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Dresdner Nachrichten : 05.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188902053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-05
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.02.1889
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f«r PoUttk. WUrryalvn,,. «ÄMttveMr. Bsrkolbertcht. Srrmdenlilt«. Pc,u2«erlivr vkrt'll!il>rli<l> M. 2.rx. imck L»It M. r.ib. - «»nülim« p mmmdia,»,«,, Manentir. 42 V.»-,. L onula,» bis 12 Ukr. <i>, SMladt. »r. ttMe»». L, mir a>, Worsicutaa«» ' R. Dl« HpalM «rzich»«», >r »Lribcni zL'LIa.. lurMpn» noch Fffilaaen ro PI-. arrch i(r,n»clauvl) Kkile « .....'unk>>aui,aen aui drr Privat- i«>>« 20 Mj. ckm« Büralchän - !« »Litcktäuie« llusuainn« an Äu»>>«cn w,rd »ich« ä«,ske,i. SluS N'ärtitie rliiiunbiLuinrSaumua« aeaen lßcrln.rb«ta>>luiiu durch Brielmauea oder Vostcmzalituna. stur2!»ckaolv riuurkaudtei Lchritt- tiulkc leuie Äerliludlichkcit. k!nknndi»uuac» u«bnu» iäunntttcb« „auilurn« Lcrminclunuchielle» an. üenilvrecliiieUe Nr. U. ^o»i» biäs mu» Unit P>a. inte... Im d!« «Ufl. 34. Jahrgang. 47,OVO Stück. ll«bo» kovsluvsül 4ml V»rä»»»»I»otiIr»,,. z Poem >>»>Iu4i«Ii, z4,,»».n»t»„I>, -üoknilab« ll»a -v»r»< NIi-Im,,»,, »t» 8»tdr»»a«n I»»rkänr>x 4mn»i>Nn», vaklsabmoabanä«» vurok !«ä« ä»»4li«L« rn barioima. »bar „NladaV» vvklanzsn. r I. I»»al L,I«I»s, IlnsMölen. Dresden, 1889. varmal«: Kioti-Iiiömsrllioeiäsr rkoto^rspd.- «rtlst. ^telloi' U»r»k«r«tr »8. kortrrrit^ Onlppon- uoä Xinckor-^usnatiman in zoäer Orst«»«. Verxevs- »«ningen naek ioasm lileinenUiläs bml^honi,- ßlv88V. Vorryxl. ^nutUhi-unxi Kitnoi^v kraisv! IlMK aurnr ilslsl' s scts ^ sss Eck (»aumsnplattsn )iWsttinsr-8tr. »a; K°x^°' v i n k 2 n 6 5tss. kreuss L Vrvllckvvks, lirvAlen, 3 Xöui^ ^üllidllü8tr!l88» 3. H un«i ILni»z»r«z VN «*» ^^ 1« tr<t«runrr nllvi I^or-ninvntvu. Itvi vlvn, M vtlvr - »v»,üt»v, I'« >L - Uv>rj»tiL«, Qor-tt t>«, t u- ^ I»I«,»,vi tv-Ilnkvlinnxlvr. ^ KröWte« Vkesttzr- a. H»8lie«-V«rIeiIi-ln8tit«t V«iit8«>il»iitls,»»Nerx ^s>codi, kLlermtr. L, pari., I., II ». III. IX. »»eil u»!««Llt8 j»i<»tti»t vll'vtituli't. 2^51 Tic»stng,'»7Fcüruar. Nr. 36. Mllel: Beisetzuna in Wien, Pariser Presse, Pvrniinge auf Samoa. Hvsiiachrichte». Wettiner Jubiliinm, Ärmce-Persvnalvcmildcrunü-in, Ger>chtc't>crlia»dlunae». Kiinial. Hosttieater, X'unslvcreinöausstelluna verdienten sie eine lnmioristiiche Betiandüinn. Ein Aclearaini» der levte» Tane I»at den Tod deö dtöinas von Älminm aemeidet. Tie fmnzvsliche Presse bclxuwlet jvsort, dieser Freund Fraulreichs sei mittelst (Mts aus dem Wege aeräiiliil worden. Das ist aber nicht wahr, denn er starb alcich seiner Mutter au der Clwiera. Aber was schecrt dies die Pariser Schmubprcsse: sie stellt sich so, als alaubc sie selbst daran, das; auch iu Hintcrindieu der furchtbarste Feind Frankreichs in Europa diesen einen Bundesaenvsseu be- seililst habe. lieber die Vorpänae aus Samoa soll dem Neichstaac demnächst ein umiassendes Weischuch vornclcat tverden. Es ist »mio »otl,- wcndiaer, das; Deutschland alsbald über diese Perwickeluuaen in .iteuiilnis; aciept werde, als wir bislier immer aus die Darstellung der Amerikaner augewiesen sind. Dieic sätlt natürlich cinieitig auS. Aussallen muk es nun, das; dir „Norddeutsche Allgemeine' noch am I. Februar eitlärtc, das; in Berlin bestimmte Nachrichten über Das, was aus Samoa geschoben, nicht borliegm. Glcickwolil bat Perainworlliidrr Redakteur kür Politisches vr. Smii BI« reo I» Dresden. Die Trauertage in Wien folgen sich, aber sie gleichen sich nicht. Erst der jäbe Schreck über das entschliche Ereignis; in dem Jagd- schlbbchen des WienerwaldeS. dann die Betäubung aller Gcmülhcr, hieraus die Persuche, die furchtbare Wahrheit zu verheimlichen, später die Bekanntgabe deS wahren Thatbestandes. abermals neuer Unglaube und eine Fluth wildester, abenteuerlichster Gerüchte, weiter dann die Obduktion und Aufbahrung der Leiche und endlich heute ihre Beisetzung in der Kapiizinergrust. Noch nie einigten sich bei einem Todesfälle Schreck, Trauer. Ent lehen. Mitleid und Aufregungen aller Art zu einem so erschütternden Ganzen. Tie stärksten Nerven versagten mehr als eiumal den zunächst Betroffenen. Es entspricht der Statur des Menschen, dah er nicht an die Unabänderlichkeit des Todes glauben will, so lange er die sterbliche Hülle eines blitzschnell dem Dasein Entrissenen oberhalb der Erde erblickt. Erst ihre Bergung in den mütterlichen Schooß der Erde beseitigt endgiltig den letzten Zweifel; erst die Unterstützung der Sinne gicbt der Seele die Gewißheit Dessen, waS sie als unabänderlich erkannt hatte. Mit dem Begräbnis; eines thenren Tobten zieht auch wieder etwas Fassung und Nnhe »i die ausgeregte Seele ein. Möge diele Ruhe dem edlen Kaiser Franz Joseph beschicken sein, der heute das Schwerste durchzumachen hat, was das Schicksal einem Vaterherzen auslegen kann: daö letzte Geleite seinen, Sohne zu geben, einem Sohne, der so geendet und chm so namenlosen Schmerz bereitet hat. Als der lOl. Habsburger zieht beute der Kronprinz Rudolf in die Gruft seiner Almen ein. Sein Sarg findet Ausstellung in der Nähe seiner Großeltern, des Erzherzogs Franz Karl und der Erzherzogin Sophie, auch nicht fern von dem unglücklichen Kaiser Maximilian von Mexiko und unweit seines Schwesterchens Sophie, die 18ö5 im zarten Alter von 2 Jahren gestorben ist. Ter letzte Kronprinz Oesterreichs, der in der Kapiizinergrust (dieselbe wurde 1W2 fertig) beigesctzt wurde, war der Sohn Kaiser Karls VI., der Erzherzog Leiwold, mit dem 1716 der Mannesstamm der Habsburger ausstarb. Tenn daS jetzt regierende Herrscherhaus ist bekanntlich seil Bermäblung der Kaisen» Maria Theresia mit de», Herzog Franz von Lothringen in ein habsburgisch-Iothringisches umgewandrlt worden. Tie pragmatische Sanktion aber, welche die Thronfolge in Oesterreich regelt, stammt von 17ll!. Das gehcimnikvolle Dunkel, welches den gewaltsamen Tod des Kronprinzen Rudolf umgiebt. wird wahrscheinlich nie vällig gelichtet weiden. Daß aber ein Selbstmord und kein Mord durch dritte saand vorliegt, siebt für uns über ollen Zweitel fest. Es ist wahr lich nicht näthig. das Grauenvolle des Porkomninisses durch Er- sindungen der überhitzten Volks-Fantasie noch zu steigern. Wenn man nach der Beisetzung eine eingehende Darstellung aller Umstände des Selbstmords veröffentlicht, so erscheint dies als ein sehr zweck mäßiges Mittel, der Legendenbildung Einhalt zu thnn. Freilich wird selbst die genaueste Veröffentlichung aller Einzelheiten immer noch einige fühlbare Lücken enthalten, namentlich betreffs der Be weggründe. die den Kronprinzen zu den« unseligen Entschlüsse brachten, die Hand gegen sich selbst zu kehren. Doch ist das Ob- Luktionsprotokoll, welches das Vorhandensein krankhafter Gehirn- crschcmuiigen enthält, verbunden mit zahlreichen Aeußerungen, welche den Selbstmord als em lange vorbereitetes Werk erscheinen lassen, geeignet, zu einer genügenden Erklärung Anhalt zu geben. Hat mau es bei Dem, was das Volk über die Beweggründe der Thal vermuthct, immer noch mit Erscheinungen zu ihun, wie sic bei so außerordentlich heftigen Ereignissen naturgrmäß auitrcten, zu thu», gereicht ihre Schrecklichkeit einigermaßen zur Entschuldigung wilder Gerüchte, so ist kein Wort der Entrüstung stark genug, um die Schändlichkeiten zu brandmarken, zu deren Ablagecnngsplatz sich die Pariser Zeitungen kcrgeben. Sofort nach dem Bekannt- werdcil des Todes des Kronprinzen sprachen kundige Beobachter der Franzosen es aus: paßt auf, ob uicht auch dieser Tod von ihnen als ein willkommenes Ereignih für die BlSmaick'schc Politik dar- gcstellt wird? So ist's denn auch geschehen. Die Pariser Boule- vardprcssc, in der Verwilderung der Sitten, die sie in Frankielch großgczogen hat, geht aber noch weiter; sie giebt deutlich zu ver stehen. daß dem Fürsten Bismarck jener Tod noch etwas mehr als ein lilos willkommenes Ereigniß gewesen sei, denn Kronprinz Rudolf sei angeblich ein Freund Frankreichs und Gegner Deutschlands ge wesen. Es ist eben Nichts so niedcrtiächlig, was nicht diese Presse niederschricbe. Leider lassen sich auch englische Blätter von ihrem Pariser Berichterstatter daS Märchen von der Deutschfeindlichkeit des Kronprinzen Rudolf, von seinem angeblichen Neid und Hasse gegen den Altersgenossen, unseren Kaiser Wilhelm, aufbinden. Insbesondere wetteifert Gladstonc's Leibblatt, die „Daily News", in dieser bodenlosen Gemeinheit mit der Pariser Bonlevardpresse. Wohl batten sich an den Kronprinzen Rudolf eine Anzahl frag würdigster Personen herangcdrängt, die Ihn in deutschfeindlichem Sinne zu beeinfluss«« suchten (z. B. der Pariser Journalist Elemencean. Bruder des Führers der französischen Radikalen, sowie einige jüdische Schriftsteller ans Ungarn), aber sic erzielten keine Erfolge. Gar nun den Tod des Kronprinzen in Verbindung mit der Bismarck'schcn Politik zu bringen, dnS ist denn doch daö NichiSwürdigste, was eine verstockte Gemeinheit fertigbringc» kann. Sie zeigte sich bereits bei den, unreinen Tode Gambetta's, dem plötzlichen Ende deS russischen Generals Skobeless, dem Selbstmord des Königs Ludwig von Bayern; überall soll rin unerbittlicher, aber sich zur rechien Stunde einstellender Tod den Fürsten Bis marck von einem Feinde befreit haben. Wären diese WahnsinnS- onSbrüche der französischen Schandpresse nicht so unsäglich roh, so Rücksicht aui die einzelnen Besitzer. Für die Aushebung der Zölle sei leine Nolhwcndigkeil cnvicie». — Bebel giebt im Schlußwort zn, daß der Antrag lediglich einen propagandistischen Eharaktcr habe, der nach außen hin auch nicht den gewünschten Zweck verfehlen werde. Die Lage der kleinen und mittleren Gutsbesitzer sei ja eure traurige. Vor Jahren wnroen noch die Petitionen um Zoll- erhöhung zahlreich unterzeichnet. Heule habe man sich überzeugt, daß die Zölle nichts Helsen. Mit dieienr ganzen System komme maul nun dahin, die Privaiwicibschart durch den Sozialismus z» ersetzen und damit sei er ganz einverstanden. Die Verweisung der Vorlage an eine Kommission wird abgclehnt. Der Antrag kommt dcinirächst zur zweiten Lesung vor das Plenum. — Morgen Wahl- Prüfungen und drille Berathung des Etats. Berli rr. Die „N»cdd." demeiitiri, daß der amerffanffche Ge sandte in Berlin der denischen Regierung gewisse Eröffnungen in Bezug ans die amerllanischcii Interessen aus csamva gemacht Hai. Herr Pendleton habe wegen seines bedauerlicherweise immer noch Bismarck, laut einem Telegramm ans Washiagion. icho» am; ichwankenden Ge>nndheits;>mandes das Auswärtige Amt seit mch- !1l. Januar die sog. Kriegserklärung an de» Häuptling Mataasa reren Monalen nicht besucht und demselben seien seit der vor einigen als eine Thatsache bebandclt und gewisse Schritte deS dortigen dcut'cken Konsuls rückgängig zu mnchen bc'ohlen. linier Konsul hgtte die ans Samoa ansässigen Ausländer dem Standrecht rmter- ivorien und von dem Häuptling Matagfcr die zeitweilige Uebergnbe der Negierung begehrt. Fürst Bismarck hat lednch gerunden, daß diese Schritte dem trüberen Versprechen Deutschlgnds bezüglich der Neutrglitüt der Ausländer und der Unabhängigkeit Samoas zu- widerlaufe. und er har nicht gezögert, dem deutschen Konsul anzu- besehlcn, diese Ansprüche wieder fallen zu lassen. Es ist zwar nicht angenehm, das; ein Vertreter Deutschlands das kaum Änge- ordnete widerrufen muß, besser jedock, ist e§, als wenn die Anirecht- erhallung solcher uiiangemessenen Schritte einen Zwist zwischen Amerika und dem Deutschen Reiche nach sich zieht. Der Bürger krieg aui Samoa wäre längst erloschen, wen» nicht die amerika nischen Besehlshabcr sich immer wieder einmischteii. Wir hoffen daher, daß das Einlenken Deutschlands alsbald auch ein größeres Ruhehalten der Amerikaner deioirkt. dci Nolkiwendigkcit der Zollamhebuiig nicht crbra koiffcaucnt sei», so müßte man die Aufhebung Neueste Trahtberichte der „Dresdner Nachr." vom 4. Febr. Berlin. Reichstag, Pas Ha.- j etzU dä7> Alicenic» des verstorben"» ü«dg. Magozinsü. dem der Präsioent v. Lcvetzvw warme Worte des Nachrufs widmet, durch Erheben von den Plätzen. Der Präsident therlt ferner ein Dankschreiben der K. K. öslerr. Bot- schait sür den Ausdruck der Thcilnahme des Hauses bei dem Ab leben des Kronprinzen Rudolf mit. Die Botschaft wird nicht er mangeln, diese BrileidSknndgebung an den cstnici! des Thrones niederzulegcir. Eingegangen ist n. A. das PleiSansschreibeii sür das Denkinal Kaiser Wilhelms I. Die AnsfüliriiiigSbesliminungcii zur Eimührung der Gewerbeordnung i» Elsaß-Lochungen werden in tt. Lesung angenommen, ebenso die Ci'nvenlion über das Verbot des BrantwcinhandelS unter den Nordscesischern. Hierauf folgt die Berathung deS Antrags aus Aushebung der Kornzöllc. Tr. Broemet (sri) vvlcmisirt gegen die Kardocff'ichcn Anssiibrunge» über die Noth- lagc der Landwothschait. Die von Kardorff eitirken Aussprüche, wonach die Halste der Landwirthe bereits bankerott sei. die andere es zn werden im Bcariff sei, beuchten aus ungeheurer Uebertrcibung. Hätte ein Freisinniger die Landwirthichask dem Auslände gegen über io distreditirt wie v. Kardorff, in würde ihm Landesverrat!! vorgcwonen worden sein. Er gehe an, solche elende Verdächtigungen nicht ein. (OrdmmgSriis). Die Produktionskoslcn für die La»d- wiithschast seien billiger geworden. Tic landwirlhschaftlich bebaute Fläche habe sich vergrößert. ES sei billig, daß der Besitzer, der alle günstigen Eonjiinktiirc» des Kapitals erhalte auch die ungünstigen Eomunktiirkn trage. Norvdcutichland verkniffe an's Ausland das Gcireide 7 Mk. Pro Ecntncr billiger, als der Inlandspreis betrage. Früher sagte man, dre Juden vertliciierteii das Getreide, jetzt ;>c drückten die Puffe. Ob thcurer oder billiger, der Jude würde ver brannt. Von Heydcbrand und Tr. Lvhsc skons.) Hütten Beweise sür erbracht. Wollte man sänimllichcr Zölle beantragen. Die Gctreidevreise seren heute nicht höher, als in der zollfreie» Zeit. Die Preisiiotiinngeir aus den verschiedenen Welt- handelsvlätzc» beweisen, daß die Prci-steigemng von dem Zoll ganz »»abhängig ist. Die letzte ungünstige Ernte würde die dennch«- Landwiityscbast empfindlichst geschädigt habe» obne Zölle. Wenn die Geircidezöllc >>ic die Broipreise verantwortlich Wien, so dürfe das Brot beute nicht thcurer sein, als im Jahre 1879. Der schein bare Lohiirückgang bei den Benffsacnoffenschasken sei rein rechnungs- mäßi eine das gc „ , grnndbcsitzer noch an das der Bauern. Wenn ma» den Schilde rungen v. Kacdorff's glauben wollte, so würde der Staat am besten thnn, den Besitz an Grund und Boden abzulvicn. — Bon Bennig sen halt die Kvrnzölle »och beute für den bedenklichsten Thcil des ZolltarffcS. Mißernte», Kriegsfälle und dergleichen würden deren Aushebung um so leichter hcrbeisühren, je höhe-dieZölleseien. Anderer seits verleime er nicht die mißliche Lage der Landwirlhscbnst. die durch die Verbesserung der Transporlmtttel bedingt sei. Tie Wirkungen der Zölle seien in verschiedenen Gegenden verschieden, bedauerlicher weise am geringsten im Osten, wo dieLandwirtbschast einer Besserung am bedürftigsten sei. Eine Katastrophe der Landwirthschast würde verhör,gnißvoll sein. Ter Mittel- und Kleinbcsitz bediiric der New,», deS Stcncrwcsens, wodurch der Grundbesitz mehr erleichtert würde, als durch Zölle. Dem Anträge Bebel s könne re nickt zrfflimmen. da eine so schnelle Einwirkung auf die Preise nicht möglich sei, nachdem sich der Verkehr mit den Zöllen eingerichtet hat. Die Durchschnittspreise des Getreides seien heute nicht höher als vor zehn Jahren. — Tr. Ortcrer (Ecntrum): Gewerbe und Industrie seien auf die Kaufkraft der Landwirthschast angewiesen. Die weitesten Kreise der Bevölkerung würden durch die Aushebung der Zölle geschädigt. Die süddeutsche Bevölkerung könne die Zölle nicht entbehren, deren Aufhebung die Brotpreise erfah rungsgemäß nicht ermäßigen werde. , Wie wolle man den Zolllttissall von M Millionen im Reichshaushaltc decke» ? Der Antrag bezwecke nur, Unzufriedenheit zu schüren. — Abg. Rickcrt befürwortet die KoniniissionLvelweiiuna. da der An trag tvriiiellc Mängel enthalte. Lohnerhöhungen seien infolge der neuen Wirthichastsvolitik nickt cingetr-eten. Auch die kleinen Spar- einlcger hätten nicht zugeiionnncii. Gerade heute sollte man a» die Zvllarffbebuiig denke», wo sie noch ohne Katastrophe möglich sei. Die Cilualivn sei ernst genug, um nicht länger zn warten. Der Landwirthschast könne nur durch ein Linken der Guisprcise gehol fen werde», die wieder in Einklang gebracht werden müßten mit den nicht durch Zölle künstlich gesteigerten Gclreidepreisen. — Tr. u): Tic Geircidezöllc ' Fischer (nationall): Tie Geircidezöllc seien emgesührt als eine Nvthivendigkrlt für den gesan'mtcn denischen Bauernstand ohne Wochen errolgicn Wiederiideriiahme seines Postens amtliche. Mit- Iheiiiiiigen seitens seiner Regierung überhaupt nicht gcinachr worden. Stettin. Der dänische Dampfer „Usfo" ist durch Treibeis im Haff unweit der Kaiserialirt i» zwei Theile geschnittenaiffaeiun- dm worden. Der Stettiner Dampfer „Hvliatta" wurde durch Treib eis leck und sank in der Swine. Mannschaft und Personen sind gerettet. D an; ig. DaS hiesige Barkschiff Theodor Behrens ist an der holländischen Küste gescheitert. Itt Personen, darunter der Kapitän mit Frau und Kinder», sind ertrunken. Wien. Wie bestimmt versichert wird, findet sich in dem letz ten Briete des Kronprinzen die Absichl, sein Leben zu enden, ganz klar ansgeivrochen. — Bor Beginn der Obduktion wurden die Pro fessoren Kundrat und Hofiirann vereidigt, daß sic in ihrem Gut achten nur die vollste Wahrheit nicderlegten. Am Tage nach der Srllion emvsing der Kauer beide Gelehrte und fragte sie, ob sie in ihrem Protokoll nur ihre vollste Ueberzeugung niedergcschrieben hätten und jederzeit bereit wären, die Angaben zu beschwören. Beide bestätigten dies unter ausrührltcher Begründung und sind der Uebcrzcuguria. daß der Kronprinz sinnesverwirrt war, als er die Thal anSiüyrte. Der Kconvrin; wurde gewarnt, sich nicht geistig zu über anstrengen und sich nicht physisch io wenig Ruhe zu gönnen. Die Meldungen, der Kammerdiener Löschet »ns ein Meycriinger Förster hätten Selbstmorde begangen, sind crinnden. Ter Kaffee lies; sich durch Ganglbauer das isakcameirt reichen. Die Rcttungsgesellschaft berichtet, daß beim Andrange zur Leiche des Kronprinzen zwei Meirichen um das Leben kamen und Viele verletzt wurde». Paris. Das Seinc-Tribuiiai sprach die Auflösung der Panama-Gesellschaft ans und ernannte Brouet znm Liguidatormit sehr ausgedehnten Vollmachten — Dem Bernehmeii nach soll das Untersiaalsiekretariat rm Ministerium iüc Kvlonicen in ein beson deres Ministerium umgewandett werden. H a a g. Die Bester>i»g in dem Befinde» dc-s Königs dauert fort. Tie Berliner Börse crvffncle fest ans Tiskoirtoermäßi- gnng der Neichsbank. spälcc trat Abschwächung ein ans Nealisaliv- nen Spekulative Banken waren lebbaft, ebenso fremde Renten, Egypter aus Konvcrsionsgerüchte bevorzugt. Deutsche Bahnen waren schwankend, österreichische behanvtck, Bergwerke später in Folge von Realisationen rückgängig. Ter Kassaverkchr war ruhig, nur für Jndustrieen bestand lebhaftes Jnlercsse. Zimmermanu waren l'/e Pozeut höher, östcrrreichische Prioritäten gut behauptet. Privatdiskont I Vc Prozent. Nachbörie matt. Hrauli-iirr >>. M„ l Februar, «credit Äil V,. Staatöbabn 2U>». Lom barde» 82 g. Gallgcr —, 0i»i,tNcr 8r>,b0. «vroe. Nua. «Soidrrnre 8L,30- DiSronla W.bO. DrcSdu. Lik. —. Tarnift. —. Laura —Fest. Wir». 4. Fcdruar. cirern, iitl.üir. 8iaa>«dahn 2ä»,2L. Lambnroru S8,S<>. Nvrdwcslb. I77,bi» Markno!«» b!>,22'/,. »na. «5rc!>il 212,Nc>. Rubin- V a r i k. 4. Fcbr. iLchlnf,. >ir»'« 82.k>0. üluieivr INl.N'i. Italiener R>,N7, StaatSbab» Ü2i>,2». Lombarde» 22!,75>. dr. Lriorlrijicn —. Svauier 74» .. Sgvrtrr 4!.!,>2. Otlonmur» c>27.'»>. Türke» —. Lriiaubtct. Pari» i Prob u itc» 1, 4. Februar. <Schlus!.> 'Meeren »er Februar 25.W. brr Mai-Anaust -l!.2.i. irr«. Sbiriluei brr Frbrnar 22,22, per Mai-AuquN 41,72, bkbaiiblc«. Nübnl der Frbruar 74,2». brr Mai-Sliigust 72,Ni>, fest. 'kl ,» fl e r « o >» . 4. Februar. Produkten <LibI»iN. i8ti<r» ver März— pcr Mai 2i», Ivcilbrub. Roofen vc> März 422, brr 'Mai 124. wricheud. L a n >> o n . 4. Frbrnar. Produkienl Säilu». v'uglikNier ÜLci .c» u. Mnkirr scuäi« bis 4 Tch. billiqrr, frcmdrr Weizr» ricliaer, iebach >. Sch. xcwichru Mcbl träne n, bis 4 Sch. negen »orige Woche biUigcr. tzäscr fester. — Wclrrr: Naßkalt. Oötztlichcö und Sächsisches. — Se. Majestät der König riahm gestern Vormittag die üb- kicken Voriräge der Herren Skaatsminifter rind AblhciinnaSvor stände und darauf die Meldungen und Vorstellungen einer größeren Anzahl im Dienste abancirter als auch pensionrrtcr höherer Offi ziere entgegen. Abends 6 Uhr fand Hoslasel stakt und nur 8 Uhr erschienen im Ncsidciizschlosse die Prinz Georg'ichcn Hc>rschattcii zum Thec. — Se. Majestät der König hat den General-Adjutanten. Gencral-Leritnaiit Prinz Georg von S ch ö n v n r g - W a l d c n bürg, Durchlaucht, sowie den Gcneral-Adiutairtcii. Genernilcul narrt v. Carlowitz zu Generalen der Kavalcrie befördert. — Wettiner Iubiläu in. Die süimntlichen Untcrans schüsjc sind rüstig dabei, die anßcrordcnllichc» Vorarbeiken. die das Fest verursacht, zu bewältigen. Bereits setzt darf inan die zuver sichtliche Erwartung all-ssprechen, daß die Tbeilnabrne dcS gci.immte» Landes das herrliche Fest zn einem der großartigste» der Neuzeit gestalten wird. In erster Linie gilt dies von dem Festziige. An demselben werden sich voranSiiihllich die herborragcndslen Städte deS Landes in höchst interessanten Darstellungen gewerblichen Lebens mit betdeiligcn. Auch mit der Universität Leipzig ist Rück sprache genommen worden. Nicht minder werden die landwirlh dem Anscheine sei». Dem Fest- 5 K 17!? ^ 7- Z -s»- schasllichcn Kreisvcreine i» dem Festziige und zwar nach in stattlicher Fülle ihrer Mitgliede- vertrelen ß ausschuk ist sehr daran gelegen, alsbald übersehen wessen Bctheiliaung er rechne» kann, damit er die angemeldcten Gruppen und ihre Wagen zweckmäßig in den Zug emorkme. Wolle nian daher in der Provinz seine Bcthciliguna mit möglichster Be schleunigung dem geschättSftibrendcn Ansichiiffc zn crkcniieii gebe» ! Die Kimstgenosienschast setzt ihre Ehre darein, de» Fcstzug in Vollen größlcr geichichllicher Treue, sowie in limsllerisiher VvllcnVung durchziisilhrcii. Gern tvird sie die von einzelnen Städten, Körper schäfte» und Jndnstriegriippen geäußerten Wünsche berücksichtigen. da sie jedoch das Gesamintbiid des Fcslzuges i» einem ci»hcitliche>> Rahme» zur Erscheinung bringen nruß, werden gewiß die sich Bc thriiigcnden betreffs ihrer Wünsche sich eine gewisse Reserve am crlcrzcn. Die Feslstraße, welche der Zug zmücklegen wird, steht noch nicht fest; es sind verschiedene Vorschläge gemach», über welche die lchlc Enlicheionng »och aussicht. Sobald die Enffchcr düng über die Feslstraße getroffen ist, werden wir sie Mitthcften Einstimmigkeit herrscht aber schon jetzt darüber, daß es schlechter dings unmöglich ist, die Enthüllung des Kömg-Johann-Denkmals
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