Dresdner Nachrichten : 17.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189710179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-17
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1897
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> 1.7». d- konn«<m4 nur l wir Lkittaa». !<l« >ka.»«sten> »«nauikrVnvai xvvel»klk,u.ntcn» l> « Bl. Hruiw- >der nach fteiitaat» lennachnchtkn ic.>. ^..jwürliae Auitrüac N»r «am «orausbnaliluna. DaleaUinrrwnd m roBI b«r«i»nkt. Die Dresdner Rachricklen «scheinen tSalilb Morsen». 42. Jahrgang. IVez-va voNn<Sn»Ilsr«^ »ossral,« äes «eii-llstsil- S«lLr«LIr«rU»88VL Ämmtlivkv Ktolla x»i>^ de«>«a««n,z ksrabffoastrtsn krsiaen. kkotosr»xU»ok» üppsfsle t„ r«i°L»r.r Xa»»»iU d»i ikmil ^VVn8ekv (I^lrtrv Ovvandkaiitt-, KLK» Lttvix -.lokamislra«»«). ^k'ttkrik: bei Drosdsu.! . k<'iIirUvll: ! i l.»ip^jx,Vorjirt. t?r»r>Ictart».LL., irodsakack i. v. Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden »x n» M Lli»vLrK< ^s^on 20 R Nriokmarkon. e»,., I-Ieel«»»»»,,, lloMot'or-wt. Oexr.»8SS. °..^kMb»<>«ii»ii8klkd Vlväswsiw'8 Vvrnslvtllöllsvk «Lt. ilksr Kackt troeknvnd, nickt Llsdsad. zZseienstr. 1l>, 4mslikn»te. 18. 2«lolt»usr8te.4v. Kennt.: H«Ini'IoK»tl'.<8t»<itOSrIitrs. Oavisssndakt, wässixo krsiss. I21M8 LrMlrkx. vuä V«rW«rM. in all. 8t»at«n, LL«srk«a« Uu»t«r und Oodraaok»» LLu»ta'-3okut». Luve au kkIL^gl ttaupisro.4. HuatsnrusstsIIuntf »N8lruntt kostonloi. Molavk. Lwt II, Hr. 20 innanor; s I^rnII »«lolisit, Inrr. ir. kutsnt-^ü». H» ?aplsr-rsdrik-LS8vr kspivr-Sro88oIl3llSl>u,8 -»- ^.FIL ^8» Sv/6 I^rs^v^ ibllor Lortvu and Normal« mul liollon in allen UrN^son. IVicssvk- und Tka» «vI»IaL-I Isnltlnt. k ttißt« kt — O^kt — und Ns»tt«r- I*« rxai«Qiit. HVvt»«»»« n t 8«tik 6oIo^criksit8po8tsn. — ljilllx8lo I'roi^o. — I*rowptv8to üsdionim^. 1V»i8«oI>»N88tt'i»88tz 34. ^ Aui8t»>I»II88tir>880 34. M!1i»8»N8 Kitimntlltlici' Zs«»I»vkv» in «I«8»i»t N»ri»Ir4vi» IV»n»vi»I»1»tvi» j cion Osnl'W uitä joäer ?r 1818A0 «r.288. r»ie«el: Erinnerung an den 18. Oktober. Hofnachrichten, Königstage, Prelsvertheilung in Leipzig, Schulveretn, Gerichtsverhandlungen. Gewerdehails-Concerte. Jür die Male Daoemkr». Dezemöer werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei der Geschäftsstelle, Marien straße 38 und bei unseren Neben - Annahmestellen zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichs gebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oesterreich- Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 69 Kreuzern angenommen. Bereits in der Nummer vom 24. dieses Monats beginnen wir in unserer Belletristischen Beilage mit dem Abdruck des überaus spannenden Romans „Der Erbe von Vedsorb" von C. Lenneck. Eine Erinnerung. .Da- Herrlichste, das Ihr erstritten, wie kommt's, daß es nicht frommen mag?" So läßt Uhland dm herniedergesttegenen Geist eine- in der Leipziger Völkerschlacht am 18. Oktober 1818 gefallenen Helden und Sängers die deutschen Stämme fragen, zu einer Zeit, alS die Diplomaten am grünen Tische bei der Arbeit waren, mit ihren papierenen Künsten das zu verderben, was das ehrliche Schwert patriotischer Streiter mit theurem Gut und Blut errungen hatte. (Ls frommt der heutigen Generation, sich jene längst vorübergerauschten Ereignisse in's Gedächtniß zu rufen und bei der Wiederkehr des Tages des großen nationalen Befreiungs kämpfe» einen Augenblick den rastlos vorwärts hastenden Fuß zu hemmen, um einzutreten in die geschichtlichen Ruhmeshallen unsere- Volkes und, in Ehrfurcht vor der Majestät der Vergangen heit, auf einem ihrer heiligsten Altäre ein Scherslein patriotischer Pietät zu opfern. Solche Erinnerungen haben immer und unter allen Umständen einen hohen nationalen Werth. Wenn irgend ein Vorwurf gegen die moderne Welt gerechtfertigt erscheint, so ist es der, daß sie zu rasch lebt, daß sie im Fluge von einem neuen Kulturwerth zum anderen eilt und sich im Genüsse erschöpft, ohne daß sie Muße findet, sich des Gewordenen als eines geschichtlichen Entwickelungsprodukts bewußt zu weiden und den organischen Zusammenhang zwischen einst und jetzt zu erfassen. Gerade die augenblicklichen Zeitläufte aber fordern in besonderem Maße eine geschichtliche Rückschau und Einkehr heraus, weil ebenso wie nach der Leipziger Völkerschlacht im Reiche Erscheinungen aufgetreten sind, die in scharfem Gegensatz zu der nationalen Frische und Jrrudigkelt stehen, mit der damals, als noch der Altreichskanzler am Steuer des RetchsschiffeS stand und sein hinreißender Genius unirr öffentliche» Leben befruchtete, die deutschen Patrioten aller Orten an der nationalen Weiterentwickelung theilnahmen. Wer möchte es leugnen, daß nicht mehr Alles so ist, wie es eigentlich sein sollte? Wie in den Jahren des Niedergangs und der Erschlaffung, die aus die himmelstürmende Begeisterung des JahreS >813 folgte, so sind auch heute im neuen Deutschen Reiche Maulwürfe an der Arbeit, um das feste Gebäude der wieder errungenen Einheit zu untergraben. Vor Allem ist's der sozial- revolutionäre innere Feind, der die errungenen heiligen Güter mit haßerfüllter Seele befehdet und mit jedem Tage eine schwerere Gefahr und eine unerträglichere Bedrohung für das gesunde national« WachSthum wird. Von dieser Seite werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dm Glorienschein nationaler Gedenktage zu verdunkeln und der Masse des Volkes die Freude an bedeut sam« geschichtlichen Erinnerungen zu verleiden. Es liegt System in derartig« Bemühungen, die, wenn erfolgreich, einen weiten Schritt auf der Bahn des nationalen Jndifferentismus darstellen würden. Auch in dieser Beziehung ist da» Leipziger Beispiel lehr reich. ES war «in verhängnißvoller Fehler, daß man die Höhen feuer um Leipzig erlöschen ließ. Mit den äußeren Zeichen des Gedenken» entfällt nur zu leicht auch die nachhaltige innere Wirkung patriotischer Ehrentage, währmd eine stelS wiederholte würdige Feier hervorragender Geschehnisse stet» auf'S Neue ihren Eindruck auffrlscht. Wenn rin Volk regelmäßig an die geweihten Stätte« feiner vaterländisch« Geschichte tritt und dem patriotischen Geist« huldigt, der bet solch« Gelegenheiten seine mahnmde und anfmernde Stimme erbebt, dann wird ihm allemal eine neue ver heißungsvolle Zukunftsoffenbarung zu Theil und eS saugt aus der Erinnerung frische national, Lebenskraft, gleich dem sagen haft« Ries« AntäuS des Alterthum», der von seiner Mutter, der Erde, immer wieder neue Kraft empfing, sodaß er unbezwtnglich war, ko lange er sich mit ihr in Berührung hielt. Dem Herkules, der «it ihm rang, gelang e» nur dadurch, ih« zu überwind«, daß «r ihn in dt« Höh« hob und ihn so lange schwebend erhielt, di» er kdn getüdtet hatte. Sv muß auch dir nationale Schwung kraft eines Volkes erlahmen, wenn es sich von seiner geschichtlichen Vergangenheit entfernt und so die Bedingungen zerstört, unter denen die Lebenden erst das von den Vätem Ererbte zu erwerben vermögen, um es zu besitzen. In diesem Sinne und Geiste schauen wir heute als rückwärts gekehrte Propheten auf die Leipziger Schlacht. Es waren Tage des Zornes und der Gnade, der 16., 17. und 18. Oktober 1813. Im Zorn zerschmetterte die Vorsehung .das mit Blut und Thränen so vieler Millionen gekittete, durch die tollste und ver ruchteste Tyrannei ausgerichtete ungeheure Gebäude" des großen Würgers, der noch am 1. Schlachttage nach dem mörderischen Kampfe um Möckern die höhere Macht blasphcmisch dadurch heransforderte, daß er trotz der klaren Sachlage, die auch ihin selbst über das Ende seiner Macht keinen Zweifel ließ, in allen Kirchen der Stadt ein frivoles Siegesgcläute anheben ließ. Am dritten Schlachttage, dem 18. Oktober, der den Untergang der napoleoni- schen Herrlichkeit endgiltig besiegelte, brach Plötzlich, nach den Vvraufaegangcnen kalten und nassen Tagen, die die Operationen sehr erschwert batten, die Sonne durch das Gewölk und führte einen klaren, schönen, warmen Herbsttag herauf, gleich als hätte sie zeigen wollen, daß es nun genug sei des ewigen Wnrgens und Mordens und daß eine neue Zeit der Gnade für die Völker Europas angebrochen sei. Als die in wilder Flucht sich fort wälzenden feindlichen Kolonnen keinen Zweifel mehr an der völli gen Vernichtung der napoleonischen Heeresmachl ließen, war der Eindruck des mit ungeheuren Opfern erfochten« Sieges und seiner weltbewegenden Tragweite aus die drei verbündeten Monar chen so überwältigend, daß sie. von einer spontanen unwidersteh lichen Regung fortgerissen, auf dem Hügel, von dem ans sie dir Schlacht beobachtet hatten, nicderknieten und ein heißes Lank- aebct zum Himmel emporsendeten. So sollte auch das deutsche Volk an jedem 18. Oktober thun: denn der Geist, der heute in ihm lebendig ist und das neue Reich geschaffen hat, feierte am 18. Oktober 1818 seine ruhmreiche strahlende Wiedergeburt. nach einer langen Zeit schmachvollen Dahinsiechens und entehrender KnechtSseliakeit Dielen in schweren Wehen neu erstandenen vaterländischen Geist haben die ihm feindlichen finsteren Mächte seit jener Zeit nicht wieder zn unterjochen vermocht. Zwar folgte noch einmal eine Periode äußeren Niederganges, in der eine jedes frische nationale Leben erstickende Atmosphäre sich über Deutsch land ausbreitete. Unter dieser verderblichen Hülle erstarb manch' trefflicher patriotischer Keim und mancher gute Ansatz zu frucht bringender nationaler Weiterentwickelung ging verloren. Es lagerte eine dumpfe Schwüle auf den Gemütbern, die keine rechte allgemeine Freudigkeit im Dienste der nationalen Idee auskommen ließ, Alles eine <zolge des mangelnden Verständnisses, den die leitenden Kreise jener Zeit der deutschen Frage cntgcgcnbrachten. Das führte u. A. zu der befremdlichen Erscheinung, daß sogar die Bewohner Leipzigs selbst sehr bald die Flammenschrift des 18. Oktober vergaßen und sich deshalb von Zeitgenossen der mangelnden Gedächtnißsreudigkeit gegenüber den weltstürzenden Ereignissen jener Tage anklagen lassen mußten. Trotz alledem aber bat die Lebenskraft des nationalen Geistes im deutschen Volke doch den endlichen Sieg über alle ihre Feinde davongetragen. Auf den Niedergang des Nationalgefühls nach dem Verrauschen der ersten Begeisterung über die Leipziger Schlacht folgte ein neuer Sonnenslug deS deutschen Geisies, dessen Bahn in der Errichtung des Kaiserreichs seinen glorreichen Abschluß fand. Wenn wir deß gedenken, braucht uns auch letzt um die Zukunft nicht bange zu werden. Wie der Niedergang nach dem Leipziger Höhepunkte zu einem noch lichtvolleren Ausstiege führte, so wird auch die jetzige Krisis durch das geschlossene Zusnmmenstehen aller Patrioten im Reiche zu Nutz und Frommen des gesammten Vaterlands überwunden werden und wieder einer festgefügten patriotischen Ordnung Platz machen. Wenn es Zeit ist, wird der deutsche Adler wieder einnial seine Schwingen recken und vor ihrem Schlage wird alles Nachtgethier anSeinanderstieben mit Furcht und Schrecken. So entwickelt sich aus der Rückschau in die Vergangenheit ein lichtvoller Ausblick in die Zukunft. E» ist ja wahr, Manches fehlt uns noch an dem gedeihlichen inneren Ausbau des Reiches. Gleichzeitig treffen aber auch viele hoffnungsvolle Zeichen zusammen, die eine glückliche Ueberwindung der inneren Schwierigkeiten ver sprechen : die Leipziger Höhenseuer sind wieder aufgelodert und das Denkmal auf den Lewziaer Siegesfeldern ist endlich nach gesichert. Darin 17.Oktoder 18S7. Kultusminister verlas sodann eine Reihe von Ordensauszeich- nungcn. welche der Kaiser anläßlich des Festes verliehen. worauf die Majestäten einen Rundgang durch das Observatorium machten. * New - Bork. Eine Depesche aus Havana meldet: Der Küstendampscr „Triton" ist an der Nordküste bei Pinar del Rio gescheitert. Der Dampfer hatte einschließlich der Soldaten an Passagieren und der aus 80 Personen bestehenden Schiffsmann langen Mühen gesichert. Darin offenbart sich eine ges s Nationalgesühls, die beweist, daß der patriotis unseres Volkes das Herz noch immer unentwegt auf dem rechten Fleck hat. Gleichzeitig aber gewährt uns gerade der diesmalige 18. Oktober noch eine vesondere nationale Freude. Morgen findet nämlich in Leipzig die Enthüllung des Bismarckdenkmals statt und gleichzeitig wird das Knäblein. dessen die Gräfin BiSmarck jüngst genesen in, in Schloß Schönhausen auS der heiligen Tause ge hoben. Indem wir dieser frohen Ereignisse mit herzlicher Antheil- nahme gedenken, soll es uns zugleich ein weiteres Wahrzeichen sein, daß die Zukunft des Reiches wieder hinausführen werde zu den patriotisch« Höhen, auf die uns der Alte im Sachsenwalde »führt hat und auf den« wir die national« Leuchtfeuer fleißig Hären wollen, damit er. dem wir so unaussprechlich viel zu verdank« haben, und mit ihm die ganze Welt wisse, daß seine Jünger getreulich auf der Wacht stehen und nach jedem Ziele, zu dem sie da» Weh« seines großen Geistes führt, mit freudiger Begeisterung sich von ihm den Weg weisen lassen. Dann wird das Herrlichste, da» unsere Väter erstritten Hab«, für die femsten Zeit« und Enkel kommen. Kernschreid- »nv Herusprech,Berichte vom 16. Oktober. "Potsdam. Zur F gischen! ier de» 8Vjährig« Besteh«- de» nstituts fand in der reich geschmückten geodätisch« Instituts zu Potsdam cheuke statt, an dem Kultusminister Bosse, — „ ». Excellenz v. LucanuS, der Direkio der Universität Schmoller. sowie zahlreiche V der Civilbrhörd« und der Wissenschaft th .. A - - - Königlichen meteorolo " ' " " deS König»« ein Festakt .. SkaatSminister v. Bötticher. Kultusminister Bo . iranus, der Direktor .ertreter des Staate», — der Wissenschaft theilnahmen. Um 3 Uhr erschiene» die Majestät« mit den älter« Prinzen. Die Feier wurde durch Gesang eingeleitet. Darauf ergriff der Direktor de» Institute. Professor Ärzold. da- Wort zur Festrede, über die Thätigkeit drS Institut- bis heute Rechenschaft gebend. Redner schloß mit einem Hoch auf den Kotier und die Kaiserin. Der schast 200 Personen an Bord. Alle sind umgekommen. Berlin. Die Nagelung der 68, den am I. Avril 1897 neu sormirt« Bataillonen verliehenen Jahn« hat heute Vormittag tu der RuhmeShalle in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin stattgefunden. Der Kaiser schlug bei jeder Fahne den erst« Nagel ein, den zweiten die Kaiserin, darnach der Kronprinz und dir Prinzen Eitel Friedrich, Adaibcrt und August Wilhelm, ferner die Prinz« und Prinzessinnen des Königs. .Hauses, dann die Prinzen und Prinzessinnen der regierenden deutschen Fürstenhäuser, darauf folgten der Reichskanzler, der Kriegsminister, der GeneralstabSches. ferner die direkten Vorgesetzten, die Regimentskommandeure, die Leutnants und zum Schluß die Fatmen-Unterosfiziere. Rach der Feier besichtigte das Kaiscrpaar die Modelle zum Bismarck-Denk mal im Akademiegebändc. Nachmittags wohnt« der Kaiser und die Kaiserin der Feier des 50>ährig« Bestehens des Geodätischen Instituts in Potsdam bei. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlich! die Ernennung des bisherigen Direktors und Vorsitzenden der Ao- thcilung sür JnvaliditätS- und Altersversicherung iin Reichs- versicherimgsamt Gaebel zum Präsidenten des Reichsversichcrungs- amtS und des Geh. Regierungsraths Tr. Sarrazin zum Direktor und Vorsitzenden der Abtheilung sür Jnvalidiläts- und Alters versicherung des Nctchsversicherungsamts. — Dem bisherig« Unterstaatssekrelär im Reichspostamt Dr. Fischer ist der nach- gesuchte Abschied bewilligt worden. Als sein Nachfolger gilt m postalischen Kreis« der bisherige Direktor Fritsch. Auch das vom Direktor der zweiten Ahtheilung, Scheisler, einaereichte Abschieds gesuch wird zweifellos genehmigt wert«. An seine Stelle dürfte Geh. Ober-Postrath Sybow treten. Damit würden die Personal Veränderungen im Reichspostamr erledigt sein. — Der Staats sekretär des Jnnem, Gras Posadowsky, hütet seit Donnerstag Nachmittag das Bett und konnte daher der gestrig« Sitzung des Bvndesralhs nicht beiwohn«. Berlin. Die Lcpra-Konsermz hielt heute ihre Schlußsitzung ab. AlS Ergebnisse der Konferenz wurden folgende Punkte fest gesetzt: l. Der Lepra-Bazillus ist der wahre Krankheitserreger, 2. die Lcbmsbedingung« und die Wege des Eindringens in den menschlich« Organismus sind unbekannt, wahrscheinlich ist die Eintrittspforte für den Menschen der Mund und die Nasenschleimhaut. Eicher ist, daß der Mensch der alleinige Träger des Bacillus ist. 3. Die Lepra ist eine ansteckende Krankheit, aber sie ist nicht ver erblich. Je schlechter die sozialen Verhältnisse, um so größer ist die Gefahr sür die Umgebung. 4. Die Lepra hat bisher all« Bestreb ungen, sie zu heilen, widerstanden, daher erscheint eine Absonder uug der Lcprakrank«, namentlich wo die Krankheit herdweise oder epidemisch sich zeigt, wünschenswert!). Die Erfolge, welche in Norwegen durch die Absonderung erzielt sind, sprechen eindringlich sür diese Methode. Unter ähnlich« Verhältnissen wie in Nor wegen ist die Absonderung der Leprakranken im gesetzlichen Zwangswege durchzuführ«. Schließlich wurden folgende Anträge Hansrn's einstimmig angenommen: 1. In all« Lände«, in den« die Lepra herdweise oder in größerer Verbreitung ausbricht, ist die Jsollrung das beste Mittel, um die Verbreitung der Seuche zn verhindern. 2. Das System der obligatorischen Anmeldung, der Ueberwachung, der Isolation, wie es in Norwegen durchgeführt ist, ist allen Nationen und autonom« Gemeinden, sowie den Aerzten zu empfehlen. 3. Es muß den gesetzlichen Be- hölvcn überlassen werden, nach Anhörung der sanitär« Autori tät« die näher« Voiichriften. die den speziellen sozialen Verhält nissen angepaßt werden müssen, festzustellen Bremerhaven. Verschiedenen hiesigen Gewerkschaften, welche für die streikenden Maschinenbauer in England Samm lungen veranstalten wollt«, ist amtlich mitgrtheilt worden, daß nach einer früher« Senatsverordnung nicht nur die Sammler, sondern auch die Veranstalter derartiger Sammlung« sich strafbar mach«. München-Gladbach. Bei dem Bau der Kirche in Amern stürzte heute eine Thurmmaner ein. Zwei Arbeiter wur den getddtet, einer schwer verletzt. Darmstadt. In Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin von Rußland, des Großherzoas und der Grohherzogin von Hessen, der Prinzessin Ludwig von Battenberg, des Prinzen Wilhelm von Hessen, des Erbprinz« von Sachsen-Koburg-Golha und der Prinzessin Adalbert von Anhalt fand heule Nachmittag die feier liche Grundsteinlegung der griechisch« Kapelle aus der Mathilden höhe statt. Paris. Easimir-Pörier läßt erklären, daß er zu den nächsten Kammerwahl« kein Mandat anzunehmen gedenke. Vier Jahre noch müsse er dem Lande aenauere Rechenschaft vorent- halt«. Es srrue ikn, daß Faure die Früchte des im Jahre 1894 vom Ministerium Easimir-Psrier geschlossen« französisch-russisch« Vertrags genieße. R o ni. England und Italien haben sich zusammrngethan, um eine Eisenbahn von Massauah b>S über Kassala zum NI! zu bau«. Zürich. In Luzern streiken jetzt 400 italienyche Maurer wegen Lohndlfferenz«. Die Polizei reicht zur Ausrechterhaltung der Ordnung nicht ans. Es heißt, Militär hätte requirirt werden müssen. Basel. Namens der Bevölkerung Basels sandte der Regier ungsrath an Arnold Böcklin zu besten heutigem 70. Geburts tag etn Glückwunschtelegramm und wandelte den Namen der bisherig« Sunbgauer Straße in Arnold Böcklin-Straße um. Böcklin wurde in seinem Wohnsitz Fiesole bei Florenz durch den dortigen schweizerischen Konsul eine Glückwunschadresse de» Schweizer BundeSrathS zugcstellt. Kopenhagen. Folkething. In der heutig« Budaetberath- ung führte Kriegsminister Tucuen aus, das Hauptgewicht sei auf eine neutrale Haltung deS Landes bei jedem Konflikt zu legen. Man wüste schnell alle Trupp« mobillsir« können Seeland sei Dänemark» natürliche Festung. Seelands Küste müßte in erster Linie vertheidigt werden können, weshalb die Hafenstädte Seelands befestigt und die Seebrfestigungrn Kopenhagens vervollständigt werden müßten. Drätoria. Der Präsident des zur Berichterstattung über die Vorschläge der Jndustciekommission eingesetzten Unterausschusses bat beute im VolkSraad amtlich anaekündigt, daß der Bericht des Ausschusses den, VolkSraad vor Ablauf von acht Tagen vorgelegr werden würde. 3 3 L. « -r K s L.
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