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Dresdner Nachrichten : 27.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189807271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-27
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.07.1898
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Be»ugSgebübr vlerleltäbrli» Mt 2,bo. durL dH «oll Mk. L7S. Die »««»»me «,» »n«tndl,u»«r, türdte «cicklie Nummer er'otat tu der .Vauv»«t»ai,oti>lle. Marieiilrrgs. u. M den Nebenannabmettcllcn v Bonn »> btd 2 Nbr Nactnn LonmaoS nur Manenltr. »8 v, n-'/-i UlirMItta,». Anzeigentarif. kte Ildaltj,« GnindMIe na «Ltsbent tb P», .»btund:,un«en au» der Vnvat- 'eiteHellervD«. :Dovpel»tte.unterm ls«r«m !2>n»e<»udd «oD«. SNimd> ikile >ur Mouiaae oder noch gelitaaen «V«a. olir Samiliennail,riale» »co. de,, so Bl. — Rukwoclloc «ultrSre nur «e,«i> Vorau-be-ablun«. Beleodlätlerwer»m l»Pt.derrchnet. Üur Rückgabe e>nae«andter tzchntt« Kucke keine verbindlick«te>t. fternivrechantchluh: Luet I »a. »l u. Ur. «»««. Lie Dreitduer Nachrichten ertcheinen tu» lick« Mörsens. 43. Jahrgang. <2«. U"k1tosvr»ut0ll Lr. Ll^jonikt tlou voll 8aokr»oll SI»av«»I»«>«», I>v»8vrt8. Liorslvsrlcunf lbne»»,«1«-n, kllenerlitt 2. Telear.-Adressc: Nachrichtm, Dresden. ?Irotv8r»x!ü»s1l» § üppsi'sle ill roü L-jh-r boi ^ Lmil ^VUusejiv A Hlwntlrslr. 20 ' fLeico lisvLkräk»^-, . L6ll»r->^okLLllntr»!s8«). ItEti'ti k«l Vrvräoll. l-'rUitloa: *. l^rprid,-. Üorl'n kriLülcsiirt».^., ^ Üro^itta, koäsokrzek j. v. Airoi. Itvll. A ^ULkiUrrliclisr a»oti »mtVtzriA 2vqvu 20 l'ke. ill ^ ^ ür:vkm»rltau. uuri ncln-W-li« kortiKllS L.ä.LlLr^ttkLl1e HI»x: Hun»tli katr-a. Lo4v. VsisollLsil»- USLrvickLiu MWMU> » rtrssro ZV. UoM«Isi»llt llreer K. L lloboit <I»r ?r»u ?rtr>i«»» ier!»änvt> Luxuet. > » vvntu r- «K U8H vrlLttut »rr augssrzsvStrrrllotr bilUzorr Vrsisov. "HW t.e»eUnser I88S » kixens 8trod- llllck Pslrdutfsbrik « r«nupr. ü»vv. kSssr-tzWürrAktzAKa««' i»««««SM»Vrr«r««W r . r LMM Kim , lNLCti .V1L088. vro»s, li»e»r von ksrl» unck 8rSss«!. üemried klsÄ LoiUsksrLLd lli'erliliei' Vvrmvkv1llll88-Laslall von Otto vullaer, Rr. 2(^5. Die Türkei. Hasnachrichte». Becrdigitiig des Begründers der ..Dresdner Nachrichten", Gestimmt- raihSlitznng. Hamdnrger Tnrnkest. Berdandstag der Schuhmacher-Innungen Sachsens. Muthmahl. Witterung: Heiter, wärmer. Mittwiick,, 27. Aiili 18S8. P»UM»,». Die Berschärfung der chegeniähe im Trient nimmt wieder zu. Die vier Mächte Nukland. Frankreich. England und Italien wallen das von ihnen beichlossenc Statut für die vrvvisoriiche Verwaltung Kretas unbekümmert um den Protest der Pforte prak tüch durchführen. Mit der Wahl des BerwaltungSkomiteeS durch die kretische Nationalversammlung beginnt der Versuch, rin lut aeeompli z» schassen, während die Pforte aus entschiedener Verwerfung des Statuts brharrt und diesem iede verbindliche Basis abspricht, da eine solche allein durch Vereinbarung mit allen sechs Großmächten geichafsen, nicht von vieren dekretirt werden könne. In der That kann der Pforte die Anerkennung der Revo lution, welche in einer Anerkennung der Machtvollkommenheit icnes Komitees liegen würde, nicht zugcmulhet werden. In Achen macht das VerwaltungSstatut allgemein den Ein druck, daß nun die türkische Herrschaft aus der Insel tliatsäch- lich beseitigt sei, obwohl dasselbe über die offene Frage der Be setzung de-S GvuverneurvvstcnS und über die Frage der Entfernung der türkischen Bcsaßung von der Insel selbstverständlich schweigt, und der Hellenismus erblickt darin einen Schritt vorwärts ans dem Wege zur vollständigen Autonomie und zur späteren Bereinigung mit Griechenland. Jedenfalls würde das für Kreta sprichwörtliche Parteitreibeu nicht auSbleiben und bald auch die rivalisirenden Mächte, die mit dieser „Autonomie" im Grunde nur eine Art „Kondominium" eingerichtet haben, um inzwischen ihre Sonder Interessen zu fördern, in unheilbaren Zwiespalt bringen. Wir haben, so führen die „Hamb. Nachr." ans, die Autonomie Kretas von Anfang an eine verfehlte Idee genannt. Die weitere Ent wickelung wird ihren Nonsens darlegen. Zu dieser Farce würde eS nicht gekommen sein, wenn man in Europa mit dein Orient im Allgemeinen und mit den Türken im Besonderen besser bekannt wäre. Noch immer gehört es zum guten Ton. über die Türken los- zuziehen. als handele cs sich ihnen gegenüber nm einen Kampf der Eivilisation gegen die Barbarei. Als die Armenier die ihnen von London auS sousslirte Komödie spielen wollten, wurde diese zur Tragödie: denn der Türke machte schließlich von seinem HanSrccht Gebrauch und ertheilte den Störensri^en eine derbe Lehre. Die daraus hervorgegangcne Türkenheße der legten Jahre ist das Er gebniß der Ränke Englands, daS durch Emissäre. Missionare. Geld und Versprechungen die Armenier znm Aufstande gereizt batte und alSdann planmäßig beflissen war, die Thatsachen voll ständig zu verdrehen, die Aufrührer zu verfolgen, sie zu armen Christen nmzustempeln und die sich mit Recht wehrenden Muselmanen als Bluthunde z» verschreien, kurz, die ganze Christenheit gegen den unaussprechlichen Türken (mit Gladstvne zu reden) auszuhehen. Da durch wollte England die türkische Regierung für ihre Abschwenkung von der englischen Politik strafen und zugleich die Aufmerksamkeit Europas von der egyptischen Frage und von Südafrika ablenken. Dieselben Beweggründe ließen England die kretische Frage und die griechischen Wirren in Scene sehen, und auch diesmal wurden von englischer iund griechischer) Seite die schamlosesten Lügen über türkische Greuel in die Welt gesetzt, während, wie heute scststcht, gerade die „christlichen" Kreter und Griechen es waren, die sich der schaurigsten Thaten schuldig machten. Ueberall waren die Musel manen der angegriffene und zur Vergeltung gereizte Theil. Die europäische Welt ist unglaublich wenig unterrichtet über türkische Dinge. Man weiß in Europa nicht, wie Dr. H. Barth in einer eben erschienenen und im Nachstehenden benutzten Broschüre: „Türke, wehre Dich", bervorhebt, daß sich kein Staat freierer Ge setze und thatiächlich auch größerer Freiheiten in politischer und religiöser Hinsicht erstellt als das Lsmanische Reich; man weiß nicht oder vergißt, daß es selbst in den Zeiten, da in Europa die Arbuez und Torguemadas hausten, den Türken niemals eingefallen ist. den unterworfenen christlichen Völkerschaften ihren Glauben zu nehmen: daß Armenier, Griechen. Katholiken, Juden, kurz. Alle unter ottomanischem Icepter von jeher ihre freien, nahezu unab hängigen Gemeinschaften bilden; daß die Steuern minimal sind, ia. in den Städte» oft nur aus dem Papier stehen; daß der Militärdienst nur den Moslim trifft. Plan weiß in Europa auch nicht, daß die ganze Staatsverwaltung mit christlichen Funktionären durchsetzt ist, daß der Staat keinen Unterschied zwischen Reichs- angrhörigen verschiedenen Glaubens kennt, daß die Christen sich allermeist einer wirthschaftlich beneidenswerthen Lage erstellen. Objektivität und Toleranz läßt die Türken als Das erkennen, was sic wirklich sind, eine Nation, die man lieben muß. weil sie neben wenigen und menschlich verzeihlichen Fehlern so viele anerkannte Vorzüge besitzt, unbedingte Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit, an geborene und unbeschränne Nächstenliebe kauch gegen Anders gläubige), religiöse und politische Toleranz wie keine andere Nation, Mäßigkeit und gänzliche Enthaltung von Alkohol, Würde und gastliche Höflichkeit, theilnehmendc Liebe zur Thierwelt, end lich peinlichste Reinlichkeit. ES Verlohnt sich wirklich, gegenüber dem Voraeben der die Türkei drangsalirenden Mächte, daß sic die orientalischen Christen vor der Unterdrückung durch die Türken retten und ihnen zu einem menschenwürdigen Tafeln verhelfen müßten, die thatsächlichen Zu stände zu beleuchten und dadurch die lediglich von den selbst süchtigsten Interessen beherrschte Politik dieser Mächte bloßzustellen. Hätten die Türken (nach christlichem Vorbild) die unterworfenen Völker mit Feuer und Schwert zum Islam bekehrt, so gäbe eS heute weder eine armenische noch eine kretische Frage. Anstatt dessen ließen die Türken, wie der Koran gebietet, Jeden nach seiner Faron selig werden Das oSmanische Reich war das einzige Land ohne Inquisition und Scheiterhouken. Bezeichnend für die türkische Toleranz, die erst gegenüber blutiger, systematischer Reizung schwindet, war die Behandlung des erstürmten Konstantinopel. Mahmud kl ließ durch Herolde die Christen auffordern, nn besorgt ihren Geschäften nachzugchen. und ehrte den griechi scheu Patriarchen auf's Höchste, befreite auch alle ihm untergehenen Priester für alle Zeit von Steuern und Abgaben. Daß andererseits die türkischen Heere im Kriege nicht säuberlicher verfuhren als christliche, ist natürlich, aber davon abgesehen, ist die Toleranz gegenüber den Christen im Reiche stets znm Ausdruck gekommen. Tie Türken lassen eS zu. daß Religionsgesellschafteil aller Art ihre Thätigkcit entsalten, haben bei Beginn des türkisch griechischen Krieges «ogar geduldet, daß ans türkischem Boden Ge bete gegen die Türken und Ausrufe zum Eintritt in die griechische Armee verlesen wurden. Was die Christen im türkischen Reiche angelst, so hebt Körte in seinem trefflichen Merkchen „Anatolische Skizzen" im Allgemeinen und vom deutschen Gesichtspunkt aus die moralische Minderwerthigkeit des orientalischen Christen gegen über dem Türken hervor, den man achten und lieben müsse, während jenem vielfach ganz andere Gefühle gebühren; wer sich ans die gewandten, allezeit bereiten Armenier und Griechen stütze, werde betrogen und vcrratken: nur das Vertrauen der Türken und der übrigen Muhamedaner^lebe eine sichere Grundlage, und das wolle durch Achtung vor ihrer Sitte und Berständniß für ihr Voiksthlim erworben sein. Der Grundzng des türkischen Charakters ist Gutmüthigkeit. natürliche Temvkratie und absolute Ehrlichkeit. Dem gesellt sich ausgeprägter Familiensinn, rührende Eltern- und Kindesliebe, sowie ltrotz der fast nur theoretischen Polygamie: tiefe Sittlichkeit und Abscheu vor aller europäischen Verderbtheit. Der Türke ist, wie F. v. Löher schreibt, offen und ritterlich, ohne Fatsch und von Herzen gütig und wvhlthätig. Auch v. d. Goltz, Vambsrv, Körte u. A. rnhmcn des Türken innere Vornehmheit. Im Punkte der Humanität ist die denwkratisch organisirtc türkisch-muhamedanische Gesellschaft der christlich-europäischen lange vorangegangen nnd ihr in der praktischen Menschenliebe noch heute weil üverlegen. „Der Osmane übt Mildtbätigkeit im weitesten Sinne als etwas Selbst verständliches und ohne jede Schaustellung." schreibt Murad Efendi. ..und die Hilssbcdürfligkeit verleiht in seinen Augen dem Bedürf tigen heilige Rechte, ohne daß ihm sein Zustand die allgemeine Mcnschenacytnng schmälern würde." Was den Türken noch weiter auSzeichnct. ist sein Anstand, sein Ernst, seine Winde ge paart mit ansgesnclster Höflichkeit. Seine Ehrlichkeit in Handel und Wandel ist eine unbedinatc, und die Treue, mit der der Türke Wort hält, ist stets gerühmt worden. So spricht auch Moltke immer von den „ehrlichen" oder den ..braven" Türken, und kein Geringerer als Fürs! BiSmarck har sie für „die einzigen Gentlemen des Orients" erklärt. Bei einer angeborenen Intelligenz, die nach der Meinung aller Kenner die des orientalischen Christen übertrisft (wenn auch nicht im Handel und Schacher), ist der Türke der beste und treueste Staatsbürger. Das türkische Volk steht immer und unter allen Umständen hinter der Regierung, um — wie aller Aufruhr gezeigt hat — slaatSgefährlichc revolutionäre Elemente unschädlich zu machen, und beweist im Sturme Spannkraft und jugendliche Energie Wäre Europa, wäre «eine Diplomatie mit der Wirklichkeit der Dinge im Orient bekannt, so hätte man nicht zu „Reformen in der Türkei" drängen können, die in unversöhnlichem Gegensätze stehe» zu orientalischem Wesen und orientalischer Kultur nnd daS Gefüge des Reiches lockern müssen, ohne auch nur den angeblich verfolgten Christen Nutze» ru bringen. Wie alle Staaken, hat auch die Türkei ihre Schäden, was aber heute dort zu be klagen ist. rührt zum größten Theil von jener überstürzten, mißver standenen. den gegebenen Verhältnissen durchaus widersprechenden Reform" her. Wenn aber irgendwo die Rcformsucht der europäischen Mächte unangebracht war, so ist das aus Kreta, wo «darüber istalleWelt heute einig) die anständige und ehrliche nnihamedanischc Bevölkerung seit Jahrzehnten unter der Verkommenheit der mit Europas Huld und Interesse )!> beglückten Christen leidet. Wie die europäische Diplomatie «mit Ausschluß der deutschen und österreichischen) fort fährt, sich unsterblich zu blamiren, sehen wir mit Bedauern. Vielleicht wird ihr schon dort eines Tages das türkische „Die Hände davon!" entgcgentölien. Arrnschreib- nnd Atrnsprkch-Berichte vom 26. Juli. Berlin. Der Kaiser spendete der Gemeinde Bürgeln in Hessen-Nassau ein Geldgeschenk ini Betrag von 10.0t» Mk. zum Neubau eines Schulbauies. — Aus Coburg wird gemeldet: Nach den Hosnnchrichlen bat sich der Kaiser von Rußland aus längere Zeit für de» Herbst znm Besuch in das Jagdschloß Oberhof an gemeldet. — Fürst Ferdinand von Bulgarien ist mit seiner Ge mahlin und dem Prinzen Boris, in strengstem Inkognito reisend, hier cingetrvsfen. Er gedenkt einige Tage in Berlin zu bleiben. — Der Staatssekretär des Reichspostamts von Podbielski hat auf seiner Reise nach Oesterreich Ungarn, den Balkanstaaten und der Türkei mit den dortigen Post- nnd Telegravhenbekörden eingehend verhandelt und das günstige Ergebnis; erzielt, daß verschiedene Gegemeitigkeitsverträge abgeschlossen werden konnten, für die natürlich noch die Ziislimmung der Volksvertretungen eingeholt wer den nniß Es wird bestätigt, daß es sich auch um die Anlegung einer direkten Telegraphcnverbindung zwischen Berlin und Bukarest handelt. — Die kirchliche Trauung des Herzogs Ernst Günther zu Schleswig- Holstein mit der Prinzessin Theodora von Sachsen-Coburg wird i» der herzoglichen Hvikirche ru Coburg, wie jetzt entgiltig gemeldet wird, durch den Pastor Bkuhlenhardt aus Primkenau, den früheren Erzieher deS fürstlichen Bräutigams, vollzogen werden. — Ueber die Brüsseler Znckerkvnferenz ist, ivie aus London gcnieldet wird, ein Blaubuch vertheilt worden. Danach ist Frankreich das einzige Land gewesen, welches sich gegen die völlige Abschaffung der AuS- stihrpramien ausgesvrochen hat. Rußland hat es abgclehnt, die Frage seiner LandeSgesetzaebung in die Erörterungen zu ziehen. Beide Länder haben auch einem von dem Vorsitzenden der Kon ferenz gestellten Kompromißantraa ihre Zustimmung nicht ertheilt. Schließlich kam man dahin überein, Belgien solle die Erörterungen auf diplomatischem Wege fortsctzen und die Konserenz wieder zu sammentreten, sobald ein Resultat erzielt sei. Berlin Heute Morgen kurz vor 6 Uhr ist auf dem Neubau der bekannten Philharmonie in der Bernburgrrstraße, angeblich infolge ungenügender Verankerung, ein Baugerüst nach der Straße zu eingestürzt. Die auf demselben beschäftigten Arbeiter wurden von den Trümmern bedeckt. Einige sind schwer verwundet, doch ist bis jetzt kein tödtlicher Unfall gemeldet. - Durch das Springen eines Schwungrads ist heute Nachmittag in dein Großgrnnditück Andrrashof eine große Verwüstung angerichtet worden. Das Haus besitzt eine elektrische Eentralniaschinen-Anlage. Das große Schwungrad sprang, während sich alle Maschinen in vollem V- triebe befanden, in niedrere Stücke. Außer einer die Ttraßc vassirenden Fra», die von einem durch das Fenster geflogenen Eiscnstück ,zelrvffen nnd leicht verletzt wurde, trug merkwürdigerweise Niemand schaden davon. Mehrere Personen wurden durch de» starken Luftdruck zur Seite geschleudert, aber nicht verletzt München. Heute Vormittag fand in Anweienheii des Prinz Regenten und zahlreicher anderer geladener türillicher Gäste die Trauung der Herzogin Sovhie von Bauer», Tochicr des Herzogs Karl Theodor von Bauern, »ist dem Gicffen Testung Detlenvach statt. An die Trauung schloß sich ein größeres Dine:, hei welchem der Prinz-Regent Lnitvold den Trinrivrnch aus die Neuvermählten ausbrachtc. Augsburg. Gestern erschoß sich, wie die „Augsb. Abend zeitung" meldet, in Tieuzc der Kommandeur der tz. bäuerischen Kavallerie-Brigade. Generalmajor Freiherr von Pcchmann. Der Grund deS Selbstmordes ist nicht bekannt. Pest. Die Waciiemnagazine der neue» Peiler Jutespiuncrei sind vollständig iiiedergcbranitl. Der Schaden wird aus 250oM Gulden geschätzt, ist jedoch durch Versicherungen gedeckt. London. Wie aus Waslnngton gemeldet wird, beschäftigt sich die dortige Regierung noch immer mit der Frage der Zukunft der Philipvinen. Plan ist dabei nicht srci von Besoraniß. Ein Waihingt-ner Diplomat erzählte einem Redakteur des New-Norker ..Sun" daß Gerüchte über eine euroväiiche Kombination gegen die Vereinigten Staaten vorlägen. Es schwebten zwischen den Mächten Verhandlungen über die Absichten der Vereinigten Staaten über das eroberte Gebiet. Die srcmdcn Regierungen, einschließlich China und Japan, hätten sogar schon ihre Vertreter in Washington in- struirt, sorgfältig über dieie Frage zu kom'crircn. — Das Auswärtige Amt in Washington läßt oinziell verlauten, daß Amerika in keinen Vorschlag sür einen Waffenstillstand cinwilligcn könne, der nicht zugleich von den Grundzügen der Fricdensoedingungcn begleitet ici, die Spanien anzunehmen bereit «ei. * London. Wie das Reuter'sche Bureau aus Washington meldet, ist Grund zu der Annahme vorhanden, daß vorbereitende Schritte zur Einleitung von FriedenSvcrhandlungen bereits aetban worden sind. Indcß ist cs augenblicklich unmöglich. Einzelheiten über die Verhandlungen oder auch nur eine offizielle Bestätigung zu erhalten. * M a n ch e st e r. Als der Richter Paria von dem hiesigen Gericht einen Urtlicilsivruch gestillt hatte, wodurch dem Gerichts diener Daulor wegen schlechter Führung ein Attest aberkannt wird, sprang Danlor ans und gab aus de» Richter drei Revolverschuffc ab. Der Richter erhielt am Halse und am Kinnbacken Verwundungen. Der Angreifer winde verhaftet. Belgra d. Auf die Ansragc eines Krondepmirten wegen der Unregelmäßigkeiten bei der Mviwpolverwaltung erklärte der Finanzmitiister, die Monopolverwaltuag sei vollständig korrekt ge- tnhrt worden. Die Gerüchte seien dadurch entstanden, daß der, Rechnungshof eine ordentliche Revision vvrgcnvmmen habe, welche! übrigens ergeben habe, daß nicht nur keine Unterschleffc. »pudern! überhaupt nicht die geringste Unregelmäßigkeit vorgekvminen 'ei. New-Aort. Eine Depesche des „Evening Journal" ans Washington meldet, der deutsche Botschafter von Hollehe» habe dem Präsidenten Mac Kinle« ein Schreiben des deutschen Kaisers überreicht, in welchem Te. Majestät das Einareisen des Admirals von Diederichs vor Manila desavvuire. Wie Wolff'S Telcgraphcn- bureau erfährt, entbehrt die Nachricht jeder Begründung. * Washington. General Mikes ist bei Gnanica ans Pnerto-Rico gelandet. * Washington. lRcuter - Meldung.) Spanien richtete direkt an Präsident Mac Kinlep das formelle Gesuch um Eröffnung von Friedensverhandlnngen durch Vermittelung des frgn- zösischc» Bot'chasters in Washington. " 2 nntiag o. Ein Regiment ist zur Besetzung von Gnan- tanamo abgegangcn. * S iin l a. Im Zandolthal an der afghanischen Grenze 'and am 24. Juli ein Zuiamincnstoß zwischen den Streillrästcn des Nawab von Dir mit den Mannschaften von Bajaur statt. Ter Nawab verlor :>1 Tobte und 50 Verwundete. Der Verlust der Baianris beträgt lM Todte nnd Vcrwundclc. Die heutige Berliner Börse verkehrte im Ganzen in fester Haltung. Tie Nähe des Ultimo machte sich heute noch mehr bemerkbar als an den Vortagen. Man ging auf allen Gebieten mit größere» Deckungen vor, namentlich am Markt sür Hütken- wertbe, die die Führung am Montanaktienmarkt hatten und sür verschiedene Eisenbahnwerthe. Ans dein Kvhlcnmarkt bot der beute veröffentlichte Gelienkirchner Ausweis einen Stützpunkt. Auch der heute vublizirte Reichsbankausweis machte gute Stimmung, dazu kam die Mitthcilnng. daß. wie die Vcrhälknissc am Geldmarkt letzt liegen, an eine Erhöhung des Diskontsatzes nicht gedacht werden braucht, auch wenn der Herbst größere 'Ansprüche an den Geld markt stellen sollte. Was die Einzclmärktc anbclangt, so lagen Bankaktien ruhig und gut behauptet. Deutsche Bank und Kvmmanditaiitheile gut beachtet. Von Eiienbahnaktien waren Ostvreußen angeboten. schweizer Bahnen sest, Transvaalbahir »achgebend. Am Montanaktienmarkt herrschte feste Tendenz; die Führung hatten heute Bochumer und Laurahütte. Renten still; Spanier weiter »achgebend : heimische Fonds abgcschwächt. Privat- dislont Prozent. Ultimogeld P,, Prozent. — Loco 2 piri - t u s weiter sest und 20 Pfg. höher: 70er 54,0 Mk. Termine still, ober in Deckungen begehrt. Im Getreide- Verkehr war die Haltung abgeschwacht, und zwar am den steigenden Barometer stand und aus das wärmere Wetter. Auch von den ausländischen Märkten lauteten die Berichte schwach Hier zeigte sich nur regeres Interesse sür Weizen sür baldige Lieferung, welcher 3 Mk. anzog. während Herbst-Lieferung um 1 Mk. nachacbcn mußte. Roggen. Juli-Lieferung l Mk.. Herbst-Lieferung 2 Mk. niedriger; Hafer still und abgcichwächt. Es wurden bezahlt für Weizen etwa 191.5, Roggen 135 bis 135.5 Mk , Juli Lieferung. Nach Ermittelung der CentralnotirnngSstelle der preußische» LandwirthschastSkammern wurden bezahlt in Berlin: für Weizen 202. Roggen 145, Hafer t68 Mk., in Stettin-Stadl: Weizen 208, Roaaen 145, Hafer 145 Mk. — Wctter : Aufheikernd. windig, zur Wärme neigend ; Nordwcstwind. »rankfur« ,». M. ceStlnb' Tredtt r«»coino IM,S0. Dresdner Bank . «taaiSdalm —. . Lombardei, -. La»ral>ntic wi.50. Nn,<rr Gold Ponnatetei, -. . Still. Varl«, «s Um Ncn»ini!Nc>a»o Reine us ikc gtaltener »e»5.. «vantec SS-la Portiijtiete» >«.«' Linken «57. Luttenloo'e I« v. citoman» bank s«.oa. -»»aa'si«»« —. r'omdacoe,, rii cs Ru»:«, «o>«,rk»a>u. N:o0ulic» tper-.ä», rscnen Nonembe, ll». Re«««« »er Oktober u«. ver M«>» »8. L ^ c-'
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