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Dresdner Nachrichten : 27.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188811278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-27
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.11.1888
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Rach Redaetioa-schtzch. Sw w einem »eil« der ««Naae.» - Prozeß Thamm. Nach ständiger Berathung wur- den Abends geaen V»10 Mr die Berufungen der AngeNaa- trn Thamm und Pranke, so«« der »ün,gl. Staatsanwaltschaft verworfen und e- verbleibt so« nach be, den erkannten Geld- strasen von 1000 bei. HO Mk.. sowie Tragung der Prozeß- kosten u. s. w. Aufl. 33. Jahrgang. 47,Ott0 Stück. I»«rrri»aiin ch Do.» vrsscksn, lollstto-ijoltvn- an«t rarkAworto-kalirlk. DotoU-OoocdLtt: -uu lEcstuiu» vpe»»««» sn»>. nnä t>ar>u. I»»r5üo»«r1«a. DreSden, 1888. Neueste vörse«.Berichte. ««,»««», 2«. 9«o». i»«ir,»»««.> Weiz«, mal». I»r, im-»L «,»»».- Dcc.,89.,^. «»eil-Mail!«,,8,. Au,«» »c»»,.. I»c» U7—i!U. pt»«.r«c. 166. April - Met I66„66. VouimeriLr» «ater l»ea, I« IN». «übol ruht,. >N»»emder 66.26, «pril-Mai 69,66. Ap.i'it»« f«». l,e» »»«k Fes, che, Kt.dü, 76«r Ut.U». N«,»r.-»r«»r. 76«r AprU-M-i 96.86. Aeiralr»» I«» P«rz»ll« —. 0re«I«n. 2«i.9t,«6e.i»e,re»»,. > «pirttne »r. ,uu 1!ie. 166»/» ' ««I. du M. Aeebeanchaadaabe per « » r 61.66. «u,»r..T>ec»r. 61^6. 9zpe«.M-> 69.66. d». 7U «. «,»dr. 62.66, N«»r.»eetr. 3L«6. *»ell-»,titt.66. «ua,e„ »er «»»».- ?rouss L Sroockooks, vrMv», 3 LOlliss ^okLllv8trLS«s 3. unä e« ar«»». aller I»a«>aiiiont«i,. volelatl l Ikeeler-l»««»1av, I»vl--»««ätL«, voruet«, Va- pl»i»er1v-^rtlld«I, ItLltvliiiautvr. ^a- itlkerel««. ML scisU^üt ?/'SSS '(saumsnplLtten WgsMk! Ewv. Kö^rr^. IM..VV6tt 1 nsr-Ltr. SS? W'Iei-.e. «t-tÄkrik L. ?. ItSlunLiui, ILünIk ^«liaairulr. u 8elietr«»I«tr. S4. ff. Minder- n. Klzhüle. Zlnnen-Iilz- hüle. 8t«»tr« unä lluitlvn für xstiültt-lto ftiiräiuoii, 8tore» etc. in xrönntor ^uuvslil. W«« lkuioaof' Die Börse und die russische Anleihe, Forderungen iür Rüstungszweckc, Anträge der Deutsch-Freisinnigen. Hofnachrichten. V»». Se»^. APUMi. verordnetenwablen, Analpb«' ^ - .. . Verordnetenwable», Analphabeten, Sächsische Postnciibauten. Genchtsverhandlungen. «Der Lottospieler* S'»^ Dienstag, ^7 Novbr. Für den Monat Dezember werden Bestellungen auf die „Dresdner Nachrichten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu iltt Pfennige«, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet zu 92 Pfennigen, in Oesterreich-Ungarn zu 77 Kreuzer lau-schließlich Aufgeld) angenommen. StschSslsßtlle her.Msduer Aachrichtt«- Marienstrasre IS. <xz-gkke>-« /an Mochentaaen von vorm. 8—6 Uhr Nachm. Vlrvssnrr tan Sonn- und Jcsuagen von vorm. 8—12 Uhr Miliar«. vnamwonliaer NedaNrm tür Politisches ve. ikmil viere» In Dresden. Trotz ihres ausgesprochen friedlichen Charakters ist die deutsche Thronrede on dem Geldmarkt ziemlich spurlos vorüliergegaugen. Was soll, was kann nun noch dem Handel und Wandel daö zu einem lohnenden Geschäftsgang unentbehrliche Vertrauen in die Sicherheit der Zustände einflöben, wenn selbst ein so bestimmt aus gesprochenes Kaiserwort ohne Eindruck auf den Geldmarkt bleibt? Warum aber überhören die Börsenmächte die feierlichen und festen Friedens - Versicherungen des deutschen Kaisers? Sie stoßen auf große Schwierigkeiten, die letzte russische Anleihe in Deutschland untcrzubringen. Die deutsche ReichSregierung kann nicht gut von amtswcgen Etwas gegen die neue russische Anleihe thun. Es wäre dies ein Schritt, der in Petersburg unliebsam ver merkt und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland wieder trüben würde. Gern gesehen aber ist die neue russische Anleihe seitens der ReichSregierung nicht. Offen wagt daher die Börse nicht die neue Anleihe auf dm deutschen Geldmarkt zu bringen; sie muß sich des Umwegs über Paris bedienen, und so entführen die Herren Warschauer, Mendelssohn und wie die anderen Firmen heißen, durch Vermittlung französischer BanauierS neue Millionen dem deutschen Kapitalmärkte. Sie arbeiten ganz geflissentlich den Jriedensbestrebungen des deutschen Kaisers entgegen. Denn, was man auch sagen möge, daß die neue russische Anleihe in erster Linie dazu bestimmt sei. ältere Anleihen zu convertiren oder die durch die Tmppenbeweaungen entstandenen Kosten zu decke», zuletzt dienen doch die S00 Mill., welche Rußland jetzt geliehen bekommt, dazu, seine militärischen Rüstungen zu ver stärken. Daß sich hieran daS deutsche Kapital bethciligt, ist einfach selbstmörderisch. Ueberlasse i»an Dos doch den Franzosen! Diese sind klug genug, ihr Geld für ihre eigenen Rüstungen zu verwenden. Die Pariser Banquiers sind lediglich die Coulisse, hinter welche sich die unpatriotischcn Berliner Banauiers verstecken, um den Russen Geld zu Dingen zu verschaffen, die unmöglich zu deutsch-freundlichen Zwecken bestimmt sind. WaS fragen diese darnach, wenn sie nur beim Unterbringen des neuen Russcnborgs ihren Schnitt machen? So durchkreuzt die Gewinnsucht, die Profitwuth, der Börsenjobber di« trefflichsten Bestrebungen der deutschen Reichsvolitik. Nebenbei verdächtigen die Börsenmächte die ReichSregierung, baß sie eine neue ansehnliche Verstärkung der HecrcSmacht plane. Die friedlichen Versicherungen der Thronrede sind also in dm Wind gesprochen gewesen. Nichts aber deutet darauf hin. daß die ReichSregierung außer den 116 Mill.. die sie für die Marine fordert, und den 75'/» Mill., die sie für verschiedene Bauten begehrt, noch mit einer außerordentlichen Forderung für Rüstungszwecke an den Reichstag herantreten werde. Man sollte meinen, mit den 116 Mill. würde tief genug in die Tasche der Steuerzahler gegriffen. Es bedarf ohnehin gehöriger Prüfung, ob eS zweckmäßig ist, in dem kurzen Zeitraum von nur 5 Jahren 28 Panzerschiffe zu bauen. Die Darlegungen der Denkschrift, wonach der Bau von 4 Panzern 1. Ranges, 9 Küstenvertheidigern und 7 Panzercorvettcn, sowie von 8 ungepanzerten Fahrzeugen (4 Kreuzern, 2 Avisos und 2 Torpedo- divisionöboote) binnen 5 Jahren fertig gestellt sein soll, haben nicht alle Welt überzeugt. Wo sind die Schifföiverfte, wo die Ingenieure und Arbeitskräfte, die eine solche Rieimarbeit i» so kurzer Zeit be wältigen könnm? Die Denkschrift erklärt, daß die deutsche Manne ein großes, den Anforderungen der Neuzeit entsprechendes Schlacht schiff überhaupt nicht besitze. Die- zugegeben, aber ist es rath- sam. gleich 4 dieser Ungeheuer zu bauen? Noch sind die Ansichten über den Werth dieser Riesmschifse nicht völlig geklärt. Sie laufen sich sogar schnurstracks entgegen. Eine Flotte wie die deutsche, sollte nicht zu viel in Schiffsbau-Experimenten wagen. Denn wenn diese 4 Panzerungebmer fertig sei» werden, so sind sie wahr scheinlich infolge neuer Erfindungen, Versuche und Theorieen schon wieder weit überholt. Deutschland, welches daS stärkste Landheer besitzt, ist nicht reich gmug. auch noch die erste Flotte der Welt sich anzuschaffeu. Kriegsschiff« haben daSEigmthümliche. daß sie rasch veralten: die fortschreitende Technik verweist ein herrliches Kriegsschiff jetzt nach wenigen Jahren schon in daS alte Eisen. Eine Flotte muß daher ununterbrochen erneuert werden. Eine zu sehr beschleunigte Anschaffung neuer Schiffe, namentlich solcher ersten Ranges, verschlingt leicht ohne Noth ungeheure Geld mittel : ein mäßiges Tempo im Schiffsbau Ist daher-mgezeigt. Namentlich für die sog. Schlachtschiffe. Keinerlei Bedenken wird man erheben gegen den Vau solcher Schiffe, die zur Vertheidigung der deutschen Küsten. Häsen und Kanäle dienen und die als schnell segelnde Kreuzer zur Verwendung kommen sollen. Die dentsche Flotte ist jetzt schon stark genug, der russischen iu der Ostsee die Stirn bieten zu können. Niemand aber wird etwas dagegen haben, daß unsere Flotte sich nicht bloü auf den Küstenschutz beschränkt, »sondern auch den deutschen Handel in fernen Meeren und unsere Kolonieen beschützt. Aber Echteres ist und bleibt doch die Haupt sache. Eine Schlachtschiffflotte, die den Kampf mit denen der größten Seemächte zugleich nuszuiiehiueii im Staude ist, übersteigt unsere finanzielle Lcistungsfählgkcit. Datier meinen mir. sei es genügend, wenn zunächst nur ein Schlachtschiff ersten Ranges ge baut wird. Bci den plötzlichen Umwälzungen welche gerade im Schiffsbau durch eine jetzt »och nicht geahnte Erfindung hcrbcige- sührt werden können, würde es, wen» wir 4 Ricsensclnffe zugleich bauten, leicht kommen könne», daß sic, noch ehe sie vom Stapel laufen, als veraltet und mlndcnvcrlhig erscheinen. Ein langsameres Tempo ist also hierbei umsomehr ei» Gebot der Vorsicht, als die Marinedcnkschrift diesen Bau von 4 Schiffe» selbst als einen Versuch ankündial. Soll doch mit den gewrdeitcn 168 Mill blos der Bau der 28 Schisse bestritten werden; die Kosten ihrer Armirung mit Artillerie und Torpedos tritt »och hinzu. Nach der letzten Niederlage, welche die Dculschsreisiiinigcn bei den Preußische» Lnndtagswahle» davon getragen, regten sich bei ihnen die ersten Zeichen der Erkenntnis;, daß d,c Schuld daran wesentlich in rlincn selbst zu snche» sei. Ihr ewiges Nörgeln, ihr stetiges, ödes Verneinen aller Vorschläge der Regierung ciiliremdclc ihnen das Volk. Das fühlten sic wollt. Sic wollen daher diesen Fehler verbessern und wenigstens den Schein erwecke», nls ob sie selbst Eüvos schassen. Diesem Drange sind :! Anträge entsprungen, die sie spornstreichs beim Reichstage cinbrachte». Der erste derselben kurt einen lustigen Anstrich. Ec besieht sich aus den Arbeiterschutz. Wie erinnerlich, hat der Bmidesralh, kurz vor dein Zuinminentrill des Reichstags, den von diesem beschlossenen Gesetzentwurf einfach zurückgrwiesen. Jedermann sagte si,b. daß damit eine io wichtige Sache unmöglich abgethan sein könne. Pflicht des Reichstags müsse es, so kühlte u. A. auch unser Blatt aus, ieui. auf die baldige Verwirk lichung eures besseren Arbeiterscbutzes zu bestehen. Ans einmal heidi! läuft die dcutschsrersinnige Partei allen anderen Parteien den Rang ab und fordert den Bundcorath aus, noch >m Lause dreier Session einen Gesetzentwurf vorzulcgen, der beirrffs derFrauen- undKinder- arbert die Arbriterschudgesetzgebung besser ausbildct. Wacker! möchte man ruie». wenn es nicht gerade die Trutschsrersiimigen wären, die DaS verlangten. Tenn bisher hat lerne Partei sich io entschieden, so zäh und so gehässig der größeren Schonung der menschlichen Arbeitskraft widersetzt, als der Deutschsteisinn. Erst beim letzten Reichstag schämte sich dicke Partei, als die Canservativea und das Ccntrum immer und immer wieder daraus drangen, sosehr ihrer arbeiterfeindlichen Haltung, daß sic zuletzt die Segel strich und dem ardeitersreundlichen Gesetzentwurf der Abg. Lohre,, und Hitze Niemandem Saud in die Äugen. Trotzdem tadeln mir sic durchaus nicht wegen die»cs Antrag?, dickes Broiamrus, das vom arbciter- freundlichcu Ti'che der Eouscrvativcir und des CeutrumS ge fallen ist. Es muß aus den Bundesrath cigeiitbümlich wirken, zu sehe», daß in Sacken des Arbriterschutzcs sogar der starre, hartherzige deuische Freisinn gciiötlsigt wird, de» Geboten der Menschlichkeit und vcs Ehrrsteuthums, lvenigstenS scheinbar, iiachzirgrbcu. Der Bundesrath lau» unmöglich noch maiichcsterlicher sein wollen, nls die mancveslerlichste Partei des Reichstags. Er hat nunmehr selbst tue Verpflichtung, init Anträgen auf dem Gc- hiete des Arbeiterschutzeö hrrporzutreren Ern zweiter Antrag der Dculschsrnsiniiigen bezweckt die Einführung von gewerblichen Schiedsgerichten. Dagegen ist Nichts zu sagen, denn auch Das ist nur die Wiederholung eines bereits im März 86 gefaßten Reichs- tagSbcschlusses, dessen Anssühuing daran scheiterte, daß diese Schiedsgerichte zwangsweise eingerichtet werden sollten. Der dritte Antrag >ener Parier berietst sich aus größere Sickerung der Wabl- sreiheit und ist nur gestellt, um Rabdou zu mache» und um die Gunst der Sozialdemokraten zu buhlen. Der Nerchstag wird nicht geneigt sein, den Herren diesen Gefallen zu thun. Neueste Trahtbcrichte der „DresdnerNachr." vom 26,Nov. Berlrln. Ter Kaiser empfing heute daS Präsidium des Reichstages. Ter Kaiser unierhiclt sich längere Zeit mit den Herren. Politische Fragen wurden nicht berührt. Ueher den Em pfang wird im Reichstage morgen vom Präsidenten von Levetzow okfizrrllc Mittheilung gemacht. Der Empfang des Präsidiums durch die Kaiserin findet in den nächsten Tagen statt. — Der Herzog und die Herzogin von Aosta reuen Abends nach Italien ab. — Der Glvßhrrzvg von Mecklenburg verließ Vormittags Berlin, um sich über Paris zu längerem Aufenthalt nach der Riviera zu begeben. -- Bcr den, Graten Bismarck fand gestern ein Diner zu Ehren des spanischen Botschafters Grasen Benamor nebst Gemahlin statt. Der Abgang Brnamors wird hier lebhaft bedauert. Urbcr die Gründe seiner Abbenriung berichten Madrider Depeschen: Minister Voga de Armijo beschnldige ihn, unter Alions XU., als die Liberalen au der Re gierung waren, dem Führer brr Konservativen, Ccnrnovas, Staats- depcscben mitaetheilt bobcn. Eprca stellt dies eistschicdcn in Abrede, während der Minister behauptet, Beweise dafür zu besitzen. Anniso verlangte ein Guiachlcn, ob er BcnamorS vor den ordent lichen Gerichten oder vor der» Staatsralhe verfolgen müsse, weil dieser noch einige amtliche Handlungen als Botschafter vorgcnommcn habe, „ach dem ihm bereits angckündigt gewesen, daß er abbcruren Sei . hr gerichtsräthe von Bezold, Nock den rothcn Adlcrorden 4. Kl. — Bei einem aus den Niederlanden eingcfübrten Stück Rindvieh wurde die Lurrgeiiscuche fcstgestellt, in Jnlge dessen die Einfuhr deS riirdcrländischcn Rindviehes verboten worden ist. — Der Reichs kanzler richtete eine längere Depesche an den Vatikan bezüglich der Frage der Sklaverei und erklärte, Deutschland werde den vom Kardinal Lavigcrie unternommene» Kreuzzug gegen die Sklaverei kräftig unterillitzen. — Gestern bat sich hier ein königötreuer Ar beiterverein konstituirt, der die Unterstützung der Regierung und des Kaisers, die Förderung der Arbcitcrmtcrksse» und die Pflege der Moralliät u»o Sitte in den Arbeiterfamilien bezweckt. Berlin. Die hiesige große Pferdebahngesellschaft beschloß den von den Stadtverordneten geforderte» Beitrag von I'/s Millio nen Mark kür die Koiiccision einer Linie durch die zu verbreiternde Friedrichilraßc zu bezahlen. Ehe der Beschluß der Pferdebahn Vor tag, hatte sich ein hiesiges Baistliouö erboten, die IV» Million Mk. zu erlegen, wenn ihm die Koncession der Liure zu Thcrl würde. — Eine große Anzahl der lrervorrageudsten Aenle Londons legten Protest bei den, Präsidenten der British Medical Association ein, wegen der Wiedergabe der Niederschrift des Kaisers Friedrich rn dem Organ der Mvciation. Es bandelt sich um den von Dr. Mackenzie veröffentlichten Zettel, aus welchem sich Kaiser Friedrich beschwer!, daß er vom Pros. Bergmann schlecht behandelt worden sei. Die Unterzeichner des Protestes erklären, daß die Vcröffcnt-' lickung denr ärztlichen Stande und dem ganzen Lande zur Unehrc gereiche. Kiel. Wegen des Former-Streikes läßt die Flensburger SchrfsSbaugescllkchaft am 28. November dre gelammte Arbeit au> der Werst aufhöre». Von dieser Maßnahme werden 1200 Arbeiter betroffen. Frankfurt a. Dt. Der berüchtigte Sttberdieb Lananer, der auS dem hiesigen Polizeigesängniß ausqebrochen ist. entkam nach Newyork, wo er sich rmt einem Fräulein Kühuel aus Breslau ver lobte. Straßburg. Die offizielle LandeSzeituna bezeichnet den von Theodor Kahn. Redakteur des „Figaro* veriaßlen Bericht über die brutale Behandlung, die er an ver oeutlchen Grenze in Deutsch- Avricourt bei der Reise von Paris nach Konstarstinovrl erfahren haben will, als Umvnhrheil. Kahn besaß keine regelrechten Papiere und wurde demgemäß in höflicher Weise zurückgewiesen, während er selbst sich überaus heftig und unpaffend benahm, was aus der übereinstimmenden Aussage zahlreicher Zeugen hervorgeht. Brüssel. Gestern fanden mehrere Arbeiterversammlnnaen in Süd-Belgien statt, wvbe, Ruhestörungen vorkamen. Die Ar- " lk. beiter beschlossen einen allgemeinen Streß Die Berliner Börse eröffnet«: schwach, trotz günstigen Ausweises der NeichSbank. Das Geschäft war beschränkt, die Spe kulation reservirt, auch wurde Geldknappheit befürchtet. Auch später herrschte matte Haltung vor. Speknlalrve Banken waren meist niedriger angebotcn, deutsche Bahnen unbeachtet, österreichische schnxrch, fremde Renten sehr still, Bergwerke bei schwachem Geschäft nachlassend. Im Kassaverkehre üb'rwog gleichfalls die schwache Tendenz, nur Jndustrieen und Bergwerke wacen fest und theilweise besser. Deutsche Fonds waren wenig verändert, für österreichische Prioritäten bestand einige Frage. Puvatdiskont 3N« Prozent. Nach börse schwach. nra, r« » rt »6. n-»dr. aredlt M.7S. er,,«»»»»» L»7.«>. »,«. d,l»n> 82,66 «HallUr, 176. «,a»«»r 81,6«. t»r»r. N»W«. I»«i»r»«« NH», r«6k»»t, 2l7.!X». Tre««a. Sr. —. 86«r Rugrn —. L»»ra —. — Schwach. « « ev. 26. -!o»6r. <lr«»N 261 66. Sca»l«»,I>» 2k>1H0. »a«»,r»e» 161,66, N,r»wki>d. !KS.2L. Mark»»«»» 68^6. Ua,. rlrrdtl 2SSH6. Schwach. Saat 6. 26. «-»>»». > Schluss «e-u« «.96. »lN»r 163,9«. J«»N»»»r 96«. ««a«»»ad» 666.6«. La«»»»»«» 296.66, Vl«»k>l6»r» —. S»«ü«r 79>H. Saüvtrr 668,12. Otto«»»«» 621.96. Türken —. Schwach. 9 ,»»,». 26. «o»»r., «arn>»n„» N Mir ,6 «1». plan,«!» 96'/». »79«. «nften 161»/,. Italtean «6-/,. 9,«»,r»e« San«. Türken 16'/^. 6»»««. innoirkk «mertkaner —. 6»»»«. Ur»»ar. ivoldrea«» 83'/,. Oeürrr. V«I»- »k»ie 96. kircuh. o.ouiol» 167. San»»»» 86"/^,. 9I«»k ctauprrr I66>/„ Saran«. Vaurrrr 166'/.. Onomanbnnk 16'/,. Sn»» - Actir, 87'/,. Spanier 72>/,. 6 °/,. Mexikaner 89».. -!«»c 6'/,°,', S«»pr. Ilntrlü« —. — Stimm»»«: Stutzig. — Wett»»: BerSilderUch. Sari« i«r»d»k>»»>, 28. Ra»»r. /Schlntz.» «rlzrn »er Nopemtzer 2«.». »er Mirz-Jnut 27.66, still. Spiritus »er »topcmbee 61.66, per Mai-August 62.66, ruilig. iitüdöl per Novemier 76,66, per MLrj-Hnni 7i,66, ruhig. Niusterpam, 26. 9!i>v»r. Sropuklei, lSchr»»>. Litt,»» »er Roptzr. —, »er MSri 226, weichen». «oa,e„ »er Mürz IZI. »er Mai lZl. weichend. !!,»«»». 26. 9!oubr. lSeadnkteu, Schln«. Weizen ruhig, englischer Sei. zeu bis 1 Sch. dililger, frcm»«r rvrize» schwächer, ausgenommen stesatter. Mehl zu Mm,sic» Käufer, i/tusstschcr Hafer fest, Uctzrige Artikel >m»ertlndert. — Wetter: Aeründerllch. Uhl Oertliches und Sächsisches. und Se. Könial. Hoheit Prinz 0) corg trafen am Sonntag Abend mit dem fa — Se. Majestät der Köni ^ „ 7/ ...7 7 .'ahrplanmüßigen Kurierzrrq 9 Mir 2 Minuten in Wurzen ein. Mittels bcrcitstehen- dcr Eguivagcu begaben sich die Herrschaften ohne Aufenthalt nach Thallwitz, um gestern und heute dort als Gäste Sr. Turchlauchi des Fürsten Reuß-Gera zu jagen. Am Bahiidos Wurzen und bei der Durchfahrt durch die Stadt wurden die Hcrrschaktrii von der karrenden Menschenmenge l>egristcr1 begrüßt. Ter fürstliche Jagd- Herr war bereits vorher init dem Zuge 3,49 Nachmittag über Leip zig von Gera eingetroffen. — Le. Majestät der König hat den Könial. preußischen Hanptleuten von Haugwitz im Gnrde-Füsilier-Negunent und von Görtz ini 4. Gardc-Rkgmient z. F. das Ritterkreuz erster Classe des Albrechtsoidciis verliehen. — An der am Sonntag staitgesundenen Hoftafel 'nahmen auch Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Adolf Friedrich und Heinrich von Mecklenburg Tbetl. — Oberpostsrkietär Otto in Leipzig erhielt bei seiner Pen- sionirunadas Ritterkreuz 2. El. des Albrcchtsordens. — Nächsten Freitag ist die Dresdner Stadtverord- netenwahl, em Errignrß. welches für die ganze Stadt von Be deutuna ist. Und doch giebt es eine große Anzahl wahlberechtigter Einwohner, welch» iu der Regel ihre Bürgerpflicht bei der alljähr lich slallfinbenden EraänzungSwahi nicht ausüben, sei es aus Prinzip, sei es aus Bequemlichkeit. Aber viele von diesen nicht aktiven Bürgern sind sonst lebe leicht bereit, die Thätigkcit der städtische» Eollegien scharr zu kritisiren, am mehrsten zur Zeit der Steuerten»ine. Unsere Stadtverwaltung bat sich für die nächsten Jahre große Aufgaben gestellt. Das Stillleben der dreckiger und vierziger Jahre rst vorüber. Es gilt nicht bloS der werdenden Großstadt ein schöneres Gewand zu verleihen, eS gilt auch: Wissenschaft und Kunst, Handel und Gewerbe in ausgiebigerem Maße zu fördern. Daher bedarf das Stadlvcrordnctcucnllcgium intelligenter, lhatkräftiger, freimülb'acr und selbülo'cr Mitglieder, Männer, die einen unbefangenen Blick und ein warmes Herz haben, »nd denen die Zukunft iinscreL schönen Dresdens am Herzen liegt. Und deshalb üt eS ein tadclnswerlher Entschluß: nicht zu wählen, vielleicht nrit der Entschuldigung: „aus meine Stumne kommt es nicht an I* — Es ist diesmal, gegenüber dci» bevorstehende» Wahl kampfe, in derOeffcntlichkcit noch ziemlich still, desto lebhafter geht es in den Wablcomitees der zahlreichen Vereine zu. die sich mit der Stadtverordneten»'»»! beschäftigen. Dem Unbefangene» drängt sich freilich der Wunsch auf: cs möchte nicht in jedem Jahre der umfängliche Wahlapparat in Bewegung gesetzt werden. Jeder Wahlkampf bat nicht blos viel Ausregung ür seinem Gefolge, son dern lehr oft auch -Verbitterung und Verfeindung der Gcmüther Es würde vollständig genügen, wenn die Stadtve>ordnetenwahl aller zwei Jahre stattkände und wenn zu jedem Wahitermin die Hälfte der Stadtverordneten zum Ausscheiden besiinimt würde. Es ist diese Frage neuerdings im Stadtveiordnetciicollegium in An regung gebracht worden; sehr zeitgemäß würde es sein, das Local- stutut dahin zu ändern! Die amtliche Uebcrsicht über die Zahl derbe« dem Landheere und derMarine i» dem Eriatzjahrc 1887 88 eingestellten preußischen Mann schalten mit Bezug auf ihre Schulbildung ergiebt die erfteulichc Thatsache, daß. wie seit einer Reihe von Jahren, auch diesmal wieder ein Fortschreitcn der allgemeinen Schulbildung statt- gesunden hat. Die Zahl der eingestellten Mannsckxiilcn ist gegen das Vorjahr von 101.450 aus 108,402 gestiegen, die Zahl derjenigen unter ihnen, welche ohne Schulbildung waren, von 1160 auf 115«, gesellen. Es ist demnach der Prozentsatz derer ohne Schulbildung
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