den gemach ten Erfahrungen ab. Dir Erkrankungen von Mannschaften de» Pionierbataillon- in Giogurr haben einen derartigen Umfang angenommen, daß das Bataillon die Kaserne verlassen und im lerchenberger Barackenlager Quartier nehinen mußte. Nach dem Gutachten der Amte ist die Krankheit gamlsch-typhösn Art. uclcicnicrlicycn meoners >o wlrttingsvvu aus ryicir ih zurück, das; ZuslimiiiuiigSrnfe ans der Versammlung und die hierauf erfolgte Entgegittma des Vortragenden ttucksloS verhaltte. Frühere ähnliche Versuche haben iori Ä ge» bek gröbere fall G jährige einer gr in Ost« Verwai NI ihrer di« Re habe. Erzher; - u> Tokay, ternde > len St sten 0 nieder. war: Jamm Schutt Mutte lich ac Katast Nabe besteh« welche von u unglai Stunt meer. um sir ken. die mi waren Absich Heim sämml die N die er, wind verhec riniinl keine rnächl Bürgi Umsic Völker AuSn dem i Vou^ der 8 Tezer rovali und s als K zur ! übern sei. i - E bestick befruz die ei batte feldzi! v. Gi gefiel Reg >> statt diesen Mod, Ossist höher wird Evmi des dem Früh die i der 8 c »and Poli Wahl Pari Gehr der > wiese werd sichre habe selbe danii Euro Dien Word einig Word niicht theil franz Strc K'eil War gräb ande letzte Am. 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