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Dresdner Nachrichten : 14.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-14
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.10.1888
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Kur ^«iu« »iitVst. >»t0O«Oliiv Dresden, 1888. Neueste Börsen-Bcrichte. «tclil», ,9. Oc«. <Gcire«b,m., Wetze» sesttr. loco i>2Oivb.- rec.j!>2,00.2lbri>-Mai202.!,0. »».»»en teil, loco 100—ittl. 9iov. Dcc.I08,<tt>. lNprtl. Mat NUP00. Vommkrlillrr Haler loco i:id-l19. Nüd! i b>I,au»e. Octobrr 00.00, VibrN-Mai ior.oo. Eolrttua „Iw . loco >»,>>> gob 00er 09.20, 70tr 99,00. Oetb, .-Oivubr. 7oer 99,90. Petroleum 19.00. Dre « Ia » . 19. Octbr. Geiietdr. ! markt.) SnirNns „r. I00 l'ir. >00"/„ »xcl. 0<» M. lvrilxaiiMoabnadc „rr Okiobcr ÜI,.'0>. Oclbr.-ii. >ol>r. 01,00. S1o„br.-Lkcbr. 01.00, So. So. 70 M. Oetodrr NN,an, »toooen per Leib». 100,00, Nov.Trc. >00,00. Lccbr. 107,00. Iliidöl Oclbr. 08,00, Novbr- »ecrmbre 07,00. .a,,,, „msr'NoS. ^Wetter: Bewölkt. Siotml/mark». 11o»tor Kn»»ba<Inn-/Vn»trir:b! M tt6rnMtt-8o!li!olltlo<'!ioii-0oIlii6lL mit i»'ard», rom ^oll-ritstkNitriok. I7odor d.'»«4»t troeknnml, niekt NLoilltiolrovä. —» - I i f rant c! 0 XtlotaN, : M.rrteirlir.rfto 37. ^I»„tto,llkr,>ste I». L t»v»»laal: ^kei„rt>t>Ik>7»!lr lttlaNl tittrlllrl. Xsr^sn - I^ronlsucliter,« I^etrolouin-Inrrmptzn. Z Rr„, övUll» SvKLSUvst, Z ^ Itt. ^ Z I'erL. LlsrlLcd. IlLc^k. E A 1iVoininriikNun§ mit l^rndittiKtudun ^ - Llorlt/^tr. 4. li'vi'ilkpi'kirliutvHo 321. > A ^.uslülirlinlio I'rvinlinte» varnon6o trvi. Ovwülir lur raiuk " K:tl.urn«>ii>l>. „INVLUckvIläLNK". Skr. 388. KLkliel: ^""^° Lunosvoo-Vormitteluiis süräi „lti e>»« li> 1« i n ^«lu« > mmi« lur :>!!<> uiulaivn /»-ililn^an. Hofnachrichten, Gclicslistunci, (Ucivl'il'evr'il'l». (^erichisvcrhuudiiliiucil. Coiiccrt Tttu-Schölil.'r-!)timiliil.'l. »Zwlichkii zwei Herzen." „ZMMäeMrmk". Lmmtag, 14. Oetober. Römische Festtage. Nom, den 10. Oktober. L. N. Wer könnte Nom betreten, ohne von den einenartistslen Eindrücken niuchlig rrarisfen zu werden ? Schon der Gedanke: Du witst !1tvm sehen! ru>'t eine Flnth tiefer Cmbsinduiilicn hervor, nwa um» nun un duö ulte Nom der Eucsuren oder dus Nom der Päpste denken. Grcnorovius, der deutsche Geschichtsschreiber sltoms, erzählt aus dem Mittelalter, das; die Pilaerichaaren beim Anblick der Stadt, welche die Gräber der Apostel Petrus und PaulnS birgt, tief erschüttert auf die Kniee sanken, sich umarmten wie die Kreuzfahrer angesichts Jerusalems, und dann nnler dem Gesang von Iubclhvm- ncn einzogcn. Anders waren die Enivsindungen, mit denen einst Goethe, durch die l'ortu cie>I papolo komincnd, die Stadt seiner künst lerischen Sehnsucht betrat, noch anders müssen die Empfindlingen der Bürger dieses Jahrhunderts sein. Welche Ge»'ühlc mögen das Herz des deutschen Kaisers bestürmen, wenn ihn niorgeir das Tanrvs- rosl der Cicbenhügelstadt näher bringt und er von ferne die Kuppel des Pctcrsdomrs ausragc» siebt ? Ein Rom wie das heutige, hat noch kein deutscher Kaiser betreten und unter Umständen wie die jehige» ist noch kein Kaiser in der Ewigen Stadt ersehnt worden. Wenn sonst die deutschen Kaiser über die Alpe» zogen, da muhten he sich oft erst den Eintritt in Nom mit Waffengewalt erzwingen. Sic kamen entweder vom Papste gerufen oder von ihm verflucht, als Feinde, Bittende oder als Beschützer — wie cs der wechselnde töans der Welt brachte. Sie haben Papste wählen lassen oder be stätigt oder abgcsctzt, sie räumten mit Gcgcnpäpsten aus oder führ ten sie nach Nom zurück; sie wurden von Päpsten gesalbt und ge krönt oder verstoßen, — eine bunte Kette geschichtlicher Gegensätze! Aber immer war es der Papst, der in Rom gebot, wenn man nicht an die vorübergehende Herrschaft einzelner Bolkstribuncn. oder die Herrschaft mächtiger Barone denken will, die auch Päpste machten, absetzten, verbannten oder bisweilen erdrosselten. Ein Rom jedoch, in welchem der allgemein anerkannte Papst nicht der mächtigste Herr scher ist, ein königliches Nom, besucht vom Kaiser des geeinten Deutschlands, das hat die Welt noch nicht gesehen! Und der jugendliche Kaiser Wilhelm H. ist es, der die Geschichte mit diesem Ereignis; bereichert. Ein Rvmerzug, weder unternommen, um den Papst zu kränken, noch zu kräftigen, sondern einzig eine wahre Fuedeusfahrt, um mit dem Oberhanpte des Königreichs Italien Virus; und Handschlag zu wechseln und das mstteleuropäüche Bünd nis; zu einem unangreifbaren Bollwerk dcS Friedens auszubauen. So stellt sich die Nömcrsahrt in den Augen der Deutschen dar. Eine noch höhere Bedeutung messen ihr die Italiener bei. Kaiser Wilhelm ist überhaupt der erste Fürst, der Rom besucht, seitdem cs die Hauptstadt dcS italienischen Königreiches ist. Für sic bedeutet der Besuch des deutschen Kaisers die Anerkennung und Beglaubigung ihres staatlichen Bestandes vor aller Welt, die Bürgschaft der Un zerstörbarkeit ihrer nationalen Einheit. Den Italienern besagt das Erscheinen deS deutschen Kaisers in Rom, daß Deutschland sich selbst cinsetzt für ihren Staatsbestand. Darum muhte der Besuch Kaiser Wilhelm's just in Rom und nirgendwo anders erfolgen — der Papst mag sich da drehen und winden wie er wolle. Nichts ergötz licher als die Komödie, welche die päpstlichen Zeitungen aussührcn! Sic können zwar nicht umhin, von dem Erscheinen des deutschen Kaisers in Nom zu sprechen, aber sic thnn so, als würde er nicht der Gast des Königs von Italien sein, nicht im Ouirinal wohnen, sondcni als besuche der Landcsvatcr deutscher Katholiken den Hei ligen Bater. Für sic exislirt in Rom weder ein König, noch ein Hos, noch eine Negierung, noch eine Volksvertretung, Alles daS ist den Päpstlichen — Luft. Daher die wunderlichen Verabredungen, welche die Eurie mit der Rcichsregicrnng betreffs des Eeremoniclls des Papstbesuchcs getroffen hat. Unser Kaiser, um die Gefühle des Papstes und der eigenen katholischen Nntcrthanen zu schonen, ist grohmüthig genug daraus cingegangcn. Er fahrt weder von seiner Wohnung im Ouirinalpalastc des Königs, noch aus dem Palastc der dcuttchen Botschaft nach dem Vatikan, sondern von dem Pa läste des Kgl. preuhischcn Geiandlcn .Herrn v. Schlözrr. Er bedient sich auch nicht der Wagen und Pferde des Königs Humbert, auch nicht derer des deutschen Botschafters Grasen Solms, sondern er hat, da Her? v. Schlözcr als bloher Gesandter nicht soviel NcpräsentationS Auswand zu machen verpflichtet ist, wie der Botschafter Graf Solms, seine eigenen Pferde und Wagen aus Potsdam über die Alpen vorausgeschickt. Da aber in dem von Herrn v. Schlözer bewohnten I'ala/ro Eappranico nicht Stallungen genug sind, so mussten Pferde und Wagen in der deutschen Botschaft nntcrgcbracht werden, holen dann den Kaiser von der preußischen Gesandtschaft und nun kann der Papst den Kauer mit ruhiger Würde empfangen. 0 vanitan! Man muh nur die Römer über diese Dinge spotten hören! Diese Aeuherlichleiten mögen die gekünstelte Denkart von Jesuiten be friedige». Wer gesunden Menschenverstand hat, zuckt dazu die Achseln. .Hätte der Papst die Macht gehabt — er hätte ganz sicher den deutschen Kaiser von Nom fern gehalten. So aber fügt er sich staatsklug, er rettet den Schein. Il-rdout oibi. Ter Kriegsiniiiister der Schlüsselsoldaten (ich konnte seinen Namen trotz eitrigen Er- fvrschens nicht erfahren) lässt übrigens seine besten Bläser die preußische Nationalhymne fleißig üben. Rom selbst ist von Fremden überfüllt. Vor dem Bahnhofe, auf der pinrra «!vi tvrmini, erhebt sich eine großartige Ehrenpforte, die Wunderdinge verspricht. Die Via narivnalo wird mit Flaggen masten geschmückt, die mit Lorbeer umwunden werden und die Stadtfarben und Namen sämmtlicher Städte Italiens tragen. Kurz vor dem Ouirinalpalaste wird ein mächtiger gvthischer Baldachin errichtet, der aus 8 Trägern ruht, welche die Namen der grössten deutschen Städte zeigen; 8 Retter stehen davor mit den Bannern der 8 größten Städte Italiens. Ter erste Blick des Kaisers, wenn ec den Bahnhof verlässt, sällt auf einen Obelisk. Die Stadt Rom hat einen der etwa achtzig egyplischen Obelisken, die sie schmücken, von seinem Standort entfernt und aus einen Unterbau acsctzt, der ein modernes Kriegsdcnkmal darstcllt. Es trägt die Namen sämmt- lichcr bei Dogali im vorigen Jahre im Kampse mit den Abessiniern gefallenen italienischen Soldaten. So cigenthümlich die Verbindung des Jahrtausende alten egyplischen Obelisken mit einem modernen Kriegerdenkmal ist — so trefflich ist die künstlerische Wirkung. — Aus den Hauptstraßen Roms ist jetzt kaum mehr durchzukommen. In allen Schaulädeu gewahrt man die Bildnisse des deutschen Kaisers und feiner Geinahiin. entweder einzeln oder zuiammengestellt mit den Bildnissen der italienischen Majestäten; Lebensbeschreib ungen und Abbildungen des Kaisers Wilhelm in allen Größen. Farben und Formen werden mit gellender Stimme den Vorüber gehenden in's Obr gerufen — gebe nur der Himmel, das; das Wetter sich aufhcitert. Seit Mai bis zum 0. Oktober hat es in Rom nicht geregnet; die Hitze war unausstehlich; sängt cS aber in Rom ein mal an zu regne», so ist an ein Aushören nickst so leicht zu denke». Ob die große Truppenschau bei Ecntocclle noch möglich ist, erscheint heute noch sehr zweifelhaft. Der Vvdcn ist zu sehr anfgcweicht, um das rasche Sichsortbewegen von Geschützen zu ermöglichen. Man hat es deute vielfach probtet. Wahrscheinlich wird nur eine kleine Revue statt der ursprünglich beabsichtigten (AMü Mann, darunter 0 Reiter-Regimenter) ans einem Felde in der Nähe Roms abgchal- tcn. König und Papst wetteifern in festlicher Vorbereitung der Räume, wo Kaiser Wilhelm wohnen wird, relp. empfangen werden soll. König Humbert überzeugte sich gestern persönlich, ob die Flucht von 5 Gemächern, in denen er seinen kaiserlichen Gast beherbergt, des hohen BciuchcS windig ausgestailet ist. Die Räume bestehen iu Vorzimmer. Empsaiigsiaal, einem chinesischen Salon, einem Ar- beits- und einem Schlafzimmer. WaS der Quirinal und andere konigl. Schlösser Italiens an aiiserlcicustcu Knnstschätzcn bergen, wurde für den kaiserlichen Besuch als Schmink hier vereinigt. Man hat ebenso römische Atterthümer. wie mittelalterliche Gobelins, wie moderne Kunstwerke verwendet. Ria rau iS Viüniuarina bewies iu der Vrrthcilung und Gluppnnng dieses Zniimcrschmuckes den fein sten Geschmack. Ter Papst seinerwitS scheint de» König Humbert noch an der Pracht des Empfanges überstreifen zu wollen. Ec ließ ll Gemächer des Vatikans Herrichten; die Eardniäle Rampvlla und Mnrzoliui sorgten dmür. daß alle Gemächer neu tapeziert und sonst erneuert winden. Ans Veschl des Papstes wenden zu ihrer Aus stattung die kostbarste» Möbel, Porzcllaiiies, Vasen, Gemälde und Statuen von der jüngst beendeten vatikanischen Ausstellung zum Schmuck dieser II Zimmer verwendet. Einige Säle sind mit den vom Kaiser von Marokko geschenkte» Teppichen geschmückt; den Thronsaal ziert der vom Könige von Spanien geschenkte Teppich. In dem 1l. und letzten Zimmer, wo Kaiser Wilhelm und der Papst allein, ohne jeden Zeuge» sich iprechcn werden, steht der von den Spaniern geschenkte Thron, aus den plüschbclegtc Stufen führen. Zum ersten Male seit 1871 wieder soll die päpstliche Armee das von damals her verhüllt gewesene Banner ciilsaltc». Ter deutsche Botschafter Graf Solms wird von unzähligen Landsleuten um seine Verwendung bestürmt. Mancher Tcutichc scheint cs als die Pflicht eines Volfchaslers zu betrachten, ihm einen guten PIgtz für die Feiste zu verschätzen Graf SvlmS thut, was er thnn kann. Seine Excellenz halte die Güte, mich einen Blick in die zum Empfang des Kaisers hcrgcrichtetcn Räume der kaiserlichen Botschaft werfe» zu lassen. Ich, kannte diese prachtvollen Säle noch von der Zeit her. wo der Anitsvor^ängcr dkö jetzigen BollchaslerS, Herr von Krudcll, gewesenen Herren von Eberstein und Küsell und die Beamten v. Bülow »nd Pirant von Mingindani unversehrt nach Sansibar geragei, sind. Tie Mehrzahl der GesellschaslSbeamten befindet sich in Sansibar, Dir-cs-Salaam und Pagamoyo sind von ider Gesell' schalst keineswegs nmgegeben. Berlin. Die Vrwchürc dcS Dr. Mackenzie findet wenig Anklang. Tie »Nordd." lagt: In jedem anständig empsindcnden Menschen kann schau nach dem vorliegenden Malcrial nur «icscr Ekel und inniges Bedauern darüber sich knndgcben. das; die Person »nd daS Geschick eines deutschen Monarchen überhaupt in dieser Form van den gemeinsten Trieben z»m Gegenstand geschäftlicher votitiicl,er Ausbeulung gemacht werden kann. Tic „Post" sagt: Ter Ton, welchen sich der nnzähliaemale auf den gröbsten E»>' stellungen der Wahrheit ertappte Mackenzie gegen Männer wie Gerhardt, v. Berainann, Bramaim u. s. w herauS-nimmt. aus welche die deutsche meditznische Wissenschast mit gerechtem Stotze btzcki, ist so geringschätzig »nd beleidigend, daß wir eS als Pflicht des Patriotismus und des gewöhnlichen Anstandes erachten, von der Schmnhschriit möglichst wenig Notiz zu iirhmen. Tie „Krzztg." erwähnt die Broschüre überhaupt nicht. Die „Nationalzta." kon- statirt: Man erhält lediglich den alten abgeschmackten Schwindel wieder vorgesetzt. Wer die längst bctaiiiiten Mackenzicbchen Drei stigleilen gesammelt besitzen w-U. mag die Schritt kamen, wer etwas Anderes erwartet, ist um sein Geld betrogen. Sogar das „Berliner Tageblatt", sonst der Tchildhalter Dr. Mackenzie'S, hält cs inr wenig angebracht, ans Einzelheiten dieser Nevanchcstchlisten näher e-.nzngchcn, die weder dem ärzttiche» Stande zu besonderer Ehre, noch der medizinischen Wissenschast znm Ruhme gereichen. Köln. Der Erzbnckvs von Köln hat einen Hiltenvriet bctr. die Laiidkagswahlen. erlassen. In dcmselhen fordert er znc Wahl von wichen Männern ans, welche ttir die Kirche und ihr Recht auf die Schulen einzntrclen bereit sind und weist den KlernS an. in diesem Sinne zu wirken. Rom (Eigenbcr. E. B.). Angesichts des Sabiner-Gebirges fand die Trnpvcnschan über das verstärkte römische Armeekorps, M.OttO Mann, statt. Pallavicini kommandirte. Die Infanterie kam in Parademarsch vorüber, die Bcnaglicri im schnellsten Laufschritte. Den Kaiser erfreute daS Schauspiel. Die Feldarlilierie eilte im Trabe, die Eavalcric im Galopp vouibcr. Interessant war die mit Mauleseln bespannte Gebirgsartillerie. Ter Kaiser drückte mehrfach dem Könige seine Anerkennung über den Zustand des .Heeres und die großen Fortschritte im.Heerwesen ans. Rom. Die Truppenparade ist glanzend verlausen. Kaiser Wilhelm und König .Humbert ritten mit glänzendem Gefolge zu nächst die Front der Truppen ab. welche alsdann vorbcimarichtrten: zuerst die Jufantcne. Frißartillerie, dann die atzen Truppen, die Bcriaglieri im Lausichritl, die Eavalcric, zum -schluß die reitende Artillerie. Tie Parade war 12'D Uhr beendet. Der Kaiser sprach dem König Humbert seine Anerkennung und den Dank ttir die Truppciileislliiiacn auS. Tie Königin und sämnittichc Prinzessinnen wohnten dem Schauspiele Pom Pavillon bei. Ans dem Paradc- scldc standen unabsehbare Mcmchcniiiatzcn. London. Ter „Times" wird ans Sansibar vom 12. Okt. gemeldet: Als Beweis ttir die nngeslörsten freiindichattlichen Be ziehungen zwischen Deutichland und England in der gegenwärtigen uhwierigeir Lage wird betrachtet, daß der deutsche Admiral durch die Kapelle des Flaggenichrffcs dem britischen Generalkonsul vor dessen Amtswohnung ein Ständchen brinaen ließ. Dieser Fall stehe ohne Beispiel da. Tie wildesten Gerüchte kstlisiren in Sansibar betreffs der feindlichen Absichten Deutschlands. Die Gerüchte rühren harivtzächlich von den deutschen Firmen und den Wigestclltcn der' deutschen Kolonialgeiellichatt über die höchst unbefriedigende Wirkung uns die oyentiiche Stimmung her. Berliner Börie. DaS Geschäft war anfangs geringfügig. Die Spekulation war schr zurückhaltend. Man sprach viel von der Ungarochen Regalicn-Anlcihe, während die gestrigen Gerüchte über angebliche Verhandlungen der neuen russischen Anleihe Anfangs vcritnmmt waren. Eredit und dcutschc Banken waren still, deutsche Eisenbahnaktien gaben wieder de« gestrigen Gewinn ab. Ost- oreußeu, Marieuburger waren belebt und besser, österreichische Babueu riwig, Dürer anziehend. I» der zweiten Hälfte der Botte wurde die Tendenz aus allen Gebieten etwas fester. Im Kassa- verkcdrc waren deutsche Bahnen ruhig und wenig verändert, öster reichische gm behauptet, Schweizer schr still, Banken behauptet, Montanwerthc ruhig, Jndustrice» mäßig belobt bei fester Tendenz. seitdem vielfache Veränderungen! deutsche Fonds rultzg, österreichische Prioritäten schwach. Prival- haben dadurch »nr gewonnen.! diskont 3'/« Prozent. sie bewohnte. Gras Solms hat vornehmen lassen. Die Räume patzen dadurch »nr gewonnen Ueberaus kostbar und vom feinsten Geschmack ist die Ausstattung ' gr»nki»r, «. M.. nr. Octobcr. «»»» r,rm.. T«.ia,sb„>,n LN'-., vom- mehrerer Säle mittelst Renaissance-Möbeln; ihren herrlichstenSchinnck OI'A' «vroc. u»iiar..Goli-rE 81,00. aber bilden die Gemälde, die Graf SvlmS erworben. Eine kleine j "'"'"'-"'L ^ Galcue von Meisterwerken ist dort vereinigt; Grctt Solms ist nicht ^ Nordwcs»,. 'u;H>o. mar'riwre» rinn, nirdit ncu,W. grsirg. '' ' vlos Knmtkenncr. er malt auch telbst und ferne Gemälde wurden « „.i.r. ccibr. >§»,»,«.> ^-.1... unlni-k lw,.e.3. I.aiiencr M.90. ans icder Ausstellung Prcnc gewinnen. Eine Perle bildet z B-! ei<mi»lmi-» rer;.?;,, M>.7. ««. «riorüüirn -.z»S„<>nirr rav». dns Vildniß einer Gräfin Solms, durch welche der kaiscrl. Bot-! ^aor-cr ron.ro. on-m-vc» ttr«!.'.'.',. Ti-rlk» — ichastcr mit den« Hohc»rollcr>il>c»ise in Verwandtschaft gekommen ist. Es ist die Großmutter des ersten Königs von Preußen und gleich zeitig auch die dcS alten Dcssancrs. Ihr Urenkel hat seine Ahne m van Tyl'schcr Manier gemalt. Ganz ivuudcrbar berührte mich ein im Speiscsaalc der Bvtschasl hängendes Bild, auch von dcS Grasen Hand gemalt: es ist dns leibhaftige Evntettci des Dresdner Schlvßchciisenlragrrs Vörnslcngcl. Tcu brave Ehaisentragcr sitzt da in scnie -- - - Strumpse auch von viel Spaß; vom Ehatzciiträgcr Börnstcngel kam das Gespräch arir die Dresdner Bogeiischüt.-cngildc. in welcher Gras SvlmS. als er noch Königs. Pre»ß. Gciandler in Dresden war. bevor er aus de» Pökle» »ach Madrid ging, sich zum König geschossen hatte. Ich erinnerte mich, wie beim Bvgciischützen-Diner ein schwungvoller Trinklprnch auf den Schützenkönig anSgcbrachl wurde. Der Sprecher war der Hofrath Dr. Papst. Es ist nicht meine Schuld, wenn ich ichcilsentragers Vörnslcngcl. Ter brave Ehaisenlcägcr sitzt da »er M.75. - lei» gelben Fracke ans einem Schemel und strickt an cnicin i 'E'n min»» re pse — rin Bild nicht blos von größter Nakurtrcne. sondern I ^ vn frappanter Technik. Das Bild machte seinem Maler selbst * ^ im Ansange dieser Plauderei von der. Päpsten gesprochen habe und nun mit dem seligen Hvfrath Papst ende. „Das hat mit seinem Strickslriinipf der Ehaisentragcr gethan." i! 0 n 8 0 0, IS. Oktober, vormlttao» II Ndr 10 Min. cronlol» 1873er iNuffen 9W'<. ANNicnrr 0.'?/,. bomdorben!;!»/,.! Konn. Türken i;>>/,. Iproi. inndtrte Slmcrikanrr —. Ivroc. N»aar. Goidrenle iS/.. Oeiicrr. «Solb- «enic !>0. Prenk. gonloi» I»ii. Vnvbler Mp. 0)icne (»»»vier I0.N/.. Garant. Ganbter MOeeomanbank Il°/„. S»e, - ArNe» 07-/,. Sbanier 70-/,. >«»/, ivierikaner 91. Neue 10,"/, (kgiwl. 9liiIcII,c —. — klimmu»»: ffcsl. — Weiter: Mild. Paris /Produkte»!, 19. Oktober. ISchliift.r Welze» »cr Oktober 27.80, per Ian.-Tipr» 28.7.->, britauviei. Sbirt»,,, „ir Oktober 12.00, „er Aan.-ÜIpril per Octobrr 09,00, per goi»inr.?lbr>I 72,00, stcigcn». 3. Octobrr. Produkte» iSbiutz«. Wetzen der 0!o»br. 290, Xiooocn der Lclobcr 192. per Marz 119. Nc»cstcTrahtt'e»ichte der „Trcs-ttki Rnchr." vom 13.Oelsitz. Berlin. Die denlich-ostnslikanische Gesellschaft veröffentlicht einen Bericht über die Vvrgänge in Oslafrika. Danach zerfällt das meiste von dem, was darriber in englischen Zeitungen berichtet worden ist. Tie dcntsch-ostasrikaniiche Gesellichoit hat sich lediglich auf die Ausführung des mit dem Sultan von Sansibar geschlossenen Vertrages beschränkt, wobei sie am den Widerstand der Eingc-! bvrcncn stieß, denen sie keinerlei unberechtigte Znmnthnngen ge-! macht hat. Der Bericht bestätigt, das; die Beamten . . Krüger und . .. Hessel zu Kilva ermordet wurden »nd daß die zu Lindi slalionirt- Sr. Majestät König Albert gestiftete Ehrenzeichen verliehen worden Oertlichcs nutz Sächsisches. — Gestern Vormittag tras Sc. Majestät der König von Wien wieder in Strehlen ei». — Freitag Nachmittag fand zu E!»cn Sr. Majestät dcS Königs in Schoirbrnnii ein Tiner bei Er. Majestät dem Kaffer von Oester reich statt, z» dem erschienen waren: Erzherzog Ferdinand, Groß- licrzog von ToScana. Prinz zu Hohenlohe, Minister Gras Kalnokv. Ministerpräsident Gras Taasfc, Statthalter Frhr. v. Poisingcr, Knegsinniistor v. Bauer. Feldmaischalllentnant v. Beck und zahl reiche andere militärische und Hotzvnrdentragen Abends trat Sc. Majestät die Rückreise nach Dresden an. Kaiser Franz Joseph gab seinem Gaste bis zum Bahnhöfe das Geleite. — Ce. Königs. Hoheit Prinz Friedri ch A » g n st begab sich gestern Vormittag znm Vcniche seiner ehemaligen Regiments- lämeradc» nach Gtoßcnhaiii, von Ivo Nachts die Rückkehr nach Dresden erfolge» sollte. — Oberslallnieistcr v Ehreirflcin erhielt das Groschen; dcS Ordens der Krone von Italien. — Dem Branddirektor und langjährige» Konnnandanten der Feuerwehr zu Lommatzsch. Herrn Ltadtrath Winkler, ist das von
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