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Dresdner Nachrichten : 21.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-21
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1891
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«estrigem Niveau mrs glngen dann bis aus 1 Prozent zurück. Ettcnvahncn etwa» höher, nur Schweizer stark angeboten und weichend. Bergwerke adgeschwächt, ebenso steinde Renten. Gegen schlug bejesligle sich die Tendenz, da die Anfangs verbreiteten a r » II r I a r I ». IN. l?ircu»».> arro» e7l 7L vi-ia»»». .'l,i,7S «»»«. N6.ia. -SulUir, —. —. o-g»l><rr iii>.7S. »'»e. llu>>. G,l»r. rrsconto -ll.so. Dreiid». vr. >bS,W ciaura . ÄklsenNrchcn —. gel». wie». iiNdendS.i Ur»»a i!a7,7». r'U,6«. lZI.AI. iNordweft eiK.LV. Mar«»»»» ü«i 075. Un». ckrcoa Ul^.üU. «»tilg. « a r > ». SLlu» liiknik i»L.>-a. »»«I» WL.NI. ii»,10. Staat», da»«, 510,00. ttouid5,-5,75. du. vriartlLtr» —. Spaater 77»/,. E«N»tkr titz.Zl. e?il»«L»cu eN.o» rksromrie liüo.uo. jikft. « - r « ». Srudakt»» tsailas > ««Ire» »» Kclnuar es »o. »«r Mat-Nuaii» 27.2». rui>iq svtrt,«» d-r Ncdruar :!8L» ,cr Srptdr.-Lecdk. ro.es, rvyts. iNudöl »er gedruar »0,<i0. ve> LNat-'.luguft 71,00. steige»». » w t» e r » - u, Veudntir» -SLtuS». «etgra »„ vilej LH, »er Mat —. «laue» »er Ma>z l6l. »ec Mat lLI. London (Produkten-Vertant. tSctrcide altgemei» Oft, mitunter aoztehen», «remdcr Acic,» icner. Mais tdeurrr Matttgernc knap». Haler ftramm. Mell, Malrae, sic, Bali»«» stetig, tkrdsen fester. — Weiter: Kalt. OertttcheS und SüchsischeS. — Se. Majestät der König nahm gestern Bormittag die Vor träge der Herren Staatc-ministcr und 'slblheiluiiasvvriiäiive. sowie des Herrn Gchciniiaih Bar entgegen. Gestern Nachmittag 5 Ulir fand im Königi. Residenzschloß Hoftascl statt, zu der 4V.Herren el'chienen waren Unter den Theiliielnnern bcianden sich: Ihre Excetleiizcn pieuß. Gesandter Gras Dönboff. öslerr. Gesandter Gras Ebvtek. bavr Gesandter Frechen- v. Niethammer, cngtischer Btinisleriesidenk Slrachcv, OfeneraUentliant von Kirchbach, Odcr- hosmeister von Wotzdoif; seiner Gencraladjutant Generalmajor Frei herr v. Hodeichcrg, Eeieinoiiienmeister von Metzsch, Kammerhcrrrn von Schc'iiderg-Rolhschö»berg. von Leipziger, von Glvbia, von Aniiin, Freihcir von Kalilsch, Gcbeimrälke undAl'IbeillingSbtrekto- en Jahn, Iavveli. Hennemann, Lberlandesgerichispräsident Dcg- ner, Lenaisoiäsidenteil Lanmi, Tiiierdarb. LberhoiprcdigerTr. Meier, Generaldirckter der Siaatsbahncn Hossmann. Lverpvsldirektor >dalke. Geh. Medizinalraih Tr. Fiedler, Geh. Jnslizralh Tr. Otto, Geheimer Schnlraih Kockel. Geh. NegiernngSrath von Bosse n. A. Abends 9 Uhr begab sich Se. 'Masesläl zum Thce zur Prinz 0) e org'' che n Fainiiie. — Dem Major ä In suit" des Fiitz Arlillerie-'Regimenlö Nr. 12 und Arlrüerie Lisizier vom Platz in Dresden Pani wurde der Königlich Prenhinve Krenen-Ocde» 3 Klasse verliehen. — Wir erhalten solgeude Zuichrtt!: „Tie Or'ottz ln der heutigen Nnuuner Ihres geschätzten Blattes, dag der Rall> bei Ablaut des 2 > Jahres meinrr A ni islhatlgleit als RathSmitglicd eine Feier zu veranslalteu beabsichtige, veranlagt mich zu der Mil- ihciluug, das; ich alsbald, nachdem ich von dem Vorhaben mciacr Herren Kollegen Kenntnis; erlangt hatte, von weiterer Verfolgung desselben, welches meinen Ansichten und Wunsche» durchaus wider- 'vrecheu würde. Abstand zu nehmen gebeten und die Absicht aus gesprochen habe, zu der fraglichen Zeit von Dresden abwesend zu tein. Ich nveifle nicht, datz meiner Bille entsprochen werden wird, die geehrte Redaktion aber ersuche ich. hiervon in der morgenden Nummer des Blattes gemlügsl Notiz zu nehmen. Hochachtungsvoll Oberbürger m eisler Dr. Stube I." — Tic bengestrige öffentliche Sitzung der Stadt verordneten unter Vorsitz des Vicevorslehers Hosralh Tr. Islerloh zog sich ziemlich ins Breite, ohne das; Bedeutendes ver handelt und beschlossen worden Ware. Bemc'tkenslverlh is! ans den Regislranden Gingängen, das; der Nalh in folge betreffender Mit- tdeilungen des König!. Ministeriums das Kollegium anssordert, Mitglieder aus seiner Mitte zur Bildung eines ans Rachen und Stadlvcwrdnelcn zusammen zu setzenden Ausschusses snr die Balmhms Neubauten zu wählen. Giner Raths-Vorlage gemätz crlheilt man Zustimmung zur Feststellung neuer Fluchtlinien für! die an der Gmmüudimg in den Divvoldiswaldaer Platz gelegenen! strecken Marien-, Waisenhaus- und Tromveter'lcatze. obwohl seitens des S! -V. Tr. Uhlemann Znrückverweisnng an die bcricl. lenden An-Sirbüsse beantragt wurde Aus der Debatte ging hervor, das; der Besitzer des „Tromvctcrichlötzchens", Herr Hotelier Reibe holz, bezüglich der DromvelcrstratzewGcke Widerspruch erhoben hal. GS, wurde indessen vom Stadlrath Helichcl daraus hingewiesen. daß dieser Widerspruch, über den die König!. KreiShanvtmannicha'l erst enüchc'ldeu wird, durchaus keinen Einfluß an; die heutige Ent schließung des Kollegiums haben könne, und daß für die Meinung der städtischen Vertrelung nur das öffentliche Interesse in Frage komme. IleöiigenS wird die Ausführung der einzelne» Korrcklions- arbeile» no.h mngerc ans sich warten lussen. — , , . ... .rotz lehhatter Be'ürworttmg -eitenS des 2l.-V. Emmrich wird der Widerfluich des Herrn Bildhauers Enrt Noch gegen seine Wahl zum Miigliedc deo Ansichniws zur PrüsiMg der Abgallenresle als nnbc>zrüi:dek verwerien. — Der Uebernahme einer wetteren Anzahl von Straßen und Planen der 5. Quote) in städtische Reinigung stimmt man zu. Die Uebernahme erfolgt am I. Inii d. I. und! unnatzt zii'aiinnen 122,«.^-'- f^rviertmerer Flächeninhalt. — Nicht! aus der Tage-sordn::ng stehend, wurde vom Rechtsausichns; ein Bericht bezugllch einer sormellcn Abänderung im Qrtsgelctz! siir das Gctro-.l-egei'chl enigcwoi'en. Soviel man ans dem' nnt etwas ui teuer Stimme vom Stadt - Veeordnelen Tr. Uhle-j mann gegebenen Reiel-.t entnehmen konnlc, schlug der Aus'chnßj eine Abweichung von der Ratns-Vorlage vor. Tic Sladträihe > cäener und Händel begründeten die letztere aber in überzeugender Webe, ünd an.' -Antrag des St.-V. Gottschall genehmigt man das Qrtsge-en in der vom Rath gebotenen Fassung. — Der diesjährige ee'" räi: d:s Srad!bana>i't, dis Hoch und l ld . gl , , .iesbauamt wird mit Mt in slnsgabe und 1G>2 Nck. in Einnahme. al>v mit c u-n.i Zii .'ng von Mk. ld. s. I8,81>« Bck. mehr als im V :!.le - c::i zc>:eLt nnö dabei eine Vorlage des Ralhcs erledigt n Ethelning des Berechnungsgcldes ziu Löhnung von Hitis- Archuekteu bcun Ho.hbanamke n. s. w. In der Debatte thcilte .-.-.rr Sbcrbürgermemer Tr. Stübel eine Zusammenstellung mit. ans der bervorgüig. das; die Stadt bei Anfertigung der Pläne >.ir die o,sen!Iici>en Bauten durch das städtlsche Bauamt immer m b billiger arbeite, als wenn private Architekten oder Baumeister veau'tragl würden. Es ist betanntlich schon wiedeiholt auch im Madtverordnetensaal betont worden, daß cs lehr Ivüi'.schenSwcrth ui und rascher und vielfach auch billiger zum Ziele führe» würde, wenn man das schon vielmals von den Raths Bertietem selbst als nie,tastet bezeichnen: Hochbauamt dadurch entlaste, daß inan den Entwarf und die Anssnhruna größerer Banltchkeiie» an hiesige Architekten übergebe, eine AlUchaniing, zu welcher sich auch der Herr Hherbürgermcisicr. wenn auch freilich nur in sclir cinge- 'chräiiltem Maße, bctennl. Tie Tt -V. Adam, Winter II., Wokurka und Kanimsetzer sprachen sich aber entschieden dafür aus, daß cS viel besser nein werde, wen» man mehr als bisher Private Bau meister he'chastigcn würde; die Stadt werde sedenialls flotter mit ihren Bauten vorwärts kommen und auch weniger kostspielig fahren. Sl.-B. Kammsetzcr gicbt in letzterer Hinsicht einige Beispiele, nach denen kürzlich erst die von Privaten für die Stadt gelieferten Entwur'e beträchtlich billiger sich gestellt haben, als die im Lauamk bergeflelllen. Der Oberbürgermeister habe bei seiner Berechnung die Hamburger Normaltaxe für Architekten zu Grunde gelegt, die aller» iiigS etwas hoch sei; aber cs brauche durchaus nicht Das, was für Hamburg gelte, auch hier zu gelten. St.-V. Baumeister Adam ertlart. er habe beim Bon der König-Jobumflraße gegen über den dabei von ihm beschäftigten hiesigen Architekten durchaus nicht die Hamburger Nvrmaltaze zu Grunde gelegt, und doch hatten die Betreffenden mit Lus! und Etter ihre Kruft für die Stadt bcthättgl, und gewiß in vortrefflicher Weise. — Infolge des in der vorleb,len Sitzung vom St. V. Friedrich gestellten Antrags, am den städtischen Parzellen an der Schillcrslraße und der Hoiz- hosgane Gartcnanlagen herzuslellen, beschließt das Kollegium beule die Eittslirdlgnng der liczcichnctcn Parzelle» in der Weise zu ge- nelimigcii, daß entlang der Schillcrslraße an Stelle der ursprünglich vom Ratbe geplanten hölzernen Einsricdrgnng eine Mauer in reiner Sandslein-Arbeii und an der Ecke der Schillciilraße und des Ver bindungsweges ein eisernes Geländer, sowie hinterdcr Einfriedigung Pslanzengiupven hcrg> stellt und außerdem der Fahrweg ans min destens 5 Meter verbreitert werde, und bewilligt zn dieser Gcsammt- Anlage tiOOO Mk. als BercchnnngSgeld. Ferner spricht man folgende Bewllliaunge» ans: zur Legung bcz. Auswechselung von Gas« hanvtrvmen und Verbesserung der Beleuchtung 2210 Mk. für die Schrcrbergasse, 7880 Mk für die Pragcrslrnße. 12,240 Mk. für die Fürstenstraßc und Mchlll-«' Mk. für die Fortführung des »wischen der Grunaer- und der Wicnerstwße liegenden Gasrmgrohrcs dis zur Albert!»licke und bis zum Plauciffcheit Platze, sowie Mt Mk. zur sderslellimg eines cinslwefligen PserdeslallgeliäudeS ini Nen- itäob» Feiierwebrhvfe. Loniienslraße Ott. Auf Anregung der St.-V- Dr. Uhicmann und Krcyß ersucht das Kollegium den Rath: mög lichst Lnhin zu wirken, daß die Pserde-Ausstelliingrn Dresden erhalten bleiben, unv oem diesseitigen Kollegium von dem Erfolge seiner TbLtialcit Mlttheilung zu niachen Man darf nun gewannt sein, was in dieser allgemein mteressirenben, in den hiesigen Blättern mehrfach besprochenen Angelegenheit der Rath gethan hat oder noch zu thun gedenkt. — Heute Vormittag 11 Uhr erfolgt von der Parentatlonöhallc des AnnenkirchhoseS die Bestattung deS am 17. os. M. verstorbe nen Kvnigl. Preuß. Generalmajors a. D. Frhr Ernst v. Houwaldt. Der Entschlafene erreichte ei» Alter von 71 Iahrrn. Nach dcni deutich-sranzvsische» Kriege nahm v. Houwaldt, der einer Schrift- »elleriainilie entstammt, dauernd in Dresden Aufenthalt und ent wickelte htersclbft, seinem itreng rechtlichen und edlen Eharakler ent iprecheiid, eine jegenSleiche armeinnüblge Thätigkcit. So gehörte er als hervorragendes Mitglied dein Verein für entlassene Sträflinge an. Acht Jahre lang war er zweiter Vorsitzender des chrisilich-sozia len Vereins. Der Verstorbene war ein intimer Freund deS Fürsten BiSmarck und stand mit diesem in Briefwechsel, v. Houwaldt, dessen Zivilist,gsbruder chm im Tvde vorauSgeganaen ist, ist unter König Friedrich I V. als Offizier bei den Gardehmaren etngetretcn und mit Leib und Seele bis zu seiner erfolgten Pensiontrung ein schneidiger Offizier gewesen. — DaS „Lechz. Tagebl." schreibt: Zum Ocsteren hat in den letzten Jabrcn die Könial. Bahr. Negierung im Interesse der Mün chener Hochschule versucht, hervorragende Kralle der hiesigen Uni versität zu gewinnen. Diese Versuche sind bisher nicht geglückt. Wir hoffen deshalb, daß auch jetzt wieder die große Gefahr, einen ihrer beste» Tocenten nach München zu verlieren, von der Univer sität odgewendet werde. Herr Geh. Rath Prof Dr. Brentano, der treffliche Nachfolger auf unseres verehrten Roscher s Lehrstuhl, ist nnler glänzenden Bedingungen nach München berusen. So kurze Zell auch Professor Brentano erst der hiesigen Universität an- gehört, w gesestigt ist doch schon seine Stellung als die eines aus gezeichneten Lehrers der Naiional-Oekonomie. Tie ganze Univer sität würde seinen Abgang tief bedauern! Um so sicherer steht zu erwarten, daß Alles ausgeboten wild, um Professor Brentano der Leipziger Universität und damit einem Wirkungskreise zu erhalte», wie er ihn größer und besser nirgends finden durste — Wie das „Tiesdn. " lasse iür das bei der schast angeslellte Personal, durch eine Kette von Umständen tn estic mißliche Lage geralben. sodaß, obwohl von der Gesellschaft tn den beiden letzten Jahren allein 20.000 Mk, Zubuße gewahrt und die Mitgliederbettrüge von 2 ans 4 Pcoz. erhöht worden sind, die Pensionen um 25 Proz ver mindert werben innßten und das Fortbestehen der Kasse gefährdet erictieiiit. Diese für die Beamten sehr unerfreuliche Möglichkeit dürste indessen adgcwendet werben, indem der Vorsitzende des Ver- waltniigsrallieS. -Herr Iustizralh Dr. Schaffrath, nach genauer Prüf ung die Sache dem Veiwallungsrathe eingehend niotivirte. aus die sachverständigen Gutachten des Herrn Professors Dr. Heim ge stützte Vorschläge nnterhrertetc, welche in der Hauptsache angenom- »icn wurden, und — die Genehmigung der Generalveriamiiilnna der Gesellschaft vorausgesetzt — de» Bestand der Pensionskasse sichern und dieselbe in nicht zu ferner Zeit zu geordneten Zuständen zurück- sühren durste. — 'Nach vorläufigen Festsetzungen beliefen sich iin Monat Januar d. I. die Gesammteiniiahmen ans den Sächsischen S ta a tse i s e n- b ah ne n ans 0^00,808 Mk.. d. s. l13,l)7l) Mk. wc»iger oder pro Kilometer 139 Akk. weniger als iin gleichen Moncue des vorigen JahrcS. Diese Summe setzt sich zusammen mis l.627.ltl Mk. Ein nahmen ans dem Personenverkehr (ff- 40,528 Mk.ß 4,491,227 Mk. Etnnahmcn aus dem Güterverkehr (— 153,477 Mk.) und 378,730 Mt. Einnahmen uns sonstigen Quellen (—30 Mk.). Befördert wurden im vergangenen Monat 2,166,892 Personen und l,305,929 Tonnen Güter. — Seil vorgestern früh ist au-s ihrer hiesigen Wohnung eine 37 Jahre alte Dame aus guter Familie verschwunden, nachbem sie in letzter Zeit Spuren von Schwerin»!!, gezeigt hat. Tie Dame ist niittelgroi;, hat brünette, schon etwas grauinelirte Haare, breite Stirn, hellbraune Augen. Mund und Naie propor- tivnirk. gute Zähne, ovales Gesicht, ziemlich kräftige Gestalt, hört etwas schwer und war mit schwarzem Wintermantel mit Pelzbesatz, dunkelbrauner Eapol-Pelzmütze, schwarzem Schleier, grauem Klrid bclleidei, die Leibwäsche ist M. F. gezeichnet. Es wird aiigcnvninien, daß sie eine Heilanstalt ausgeincht hal oder aber irgendwo ver unglückt ist. Seitens der Angehörigen ist für die Ailsmtttcliiiig eine Belohnung von 2 00 M ark ansge > e tz t. Sachdienliche Mittheilniigeii wüiden an die hiesige Polizcidiceklion zu richten lein. — Am Donnerstag bekam eine Arbeiterin, welche in einem Geschäfte am Allmarkle beschäftigt ist, so heftige Krämpfe, daß sie in einer Droschke nach ihrer Wohnung gebracht werden mußte — In einer Restauration der Schloßstraße winde am Donnerstag 'Abend ein Gast plötzlich von Unwohlsein befallen, siel i» Ohn macht und schlug sich beim Niedersallen eine nicht unbedeutende Koptivund e. — Der Dresdner Tamcnradsahrvcrcin „Belocia" hielt am 10. Februar im kleinen Saale deS Gcwcrbehauses sein erstes Stift nngsscst ab. welches von hiesigen Radfahrern und Freunden des Sports sehr gut besucht war und durch die Vorsteherin FrauKnntze mit einer schwungvollen Begrüßungsrede eröffnet wurde. Zwei Brahm'iche Tänze 1 und 5 und die 2. ungar. Rhapsodie, von Ir. v. Haber und Herrn G. Pictzsch gespielt, die d'-cinr-Romanze von Beethoven, sowie Lied .An den Abcndstern" für Violine, von Frl. Morditzer mit guter Technik und schönem Ton vvrgetiagen, das Lieb der Kasi», Lockung von A. Förster und ein Wiegenlied von Petri, von Frl. Rühling, Schülerin vo» Frau Falkenberg, coucct gesungen, die von Herrn stk. Beiger mit wohlllingender Stimme und gulem Vorlrag zu Gehör gebrachten Bariton-Soli „Alk Heidel berg- von Jemen und „Frühlingszeit von R. Becker, sowie die Zithervorträge des Herrn Klopfer brachlen den Ausführcndcii wohl verdienten reichen Bestall ein. Ter sich anichlicßcudc Ball, dessen Tanzpauien durch verschiedene Ansprachen an-gcsülll wurden, ent faltete ein reges Leben und hieli dic.Belvcia- mit ihren Güsten in tröhlichster Stimmung bis zum frühen Morgen zusammen. — Schwurgericht. Unter der Anschuldigung des Auf ruhrs hatten sich gestern die Fleischergchilfen Max Bernhard Lobet, Emil Paul Ockert, Ernst Moritz Marx. Max Arthur Bertram, Karl Bruno Richter und Friedrich Max Scharfe zn verantworten. Tle Tribüne war dicht besetzt. Als Vertreter der Königl. Staats- anwalticbast sungirte Herr Staatsanwalt Tr. Thicme: an dem Verihcidigcrtiich halten die Herren Rechtsanwälte Krause, Tr. Mittaich, Emil Lehmann, Tr. Stöckel, Tr. Fiedler und Tr. Rcicbcl Platz genommen. Von den Angeklagten ist nur der am 6. Marz 1864 zu Lommatzsch geborene Karl Bruno Richter vorbe- straft. R. diente bei dem Sächs. Fuß-Artillerie-Regiment in Metz und verbüßte dvrt wegen disziplinarischer Vergehen (Schlafen aus Posten und nächtlichen Außenbleibens aus der Kaserne) Arrcsl- slrascn. Außerdem ist vo» ihm eine Strafe wegen grobe» Unfugs verbüßt worden. Ter älteste Angeklagte Löbel stammt ans Kandier b. Limbach und ist 27 Jahre alt; der LiMrige Bertram ist ans Obercunnersdorf gebürtig, hat 7 Geschwister und diente bei dem 102. Jns.-Rcgimcnte. Ockert ist ein geborener Leipziger und 20 Jahre alt; der 2 Jahre ältere Marx stammt auö Leubnitz und der 23jährige Scharfe aus Grobburgk. Der grobe, in das Stadium des Aufruhrs getretene Exceß, uin welchen es sich handelt, nahm in der Nacht zum 13. Oktober etwa um halb 12 Uhr feinen Anfang. Aus dem Saale zum .Dcntichen Kaiser- in Pieschen führte m der betreffenden Nacht ein Sergeant des Lelb-Gnm.-Regiments mit 2 Gestellen den Schänkbausdicnst auS. Unter den als Gästen anwcienden Soldaten befand sich ein Soldat des Gardereiter- Regiments, welcher durch sein Verhalten das Einschreiten des Militärs veranlaßt«:. Der Sergeant ordnete schließlich die Arrelui des widerspenstigen Gardisten an, und letzterer mußte nunmehr den beiden Gefreiten des SchänkhanLdienstes folgen. Auch der Sergeant schloß sich der Arrcstantengruppe auf dem Marsche nach der Neu städter Hauptwache entlang der Lcipzigerstraße an und hatte gleich von vornherein große Mühe, die nachdrängende Menschenmenge in den Schranken z» halten. Das aufgeregte »Publikum- nahm durch weg Partei für den arrctirten Gardisten, und einzelne Stimmen verlangten, daß man den Arrestanten srcliasse. well er doch nichts Schlimmes verbrochen habe. Ter Sergeant nfnllte auch das Ver langen der Menge, nachdem der Gardist leibst crkläit hatte, er werde freiwillig der Patrouille folgen. Inzwischen war die Tanz musik auf dem an der Lcipzigerstraße gelegenen Saale »Zur Stadt Bremen" beendet, und die Gäste strömten tust gerade zu der Zelt ans die Straße, als die Arrestantengruvpe vorbeimarschtrt«. Unter der neu hinzukommenden Volksmenge vescmden sich die meisten der Angeklagten, und diese nahmen mehr oder weniger an dem auf reizenden Vorgehen der Menge Theiß Ter von den beiden Ge stellen losgclassrne Gardist benutzte plötzlich einen günstigen Mo ment, gnerselbetn zu lausen, entkam aber seinen Verfolgern nicht und mutzte nunmehr den Säbel obschnallen. den der Sergeant in Verwahrung nahm. 'Nach dieiem Vorgänge ging der Arrestant wieder etwa 1b Schritte ruhig mit sott, machte aber bann, ermuthiat durch die Zurufe an- der Menge: „Laufe doch nicht. legrDich doch nieder und laß Dich tragen!" Platz, lich Halt und erklärte, freiwillig nicht weiter zu inarlchiren. Der Sergeant befahl jetzt zwei in der Volksmenge aufhältliche Gar disten, den rcnitenien Arrestanten mit trage» zu helfen und aus sclne weiteren Anordnungen griffen auch die Gardisten ,u. indem sie ihren Regimentskameraden an den Beine» faßten und aufhoben. Die Grenadiere trugen den Oberkörper des Arrestanten. Stach we nigen Minuten entledigten sich die Gardisten mit dem Bemerken, sic könnte» nicht so schwer trage», ihrer Bürde und leisteten auch den erneute» Befehlen des Sergeanten keine Folge, sonder» kehrten tn die Volksmenge zurück. AuS letzterer ertönten ans'S Neue drohende, mit Hochrnse» vcrniischtc Stufe und die Situation wurde immer drohender, als dle beiden Gefreiten de» Arrestanten an den Armen faßten n»d sortzogen, während der Sergeant schob. Plötz lich suchten einzelne der Ausrührer Letzterem den Säbel de- arrr- tirten Gardisten zu entreiße». Gleichzeitig drangen mehrere Per sonen aus die Gefreiten ein und bestellen den Arrestanten, dem es diesmal gelang, zu entkommen, allerdings ohne Sabel. Die Be freiung deS Gardisten war das Signal zn eurem allgemeinen thällicken Angriff gegen die Soldaten. Stöcke und Schinne sausten aus vie Köpfe des Sergeanten und der Gesreilcn nieder und die arg be drohten Soldaten machten nunmehr aus Beseht des Sergeanten von ihren Seitengewehren Gebrauch, wobei mehrfach Blut floß Fech tend und immer rückwärts gehend traten die Grenadiere den Welter- marich nach der Stadt an und wurden erst an dem Eisenbahnüber- gange auö ihrer wenig bencidenswerthen Situation befreit, als eine Patrouille zur Hilst anlangte und aus Beseht des Sergeanten die Seitengewehre arttpslanzle. Zuvor halte man noch dem Ser geanten den Helm vom Kopf geschleudert und ward derselbe erst am nächsten Tage in einem Garten aufaefunden. Angesichts der mit gefälltem Bajonnet vorgehendcn Patrouille flohen die Aus rührer und erst am nächsten Tage gelang cS. mehrere der Schul diaen zu ermitteln, von denen namentlich Richter durch einen Hieb »nt dem Seitengewehr ziemlich stark am Kopfe verwundet worden war. Richter ist, wie er selbst zugiebt, auch Derjenige von den Angeklagten, welcher im Laust deS Vorgehens gegen die Soldaten auüries: .Ihr sollt erst einmal die Schlachthotsbrüder kennen leinen." Stach den Ergebnissen der BeweiSansnahnic scheinen Löbel, Marx. Bertram »nd Richter in gleichem Maße brtheiligt gewesen zu sein; betreffs Ockert's stand nur soviel fest, daß er zwar an dem Exceß bclhciligt gewelcn, aber nicht niit tbätlich gegen die Sol daten vorgcgangcn ist. Scharst scheint überhaupt cinelaktive 'Rolle nicht gespielt zu haben. Die den Herren Geschworenen vor- aelegtcn Schuldsraae» lauteten dahin, ob die Angeklagten schuldig seien, an einer öffentlichen Zusammenrottung tlicilgenommcn zu haben, bei welcher mit vereinten Kräften in der Ausübung ihres Dienstes begriffenen Maiiiiichaslen der bewaffneten Macht durch Ostwalt Widerstand geleistet worden ist und Letztere thülllch ange griffen worden sind. Aus Antrag der Vertheidiger wurde ie eine, aus Annahme mildernder Umstände gerichtete Frage gestellt. Dic Geschworenen sollten daS Schuldig mit Ausnahme gegen Scharfe, bei Ockert nahm man nur den milderen Grad des Aufruhrs mi und iin klebrigen wurden den Angeklagten mildernde Umstände zngehilligt. Hiernach lautete daS Urtheil gegen Bertram und Richter, die Beide aiS Soldaten gedient haben, auf je 3 Jahre, gegen Löbel und Marx aut je 2 Jahre, gegen Ockert ans 9 Monate Gefänglich und gegen Scharfe ans Freisprechung. — In Einsiedel bei Chemnitz brannte am Donnerstag daslvierstöckige. hohe niit Wolle angeiiillte Fabrikgebäude der ehe malige» Paul'schcn Spinnerei (jetzt Watlentahrik von Schreiber u. Schoppcr) vollständig nieder. Auch das Maschinen- und Kessel- Hans wurden ein Raub der Flamme». Das Feuer entstand durch Selbstentzündung im Schlagmaschiliciirauni. Fortsetzung des örtliche» TveileS Seite v. rakeSgeichichte. Deutsches Reich. Ter Vundcörath bat in seiner letzten Plenarsitzung dein Entwürfe eines Gesetzes über das Telegrappen- wcsen des Deutschen Reiches zugestimml. Tie .Hamb. Nachr." führen in einem längeren Leitartikel „Fürst Bismarck und die Presse" zunächst aus, daß die ullramon- lancn Blätter in Ucbcreinstlmmnng mit den demokratischen am hef tigsten gegen den Fürsten Bismarck*eisern und an Schärfe noch dstienigeii überlressen, welche von Leuten ausgchen, die sich zn seinen Fienndcn zählten, io lange er am Ruder stand. Alle diese möchten an, liebsten die Ironie der Weltgeschichte herbeisühren helfen, daß der Begründer des Deutsche» Reiches wegen Hoch- und Landesver- ralhcs vor das Leipziger Reichsgericht geritten würde. Betreffs der Forderung, Bismarck tolle ans seiner Preßaiwnhmitüt herauSlretcn, wird darauf hingewiesen, daß gerade die Gegner, welche dies ver lange», sich vorsichtig hinter 'Anontzmität verbergen. Es ist nicht einzusehcn, heißt eS in dem Artikel, weshalb Füllt Bismarck, wenn er überhaupt ZcitungSarlikel schriebe, was wir formell bestreiten, ge rade scinerscits dieselben zu unterzeichnen dic Pflicht hätte. Wenn von Seilen der ehemaligen Freunde des Fürsten Bismarck persön liche Beweggründe, Gereiztheit, Groll u. s. w. dem ftnheien Reichs kanzler für icln Verhalten vindicirt werden und dic lhörickte Redens art vom .großen Mann und kleinen Menschen" der Feder entschlüpft, io heißt dies den von zahlreichen Besuchern des FriedrichSruher Schlosics bekundeten Thaliachen Gewalt anthun. Fürst Bismarck befindet sich nach ihren übereinstimmenden Wahrnehmungen m dnrchalis ruhiger Gemülhsversassuna, wenn ihn auch hier und da in schlaflosen Nächten die Sorge um die Znknnst deS Gebäudes, das er hat ansnchlcii helfen, erfassen mag. Ter Fürst verlangt auch keine Dankbarkeit, noch erwartet er solche; wohl aber hält er an den Politischen Ueberzengniigen fest, die er früher nicht znm Schadendes Reiches vertreten hak. Die Angriffe und Verdächtigungen wegen seiner Haltung lassen ihn. soviel wir wissen, völlig kalt, und wir vcrnilttbcn, daß die retrvsveklive Veurthcilnng seines Verhaltens in elittge» Jahren auch aus Seilen seiner jetzigen Gcancr eine andere sei» wird, als sie cs heute ist. Ebenso wenig Eindruck wird die Behauptung aus den Fürsten machen, daß leine jetzige Stellung nahme nicht den Beifall der großen Mehrheit des deutschen Volke» habe. Fürst Bismarck ist in seinem früheren Leben hinreichend an Minoritäten gewöhnt worden. Eins freilich sollte man nicht ver gessen. wie sich mich des Fürsten Bismarck Ansichten über wirth- «chajtliche Fragen im Laufe der Jahre geändert haben möchten, seine Anhängiichleit an das monarchische Prinzip habe seit 1817 nie einen Wandel erfahren. .Er diene seinem Herrn ans besondere Weise", könnten seine Gegner mit Mephisto sagen, aber ob nicht niit klügerer Voraussicht, als sie selber, das könne nur die Zukunft lehren Zu dem Artikel der „Köln. Ztg." „Fürst Bismarck als Ceiffor- bemerkc» dic „Hamb. Nachr.", ankittlvsend an den Satz der «Köln. Ztg ", .Bismarck dürfe erst in schwerer Klisis seine Stimme er heben" : „Ein solches Eingreifen würde in der Regel zu spät kommen, wenigstens mir durch unerwnittchte Krisen und Gewalt- thalcn ermöglicht werden oder durch Vorgänge, die ffch in der Ge schichte nicht wiederholen, wie die Lösung des Konflikts iin Jahre 1863 und die darauffolgende Erfüllung der nationalen Aspirationen bis »um Jahre 1870.71. Diese Aspirationen sind henlzutage be friedigt und können dieselbe 'Wirkung nicht zweimal lhnn. Die Ausgabe eines Politikers, der er» Herz sür sein Vaterland und seine Landsleute hat, besteht nicht darin, Krise» entstehen zu lassen und gcwaltlhätig zu unterdrücken, sondern ihr Entstehen durch prophhlaklischc Besonnenheit zu verhüten. Wer auf der Eisenbahn in einen falschen Strang cinsährt, hat üi der Regel die Gabelung, bei der er hätte wählen müssen, gar nicht bemerkt und kann nachher ohne Schaden oder Zusammenstoß io leicht nicht nmlehrcn. Ein gnteö und geübtes Auge unterscheidet auch in der Politik recht zeitig den Moment, wo. unrichtige Jnstradirungcn ihren Anfang nchmen." Jn Wiener militärischen Kreisen ist das Gerücht verbreitet, Kaiser Wilhelm weide als Gast Kaiser Franz Joscph'S den Sommer- Manövern in Oesterreich beiwohnen. In der General-Versammlung des Deutschen Bauernbundes führte am Mittwoch Herr Schröder-Hascloff aus, daß nur bessere Löhne daS platte Land gegen dic Sozialdemokratie sichern können. Elftere leien aber ohne Besserung der Existenzbedingungen der Landwirthichnst nicht möglich. Auch der größte Geheimrath icl nicht im Stande, den Staat zu retten, wenn er dessen Fundament untergrabe» lasse. Wiederholt müßten dic hohen Verdienste des Fürsten BiSmarck um das Slaatswcien dankbar anerkannt und der Fürst gebeten werden, auch ferner seinen Beistand mit Rath und Thai zu gewähren. Im Anschluß an diese Anregung bat der Vor sitzende, von einem Telegramm Abstand zu nehme», dagegen den Vorstand zu bcaiistragen, dem Fürsten die Resolution zu über senden und ihm den Dank deS Bundes brieflich anszusprechcn. Zugleich niöchlc die Resolution auch dem Reichskanzler v. Eapriv! unv dem Lnndivirthschastsmtnistcr übersandt werden mit der Bitte um Berücksichtigung »nd dem Ausdruck des Vertrauens. — Gras Mirbach hielt eine Verschiebung des Stimmrechtes ebenfalls für sehr gefährlich. Bezüglich de» Fürsten Bismarck stehe er aus dem
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