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Dresdner Nachrichten : 30.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-30
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.08.1897
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»Ms Iwr1nä»m"^SxnntL'».n"l> Marimstt. ss v. n-'/,i Ulsr Mittags. Slnzeigentarif. Dt« Uvaltiac Grundiktle 'ca. «Si>bc»> >s M,, Ankuntiaungrii aufhcr Privat Ikite HcilkSoPi. ^ D°vvk>»c!>k..unlkrm GMch" «Einaelaud» <>o Pf. Nrimd »eile für Montvae oder nach Sesttaaen so Pf. «nir äamilieimachnmle» >c >. bc». so Pf. — AiiSwttrtiae Austraae nur «egen Bomusv«ali>una. Beleablättcr wcrd. m ivPs. berechnet. Sür Rückgabe einaelandter, Schrift- stucke leine Verbindlichkeit, tzernlvrechanichlub: A»nt I Nr. 11 u. Wr. ÄOV«. Die Dresdner Nachrichten ericheinen täaIick> Nlorgeits. W 42. Jahrgang. Uit»»I«« pe»I»». INr. 8örnp, Vl«NIn«r»tr.28,l Wilvll I UcwM vsdj88S a"..i P«i»nrpnvsti5tsila Ko. . Llnrsllls L»Ii- »«<lu»i!Gu«»ns Snttollannnb«»«,, KIc>mkirune»n «ekmanrlo»« Lada- s opanationan vte. Teleflr.-Adresse: Nachrichlcn,Dresden ^upl»«a in xrdtjstors Aunvubl von Alk. 2.9g nn.! tVvuliolt: duxdilboi-- K Nrvrriviivi' nur f s Alk » du^dbemd-w. .taxd- L sttürupta, duzz«ti,c«.<lu;n. H .ss^lsr'SkNit-okvll, Alüwon, « ttovvbi-futterale, Ruck- U säcko u. 8. n-, ^ Huüs<» troiark Üoklivfsrunt Lesstr. I, R'eko Altmurkt. r k Lsslss'sisrrk-u.Li'- IrisokunxsAsIrSnir, «iDrodt d«I lluitva, ll»I,kr»ok- kelto», a. Vl»«vokLt»rrd. »klMIkü IN^I7V^! II. i>!i<^I< ntillu' ^ K -Vüoini^vr Vortrotor von d»«>l«I«I »<: ^lnnrnann'^ >s ftM" t illii i iiele-rii. uaä Vsr^vrttz, in aU. ZllI8tv5kNl85,1yIIlM^ Auskunft kostenlos. Islsab. L«t ll, die. 20 »3Upt8M4i innsoor: ^ ktrnll IS«»1«-IieIt, INik. U. ?Lttwb-A,NN. IMlltii's». desto Alnrkg van Noinr. ülv^vr. Odristiuiiiu, von Kindvru norn xvnnininou, dlnscd» I Alurk, 50 I'tst, und rrusgoivoxen. ^ilciznledeillii'ss. ciZenledeNIii'sn, soll« 1 M. 75 19. und 1 Alk. 1-'Iu8edv l AK. 25 l'i. Versandt nach auswärts Nr. 2Li). övieüel: Fcrnschreib- und Fernsprech-Berichte. Hvfiiachrichren, Eisenbahn-Rückblicke. Gerichtsverhandlungen, „Ter müde Lowe". Alte Dresdner Originale. Briefkasten. iiönigl. »vsspotlielle. und I-IUutt?. Montag. 39. August 18971 Aernickreib- «nv Fernsprech-Bertchte vom 29. August. W i ldp n r kst a t I ou. Der Kaiser und die Kaiserin sind heute Abend 9 Uhr mittels Sonderzngcs nach Koblenz nbgcreist. Schwerin i. Mcckl. Der König von Siam traf in Be gleitung des Prinzen Svasti beule Nachmittag 3'/r Uhr zum Besuch dcs Regenien Herzogs Johann Albrecht hier ein. Nach herzlicher Begrünung schrillen der König und der Regent die Front der Ehrciikvinpagnie ab. Sodann vegaöen sich der Regent und der König niil den übrigen zum Empsniige anwesenden Fürstlich- keiten in das Schloß. Ivo der König von der Herzogin Elisabeth emp'angen >vu»de. Bald daraus iand Familienfrühstück statt. Wien. König Milan ist heute Bouniltag nach Karlsbad abgereist. Paris. Ter Stadtrath wird anläßlich der Rückkehr des Präsidenten Faurc 100,000 Frcs. unter die Annen vertheilen lassen. Paris. Die Mitglieder des Mmüzivalraths von Paris und die Generalräthe ivcrden an, Dienstag den Präsidenten ssaure auf dem Bahnhosc cnipsnngcn. Petersburg. Das iiitc>natioiiale statistische Institut rrössuet moigeu seine Sitzungen. Zu Ehren der^Theilnehmer an dein internationalen Acrztc-Konorcg gab die Ttadtvcrwaltung gestern Abend ein glänzendes Bankett. Albe n. Die griechische Regierung entgegnetc aus die Frage der Mächte (Frankreich und Nns;Ic»id) über die Einkünfte, welche sie als Garantie sür die Kriegsentschädigungs-Anleihe cinwciien könne, und hinsichtlich der Art und Weile der Kromrole. das; sie, da die Höhe der Knegsenlschädißung noch nicht festgesetzt und ihr nicht offiziell imtgcthci!! iei, keinerlei bestimmte Antwort geben könne. Athe n. Die Deputirieitkammer kvnnw gestern keine Sitzung abhalten, da sie nicht beichinsjlähig ivai. Sic wird am Montag nochmals ziliamiiieiltreten, und ialls anch a» diesclii Tage die zur Beichlullsahigkeit ersordeiliche Zahl von Abgeordnete» nicht zu- samiiicnlomint, so beabsichtigt das Miuisterlum seine Entlassung etnziireichkli. --- Als die Berlammliliig auSeiiialldcrging. ohiseigte der Devutirte Grivus den irüheren Marineliiiniiler lh'evidis wegen dessen Aeiiijcruligc» über die Thäiiglcit der Flotte vor Prevesa. Grtvns ivar Tlubschef dieser Floilen-Ablheilung geweieu. Kandia. Die am 2d. d. M. zisiammeiigelretelic Nalional- Veriaunnlnng hat sich in zwei Parteien gespalten. Zwöls Aiit- giieder wollte» die Annahme der Autonomie vertagt wissen: die übrigen M Mitglieder waren iür die sofortigeAniiahnie der Aulo- nomie „ild für die Zuriickziehnilg der Truvpeil. Die letztere Reiolulio» wurde angenommen. Ein Memorandum hierüber wurde an die Admirale avge andt. Bomba ». Die Stämme längs der Bolan-Pah-Stratzc nach Ouelta sind noch immer unruhig. Die Telegraphendrählcwurden wiederum zerschnitten. Eine Ansammlung von Angehörigen der Stämme ioll in der Nähe von Ziare! stattfinden, woselbst große Besorgniß herrlcht, da sich Frauen und Kinder dort besindcn. LcrNlches miv Süchsisches. — Bei Jbren Majestäten dem König und der Königin sand gestern Nachmittag 4 Nhr in Schloß Pillnitz Faminen- tafel statt. — Ihre Königl. Hoheit Prinzeß Fohann Georg begeht heute ihren Geburtstag. Die Frau Prinzeß ist bekanntlich am 20. August 1871 geboren. — Zu Ebrcnritteru des Johanniterordens sind von Sr. Maiellät dem Kaiier iiach Prüsung derselben durch das Kapitel und ans Borlchlag deS HenenmeiilcrS Prinzen Aibrecht von Preußen folgende sächsische Herren ernannt worden: der Königl. Sachs. Finanzassessor Tr. sur. Eonrad v. Geldern-Crispendors zu Dresden, der Hauptnrann und Kompagnse-Cbes lm Königl. Sachs. 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm. König von Preußen" Morlimer v. Suckow und der König!. Sächs. Ritt meister z. D. und Rittergutsbesitzer Bodo Götz v. Olciihuseit zu Bückcburg. — Seine Ezcellcnz Gras Wallwitz. Königs. Sächs. Ge sandter ani Wiener Hofe, und Gemahlin trafen gestern hier ein und nahmen im Hotel da Nord Wohnung. — Eisenbahn-Rückblicke. III. Die erste Loko motive, welche nach Sachten kam. war von Rothwell u. Co. in England erbaut und hatte das Spurmaß der Liverpool-Manchester- bahn, das maßgebend für alle deutschen Bahne» geworden ist. Sie hieß „Komet", kostete ca. 27,000 Mk. und tras im November 1886, in 15 Kisten verpackt, in Leipzig ein, wo man das Wunder- tbier gegen ein Entree öffentlich ansstellte. Sie lhat im ersten Betriebe ihre Schuldigkeit, war aber schon nach sechs Jahren invalid, während Ende vorigen Jahres noch Lokoniotiven im Be trieb standen, welche mehr als eine 30jährige Dienstzeit hinter sich haben. Mit einer amerikanischen Lokomotive „Columbus", welche über 11,000 Thalcr gekostet hakte, war die Leipzig-Dresdner Bahn entsetzlich angeführt worden: sic war nämlich effektiv zu gar nichts nütze. Im Jahre 1840 waren in Sachsen 21 Lokomotiven im Betrieb: Ende 1896 dagegen besaßen die sächsischen Staatsbahnen 1107 Lokomotiven und 7?3 Tender mit einem Anschassungswerth von ca- 50 Millionen Mark. Jene 21 Lokomotiven legten im Jahre 1840 46P68 Meilen zurück, die 1107 Maschinen des Jahres 1896 dagegen A Millionen Kilometer, also fast 120 Mal die Ent fernung zwischen Erde und Mond. Im Durchschnitt lies jede Maschine 1840 2232 Meilen. 1896 5166 Meilen. Eine Leistung, wie sie 1896 eine Lokomotive zu Wege brachte, indem sie 66.096 Kilometer oder rund 8612 Meilen durchlief, wäre in jener früheren Zeit nicht denkbar gewesen. Eine schwere Sorge war in der ersten Etsenbahnzeit die Lokomottvheizung. Es ist fast nicht zu glauben, daß diese Heizung im Jahre 1840 ca. 281,tXX) Mk. und damit den fünften Theli der ganzen Einnahme verschlang. Hiergegen vergleiche man. daß die Feuerung,bet den sächsischen Staatsbahnen im Jahre 1896 mit 5,833,923 Mk. noch nicht 4V» Prozent der Einnahme, also fast sechs Mal weniger absorbirte. Damals ging dem Lokomotivführer ohne englischen Koks, der 2'/,Mk. pro Scheffel kostete, der Dampf auS. Zwlckauer Kok-Ware allenfalls zu brauchen gewesen, aber er stellte sich damals — eine interessante Thatsache — für Leipzig theurer als der englische. Heute hat die fort geschrittene Maschinentechnik sogar die Braunkohle, von der man den Centner für wenige Groschen bekommt, der Lokomotiv- beizung dienstbar gemacht. Komisch klingt uns heut« ein Stoß seufzer der damaligen Leipzig-Dresdner Verwaltung, die „st arken" Sl-ügungeii ihrer Bahn (1 : 200z seien mit anderem Feuerungsmateriai als Koks nicht zu überwinde». In unserer Zeit sind der Braunkohle die über 50,000 Pieter Staatsbahn mit Steigung von 1 : 40 bis 1 : 50 »och keines wegs Zu „stark". Und welche Leistungen fordert «unsere Zeit! Im Jahre 1840 wurden auf der ersten Eisenbahnlinie Sachsens 4o0,000 Personen und 311,000 Eenlner Güter beförvert: im Jahre 1896 lransporlirtcn die Sächsischen Staatsbahnen über 47V< Millionen Passagiere und 430 Millionen Eentner Güter. Jene Personen baden zusammen einen Weg von 1,054,294,930 Kilo meter, d. i. 7 Mal die Enlsernung zwischen Erde und Sonne, zurückgelcgt. Als am 7. April 1837 unter großem Jubel der Theitnehmer die erste Eiscnbahnsahrt zwischen Leipzig und Dresden vor sich ging, da schneite es den Festzüglem der 3, Klasse auf die Kopse und die der 2. Klasse froren sehr, denn die Wagen 3. Klasse waren unbedeckt und die 2. Klasse an den Seiten offen, was invcß nach einem F-estbericht der „Allgemeinen Zeitung" der Heiterkeit durchaus keinen Abbruch that. Heute sicht man die Dampfheizung oder den Ösen selbst in der 4. Klasse als ein un verletzbares Passagiergrundrecht a». Aus 405 Persvnenwngen, 8370 Plätze enthaltend, und 129 Güterwagen mit 10,780 Eentner Tragfähigkeit bestand der erste Wagenpark, der einem Aktionär jener Zeit nnvernnlwortiich hoch erschien. Ende 1896 besaßen die Sächsischen Staatsbahnen 2879 Personenwagen mit ca, 111,000 Plätze» und 26,824 Güterwagen mit über 5 Millionen Eentner Tragkrast. Ihre AnschaffungSkosten bciiesen sich aus nahezu 81 Millionen Mark. In Dresden und in Leipzig ver kehrten in der ersten Zeit des Eisenbahnbetriebs täglich je 8 Züge. Im Jahre 1896 liefen in dem gleichen Bahnhöfe zu Dresden täglich 94 und in Leipzig 72 Züge auS und ein. Im ganzen Bereiche der Staatseiscnbahneii verkehrten im Jahre 1896 nicht weniger denn 794.209 Züge, im Ducchichnitt 2170 an jedem Tage und !K> in jeder Stunde. Ans der sreguentesten Strecke der Balm (zwischen Neumark und Brunn) verkehrten im Durchschnitt nlltäglich 121 Züge. In einer Schrift von 1847, welche den „lnzuriösen" Ban des Sächsisch-Baperischen Bahnhofs in Leipzig vcrlheidigt, wagte der Verfasser die Mne Behauptung, daß künftig in diesen Bahnhof mindestens 12 vis >6 Züge täglich ein- und auslanfen würden. Wenn es der Verfasser dieser Schrift wüßte, daß im Jahre 1896 täglich 91 Züge aus diesem Bahnhos verkehrten Ein solches Anwachsen des Verkehrs hat Niemand geahnt, ebenso wenig wie die eisten Bahnwärter an die Blocksignale und gar an die Signalthürme der Gegenwart dachten, als sie in primitivster Weise si ff) die Signale einander durch Fähnchen übermittelten — Den Schl uß der Festlichkeiten aus Anlaß des Deutschen L a n d w i r t h I ch a f t l r ch en G en o l s en s ch n f ts t a geS bildete ein Ausflug nach der Sächsischen Schweiz, An 150 Per sonen sandcn sich am Sonnabend früh halb 9 Uhr auf dcnr festlich ge chniückleu Salondampfec „Bodcnbach" ein. Unter den fröhlichen Weilen einer tüchtigen Musikkapelle ging die Fahrt flott stromauf von Statten. Von den herrischen Uscrgeländcn aus wurden die Festthcilnebmern von den Bewohnern srendigst begrüßt. Bei der Landung in Wehie» wurden sie von dem Vor sitzenden der Genossenschaft Wehlen, Herrn Stadtgutsbesitzcr Gäblcr, empfangen und durch reizende Blumensträußchen erfreut. Alsbald winde der Marsch nach dem Wchleucr Grunde angetreten: von hier ans begab sich ein kwiiicr Thcil der Gälte zuvor noch in den Uttewaldcr Grund, wo in der Waldidplle bei Vater Schramm ein Ersrffchuiigstrunk eingenommen wurde. Das Gros aber trat direkt durch den Zscherre und Höllengrund den Ausstieg nach der Bastei mi. Alle Theilnehmer waren einig in ihrem Uriheil über die wundervaren Nakurschönhciten unseres sächsischen Elbiandslciiigebirges. Auf der Bastei lud eine von Herrn Hotelier Leukrvth wie immer ausgezeichnet bestellte Tafel zur leiblichen Ldärkung ein. Auch an anregenden Trinlsprücheir fehlte cs nicht. Der Vervandsanwalt Herr Geh. ObcrregiernngSrath HaaS-Offen- buch brachte unter stürmischem Beifall das von uns bereits im Wortlaut initgetbeilte Telegramm dcs Kaisers zur Verlesung und brachte ein dreifaches, begeistert aufgenommencS Hoch aus Se. Maiestät den Kaiser Wilhelm aus. Weitere Trinksprüche brachten noch aus Herr SladtgutSbesitzer Gäbler-Wchien aus die Festgäste, Herr Geh. Oberregierungsrath Haas-Lffeubach aus die Damen, Herr Maior EndeÜ-Kiekrz aus das schöne Sachieuland, Herr Verbands- direktor Johansscn - Hannover aus den Direktor dcs sächsischen Verbands Herrn Bach und dessen Familie, Herr Biernatzki-Vvordc aus dentVerbandsanwalt Herrn Haas,-Herr Maior Endest ans den Direktor der badischen Genossenschaften Herrn Kommcrzienrath Reiß-Karlsruhe, Herr Haas rms die um dns Gedeihen des Genossenschastswesens wohlverdienten Genossenschaftsbeamtc». Nack beendigter Tafel wurden die landschaftlichen Schönheiten der Umgebung der Bastei in Augenschein genommen und dann der Abstieg durch die Schwedenlöchcr und den Amselgrund an getreten. Am Amselfall nahm Herr Vcrbandsanwalt Haas wieder das Wort, um am Schlüsse des Vereinstagcs noch einmal den deutschen und österreichischen Genossen sür das treue Zusammen halten herzlichst zu danken und sie zu bitten, auch in alter Zukunst in unverbrüchlicher Treue ziffammenstehen zu wollen. Im An schluß daran erinnerte der Vertreter des Landeskullurraths in Prag Herr Gustav Eberl an die Unterdrückung des Dcutschthums tn Böhmen und legte mit einer Beziehung auf den Rüllffchwur das feierliche Gelübde ab, daß sich die Dcntjckrn in Oesterreich mit den Deutschen im Reiche für alle Zelt einig fühlen und im Kampfe dcs Germanismus mit dem Slaventhum mit unerschütter licher Treue zusammenstehen werden. Er schloß mit einem Hoch ans die Einigkeit und Solidarität der Deutschen in Oesterreich und Deutichland. Im Gastbose zu Rathen wurde der Abendimditz eingenommen. Vor der Abfahrt von Rathen verabschiedeten sich die österreichischen Genossen Landtagsabgeordneter Stefan Richter, Gustav Eberl und der Vertreter des österreichischen Acker- bauminisieriums Cbarouzek. Der Abschied gestaltete sich wiederum zu einer großen deutschnationalen Kundgebung, ebemo wurde an Bord Herr Vincenz Till-Ärugg a. M. in besonderer Weile gefeiert. Auf der Fahrt nach Dresden wurde der Festdampfer vielfach durch Beleuchtung der Ufer und Höhen begrüßt. — Im Schloßparke zu Sibylle nort werden zur Zeit weitere gärtnerische und knlturtechnische Verbesserungen anigesuhrt, namentlich an dem großen langgestreckten Schwanentetche in der Nähe des Schlosses, wo größere Abflußkanäle und Wehranlagen geschaffen werden. Der Besuch Sr. Maiestät des Königs zur Vor nahme von Jagden steht sür September in Aussicht. — Nordern ew 28. August. Wie bereits telegraphiich ge meldet, hat heute Vormittag der hier als Badegast weilende L Kaufmann Marenbach aus Elberfeld beim Baden den Tod durch Ertrinken gesunden. Der Berunglückie, der im Anfang der 40er Jahre stand, war ziemlich weil hinaus in das Meer ge schwommen und scheint hier vielleicht in Folge eines Krampf anfalls die Kräfte verloren zu haben. Plötzlich begann er laut zu schreien. Hieraus eilten wohl die am Strande stehenden Bade diener in'S Wasser, aber offenbar war die Stelle, wo der Gefähr dete sich befand, zu tief, um von ihnen erreicht zu werden. Da gegen schwamm ihm mit hochanzuerkennendec Kühnheit ein mit badender Arzt, Tr. Knebel, zu Hilfe und diesem gelang es auch, den Ertrinkenden nach wiederholtem Untertauchen über Wasser zu halten, bis das vom Lande ans flottgemachte Rettungsboot herankam und den Verunglückten ausnahm. Die Rückströmung des Meeres zeigte sich, da soeben Hochfluth gewesen war, an jener Stelle so stark, daß auch Dr. Knebel — eine herkulische Gestalt — dagegen nur mit größter Mühe hatte ankämpfen können. An's Land gebracht, wurden von 5 Aerzten während einer Stunde Wiederbelebungsversuche gemacht, aber leider vergebens. Der Verstorbene ist unverheirathet; er konnte erst nach geraumer Zeit durch Bekannte und Freunde rekognoszirt werden. Die Aufregung anr Strande war natürlich groß, besonders auch am Damen- strande, wo Viele von ihren Angehörigen wußten, daß sie zu der-, selben Zeit badeten und daher um dieselben besorgt waren, vis der Name des Verunglückten sestgeslellt war. Warnungssignale mittelst eines Horns waren sür die zu weit in die See Hinausgehenden heute Morgen trotz der Hochfluth nicht abgegeben worden, nach dem Unglück wurde wieder getutet. Bon vielen Seiten wunderte man sich, warum das Rettungsboot nicht fertig im Wasser liegen pflegt, da bei dem Fiottmachcn vom Lande aus doch viel ^ Zeit vergeht. Recht mißfällig wurde endlich bemerkt, daß der ^ Badekommissar Herr Graf Oeynhausen nach Verlauf von einer! ^ Stunde an der Unglücksstätte noch nicht zu sehen war. S — Der Verein Dresdner Gastwirt he veranstaltet! * am 1. September im Linckc'schcn Bade sein 23. Stfftungssest, ver- SI» dunde» mit Diplomimng Lüsähriger Geschästsiupilare, sowie j Prümiirnng treudiencnder Geichästsgehilsen. — Gestern Abend in der 7. Stunde wurde die Feuerwehr zu! einem im Z. Stockwerk des Grundstückes Ostbahnstraße 1 entstandenen Schlafzimmerbrande cilarmirt. Durch Luftzug waren «AZ die Fenstcrgardinen in die Flammen eines Epirituskochapparats!^W^ getrieben worden und vadurch tn Brand geratbcn. Die Be- wohner vermochten den Brand noch bevor die Feuerwehr einkrafl ^ selbst zu unterdrücken, sodaß letztere bald wieder abrücken konnte.! -Aus den amtlichen Bekanntmachungen. An! den hiesigen städtischen Volksschulen sind Ostern 1898 und im! Laufe dcs Schuljahres 1898 !>9 mehrere Hiffslchrerslellen zu besetzen.! Bewerber, weiche dir Wahiiähigkestsprüsung entweder bereits be-> standen haben oder im lausenden Jahre abzulegen gedenken, wolle»! ihre Geiuchc nebst beglaubigten Abschriften ihrer Zeugnisse! spätestens vis zum 30. September bei dem städtischen Schulamte! (Aitstädter Rathhaus, 3. Obergeschoß, Zimmer 39> einreichen. Das Gehalt beträgt sür Hilfslehrer, welche die Wahlfähigkeitsprüsung abgelegt haben. 1400 M.. für solche, die diese Prüfung noch nicht bestanden haben, 1200 M. lährllch. — Gestern Vormittag 11 Uhr ward auf dem Trinitatis- fricdhofc die irdische Hülle deS am 26. d- M. verstorbenen Hos- iekretäcs a. D- Friede. Ed. Gustav Schulze dem Schooße der Erde übergeben. Derselbe hat 50 Jahre lang im Hosdiensle treu gewirkt. 1854 trat er als Kammerdiener seiner Königl. Hoheit dcs Prinzen Georg in dessen Hofstaat ein und wurde wegen seiner vorzüglichen Qualifikation 1866 zum Hoffekretär und Hofkassirer der prinzlichen Hofhaltung befördert. Nahezu 30 Jahre lang hat er in dieser Vertrauensstellung mir größter Hingabe gearbeitet, bis ihn das Aller nöthigte, aus seinem liebgewordencn Hofamte u scheiden. — Der „Pirn. Anz." schreibt : Durch eine Reihe von Provinzial- blättern geht unter dem Vermerke „Czechisches" folgende Notiz: „Die B leistifI sabrik Hardtmuth befindet sich in Aus weis im südlichen Böhmen und beschäftigt fast nur czechische Ar beiter, darum kauft keine Ezechenbleistifte, iondern Faderffchc, von welchen der „Berthelstist" am beliebtesten ist." Glücklicherweise ind diese Aiffchuldigungen gegen genannte Bleistiftfabrik voll- tändig unwahr. Gerade Hardtmuth, der Besitzer jener mächlißen Bleististsabrik im südlichen Böhmen, ist eine Hauptstütze oes Dcutschthums daselbst und beschäftigt nur Deutsche. Ohne Hardt muth wäre das ganze südliche Böhmerland, vornehmlich Budweis, längst im Besitz der — Czechen. — Es sei bei der Eröffnung der Jagd darauf hingewiesen, daß die Treiber, welche bei Treibjagden verwandt werden, in der Jnvaliditäls- und Altersversicherung versichert werden müssen. Im Unterlassungsfälle tritt eine Strafe von 300 Mark ein. — Es wird immer netter! Hatte da am Freitag auf dem Bahnhos in Pirna ein Wenzelbmder, in dessen Kops sich unser ' n bereits als Provinz des zukünftigen „Groß-Tschechien" matte, die edle Dreistigkeit, bei dem Besteigen des Zuges „Pod- mokly" statt „Bvdenbach" zu verlangen, obwohl er des Deutschen ganz gut mächtig war. An einer „verständnißinnigen" Aus einandersetzung ließ man es seitens der übrigen Passagiere selbst verständlich nicht fehlen; zu wünschen bleibt aber noch, daß auch die Schaffner und sonstigen Bahnbrdiensteten sich mit solchen czechischen Parasiten nicht lange herumärgern, sondern durch ein faches „Steyenlassen" kurzen Prozeß mit ihnen machen. DaS könnte sonst noch hübsch werden bei uns in deutschen Landen l — In Leipzig fand vorgestem im neuen Saale der Ecntral- halle eine Bersammlung von Vertrauensmännern ans dem 12. städtischen Wahlkreise (Borna. Pegau, Groitzsch, Markranstädt. Zwenkau. Taucha. Brandig. Gröda und Negis) statt. Mit Ein helligkeit und ohne Debatte wurde darauf folgende Resolution ge faßt : „Die hier versammlten Mitglieder der nationalliberalen und konservativen Pariei des 4L städtischen Wahlkreises stellen Herrn Bürgermeister Ahnert in Zwenkau wiederum als Kandidaten für die bevorstehende LandtagSwabl zur zweiten Kammer aus." — Leipzig. Die Feier des 4Mjähriaen Jubiläums der Leipziger Messen, welche bekanntlich den Anlaß zur dieSjäh Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe-Ausste Leipzig gab. nimmt morgen Dienstag Mittags halb 1 Uhr der Enthüllung des KaiserstaadbildeS im städtischen Kaufhause ihren Anfang. Nachmittag« von S Uhr ab seht sich dir Feier in der Ausstellung fort und veginnt hier mit großen Festconcrrten. welche von mehreren Musikkorps ausgesührt werden. Um 5 Uhr wird im Alt-Leipziger Meßviertel der Ausstellung da- vau Liome-Schwie- gen g zu mit ^erlaritzcii i?iL! rjbcruü
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