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Dresdner Nachrichten : 04.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-04
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1899
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rkabnIlL ur worden richttgung v mmern, idoren. Pf. an. Pf. an. Pf. an. Pf. an. ilitäten irhaft. Ke. Nüster. Pf. an, Pf. an. Pf. an. SP schSsts- »ks Kante, t.S0M. zimmer »et. 0,». BeznaSaebühr vlnt-liäbrliK Mt. s.«o. Lur» die Nv» MI. 2.7S. »I, «mialour von «urü»dl«nn,n> » r dir näcklie Nummkr er«o«at in der r-ouvlak'ckä!t«»r»c, Marikwir. R.». in de» Ncbknan»al,mel>cUc» v. vorm. kl>«8sUl>rAa<I»». SonntaoS nur N!oi>kiim. LS v. U-'/,I UlnMittasr. Anzeigentarif. TIk i Ivaltijjk Gninduili «ca.« Silbew >5Ns..§>»>un!'ia»ni>eiiai»derNrwat- »Nk Zeile roPi.:Dov>>r!>ci>e..»nierm kirim" >a»!oeloiiol> ao N>. Mnmd .eile lür Mvnlaae oder noch Ncsnaarn LüÄlo. Nur Kamiliennachrichicn >c>. b«. so Ni. — ^„Sworliiic Sluitrase nur oeoen voransde.akluna. Yelcablotterwero m.ioNi. berechnet, pur Riickgobe elnoeianbter Schnit tlinie Icme Verbindlichkett, gernlvrechanichluß: Amt I Uv. 1t u. Nr. SONN. Die Dresdner 4!«chrich>en erichcineu t n ^ ! i fs' ^ Segrandel 1856 XI5 ^'6ldQLckt«8et»okLQlet! QwptvUlvQ urujero vorri>t.'Iil:k«>n n. OvtkNÄvr. ^ - X «i lloNivkörmtd -z" Sllgo Soi'sek 8trümple .Lrssen 8dsvl8 SLuäsvtuckv Telear.-Adresse: Nackriailm, Dresden. H HerI»e.t -HV»U« ar«o, I «Iuliii8 ijvkLüIieli Lw Los IS. pLrd. u. ^ Li. KelüliclilliiiM-tii-xeiiütiinlle Ms Os«, «Inlckr. iiietit, kmrolsuln, tisresn. k.Lökinas s roinsn LantenLekIaucli > VnVNHVttr»^«!, ^ K Iinel A I'iele'tttt-, linkst- ». 7^ in ^-r^Mtsr Auswahl xu billigt«» lstniaon. ^ ff-ikllr'. Kneiff L 8otin, Kkongplalr 9. L. VE. ^kutieitkn oloxniii. gspnintki" llsmenlilils in Mllor ?ro'l8lllxo. livxvImriLsixo porrMlioliv LiukLnko und Nodöstudiou io Lvrlin uoä I'riiiZ. Ow886 ^usrv-riü io l'rkmorliklton. ^rii8tzN>I!l»88ll'«i88tz ^Ü. 34. Nr. 306. -Mel: Deutschland und England. Hostiachrichten. Oberktallmeister v. Ehrenstein f. Stadt- Perordiietensitzung. LandeSknlturrath. „Macbeth". Elotilde Kleeberg. Mutkmaßl. Wittening: Wechselnde Beivölkung. Dentschlrmd nnd (k„^land. Ter grobe Unfug, der van de» Engländern in Wart und Schrift mit der politische» Ansbenlnng deS kaiserlichen Tele gramms an den Kommandeur der Nodal Dragoons und ganz besonders mit Rücksicht aus den angeblich sicher bevorstehenden Betuch des Kaisers bei der Königin Victoria getrieben wird, scheint endlich nnch an leitenden Berliner Stellen den Geduldsfaden be denklich straff gespannt zu haben, wie die offiziöse Kundgebung der „Nordd. Aklgcn«. Ztg." erkennen sicht, die sich gegen die tenden ziösen Machenschaften in der Angelegenheit der deutsch-russischen Kaiscrzuiammenknnft in Potsdam wendet. Ter dabei gegebene Hin weis ans die in der Sache thcitigen „sreindländischcn" Einflüsse ist verständlich genug angesichts der von englischer Seite krampshaft fortgesetzten Bemühungen. Kaiser Wilhelm II. als bedingungs losen Britenfreund und das deutsche Volk als einen Trabanten des Angelsachsentlmms hinzuslellen. Bon rednerischen Kundgebungen dieser Art verdient namentlich eine Aeuszcrung des Lord Lonsdale hervorgcboben zu werden, die betagt, er, Lord Lonsdale, „wisse", dass Kauer Wilhelm und die Deutschen im Herzen mit den eng lischen Anschauungen übereinstinuntcn! Der Kaiser habe „in jeder denkbaren Weise" gezeigt, das; er freundschaftliche Gesinnungen für England hege. Wann immer die diplomatischen Beziehungen zwischen anderen Ländern und England gespannt sein würden, könne England stets ans zwei Länder zählen, ans Deutschland und Amerika. Mo ganz einerlei, was für eine Politik England treibt. Deutschland wird immer die Hand zu Gunsten Englands im Spiele haben und wird im Nothfall die englischen Schlachten auf dem Kontinent schlagen: so malt sich in englischen Köpfen zur Zeit die Welt. Genau aus denselben Ton gestimmt sind die Aus führungen des Regierungsblattes „Standard", das den bevorstehcn den Besuch des Kaisers bei der englischen Königin dazu benutzt, um den Träger der deutschen Kaiserkrone als einen „gewisser- mähen englischen Fürsten" zu bezeichne», und sich zu der dreisten Unterstellung vcrsieigt, das; „wenig Aussicht ans eine formelle Zu sammenkunft zwischen dein Kaffer und dem Ezaren bestehe vor dem Besuche des Kaisers bei der Königin Victoria". Im Zusammen hang hiermit stehen die ebenfalls ans englischer Quelle stammen den Gerüchte, dah der Besuch des Ezarcn in Potsdam nur einen „rein privaten Eharaktcr" tragen und höchstens eine Stunde dauern werde Man will eben von London aus auf jeden s^all die deutsch- russische Kaiserbegegnung, wenn sie einmal nicht ganz zu verhindern ist. ihrer politischen Bedeutung entkleiden und sucht niit allen Kräiten darauf hinzuwirlen, aus diesem Anlas; eine Verstimmung zwischen Deutschland und Ruhtand in die Wege zu leiten. Das; überhaupt die Furcht vor Russland und der Wunsch, die deutsche Militärmacht gegen Ruhland auszuspiclen, den eigentlichen Kern der jetzt plötzlich erwachten Dentschfrcundlichkeit in England bilden, verräth der bereits genannte „Standard", das Leibvrgnn Lord Salisbnrh's, selbst, indem er erklärt, der Tcnffchc Kaiser würde durch seinen Besuch „einigen kontinentalen Mächten eine schmerzliche Enttäuschung bereiten", und nach dieser Einleitung einen direkten Ausfall gegen Russland unternimmt. Graf Mnra wicw wird unverblümt beschuldigt, iu Berlin und Paris wegen einer gemeinsamen antienglischcn Aktion sondirt zu haben: es sei lediglich der englandsrenndlichen Haltung Deutschlands zuzuschreiben, dah die Bemühungen des Grafen Murawicw in Paris eine „höf liche Ablehnung" erfahren hätten. Schliesslich stellt der „Standard" den Sah ans, das; Deutschland „in seinem Interesse" ein starkes England wünschen müsse, und deutet an. dah England eventuell geneigt wäre, mit Deutschland in ein BnndeSverhältuih zu treten, I durch welches „das ganze bestehende Spstem von Bündnissen von! Grund aus erschüttert werden würde". Wenn derartig übertriebene politische Folgerungen, die mit dem deutschen nationalen Interesse schlechtweg unvereinbar sind, ' sogar von der Verantwortlichen Londoner Presse aus dem Besuche > des Kaisers in England gezogen werden, so ist das wohl für sich allein schon Grund genug, um die Kaiserrcisc unter den gegebenen es ihnen gelingen, zum endlichen Siege des Rechtes auch zu ihrem Theile beizutragcn!" Rach alledem steht als Folge einer zur Zeit unternommenen Kaiserrcffe nach England zu befürchten, dah die in großem Stile arbeitende englische Jntrignenpolitik durch den Besuch Kaffer Wil helms bei der Königin Victoria neue Nahrung erhalten und sich in unliebsamer Weise zum Nachtheile der deutschen nationalen Interessen in der nächsten Zukunft bethätigen werde. Den Er wägungen und Bedenken, die sich aus den angesührten Gründen gegen die Kaiserreise und zu Gunsten einer Verschiebung aus spätere gelegenere Zeit ergeben, wird jedenfalls der rein sachliche Charakter nicht abzusprechen lein, sofern man den normalen Begriff der Sachlichkeit zu Grunde legt. Bis tief hinein in die Reihen der streng monarchischen und »ationalgesinnten Elemente unseres Volkes ist die Ueberzeugung gedmngcn, daß für die Reffe des Kaisers nach England unter den gegebenen Verhältnissen die Fiktion eines bloßen Höflichkcitsaktes ohne jede politische Bedeutung nicht ansrecht zu erhalten ist, daß vielmehr die Reise gerade im gegen wärtigen Augenblick nach der ganzen Sachlage als eine politische Kundgebung von großer Tragweite aufgefaßt und empfunden wer den müsse. Man sollte meinen, daß für den ehrerbietigen, in der Form einwandfreien Ausdruck einer solchen sachlichen Ueberzeugung weiter nationalgesinntcr Kreise deS deutschen Volkes auch unsere offiziöse Preise Verständnis; haben müsse und daß sie ihrerseits bemüht sein werde, ihre Gegengründe in sachlicher Form vorzubringen und per sönliche Beschimpfungen, sowie Verletzungen des berechtigten Nationalgesühls zu vermeiden. Indessen weit gefehlt! In einer von den mancherlei offiziösen Verlautbarungen zur Sache wird > zwar zugegeben, daß die Reise des Kaisers nach England, die, ! „falls nicht noch in letzter Stunde eine andere Bestimmung er folge". aller Voraussicht nnch Mitte November stattsinden werde, die Gemüther errege und daß ihr Unterbleiben von der gesammtc» öffentlichen Meinung mit Genngthuung ausgenommen werden , würde: dann heißt cs aber weiter, man anerkenne in „besonnenen" > Kreisen doch, daß eine Zurückziehung der Anmeldung dieies Be- ^ suches, die schon vor dem Ansbruch des südafrikanischen Krieges j erfolgt war, in London eine „peinliche Verstimmung" Hervorrufen müßte. Mit Verlaub, Herr Qffiziosus! Wenn Ihre „besonnenen" Kreise wirklich so wenig patriotisches Gefühl haben, daß sie ans eine ^ „Verstimmung in London" mehr Rücksicht nehmen zu müssen glauben als auf eine Verstimmung des deutschen Volkes, dann kommen ^ diese Kreise für das nationale Urtheil überhaupt nicht in Betracht, ^ und die Erniedrigung der nationalen Würde, die in einer der artigen Zumuthung liegt, wird von allen deutschen Patrioten un zweideutig zurückgewiesen werden. Eine andere Sorte von Offi ziösen greift zu dem plumpen Mittel deS persönlichen Anwuchs. In dieser Beziehung thnt sich besonders der „Hamb. Korr." hervor, der die Regungen deS nationalen Widerstands gegen die Kaiser- ^ reffe nach England ausnahmslos theilS ans „Dummheit", thcils ans „Treibereien und Jntrigucn" znrückjnhrt, „die an sich mit der auswärtigen Politik gar nichts zu ihnn haben, sondern bei denen verletzte Eitelkeit, Großmannssucht und Eigennutz die anmnthigen Motive abgeben". Mit demselben Athen« wirst daS Blatt de» Vorwurf der „leichtfertigen Verhetzung" hinaus, „wobei mit Senti ! ments grober Unfug getrieben wird", und ein paar ähnliche Liebenswürdigkeiten werden sonst noch znm Besten gegeben. Co ^ etwas muß man einfach niedriger hängen: jede Abwehr dagegen j Ware zu viel Ehre für den Angreifer. Dagegen fordert eS aller- j dings Wwerspruch heraus, wenn von derselben Seite der sachliche - Standpunkt völlig verschoben wird durch die tendenziös forinulirte Frage: „Ahnen sie kd. h. die „Dummen, Eitlen, Großmanns- . süchtigen und Eigennützigen"! denn nicht, daß an der Newa wie s an der Seine der größte Jubel herrschen würde, wenn Deutschland " so ungeschickt wäre, die Kastanien für Andere aus dem englischen ! Feuer zu holen?" Umgekehrt wird ein Schuh daraus! Deutsch land soll nicht die englischen Kastanien auS dem fremden, ins besondere dem russische» Feuer holen: das ist es und nichts weiter, was die nationalen Gegner einer geflissentlich betriebenen england- Zeitverhältnissen als nicht wünschcnswcrth erscheinen zu lassen. > freundlichen Politik bei nnS zu Lande anstrcbcn. Korrekte Bezieh- Vollends stutzig aber muß es das nationale Empfinden machen. > ungen zu England zu unterhalten, wird selbstverständlich unmerdar wenn sogar im Innen, des Reiches sich dunkle Kräfte regen und! der Wunsch und daS Bemühen jeder dcutichcn Regierung sein rcichsfeindlichc Hoffnungen sich an dem neu gezimmerten Holze! muffen, so lange nicht England selbst durch sein Verhalten eine der deutsch-englischen Freundschaft cmporranken. Es handelt sich ^ >olche Möglichkeit auSt'chlicßt. WaS aber darüber hinausgeht, das hier um die Welfen, die der Kaiserrcisc nach England mit ge- l ist nach der Ueberzeugung zahlreicher tüchtiger und maßgebender spannten Erwartungen entgegensetzen. Das Welsenblntt „Brnnonia" ! deutscher Patrioten vom Ucbel, weil England wieder wie in der besitzt die Dreistigkeit, dem regierenden Kaiser des Deutschen Reiches > Zeit von der Mitte des 17. Jahrhundert-Z bis zu de» dcntschcn folgende Beglcitwortc auf den Weg nach England mitzuqcbcn: > Befreiungskriegen in die Bahnen einer gewissenlosen und gefähr- „Bci der problematischen Natnr unseres Kaisers kann Nicmand' >ichcn Eroberungs- und Vergewaltigungspolitlk cingetrctcn ist. die wissen, ob uns nicht einmal über 'Nacht das Recht wird, um das j das Deutsche Reich an keinem Punkte der Welt unterstütze» darf, wir seit Jahren kämpfen. Selbst daran zweifeln wir nicht, daß er. wenn es nicht die Grundlagen seiner Existenz erschüttern will, es unS schon gegeben hätte, wenn er nicht über die Verhältnisse > Gestützt auf diese nationale Ueberzeugung dürfen sich die in tendenziöser Weise im Unklaren gelassen würde. Aus diesem königstreuen und patriotischen Gegner der Kaiserreise nach Eng- Grunde würde es mit Freuden zu begrüßen sein, wenn ihm von gekrönten Häuptern, die sein unbedingtes Vertrauen genießen, ein mal die Aufklärung gegeben würde, die ihm seine sonstigen Nath- geber nicht geben könne» oder wollen. Wer aber wäre dazu geeig neter als die Königin von England, die mit beiden Häusern durch engste Bande der Verwandtschaft, und der Kaiser von Oesterreich, j der Seite ihres kaiserlichen Herrn zu stehen vermögen. Verant- der mit ihnen durch innigste Freundschaft verbunden ist? Möge ^ wvrtlich vor der Ration für alle Folgen, die sich ans einer falschen land mit dem Bewußtsein trösten, daß für das Vaterland gut leiden und sich schelten lassen ist, wenn nur das Gewissen rein ist und von dem angeblichen „eigennützigen" Treiben nichts weiß. Ter Kaiser handelt gewiß im besten Glauben: darüber sind auch die' deutschen Patrioten einig, die in der vorliegenden Frage nicht auf! Lmnililienr», 4. November Haltung der deutschen Politik gegenüber England ergeben werde», sind allein die kaiserlichen Rathgeber, die unter den obwaltende» Umständen es über sich gewinne» können, einem Besuche des Kaisers in England das Wort zu reden. Neuerdings verlautet übrigens entgegen den anderweitigen bestimmten Meldungen, welche die Reise als unwiderruflich feststehende Thaffache behan deln, in dem bäuerischen Hofe nahestehenden Kreisen, daß dein Prinz-Regenten Luitpold aus Berlin mitgetheilt worden iei, der Kaiier habe nunmehr die geplante Reise nach England ausgegeben. Wenn das wahr ist, wird ganz Deutschland, wie von einem Alp erlöst, anfattzmen, und die Wogen des Jubels, die dann zum kaiserlichen Schlöffe emporbranden, werden dem Kaffer zeigen, welche echt kaiserliche That er aethan hat, indem er auf die Reffe »nr Zeit verzichtete. Nur Klarheit, nur endlich Klarheit: das ist der allgemeine heiße Wunsch in nationalen Kreisen. isernschrcib- nnv Hcrmvrcch-Berichte vom 3. November. * London. (Reuter-Meldung.) Der königlichen Prokla mation vom 26. Oktober zufolge wurden :15 Bataillone der Miliz für den 20. November einbcruwn. — Das Kriegsamt theilt mit, daß die Verbindung mit Ladnsmith wiederhergestellt ist. Berlin. Der Kaiser nahm in Folge leichter Unpäßlichkeit der Kaiserin an der heutigen Hubertusjagd im Grnnewald nicht Tbeil; die Kaiserin ist seit etwa 6 Tagen etwas leidend. An Stelle des Kaisers führte der zweite Sol», des Prinzen Albrecht die Jagd an. — Der Kaffer geht, nach der „'Rat. Ztg.", ain 20. d. Bk. nach Eng land, vermuthlich auf l-t Tage. Die Einladung der Königin datirt vom Frühjahr: sie hatte den Oktober für die Anwesenheit des Kaiier-? gewünscht. Ans seine Entschuldigung, daß er »in diese Zeit nicht kommen könne, Kat sie den 'November vorgeschlagen. Ein Minister wird de» Kaiier nicht begleiten. — Reichskanzler Fürst Hohenlohe kehrt morgen Abend nach Berlin zurück. — In der gestrigen Sitzung des ÄnndeSralhS lhcille der Staatssekretär deS Reichsmarineamtes mit, daß eine Fkottenvorlage, deren Grnnd- züge de« Staatssekretär dnrlcgte, in Ausarbeitung begriffen sei und dem Bnndesratk demnächst zugehen werde. — Die „Nordd. Allgem. Ztg." äußert sich honte in längerer Ausführung zur Flottensrage und tritt der Angabe entgegen, daß der neue Flottenvlnn in allem Wesentlichen überhaupt schon bei Einbringung des FlottengesetzeS von 1806 fertig ivar. „Hätte Jemand vorausgesagt," schreibt das Blatt, „das; das Verständnis; für die Bedeutung einer starken Flotte im deutschen Volke so wachsen werde, wie es unter dem Druck der gewaltige» volitischen Ereignisse in den letzten 2 Jabren thaffäch lich geichehen ist. so hätte inan ihn damals kurzweg für einen Phantasten erklärt. Es ist sa allerdings offenes Geheimnis;, daß das Flottcngesetz in großen Kreisen unseres Vaterlandes, insbeson dere auch innerbalb der Marine selbst für ««»zureichend gehalten wurde, Tie Besitzergreffnng von Kiantichou und der spaniich- amerikanffche Krieg warei« die Veranlassung, in nationalen Kreisen eine lebhafte Aaiiation zu Gunstc» einer weiteren Verstärkung der Marine zu entieffeln. Wir glauben z» wissen, daß damals an maßgebender Stelle eine Entscheidung dabin getroffen wurde, daß man sich zwar mit dem Gebauten einer weiteren Verstärkung de«. Marine allmählich vertrant machen muffe, daß aber vor Allen: das Septcnnat inne zu halten sei. Jnzwiichen rollten die politischen Ereignisse weiter. Immer dringender drängte ücd die Notbwendig- kcit ans. einer erheblichen Verstärk»««» der deutichen Flotte bald möglichst näher zu treten. Es stellte sich auch heraus, daß das für die letzte Hälfte des Flottengcictzes noch ausstebcn.de Lim«! für Schisssbantcii durch eine Reibe anderer Ausgaben derart in An spruch genommen wird, das; man nicht, wie in den ersten 0 Jabren. 0 große Schisse, sondern nur 2 große Schiffe ans Stapel legen koniilc. Diese beiden Umstände, einerseits das sich unabweisbar anfdrängende Bedürfnis; nach einer starken Vermehrung der dent scheu Flotte und andcrcrieit-S die Limitseffcl, in Folge deren wir mit unsere» SchissSbanten gegen den Durchschnitt der ersten 0 Jahre erheblich zurückgeben müssen, zwange» die Regierung zu der ernsten Erwägung, ob es nicht nothivcndig werden würde, in« Jahre 1001 mit neuen Forderungen an den Reichstag heran- zutretcn." — Ten« BnndeSralh ist der Entmurf eines Gesetzes übe« die Abänderung der UnsallversichernngSgesetzc, sowie der Entwur' eines Gesetzes über die Unfall-Fürsorge für die Gefangenen zu- gegangen. — Kronvrinz Gustav von Schweden trifft Mitt woch, den 8. d M.. von Stockholm in Berlin ein, um, einer Ein ladung des Kaisers folgend, den Hofjagdcn in den Letziinger Forsten am ll. und 12. d. M. beizuwvhnen. Berlin. Offiziös wird der Annahme entgegeiigetrete». daß die Verbündeten Regiernnge» geneigt «ein könnten, den Gew: entwnrs betreffend den Schiff-, des gewerblichen Arbeitsverbältiiffies freiwillig zurückzuzieben, noch bevor die zweite Lesung im Reicks tage stattgefnnden hat. Dagegen versteiften sich die verbündete» Regierungen leincswegs darauf, daß der Gesetzentwurf in de« von ihnen vorgeschlagenen Fassung zur Annahme gelange. — Die „Nat.-Ztg." schreib:: „Betreffs der Sainoairage wird berichtet, der Abicblnß stehe in der Art bevor, daß Dentichtand seine Rechte auz Samoa an England ablrete und dafür von England dic Kilberis- und die britischen Salomons-Jnseln erhalten würde. ES «st nicbr mit Sicherheit zu benrtbeilen, ob dies der AuSgang der noch keineswegs abgeschlossene» Verhandlungen sein wird. Offenbar wird mit dieser Möglichkeit, ans welche die Erörterung >m Kolonial- raib vorbereitete, in den Regiernngskreise» gerechnet. Andererseits scheint es aber gerade jetzt angesichts des bisherigen Verlaufs des südafrikanischen Krieges besonders schwierig zu sein, in Verhand lungen mit England zn irgend einem Abschluß zu kommen, soda«; die Frage, ob Deutschland für seinen Antbeil an Samoa von eng lischer Seite oder England für den scinigcn von deutscher Seite «itschädigr werden solle, »och immer open ist. — In Londoner unterrichteten Kreiie» wird, wie den „Bcrl. N. N." von dort ge meldet wird, die Gciammtzabl der zur Anwerbung ehemaliger preußischer Unteroffiziere nach den deutschen Nordiechäfen ab gegangenen Werber ans 150 angegeben. Demgegenüber bezeichnet es das Blatt als recht auffällig, daß die Polizei noch nirgends einen dieser Gentleinen beim Krage» genommen hat. — Die Militär-Attaches der in London beglaubiate» Botschaften folgender Staaten gehen ain »ächsten Mittwoch an Bord des Transvortschisses „Bavarian" von Liverpool nach dem Kriegsschauplatz ab: Dcntich- land: Hanptmann Freiherr v. Lüttwitz. Frankreich: Oberstleutnant d'Amadc, Rußland: Oberst Strakowitich, Italien: Major Gentilini. Oesterreich-Ungarn: Hanptman» Trimnicl. Amerika: Hanptmann Slocun«. — Hier wurden heute 'Nachmittag Extra» Plätter verbreitet, wonach Ladysmith von den Buren genommen sei.- ^ r» ^ »« » »
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