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Dresdner Nachrichten : 22.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189710227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-22
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.10.1897
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dm» die »» »»» ie Nummer eriolat in d> »slicllk Mnnensir^». u amialmitlikll-nv.Voin, «a»m Dlmnia,,» „ur tr.»d. n->/,i ulir Miltaas. Kt»»et««»tarif. ^ir^'ti-e^ninrjeile ra.s^de^ Pt?: Dvvl>el»ju-imttrm ich >öimieia»d>> «v PI. Struiid ' kur Piomaae oder im» ftesitaae» _ st. <nir mimiliennailinwle» :c >, bei. so PI. — «luSwüriiae Äulttäae nur aeae» Voraii-dkialilim«. veleablätterwcrd.in loPs.bcreümi't. »»nt , Die LreSdiier -!a titaUck l»len eri»einen 'vraeiis. ckaiias Lautier, Vwüilv». Vallstr. 15, 42. Jahrgang. vmptisdlt in xrüaator Lu8vat>l: ktevrii« U«t«» unck »er«!«, rinn8-, ILiivt,«». uuck Trlcgr.-Adrcsse: diachrichtm, Dresden VoIIlcommsllstsr, 8«,b8t- Mtixvr xsiÄu8etüo8er IdürscdllsLLkr. 8V.OU0 8t.twgodraaetl. Lroszioeto xrati^ u.kiuueo. Lär^cU idLvtuz. üvlkHkor»L4, LartLntvaitr.» (k'srLsprLokzmt U, kkr. 2LSO.j I^ümmU.vkuk-DU NvpanGlunI WW kür «Snstvrl G kUe itapaealauesl üummlsoklon Soklonplakto n ts. f'ara-l-üsu nx rotk u. »ck«k»rr ,latt u. «erippt I». ^IiostpI,N«n eowplee -ULLmmeorestoNt, »uck oiarvln mit (»«drauckri-^nwoiruuL biNigst de» ksknksi-lit l.eupol1, 0i-e8üen-^. Hstsnliis rsIm-Hiiiiilmzzei' virkt nutikeptmvii uuü c>rtri8ichonä, voi^ll^licti^tc^ Lljttsl rur Oon8»iviruiw von Xiilinvll uml Loavitißunx ükiou Llynck- noru<'Iis8. Vor>ioui'u'u-8illittol Mße» llaln- u. Uuncilcrankiisiteu. »Mmsr LLLtziMK iM>. Kamm». övStSLl'isoK-U.kf- friLvkunxsxslrünk, ,e»r«S» »«, 8>>I«», «»,»tr»»S- »l» N»«»S»t»erU. SM« >» oi»»»i»i>i-8.°i>,i»>, ». <,n,s«a. IvLlLVSLrpN ^üvl'llvelifslngi'ileutsLlisl'wiävngliseii.sIsgsntsl'/lmg-.üorsn-mickkLlstütMs?Kr8vIlvIL!8eImMtzr » TLVLLUU«»L VLL. moükl'nen kl'bsn °»L kflms^lls>!tSt8li ru biüigrtsn ?f8l8SN. 8«kva«t»tr»88v L». GZ» L»ii«,i,f- Kümpfe im vsterreichlscben Abaeordnetenhnule. Hofnachrichten, Stadtverordnctenwahl«,!Muthmahliche Witterung:> »)»> ß LOt^s Hunvesperce. BlasewitzerBauplan, Gerichtsverhandlungen. „HeikesBlut". JuliusStinbe.! Unvecündccl. ^ lOe/ck. Jür die Mmke Dovemkr u. Jezcmker werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei der Geschäftsstelle, Marien straße 38 und bei unseren Neben - Annahmestellen zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichs gebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oesterreich- Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 69 Kreuzern angenommen. Bereits in der Nummer vom 24. dieses Monats beginnen wir in unserer Belletristischen Beilage mit dem Abdruck des überaus spannenden Romans ,M Erbe von Vcdsvrii" von E. Lerinerk. Politttctie«. Bon 6 Uhr Abends bis 1 lthr Nachts und wieder von II Uhr Vormittags bis 10 Uhr Abends hat am Dienstag und Mittwoch di« deutsche .Obstruktion" — schade, daß sich gerade in dickem Zusammenhang um das Fremdwort nicht herumkommen IM — gegen di« Mehrheit im österreichischen Abgeordnetenhaus? gerungen. ES war ein Kampf Mann gegen Mann, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Um jeden Zoll breit Boden winde mit hartnückiger Erbitterung gestritten, jede einzelne Position wurde bis auf's Messer verlhetdigt und das Alles geschah mit so natürlicher flammender Kampfbegier, daß die Hoffnungen auf ein Erlahmen der deutschen Widerstandsfähigkeit, die man auf gegnerischer Seite mit dem plötzlichen parlamentarischen Vierwochenurlaub des bei der Mehrheit als ersten Rufers im Streit geltenden Abgeord neten Schönerer verknüpft hatte, jede Daseinsberechrtgung verloren haben. Es kann nach den letzten Vorgängen keinem Zweifel unterliegen, daß die Deutschen nach wie vor fest entschlossen sind, unerbittlich auf der vorgezeichnelen Linie der parlamentarischen GeschäslSdurchkreuzung dis zum Aeußersten zu verharren, und sich aus keinerlei Anthei'.nahme an den praktische» Arbeiten einzulaff'en, bevor nicht der Stein des Anstoßes, die Badeni'schen Sprachm- verordnungen als gesetzgeberische Makulatur eingestamvst worden sind. Nachdem sich die unabänderliche Ernsthaftigkeit dieses Willens abermals in so eklatanter Form herausgestellt hat, bat es reisen Zweck mehr, sich in Erörterungen über die Angemessen heit eines solchen Verfahrens rinzulassen und auf die Schädigungen hlnzuweisen, die der parlamentarische Ton mit Nolhwendigkeit dadurch erleidet. Von deutscher Seite wird allen ähnlichen Ein- wändea gegenüber einfach darauf hingewiesen werde«, daß sie sich in einer Zwangslage befinden und daß sie die Angegriffenen sind. ES glebt eben nicht bloS im wirklichen, sondern auch im parlamen tarisch«» Kriege ein« Krirgsraison und eine Krirgsmanicr. Die Krtegsmanier schreibt die völkerrechtlichen Regeln vor, unter denen sich die Führung eines Feldzugs unter normalen Berhältnissen im Humanitären Interesse vollziehen soll. Die Kriegsraiion dagegen bezeichnet di« aus der bitteren Nothwendigkeit beruhenden Ab weichung« von der Regel, dle trotz ihres mehr barbarischen Charakters unter gewissen Umständen und Voraussetzungen nicht zu »«meiden sind, wenn der bedrohte kriegführende Theil nicht daS höchst« Interesse der Selbsterhaltung prelsgebrn will. Bo« dem zuletzt berechneten Gesichtspunkt aus sind dir Ereignisse, die sich zur Zeit im österreichischen Abgeoidnetenhause ablvielrn, zu beurthellen. Dabei wird die Situation noch weiter z» Ungunstm der Mehrheit dadurch verschoben, daß die Leitung da Geschäfte de» Hauses keineswegs immer in korrekter Form aehrmdbabt wird. Besonders der Vicepräsident Herr v. Abrahamo- Wicz hat eS in der Gewohnheit, grgenübrr den Bestimmungen der Geschäftsordnung «ln etwa» stark ausgeprägtes .MrhrhritSgrsühl" wnU« z» kaffen, wodurch er dann gewöhnlich die allerschlimmstm Seen« heraufbeschwört. So ging rS auch in der DtenStagssitzung. Als um 1 Uhr NachtS die 13. namentliche Abstimmung über die vorliegend« Anträge zur Geschäftsordnung vorgenommen Word« war, »«acht« da genannte Vicepräsident dm Versuch, kurz« Hand avs eigener Machtvollkommenheit den Uebergang zur Tages ordnung z» drkretirm, obwohl noch verschiedene weit«« Anträge zue Geschäftsordnung auf der Liste stand« und mehrfache An frag« a» da- Präsidium der Erledigung harrt«. Ob diese» eigenmächtig« Vorgehen» des Vicepräsident« «hob sich «in un geheurer Tumult, in dessen Verlauf «S sicherlich zu Tbätlichkeitrn gekommen wäre — mehrere Abgeordnete war« schon mit drohend «HÄM»« Fäuste» auf dm Vicepräsident« zugestürzt —, wenn Nicht noch im letzt« Augenblick der Präsident Kathrein, ein klerikal« Deutscher» den Vicepräsident« gewaltsam vom Platze geschah« N«d dann persönlich di« Sitzung geschloffen hätte. Da» Var . «« 1 Uhr NachtS am Mittwoch. Gleich darauf trat da» Exekutivkomite« der Recht« zu ein« Berathung zusammen. In der dann folgend« BonnittagSverhandlung de» HauseS, die um UM b«pny. kg« endlich ein sachliche« Ein,«hin auf die zur Erörterung sichenden Ministeranklacren zu Stande. Das Ergebnlß, über das sich dle Antragsteller selbst keinen Augenblick getäuscht baden, war der Uebergang zur einfachen Tagesordnung. Trotz dieses formellen Mißerfolgs bedeutet aber der Ausgang der Sache keineswegs eine moralische Niederlage der Deutschen. Vielmehr hat die Verhandlung über die Mtntsteranklagen den Deulschen eine neue Gelegenheit geboten, den gerechten Untergrund ihres Kampfes um die Erhaltung ihres nationalen Besitzstandes im Angesicht des ganzen Landes klar zu legen, während gleAzcitig die übermäßige Begehrlichkeit der gegnerischen AspirationeG aber mals in Helles Licht gerückt worden ist. Mit dankenswerther Offenheit erklärte der czechische Redner Herold, es finde zur Zeit .ei» großer historischer Kampf um das gleiche Recht aller Völker Oesterreichs gegen die Suprematie der Deutschen" statt. Das lielßt, bei Licht besehen, nichts Anderes, als daß den Deutschen, deren angebliche .Suprematie" bisher nichts weiter als Gleich berechtigung mit den übrigen Nationalitäten gewesen ist, künftig eine untergeordnete, rechtlose, hcloienariige S,xll,mg iin öster reichischen Nativnatitklenverbande ousgezwungen werden soll. Diese unverhüllte Aufdeckung der Vergewaltigungsabsichten der herrschenden Mehrheit rntsrsseile einen Sturm feuriger Proreste auf Seiten der Deutschen. Der Abgeordnete Shivestrr verkündete unter dem ungeheuren Jubel der Linken die Solidarität der Deut schen in den Alpcnländern mit den Stammesgeiiossen in Böhmen und gab, umbraust von begeistertem Beifall, die ieierliche Ver sicherung ab, daß sie Alle im Kampfe nicht eher zurückwetchen würden, bis die Svrachenverordnnngen zurückgezogen seien. Ein weiterer deutscher Redner, der Abg. Mauthnrr, betonte ebensallS da» einmüthtg« Zuiammeustkhen aller Deubchen ln ganz Oester reich zur Wahrung ihres nationalen und sprachlichen Besitzstandes und erklärte, daß die Negierung mit Erlassen und Verordnungen nimmermehr die Bewegung der deutschen Bevölkerung meistern, sondern auf diesem Wege nur ein immer höheres Anschwcllen des Widerstands herbeiführen werde. So hallt das politische Gefilde in Oesterreich aus allen Setten wieder von Kampfruf, Stoß und Schlag. Wie mag dem Grafen Baden!, dem der Lärm in die Ohren schallt, dabei zu Mulhe sein? Ja, wer das auch nur annähernd zu lagen wüßte! Vor einigen Tagen wurde noch mit positiver Bestimmtheit behauptet, der Gras sei hochgradig rrgierungSmüde und habe nur dm einen Wunich, den Ausgleich mit Ungarn schleunigst unter Dach und Fach zu bringen, um dann spornstreichs zur landwirthschaflltch« Beschau lichkeit zurückzukehrrn. Nunmehr aber ist plötzlich eine offiziöse Belehrung des Inhalts ergangen, daß der Ministerpräsident sich keineswegs mit Rücklritlsgcdanken trage, sondern sich vollkommen als Herr der Lage fühle. In Verbindung damit wurde der deutichen Obstruktion in drohendem Tone der Rath ertheilt, ihr augenblickliches .taktisches Manöver" in Ihrem eigenen Interesse nicht weiter iortzusetzen. Diese Schwenkung scheint mit gewissen Vorgängen zusammenznhängen, die sich in der Zivi'chenzeit hinter den Eoulisscn abgespielt baden. Eine Zeit läng schien es nämlich, als ob in der Mehrheit eine Spaltung drohe infolge eines von dem klerikal« Baron v- Dipault ganz unerwartet eingebrachten Antrags auf Aushebung der Sprachenverordnungen. Gleichzeitig erklärte auch der Prinz Alops v. Liechtenstein öffentlich, die Sprachenverordnungen wüßten unbedingt beseitigt werden, sei es von dem Grafen Badent oder von seinem Nachfolger. Die Wogen verliefen sich aber bald wieder und Herr v. Dipauli sah sich sogar grnöthlgt, den scharf verstimmte» Czechen einen Entichuldigungs- brief zu schreiben, in dem u. Ä. die bezeichnende Wendung vor kam : .D« Antrag auf Aushebung der Sprachenverordnungen mußt« wir stellen. Wir würden sonst von unseren (d. h. wohl- grmerkt den deutschklerikalen) Wählern hinweggesegt werden." Nach der vorerwähnten offiziösen Kundgebung scheint es. als ob innerhalb der Majorität Alles wieder beim Allen und Graf Bavmi seines Heerbannes wieder gewiß sei. Dann wird der Ministerpräsident, gewarnt durch den Dtpauli'schen Schreckschuß, auch unverzüglich gute Mime zum bösen Spiel machen niüssen, ind«, er die Forderungen der Mehrheit erfüllt, wenn anders er die Zügel in der Hand behalten will. Das heißt aber nichts Geringeres al» die Auslieferung der Schule an die Klerikalen, dle Ausdehnung der Sprachenverordnungen auf Schlesien, Sleiermark, Kämt« und Krain, sowie im unvermeivlich« Anschluß daran die Czechlsinmg, Stovmisirung u. s. w. der Justiz und Verwaltung in den einzeln« Kronländern. WaS sonst noch gewünscht wird, deutet da» führende Prager Czechmblatt an, indem es den jüngst «folgt« Wechsel de» französischen Botschafter» in Wien mit dem Kommentar begleitet, daß dies« Gesandte den österreichisch« Slav« gegenüber .etwas mehr" sei« müsse, als bloß ein neutraler Beobacht«. Sowohl die Herr« Deutsch«, als auch dte Herr« Magyaren müßt« sich darein schick«, daß künftig die Wien« .BrobachtuugSftation" von solch« französischen Diplo maten besetzt würde, dir ihre Aufgabe darin sucht«, .in d« clS- leirhanffchm Hälft« d« Monarchie den siavischm Einfluß zu stärk« und mächtig zu mach«." Gig« alle diele Gefahr« glebt e» nur ein wirksame» Mittel: dle Erhaltung de» österreichisch« Deutschthums in seln« verfassungsmäßigen Stellung zwilchen dm Nation»«, täten, die ihm allein dle Möglichkeit sichert, sein« der- mltleliid« und auSglelchend« Einfluß i« cennalistlscheu und knlturell« Interesse auch ferner geltend zu mach«. Der Kampf, den die Deutschen in Oesterreich augenblicklich aussechten, gilt der Einheit des Staatsgedankens: das steht fest. Darum ist es ein Kampf für die höchsten Güter des Landes und der Dynastie, der kein Zniückweichen mehr gestattet, sondern nur noch ein mutbiges Vorwärtsschretten aus der Bahn des verfassungsmäßigen Rechtes, unter dem Jeldgeschrei: .Aufhebung der Sprachenverordnung« und Erlaß eines Nationalitäkengesetzes für den ganzen Umfang der Monarchie." Fern schreib- nnd Fernivrech-Berichte vom 21. Oktober. Berlin. Der Kaiser verläßt um 3 Ubr Karlsruhe, um in Darmstadt dem Kauer von Rußland einen Gegenbesuch zu machen. Die Kaiserin ist mit dem Kronprinzen und de» Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert heute früh tn Potsdam wieder cingetroffen, woselbst sie morgen ihren Gevuctstag verbringt — Der bisherige Staaissekretär des Auswärtigen Amtes Freiherr v. Malschall, dessen Ernennung zum Bolichaster in Konstantinopel unmittelbar bevorstrbt, ist hier eingetroffen und bat sich von seinem Post« abgemeldet. Ter Staaisanzeiger veröffentlicht die Abderusung des bisherigen Gelandken am Wurktembergiichen Hofe. Dr Z p. Holleben, behufs anderweitiger dienstlicher Verwendung. —s Z- Nach neuerdings auf amtlichem Wege einqegangenen Nachrichten! " fl aus Deutich-Neuguinea ist der kommissarische Landeshauptmann von Haaen am 14. August von einem Bukaeingeborenen in dem Dorf Mnlaugau ^zwischen Stevhanort und Erimal, dicht neben letzterer Landuugsjtatiou, erschossen worden. Der Mörder gehörte zu den Leuten, die wegen Verdachts der Ermordung des Jorsch- ungsreisend« EblerS und seines Begleiters Ptering vor einiger Zeit in Hast genommen worden waren. Dielen Angeklagten, die bis zu Aburiheilung durch den kaiserlichen Richter Dr. HM im Gcfängniß des Stephandorses gehalten werden sollt«, war es ge lungen, auszubrechen und unter Mitnahme eines G Wehres und Munition zu entflieh«. Herr von Hagen war zu ihrer Veriolgung begleitet von den Herren Tr. Hahl, BolominSki. Clum und dem Polizetunterosfiziec Störmer ausgezogen, und ist auf diesem Zug das Opfer eines Schusses aus dem gestohlen« Gewehr geworden. Noch an demselben Loge traf Sr. Majestät Schiff .Falke" am Ort der Thai ein und erfolgte die Bestattung unter militärischen Ehrenbezeugungen und dem Trauergeleite der Oifiziere und Mann schaften des kaiserlichen Schiffes. Bis auf Weiteres bat die Ver- waltungsgeschäste des Schutzgebiets der kaiserliche Richter Dr. Hahl' übemomm«. Die allgemeine Ruhe erscheint nicht gefährdet. Berlin. Die in den letzten Monaten aus deulschen Eisen bahnen voraekommenen Unfälle haben dem Reichseiscnbahnamt zu einer Prüfung der Frage Anlaß gegeben, ob es nicht zur Erhöh ung der Betriebssicherheit nöthig sei, die vom Bundesrmh für das Eisenbahnwesen erlassenen allgemeinen Verordnungen nach verschiede nen Richtungen zu ergänzen. Das Ergebniß der Prüfung ist den meisten beiheckigten Bundesregierungen in Gestalt bestimmter' Vorschläge mitaetheilt worb«; zugleich wurden die Regierung« eingelad«, sich bei einer die Bcichiußfassung des Bundesraths vorzubercitenden kommissarischen Verhandlung, die für Ende November in Aussicht genommen ist, vertreten zu lassen. Zur Berathung sind u. A. gestellt: Obligatorische Einführung von Vorsignalen, die Einrichtung von Streckenblockirung auf allen stärker befahlen« Bahnlinien, die größte zulcnsige Stärke sowohl der Güterzüae als auch der schnrllsahrrndcn Personenzüge, die Ein haltung des Fahrplans durch die Gmerzüge, Entlastung der mit der Regelung der An- und Ausfahrt der Züge und mit der Zug meldung betrauten Stativnsbramten von anderweitigen Geschärt«, dte Verstärkung der Kuppelungen rc. — Der .Hamb. Korresp." meldet auü Friedrichsruh unierm 20. Oktober: Der frühere eng lische Ministerpräsident Lord Rosebery vcrweiite hier seit gestern Abend als Gast der Fürst« Bismarck und reiste heute Mittag wieder ab, um über Hamburg nach Vlissingen weiter zu fahren Der Lord hat am Montag der Taufe des jüngstgcboren« Sohnes des Grasen Herbert Bismarck in schönhaus« beigewohnt. von wo beide Her,« am Dienstag Abend hier eintraf«. — Zu der Meld ung. daß die Regierung größere Kredite verlangen werde, die mit der Bewaffnung des Heeres Zusammenhängen, bemerkt die „Post": .Wir haben Grund zu der Annahme, daß die Negierung wedi-r in diesem Augenblick, noch i» absehbarer Zeit mit solchen Forder ungen hcrvortrelen wird." — Maior v. St«,gen. ä tu 8uit« des Kürassier-Regiments v. Srydlitz (Mecklenburgisches Nr. 7) und Adinlank des Kriegsminislcrs, erhielt das Oisiiierkreuz deS sächsi schen Albrechtsvrdens, und Oberzeuawart Thrun von der Zeug- Hausverwaltung in Berlin das sächsische Allgemeine Ehrenzeichen Kiel. Der aus der Germania-Werst erbaute brasilianische Torpedojäger Tupy erzielte öei torcirter Probefahrt 22,4 Knoten, kontrakrltch ausbedungen war« 22 Knoten, dadurch ist dte endailtigc Abnahme des Schiffes ieitens der brasilianischen Regierung gesichert. Darmstadt. Kaiser Wilhelm ist um 5 Uhr Nachmittags vom Kaiser Nikolaus am Bahnhof empfangen worb«. Martenwerder. Das Kriegsministerium hat dem Pfarrer Steffen die Seelsorge für die katholischen Mannschaften der hiesigen Garnison entzogen. Lie Veranlassung dazu war, daß bii dem letzten Kaiier-Geburtstag der Pfarrer tm Festgottesdienst für dte katholisch« Mannschasten des Geburtstags des allerhöchsten Kriegsherrn gar nicht Erwähnung gethan halte. Als darüber Be schwerde bei dem Kommando erhoben wurde, äußerte er, Nenn Kaisers Geburtstag wirklich ein hoher Feiertag sei, so dürste der- setbe nicht mit Trinkgelagen und Tanz seinen Abschluß find«. München. In der Kammer der Abgeordneten kam ein An trag de» Abg. Ratzing« zur Berathung, welcher zwecks Verbesser ung der Lage der Landwirthlchast unter Anderem die sofortige Aufhebung der gemischt« Transitläger, dir Beseitigung der Zoll- krcdite, die sofortige Kündigung des Meistbegünstla»ng-B«traas mit Nordamerika fordert uud ferner verlangt, daß bei dem Ab schluß neuer Handelsverträge die Getreide- und Holzzölle erhöht werden. Dr. Ratzing« begründete diesen Antrag, Abg. Pichl« einige Adänderanäsanträge, weiche die erwähnten Hauptsorda- ungen jedoch sestbalien. Abg. Dkehl slib ) und Beckh (kons.) treten falls für dte Forderungen ein. Alle Redner betonen, daß gast, insbesondere dte Kündtguna mit Nordamerika und womöglich un^e daS^littereffe d« Landwirt! Meiftbegünstigungs-Bkrtral auch die Kündigung d« Meistbegünstigungs-Verträge mit and«« überseeisch« Staat«, speziell Argentinien, fordere; nur der Abg. Wolffram (ltd.) tritt im Interesse von Handel und Industrie dm F irdecung« entgegen. Finanzminister v. Riedel «klärt, die Forderungen des Antrags Ratzing« bezüglich da Aushebung -er
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