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Dresdner Nachrichten : 16.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189711168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-16
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.11.1897
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42 Jahrgang. Om i LLvIn^Iu-« NnsOsn-dl., 8nriü, sienstr., i Lokv l'iockktrmrks, k'orimpr.-^. II.2UX). > k !L«I prjiwiirt. 80 000 8«ii< 1t i» ^»netinu. 6sE«scA/oss ^///5F///L>§§6/'. Alit ljt'ppttltnr l-usts»tlo«rlw^. OvVliU»ttMYL LotittvdLvk» Lok»41c>8. Tetc-gr.-Adresse: Nachrichten. Dresden OozekLvsäesMel i. »»»t»»««-> tilii^ti frieänck Lappisek PM> Ppniib-r z ltsdecc, «kMe «»kneiicr NE»k°l,tr.^M ^^ErMLM^8MkrSMr^r^L»r-^krr««r»»«»»ES^«W^8 e. lielütlcli üsiltiel lieuerls I'lit/- Iwrl ^I«rlv«v»a^ont»»»a8 Ilions1'ttrUuttüffntc ^Vftl86liIirU188tr. 30, k'erllkpr. I, 3300. »Welle ummisokuk- »epsnstun! fite Kagseatsurvl ^-Ue ftänrllsrl G ^ v^88HkN.A.l 'Oeinliarllt l.eupolt, ladabsr: <7anl 7uekIiLnä1uii§. §LLeM3trL88s 6. IZnöiit,!^ I^»rr«r in «vkt «-nzrlt^Iisn u «I«otnvl»ei» Vniter-I-«»Ivnz«ppv» von 8 cffß., Mkiittei'tv Koppen von 12 ^lß., ?«IviminünteI von 20 M. nn empkiolilt L'ivivIiH auo Vlrol. grö88to8 8p67,ialM8cMt't kür I-oftonkokIoiüunF, 28 Ki« I»Ivr«»,>«tN!>»88v 28, nobsa äom Lönigl. ^effloso. tßttt-u-k' Dilemma Badeni s. Hoinachrichten, Landl,igsverhandlungen^ Staaigbahnverivilknng, Vs»« FsUlgrs. Handels- und Gewerbekammec, Eiienbaonbrücke, Ruderocrern. Kirchen-Eoncert. Politisches. Der Polonitzmuß hat sich in Oesterreich zu voller Blvtbe ent faltet: nicht bloS der Chef der cisieilhanischen Regierung der habsburgiichen Monarchie, der Minister des 'Auswärtigen und der Finanzminister sind Polen, auch das Präsidium im Abgcord- netenhause führt jetzt ein Pole. Aber der Augenblick, ln dem Ritter v. Abrahamowicz unter dem stürmischen Beifall dek Slaven den Präsidentensitz bestieg und die Polenwirtdschast scheinbar bezeichnet zugleich auch den Beginn ihren Höhepunkt erreichte, ihres Niederganges. Die Präsidium im Reichsrathe deS Grafen Badeni; und slcrium von der Ministeranklage gerettet worden, czechlfche Antrag aus Ucbergang zur Tagesordnung erste Rede, die unter dem neuen gehalten wurde, ist die Nuckzugsrcdc nur mit knapper Nvth ist das Mini- indem der nur mit 177 gegen 17l Stimmen angenommen wurde. Zwar ist das immerhin ein Sieg, aber ein Sieg, der die Niederlage Badeni's nicht mir nicht abzuwenden vermag, sondern sie besiegelt. Die Regierungs mehrheit ist auf 6 Stimmen zusammengeschmolzen und über Nacht kann sie zur Minderheit geworden sein. Der größte Theil der bisher noch unentschiedenen Elemente ist zur Opposition über gegangen und droht auch den noch bei Badeni verbliebenen Rest der deutschen Abgeordneten zu sich herüber zu ziehen. Gras Badeni steht vor einem Dilemma: entweder er ver zichtet aus die parlamentarische Durchführung des Ausgleichs- Provisoriums mit Ungarn ober auf die Sprachenverordnungen. Ohne die Aushebung der Sprachenverordnungen und der nur hiermit zu erzielenden Beseitigung der Obstruktion erscheint der Ausgleich unmöglich. Für die Krone aber ist der Ausgleich eine im Interesse der Gcsammtmonarchic gebotene Nothwenoigkeit, die ungleich schwerer in's Gewicht fallen muß als die Aufccchterhaltung der Spracheilverordilungen und die Badeni'sche Ministerpräsident- schast. Sieht sich Badeni außer Stande, die Erneuerung des Wirthschoitlichen Ausgleichs mit TranSleithanien durchzusetz« n, so bleibt ihm nichts Anderes übrig, als zurückzuireten. Aber auch in dem anderen Falle vermag er der Niederlage nicht zu entgehen: denn zum AuSgleichspcovisvrium führt nur die Kapitulation vor den Deutschen. Vor der Hand hak er sich entschlossen zu bleiben und den Versuch zu machen, zunächst einen Waffenstillstand mit der Obstruktion auzubahnen. Er erklärte am Freitag, daß er und die Regierung noch nicht im Begriffe seien, zu verschwinden, zu gleich gab er aber auch seine volle Bereitwilligkeit zu erkennen, die durch die Sprachenverordnungen entstandenen Differenzen auf der Grundlage eines Kompromiss,s zu beseitigen. Um den Weg des Kompromisses gangbar zu machen, verzichtete er vollständig darauf, die Sprachenverordnungen auch nur noch niit einem ein zigen Wörtlein zu verth'etdigen; seine Rede führte vielmehr zu dem indirekten Geständniß, daß der Erlaß der Sprachenverord nungen, wenn auch nicht eine gesetzwidrige, so doch eine verfehlte Maßregel sei. Ja, er ging sogar so weit, zuzugeben, daß bis zu einem gewissen Grade die Opposition gegen diese Maßregel gerechtfertigt sei; .ich bin überzeugt." sagte ec zu den Deutschen, .daß Sie nur von dem Willen Ihrer national gesinnten Wähler schaft gedrängt so Vorgehen, wie Sie Vorgehen." Wiederholt betheuerte er, daß cs nicht leere Worte seien, wenn die Regierung ihrer Ueberzeugung über die Bedeutung des deutschen Volks- slammes und über die ihm in Oesterreich gebührende Stellung Ausdruck gebe, sondern daß sie dies durch Thaisachen beweisen wolle. Gras Badeni schlägt die Regelung der Sprachenfrage im Gesetzeswegc vor, und zwar sollen entweder aus der Initiative der Parteien konkrete Anträge gestellt werden oder, falls aus diesem Wege ein positiver Erfolg in möglichst kurzer Zeit nicht zu er zielen ist, will die Regierung die Frage selbst in die Hand nehmen und Alles einsetzen, um dieselbe einem friedlichen Ende zu- zusühren. Mit unzweideutiger Klarheit und Entschiedenheit haben die Antworten der Deutschen erkennen lassen, daß für sie der Weg zum Waffenstillstand und zum Kompromiß nur über die Svrachen- derordnungen hinweg führt. Die einzige Grundlage der Verhand lungen über die gesetzliche Regelung, darin kamen alle deutschen Abgeordneten überein, kann nur die Aufhebung der Sprachen- Verordnungen sein. Am wirksamsten wurde dieser Standpunkt von dem Führer des verfassungstreuen Grundbesitze-, dem Abg. Lärnreither, dargelegt. Gerade weil diese Gruppe sich durch ihre maßvolle Haltung auszelchnet, klang seine Absage so scharf und wurde seine Kritik des Badeni schen Systems so vernichtend. Ohne einen klaren entschiedenen Schritt des Entgegenkommens, der nach Lage der Dinge nur in der Beseitigung der Sprachen verordnungen bestehen kann, siebt es keinen AuSwrg aus der Situation. Zu diesem Schritte müßte sich aber Gras Badeni, nachdem er bereits die Unzweckmäßigkeit der Sprachenverordnungen zugegeben hat, um so eher entschließen, als er allein für die un selige Situation die Verantwortung zu tragen hat. Die Regier ung. führte der Abg. Bärnreither auS, hat dem nationalen Nadi- lali-mu- in einer Weise Vorschub geleistet, wie noch nie eine Regierung in Oesterreich. Sie hat einen Wall des Mißtrauens zwischen sich und der deutschen Bevölkerung errichtet. Die Deutschen in Böhmen sind verbittert worden und die Slaven in ihren Aspirationen weit über jedes Maß htnauSgegangen, während dir Regierung ruhig zugesehen hat, wie dir Kluft »wisch«« den beiden Nationen von Tag zu Tag geständniß Badeni's gegenüber, daß die deutsche Obstruktion nicht eine künstlich erzeugte, sondern aus dem Volke selbst hervoc- gegangen sei, erklärte der Führer des verfassungstreuen Grund besitzes mit Recht, daß diese Einsicht zu spät komme, denn der ursprüngliche Jrrthum deS Mimstervräsidenten habe ihn zu dem weiteren Jrrthum verleitet, zu glauben, daß man die Aeußer- ungen deS Volkswillens unlcrdrüclen könne, wie dies in Eger, Asch und Teticben geschehen ist. Der Abg. Bärnreither berührte auch die Frage der Rückwirkung der gegenwärtigen inncrpolitische» § Lage aus die Stellung der habsburgischen Monarchie nach außen. Was er hierüber bemerkte, war so maßvoll und so echt staatS- männisch besonnen, daß er der Zustimmung aller national- gesinnten Reichsdeutschen, die bei aller Herzlichkeit der Sympathien nicht die realpolitischcn staatsrechtlichen Erwägungen unbeachtet lasse» j können, sicher sein darf. Einerseits betonte er, daß das Bündiuß mit dem Deutschen Reiche nicht nur ein natürlicher Zusammenschluß der beiden Großmächte im Eentrum von Eurooa zur Erhaltung des Friedens, sondern auch eine Herzenssache des deutschen Balles in Oesterreich sei und daß man daher die Gesühle der Deutschen nickt mrßachren türse; andererseits aber protestirte ec mit Ent schiedenheit gegen die Haltung derjenigen seiner österreichischen SkammcSgenosien, die, wie es die Scvöiicrer, Wals und Genossen thun, den österreichischen StaatSgebanken verleugnen und die Bereinigung mit dem Deuriche» Rüche erstreben. .Solche Utopien," meinte der Abg. Bärnreither, .liefern den Gegnern eine Wusse in die Hand; sie verletz » aber auch unser österreichisches Empfinden, sie schwächen das Bewußliein der Setvsthme, aus die wir in dieser Frage ganz gewiß allein angewiesen sind, und sie erschweren es uns unenviich, daß wir Deutiche lalle uns zulammenichireßeii zur Beriheibrgung der nationalen Rechte." Die Rede Bärnreither'S gipieire in der eindringlichen Mahn ung an alle Deutschen Oesterreichs, in nationaler Beziehung zusammenzustehen und in Bezug aus die trennenden Partei differenzen Toleranz zu üben. Wenn diese Mahnung befolg! wird, dann bedart es auch nicht mehr lener bedenklichen Ovstruktirms- wiltel, die das parlamentarische und konstitutionelle Leven nnmög sich machen, am dem Deutschthnm die ihm zukommende Stellung i» Oesterreich zurückznerobern. Das hat die Freitags - Sitzung des Abgeordnetenhauses gezeigt, die in der Hauptsache innerhalb der Grenren der parlamentarischen Ordnung und Gesittung so ve,sausen ist, daß die Deutschen, weit sie zum crtten Male vis aus wenige Ausnahmen treu zasammenitanden, die Hoffnung schöpfen dürfen, aus eigener Kraft den Sieg zu erringen. shernschreib- und Ferittvrech-Berl-tite vom 15. November. * Berlin. Der Disciplinarhos für die Schutzgebiete hob die Vorenticheidnng gegen Dr. Peters auf, erkannte Peters als schuldig i» vollem Umsanae der Anklage und erkannte aut Dienst entlassung. erlegte auch dem Angeklagten alle Koste» aus. Berlin Der Kaffer stattete Nachmittage dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe eine» längeren Besuch ab. — Heute Abend qtevr schatziekreläc Gras Posadowsky oen Mitgliedern des heute zu- s.rmmngerretenen wirltnchaftlrchea Ausschusses zur Begutachtung und Bviberarhung hanbeispoffttscher Maßnahmen ein Liner, zu welchem das Erscheinen des Kaisers erwartet wird. — Die deutsche Kceuzerdivision tn Oltasien har, wie schon gemeldet, den Bcieht erhalten, an der Schantungkaite. in der Nähe des Ortes, wo die E.mordang der deutschen Missionare stattgetunden hat, anzulausen. Wie die .Nakional-Ztz." weil« erfährt, hat sich die Kreuzerdivssio» nach der Bucht von Kiankschau, als den sür die Durchsetzung einer unverzüglichen Genugthunng am besten geeigneten Hafen begeben. — Der sächsische Generaimajoc Hingst erhielt den preu ßischen Kconenorden zweiter Klaffe, der Fffrgeludjukaitt des Königs von Sachten Maior Senffl von Piffach und der «ächsffche Oberstabs arzt und Leibarzi des Königs Selle den preußischen Krone»orden dritter Klasse. Las Otffziecskreuz des sächsischen AibcechtsordenS er hielten: Masoc von Guretzky-Cornitz vom Generalitab des säch sischen Armeekorps, Major Gral von Hutten-Eaoski ü la nuito des zweiten heffnchen HuiarenregimentS und Maior Eben vo» dem selben Regiment: das Ritterkreuz deS sächsffchen Albrechksordens Premierlerttnant Freiherr von Bcautieu-Marconnan vom dritten Hess, chen Jnmitterieregimeat. — TaS Kaiser!, statistische Amt ver öffentlicht die erste der von letzt ab halbmonatlich erscheinenden Unversucht über die Ein- und Ausfuhr von Geireide und Mehl. Darnach betrug in der Zeit vom I. Januar bis Ende Oktober ds. Js. die Gesammteiniuhr an Weizen 15,354,421, Roggen 8.9t0.741, Gerste 9,758,017, Haler 6,000,814, Weizenmehl 311.605 und Roggenmehl 13,598 Dopvcleentner. Der Eintuhrüber'chuß betrug in demselben Zeitraum in Weizen ll,966,2l1, Roggen 6,705,576, Gerste 9,55 >,220 und Hafer 5,139,628 Dopvelcentner. Äerlin. Zam Llvvr'schen Thronwlge-Strett veröffentlicht die .Deutsche Jurfflen-Zettung" den Protest des Fürsten Georg zu Scha»mburg-Lippe gegen den Entwurf des Lippe »chen Tbron- fvlge-Gefftzrs, durch welches die Thromolge--Berechtigung der Söhne n»d Brüder des Grafen Ernst zur Lippe-B>eitetteld und ihrer Descendenten aus deren zur Zeit bestehenden Ehen ausdrück lich fcstgestellt werden soll. Der Protest hebt hervor, der Thron- solgefähigkeit der Söhne des Grasen Ernst stehe die Thatsache entgegen, daß ihre Mutter, gebocrne Gräfin Karoltnc von Wartens- leben, eine Dame aus niederem Adel sei, die mütteilichcselts der bürgerliche» Familie Halbach aus Amerika entstamme. Analog be stehe dasselbe event. der Descendenten der Brüder des Grasen Ernst, sofern dieje nicht mit Damen von hohem Adel vermähtt seien. Letztere- fei bisher nur bei dem Grasen Friedrich Wilhelm der Fall, der mit der Gcäsin Gisela zu N enburg-Büdingen vermäblt sei, während die Gemahlin des Grai n Leovold, Gräfin Frieda von Schwerin, und des Grafen Rudolf Pltnzessin Loulie v. Ardrck dem nlederen Adel angehörtc». Nachdem das Schiedsgericht den Grasen Ernst als Agnaten deS Llppe'ichen, also eines souveränen deutschen Fürstenhauses anerkannt habe, finde auf ihn und seine Bruder hinsichtlich der Ebcngedurt das Recht Anwendung, wie es im Laufe dieses Jahrhunderts, insbesondere seit Inkrafttreten der deutichen Buadcsakre für die souveränen Häuser Geltung erlangt habe. Köln. Laut der .Köl«. Ztg." landete die Kreuzerdivision in der Kiavtschau-Bucht Truppe«, um vo« dort, M dem dem Thal- "^ÄWN"»irie«St«>. 1« Nadelnder 1897. verschärft wird. Dem Ein- ort Nächstliegenden Hasen, einen entsprechenden Druck auf die chinesiiche Regierung auszuüben zur baldigsten umfassenden Er füllung der deuiicherseits anläßlich der Ermordung zweier deutscher Missionare sowie der Zerstörung der deutsche» Mffsion erhobenen Forderungen. — Dasselbe Blatt erfährt, die beide» großen Kriegs schiffe .Franz Joseph" und .Wien" wurden nach Mcrsina gelaust, wo sie nölhigenfalls am Donnerstag das Bonibardement eröffnen sollen, falls die Türkei hartnäckig bleibe. Kiel. Tie im lpeschen Haien anwesende KriegsIotte hat heute als am Jahrestage der Proklamirung der Brasilianischen Republik zu Ehren des hier vor Anker liegenden brasilianischen Kreuzers „Tupuh" Toppen geflaggl. Es wurden zwischen den brasi- Uriiwchen uno deutschen Kriegsschiffen Salutschüsse gewechselt. Wien. Die vom Botschafter von Calice gestellte Frist für die Erweisung von Genugthunng läu>t Donnerstag ab, falls die Turtti die ihr gestellten Bedingungen nicht erfüllt, dürste Adana beschossen werden- Zwei österreichische Kriegsschiffe sind vor Adana erirgetrosfen. Paris. Der frühere Militär-Attach« der deutschen Bot schaft, Oberst v. Schw.crtzkoppe», wurde anläßlich seines Scheidens von Paris heule N.cchm ttag vom Präsidenten Faure empfange». Paris. Scyeurer-Kestner hat an den ehemaligen Accrllerie- Hauptmann de Rougemont ein Schreiben gerichtet, in welchem e>^ sein Bedauern darüber aussprichr, saß oer Name de Rougemont's! mit der Dre»fflß-Affairc in Verbindung gebracht worden sei uno Roagemont gleichzeitig seine Hochachtung ansdrückt. Rom. Grnsrppe Verdi'S Gattin ist im Alker von 81 Jahren in Basseto gestorben: sie war ernst eine berühmte Sängerin Zürich. In Aagersihl wurde Pfarrer Pflüger, ern Sozial demokrat, zum Skadrvsarrer gewählt. Pflüger ist als Mai-Feit- rcdner und sozialer Veriammltingsredcrer besonders hervorgetreten. Madrid. Ja Valencia verursachte ein Wolkendruch lleber- schwemmungen. Ein einstürzerdes Haus begrab eine ganze Familie. Zu einer Gemeindeschule mußte eine Brücke geschlagen werden, um die Kinder zu retten. Durch die Straßen fahren ständig Rettungsboote: zwei Vorstädte sind vollitändig unter Wasser. Biele Leichname treiben den Strom hinunter. London. Eine Konstan rnopler Deoesche meldet: Im Hin blick auf den von der Türkei geplanten Einkauf von Kriegsmaterial verständigte die russische Regierung am Freitag die Pforte, wenn die Kriegsentschädigung für andere Zwecke a s den Truppenrückzng nnd z» dringendsten Bedürfnissen verwendet werde, werde sie I Vü Mill. Ptund Sterl. als Rückttnud der Kriegsentschädigung von 1878 beanspruchen. Odessa. Aus einem nach Wladiwostok abgegangenen Dampfer der freiwilligen Flotte befiaden sich der neue SkaatSchei des Amnr Mtlitäivcsirks sowie :10 Offiffe e, 2 Militärärzte und 763 Kosaken, welche zum Schutze deS Baues der Manlschurei- Effenvahir verwendet werden, linier den Schiffsgütern befinden sich 180,000 P„d Schienen für die genannte Effenbann K o n sta n t iii o p e l. Mit der Ottom mischen Bank wurde eine Anleihe von 800,000 P'nnd abgeschlossen, die jedoch noch nicht mikerzeichnct ist. Die Pforte ietzce die Botschafter von dem Abschluß der Anleihe in Kenniniß, zu deren Rückzahlung die erste Rate der Kriegsentschädigung vom griechisch-türkischen Kriege ver wendet werden soll. Die österreichisch-ungarische Botschaft ant wortete, sie könne vor Regelung der Affaire Brazzasolli und der Angelegenheiten der Ocientvahn den Abschluß der Anleihe nicht zur Kenittaiß nehmen. Der österreichisch-ungartsche Botschafter ttcllte in einer dem Minister deS Acußere» Tewfik Pascha persön lich überreichten Nore sür die Erfüllung der geforderten Satis- >'aktion eine Frist bis Donnerstag Mittag und theille mündlich mit. wenn dieselbe nicht erfolgen sollte, er Donnerstag abrersen würde. In einer gleichzeitig üverrerchren zweiten No e wird für die Regel ung verschiedener Angelegenheiten der österreichischen Orientbahn. welche theils anerkannt, kheits unen'schieden sind, sür welchen THAI je och vertragsmäßig ein Schiedsspruch vorgesehen, gleich falls bis Donnerstag Mittag die Form einer bindenden Erklärung gefordert, da die wiederholt in dieser Angelegenheit unternommene» Schritte Von der Pwrte eine ausweichende, nicht entsprechende Erledigung fanden. Der Sstecreichiich-nngacrsche Bottchaffer theiltc teuren Botschafter-Kollegen den Inhalt der beiden gestern über reichten Noten mit. Im Wdiz-Kivsk fand ein Mintsterrath statt, der sich mit den beiden von der öilerreichisch-ungarffchen Botschaft überr ichten Nore» befaßte. — In der gestrigen Versammlung der Botschafter wurden die Angelegenheit der GrenzregulirungS-Kommis- sion ivwie die Schmierigkeiten besprochen, welche dre tückische Regierung der griechischen Schifffahrt bereitet habe. Letztere sind inzwischen gcößtentdeils behoben. Die europäischen Mitglieder der Gcenrregulirnngs-Kommilsion beantragten wegen des die Arbeiten hindernden Unwetters den Aufschub derselben bis zum Frühjahr Konstantinopel. Ueber die Angelegenheit bezüglich deren der österreichisch-ungarische Botschafter der Pforte vorgestern zwei Noten überreichte, ist bis zur Stunde noch keine Entscheidung erfolgt. In diplomatischen Kreffen herrscht allgemein die Ansicht, daß die Pforte die verlangte Satisfaktion geben werde, da sie sich im ausgesprochenen Unrecht befinde. Diese Genugthunng soll be kannrlich in der Absetzung des Balis von Adana und des Mutessa» riss von Mersina sowie in dem feierlichen Ehrenialut sür die Flagge der österreichisch-ungarischen Konsulats-Agentur in Mersina in Gegenwart eine- Delegirten der Botschaft bestehen. Aus der österreichisch-ungartichen Barschaft werden bereits gewisse Vor kehrungen sür die eventuelle Abreile des Botschafters getroffen, welche unverzüglich Donnerstag erfolgen wird, falls die Forderungen des Botschaft«- bi- dahin nicht «füllt sein sollten. Athen. Kammer. Der delyannlstrsche Kandidat für den Vorsitz in der Kammer, Romas, vereinigte aus seine Person 88 Stimmen: 64 Stimmen lauteten zu Gunsten des Kandidaten der vereinigten anlidelyannistischen Gruppe, Nontostavaos. 8 Zettel waren undeschrteben. Drei Mitglied« enthielten sich der Ab stimmung. Havana. Die Aufständischen griffen die Stadt San Inan Gerasa an, wurden ab« nach einem deftigen Kampfe, an dem sich auch die Bewohn« d« Stadt betheiligien, zurückgewarfen. Die Aufständischen ließen 8 Todie zurück. — In der Nähe von Santo eS Spirlto erplvdirte eine Bombe aus der Bahnstrecke in dem Augenblick, als ein Zug die Stelle paisirte. Zwei Reisende wur den verwundet, vier Waggon- zerstört. Tanger. Der dem Sultan gehörende Kreuz« .Haffani* Ist hl« etngctroffen, um Kohlen einzunevmen. Der Kreuzer wi» heut« Abend mit marokkaniichen Truppen nach Melilla abgehe«, wo die Truppe« gelandet werde« solle«, um gegen die Riffptraten »u mars chtren. 3 L 2. s -r r » LZ tltZ' °ZLZ- --ei >j'^ LH. W'
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