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Dresdner Nachrichten : 28.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-28
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1890
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I-i'«k«'8 keBinveiii (V«rckminM88viir). SS. Jahrgang. I W«»!!S»S>LSS«- Lr«tv nnil sr<i««tv ILrsksü- v. 1LsLtsr§LrLsro1)ö ^ «al«p»v»«ra««v 2, »Vt»vUIZI) zxrit. runi srsto ktasso. I»«n»1no« in vorrüf?!. Lusvalil Mr llorroo unä vnnicm. Lnk- ti-üxo NltvU üU8vkrt8 vsrckon prompt offoetuirt. ?olvpkon 389. vdrtsloSv-Lvstveks, ksbrilr: F» I*aol K,I«I»«-vrvsckoii, l8«-I»Ak«r«1^«««« 28. „ Wlh«'a«.««!««Kkr Mmn», rrirkt orkriselronü aut ckio llaptlrarrt. hvkörclort änn llaarvnekn, ! desoitißtäio llristizzon Ivansttelnipnan. I^Ia«eI»v I ^1» u. 1,80. prompter Vormonat uaeli autneilrts. Bzl. Kck-Spckljclie. AreÄeir. Kc-rzinlSr>r. , «wpüeklt In erösstor L.rw«an>: L!§6Mk Vvtvll Z unö l Soras, Na»« , NüeUvo- n. s I au«Iv!vlIi«oI»aN«- NviäU»«;. I ki.int- ii. liin«!ei--^ll88<ntlnliWii, § nur oizrenaa I'abrilcrrt in unerlmnnt »»«-rle-i- zVrrvti'rhrunF. 8! 8!rmmtnelio 81olio rum 8eII)8t-^ntertiMN r» bilii^tan Preisen. L —— I»> vl«l»üll>«> lturneo. —— A sl II Itl-rc<c« IVüaelielabi II< n. ^nsstutluuihs.Ovselilist, 'E. Ir. Itl«l88, Aurlenstr. 9 o. poi tikus. 3>?Ia,>hvu 1382. M a^Wrm^»s^«Ak'«WS »S«»8«Me Dresden, 1890. vettbekunnt solidestes pndrilcut rn pudrikproison. K>kchtz8 Mn°k1. Roh. MMNMM, As -ArLM. tDH». Lvioa-s' Sozialdemokratische Wahlen und europäische Nil. vv. A-ttft". Laildtagsessen. Wahlergebnisse. Jmpigegaer Kriegspartei, 'Bismarck. Dauer der Arbeitszeit. Hostrachrichten. Landtag-perhairdlunaen. geguer. Gerichtsverhandlungen, Tngesgeichichte. Vnrccntins Cvncert. Kgl. Eoniervatortrun. >Frcttag,S8. Februar. Für »eu Monat Mürz werden Bestellungen auf die „Dresdner Nachrichten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu vv Pfennigen» für auswärts bei den kaiserlichen postaustalten im Deutschen Reichsgebiete zu -2 Pfennigen, in Destrrreich zu rr Kreuzer (ausschließlich Auf. geld) angenommen. GtschSflsstellt der „vresdner NachrichttN" Maricustrasie »8. Lenunwvnnaer Nerakteirr wr Politisches vr. «mil «lerev »> vrr»den. Die alleriibelste Folge der Wahlsiege der Sozialdemokraten und der Freisinnigen ist die Wirkung aus das Ausland. Schon jetzt sind die Hoffnungen der europäischen Kriegspartei gehoben. So schreibt Herr v. Cassagnac in der „L.utcritb": „In Deutschland hat die Aera der Revolution be gonnen. England hat seine zwei Revolutionen gehabt, 1619 und 1669; Frankreich 1789 und 17v3: Deutschland, nach dem ersten und kurzen Rummel von 1818, war in seinen trägen Schlaf zurückgesallcn. Das Erwachen ist furchtbar; ein düsterer Schein flammt am Horizont des mächtigen Reiches auf. Ter Koloß mit den thönenren Füßen erbebt in jelnem Fundamente, und endlich können wir aus eine Revanche und Genugthuung für unseren nationalen Haß hoffen l" Abgesehen von den handgreiflichen Uebcrtreibungen dieser Dar stellung (wie dem „Erbeben", wovon hiczulande Nichts zu spüicn), ko leuchtet doch aus ihr hervor, in welche» Hoffnungen sich die euro päische Kriegspartei wiegt. Wie ungestüm wird sie sich erst geberden, sobald bei den Stichwahlen die Sozialdemokraten. Welfen, Polen und Teutschlrc,sinnigen weitere Erfolge errungen habcn würden! Da« vergegenwärtige sich jeder BaterlandKsreund» der heute, morgen oder in den nächsten Tagen zur Stichwahl geht. Ermuthigt nicht die Hoffnungen Derer, die nur daraus lauern. Deutschlands Einheit wieder zu zerschlagen! Selbst zu schwach, das Deutsche Reich von außen anzufallen, wenn cs einig ist, rechnen sie nunmehr auf seine Unenngteit. Ein zerrissener Reichstag, der Tummelplatz wilder Partck- käinpse. erscheint unseren Todfeinden als die Vorbedingung für die Temüthigung des Deutschen Reichs. Darum ist es von äußerstem Wcrthe. daß die Reihen der Sozialdemokraten und Freisinnigen keine Verstärkung bei den Stichwahlen erfahren. Die Wahl der Herren Scebold in Zittau. Hosmann in Löbau, Grumbt in Pirna, Götz in Leipzig, Holtzmann in Annaberg, Knrtz in Neichenbach und Hartmann in Plauen muß der Spekulation der Franzosen aus Schwächung dcS Deutschen Reiches einen Riegel vorschiebcn. Die Spruche der Franzosen ist von erschreckender Deutlichkeit. Sie ist aber geeignet, jedem Wähler die Augen zu öffnen. Gerade die Arbester haben es in der Hand, den Flieden zu sichern, indem sie den genannten Abgeordneten bei den Stichwahlen Ihre Stimmen zuwenden. Denn ohne die Gewißheit des Friedens läßt sich ein Unternehmen, wi« der Arbei terschutz, nicht mit Sicherheit durchführen. Daraus kommt es aber vor Allem an. Wie aber stellt sich denn Fürst Bismarck dazu? Durch die Presse läuft weben eine Meldung, er trage sich mit RücklriltSgedanken. Vorläufig jedoch sei die „ventilirtc" Entscheidung über den Austritt des Fürsten Bismarck aus dem preußischen StaatSmlnislerium „ajournict" worden. So zu lesen in einer Hamburger Zeitung, die von Berlin aus häufig zu halbamtlichen Mittheilungen benutzt wird. Ajvurnirt »ich venlilict sind Ausdrücke, wie sie mehr einem viel Französisch sprechenden Diplomaten, als dem gewöhnlichen Zeitungsschreiber und -Leier geläufig sind. Sic deuten aus den Urheber der betr. Mittheilung des Hamburger Blattes hm. Ipso tecit. d. h. das kam von der Hand des Fürsten Bismarck selbst. Zurückgetreteir vom Posten dcS Hun- delsministeis. trug er. sich mit dem Gedanken (vcntilirte ihn), auch sein Amt als Präsidcnt des preußische» Ministeriums niederzutcgcn und sich einzig aut die Reichskanzlerlchaft zu beschränken. Ter Ausfall der Wahlen bat ihn icdoch bestimmt, die Entscheidung vor läufig zu ajourniren, d. h. zu vertag«,. Erst nach den Stichwahlen wird Fürst BlSmarck seine Entscheidung treffen, wieweit er noch leine Kräfte dein Tcutichen Reich widmet. Unbedingt dort man annehmen, daß die Leitung der auswärtigen Politik des Reichs uachwievor leinen bewährten Händen anvertraut bleiben wird. Selbst die Freisinnigen haben die auswärtige Politik Bismarck'S oft bewundert und auch die Sozialdemokraten geben zu, daß sie frei von Ausstellungen ist. Ist doch die Erhaltung deS Friedens das unsterbliche Verdienst deS Reichskanzlers! Sollte aber Fürst BiSmarck sich auf die auswärtige Politik allein beschränken und die inneren Angelegenheiten anderen Männern überlassen, so erblicken wir darin nur den Answeg aus der gründlich verfahrenen inneren Lage, in welche das Reich allinählich gerathen rst. Die kaiserlichen Erlasse über den Aibeltcrschutz entbehrten, wie man sich erinnert, der Gegenzeichnung deö Reichskanzlers. Das deutete auf eine nicht völlige Ueberei»stimmung deS Kanzler» mit den kaiser lichen Absichten bi». Diese Mntbmaßung wurde verstärkt durch die Wahrnehmung, daß daS Sprachrohr BiSmarck'S, die „Norddeutsche', seit den Erlassen deS Kaisers noch keine einzige Zeile gebracht bat. um das Volk über die wahren Absichten des weltgeschichtlichen Schritt» unsere- Kaisers aufzuklüren. Wäre dies geschehen, so hätte man Sei den Wahlen die Massen des Volks unter dem kaiserlichen Banner sammeln können. Mag daher Fürst BlSmarck seine Ent schließung darüber, wie weit er noch ferner an den ReichSgetchäfl«, Antheil nimmt, fassen, wenn die Stichwahlen vorüber sind — so, wie jetzt im Reiche regiert worden ist. kann cS nicht weitergehen. Sonst wächst die sozialdemokratische Fluch immer mehr an. Die wahrhaft staatscrhalienden Kräfte der Nation erwartet im Reichs tage eine verantwortungsvolle Aufgabe. Es muß aus dem Schooßc des Reichstags eine neue Partei erstehen, die im Bunde mit der Monarchie und aus dem Boden der gegebenen Erwcrbsverhältnissc mit unerschrockener Energie die volksthümlichen 'Reformen unseres Arbeitcrkaisers verwirklicht — gegen die Freisinnigen, welche ii» Grunde des Herzens Feinde des Arbciterschutzes lind, und auch gegen die Sozialdemokratie, die ans ganz andere Dinge ausgeht, als ans bloscn Arbeiterschutz. Die neue soziale Rekormpartel muß durch Thaten dem Bolke beweisen, daß im Bunde mit der Monarchie sich eine nachhaltige Besserung der Lebensführung der wirthschastlich Schwachen durchführen läßt. Nur so bleiben wir vor schweren Stürmen bewahrt. Deutschland kann betreffs der Dauer der Arbeitszeit selbstständig Vorgehen und braucht nicht auf internationale Ab machungen darüber zu warte». England hat es nämlich hinter- triebni, daß die internationale Arbeiterschiitz-Konferenz, die im Mai zu Berlin zusammentreten wird, sich mit der Frage der Länge der Arbeitszeit besaßt. Wäre diese Frage nicht ausgeschlossen worden, so würde sich England überhaupt nicht an der Konferenz belheiligt haben. In England besteht cm gesetzlicher zehnstündiger Arbeitstag nur für Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter bis zu 18 Jahren, die sog. geschützten Personen. Die Dauer der Arbeitszeit für erwachsene männliche Arbeiter unterliegt der freien Vereinbarung. In diesen Ver hältnissen will sich England nicht stören lassen. Frankreich u»d Oester reich haben gesetzlich den Arbeitstag kür alle Arbeiter ohne Unlerschicd auf höchstens 11 bczw. 12 Stunden festgestcllt. die Schweiz auf II Stunden. Die deutsche Gewerbeordnung kennt keinerlei Be stimmung über die Länge der Arbeitszeit. Daß aber eine Maximal- grenze vorzuschreiben ist, darüber verricht allseitige Nebcreinslimmuiig. Eine vernünftige Beschränkung der Arbeitszeit kommt der Qualität der Arbeit zu Gute und mindert ihre Quantität nicht; sie trägt aber mehr als alles Andere zur Erhaltung der Lebenskraft des Ar beitcrs bei. So liegt sie im Interesse der Arbeitgeber wie der Ar beiter selbst. Eine kür alle Betriebe nntcrichiedSlos gleiche Länge der Arbeitszeit ist nicht angczeigt; in de» Streiks der verschiedenen Industrie«! hat sich ergebe», daß ein Thcil der Jnduitrreen eine lOstündige Arbeitszeit anslrebt, der andere Thcit ab>?r sehr zufrieden wäre, wenn er nur die IIständige erhielte. Daß etliche Betriebe, z. B. der Bergbau, eine noch kürzere Arbeitszeit, die Zslündige Schicht, nöthig haben, ist bekannt, kommt aber bei der Regelung der Arbeitszeit in den anderen Betrieben nicht in Betracht. Käme Teutichlaud dazu, die Herabsetzung der Arbeitszeit aus 10. höchstens 11 Stunden für alle GcwerbSzweige einzuführcn, so wäre damit schon sehr viel Gutes erzielt. ruerrrii. L-cr -nauer prauorrie »eure oec 2. rroioeiiniigsngilng s Stratsralhcs. Abends beging dis Kaiiervaar seinen Vermäh- agskag durch ein größeres Faimlieudiner. — Der Prinz von nies reist am l7. März von London nach Berlin ab. — Der Fernschrtib- und Acrusprcch-Bcnchte vom 27. Februar. Berlin. Der Kaiser präsidirte beute der 2. Abtheilungssitzung des Stratsralhcs. " ° " " ' ' lum Wales reist am l7. März Reichskommissnr Wißmaiur erhielt vom Sultan von Sansibar die 2. Srufe der 1. Klasse des Ordens der „strahlende Stern". — Die Hamburger Nachrichten halten ihre Nachrictu. daß auch der Rück tritt des Fürsten Bismarck als Reichskanzler beabsichtigt gewesen ist, und daß dieser Rücktritt ebenso wie der Rücktritt von der L>it- ung ves preußischen Slaalsm'nistcriums mit Rücksicht ans den Wahl- nnssall untcrdlieven ist, in vollem Ilmsanne aufrecht. — Der neue Bischof von Münster. Tr. Dtngcuslad. wurde von der dortigen katholischen theologischen Fakultät zum Ehicndvktor ernannt. — Der Neichstansabaeordnete Doinkapitnlar Tr. Mousang in Mainz ist gestorben. — Ter Zusammentritt der Berliner Kontere»; für die Arbeiterfrage soll am Z5. März ersolucn. — Beim 60. Slistungö- sest des V«ci»s znr Förderung des Gewerbefleißes hielt der neue Haudelsminiitcr Frbr. v. Berlepsch eine Ansprache, in der er u. o. sagte: Mancherlei neue Erscheinungen mahnten daran, wohl zu überlegen, was geschehen solle, um dem wlrlhschastiich schwache» Tbeil der Nation alles da«, aber auch nur das zu gcwäbreii, was vereinbar sei mit der Sicherheit der Existenz und dem Gedeihen der vaterländischen Industrie, damit nicht abgesagt werde der Ast, auf dem Alle säßen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus bericth heute mehrere kleine Vorlagen. Zirm Schluß stellte sich Veschlußuntähigkeit heraus. Dr. Wlndthvrit entschuldigte dieselbe niit den Stichwahlen zum Reichstage. Mit Rücksicht ans dieselben wurde mich die nächste erst für Montag augeietzt. — jtznng erst für Montag ang«etzt. — Die wegen Mangels eines Passes aus Berlin ailsgewiesencn beiden sozialistticbcn Fubrer uns Belgien und Holland sind wieder hierher zurückgekehrt^ nachdem sic von ihre» Gesandten mit Pässen versehen worden sind. — Vom große» Generalstabe wird die Herausgabe eures Werkes über die Kriege Friedrichs dcS Großen vorbereitet. Berlin. Der-RcichS mzriacr" bringt tabellarische Zusammen stellungen über die Wahlergebnisse. Darnach beträgt der bisherige Netto-Vcrlnst der Nationalltberaleir 17, der ReickrSvartei 6 und der Elsäffer 1 Mandate. Ter Netto-Gcwtnn der Sozialdemokraten 12, der Deutschficisiningcn 10, der Volksvartet 2 und der Konservativen, des Centrums und der Polen je 1 Mandat. Ucberhanvt gewählt sind bis setzt: 90 Mitglieder dcS Centrums. 56 Konservative, 2l Tcutschsrelsinnige, 20 Sozialdemokraten, 17 Ncitivnallibcrale, 16 Reichspa,teilcr, 14 Polen, 10 Eliässcr, 2 Volksvarkeilcr, 2 Wel fen und 1 Däne. An Stichwahlen belheiligt sind: Konservative in 34, Rcichspartci in 20. Centn,», in 22, Pole» in 5. Nativnnlliberalc in 76, Freisinnige in 63, Bollsparieiler in 1«', Sosioldcinvkratcn in 57 und Welsen »n 9 Wahlkreisen. — Dir -Nordd." schreibt: Nichts wäre verkehrter als wenn man ans der Tvatiache, daß die Cartcll- parteien nicht nirbr die absolute Mebrbeit tm Reichstage bällen. den Schluß ziehen wollte, daß damit die nationale dentsche Politik dcS inneren Ausbaues dcS gleiches ans veriassiingSmäßiger Grund lage irgend eine Acuderung erleiden würde. Nur cm im engsten FraktioirSgeiste Befangener kann von einem Zusamnicirbruche des Kartells sprechen, da der leitende Gedanke desselben, wie jetzt nament lich bei-den Stichwahlen deutlich zu erlenuen ist. fast alle bürger lichen Parteien beherrscht. Lemberg. Ter Reichstagsabgeordnete Hausner ist vergangene Nacht gestorben. Paris. Svuller hat dem dcutichcn Botschafter die Theii- nahme Frankreichs an der Veclirier Konierenz angezeigt. Es heißt, die Regierung wolle außer Nniioiial-Oekoiioiiieir auch einen Arbei- rer znr Komere», entsende». Die Bonlmigisleii protestiren gegen die Bcthrilianag FranlreichS an der Konferenz. Lanr interpellirte heute deshalb in der Kammer. — Das der Kammer zngegingcne Budget sür >891 beziffert die Ausgaben aus 3210 Millionen. R a m. 19 Generale und viele hvlierc Offiziere sind hohen Alters wegen angewiesen worden, 'hce Pciisioniinng nachzusuchen. London. Für Anfang Mär; sollen bereits 430,000 Kohien- arbeitcr die Arbeit gclündigt haben. Petersburg. Der deutsche Militärbevollmächtigtc Oberst Villanme in an einer Diirmcnlznndnna erkrankt. Er soll sich die selbe bei Hantcl-Ucbnnncn znaezvgcn haben. Berliner Börse. Tie günstige Bilanz der österreichischen Eredilnnstalt vcranlaßte eine Beseitigung der Tendenz. Es standen indes; ungünstige voliüiche Gerüchte und Engagenientsverhältmssc besonders der kleinen Spcknlatione» entgegen, wa? eure abmariendc Haltung vcraniaßie. Banken durchweg höher auch deutsche Bahnen besser, österrc chstche gut behauptet, Bergwerke vorwiegend höher, gaben aber später etwas nach, fremde Renten meist etwas besser. Im Spälcrverlauic machte die Befestigung infolge umfangreicher Käufe hiesiger Firmen weitere Fortschritte. Von Bnntcn stiegen besonders Kreditakiien, Komniandilgniheilc und Dresdner rasch. Von Eisenbahnen gingen stgiizüsischc irr großen Umsätzen am Wiener Käufe um. Fremde Fonds durchweg höher. Bergwerke weniger be achtet. Im Knssaverlehr »nst durchweg seste Tendenz. Dresdner Bank gewannen 3 Praz., denliche Fonds und österreichische Priori täten still. Privaldiskont 3''/, Prozent. Nachhöri'c ziemlich fest. — Weiler: Theilweis aufgeklärt, kalt. West-Nvrd-West-Wiird. r 0 II r I » r , II. Mt. INbrndü.I vrelN! 27I,7'>. >81.10 L»o>d NliM. MaliNer 107.7,',. (kavier !0>M. >!>-»r. Nna. cSotdr. 88,7I>. Lttcoul» L3l,k>». DrrSdu. vr. IriHM. Lama I',7,'.'D. (Nclicuf. —. Schwach. W > « «. aNdkndo.i ürrdit aei.üc» «rlaaiadalm LL>.2ä. L»wli»r»eu 133,03. Nordwks, LU1.0». Mark,wie» L8.32.k> N»g. (?>c»N MM. Varl». «Schluß.! «en'e 88.3.',. Timerbe M3,V>. Atolle»» 33,45. Maa». bahn 480,ßü. Lombarden 3o3 7ä. »o. Prioritäten Staat«! 7L>/,. Vavbttr 478,43, Ottomane» b3>i,23 «»»comoce 823.ch>. giNt, Vor««. Vrodntien ISchluftg Weizen brr gebrunr L4M, per Mai-Auaust L4.4N. brhani'tkt. SvirNu» vcr grvrnar :«>M, »er Mat-7Iug»ft 37,7«, behauptet. Ritböl Per Scznembcr.Dcccmbcr 74,23. VINnrr » a IN. Vrodukirn iSchluist. vill/ze» per März «SS» per Mal 201. «ioage» per März 144, vcr Mai 1,4. <1 Leitlichrs »md Tiichstschks. — Se. Majestät der König l>cgal' sich vorgestern mit meh reren Cavaliere» zur Jagd nur Fischhäuscr Revier. Die Tafel fand in der Königs. Villa zu Strehlen statt. G stem Vormittag »ahm Se. Majestät der König im Schloß die Vorträge der Herren Staats- Minister, Abthc>lii»g?d,rcttorc» und des Geh. Rath Bär entgegen. — Ihre Königl. Hoheiten d>e Prinzen Johann Georg und M a x. die in Begleitung ihres miliräciicken Erziehers, Ritt meisters v. Reitzcirslei», seit Sonnabend tm Äasthor „zur Stadt Paris" in Straßbnrg wellten, folgten am Sonnabend Abend einer Einladung des Koinmandems des sächsisch«» Jnmnterlc-Nregimeirls Rr. 105, Oberst v. Sikbart. zum Mahle. Am Morgen des 23. Febr. brachte die Kcwelle des berciclmcten Regiments den beiden Prinzen eine Morgcnmnsik. Um 9 Uhr begaben sich die Prinzen in das Münster, wo sie dcnr Hochamle beiwohnten und die Predigt hörten. Gegen 1 Uhr fand dann daS von den Prinzen veranstal tete große Mittagsmahl statt. Um 4 Uhr 57 Minuten Nachmittags fuhren die Prinzen nach Freibnrg r B. zurück. — Dem Kriminalkommissar Gustav Kneschke in Leipzig wurde der Titel „Kriminalrath" verliehen. — Landtag. Die zweite Kammer beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung In der Hanvt'iiche mit der Erledigung von Geictzcmwnrfkii. Abg. v. Bviie reserirte zunächst über den Gesetz entwurf betreffend die Pensionsberechtigung der berusSmäßigen Gcmcindcl'camkcn in den Städten mit der Städlcordnuiig für mitt lere und kleme Städte, sowie in den Landgemeinden. Abg. Dr. Schill spricht seine Gcnngthauna über die Vorlage aus und erklärt sein Einverständnis; sowobl mtt de» Vorschlägen der Negierung, wie mit denen der Deputation. In ähnlicher Weste äußern sich auch die Abag. Berger, Ackermann nnd Streit. Nach kurzer Debatte wurde der Entwurf mit den wenige», von der Deputation vvrge- schlagen«! Abänderungen einstimmig angenommen und dadurch die. von 33 Bürgermeistern und 42 Gemcindcuorstandcn cingcgangcnc Petition für erledigt erklärt. Abg. Prcibisch berichtet nlö Referent der Minorität übrr den Gesetzentwurf wegen Abänderung mehrerer Bestimmungen der Armcnordniing >ür das Königreich Sachsen vom 22. Oktober 1810. Tie TevutatwnSmelirlieit (Vorsitzender Acker »tan», v Bosse. Bretichncider. Oelnnig und Speck» beantragt zum ersten Abschnitt dkS Entwnifs die unveränderte Annaüme der Regie rungsvorlage, woiiach also Abgaben von Erbschaften. Veimächt-' nissen. Schenkungen und andere» Erwerbungen ans den Todesfall künftig ruchl mehr erboben werden dürfen. Tie Dcvutatronsmiirder- bctt (Tr. Minckivltz, Prcibi'ch. Rößner, Streit, Wehner) dagegen beantragt die Streichung dieses Abichnilles, sonne cveiitncU die Stnatsrcgierung zu er.nchen, in Erwägung z» ziehen, unter welchen Beßingunge» uird Bei dräntungcri den Ortsarinenverbändcn ferner nachzrilassen lein würde, am Grund ortssiatiitariickrer Benimimrng nmer Anlehnung an die sla stliche Erhschastsstener cine Erhschastsab gäbe znr Ortsarnrcnkassc zu ergeben und den Entwurf etncs cntgncchcn- de» Gesetzes der Sländeversannnlung spätestens am dem nächsten ordentlichen Landtage vorznlegeir. Ter Rcicrrnt der Majorität Aba. v. Bosse führt alle die Gründe an. welche gegen die Erhebung der Erb schaftssteuer sprechen. Es sei nicht zu rcchstertlneii. wen» ein nnd der selbe Gegenstand einer doppelten indirekte» Besteuerung uirteiwvrscn wird, jn bicr liege sogar eine dreifache Besteuerung vor, insoweit als es sich um dic Heranziclnlng des Grundbesitzes handelt. Bei Austecht- erhaltung der kommun rlcn ErbschaktSbestenciung fürchte er, daß die Stadt- bez. Landgemeinde» vieler Vermächtnisse wohlgesinnter reicher Mitbürger in der Zukunft verlustig gehe» könnte». Er bitte, der Regierungsvorlage znznitimmcn und den Antrag der Minorität abzulchncn. Die Abgg. Kockcl, Dr. Mlnckwitz, Stiert und Kirbach trete» für das MinvritätSvoiuin, also zu Gunsten der bisherigen koinmitiialeii ErblchastSbesteucrung ei», die Abgg. Speck und Acker mann sür das MajvritälSvolmn. d. i. Ansbcbnng jener Steuer. Etaatsmtnirter v. Noslitz-Wallwitz erklärte, d iß die Abgabe, wie sic bisher bestanden, ruckst mehr iortbcstehen dürfe, da sie unbillig und ringerccdl ici. stiegen eine allncnietnc Erbschaftsabgabc bube er nichts eiiirilwcndcn. Abg. Dr. Schlll beannagte, dre Airgelegenheit zur nochmalige» Veratbiiirg an die Tevntatrv» zurück zu verwesten. Nach dem dies vvin Minister v Okollttz-Walltvitz für unnothig bezeichnet wordcn, da die Sache doch ganz klar liege, zog Abg. Dr. Schlll die>en Antrag wieder zurück. Ter Antrag der Minderheit winde sodgn», sow«t er gegen die Anttrcbnng der Abgaben gelichtet, ab gelebt«, im klebrigen anaenontmen, hieraus aber der Majoritäts- anlrag und mithin die Regierungsvorlage zmn Beschluß erhoben. z - 11 ß !»! !c! iß
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