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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187708190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-19
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1877
- Autor
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Erschclut täglich früh 6'/, Uhr. TrtLctt»» «ch Li-ctUt»» JohauniSgass« 33. >zn«hfioudr» brr Ltbucib»,: Bormittags 10—12 Uhr. NackmittagS 4—S Uhr. Ruuadmr der für die nächst, mlyrnde Nummer besttmmleu ^nie.-atr an Wochmmgen dis s Uhr Nachmittags, an rann- und Festtagen früh vis '/,l> Uhr. B« tr» /Malra für Zus. Annahme: Olt» Klemm, Universttätsstr. 22. Lout« Lösche,-atharmenstr. 18,p. nur »is '/H Uhr. WpMer TaMM Anzeiger Draan für Polilik- LocolAkschichte, Handels- mb Geschäftsverkehr. Naflage 15,250. Xvaoanarnliprri« vtcrtelj. S'/.M- iucl. Brinaerlohn ä Ml., duntz dir Post bezogen « Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar lü Ps. Gebühr«-., kür Extrabeilage-, ohne Postbeidrdcrung 36 l'.e?. u-tt Postdesvrderung 4ü Lck. Jufnalr Igesp. BourgeoiSz. 26 Ps Arößere -schnsten laut unsere» PrelSvrrzeichmß. — Tabellarisch« Satz nach höherem Tarif. Rttlmiua vvlrr Lew KelarNoeuß.ütz die Lpaltzeile 46 Pf. Inserate find stets an d. Grprdtr-«» zu senden. — Rabatt wird tt-hf gegeben. Zahlung xrasvaiucria: I oder durch Postoorschutz. M L31. Sonntag den 19. August 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung, die Landtagswahlen betreffend. Die Liste der in dem Leipziger Wahlkreise ll. wohnhaften, für die Landtaggwahl stimmberech tigten Personen liegt vom 13. dsS. Mt«, ab bi« mit dem 19. dsS. Mt«, von 8—12 Uhr Vormittag« »nd von 8 — 6 Uhr Nachmittag« ans dem Rathhause, 2. Stock Zimmer Nr. 18, für die Betheiligten zur Einsicht an«. Reklamationen sind nach tz. 26 de« Wahlgesetze« dom 3. December 1868 nnr bi« znm Ablanf de« 19. ds«. Mt«, zulässig. ^ ' Leipzig, den 11. August 1877. D*r Nath der Stadt Leipzig. vr. Tröndltn. Nitzsche. Der II. Wahlkreis umfaßt folgende Stadtthesle: Anionstraße, Am AugustnSplatz Nr. 1—3, Bauhosstraße, Bayerischer Platz, Blumengaffe. Brüder- straße, Carlstraße. Carolinenstraße, Dörrienstraße, Dösener Weg, Dre«dner Straße, Egelstraße, Eisenbahnstraße, Felirflraße, Friedrichstraße. Gartenstraße, Gellertstraße, Gerichtsweg, Glockenstraße, Grimma'scher Steinweq, HoSpitalstraße, Vor dem HoSpitalthore, Inselstraße, IohanniSgaffe, Im IobanniSthal, Aohlenstraße, KönrgSplatz, Königöstraße, Kreuzstraße, Kurze Straße, Lange Straße, Lindevstraße, LöSniger Straße, Marienslraße, Mittelstraße, Nürnberger Straße. Postftraße, Quer- üraße, Ranftscheü Gäßchen, Reudnitzer Straße, Roßplatz, Roßstraße, Salomonstraße, Schrötcrgäßchen, Schützenstraße, Sternwartenstraße, Am Täubchenweg. Tauchaer Straße, Teichstraße, Thalstraße, Turnerstraße, UlrichSgaffe, WaisenhauSstraße, Webergaffe, Windmüblengasse, Windmühlenweg. Bekanntmachung. Die durch unsere Bekanntmachung vom 3i. Juli d. I. angeordnete Sperre de« Psaffcndcrser Schlachtviehhose« wird hiermit wieder außer Wirksamkeit gesetzt. Leipzig, den 17. August 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wungemann. Bekanntmachung. Die „RathS-Einnahmestube" ist au« dem zeither innegehabten Locale nach der Nordfeite der ersten Etage de« Rathhause« in die vormalige Richterstube verlegt worden und wird von jetzt an amtlich al« „Stadtcass e" bezeichnet werden. Leipzig, den 17. August 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Mefferschmidt. Bekanntmachung. An unserer Realschule H. Ordaaag »st zu Michaeli« h. I. eine m,t dem Jahre«, gehalt von 2400 dotirte Oberlehrerstelle für den Unterricht im Deatsche» und französische» zu besetzen, und fordern wir akademisch gedlldete Bewerber hierdurch aus, ihre Bewerbungsgesuche nebst PrüfungSzeugniffen und einem kurzen LebenSlauf bi« längsten« zuu» 31. "Laguft d. I. bei uns einzureichen. Leivzig, den 4. August 1877. De« Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndltn. Wiltsch, Resdr. Bekanntmachung. Tine hier neu begründete RathS-Affefsorstelle mit dem jährliche» Gehalte ven 3000 und Ve»sio»Sberechttgu«g soll sofort mit einem nach Maßgabe der Verord nungen vom 20. Februar 1867 und 4 Juni 1874 zur Nebernahme eine« selbstständigen Richter amte« oder zur Ausübung der Advocatur befähigten Jariste» besetzt werden und sind Gesuch: um dieselbe unter Beifügung der erforderlichen ^Zeugnisse längster.« bi« z«ar 30. dies. Mo«, bei »n« einzureichen. Leipzig, den 13. August 1877. De« Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Leipzig. 18. August. Seit einiger Zeit ziehen die neuen Befesti gungen, welche Frankreich in der Umgegend von Belfort angelegt hat, die Aufmerksamkeit a»f sich. Ein schweizerische« Blatt ist e« zuerst gewesen, welche« von verschiedenen Fort« nachwic«, daß sie nur zum Schutze gegen ein au« der Schweiz heranrückende« Heer errichtet sein könnten. Wiederum ein schweizerische« Blatt, die Baseler „Grenzpost", macht jetzt darauf aufmerksam, »aß m Zukunft der ganze schweizerische Bezirk Pruntrut den französischen Kanonen verfallen fein werde, und e< fürchtet, daß e« zwischen Deutschland und der Schweiz darüber zu diplomatischen Verhand- lungen kommen werde, warum seiten« der Schweiz gegen die betreffenden französischen Bauten kein Einspruch erhoben sei. Ohne Zweifel wäre die Schweiz zu solchem Einspruch berechtigt gewesen. E« ist ein allgemein anerkannter Grundsatz ve« Völ kerrecht«, daß kein Staat auf seinem Gebiete Anstal ten treffen darf, welche einen schädlichen Rückschlag auf ein fremde« Territorium au-üben, dergestalt, daß dadurch die natürlichen Verhältnisse zum Nachtheile de« anderen Staate« verändert werden würden (Heffter, Europäische« Völkerrecht, 6. Aus gabe, §. 29, IV.). Speciell gegen drohende oder bereit« angefar.gene Vergewaltigung Anderer trilt da« Recht der Nolhwehr bi« zur völligen Ab- Wendung der Gefahr in Kraft, und jeder Dritte ist sogar berechtigt, dazu Beistand zu leisten, wenn der Bedrohte ihn nicht von sich weilt. Wesentliche Voraussetzung ist jedoch Wirklichkeit der Gefahr und Absichtlichkeit auf Seiten Dessen, woher sie kommt. Bi« dahin können recbtmußiger Weise nur Sicherungsmittel, z. B. durch Coalitron mit Anderen, Befestigungen, KriegSrüstung :c. ergriffen roerden; mit dem ersten Moment der Gefahr ist aber auch der Bedrohte befugt, zuvorkommend thätlich einzufchreiten und durch eigenen Angriff den zu befürchtenden zu beseitigen. (Heffter tz. 30.) Zu« Milderen war die Schweiz im vor liegenden Falle berechtigt, von Frankreich ge- nügende Aufklärung zu verlangen: denn unge wöhnliche KriegSrÜstungeu im Innern eine« Staate« ohne deutlich erkennbaren Zweck berech tigen die dadurch möglicherweise bedrohten Staaten zu Anfragen über den Hwrck und zur Forderung bestimmter Erklärungen, welche ohne Beleidigung nicht verweigert werden können (Heffter, § 45, IV.). 4L» läßt sich indeß vorherseheu, wa« die fran zösische Regierung auf eine derartige schweizerische Anfrage erwidert haben würde. Sie würde jeden Gedanken an eine Verletzung der Neutralität der Schweiz weit von sich gewiesen und die betreffenden Fort« lediglich al« Vorsichtsmaßregeln für den Fall bezeichnet haben, daß diese Neutralität von anderer Seite nicht respectkt werden sollte. Man begreift also leicht, warum die schweizerische Bundesregierung, vorausgesetzt, daß ihr die Vor gänge an der frauzöstscbeu Grenze überhaupt bekannt waren, jene« LusklärungSersuchen Unter tasten hat. Eine andere Frage aber ist, ob die Schweiz in ihrer Stellung al« absolut neutraler Staat nicht etwa als zu solchem Ersuchen verpflichtet zu rrachteu war Nur in diesem Falle würde wohl von diplomatischen Verhandlungen zwischen Deutsch- md und der Schweiz über die Unterlassung der Anfrage die Rrde fnn können. Die Frage ist schwer z» entscheiden Die Baseler „Grenzpost" setzt den Fall, daß Deutschland bei einem künsti gen Kriege mit Frankreich sagen werbe: „Ihr Herren Schweizer habt auch ohne Widerstand, ohne Murren, ohne allen Protest wie ohne alle Vorsicht Festungen so nahe an eure Grenze setzen lasten, daß euer Grcnzterritorium al« von ven Franzosen besetzt betrachtet werden kann und muß, wir Deutschen können also eure gegen Frankreich nicht gewahrte Neutralität auch nicht anerkennen." Wenn wirklich da« schweizerische Grenzgebiet infolge der Anlage der französischen Befestigungen al« von den Franzosen be setzt betrachtet werden könnte und müßte, so würde allerdings die schweizerische Bundesregie rung durch da« stillschweigende Gcschehenlasfen der scheinen. Deshalb glauben wir auch nicht, daß die deutsche Regierung die Angelegenheit in Bern berühren wird. Immerhin aber wird die Erör terung der Sache in der Presse wenigsten« die Folge haben, daß den Schweizern kein Zweifel bleiben kann, von welcher Seite ihre Neutralität in Gefahr gebracht wird. UagesgejchichMche Aebersicht» Leipzig, 18. August. Der augenblickliche Stillstand auf dem Kriegs schauplatz schafft den Erörterungen über die diplomatische Lage, namentlich über die Stellung der bisher neutralen Mächte, wieder den hervorragendsten Platz in der Presse wie in den mündlichen politischen Unterhaltungen Die „National-Zeitung" thut äußerst erbittert über da« Gelingen der neuen türkischen Anleihe. Sie bemerkt: „50 Millionen Mark englischen Golde« wandern wieder nach Stambul. Da keine Sou veräne sich dazu verstanden, mit England ge meinsam den geliebten Türken beizusprwgen, so schickt man wenigsten« Sovereign«. Denn welcher praktische Cilyman hätte wohl heute nochmal« seinen Seckel aufgethan für den unsoliden Türken, wenn nicht bessere al« türkische Garantien ihm geboten worden wären'? Sollte wohl ein eng lischer Privatmann die 2»/, Millionen Pfund heraegeben haben, ohne daß Lord BeaconSfield sie rückversicherte? Kaum glaublich. Wenn aber in der That in dem Zustandekommen diese« An lehen« eine versteckte Sudsibie läge, wa« bezweckte «an in St. Iame« mit dieser Bezahlung für dte gute Aufführung bei Plewna? Glaubt man mit Geld den türkischen Staat retten zu können? Oder ist e« nicht blo« eine Verlängerung diese« barbarischen Kriege«, die man bewirkt, indem man einen unfähigen Staat mit äußeren Mitteln wieder belebt? Da« englische Gold arbeitet, wie wir meinen, heute wimSwea« im Sinne einer civilisatorifchen Politik." Wenn die eng lische Regierung wirklich, wie obige durchs»« will kürliche Voraussetzung will, die Pforte unter der Hand zu stärken suchen sollte, so läge darin noch kein Abfall von dem früheren Programm, welchem England aus der Conferenz zu Koustantinopel und in ven später mit Rußland ««-getauschten Er- klärungcn beigetreten ist England zweifelt und darf zweifeln, ob Rußland nach allzu raschen und zu starken Siegen jene« Programm würde An halten wollen oder auch nur Anhalten können. ES verhält sich damit wie mit einer „vorüber- gehenden Besetzung" Koustantinopel«. Würde Alexander va« besetzte Konstantinopel wohl »n der That friedlich aufgeben können, wenn sein Volk sich im Stande wähnte, e« gegen Europa zu be haupten? Deshalb ist e« jedenfalls sicherer, den russischen Kaiser gar nicht in solche Noihlagen hineingerathen zu lasten! Den tollsten Mißver ständnissen begegnet man in Betreff der Stellung Oesterreich« und Dcutschland« zu den Orient- Dingen in der französischen Presse. Die Corre- spondence HavaS schmeichelt Frankreich mit der Hoffnung, nach den russischen Mißerfolgen bei Plewna :c. werde Oesterreich gegen Rußland auf- treten, um demnächst, von Rußlanv unbehelligt, mit Frankreich in Deutschland seine Restauration auf den Stand, wie er vor l866 war, durchsetzen zu können. ES ist aber doch keinem deutschen Poli tiker unbekannt, daß gerade die contrerevolutionaire Reactionspartei eher ruffenfreundlich gesinnt ist und die „Theilung der Balkanlänvcr zwischen Rußland und Oesterreich" al« den ersten Schritt zu ihren Zielen betrachtet. Richtig bemerkt der „Hamburger Eorresponder.t": „Die einzige Con- scquenz de« gegenwärtigen Kriege«, welche Deutsch land direct Gefahren zu bereiten im Stande wäre, wäre die einer Erschütterung der Sicherheit Oesterreich«, die »n« nöthigte, für diesen natür lichen Bundesgenossen emzutreteu und dadurch unser Verhältniß zu Rußland zu gefährden. Da von ist bi« jetzt nickt die Rede gewesen und kann gar nicht die Rede sein, so lange die Waage der Kriegsgöttin zwischen Rüsten und Türken schwankt. Je tiefer Rußlanv in ven orientalischen Krieg hineingeht, desto enger sind die Bande, welche Deutschland und Oesterreich verknüpfen, desto stärker prägt sich hüben wie drüben die Empfin dung au«, daß man nur einen von der Natur selbst gebotenen Verbündeten habe." Da« deutsche Reich oat jetzt folgende Festungen: Magdeburg, Cüstrin, Spandau, Torga», Wittenberg, Erfurt, Minden, Ulm, Ingolstadt, Königsberg, Grouven;, Thorn, P»sen, Glogau. Cosel, Neiße, Glatz, Königstein, Danzig, Colberg, Memel, Plllau, Stettin. Swinrmünde, Stralsund, Friedrichsort, die Kieler Hafen befestigung, Sonderdurg. Düppel. Wilhelmshaven, die Befestigungen bei Cuxbav-n und Geestemünde, Wesel, Köln mit Deutz, Cobl:nz mit Ehrenbreit stein, Mainz, GermrrSheim, Rastatt, Straßburg, Neubreisach, Metz. Diedenhofen, Saarloui« und Bitsch. Fortificat»rische Erweiterung«- und Um- gestaltungSbauten werden vorgenommen in Köln, Coblenz, Spandau, Cüstrin, Posen, Thorn, Danzig, Königsberg, Glogau, Neiße, Memel, Pilla«, Col berg, Swinemunde, Stralsund, FriedrichSort, Sonvcrbucg, Düppel, Wilhelmshaven, an der unteren Weser und an der unteren Elbe. Die dazu erf»rderlichen Grundstücke, soweit nicht veren freihändiger Ankauf durch gütliche« UeberAnkom- men bewirkt werden kann, werden auf Anordnung de« Kaiser« vom 29. Mai 1876 im Wege der Expropriation für dir Militairverwaltung er worben. Der Termin für den Endabschluß dieser Bauten ist auf 1884 angesetzt, jedoch wird seiten« der Militairverwaltung dahin gestrebt, diesen Abschluß früher zu erwirken. Während der Marschall Mac Mahon die bereit« angekündigte Rundreise nach der Normandie angetreten hat, verweilt Gambetta in Lille, woselbst am 15. zu seinen Ehren von dem Senator Testelin ein Banket veranstaltet worben ist. Man wird wohl bei der Annahme nicht sehlgehen, daß die Reise de« republikanischen Parteiführer«, welche der Zeit nach mit derjenigen de« Marschalls Mac Mahon zusammeusällt, dem Lande von Neuem beweisen soll, daß die Republikaner Überall aus Sympathien zählen dürfen, während da« Staatsoberhaupt aller Orten kühl und zurück haltend empfangen wird. Wie v»r Kurzem an- läßlcch der Reise de« MurschallS Mac Mahon zwischen dieser und dem damaligen AuSflug ve« Herrn Thier« allerlei für die Coalition vom 16. Mai wenig schmeichelhafte Parallelen gezogen wurden, dürfte e« auch jetzt nicht an derartigen Gegenüberstellungen fehlen. Trotzdem ist rS immerhin möglich, daß die persönlichen Be mühungen de« Chef« der Exekutivgewalt im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen der Re gierung gute Dienste leisten. Heber die letzten Operationen Suleiman Pascha'S liegen jetzt in einem Telegramm dc« Specialcorrespondcnten de« „Daily Telegrapb" au« Kesanlik, 14. August, ausführlichere Nach richten vor. Nachdem am 1t. die Türken zuerst va« Dorf Hainkiöi, sowie den Eingang deS Paffe« (Hainboghaz), ohne auf den Feind zu treffen, be setzt uns eine am 12. zur RecognoScirung ins Innere de« Engpässe« gesandte Truppenabtheiluug da« Ende de« Paffe« erreicht hatte, ohne, abge sehen von etlichen Bulgaren, Feinde anzutreffen, ließ am folgenden Tage Suleiman in westlicher Richtung von Kesanlik au« eine Bewegung au«- sühren, deren Zielpunct Kaloser und Karlowa war. Eine Brigade Infanterie, zwei Schwadronen Cavallerie, ein Trupp Baschi-Bozuk« und Tscher kessen und eine Batterie Artillerie rückten in drei Colonnen auf die stark mit Artillerie besetzten und durch Erdwerke geschützten russischen Stellur. gen bei Kalofcr vor. Dte Türken dedouchirte:' gegen dir Front de« Dorfe«, zugleich rückte dev rechte (13 ) Flügel durch Büjük Oba (dort nord östlich von Kaloser) vor. Die Russen er öffnete- ein heftige« Geschützfeuer und machten große An strengungen, um sich in ihren Stellungen zu bc haupten. Hierin wurden sie durch die Infan terie unterstützt, die wohlverschanzt war. Den hügeligen Boden benutzend, entfalteten sich die Türken in Schützenketten und rückten im Schnellschritt vor. Der Feind hielt indessen da« Dorf, welche«, dicht mit Gehölz um geben, gute Deckung bot, und die Angreifer waren m Folge besten gezwungen, ihren rechten Flügel weiter auSzudehnen. Nicht« desto weniger gewannen die Türken stetig an Boden, bi« sie da« Dorf er reichten Mittlerweile hatten der rechte Flügel und da« Centrum ihren Weg bi« gegenüber den russischen Geschützen erzwungen, wettl» letztere um dieje Zeit abzuzieben begannen. Zugleich fing Suleiman an, aus dem äußersten rechten Flügel zu operiren, und die Rüsten, ihre Gefahr erken nend, begannen zurückzugehen. Auf ein ge- ^b-nc« Signal stürmte die ganze türkische Macht gegen Kaloser vor, die Russen mit dem Bajonnet angreifend und sie aus den Rosalita- aß zutreibend (der sich von Kaloser au« in den -alkan hinaufzieht). Der Kamps dauerte zwei Stunden. Unmittelbar darauf trieb Suleiman Pascha seine Colonnen bi« in den Rosalita-Paß vor. Wie der „Time«" au« Schumla über den selben Kamps berichtet wird, verloren die Russen dabei 500 Mann. ES hat in dem GFecht v?n Kaloser aus türkischer Seite Rassim Pascha com mandirt — Der über den Paß Demir Kapu nach Stararjeka vorgerückte Mehemcd Mukhli« Pascha ist derselbe General, welcher die Türken auf dem Schipkapaß commandirte. Vom asiatischen Kriegsschauplätze liegen über Petersburg, 16. August, Abend-, folgende ossicielle KriegSnachrichlen au« Alexandropol, 14 August, vor: Da« Corp« JSmail Pascha'« hat daS Verrücken gegen die Colonne deS General« Tergukaffost ein gestellt; dieSseit« de« Gebirge- stcht nur noch drc Avantgarde desselben; die Hauptstreitkräste JSmail Pascha'S, au« etwa 40 Baluillonen mit zahl reicher Cavallerie und 55 Geschützen bestehend concentriren sich gegen den Mut'chLschen Engpaß Derselbe führt von Izdyr nach Karabutak Am 11. § inüber ) entspann sich ein »»bedeute^
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