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Dresdner Nachrichten : 08.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188811081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-08
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.11.1888
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A vosörrov rcHler* kammern eingetroffm: H. Bclllngrath, (.steiieraldireklar. « r s s ?> T 7! G s. Lüde«. Konsul. BIrrpriis.. Ewald Wilhelm Hirsch (Radeberg, p. A iächi. OstaS'abriO. Dir.. Gustav Haeniel (Pirna). Fabrikbes., A Evllenbnich. Koimnerzienrath, I. Haas« (Cölln an der Elbe), Dir.. Otto Librip. Generalbirekt., Jos. HauSwald, Päckerodermeister, G H. Zschille tO)roßenhai»), Fabrikbes.. 9>' Kurv (Meißen), Stadlratb. Wm. Heuinan». Srlrelär. Eliemnitz >sl vertrete» durch die Herren : Gnldr". Kamineuicnraih, Pläsident, Franz Zeuner, Vter-Präsi- brn». Theodor Peters. Kommerzienrath, Karl Düiield, Kvmmer- (ienrath, Himan» Vogel. Kommerzienrat!). Albert Niethammer, Miialird des Reichstages .Krirbstei» bei Waldbeim). Ludiuig Anton »trepirlmiar. Direktor d.r Liichsiichen Maschinenfabrik i» Cvemnitz. Alex Piülipn, F.>d Waldau. Louis Otto (Döbeln), Fr. Wei»inc>S 'Lli'nabua. Karl r'llb. lllilmann (Stollberg im Eijgeb.), Grwerbe- lanimer Bomtzender. Naber! Jahn (Waldheiiu). E LJ. Rubbert. Sekretär. Tie Handelskainiiier zu Leipzig durch die Herren : Gvetz. a llv. Vomsirnder. Bassenge, Becker. Konsul. Brunner, Fritzirhe, .Kreutzer. .'tiaineimeislei, Lorenz. Oelßuer, Schart. Stadtralh, Schiiorr 2 re Handele- «u d Oleiverbckaunner zu Planen durch die Heuen : Arthur Oseargi MnIauV Präsident. Franz Moritz Kirch- bach. NerhiSannalt und Srtrelar. saivre d>eZittane>.Handels- undGr- w'ldtckainmer durch tne Herren : Paul Wariilig, Präsident, Hein rich Srtnecker. Sekretär. - Nachdem den Ost->chättSmiS>chuß süi das Ludwig Rich t er- LNukinal >Poii>tze»der: Proiestor Hiiltz'ch. Sckmtttührer: Bildhauer Nana». Schatzmeister: Banalster Ostlntherl im Berlaufe der letzte» '.Vii'iiale in »ichreren Sltznna.en dreTenknialangelegenheit iiachver- ichiedeneii Seile» inAnariss genainnicu hatte, fand vorgestern Lkach- iiiiltaaS 5> Nlir in, Saale der Kunstgenossenschatt eine Sitzung deS enveneUiN Ausichnsses Natt. Tie Manche» nicht passend uelegenc tteit den Berjammlung war wotst die Ursache der etwas schwachen Betheiliauna, E- gchs Ersretilicheö zu berichten. Ter von 180 Männern verschiedener BeiulS- und Lebensstellung aus ganz Deutich- Ia»d Unterzeichnete Aitturi »I in einer Auflage von Zoo,000 Exeni- Vlareu gediiickt und verschiedenen Zeilunaen beigegebc» worden. In inehrercn Siadteu, ivie Leürnberg, Kasiel :c. haben sich OrtsauS- 'chüsse gebildel: an anderen One», wie in Berliii, Düsseldorf. München. .Hainburg :c. sind Veranstaltungen zu 0)u»iten des Denk mals in Aue-nelit genominen. Ter Ertrag der Sammlungen ilt bis ietzt ea, 1500 baut konnnt die Bewilligung der hiesigensladtt- 'rbeu Kollegien. 5000 Mt. Es ware zu wnuiehc», daß hierortsenrige lagnem gelegene Sammttslellen in den verschiedenen Sladltheilcn erruhiel iriieden. Auch wurde sich wohl die Veranstaltung von Piennig'au mlnngen in den Schule» cinpiehle», well cs dadurch dcn- ieiiigeii Esteui, ivelehe. größere Beilage beizustcuern, nicht in der Lage s,nd, moglicki gemacht iveude, mit ihrem Schettlein sich zu belhei- lige» L.- eder! olt ha: im Laute der letzten Jahre dieser Weg zu eurem:.»,I» Fiele geinhrt. ivie z, B- bei der Sammlung für das König Johann Tenlmal, 'nr's 0'u'lav Rikritz Deuliual re. — Was die An des Tcnlmals anlangk, >o ist der Ausschuß von vornherein von dem Gesaut» ansgegangen. daS Denkmal mühte in einem Stand! ::de brslehen, P.rstJ'sor Bulncr wies daraus hi», daß es wohl der Eigenart R:r!>ler's angemessen sei. dem Tenkmal eme Ge staltung zu gelen, a» der ,le drei Künste belhcckigt sein könnten WaS den Platz lill Ailtileilang des Teiikmals aulangl, so war gleich riisvriinglich die B>uhldche Terrasse in Aussicht geiroinineii und zwar der Punkt in der Nahe der sogenaiin-ten Bastei an, Anfänge ocr Baninreihei!, die zum Belvedere lührc». Nach einem Gutachten der Prosissorrn Halnrl ru.d Sclntliiig und anderer Mitglieder deS akadiii::nl,.n Noims >v»ide jedoch dem Llusschnsse durch das Mini- ste niin deS Jiiiitrn ero'snrt. daß cieirr Plan nur bewilligt werde, wenn das Denkmal »ach Sud,Ott blicke und die Bäume im Rücken t.i'eldrn rnneinl würden, damit sich die Figur vom trere» Himmel al etze niN weil n an Prenec me gegen Bauine setzen düele. Der 'And'itzilß ichllig nun emen neuen Platz vor: den auisleigeiiden lleaoe auch eniigte man sieh darin, die L mals ln-s iii dem Termine 'ammllichee Saiiunlniigen und Beranslallniigcn nbcrlchcu keinne. — Uever die uadtnche Feuer >vehr ersähet inau aus der R>'..''sp:e»ar>ii'.ung Folgendes: Lie hat gegemvartig eine» Bestand von Ol Fdiieimchilenien niiv Id! Odeesetteeivehrleillen, Tic letzte wesentliche Erhöhung der Manin'chaile» »and l880 statt. Seitdem bat mg die Enmom-nzahl nur etwa -to.OEO vermehrt. TaS Aeberts- geb et der Fene: rehe hat sich aber auch dadurch vergrößert, daß eine Anzrlck o"'.-n:l'.chtr Gebäude, namentlich solche mit werih- voltz in Inhalte. !. e z, B. die Konigl, Sammliiiige» iür Kunst und LLis'euscha'l. der Uebeuoachniig der slädlischen Feuerwehr anverlraut worden nt. dah rcgelinnßige Arbeiten >üc daS LLasseriverk, z. B, das Sviücn der .H iiivtrohileilniigen. den Heucewehemaninehaste» liberteageii ivorden sind, und daß die der ^eucovehr übertragene Lei n :g der Slraßenbesprengung und Slrah-.mremiguiig aur enr größeres Gebiet sich ansgedehni hat, Bon dem ^euevweheamte ist ' ^ deshalb d:e Beeiiiel/enjig der M'aniüehasiiM der ,rcuerwehr u>id zu „b»t,l ge.niiüber der Ottecke des Belvederes, Dieser Platz in l en Se Neaicnät dem Könige genehmigt wenden Schliehlich ?e chlnßsassniig über die Alt des Tenl- zu verschieben, wo man de» Eisvlg . Begründung von zwei Lberseuelwehrmanns» ssi' und voii vier Fencrivelienianiisslelle» l,, lechS 2, Etage van Ansiing nae.slen Jahres an beantiagt rdcm ivied die Anslellnng enncS Feldivcbels dean diciem Be! stellen 2, El und acht :!, werde» A nagt welcher nn:ee die Obeeieneiwehrlenkc cingereiht weiden und welchem inten der Führung aller Listen und Auszeichnungen, welche die Mann-chatten belr-ssen. die Eoinmandwung des Tienstes. Erössnnng der Bewl!le. Ausbildung der neu emgesiclllen Mann- scha'ten n. i, >v ick'.leg-en >oll, Lreich dtr'er Lerinehiuiig würde», da nach der besiebeude» Ordnung >eder Lberieuerwchriuaiiu und Feilerweliiinann icden vielen Tag dienstfrei >tt, täglich 12 Obcuenenvehrleute lind 8l Feuerwehrlcate zur Beringung stehen. Hiervon 'sind znnaehit 6 Obenenenvehllcute und 18 Feuerwehrleute zur Besetzung der hcsleheitten sechs tteinercn Feuerwache» zu veriveiidc», w daß nach weiterem Atzgauge von 13 Mann znm BMsscrwerksw I hdicusle, zur Kleiizlhiiriiavache, zunr Sichcr- heiisdiensie in den Lheatern u, s, w,, iur den T ienst in der Haupt- stelle in Altstadt nnd in der Ltebenttelle m Ncnitadk 0 Obersener- wehrleurc und sio Feuerwelirlenre täglich zur Beringung bleiben, wovon w'doch n,si.> Mann zur regelmäßigen Begehung tiekuliichcr nnd siatli'chcr Esebailde ahge>rebcn werden mäsie». Aui Bvrichlag des Ausschusses iur das Feuerlenchwescn genehmigt (der Roth die Anstellung eines Feldwebels F72o Mt, Jahresgehall). eines Ober- scuerwelniiraniig 2, El, und von 18 Fenccwebiiiiännern 3. El. Es -nnlehl dadurch wieder enr lährlicher Melttauswand vor, 23,5MMk. — Im ,.Bcrein G c w e r h I r e > b e u d c r Dresde n s" hielt vorgestern Herr Kanimann Hellmieh einen höchst instruktiven und mit grogem Benall ausgenommenen Borlrag üöer „Ll> ech sei le h re", Ter LLechsel und das Wechisilrechk sind als Erzcugiiisse deS HandelsvcekelirS im Mittelalter zn helrachten. wo dmclvc am nielstcii blnbi.'. in Jlatten und dem südlichen Frankeeich, aus dem Mangel an GUd, ans der Beeschievcnheil der Münoortcn und der Bcgeenzlhclt ihres Geltungsbereichs, aus der Unsicherheit des Transportes nnd der Schwieriglerl nach auswärts zu zahle» oder von da zu einmalige», entstanden. Möglichste Nutzbarmachung des in Geld oder Ltzaareu bestehenden Kapitals durch vielseitige Ber- wendung ruw L>iohllisi>»ng ist Handelsgrundsatz und LJirthschaslS- zweck i dazu dienen alle Lvertlipavicre, welche, meist ohne Angabe emcs Schnidgrundes, das Bersprechrn cmcr Esteld- otn-r Wauren- le imiig gegen rlirc Ilebergahe cntlniltcn oder verbürgen. Sie stellen die rn ihnen verhuene Forderung selbst dar und sind übcr- traaungs- und ilinlarnssähig. sosern sie Bertrauen griiicßcn, ivcs- halb sic auch Kreditvamere heißen, Ter Wechsel ilt demnach ein Geldpaznee, welches veilinnntc geivissc Berpslichiuiigen m sich und je nach wuncr Lln.'lellung vvn den nbrige» vorangesührtcu Eigen- schatten die eliie oder andere oder inehierc derselben an sich tragt, stets alcr in der gesetzmäßigen Form abaciaßt und als ..Wechsel" im Konterst bczeielmrst s.in muß. um als Wechsel gellen zu können Ohne diene Form gilt die fragliche Urtnudc unter Umständen nur als gewöhnliche Anweisung oder als Schuldschein und dergl, Ter Werth des Wechsels liegt in dem Bertrauen, daß er zu der Ver- sallzett durch Barzahlung der darin verbrietten Summe emgelöst we-de; nOmern iw er Kiedilvatzicr und ZahlungSmitlel. Redner verh»citele sich ringebendst über die Arten und Entthctluna des Wechsels. Nechtsiolgcn der Wechsclvhligation. die Deckung. Blanko- Unleischiitten, PiolongalivuS-Protesi, über Handel mit Wechseln. Wechselstemvel, Mißbrauch der Wechsel, Auch wenn die Unter schritt des AusstrlleiS eines WcchwlS latsch oder verfälscht ist. be- hntte» dennoch daS echte Acccpt und die echten Indossemente die wcchsclmäßige Wirkung, Ter wechwlniäßiae )lmprnch aeae» den Llcceptanten vmahrl in drei Jahicn vom Bcifalliage des Wechsels an gerechnet. Dir Berjähiung wird nur durch Behtindigung der Klage unlcrbrochcn und nur in Beziehung auf deniciilgcn, gegen welchen die Klage gerichtet ist. Ist die wechsclmäßige Bcrbindltch- kcit des Ausstellers oder des Accrptanlen durch Berjährung oder daduich, daß die zur Erhaltung des WcchseUechtrS gesetzlich vor- geichrievencn Handlungen verabsäumt sind, erloschen , so bleibt ein Recht dem Inhaber des Wechsels nur so weitMalS sie sich mit desse» Schaden Lerelchem würden, verpflichtet. Jeder Protest mutz durch einen Notar oder einen Gerichtsbeanitrn ausgenommen werden. Höchst bemrrken-werthe Mittheilungen machte Bortraaenden über den Mißbrauch der Wechsel. Die Prüfung der Wechsel aus ikrr Echtheit set die erste Borsichlsmaßieael und eine weitere, Wechsel nur zu nehmen, wenn gegen Soliditüt und Unterschritt gar »in Bedenken steht. Dir Lupe muß im Wechselveikebr stet» bei der Hand sei», in diesem Jabrhundert de- Lugs und Trug-. Bo» den eigentlich gefälschten Wechseln sind die sogenannten Keller- oder Prosouiiawechlel zu unterscheiden, welche nicht unter allen Um stünden Fälschungen entballen und nicht gerade zu beNügerischen Zwecken verwendet werden, sondern oft nur. um einer augeublick- lrche» Geldnotb «ibzribeltr». in der Absicht, sie bor drin BcrlaU wieder einzulösen, diskvntirt werden. Die Namen aus derartigen Wechseln sind zum Tlierl erdichtete. Es spielen mebrrre Personen grwölinlich zusammen und veiwendrn auch Name» vvn angesebe> »e» Handelsbäuser» zur Kredlterhöhung nomrullich bei dem Jn- dolsirrn. Uiieilohrenbeit in Wechseldingen ist aber am meiste» der Grund von der reichen Auobrule der Wechselreiter und Beutel st!»,elder. Juden wie Ebrlslc», kleiner Wechsrlageuten und Kom missionäre. Welche trügerischen Manipulationen besonders mit Wechseln im Kleinvrrkedr aiigewrndet werden, um Wuchergeschäite zu verschleiern, unter Ausbeutung von Nvthlagrn und Unersahren- beit. wie Biele dadurch verarmt und wie Biele dadurch rasch zu an- sebulichri» Be,möge» gelangen, wie oft aber auch angesedeue Ka»s- lcrtte durch Wechlelkouiuullure» i» HaudclSkrciseu zi» Falle ge- koininen sind, ist allbrkaiiiit. Herr Bvrsitzrnder Rockslrvh schloß die Bersammlung mit Worten deS Dankes gegen den Herr» Relereiite». — In Antvnstadt hat vorgestern Abend ei» Mann versucht, durch den Genuß vvn Gilt sich daü Leben z» »eh men. Er wurde au» seiner W»h»u»g nach der Tiakonissenanstalt gebracht, wo sofort wirkende Gegeirgittnitttel in Anwendung gebracht wurde», södaß der Man» jedenfalls am Lebe» erkalten bleiben wird. — Tw Dresdner D am p l - O b sl ke l t e r e t und Schaum- weinstibrik von Hugo Henmg hatte au den General-Frldmarschall Grälen Mvltke eine Probe ihrer Fabrikate (Arpselschnumiveiu, Maiwem-, AnanaS- und Apielsinen-Sek» gesendet, woraus »ach- steheiideSAiierkenuluigsschrciben cinging: „Euer Wvhlgeboren habe ich »och zu danken für die Urberseiidung der Proben ihrer Obst- schanniweiiie. Es bat mich gefreut, zu sehe», daß aus unicrein eiiiheimilche» Obst ein so gutes Getränk der,»stellen gelungen ist. Sehr ergebenst gez. Gr, Mollkc, Feldmarschall." — Ei» S t e r» i rh n u p p e n - M o u a t pur oievllones ist der Noveniber. Zunächst werden wir in der Zeit vom 12. bis zunr l4, d. M. dem Llnvrall jenes McteorschwarnieS auSgesetzt sein, dessen AuSgangSvunkl im Sternbilde des großen Löwen, senkrecht unterhalb deS großen Bären, liegt, woher dieser Slernschuuvven- stroin auch den Ltameu der Levrnden trägt. Nachher, am 27. November, wird aus dein Sternbilde der Andromeda ein anderer Schwalm imniiualster Weltkörper aui uns losfahre», der aus der Zertlüiniuernng eines Kometen entstanden ist. — P o l i z e i b e r > ch t. Borgestern Abend kurz nach halb 9 Uhr cttönten nahe dem Germama-T enkmalr aus dem Altmarkte drei Schüsse, welche veraulaßten, daß alsbald eine große An zahl Mensche» sich versammelte. Tie a»gestellten Nachforschungen ergaben »>cht den germasten Anhalt; die Befürchtung, daß dem Teukmal Schaden zngesügt worden sei, bestätigte sich nicht. Plan kann nu, aiiiielmieii, daß ein arober Unfug stattgesunde» hat. -- Ter Berbrauch au Tannengiün zur Ausschmückung der Stadt für den Kaiserbeiuch war in Leipzig ein ganz enormer Tie Herren Eitz und Weudorss m Haizgerode habe» zu dem Lew- r>aer Kaoerlag Gunlande» und Taiinenglün geliefert, und zwar I8.»rO Mclcr Guiilanden und 8 LowrreS Tanneligrün. Zum Winden der Guirlaiiden wurden pcrbraucht 8 Eentncr Stricke und Bindsaden. Außer de»8LowrieS mit Tauneiiglün waren 7 LowrieS uothig. um die Guirlanden an ihren BcstiminunaSoll zu befördern. — Tie im vorige» Monat in Plauen i B anaestellke Bolks- zählung ergab eine derzeitige Einwohnerzahl vvn 15,193 Köpfen: die Zunahme bcirägt innerhalb des letzten JalireS 9tiü Kopse. — In der Nacht zu vorgestern ist in Meißen aui offener Straße, »i der Stahe des Kaulhauses. em Mann erstochen wor be». Der Tobte he>ßt Reichel, ilt Albeiter »r einer Lampensadrik, ttmiiiiil auS Weinböhla und zählt erst 19 Jahre. Ter schaurigen Thal muß ei» lehhaisicr Kampi voransgegange» lein, denn es wurden noch in derselben Nachl von der Polizei stehen Berhastungen vor- aenvuuncn nnd bei den säininllicheii Belhaftungcn >and man tckulige nnd abgebrochene Messer. — I» emer der leisten Nächst berwundete in Gautzsch ein 18>älmgcl Sliickateur auS Kstinstchvcher emen ledigen Maurer mst'lge lmborsichtigen ÄebahrenS mit einem geladenen Revolver dnich cincir Schuß in de» Uiit.rlcib. Diese unselige Tbat erfolgte nach Beendigung der Tanzmusik in der Wohnung deS MaurciS. Ter sofort herbeigeruicue Arzt bezeichnest den Zustand des Ber- clcn als gefährlich: die Kugel ist durch die Blase gegangen, wodurch eine Uiiieistihsentzünbung eintrcteu und der Tod hcrbei- gc'nhit werbe» kan». Ter nnvorlichtige Spieler mit der Mvrd- wafse (was die iniiacn Menschen mit emem Revolver zu schassen haben, bleibt unerfindlich!) wurde noch dieselbe Ltacht in Klein zschocher von der Gendarmerie verhaftet. Ter Be»vi»ldete ist »ack dem Le pzigcr stadi»«hen Kraiikeniiause gebracht worden. — In Meerane ist in der Nardt zum 0. d, aus noch nicht vollständig aufgeklärte Weise der 53 Jahre alte Weder Müller auS dem Leben geschieden. Bon verschiedenen Bekannten nach fröh lichem Beisammensein noch vor sein Haus gebracht, fand man ihn am Morgen in rinem kleinen Tümpel hinter dem Bürgerhospital, mit den, Kopie eingefroren, tobt vor. Genannter war schon seil vielen Jahren krank und kann man über diesen Vorgang etwas Bestimmtes nicht aus'prrchcn. Ter Köipcr lag noch außerhalb des Tunwcl» und ist der Tod jedcnialls durch Erstickung eingctrete». — Ter Gemeinde Dcmnitz bei BischoiSwcrdu wurde von ihrem vormaligen Gcmcindcvvrstand. Rentier Rätz, ein kostbarer Leichenwagen geschenkt. — Tie ireanciistste Woche der Leipziger Pserdceiscri ll ahn seit ihrem Bestehen war die Kaiser-und KönigS-Woche. In derselben wUiden 308280 Personen befördert. — TaS „Meißner Tageblatt" schreibt aus Meißen: „Laut Anzeige ist der Burgkeller gestern geschlmic» worden. Der biSheiigc Pächter, Herr Hoflieferant Horn, giebt leinen Pacht am 3l. März 1889, an welchem Tage oericlbe beendet ist, aus. Ter Grund hier für liegt besonders darin, daß das Meingcichätt des Herrn Horn sehr ausgebrellet ist und daß der Aufschwung desselben die Führung beider Geschäfte nicht mehr gestaltet. Wir bedauern lebhaft, daß Herr Horn die trcisliche Wirlhichast, der Frau Scheunert in muster hafter Weise Vorstands nicht weiter führt. Meißen verliert dadurch eines seiner beste» Restaurants. In den sechs Jahren seiner Thalia» keil sind übrigens Herrn Horn sehr häufig Auszeichnungen zu Theck geworden, da hohe und höchste Herrschaften dort veikchrlrn. Tic lachsstchen Majestäten besuchten selten die Albrechtsburg, ohne im Burgkeller einzukehren. — AuS ciucin kleinen Städtchen — sagen wir in Amerika, berichtet inan uns von einer großen Missethat. Als daselbst die löbliche Schneiderzunst ihre Hauptbersammlung abhielt, erschien plötzlich durch die von Schelmenhand geöffnete Thüre graviläiiich ein Ziege »bock mit goldenen Hörnern und macht. An stalt. an den Bcrathunacn mit Tbeil zu nehmen. Darob natür lich große Erregung. Man rennt und schleppt ihn vor den Richter, d. h. de» Herrn Bürgermeister, und — wartet nun aus die Be strafung der Böscwichstr. Fortsetzuiigde« Arttichel» rveileS Seite v. TaqeSgeschichte. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat am Dienstag in Berlin der Katieun Friedrich seinen ersten Besuch seit seiner Rück kehr auS Italien gemacht. Ter deuttckie Botschafter in Paris, Graf Münster, ist mit Urlaub in Berlin ringctrossen. Er wurde von dem Kaiser im Königs. Schlosse empfangen. Auck der deutsche Gesandte in Brüssel, welcher seit Sonntag in Berlin weilt, wurde vvn dem Kaiser empfangen. Ter Besuch dcS Zaren in Berlin ist auf daS Frühjahr ver schoben. angeblich wegen der Bestehung deS Zaren bei dem Bahn- Unfall. Ter Aulschub ist durch de» Wunich des Kaisers Wilhelm veranlaßt, eine» möglichst glanzvollen Empfang zn bereite», wozu der Winter ungeeignet sei. Bei de» Wahlen iur den clsässiscbkn Landesausschuß wurden von den 21 Mitgliedern 17 ohne erheblichen Kamps wieder ge- wählt. Im Stadlk>elS Colmar verzichtete der ausgestellte Candivat Pcyrrimhos, für welchen Jleurent (versöhnlich) gewählt wurde. Im Landkreis Altkirch wurde Lanner (versöhnlich), tm Landkreis Colmar Nullland gewählt. Im Landkreis Hagenau verzichtete KlrinklauS, für welchen Reinbold (vrksöhnlicb) gewählt wurde. Bei der Lan'-taaSwahl in Fraustadt siegten die Deutsche» mit einem Plus von netto 100 Stimmen über dir Polen. Gewählt Zuwachs von Wahlmännem e,hätten. Bet den, trimeren badischen Minister und Bertrauen-man» de« Kaiser« Frievrlch, Freiherr» von Roygenbach. wurde bekannt- sich eine Haussuchung voraenommen. Die gewaltsame Oefsnuna deS versperrten Hause« wurde durch de» AmlSrichler zu Schopf, heim angevrd»«, den der dort angekommene Untersuchung«, richler de- Reichsgerichts requicirt batte. Die Sache wurde sehr geheimuißvvll brtilebe», der zugezogene Gendarm er« schien lu Civil. ES gelana auch, das Gebetirnnk einige Wochen laug zu bewahren Ferner wird »rttgeiheilt, daß Prot. Gefscken sich kurz vor Veröffentlichung de« Tagebuches bei Herrn v. Roggen bach in Neuwied ausgebalte» habe. Die Nachricht vvn der Abreise de« bekamst«» Günstling« de» Königs von Württemberg, Woodcvck (Freiherr von Savage), nach London bestätigt sich nicht. Dem Oberbürgermeister vv» Danzig. Herrn v. Winter, ist an, Sonnabend ein Icvwcrrr Ilistall zugelivße». Herr v. Winter batte die Opernvvrstelluiig im Stadtlhraler besucht und passirte gegen 9'. Uhr AbendS die Lindenallee aui dein Kohlenmarkle. Als er aus die audere Seite der Straße Iiostibergkheu wollte, bog dort einBier- wagen mit solcher Schuelliakcit uin o>e Ecke, daß Herr v. Winter dem selben nicht melir auSzuiveiclien vermochte. Er wurde niedergestoßen und am linke» Fuße, sonne in der lmken Nierengegend überfahre», dabei riebe» einer beträchtlichen Estchntteruug eine nicht unerhebliche Quetschung an beiden Kö,verstelle» erleidend. Mit Unterstützung eine« vorübe,kommende» Mitbürgers konnte der Verletzte sich noch zu Fuß l» seine nahe Wohnung begebe», wo ihm wivrt ärztliche Hille zu Tbeil wurde. Glücklicherweise ist alle Aussicht Vorhände», daß der UnsaU ernste oder bauernde Folge» für die Gesundheit des Herrn Oberbürgermeisters nicht haben wird, auch hat sich sein Be finden schon wesentlich gebessert. I» Köln wurde in der noch unbebauten Dusfesbachstraße an der Neustadt rin Sergeant vom 10. Reaimkiit ermordet ausge- fuiidcii. Ein Messerstich hat den Kops durchbohrt, die Wunde geht von einer Schläfe zur ander». Ewer der drei sozialdemokratische» Stadtverordneten von Ber lin, Johann Gnadt, ist ui» Ertheilung cmcr vollen Schankkon zession eingekviiniien und hat dies Gesuch in folgender Weise be gründet: Nachdem er zum Stadtverordneten gewählt und als »olcher eiiiaeiührt woiden sei. habe er sei» Fuhlgeichätt als mit seiner jetzige» Stellung unvereinbar anfaegeben. (!) Da er aber als Familienvater die Verpflichtung habe, für seine Familie aus anstäudige Weile Sorae zu tragen, io habe er das in dein Hauic Bruinieustraße 38 bksiudliche Restaurant käuflich erworben und bitte ui» Eltheiluug der Konzession. Auf polizeilichen Befehl, ohne Richlcrspruch, ist am Sonnabend in der Mittanöiluiidc aus osseuer Straße i» Berlin ei» Ltanlimörder erschossen worden! Das klingt ordentlich grünlich, zumal, wenn »>»» noch hiiijuttigen muß. daß ein zahlreiches Publcknin der Exe kution voller Spannung beiwohnte und i» lauten Jubel rinslnacki, als der geiürchlete Mörder, vor» ködtlichen Blei getroffen, sein Leben anshanchte. Und doch 'st es buchstäblich wahr, »nr innß be merkt werden, daß der Raubmörder kein Meirich, wildern ein Vogel war, der den ganzen Südwrste» von Bcstin seit längerer Zeit mr sicher machte. Em aroßcr Thurnisalkc hatte seinen Standplatz aui der Jerusalemer Kirche erwählt und von dort aus alltäglich seine Raubzüge auSgenihrt. Die Tanbenstichter der ganzen Gegend waren schier in Verzweiflung, kein Ausflug ihrer Lieblinge war mehr sicher, ost kamen vvn bis 10 Stück nur einige wenige »> die heimathliche Stätte zurück, die anderen waren zerspre»,tt und hatte» in der Augst vor dem schlimme» Feinde sich vcrstogcu. Täglich standen in der Mittagsstunde Hundeite von Leuten in der Nave der Kirche und schauten estrig nach der steilen Thurinspitze. ivv der gierige Vvgclmvlder unbekümmeit um das Pieiscn und Johle» der Slraßeujugend seine Beute zcrritz und vmpeiste. Ta hat aus Anvrduniig des Nevier-PolizeileiltuaiitS ein guter Schütze dein Treibe» ein Ende gemacht. Am Sonnabend traf eine wohl- aezielte Teichiukugel vom närhstgelcgcaen Dache den Unhold. Durch die Brust getroffen, kam er von seinem erhabenen Naubsitze noch mit den Flügeln flatternd zur Erde nieder, ein flinker Berliner Junge bcmächligte sich deS noch immer um sich tauchenden Raub- thierS und war »nt ihn, in emem der nächsten Haiiser verschwlinden, bevor der glückliche Schütze zur Stelle war. Die Polizei ist also noch dazu um ibre Beute bestöhle» worden. Qestcrreich. Ju den Kiesten der Lucken (Vertreter der Tcut- Icheu) in ina» bereits einig darüber, daß dem neuen Wehrgesetze keine Opposition gemacht werden dürfe. Wohl aber wird man >n aceigueleiter Weste darzathnn bestrebt sein, daß es die Linke sei, deren Zustimmung dir Reaiernng bedarf, um daS Gesetz mit dcr ersvrderlicheu Zw> idritlel-Maiontät durchzubrmgcn. I» den Rc- ateriingskicisen weiß man freilich recht gut, daß die Linke, wenn sie nicht als Pattei eine» polnische» Selbstmord begehen will, bar mst angewiesen ist. Las Wehrge>ctz zn ilntcislutzen. I» Wien fand die Einigung des denlsch.österreichischen und des deutsche» Klubs unter dem Namen „Vereinigte Deutsche Linke" statt. Tie kvioeivatioere Grupve gestand die Betonung des TeulschlhnmS nu Namen des Gesammttlubs zu. Dieser zählt N3 Abgeordnete. De« diitten Klub, die deutsch-nationale Ver einigung, zur Fusion zu bestimmen, ist »ich! gelungen, doch beschickt bieier daS gemeinsame Exekutiv-Eomitee. Ter Erfolg wird als er freulich betrachtet. Wie verlautet, wird der regierende Fürst Johann von Liechten stein am 12. d. M. die dreißigste Wiederkehr des Tages seiner Thronbesteigung begehen und werden in Vaduz große 'Festlichkeiten vorbereitet. Mancher Leser wird gewiß überrmcht lern, wieder ein mal dar»» erinnert zu werden, daß es noch cm souveränes Fürstcn- thuni Liechtenstein giebt. Früher, zur Zeit des deutsche» Bundes, war dieses Fürsteittlnii» beim Bundestag in Frmikiurl sogar durch einen eigene» Gesandten vcttretcn. Seit dem Jahre l86«>, in wel chem auch das liechtensteinische Bundcskvirlingcnt bo» 70 Mann mobil gemacht wurde, hat man kaum wieder etwas von ihm ver nommen, es sei denn, daß dann und wann einmal schc>zhast daraus hiiigewieicn wurde, daß P>eußcn sich eigentlich noch im Kriegs zustände mit ihm befinde, wie es bei dem Friedensschlüsse von 16«i6 ganz vergessen worden sei. Die Bewohner des LändchenS sichren ein idnlliichcS Dasein: aus der einen Seite von der Schweiz, ans der anderen von Tirol begrenzt, sinv sie von keinen internationalen Bcrwickelungcn bedroht. Militär haben sie nicht zu unterhalten, die paar Mann Leibwache, welche der Fürst u»te>hält, bezahlt er selbst. Er hat die Mittel dazu» denn er bezieht aus seinen großen Privatbesitzimgcn in Oesterreich und Preußlsch-Seblesien eine Ein nahme von jährlich mindestens 1,500.000 Gulden. Allerdings müssen die 9121 Einwohner des 157 Qnadralklm. oder nicht ganz 3 Quadratnieilen großen LändchcnS auch auf daS Vergnügen, ihren Fürsten m ihrer Mitte zn wissen, verzichten: denn dieser lebt meist in Wien oder aus seinen österreichischen Besitzungen und kommt nur sehr selten nach seinem angestammte» Fürstentuum. Die Ver waltung des letzter n wird vvn einem ..fürstlichen Landesverweser" geführt, der in Vaduz rcsidirt. Im Lande selbst exsttirt nur ein Gericht; die zweite Instanz bildet ein bei der lürstlichen Hoskanzlei in Wien bestehendes „Appellalionö- nnd Criniinal-Odelgclicht", dessen Mitglieder wohl von ihren richterlichen Geschütten nicht all zusehr in Anspruch genommen werden. Als Gericht dritter Instanz simairt das österreichische Obcrlandesgcricht in J»»Sbr»ck. TaS Zollwese» wird vvn Oesterreich verwaltet, mit dem eine Zolleini- gnng besteht; das Fürstcntlnim erhält als seinen Antheil a» den Zvlleinnahinen jährlich etwa 20,000 sl. Die Gesaiiimtcinnnhiiicn des Fürsteuthums beliefen sich nach der StaniSrcchnung für 1885 ans IÜ0.092 fl., die Ausgaben ans ll6,Oll fl.; es verfügte also über einen nach Lage der Dinge nicht nnbetcächtlirhen Ucberschuß, während cS im Jahre 1863 bei einer Einnahme von 39.2 l9 sl. ein Defizit Vvn 267l sl. mckwies. Seine Finnnzverhältnisse haben sich also in den letzten 25 Jahren in uingekehrtcr Weise enlwickelt, als t» den »leisten ührlgcn curvpäiichcri Staaten. Nur darin ist da« Fürstrnthuni dem Zuge der Zeit gefolgt, daß es, während es 1863 noch keine StaatSrchnld hatte, jetzt eine solche von 78,750 fl. besitzt. Da die Rrgierungöwraen den Fürsten nicht sehr drücke», derselbe auch trotz seiner Mjährigni Negierung erst 48J,chre all ist, so dars man hofscn. daß ihm auch das 50jährigc Jubiläum mit seinen ge treuen Unterthauen zn feiern noch besthiedcn sein wird. Ungarn. Der WchrauSschuß des Abgeordnetenhauses bericth das Landesverlheidigimgöbttdget. Minister Fejcrvary denwiistrirte an zwei Lcindwehriiiännern den Unterschied zwischen der früheren und der jetzigen Ausrüstung, welche letztere uni 800 Gramm lcichter u»d viel zweckmäßiger >ei. Der Minister führte im Laufe der De batte a»S, die Mehrausgaben seien durch die Entwickelung der Land» wehr und deren Ausrüstung hcrvorgcricken. In Europa herrsche das allgemeine Bestreben, die Armeen nummerisch zu erhöben. Oesterreich-Ungar» habe die Armee nicht vermehrt, sondern die beiden Landwehren in die Orllrs <1s bataills autgenvmmen. Da der Präsenz stand de« im aktiven Dienste siebenden Offiziercorps, jenem des
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