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Dresdner Nachrichten : 27.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-27
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1890
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,,»>1. t. »U.H>oU>. u. rrO-ü. Vrvxilllltl. 35. Jahrgang, «ufl. 5Ü,Ü90 Stück. Dresden, 189V. VvIUivmwsastsr 8elt)8l- -ra tLLtiesr 8vrSu8ekIo8e, A> H»ür8i;IiHv88«r. kro8psets p-rccti» »ixt kraneo. 40,a«U8tüelc im Oevraueb. L»«t ltle-In»!»»»,, vreoclen-!^., 27. I'ornexreciive 2IU0. L--sS--dbi-I^"^^7rS;xZ 2mn Liußocdon von tSvurüser» unä k'rüoNtvi» «mpkoblsa kxr«lleiir-k«»8«n«-ki>kli8eii. äeut8edv8 L-L. Nr. 40839, 8vvio 8ol»'i»ud«i>-von»vrvv-vlloli«va. ^VMt. irn»1 L 8t»I.n, Skomnarltt II. L ern«i»rveI»«teUv II1V. kvßoi>8vdirmv, MMol, »As. Nr. 279. Mor! L SartunK, 13 mul HauxtLirALLö. I»0A»in«nt«i>, tä«>«>i-no» Ilnnel, ttpitL« u, Ilrinel- arl»vtt«- uu! ullo ILö1)e1-UL§L2in KtStk AmMSl, ISkkM»ls. WM 8,1, Z lim NiUUiO äcL liMlLÜNINl-I 0. 6»S8MVV«r> A empsiablt Leina noliclen I>e»li8t«>- und 'Ii-c<klOl.lhIüI»<;I Z einer s-eneic;ten Lenelitu»^. » IloibKt- Xoulloitzen. n°ki ködert Lossmann, 8ee8trWtz. Jnvaliditäts- und Altersversorgungsgesetz, Miqnei'sche Steuerreform, Soziale Schäden. .Hosnachrichten, Stadtvcrordncten- sitzung, Loiieriegewinne, Fackelzng. ÄerichiSverhandlmigcu. Tagcsgeichichtc. Hall Lindau. An die geehrten auswärtigen §eser! Bei -er bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das vierte Vierteljahr 1880 bei dem betreffenden Postamt«: bis spätestens den 25. dieses Monats bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte ^ortlieferung bez. rechtzeitige Neuliefcrung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Mesterreich Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten in, Deutschen Reichsgebiet vierteljährlich 2 Marli 75 As., in Mesterreich 2 Huld. 29 Kreuz, ausschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Biertcljahr zum Preise von 2 Mark 50 H*f. (einschließlich Bnngerlohn) entgegen. GeWslsfltlle der..vresdner Aachrichltn" Marienstraffe 38. knaniwortllLn Kttakteiir Wr Politische- vr. Lmll «ierell in »n»i«i Mit Sicherheit läßt sich aunchmcn, so erklärt der „Reichsan- zcigcr", daß die Inkraftsetzung der Jnvaliditäts- und Altersversorg- ung an dem von vornherein in Aussicht genomn enen Zeitpunkte, alio zu Neujahr, erfolgen wird. Damit werden alle gcgcnlhciligen Meldungen hinfällig. Sie hatten zweierlei Ursprung: die grund sätzliche Abncignng der bisherigen Gegner des ganzen Gesetzes und die Bedenken über die Zweckmäßigkeit einzelner Bestimmungen, die dem Bundesrathe und den Landesregierungen bei den Vorbcreit- migSarbeitcn anfgestoßen sind. Unüberwindlich können aber die Schwierigkeiten den Behöiden nicht vorgckommcn sein. Fest stand von vornherein, daß der Bundcsrath nicht den grundsätzlichen Geg nern der Invalidität den Gefallen thuir würde, daS noch ungebo- renc Gesetz zu tödtcn. Er würde damit ein wichtiges Stück der k.ffscrlichcn Sozialresorm für gänzlich verfehlt erklärt haben. Die selbe wäre damit gründlich kompromittirt worden. Es wäre ein gesetzgeberischer Skandal gewesen: mit Schadenfreude hätte sich die Sozialdemokratie diclcS Stoffes bemächtigt. DaS können selbst die leidenschaftlichen Gegner der ZwangSvcrsichcrnug und des Neichszuschiisscs nicht wünschen. Die Mängel des Gesetzes, seine Weitläufigkeit, Bcrwickcllhcit und Unklarheit, sind dem Bundesrathe nicht entgangen: er stand vor der Wahl, die Mängel des Gesetzes noch vor seiner Einführung zu beseitigen ovcr sie durch die Praxis noch des Weiteren klarstellen zu lassen. Ter Bundcsrath hat sich für das Letztere entschieden. Ob er damit das Richtige getroffen hat, darüber wollen wir uns des Urtheils enthalten. Obwohl die Steuerrcformpläne des JinanzministerS Miguel zunächst nur Preußen angehen, io sind sie wegen ihrer Rückwirkung auf die Finanzen des Reichs für die nichtpreußischen Bundesstaa ten keineswegs gleichgiltig. Ucbcr die Miguel'sche Steuerreform wird man erst urthcilcn können, wenn man sie im Wortlaute vor sich hat; aber ihre Grundzüge sind doch schon bekannt. Darnach ist cs der leitende Gesichtspunkt des Finanzministcrs, bei den direk ten Staatksleucrn die ärmeren Volksklassen gänzlich, den Mittelstand theilwcise zu entlasten. Bei der Einkommensteuer soll eine Hercrb- 'ctzung der Steuersätze schon bei einem Einkommen von 8000 oder 9000 Mk. beginnen und die Stenern nach unten hin immer kleiner werden. Ferner sollen die persönlichen Verhältnisse des Steuer zahlers (Kindcrzahl u. s. w.) nach bestimmten Grundsätzen weit gehende Berücksichtigung finden. Plan will zwischen Einkommen auS Wcrthpnpieren und dem auS der bloßen Arbeit unterscheiden, dazu ober nicht eine besondere Ncntensteuci einsührcn, sondern die Erb schaftssteuer ausdehncn, sodaß die bisher stcucrsretcn nächstver wandte» Erben (Kinder, Gatten, Eltern) ein Prozent von dem Erb schaftskapital zu zahlen hatten. Man will die besondere Gewerbe steuer bcibchalten. dabei aber die Großbetriebe der Industrie schär fer hcranzichen, als die mittleren und kleineren Gewerbebetriebe. Auch die Grund- und Gebäudesteuern sollen bcibchalten, jedoch die Hälfte Ihres Ertrages den Gemeinden überwiesen werden; die an dere Hälfte behält der Staat vorläufig für sich, um ärmeren LandcS- theilen, die sonst schlechter fahren würden, mit einem vorthcilhastcn Vcrtheilungsmnßstabe zu Hilfe zu kommen. Dieser gaiizc Miguel'sche Plan macht den Eindruck des Gerechten und Billige», er ist maß voll und strebt redlich einen sozialpolitische» Ausgleich der Steuer last an. Ans andere Seiten der Frage, das richtige Einschätzungs- Verfahren, die Ouotlsirung des Steuersolls und dergl. sei vorläufig nicht eingegangcn. Liefert die Reform der direkten Steuern Preu ßens steigende Erträgnisse, so wird das Verlangen, durch Ermäßig ung der indirekten Neichsslcuern einen billigen Ausgleich zu schassen, sich schwer znrückwciscn lassen. Um die Ermäßigung der LcbcnS- inittclzölle wird man auf die Dauer doch nicht hernmkonnncn kön nen. Es verträgt sich nicht mit der Sozialreform, wenn die Haupt- gegenstände deS Massenverbrauchs mit hohen Eingangszöllcn belegt sind. Selbstverständlich ist eS und auch einzelne freisinnige Blät ter gebe» dies zu, daß Deutschland nicht mit einem Federzugc diese EingangSzölle auf Lebensmittel beseitigen kann: daS würde die schwersten wlrthschnstlichrn Erschütterungen »ach sich ziehen und die Lnndwirthfchaft dem Untergänge weihen. Auch muß Deutschland beim Ablauf der Handelsverträge 1L92 Zölle in der Hand haben, mittelst deren eS das Attslaud zu Zugeständnissen an unS zwingen kann. Müßiggang ist aller Laster Anfang, diese alte Wahrheit könnte man als Ucbcrichrift dem ernsten Worte geben, das vor einige» Tagen die „Krcnzzcituiia" an den Adel gerichtet hat. Dieselbe hatte rücksichtslos mit scharfem Besen vor der Thür derjenigen Kreise gefegt, die ihr nahe stehe». Sic kennt die Lcbensgcwohnheitcn icner Söhne des reicheren Adels genau, die in der Garde dienen, hierbei ungemein viel Gelegenheit zum GcldauSgeben finden und denen nicht sowohl der Dienst, als der Luxus und Sport sowie noble Passionen die Hauptsache sind. Ihr Beispiel verführt adelige und bürgerliche Offiziere mit kleinerem Beutel nur zu leicht zu Sport. Spiel und Luxus. Tie Folgen dieser wenig ernsten Lebens auffassung zeigen sich dann von Zeit zu Zeit in allerhand Vorkomm nisse»: der Eine, überhäuft von Schulden, verschwindet ohne Ab schied nach Amerika, der Andere streitet sich mir Wucherern vor Gericht herum, der Dritte erschießt sich, weil seine Mittel erschöpft sind. Die .Kreuzzeitung" bemerkt, daß man an die „Träger alter Namen" besondere Anforderungen stelle. DaS hat eine ge wisse Berechtigung. Wenn der Verwirrte einen alten stolzen Namen trägt, so saßt man bei Betrachtung der Schuld und der Schande nicht bloö das Individuum, sondern auch die Familie, das Geschlecht in's Auge und verlangt, daß. wer einem solchen angehört, sich dessen in allen seinen Handlungen ganz besonders bewußt bleibe. Tenn die Berechtigung der Erblichkeit in einer Standesgeil osscn- schaft beruht ja im letzten Grunde auf der Erblichkeit der Tugenden. Es wäre im höchsten Grade ungerecht, die gräflichen und frciherrsichen Missethäter, welche die Berliner Chronik der letzten Tage anfweist, dem Adel als solchen an die Rockschöße zu hängen. Trotzdem erhebt sich die Frage: War denn von den zahlreichen Namen- und Stammcsgenosscn Niemand berufen und befähigt, sich der jungen Leute anznncbmcu, che cs zur Kata strophe und zum Skandal kam? Wenn daS Gesetz die jungen Adeligem mündig macht, so sind sie noch längst nicht im Stande, ohne Halt und Schutz den Verführungen zu widerstehen, die sich namentlich an alle »Bcssersituirtcn" hcrandrängcn. In den adeligen Kreisen ist man stolz darauf, außer dem Familien-Znsaminenhalt auch den ritterlichen Sinn vorzugsweise zu Pflege». Aber prägt man den jungen Leuten gebührend die Wcrthschütznng der Arbeit und den Abscheu vor dem entnervenden Müßiggang ein? Alle Klassen, ob adelig oder bürgerlich, die zur Erhaltung der staatlichen und sittlichen Ordnung berufen sind, sollten sich mit tiefe rem Ernst und größeren! Gemeinsinn der Obliegenheit bewußt wer den, ihren Nachwuchs vor sittlichen Verirrungen z» behüten und ihn zur Werlhschätznng der Arbeit zu bringen. Sie adelt den Menschen mehr als Geburt und Besitz zu thn» vermögen. Im klebrigen würde man sich großer Uebertrcibung schuldig machen, wollte man verschweigen, das; die jetzt vielbesprochenen Fälle im Ganzen nur einige Wenige sind und ocr überwiegende Tl-eil des Adels eS ernst mit seiner Pflicht nimmt. Die Menge derer, die ruhig ihre Pflicht thun, füllt nicht auf; sie können nicht mit ihren entarteten StandeSgenossen in einen Tops geworfen werden. Auch sind diese Adeligen nur eine verschwindende Minderheit aus der großen Zahl Derer, die einen gleich unwürdigen Lebenswandel führen, aber mehr Glück, mehr Geld und einen robusten Körper haben, als die zn Grunde Gegangenen. Vor Allein aber kein Phari säismus ! Es giebt keine Schicht, keinen Stand, keine Klasse, in welcher der grobsinnliche Materialismus, die Genußsucht und die frivole Lebensauffassung nicht ihre Verheerungen anrichtctcn Auch bei dem Bürgerthum und den unteren Vvlksklasscn. Wo Müßig gang und üppiger Besitz vorhanden sind, da nistet sich der sittliche Verfall vielleicht am schlimmsten ein; jedenfalls fällt er da am meisten auf; aber die Früchte dieses sittlichen Verfalls hängen an den unterste» Zweigen der Gesellschaft ebenso wie an den höheren. Was Menschen aus den niedrigen Schichten des Volkes an Ver achtung der Siltcngcbote leisten, dafür liefern die Gcrichtsvcrhand- lunaen eine entsetzliche Chronik. Namentlich sind die Mordthaten deren Schauplatz in den letzten Jahren Berlin war, hierfür ein er schrecklicher Beweis. Das Concnbinat und der Säuferwahnsinn zeigten sich da als stehende Erscheinungen, der Mord aus Sinncn- lnst war der nicht seltene Abschluß der Laufbahn von Männern und Weibern aus dem untersten Volke. Kehre jeder Stand vor seiner Thür; cs giebt in allen Volksschichten räudige Schafe. Hebe man nicht pharisäisch einen einzelnen Stand heraus, sondern trachte ein jeder Einzelne durch Beispiel, That und Wort dem schwindenden Sittlichkeitsgefüble Einhalt zu thnn. Selbsterkenntnis) und Einkehr in sich ist der erste Schritt der Besserung und der erste gewesen zu sein, seine Slandesgenosscn an die Pflicht erinnert zu habe», ist das nicht zu verkleinernde Verdienst der „Kr.-Ztg." Sonnabend, 27.Septbr. preußischen Handclsminislers vom 0. Juli, welche der Staats- anzciger abdruckt, überläßt cs. dem Ermessen der höheren Verwal tungsbehörde, außer dem König!. Gcwerbcrath, dcn Landräthen und den Commnnalbehördcn auch die HandelSkaminern und diejenigen Vereine von Arbeitgeber» und Arbeitern zn hören, bei welchen eine nähere Kenntniß der bctr. Verhältnisse vorauszusetzen ist. — Am 17. Okt. findet hier eine Conferenz von Vertretern säinmtlichcc Staatseisenbahndirektioneu zur Bcrathuug über Fragen des Ta rifs-, Verkehrs- und Fahrplauwelens statt. — Die serbische Regie rung hat daS kürzlich aufgehobene Evnsulat in Hamburg wieder bcrgeslellt. — Wißmann reist heute Abend nach Cöln. Er bcab- sichiigt, nach seiner Rückkehr nach Ostafrika ielbst eine Expedition au den Vietoriasee nud die Ueberführung des Dampfers, für welchen gegenwärtig gesammelt wird, zu leiten. — Die hiesige Stadtver ordnetenversammlung hat die Dringlichkeit des Antrages wegen der Brandkataslrophe aus der Friedrichstraßc verneint und sich in geheimer Sitzung über eine Huldigung für den Grafen Moltkc zu dessen bevvistchcndem Geburtstag geeinigt. — Die deutschen So zialisten in London haben Frau Guillaumc-Schack zum Halle'schen Sozialistcnkongreß delcgirt. Frankfurt a. Ni. Die Generalversammlung des Vereins für Sozialpolitik, die sehr gut besucht ist, ist von Prof. Dr. Schmollcr-Berlin eröffnet worden. Freiherr v. Noggeubach widmete dem verstorbenen Vorsitzenden Professor Dr. Nasse einen ehrenden Nachruf. W i c n. Die Besitzer der vom Streik ergriffenen Gruben in Mähre» beabsichtigen eine längere Einstellung des Betriebes, um den häufigen Wiederholungen der Ausstände ein Ziel zu setzen. Pari s. Menne wurde beim letzten Duell w schwer verletzt, daß ihn die Aerzte nufgegeben haben sollen. — Die Ueberichwem- imingSvcrluste in Südfrantreich werden auf 50-60 Millionen ge schätzt. 40 Personen sind ertrunken. Bern. Gaslioni, der beim Ausbruch des Butsches in Bellin zona den Stantsrath Nossi durch einen Revolverschuß niederge streckt haben soll, protestier aus London in einem Schreiben an den Bundcsrath gegen den ihm zngeschriebenen Mord. Tie englische Behörde hat einen vorläufigen Haftbefehl gegen Gastiorri erlassen. London. In Bagamopo wurde am Dienstag ein Araber wegen Sklavenhandels öffentlich gehängt. — In Bristol soll ein Hafenarbeiter an der Cholera gestorben sein. — Ans Athen wird gemeldet, am I. Dezember werde die Verlobung des Czarewitsch i»it der Prinzeß Marie von Griechenland stattfindcn. - Tie An zahl der Getödtctcn bei den zweitägigen Kämpfen bei Goa wird auf 300 geschätzt. London. Das Ncutcr'sche Bureau erfährt, daß die eng lische Negierung gestern einem in Sansibar stationirten Kriegsschiff Befehl ertheilt hat, »ach Witn abzugchen, damit der Sachverhalt der Ermordung deS Deutschen Künzel und seiner Begleiter an Ort und Stelle festgesteüt werde. Rio de Janeiro. Die Meldung betreffs der Demission des Fiuanlmi'iiislcrs Ruh Barlosa entbehrt jeder Begründung. Derselbe behält das Portefeuille der Finanzen und ist nur aus seinen ausdrücklichen Wunsch als stellvertretender Chef der provi sorischen Negierung anSgeschieden. Aus die Berliner Börse übte die Discontoerhöhung der Neichsbaiik um 1 Proz. keinen bemerkbare» Einfluß auS, da dieselbe erwartet worden war. I» der heutigen Sitzung des CentralaiiSichusscS begründete Bankpräsident Koch die Erhöhung mit den großen Anlagen, dem Vorgänge Londons, und dem fortgesetzten Goldnnsstand. Die Haltung der Börse war Anfangs fest, später übte die schwächere Haltung der Nnbclnoten, sowie du; niedrigeren Glasgow« Notiiungen und die nachgebcnden Silbernotirungen ungünstigen Einstuß auf die Tendenz. Banken und deutichc Bahnen waren still, österreichische Bahnen fest, fremde Renten ans London matt. Bergwerke schwankend, schließlich aber gut behauptet, wie überhaupt die Tendenz gegen Schluß wieder fester wurde. Im Cassaverkehr wäre» Banken, deutsche Bahnen und Jndustricpapierc ruhig, sächsische Stickmaschine» 2,70 besser. Chemnitzer Werkzeug 1N Prozent schwächer. Privatdiskont 4V« Prozent. Nachbörsc schwankend. — Wetter: Tagsüber bedeckt, Abends Regen, Westwind t» r a n s s o r I ». M. lAdenr».! Sredi» 277.30. «taarsb. 220,00. «»->«. 10.25. «alt,irr I8i,25. E,-»,er 87.80. »rar. U»». »,I»r. SO.UO. VN!»»,» 220.10. Dresdu. «k. l02,70. Laar, 1S2.S0. Italiearr —Schwach. «,»«». «Schl»».« Reale SS,25. «»»lrllir l00.27. Atalleacr »r.so. «Iaa,!>. Lab» 580,00. Lomtardea 358,75, »a. Prioritäten —. Spanier 78'/s- «liliptei 4SI,87. Ottaaiaar» 036,25. ««ca,»Pie 035,00. Träge. « art -. «»»akten <Schi»g.> 25 5<>. fest. SVIrila« »er ^ Riitiil per Srptcnider 05,i » a, a r r » » n>. «»»Ultra <StliIi,0>. «et,e» per Rovrmber 218, per März 221. Roaoc» »er Oktober N8, per März 115. L v n » o » ««rodukttn - Bericht!. »Lcizen tränest, englischer auSgeiiomitic». geloster und sreindcr ca. Sch »trbrioer. Mat» williger. Haler weichend. Gerste ruhig, stetig. NcbrtgeS ruhtgst. — Wetter; Schon. en ««»iah.» «ei,e» »er Septbr. 25 50, per Iaimar.Avril »er September 36.25, «er Ja»ua> -April 38,25, behauptet. 05,75, per Januar-April 05,00, weichen». Fernschrcib- «ml» Aerniprcch-Verichte vom 26 September. Berlin. Der Kaiser von Brasilien, der gegenwärtig in Baden-Baden weilt, cmvfing dort den Bcinch des Großhcrzogö von Baden und erwicdertc denselben. — Der Kaiser von Ocstcireich verlieh dem General von Lewinsky das Großkreuz des Lcopotd- ordcns, dem Oberpräsidentcn von Schlesien, v. Seydewitz, sowie den Gcncrattculnants v. Gravenitz, v. 'Schniimanii, v. Krosigk und v. Grote den Orden der eisernen Krone I. Cl. Berlin. Ter Ncichsonzciger meldet, die Me Kinlc» Bill, deren Zustandekommen nicht mehr bezweifelt wird, werde spätesten« mit dem 15. Okt., veniinthlich aber bereits mit dem ZO. Oktober, in Kraft gesetzt werden. Der Staatsunzeigrr wendet sich gegen den gegen die vrenßische Negierung gerichteten Vorwurf, dag sie mit den von ihr veranstaltclen Erhebungen über einzelne Pnnktc der Gewerbeordniingsnvpclle und den zu derselben von der ReicbstagS- kominfsion in erster Lesung gefaßten Bcichlüssr» a»Sschlicblich an die Handelskammer» imd Arbeitgeber sich gewandt, Arbeiter vereine aber nicht gefragt habe. Die Eirkiilarverfligiliig des eertlichtS „nd SSchsischeS. — Se. Majestät der König bcgiebt sich am Dienstag Abend in Begleitung des Fliigcladjntanten Major v. Hangk zu den kaiser lichen Jagden »ach Wien. König Albert wird bei seinem Eintreffen in Wien von Erzherzog Karl Ludwig, dem Binder des Kaisers von Oesterreich, empfangen werden. Die Ankunft wnd zn derselben Stunde wie die des Kaisers Wilhelm, jedoch ans einem andere», dem Nvrdwest-Bahiihose, erfolgen. Die vwffcigdcn werden in der Frühe des 2. Oktober beginnen. Dieselben weiden an 3—x Tagen in Mürzsteg und an 2 Tagen im Reviere von Radmcn vci Leoben in Steiermark abgchallcn werden. — Die vom Tomkavilei zu Bautzen vollzogene Wahl des Bischofs Dr. Ludwig Wahl zum Dekan des DoiiististcS St. Petri wurde nunmehr auch von Sr. Majestät dem Könige bestätigt. — Se. König!. Hoheit Prinz Fr > cdr i ch A u gust begicbt sich heute Vormittag nach Leipzig, woselbst heute und mörgen Nachmittags Offiziersrenncn statlfindcn. — AmtsgcrichtSratli Bruno Schöncrt in Dresden crhlell das Ritterkreuz erster Klasse vom Albrcchtsordcn. — Ans der vorgestrigen öffentlichen Stadtverord ne t e n s, tz n n a unter Vorsitz des Herrn Geh. Hofrath Ackermann. Tic Stadtverordneten hatten gelegentlich der Verhandlung übcc den im.Hinblick auf die Einverleibung Sirchleus zu erhöhenden Beitrag zur Erhaltung der Könial. Polizei den Rath gebeten, beim Kömgl. Ministerin», sich für Einsctznng einer gemischte!, Kommission zu verwenden, welche nochmals prüfen sollte, ob sich die der Stadt aiigesonncne Erhöhung des Beitrages nicht doch noch geringer stellen lasse. DaS König!. Ministerium bat darauf dem Rath mittelst Verordnung graiilwortcl und die Bildung der gciviiiischlen Kominiision abgelehnt; cs sei nicht z» erkennen, was gegenüber dem vorliegenden Ständcbcichluß. ans welchen sich die «höhte Forderung stützt, noch geprüft werden solle. — Ein Antrag des St.-P. Götte - rioizn7ff.icp:..l onoZig -NMNLoq.ir:a ngssill.n-ISMgosJg.-JsllZ -o«,«,«-, pmr , - LI
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