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Dresdner Nachrichten : 15.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-15
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.02.1890
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»Ei„d«<»t,r, VÄlla»»««». »««dvackr. l,ü»drN^«n Tr Klonerg. d. nur ay Unteem^ma, ,>!marlau^>> Ü-a- «i «sa Annnilnaungen aut derVnvLt- ,7>ie 8«ilr 2o,P!a iLnik «urgichait Ilir dir uachliwms« iiluinatnne, der stn,eigen «jcd nicht aeaebeii. «»»' s E wärtiiir AniundiaunaSauMge gegen d Lorlierbezaliliiiia diint, Brietmakkr» oder 'LolienizatiNnig. ^ , «s.r«.ss.s pernivmliiieae Sn. u. S5. Jahrgang. Aust. 48,500 Stück. Mo lln<1 xi-yWto ^S8li0N- un<! Ikoatoi'ssäl'iloi'obo Mi»x ^»vodl, - Nominos l'vlopkon 388. Dresden, 1880. Vdstr» »a! U.I.D»»»,». 7«UK»mw,n^er »elbsb- Uiltjavr ssprlaseklospr Mursvkttvssvr. Krospvet« xrLtis unp 40,000 8tüell Iw Oobiauest. L»vt »«»»»»«», Vrasäon-H., 27. kpro»xr»vk«r riov. vlasvLLrvn 1zoäse -trt »us äou doäoutooästso OIrwdUttso äos 1u- ^oiloväes, emsifvklvn io roiciikaltigvr ^nsvadl link. MIU L 8ol,n, vk«g»i»«nltt II. » erm«pr««4i»tvllv III». noä ?rsuss L Lrsuclseks, Vmävii, KLÜnts-Folianiivtra»«« 3. Port. o. I Lt «"> 810» ?oZAwsntsn untl Liöxks äotail L>k«nv ^nkortlsvak von ^osainontvo. SedvorküriKv erkalton ssrakrs unä kraueo memo soeben in weiter LuIIaxo ersebivnvno illustrirto VroeNar« üden Ilürroln « unil IIiinapi»avat« ültersr, neuer unil neuester (Rnslnilttjon. MorttL «artuns/! ^ItmLrkt 13 »Nl! RLuvtstrLLLS. I»o»nin«ntou, «oiOono» Snn«I, Pfpltr«-», Ilanü- « « nvdvtts- una uUo I»a«n«n8d»avl,lv>^.^n1tttel. K WE>rl^»««Miv»SrNK V»rt HV«n«l8vLm«Ii, nur Drompvtvrstrassv 18. ilir 3>ele der Socialdemokratie. Arbeltcrschiitzgesetzgebnng. Socialdemokraten im Landtag. .Landtagsverhandlnngcn. Reichstags« iVm»N«lstrNiI 7d»i»NriI«ir V* «"ttgkt. Wahlvorbereitungen, Stadtverordlictc»sib»ng. Gcrichtsocryairdlungc». ^UUUUUt UU, ^eD. kU» NUt« üjenuu«onit«rr ««Pakte« Ir Politisches vr.«Mil «>»rev '» Dregvkn. Auch bei dieser Wahlbewegung hüten sich die sozialdemokra tischen Flugblätter und Wahlaufrufe sorgfältig, die wahren Ziele ihrer Partei ,u nennen. Man wurde damit jene außerhalb der eigentlichen Sozialdemokratie stehenden Kreise, die man gerade znr Abgabe soz.-dcm. Stimmzettel gewinnen will, vor den Kopf stoben, also namentlich die Handwerker, die Geschäftswelt, die Beamten und nicht zum Wenigsten auch die groß« Masse der Arbeiter selbst. Denn, obwohl virlr der Arbeiter im Banne der Sozialdemokratie stehen, so wurden sich Unzählige von ihnen weigern, mit ihnen zu gehen, wären sie über die letzten Ziele dieser Partei unterrichtet. In treffender Kürze hat Eugen Richter diele Ziele zulammen- gcsaßt in die Worte: .Die Sozialdemokraten Hetzen gegen die bestehende Gesellschaftsordnung, aber Ihre Wcltordnung, wenn sie überhaupt ausführbar wäre, würde kein Fortschritt, sondern die Vernichtung jeder Kultur für Alle bedeuten". Zu einem solchen Ziele den Sozialdemokraten zu folgen, dazu sind denn doch unsere Arbeiter zu einsichtsvoll und zu gewissenhaft. Die iozialdemokra tischen Flugblätter vcihüllen denn jene verderblichen Ziele unter harmlosen, nichtssagenden Redensarten. Dafür wimmeln sie von Verkündigungen des Unheils, das über das Volk kommen müßte, wenn eS sich nicht zu sozialdemokratischen Wahlen bereit finden ließe. In diesem Stücke gleichen sie ganz den Flugblättern bei den letzten Wahlen. Auch damals wußten die Sozialdemokraten ganz genau. waS bevorstnnde, wenn das Volk sich nicht ihrer Partei in die Amie würfe. Da wurde den Wählern vorgeredet, daß nian in Berlin ein Attentat auf das allgemeine Wahlrecht vorhabe, dasselbe solle beschnitten oder ganz beseitigt werden, der Reichstag müsse sein SleucrbewiUignngSrecht verlieren, das Tabak» und an« dcre Monopole müßten kommen und waS dergl. Popanze mehr Waren, mit denen die Arbeiter nnd Kleinbürger in'S sozialdemo kratische Lager geschreckt werden sollten. Was ist nun von diesen Schreckbildern eingctrossen? Nicht ein einzigcS hat sich bewahr heitet! Genau ko sucht man auch bei den jetzigen Wahlen die Ar beiter und Bürger gruselig zu machen, indem man den bcvorstehcn- den Verlust aller Volksrechte anknndigt. Und dies geschieht in demselben Augenblicke, da unser Kaiser seine glückverheißenden, die Volksrechte erweiternden Absichten mit dem ganzen Thaicndrang eines wahrhafte» VoikssreundeS in'S Werk setzt! Verlaßt Euch drauf, ihr Bürger und Arbeiter, hier ist gute Sache. Und wenn schon jene düsteren Prophezeiungen der 81er und 87er Sozialdemo kraten vom Verluste der Volksrechte sich als aufgcvutzte Schreck mittel beransgestellt haben, wie sollten unter der Regierung des jetzigen Kaisers, die ähnlichen Wahlpopanze der Sozialdemokratie zur Wahrheit werden können? Schlagender aber sind die sozialdemokratischen WahlredenSarten noch nie Lügen gestraft worden, als mit folgcndeni Vorkvmmniß. In einem früheren sozlaldem. Wahlstugblatt wurde behauptet, die kon servativen und liberalen Abgeordneten dächten nicht an eine Alters versorgung der Arbeiter: .Man sieht, war da zu lesen, ruhig zu. wenn der Arbeiter, der im Dienste der Industrie schwach und alt ge worden, erbarmungslos dem Elende überliefert wird, wie er, nach dem die Kraft erloschen, die Gesundheit geschwunden, dar Haar gebleicht ist, der Armenpflege anheim fällt". Nun erinnere man sich einfach daran, wie cs nachträglich im Reichsiage gekommen ist! Wer waren denn diejenigen Parteien, welche das Jnvaliditäts- und AlterSversorgungsgeletz zu Stande brachten? Das waren die wegen ihrer angeblichen Gleichgiltigkeit gegen den Arbeiterstand verdächtigten Conservatioen und Liberalen. Und wer waren denn diejenigen Parteien, die gegen diese Versicherung stimmte» ? Außer dem Freisinn die Sozialdemokratie I Wäre cS nach dem Kopie dieser Herren gegangen, so würden in der That die im Dienste der Industrie ergrauten Arbeiter auch in Zukunft noch der Armen pflege anheimsallen. statt daß sie jetzt einen wennschon mäßigen, aber doch willkommenen, vor Allen, aber aus Grund des Gesetzes beruhenden Zuschuß zu ihrem Lebensunterhalt erhalten müssen! Soll sich denn bet dem Arbeiierichutze. den der nächste Reichstag zu verwirklichen bat. derselbe Vorgang wieder abspielen, daß diejenigen, die sich als die berufenen und die einzigen Vertreter der Arbeiter ouSgeben. im Reichstage dann, wenn's zum Klappe» konimt, nichts als ein ödes, nnsruchtbares Nein haben? Darum sind sozialdemo kratische Abgeoidnete auch diesmal am allerwenigsten geeignet, die das -Zamilrcrilcven tn »milch, arbeitersrermdlichen Absichten dcS Kaisers zu fördern. Sie erscheinen gen Stellung der Frauen im Haushalte dir Arbeiter und andere «mch. -» °i» W.M«-- tz,»0.,M -MmW,.» 8-EM.« iienbeit erwogen werae» müsse», bis zu welcher Grenze unsere In- B, ' ' Diese« Bewußtsein giebt für die Zukunft, sie mag kommen wie sie wolle, ein ruhiges Gewissen. Der Arbeiterschutz ist die Haupt aufgabe des nächsten Reichstags. Woraus aber will die Sozialdemokratie hinaus? Obwohl sie sich hütet. eS mit trockenen Worten den Wählern zu sagen, so bezweckt sie: Die Aussaugung aller privaten Enverbslhätigkeit und die Eriichlung einer mit Allmacht ansgestatlcten Herrschaft, welche die Menschen nach Gutdünken in Genossenschaften steckt, ihnen Maß, Art und Dauer der Arbeit vorschrcibt und unterschiedslos dem ge schickten und fleißigen Arbeiter, wie dem ungeschickten und trägen dieselbe Menge von Nahrungsmitteln und sonstigen Lebensbcdars zutheilt. Ter Zukunstsstaat entzieht den Besitzenven fob in Güte oder mit Gewalt? na. das bleibe einstweilen unentschieden) alles Eigentbum. alle Grundstücke. Hauser, Maschinen, Borräthc u. s. w. Eine Konkurrenz zwilchen den verschiedene» Betrieben giebts nicht mehr, da ja jeder selbstständige Betrieb au'Hvrt und Jedermann Kostgänger des ZukuiistSstaatcs wird. Die Staatsgewalt in die alleinige Bwlgeberm. Ieoermann geräth in lklapäche Abhängigkeit von ihr. Niemand darf mehr besitzen, <i!s er zum n.iniittesboreii Gebrauch anacivieien bekommt, wie Mimdvort,onen. Kle'dcr und vielleicht etliche Möbel, soweit nicht Kaseriiirnng stattfindet. Einen Handel gb'bt'S nicht mebr, weder einen Klein- noch euren Groß handel. Der Staat beschlagnahmt alle Sparkassenbücher, große und kleine Kapitalien, bestehen sie in Hypotheken, Aktien, Baar- geld oder sonst was. Das Erbrecht ist abgeschafft, die Kinder nnd in die Staatserzichungsanstalten, die Eltern in Verlvrghäuler abzuliefcrn u. s. >v. Während in der heutigen Geicllichastsordnnna daS Eigen- inlewsse den Einzelnen vorwärts treibt mid die Eoncniien; Vieler die Eigeninterrsscn zwingt, der Gesainmtheit zu nützen, erliicht mit der Beseitigung icdcr Privalconcnrrenz im Soziottsteii- staal icdcr vezsünliche Antrieb zur Bervollkomiiinnng. in Produktion wie in Konsumtion. Damit sinkt auch der zu vetkheilcndc Arbeits ertrag immer mehr und selbst dle ciiiiachstcn Handarbeiter würden ini loziatisti'chen Staaic rür den Verlust jeder veriönlichen und wirtlstchasil chen Freiheit nicht einmal durch einen höheren Ver dienst entschädigt, solider» vielmehr zu der dürftigsten und ärm lichsten Lebenshaltung venirthrilt werden. Kurz, es ist eme riesige ZivgiigSarbeils-Kaserilc, niil der die Welt beglückt werden soll. Wenn diese Gedanken zur Wahrheit werden sollen, so rnüßlcir cist die tiefsten und stärksten Triebe der Mcnschenbrust airfhörerr und Menschen mit ganz ande-e» Trieben vorhanden sein. Gegen dieses „Ideal", das doch nur ein starres Gesängniß wäre, wo die er zwungene Gleichheit aller Mc»<chen nu> durch die Tyrannei eines inicil'ittljcheii Regiments durchziisühreir wäre, bäumt sich aber jedes Freihcitsgefilhl deS Meirichen aus. Nie wird man eine Gleichheit der mit maiintofaittaste» und verschiedensten Anlagen und Eigen schaften aui die Welt kommenden Meirichen erzivingeri können. Von all' diese» Zwangebenlirckuiigeir, die uns der Lwzialisteiislaat bescheren soll, schweigen sich aber die Wahlstugbläirer und Redner der Sozraidemok"' - gäbe seine ang rannei etnch ! sich sein (Ägenchürn, und sei es ^das bescheidenste, nehmen lassen, um es in dem allgemeinen iLchmel,kregel verschwinden zu irbcn? Wohl leidet die heutige Gcsellsctrmt an Manchester Schäden, aber die ioz.-dem. Heilmittel sind tausendmal ärger als diele Ucbel. Sie waren das Grad aller menschlichen Kultur. Unser Kaiser hin- aegcn pflanzt die Fahne ,reuen lioffirirngsnollen Lebens aus! Er ist rüstig am Werke, Euirichrungeir verzrislellcn, die den Starken wirksamer im Zaume Halle» und den winhschastlich Schwachen besser schützen als seither. Alles Heil über diele Bestrebungen! Fcrnschreili- und Fcrusprcch-Berichle vom 14 Februar. Berlin. Der Kaiser hat heute den Staatsrath mit folgen der Ansprache eröffnet: »Meine Herren Mitglieder dcS Staats- raches! Durch Mearen Erlaß vom 1. ds. sind Sie davon urrrcr- richret worden, daß es Mer» Wille ist, das Gutachten des Staals- rathcs übe, diejenigen Maßnahmen zu bören, weiche zur besseren Regelung der Verhältnisse des Arbeiterstandeserforderlich sind. Es entlpricht drr Bebrütung, welche der Staarsmch tn der Monarchie einnmiiilt. daß die wichtigen, auf diesem Äetucie einer gedeihlichen Löirrng tränenden Fingen von Ihnen einer gründlichen Erwägung »nte-zogen werden, bevor die oriizrisiellcirdenGcletzcntwülseari die par- lnmcnlanscken Körperschaften gelangen, denen rndgiltrge Beschluß fassung vettassungsmäßig dar über znstcht. Ich lege Werth darauf, daß drr aus den verschiedensten Bcrufskreisen zusammengesetzte Slaatsrath aus Grund der in rinn vertretenen praktischen Erfahrungen, die von Mir in Aussicht genommenen Vorschläge auf ihre Zweckmäßigkeit, Ausführbarkeit und Tragweite einer newlsscnhastcn nnd vorurthcrls- lrcien Prüfung untersteht. Ernst >i»d verantwortungsvoll ist die Aufgabe, zu deren LöirrngIch Sie hierher entboten habe. Derben Arb,aicrn zu gewährende Schutz gegen eine willkürliche rnid schrnn- . ... ... ^ ^ il,„s»irg> - ich boten wird, durch Anhörung der unmittelbar Betheiligten fortlaufend über die Verhältnisse der Arbeiter zuverlässig unierrichtet zu werden und mit den Letzteren die wünschenswcrthc Fühlung zu behalten. Auch die weitere tAitrvickcluirg der staatlichen Betriebe zu Muster- glltigen Vorbildern einer wirksamen Arbeitertürsorge bedarf der eingehendsten, sachkundigen Erwägung. Ich vertraue auf die ^ bewährte treue Hingebung des StaatsmtheS bei den Arbeiten, die ! ihm jetzt bevorstchen. Ich verkenne nicht, daß gerade aus dretem j Gebiere nicht alle wünscheiiSmerthcn Verbesserungen allein durch ^ staatliche Maßnahmen zu erreichen sind. Der freien Liebesthätig- >keit der Kirche und Schule verbleibt daneben ein weites Feld segeirs- ! reicher Eiitt'n!tung. durch welche die ge,etzlichen Anordnungen uiiter- ! stützt und befruchtet weide» müssen, um zur vollen Wüksamkeit zu ! gelange». Aber wenn cS mit Gottes Hille gelingt, die berechtigten § Interessen des arbeitenden Volks aui Grund der von Ihnen zu > machenden Vorschläge zu befriedigen, so wird Ihre Arbeit Meines Kvmgl. Tankes und der Anerkennung der Nation gewiß sein dür sten. Tie Ihrer Berarhung zu unterstellenden Vorlagen werden > Ihnen unverivcilt ziigcbcu. Ich bestimme zur Theilnahme an der ! Berathnng die beiden Abtheilmrgen für Handel. Gewerbe, öffent liche Bauten. Eiienbahncn und Bergbau und srir Angelegenheiten der inneren Verwaltung, denen Ich eine Anzahl sachkuirdiger Per« soneii zuweilen werde. Die Mitglieder dieser Abtheilungen erstrchc Ich, sich am 26. dS. Il Uhr in den ihnen zu bezeichnenden Räum lichkeiten zu vermin,ne!» Zum Referenten bestimme ich den Ober bürgermeister Dr. Miguel und znm Corresercnien den Geb. Fiuanz- ralh Icncke. Ich bchalre Mir vor, nach Abschluß der Abtheiluirgs- bcrathnrigcn den Wiederznsammennitt des Stnatsrathes zu bestim men und wünsche Ihnen zu Ihrer Arbeit den Segen von oben, ohne welchen menschliches Thun niemals gedeihen kann." Nach Beendigung der Aninrache bat der Reichskanzler den Kaiser, die Sitzung zu schließen und die Vorstellung dee Mitglieder des Staats- ralhes zu gestatten. Darauf wurde die Sitzung geschlossen. Die Mitglieder hatte» sich nahezu vollzählig eiriaesirnoen. Berlin. Das Ccntrai-Conntcc de« Rotben KreuzeS hat die Bitte an das Kastewaar gerichtet, dos Protektorat über daS Ge- sammtwerk des Rotben Kreuzes zn übernehmen. — Der Bundes« ralh nahm in seiner gestrigen Sitzung u. A. einen Antrag An halts an, wonach da« Festhalten von Bier mit höchstens 2 Proz. Alkoholgehalt im Nmherzichcrr gestattet sein soll. — Der Allcre-' meine Deutsche Nealichrilmairircr-Vereln bat an das Abgeordneten- , Haus eine Petition gerichtet, worin kür die Abiturienten drr Real-' amilirasrrn die gleiche Berechtigung zu allen Studien und Staats prüfungen verlangt wird. Görlitz. Denr berühmten Pädagogen Valentin Trohendorf ist in seinem Geburtsort Troittcheirdors ern Denkmal errichtet wor den, welches heute feierlich enthüllt wurde. Wiesbaden. Divisionspfarrcr Kranrm erklärt mit aller Be- ' stimmtbcit, daß bei der Trauring der Prinzessin Hatzfcldteineevan- - gelische Emscgmnrg durch ihn stattgesiinden habe. ' Schleswig. Ter Proviuziat-Landtag bewilligte 125,000 Mk. für ein Kaiser Wilhelm-Denkmal in Kiel. > W i en. Der Bau des Mozack-Festsplelhairses aus dem Mönchs- , berg bei Salzburg ist definitiv entschieden. Das Unternehmen ist ^ ten ouS Sansibar bezeichnen als Sonnenstich. London. Dienstag Abend sause» zwei große Versamm lungen unabhängiger Arbeiter im deutschen City-Club und im CoSiilovoiitnn-Csirb statt, um Zrisitunnlings-Lldressen zu den Er lassen des deutsche» Kaisers zu beschließen. Haag. Auch die hiesige Regierung ist von der deutschen zur Beschickung einer internationalen Cvnferenz über die Arbeiterfrage eingeladen worden. Die niederländische Regierung hat sich zur Theilnahme bereit erklärt. Lissabon. Die Regierung bat sich für iirnsasfende Maß regeln zu Gunsten der arbeitenden Klassen entschieden. Ern Gesetz über Klndrr- und Frauenarbeit in Fabriken, Vorlagen über Ar- beitcrsclncdsgericdre, Genosse,rnbaslcn zu gegenseitiger Hilfe, sollen kingevrachl werden. — Die Forts bei Lissabon werden verstärkt und die Marine wird durch Torpedoboote und schnellsegclndc Kreuzer vermehrt. M e t,. Tie Tr»iklemi„a de« FaNenhirlendslefe» des hiesigen BllcholS wurde von der Negierung mit Grund des PrehgeleyeS vrrdolen. t Im Leimiger Ae»en Sladltbeater erzielte heute Chadrler » Oper .Gwen - dolt ne" eine» ftarten Erfolg. Die Musik, vo» schönem imd eigenartigem Se> präge, gesiel «»gemein. kcirtosc Ausbeulung der ArbritSlrast. der aus die Gebote der Menschlichkeit und der rralürl der mit Rücksicht us die Gebote dcr'Meiischlichkeit und der nalürlrchcn EnNvickciiinas- aesetze eiliznschräiikciideii Kindemrbcit. die Berücksichtigung der irir das Familienleben in sittlicher und wirthschaillickrer Hinsicht wichti- onf diesem Gebiete k Die Sozialdemokratie geht denn auch ohne Gruß und Dank dnstrie eine durch strengere Vorschrrltcn zu Gunsten der Arbeiter erhöhte Belastung der Produktionskosten erlügen kann, ohne durch ^ den Wettbewerb am dem Wcllmarkie d>e lohnende Beichäitigung der Arbeiter beeinträchitgt zu sehen. Dadurch würde statt der von Mir erstrebten Fördeiung eine Schädigung der rvlrthichafllrchen Lage der Arbeiter herbcigelührt werden. Um diese Geiahr zu ver meide», bedack eS eines großen Maßes weiser Besonnenheit. Den» die glückliche Murr« dieser urrsc.e Zeit beherrschenden Fragen ist um so wichtiger, als dieselbe mit der vo» Mir angeregten rnter- natroiialcn Verständigung über dieselben in ersichtlicher Wecbsclwirk- ' ' ' ' i«r" " ' an den kaiserlichen Erlassen vorbei; erwähnt sie sie, so behauptet sie. der ganze Arbeite «schlitz sei eine Erfindung ihrer Partei. Mit Verlaub» ihr Herren, so ist's nicht. Wer bis in die Mer Jahre, als von eurer Sozialdemokratie noch keine Rede war, zurück- denken kann, weiß, daß die gesetzliche Begrenzung der Arbeitszeit und der Nachtarbeit, das Verbot der Kinder- und die Beschränkung der Frauenarbeit, dle Sonntagsruhe, die Regelung des Lehrltngs- wesenS zuerst von dem Bischof v. Ketteler in Mainz und dann von »na steht. Nicht minder wichtig lÜr die Sichen,ng eines friedlichen anderen Sozialpolitikern in Wort und Schritt verirrten wurden. Ganz Verhält,rrsscS »wischen Rrbeiigcber und Arbcitiichrircr sind die For- X». s'^n wen, I» welchen den Arbeiter» die Gewahr dafür ,,I bieten ist, rrnabhänafg von der Sozialdcmokrntle hoben Lwf. Schmoller, der be-- ^ durch Vertreter, die ihr Vertrauen besitzen, an der Regelung rühmte StatistikerEngel und andere unablässig den Arlreltcrschuh ge- „,„r gemkinsaincn Thätigkrit bcthcttigr und zur Wcrlmrcbinriirg .hier fordert. Der Arbeltrrlchutz war längst da-gemeinsame geistige Eigen- Interessen in Veibimdliing mit den Arbeitgeber» fähig werden. ES thum aller Sozialpolltikcr geworden, ehe man von der bemlgen wird ,„ erstreben stiir hie Äcrtr-,ti!,ige„ dcr Arbcitcr mit dcn stan,- ^ !,>m n-dnntt mi.tz lichen Berg' und AllisichtSbeniilteil „r Verbindung zu setzen nnd auf Soziaidttiiokratte Etwas wußte. Ob es ihm nur, gedankt wird, ^se Weise Form«, und Ordnungen zu schassen, durch welche den oder nicht, der Kaiser wird, wie er aMdrücklrch erklärte, nicht ln Arbeitern der )rr,e u»d f.icditchc Ausdruck ihrer Wünsche und dem Streben erlahmen, daS Wobl der arbeitenden Klasse zu heben. > Interessen ermöglicht und der, staatlichen Behörden Gelegenheit ge- Die Berliner Börse eröffnest: in schwacher Haltung bei ziemlich schönem Angebot. Banken gcdrnckt ans die Annahme, daß der CourSrückgaiig der letzte» Zeit Aussällc bringen werde. Deutsche Bahnen niedriger, öfter reichliche ziemlich fest, Bergwerke verloren einen Thcil der gestrigen CourSgcwinne rasch. Auch sreuibe Nomen schwächer. Infolge lokaler Deckungen und inrolge iimlärigiichcr Knnsordres von answärts lchlnncn rm späteren Verlaufe die Cmrrsc eine steigende Richtung ein. Das Geschäft blieb indes; ruhig. Im Knssaverkchre waren Banken ftst, Dresdner I V« Proz. höher, Casio- bnbnc» bchalivtct. Bergwerke be>es!igt: sür Jirdirilriepapierc bestand Werna Interesse. Teuticbe Fonds waren mehrfach höher, öster reichische Prioritäten belebter und besser. Privat-Tiöconl N/r Proz. Nachbörse fest. — Wetter: Hell, soririig. Oüwind. Nra»rz«rt ».IN. <r»>eiib».> «re»» 27S„1». siaarsb. UB,M. »,»», Ilö.aa. «aliztcr —M .M. rr»o. Gol»r. 8!>,aa. Dlteiar» LR.äc». Dress». Sr. >7S,«a. tianra lü/ea. (ytisciik. —. Schwircher. wre». «NdrnsS.» «re»» L2I.7S. 8>a»r««op» 2N>,77'. v»»p,r»e» 1N,N» Rorvwcsi 1SSHY. Niartoole» bii.l'»'-. Il»a Eredil >e>2,'„l. gcst, « - rIs. iSchluft. «nierde »Isileaer äl^-7. etaai». Pahu E,i!L. Lomixir«'» 7i>, Prioriliiic» —. Svanier TU'/,. SLOpre« S7S.W. Oiromaien S-UM «?Ski»uv!c «rra.m. Fest. Var«», vr-dntte, <S<I,l»v.> »ScUtn per gebniar 2Z.M, prr Mal-DuauN A.ltt. rupig s»ir!tus »er ffrbruar iv.so, per Mal-eiiisnst >17,n«, ruhig. Rüböl grschSitSIo». Smner » ai«. Sr»>«err, iSchluhi. wrirru »er Marz IS8, per Mai NN, welchrnd. iNoage» vrr März Nt, »cr Mai tU», bcl>a»p«rt. London iProdiiirrn - Berich,-. Wrizro eher «»«er. Uevrlgr» fest, ruhig». Haler festest. — Weiler: Wäruicr, !?ert1ikl,ts und Siichslsches. — Ter bisherige Direktor der landrvrrthschastlichei, Feirervcr- sichcrungSacnossenschast Würkertzu Dresden erhielt das Ritter kreuz 2. Klasse vom AlbrrchtSordcn. — Landtag. Gestern bicit die erste Ka irr »r e r noch eine Sitzung ab. Damit fand die letzte Sitzung dcS Landtages vor den Rrichslagswablcn statt. Znr Berathnng lag der gciammte K u l - tnsetat vor. Vor Elnlritt in die Tagesordnung erfolgte durch den Präsidenten v. Zchinen die scicrlichc Vcrvstichtnirg und Ein weisung des vcrrir Nftiergutsbcsitzcrs Majors a. D. von Wiede bach ans Wohla. ivclchcr air Stelle des verstorbci.e» Grafen von M K
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