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Dresdner Nachrichten : 14.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189808144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-14
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.08.1898
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am Donnerstag Nachmittag Arbeit wieder ausgenommen. bald 2 Uhr hat die Maschine ihre „ Inwieweit die fernere Aufgabe, den für den normalen Betrieb erforderlichen Wasservorrath im Hoch behälter wieder zu beschaffe», in den nächsten Tagen erfüllt werden kan», ist hauptsächlich von den Witterungsverhältnissen abhängig. Dauernde Abhilfe der ungünstige» Druckverhältnisse kann aber erst niit der voraussichtlich im Laufe nächster Woche erfolgende» In betriebsetzung des zweiten Wasserwerks in Tolkewitz eintreten. An- langend die weitere Frage, wie sich die Feuerwehr bei vorhandenem geringe» Wasserdrücke verhält, so bemerke ich hierzu, daß die erfor derliche» Maßregeln in umfassender Weise getroffen worden find und. so lange als die Wasscrnoth noch besteht, bei Feuer in de» in Frage kommenden, der Höhenlage wegen des nötbigen Drucks ermangelnden Stadttheilen nicht nur die Drucksvritze, sondern auch die Dcimplspritze mitgenommen wird." Die Kalamität in einzelnen Stadttheilen ist wirklich eine große. Aber den Schwierigkeiten der Verwaltung des Wasserwerks infolge des Zusammentreffens mehrerer unglücklicher Umstände, genügend Wasser zu schaffe», sollte auch vom großen Publikum Rechnung getragen werde», indem die größte Spanamkeit beobachtet würde. So lange ein Theil der Einwohner kein Trinkwasser hat, ^ " ^ " ° ^ werben. stand folgendermaßen ders der noch höher gelegenen Wöhnünge» hatten seitüber 8 Tagen kein Wasser, weil die Wasserleitung versagte. Manche konnten infolgedessen kein Mittagsmahl bereiten, hatten kein Wasser zm» trinken und konnten sich selbst nicht einmal waschen. Wenn auch Biele das Glück hatten, durch die Gefälligkeit der Parterre- bewvbner von diesen sich Wasser zu verschaffen, so gerochen doch Manche in wirkliche Noch, wenn die Mitbewohner im Pa die Abgabe von Wasser verweigern. — Militärische Plauderei. Staatshilfe oder Selbst hilfe für pcnsionirte Offiziere? (vergl. Kameradschaft, Zeitschrift iiieu vevoaciiiei wnroe. wo lange ein Lyeii oer rrinwvimer nkwasser hat, sollte namentlich alles Sprengen aufgehoben — Ein Bewohner der Johannvorstadt schildert den Zu- lgcndermaßen: Biele Bewohner der 2. Etage und beson- gesetzt worden find, daß die Meteorsteine ach die Erdoberfläche bietet: w für die Interessen aktiver und inaktiver Offiziere, "Nr. 23, 4. Jahrg.). In unserem Zeitalter der Gegenseitigkeit, wo fast alle unter gleichen sozialen Verhältnissen lebenden Berufsstände sich zu- sammenschließen zum Schutze ihrer wirthschaftlichen Interessen, beginnt es sich auch in der großen Gemeinde der inaktiven Offi ziere, die bisher in starrem Festhalten an der Tradition des OsfizicrSstandcs, sich niemals mit Wünschen auch der berechtigsten Art an die Ocffentlichkeit zu wage», merklich zu regen. Trägt hierzu einerseits das wachsende Verständnis! für die Bedeutung der geiivsscnschastlichc» Hilfe nicht wenig bei, so sind andererseits die zahlreichen Verabschiedungen, welche die für notlnvrndig erkannte Verjüngung der Armee in den letzten Jahre» bedingte, zweifellos ein weiterer Anstoß gewesen, die Oessentlichkeit mit der Frage der Versorgung der nicht mit ausreichender Pension vcrabichicdcten Ossiziere zu beschäftigen, deren »»geschwächte Arbeitskraft noch nach Bethütiaung verlangt. Es sind zwar bisher Zusammen schlüsse von Bedeutung zur Förderung dieser Frage »och nicht ge schaffen worden, wohl aber mehrt sich die Zahl der Flugschriften, welche die ernste Frage der Versorgung pensionirter Offiziere zum Gegenstand habe», und auch die Tageszeitungen verschiedenster Schattirungen haben sich mehrfach mit dieser Angelegenheit be saßt. Leider hatten aber alle diese Versuche wenig praktischen Zweck; denn immer gipfelten sie mehr oder weniger in dem Gedanken: „Der Staat allein ist für die Lösung dieser brennenden Frage verantwortlich". Die vorgeschlagenen Mittel zur Abhilfe blieben stets: „Erhöhung ber Pension", oder aber „Ueberweffung einer großen Zahl von Beamtenstellcn der Eivilvcrwaltung an inaktive Offiziere". Freilich wäre eine angemessene Erhöhung der Pcnsionssätze die einfachste Lösung. Welcher Reichstag wird sich aber je dazu entschließen können, hierfür genügende Mittel zu be willigen ! Nicht viel anders sieht es mit der Ueberwcisung von Becnntenstellen an pensionirte Offiziere in größerem Umfange ans. Die Versorgung der Militüranwärter ist eine unbedingte Pflicht des Staates, wenn anders der Armee ein brauchbares Unterofsiricrskorvs erhalten bleiben soll und thatsächlich ist die spätere Ewilversvrgung der einzige Anreiz für die sonst wenig dank bare Untervsfizicrslausbahn. Die Zahl der den Militärnnwärtern vorbehaltcnen Beamtenstellen muß also diesen unverkürzt bleiben. Das Schreckensgcspenst der mangelnden Versorgung vorzeitig ans scheidender Offiziere werde bald ein Fehlen des OsfizierScrsatzes zm Folge haben, ist ohne Bedeutung, denn die gesellschaftlichen Annehmlichkeltcn des Standes trösten über manche Schatten seite desselben hinweg. Der Traum vom „Marschallslab im Tornister" läßt Erwägungen ernster Art über dessen oft unerhosst plötzlichen Austausch in einen Regenschirm in unserer ans das Ofsiziersportepee lüstnnen Jugend nicht anfkommen. Und die Bcguemlichkeit, den Sohn zeitig in einen Berus lnncinznbringcn, hat viel Verführerisches für die werthen Elter». Möglich, daß mit der Zeit der Kreis, aus dem das Offizierskorps seinen Ersatz bis her wählte. erweitert werden wird .... Der einzige Bundesstaat, der eine staatliche Regelung der Offiziersversvrgnng kennt, ist übrigens Preußen, dort existiren thatsächlich Stellen im Civildienstc, die verabschiedeten Offizieren Vorbehalten sind und in ncuererZeit wird in Preußen eine Praxis bei Vergebung von Lotteriekollektionen angewenbet, die das gleiche Ziel verfolgt. In den anderen Bundes staaten ist die bei der Verabichiedung ertheilte Aussicht einer Ver sorgung im Civildienste nicht viel mehr wie einer freundliche Redensart, der im Ansprechfalle kaum eine Behörde wirklich Rech nung trägt. Wenn wir nun den Standpunkt einer staatlichen Verpflichtung zur Versorgung unzulänglich pensionirter Offiziere kaum werden aufrecht erhalten können, so crgiebt sich hieraus die Schlußfolgerung, die pensionirtcn Offiziere auf den Weg der Sclbstbilfc zu verweisen. Das Wesentlichste an der Selbsthilfe, die uns als Mittel zur Aufbesserung des Looses der inaktiven Offiziere vorschwebt, ist die Arbeit. Arbeit hat noch Niemand geschändet und das alte Wort, daß Arbeit „adelt", ist wohl auch auf Offiziere anwendbar! Ohne ernste Arbeit ist heutigen Tages, wo Angebot die Nachfrage an Arbeitskräften im All gemeinen übcrwicgr. nichts zu erreichen. Das ist das Erste, was sich Jeder, der nach dem Ausscheiden aus der Armee sich irgend einem Berufe widmen will, vergegenwärtigen muß. Wenn er" sich hierüber klar geworden, findet sich das Andere leichter, denn trotz aller llebcrvroduktion ist ein tüchtiger Arbeiter auch heute noch seines Lohnes werth. Die Frage der Erschließung lohnender Erwerbsquellen ffür den inaktiven Offizier liegt keineswegs so schlimm, wie die Schwarzseher behaupten, die, verbittert durch eigene Erfahrungen, die eigenen Fehler mit Vorliebe allgemeinen Miß- stäudcn auf's Konto zu setzen pflegen. Eins aber ist neben dem festen Willen zu ernster Tbätigkeit vor Allem nöthia: das Aufgeben unberechtigter Ansprüche. Ter Begriff Standesvewußt- feiu ist, richtig ansgesaßt und angewandt, ein Talisman, der gegen Vieles schützt. Wo er aber in falscher Auslegung zur Ueberbehung führt, die jene Bernfsstände verletzen, in denen der inaktive Offizier eine neue Stätte finden will, wo er zum Hemmschuh wird für ehrenhafte Thätigleit, nur weil diese dem früheren militärischen Berufe fern liegt, da wird dieser an und für sich schöne Begriff zur Klippe, an der Viele scheitern. Tie dem Offizier anerzogene Subordination ist auch für den Eivildicust in entsprechender Form unentbehrlich und wer in einem Beruf den Kamps um s Dasein aufnehmen will, der wähle als Sinnsprnch für seine Tbätigkeit den schönen Wappenspruch erlauchtester Geschlechter: „Ich dien". L enopho n. — Ter um den 10. bis 13. August erwartete Mcteorfall bot ein glänzendes Schauspiel. Der Himmel war in der Stacht vom 10. bis 11. August nicht bedeckt, namentlich in der letzten Hälfte wolkenrcin. Schon in der 11. Stunde schossen unendlich viele Sternschnuppen gleich aufblitzenden Raketen daher. Man konnte mehrmals vier bis sechs gleichzeitig erblicken. Morgens nach 3 Uhr, wo die Temveratur in Dresden zurückgegangen war bis auf s Grad R. (in der 6. Stunde nur 6 Grad), vermehrte sich noch die Zahl der Meteore, wenn auch nicht die Größe ein zelner. Doch erschien von Nordosten her wenig nach 3 Ubr noch ein besonders Helles Meteor, das aus der Richtung der Cassiopeia zu kommen schien, indeß die meisten aus der Mittellinie des Perseus zu kommen 'chcinen. Auch in der Nacht zum 10. fielen schon Acrolitbcn. »In einem Garten zu Kiel ein 32 Pfund schwerer, der ein Bieter liews Loch in die Erde schlug.) Tie der Meteore hat sich in letzter Zeit Bürgerrecht in der Astro telten. die auch die Erdoberfläche bietet: Sauerstoff. Kohlenstoff, Zchwefel, Phosphor, Kiesel, Alumin. Magnesium, Calcium. Kalium und Natrium, Chrom. Eisen. Nickel, Kobalt, Kupfer, Mangan, Titan und Zinn, meist mit einander zu Nickeleisen, Sulphurit, Magnetkies, Olivin. Anorthit, Augit re. verbunden. Die braunen Kugeln des Schwefelcalciums mancher Meteore müssen sich unter anderen Bedingungen, als aus der Erde statthaben, ge bildet haben. Sauerstoff und Wasser müssen gleichzeitig fern ge wesen sein und Daubrse hält dafür, daß das Verhältniß des metallischen Eisens in ihnen eine natürliche Grundlage für die Klassifikation der Meteore abgebe: er nennt Sidersten alle Meteorite, welche metallisches Eisen enthalten; Assideriten aber jene, welche» das Eisen fehlt. Unter den elfteren sind die Sporadosideren, bei denen das Eisen in kleinen Körnchen durch die ganze Masse vertheilt ist. die am meiste» verbreitete Art der Meteorsteine. (Das Zerplatzen der in unserer Atmosphäre glühend gewordenen Steine verursacht oft die heftigsten Schläge, ja Deto nationen von langer Dauer, theils wie Donnerschlaa klingend, tlieils wie Pelotonseuer. oft mehrere Minuten lang fAigle 1803, Pultusk 1868s, oft noch länger.) Die Eisenmcteoritcn enthalten stets Nickeleiscn (oft bis 98 Prozent der Masse). Ihre Massen sind im Pallaseisen gar groß, in jener von Tukuman (1783 gefunden) bis über 27,000 Kilogramm. Prachtvoll sieht es ans, wenn (wie bei Stanncrn in Mähren 1807) Tausende von Meteoren gleich einem Feuerregen niedersallen. — Das landwirthschaftliche Genossenschaftswesen im Königreich Sachsen hat in seiner Entwickelung wiederum einen Schritt vor wärts gcthan, indem die Centralgenossenschaft zum gemeinschaft lichen Einkauf von Futter- und Düngemitteln für die Genossenschaften des sächsischen Verbandes aus einem Kommissions geschäft in ein Großhandelsgeschäft umgcbildet ist. Vorsitzender des Vorstandes der neu begründeten Genossenschaft rst Herr Ockonomic- rath Andrae ans Braunsdorf, Vorsitzender des Kreisvereins, der durch leine Tbätigkeit in der Futterstclle der Deutschen Landwirth- schafts-Gesellschaft und durch die langjährige Leitung der 4 ver einigten Konsumvereine in der Gegend von Wilsdruff die beste Gewähr dafür bietet, daß die Geschäfte mit aller erforderlichen Umsicht und Geschicklichkeit, mit der gebotenen Vorsicht und unter strengster Wahrung der landwirthschaftlichen Interessen geführt werden. Als Geschäftsführer ist Herr Kaufmann Wichert angestellt, der bisher bei der Landwirthschaftlichen Ccntralgenossenschaft in Halle a. S. beschäftigt war und also eine genaue Kenntniß des einschlägigen Marktes mitbringt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Herr Gutsbesitzer Förster, Mittel-Hermigsdors, der Gründer und Leiter der Oberlausitzcr Landwirthschaftlichen Ein- und Vcr- kaussgenossenschaft zu Zittau, und Herr Schöne in Trebelshain, der Vorsteher des Landwirthschaftlichen Darlehnskasscn- und Konsum- Vereins Kühren, einer der größten Einkaufsgenossenschaft im König reich Sachsen. Dieses von der Königlichen Staatsregicrung wiederum in dankenswerthestcr Weise geförderte Unternehmen ist seitens der sächsischen Genossenschaften freudig begrüßt worden, was am besten daraus erhellt, daß der Centralgenossenschaft seit ihrer Umbildung 12 neue Mitglieder beigetretcn sind. Infolge dessen repräsentrrt sie jetzt mit ihren etwa 50 Mitgliedern eine Gesammt-Haftstmimc von etwa 100,000 Mk.. die für eine sach gemäße Geschäftsführung eine wvhlgeeignete Grundlage bilden. Indessen soll sich dies neue rein im Interesse der Landwirtbe ge schaffene Institut keineswegs auf die Genossenschaften beschränken, sondern alle landwirthschaftlichen Körperschaften können die Mit gliedschaft erwerben und sich so die gleichen Vortheile wie jene verschaffen. Auch einzelne Landwirthe können Mitglied werden, vorausgesetzt natürlich, daß sie hinsichtlich ihrer Kreditfähigkeit den Anforderungen der Centralgenossenichast genügen. Es steht zu hoffen, daß recht viel einzelne Landwirthe von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und hierdurch das junge Unternehmen kräftigen, denn je größer der Bezug, desto niedriger die Preise, desto geringer die Spesen und desto größer der Vortheil für das einzelne Mit glied. Indessen will die Centralgenossenschaft einzelne Landwirthe nur dann als Mitglieder aufnchmen, wenn sie ans Mangel an einer Genossenschaft in ihrer Gegend einer kleinen Genossenschaft nicht beitreten können. Statuten, Geschäftsordnungen, Preislisten n. s. w. stehen auf Wunsch Interessenten jederzeit gern zur Ver fügung. Die Landwirthschaftliche Centralgenosscnschast. die ihre Tbätigkeit am 20. Juli ds. I. begonnen, hat ihren Sitz in Drcsden-A.. Lnttichauitraße 31, 2. Ctg. Soweit sich bisher ein Urthcil gewinnen läßt, haben die Geschäfte einen erfreulichen An fang genommen, so daß sich mit Siecht eine gute Weiterentwickelung im Interesse deS sächsischen Genosscnschafisverbaiidcs erhoffen läßt. - Der Landwirthschaftliche Kreisverein für das König!. Sächsische Markgrafenthum Oberlausitz erfreute sich, wie der jüngste, soeben erschienene Geschäftsbericht nachweist, auch im Genosscnschastsjahre 1897 wiederum eines lebhaften Aufschwunges und einer gedeihlichen Fortentwickelung. Zur Zeit bestehen in der sächsifchen Oberlausitz. abgesehen von den Zuchtgenvssenschaflcn, 49 verschiedenartige wirthfchaftliche Bereinigungen. Ten ersten Platz nehmen die Spar- und Darlehnskasscnvereine ein. Dem früher mehr oder weniger aus dem Lande verbreiteten versteckten Wucher ist dadurch zum großen Theile der Boden entzogen wor den. In wie ausgiebiger Weise diese Kassenvereine dem Bedürf .... gcr Weue ^ »lffe des landwirthschaftlichen Personalkrcdits Rechnung getragen haben, zeigen die Zahlen in den statistischen Angaben. Eine andere Kategorie von landwirthschaftlichen Genossenschaften hat es sich zur Aufgabe gestellt, neben der Vermittelung von Baarmitteln auch den jaiidwirthscvafilicheu Waarenverkehr in das Gebiet ihrer Thätigkcit zu ziehen und denselben so einigermaßen unabhängig von den! gegenwärtig allmächtigen Handel zu machen. Sie bilden io den Uebcrgang zu den reinen Bezugs- und Absatz-Genossen- ichasieu. von denen zwei seit vorigem Jahre eine für unsere Land wirthe segensreiche Arbeit begonnen haben. Beide versprechen nach einem unerwartet guten Anfang für die Zukunft »och Vorzügliches zu leisten. Auch von den Molkerei-Genossenschaften ist hinsichtlich ihrer Weitereutwickclung und ihres Ausbaues gleich Günstiges zu owohl die Zahl der Mitglieder, als die Menge der verarbeiteten Milch ist um ein Bedeutendes gewachsen. Das streben bei dem wachsenden Gcsindemangel, möglichst wenig Arbeit im Hause selbst zu haben, drängt die einzelnen Landwirthe immer mehr dazu, sich einer Molkerei-Genossenschaft anzuschließen. Vor Allem ist dies dort nothwendig, wo ein direkter Milchverkauf an die Konsumenten nicht möglich ist. Abgesehen von dem genossenschaftlichen Zusammenschluß, hat sich der Gemeinsinn unserer Landwirthe auch vielfach in dem gemeinsamen Bezug von allerhand Bedarfsartikeln durch die landwirthschaftlichen Vereine gezeigt. Größere Mengen von Dünge- und Futtermitteln. Kohlen, Maschi ne» und Wirthschaftsgeräthen sind auf diese Weise unseren Land- wirlhen übermittelt worden. Beziehentlich der Ausdehnung des Gciiosscnichaflswcscus sei daraus hingewiesen. daß der Verein mehr als 2>.M Mitglieder zählt. Zur bleibenden Erinnerung an das Doppel - Jubiläum Sr. Majestät des Königs haben die Land- und Forstwirthschaftlichen Vereine und Genossenschaften des genannten Kreiies eine Stiftung begründet, die den Namen „König A l b er t-S ti ftun g" tragen wird und deren Erträgniß zur Unterstützung braver junger Männer, welche sich in ihrem Berufe ausbilden wollen, verwendet werden foll. — Heute Vormittag halb 12 Uhr veranstaltet die Studenten schaft der hiesigen König!. Technischen Hochschule eine Char- girtenauffahrt, um zum Gedächtmß an den Fürsten Bis marck am Germaniadenkmal einen Kranz niederzulegen. — Die im Reichspostgebiet bestehenden Postagenturen werden, wie bekannt, als Nebenamt von Ortseinwohnern verwaltet. Ende Januar 1898 bestanden 8335 Postagenturen im Reichspost gebiet. von denen die größte Anzahl auch Telegrapheneinrichtungen «Fernsprecher) haben. Es ist nun interessant zu erfahren, welchen Hauptberuf die Postagenten haben und dies erfahren wir durch eine in dem „Postarchive" (Beiheft zum Postamtsblatt) erschienener Mittheilung. Darnach sind von den 8335 Postagenten: 1449 Gast- wirrhe, 13,5 Handwerker, 1298 Landwirthe, 1174 Kaufleute, 1084 Lehrer, 622 Gemeinde- und Privat-Beamte, 359 Eiicnbahn- beamte, 354 Lehrer und Beamte im Ruhestände. 288 Privcttiers, 70,Zoll- und Steuerbeamte. 48 Forstbeamte, 19 Apotheker, 16W«ge- Welt der Meteore hat sich in letzter Zeit Bürgerrecht in der Astro- auffeher, 15 Küster, 14 Militär-und Berginvaliden, 150 verschiedene nomie erworben und man nennt sie nicht mehr regellose Schwär- Berufe, damnter selbst Rittergutsbesitzer und Fabrikanten. Unter iner: erwartet man doch für 1899 nach dem 33iährigen Turnus den Handwerkern find ^ vertreten: 186 Tischler, 176 Bäcker, ein besonderes Schauspiel. Bei Vereinigung ihrer Mafien könnten. 130 Schuhmacher, 127 Schneider, 93 Stellmacher. 88 Schmiede, sic wohl kleine planctare Störungen Hervorrufen. Meteorsteine, j k>3 Sattler. 51 Müller, 41 Gärtner, 29 Maurer, 26 Böttcher, Feuerkugeln und die mit plötzlichem Fixiternglanr zu Tausenden 24 Zimmerleute, 20 Weber re. nustrelenden Stermchnuvven gehören alle zu derselben Art Phäno-! — Für das heute bis mit Dienstag in Eg er stattsindende men: sind sie doch alleiammt „Wel'.ensraub". Das Herabfallen 6. Scingenest des Deut schenSängerbundes in Böhmen von Steinen ist noch die seltenste Erscheinung unter den genannten, j sind umfassende Vorbereitungen getroffen. Man rechnet aus einen Be'uch von gegen StOO deuOcke» Sängern und mehreren Tcmfend Zestgästen, beionders aus Sachsen. Jestzug, Eoncert mit über reichem Programm und Besuch der Sehenswürdialeiten der Stadt Steinen ist noch die seltenste Erscheinung unter den genannten.! Ebladni's anhaltende Forschungen brachten hier zuerst Licherheit. liniere Forscher Howard. Klavroth T ' . . andere Chemiker 'Anden bei ihren Unterzuchungen Pie dis m die Neuzeit in Mailand, Berlin und Berzelius, Rammelsberg und Iniersiuchungen der Meieoriteine. Frankreich sort- sind vorgesehen. »errenrelt« Gras Fr. Könta-mae«, ai dieses Jahres auf der Reick« Renn ist nunmehr aus dem Carolahaus« ent« Professor Creds noch einen unter Rückgrat entdeckten Knochen« S Reit, — D« renommirte welcher bekanntlich im S bahn schwer gestürzt war, lasfen worden, nachdem Hosrath , Anwendung des Röntgenspiegels im Rückgrat splitt« entfernt hatte. Gras Fr. Königsinarck wird daS als Offizier und ans Rennbahnen autgeben, aus der Armee aus» scheiden und auf einer Besitzung als Landwirth leben. — Zu dem in U l m vom 12. bis 16. September stattfindenden Gustav Adolf-Feste wird uns nachstehendes Programm mitgctheilt: Dienstag, 13. September, Abends 7 Uhr: Munster, erste Festpredigt von Pfarrer Dr. Hackenschmiedt aus Straßburg; Mittwoch, 14. September >/,9 Uhr: großer Festzug tn's Münster und zweite Feslprediat von Prof. Dr. Spina aus Straßburg. Daran anschließenv: öffentliche Hauptversammlung in der Dreisaltlg- keitskirche und Festmahl im Saalbau. Donnerstag Bormittags zweite öffentliche Hauptversammlung rc. Freitag Ausflug an de» Bodensee. Bei den musikalisch reich ansgestaitcten Festgottes- diensten werden seltene Genüsse geboten, u A- ein Chor von ca. 700 Kindern, der im Cbor des Domes ansgestellt wird und dessen Klänge von hier aus das majestätische Gotteshaus durchrauschen werde». Der Ulmer Dom steht a» Flächeninhalt hinter dem Kölner zurück, faßt aber doch 28,000 Pcrionen, hat 5000 Sitzplätze sein Haiiptlhiilin mit 161 Meter Höhe übe — und Thürme um 5 Meter. mit 161 Meter Höhe überragt die Kölner — Die Tagesordnung des heute und niorge stattfiiidendcn 20. BerbanoStags der Sch»eider-Ji, en in Wurzen ..»»uilgen Sachsens und Thüringens ist eine sehr reichhaltige. Die Borversammlung wird hauptsächlich der Feststellung der Geschäftsordnung gewidmet sein. Die zum l5. August anbcraumte Hauptversammlung wird zunächst den Geschäfts- und Kassenbericht, sowie Berichte über das Heim für alte und invalide Schneidergesellen und die Untcr- stützllngskaffe für alle Meister entaegeiiiichmen. Der wichtigste Punkt betrifft die Besprechung der Frage: „In welche» Fällen ist den Innungen anzlirnthen, als freie Innung weiter bestehen zu bleiben, und wann erscheint es erforderlich und rathsam, die Um wandlung i» eine Zwangs-Innung zu beantragen ?" (Referent Herr Obermeister Arnold-Dresden.) lieber die Gestaltung der Innungs-, Kranken-, Begräbniß- und Unterstützuiigskaffen bei Umwandlung freier Innungen in Zwangs-Innungen wird Herr Obermeister Dachs-Leipzig sprechen. Das Referat über die Hand- werkerkainniern und ihren Einfluß auf die Innungen har der VerbandSvorsitzende Herr Tenncrt-Dresdcn übernommen. Derselbe wird schließlich auch über den direkten Versandt von Stoffen an Private durch sogenannte Fabrikanten und die hieraus entstehende Schädigung des soliden Tuchhandels und des SchneidergcwerbcS spreche». — Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Staatsbahnverwalt- img aus Anlaß der Abballung der Michaelismesse einen Sv Über zug zu ermäßigten Fahrpreisen »ach Leipzig in Verkehr zu bringen und zwar soll hierfür der 28. d. M. ( isonntag) in's Auge gefaßt worden sein Cin solcher, den Mcßbesuch sehr erleichternder Sonverzug wird gewiß von Vielen dankbarst empfunden werden. — Gestern Abend, wenige Minuten nach 6 Uhr Abends, ver ließ der letzte der diesjäbrigcn Alpen - Sv » derzüge den hie sigen Hciuptbahnhof. Seine Benntziiiig war wiederum eine recht rege, denn er führte etwa 450 Reiselustige mit sich nach dem schönen Hochgebirge. — Die von Leipzig und Chemnitz aus ab gelassenen Sondcrzüae waren ebenfalls recht gut besetzt: jeder beförderte etwa 360 Personen. Im Ganzen bcnutzten die gestrigen Alpeiizügc rund 1200 Personen. Hoffentlich ist auch diesen Aus flügler» so angenehme Witterung beschicken, wie den Theilnehniern der frühere» Svnderzüge. Fortsetzung des örtlichen Tstciles aus Seite 4 und S. Tagcslieschichte. Deutsches Reich. Das diesjährige Kaisermanöver wird eine Zusammenkunft von Fürstlichkeiten und höheren Offiziere» zeitigen, wie solche wohl biShernvch nicht bei einer derartigen Gelegenheit dagewesen fein dürfte. Mit Rücksicht bierans sind schon jetzt die großartigsten Vvrbereilnngcn für de» Kaiscrbesiich und den der kaiserlichen Gäste in der Ausfübrnng begriffen. Ein Beamter des HofmarschallamtS ans Berlin hat sich nach Hannover begeben, um dort für die kaiser lichen Gäste O.nartiere zu bestellen. Stach den getroffenen Dis positionen werden der Herzog-Regent Johann Albrechl von Mecklen burg-Schwerin, sowie elf hohe sremdherrlichc Offiziere in Kasten s Hotel daiclbst wohnen, ferner der Erbgrvßherzog von Oldenburg, der Erbprinz von Hobcnzollern und das kaiserliche Militärkabinet im Hotel Roval und ber Lbercereinonienmeistcr Graf Kcmitz im Hotel Viktoria Unterkunft finden. Außerdem wurden im Hotel Bristol und Eontinental-Holcl zu gleichem Bchnfc eine ^ganze Reibe von Zimmer» bestellt. Lord Lonsdale, der von der Segel- Regatta in Evwes bekannte Freund unseres Kaisers und Präsident des Rviial-Pacht-Clubs, der ebenfalls Einladnng zur Theilnahme an den Kaisermciiiövern crbalten hat, wird m Kasten's Hotel logircn. Im königlichen Schlosse zu Hannover dagegen werden während der Anwesenheit des Kaiserpaares daselbst außer diesem nur noch der König von Sachsen mit den Hofstaaten Wohnung nehmen. Die Trauerfeier für den Fürsten Bismarck in München auf dem Königsplatzc vor den Propyläen nahm einen überaus weihe vollen Bcriauf. Zu Tausenden hatten sich Einheimische und Fremde, Vertreter der Bcbördcn und Vereine eingesnnden, auch mehrere Prinzen des Königlichen Hauses n»d Vertreter der Diplomatie waren anwesend. An dem künstlerischen Sarkophag, der vor den trauergeschmückte» Provuläcii ausgestellt war, brannten Fackeln und Feuerkränze. Unter Fansaren und einem Traucr- marich und der wirkniigsvollen Belenchliing legten Deputationen von über tausend Vereine», die mit Fahnen erschienen waren. Kränze an dem Sarkovhag nieder. ES folgte ein Choracsang und schließlich von de» Tausenden gemeinsam gesungen „Die Wacht am Rhein". (Wiederholt.) Bei einem Frühspazicrritt im Park zu WilhclmShöhe trug der Kaiser am vergangenen Montag vrobewcise den Trovenänzug, der auf der Reise in Palästina angelegt werden soll. Der Ueberrock, sowie die eng anliegenden Beinkleider sind von gelblich-weißem Stoff, über die Brust rieht sich eine gelbe Verschnürung. Die Reitstiefel sind von gelbbrauner Färbung. Den Anzug vervoll ständigt der Tropenhelm mit gelber Spitze. Das preußifche Staatsniiniitcriilin trat Freitag Nachmittag 3 Uhr ini Tienstgcbände unter dem Vorsitz des Vicepräsidenten, Staatsminislers Dr. v. Miquel, zu einer Sitzung zusammen. Tie „Köln. Vollsztg." brachte jüngst einen Artikel, übcr- schrieben: „Kaffer Wilbelm II. und Fürst Bismarck". Es hieß darin am Schluß: „Ist doch unwidersprochen berichtet worden, daß Kaffer Wilhelm II. dem früheren Kricgsmiiiistcr Bronsnrt v. Schellenborff sehr übel nahm, daß dieser bezweifelte, der Reichs tag werde eine geplante weitere Heeresvermcbrung annehmen. — Hoch misgerichtet ioll er dem Minister zugernfen haben: „Wenn ich es aber befehle?" Tie „B. N. N." sind zu der Erklärung er mächtigt, daß diese Erzählung aus freier Erfindung beruht und daß der frühere Kriegsminfftcr nie bezweifelt hat. zu jeder nothwendi- gen Verstärkung unserer Wehrkraft die Zustimmung der Volks vertretung zu finden, — sei es der tagenden oder, falls sie versagt und aufgelöst wird, der neugewählten. Die ultramontane Preise ergeht sich in einer nachträglichen Verunglimpfung des Fürsten Bismarck unter der Form, daß sie sich „Sorge" darüber macht, wie die Rechnung des Altreichskanzlers mit dem Himmel stehen möge. Anlaß hierzu geben Behauptungen, wie, daß Fürst Bismarck den geistlichen Trost verschmäht habe, kein regelmäßiger Kirchengänger gewesen sei u. s. w. Abgesehen davon, baß die ultramontanen Blätter auch in diesem Falle den bekannte» Ausspruch des Papstes aus dem Jahre 1892: Äi wanca Lismsrclc (Mir fehlt Bismarck) ignoriren und da fluchen, wo der Papst gesegnet hat, übersehen sie auch absichtlich oder unabsichtlich die Thcitiache, daß der verewigte Reichskanzler, an dessen Sarg sie ihre widerliche heuchlerische Heulmeierei cinstimmen, erst vor weni gen Wochen nach der Einsegnung seiner Enkel mit diesen das heilige Abendmahl genommen hat. Fürst Bismarck war in seinem tiefsten Herzen bei Weitem religiöser als alle die Ailgenverdreher. die jetzt sein Andenken begeifern und die Rechnung mit seinem Gott dürfe» die »ltrnmontane» Blätter ihm getrost selbst über lassen : sie ist sicherlich bester in Ordnung als die der Verfasser der Tchmähciriikcl. Der vatikanische „Osservatore Romano" schreibt offiziös: „Es ist dem Heiligen Stuhl bekannt geworden, d»ß der Pfarrer von Lanct Ltefa» in Wien die kirchliche,Trauung der Prffrze^m i«en vtact,komme» gesichert war. Dies mißfällt dm! heiligen «tat« lebhaft, weil die Kirche nie gewohnt war, von dieser Bedingung des natürlichen und göttliche» Rechts abzu»
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