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Dresdner Nachrichten : 08.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-08
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.11.1899
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Urteile der UreNe über die kleine Ausaade: 4M. Dresden. l» r»><L»t»r d»r Lmil lVünsekv XlcÜMgW. k. pkvt. IwIvktriL. 2« (Lok, 6»v»aLK«,-, »Lk« ?»krUll d«r vr«L«. rui»>»- Nsrlii». !>>»LLKrt».L, 8n»l»a, »äne>i«a, kliuaday;, k»1«2d»o>» i. k. ^»etdrt. »»- I t>r,i»ürt«k»»r1c,a. 6rtt88tv8 mul ko1n8t68 8p1v1vsar6ll-üau8 ß 32 pi-iifferstr. A. müll^k pi-nser-zlr. 32 E Lrsislisto trsi. Hl Fabrik enkl. .XuMl^iLttio v»u 8. -Uleoole ^ Or. ui N,><1<Ntclr ^ unck Nävüters ^ll!cor?,lvint«riktt«tvn. I^viüUk^-u kn i. ^ LM R s« ^ So-'ss/s nirob ülLE. vnmsa Lager von ksrt» und üriliaell llelorled klsul Loülekorsot VMÄ cliont Lur lksinkaltung der llukt in Voiin-, LelwI- 8vdlat-, Lrbsits- und OoscRilktsriluweu, vc> or auf clwmiLedsm VVsxs okno lloirvornedtunx; ,8vdieollto llukt beseitigt. I'nei»! <t kllarlt. , LarlVMä8vduvd, Slnivesli'. 11. Eliglisch-amerikanischcrGcheimvertrag. Hofnachrichten, Arbeitend, Landtags, Gcsammt- irpreglt. rathssitzung, Deutsche Kolonialgesestschast. Kammermusikabend. Landeslotterie. Bluthmaßl. Witterung: j Kälter, neblig. Englisch-amerikanischer Geheimvertrag? Bon besonderem Interesse ist angesichts der Loge in Südafrika das Verhalten der Amerikaner gegenüber England. In früheren Zeiten bestand zwischen den beiden Nationen ein grimmiger Haß, der anscheinend durch nichts zu stillen war und im Alksange dieses Jahrhunderts zu einem abermaligen kriegerischen Ausbruche führte, nachdem der große Aderlaß des Unabhängigkeitskrieges kaum seine schien Wirkungen hatte verzittcm lassen. Nach diesem zweiten kriegerischen Zusammenstöße fanden sich die feindlichen Gemüther ebenso wenig wie ehedem zusammen, >md wenn auch das Schwert seitdem in der Scheide blieb, so ließen doch beide Parteien keine Gelegenheit in der hohen Politik vorübergehen, wo sic sich das Leben gegenseitig sauer machen konnten. Die Presse der beiden Länder war ein getreues Spiegelbild dieser haßerfüllten Stimm ung; insbesondere die amerikanischen Blätter schwelgten förmlich noch bis in die jüngste Zeit hinein in der Verächtlichmachung alles Dessen, was mit englischem Wesen znsammenhing. Da mit einem Male trat ein gründlicher Umschwung ein, als man sich in Washington dazu entschloß, den Spaniem den Fehdehandschuh hinzuwerfen. England trat sofort ostentativ arff die Seite Amerikas und wußte dadurch die leitenden amerikanischen Kreise derart für sich einzunehmen, daß es zu einigen „Verbrüderungs .Kundgebungen mit den vereinten englisch-amerikanischen Landes farben, sowie den üblichen Tischreden und Umarmungen in wein seliger Laune kam und flugs war das englisch-amerikanische Ein vernehmen fertig. Seitdem sind die offiziellen Beziehungen zwischen London und Washington wahrhaft honigsüß geworden und auch bis auf den heutigen Tag geblieben mid die „oberen Zehntausend der transatlantischen Republik scheinen entschlossen zu sein, mit England durch Dick und Dünn zu gehen. Demgegenüber will die Thatsache, daß die Stimmung des eigentlichen amerikanischen Volkes gegen England sich nicht ge ändert hat, wenig besagen. Es ist richtig, daß in den Kreisen, die der exklusiven Welt der Milliardäre mit ihrem Denken und Empfinden entrückt sind, starke, mitunter ganz gewaltig starke Sympathien für die Buren herrschen. Mit den Deutschen Amerikas stehen hier die dortigen Iren in vorderster Reihe. Von irischer Seite ist u. A. in New-Aork eine großartige Kundgebung zu Gunsten der Buren veranflaltet worden, bei der das grüne irische Banner an der Seite der grün-blau-weiß-rotheu Farben Trans vaals flatterte und in deren Verlauf ein so ausschweifender Britenhaß zur Schau getragen wurde, daß. wenn Worte die Macht hätten zu vernichten, die Londoner Staatslenker in ihrem Innersten hätten erzittern müssen. Es steht auch zu erwarten, daß bei dem Fortichreiten der Kricgscreignisse in Südafrika noch weitere irische Demonstrationen solcher Art erfolgen werden. Den Ton siebt indessen die antienglischc Bewegung in Amerika zur Zeit nicht an; das thu» vielmehr diejenigen Gedanken, Wünsche und Bestrebungen, die von der „gelben", „imperialistischen" Presse vertreten werden und in einer unbedingten England-Freundlichkeit gipfeln. Neuerdings erörtert die genannte Presse das Thema der englisch-amerikanischen Beziehungen in dem Sinne des Bestehens sein, zu denen die erste Anregung, , träges wird mrtgetbeiltz daß Großbritannien und die Vereinigten Staaten auf Grund der zwischen ihnen geschlossenen Vereinbarung es ablehnen, irgend einem auf Vermittelung gerichteten Anträge oder emer Anfrage über die endgiltigen Absichten Groß britanniens in Südafrika oder irgend einer anderen gemeinschaft lichen Aktion der Mächte sich anznschließen, und sich verpflichten, den statua qao in Samoa, sowie die Shanghaier Konzessionen un versehrt aufrecht zu erhalte». Hand in Hand mit den Auseinander setzungen über den englisch-amerikanischen Geheimvertrag gebt in der amerikanischen Presse, unter der unverkennbaren Einwirkung von London aus, eine Verdächtigung des kontinentalen Europa im großen Stile. Es wird den europäischen Kontinentalmächten uigeschrieben, daß sie in Südafrika ihre Vermittelung auszudränaen beabsichtigten, obwohl sie über den negativen Erfolg ihrer Be mühungen. über die runde Ablehnung von englischer «eite nicht im Zweifel seien. Ferner sollen die Mächte ini Sinne führen, Großbritannien über seine endgiltigen Absichten in Südafrika zu befragen, ob es nach Besiegung der Buren ein großes südafrrkanisck- brrtisches Reich zu errichten gedenke. Wenn England auf diese ' - - Hien die Mächte e in die Enge -u ttrLvcn L»«v u» ^,44^44^4.., Punkten seines Weltreiches Berlegürheiten zu bereiten. Der Gelammtzweck der Mächte sei darauf gerichtet, di« Gründung eines ungeheuren . -77-?. - - - ^ ^— und Britanniens britisches Reich zu errichten gevenie. Wenn iLiigiaw Frage kein« zufriedenstellende Antwort erthelle, Io seien entschlossen, Großbritannien aus diplomatischem Wege zu treiben und ihm an verschiedenen wichtigen Pu britischen Reiche» Südafrika zu verhindern Macht und Ansehen zu vermindern. Die Gerüchte über ^ dadurch einen arflam W^iaÄmg^bAtimmt behauptet W nöthigt. Nach einer Washingtoner Meldung hat Abkommen er« ,, Hintergrund, orhandensein einer ver wich. die amerikanische sien entschließt, das ung auf nämlich die Zers.« dem. daß die be- -ienwa der ^Vereinigten Staaten be chloflen. „ihren Ltifflwß auhubieten". um eine weitere Zers chinesischen Reiches ab,«wenden und zu verhindern, daß siebenden Einflußsphären gegen die Amerikaner aeichlossen werden. Zu diesem Kvecke verlangte die amerikanische Regierung, wie eS von ldeutschland. Frankreich und Rußland Zusicherungen, daß die (von England leidenschaftlich vertretene!> Politik der offenen Thür" in den Einflußsphären der genannten Staaten in China vorherrschen solle. Die Negierung der Vereinigten Staaten habe daraufhin „höfliche mündliche Zusicherungen" erhalten, sie be stehe aber auch aus dem Abschlüsse vou formellen Verträge». Mangels schriftlicher Bürgschaften „würden die amerikanischen Ver tragsrechte in Peking geltend gemacht werden". Zur richtigen Würdigung dieses unvermutheten amerikanischen Vorstoßes in Ostasicn wird man sich erinnern müssen, daß unmittelbar nach dem Ausbruche des südafrikanischen Krieges in London die groß sprecherische Losung einer gleichzeitigen cmeuten Aktionspolitik gegenüber China ansaegeben wurde. Da nun die Ereignisse in Südafrika es England vorläufig unmöglich gemacht haben. In Ostasien selbst vorzugeben, so ivird der amerikanische Zwillings bruder im Nomen der „angelsächsischen Solidarität' in das Vordcrtrefseii geschickt. Auch wenn man von der besonderen Frage des englisch- amerikanischen Geheimvcrtrages absicht, bleiben die Vorgänge, die sich augenblicklich zwischen London und Washington abspieleir. der emsteil Aufmerksamkeit der europäischen Regierungen und Völker würdig, weil sic ein neues eklatantes Beispiel gegeben, mit welchen umfassenden Mitteln die englische Jntriguenpolitik arbeitet. Das gelammte kontinentale Europa wird angeschwärzt, damit Amerika in England sein einziges Heil sehen und sich ganz der anaelstichsischen Bundesgenossenschaft in die Arme werfen soll! Demselben Zwecke dienen auch die englischen Bemühungen, im Auswärtigen Amte in Washington eine pessimistische Auffassung bezüglich der allgemeinen politischen Loge zu erzeugen. Schon wird versichert, im Washingtoner Staatsdepartement herrsche die Ueberzeugung, daß aus Anlaß des südafrikanischen Krieges eine allgemeine europäische Krise bcvorstehe! Femer hat das Staats departement gerade jetzt öffentlich bekannt gegeben, daß die europäischen Mächte vor Beginn des spanische» Krieges eine identische Note vorbereitet hätten, in der sie Aufschluß über die amerikanischen Absichten nach Beendigung des Krieges verlangen wollten. Diese auffällige Handlungsweise soll doch ganz offen sichtlich dazu dienen, der amerikanischen Bevölkerung die angel sächsische Solidarität schmackhaft zu machen durch den naheliegen den Schluß: „Damals hat nur das englische Eintreten flir Amerika die Vereinigung der kontinentalen Mächte gegen die Vereinigten Staaten verhindert: setzt muß Amerika in seinem sowohl wie im allgemeinen angelsächsischen Interesse den Engläirdcrn den gleichen Dienst enveiscn." Für die deutsche auswärtige Politik kann sich auS alledem nur die Lehre ergeben, fest zu Rußland zu halten und das Hinüber schwanken nach England ganz zu unterlassen. Unsere Offiziösen möchten zwar den augenblicklichen Leitern unserer auswärtigen Angelegenheiten gern einen gewissen Nimbus verleihen durch den Hinweis, daß der Grundsatz der »zwei Eiien im Feuer" ja nur den Traditionen der Bismarck'schen Staatskunst entspreche: sie vergessen aber, daß. wenn zwei dasselbe thun, es nicht dasselbe ist. Die zwei Eisen des Fürsten Bismarck wurden eben immer im Zustande der Weißglühhitze erhalten, so daß sie jeder Zeit nach Belieben geschmiedet werden konnten: unsere modernen Eisen aber sind beide kalt — das ist der Unterschied. Wenn man heute an den leitenden Stellen nickt mehr die Kunst versteht, zwei Eisen in, Feuer glühend zu haben, dann lasse mau doch uni des Himmels willen das gefährliche Exverimentire» und begnüge sich mit einem einzigen, nämlich dem russischen Eiien. halte dieses dann aber um so wärmer. Mit einer io eingerichteten internationalen Politik wird unser Auswärtiges Amt nicht nur den einmüthigen Beifall aller deutschen Patrioten finden, sondern auch, was ja die Hauptsache ist, im deutsche» nationale» Interesse ein gutes Geschäft machen. Möge in diesem Sinne die heutige Zusammenkirnst des Kaisers mit dem Czaren in Potsdam von Bedeutung sein und die heranwallenden englischen Nebel zerstreuen! Fernschreib- und Feruivrech-Bertchte vom 7. November. * Berlin. Reuter-Meldung ausKimberleh vom 1. Nov.: Die Belagerer wurden durch IM Mann von Maseking verstärkt und beschäftigen sich hauptsächlich mit Zerstörung von Baulichkeiten außerhalb der Stadt. Heute brachten sie das Dunamitlnger der Debeers-Gesellschaft, das sich 7 Meilen vor der Stadt befindet, zur Explosion; 35 Tons Dynamit explodirten unter fürchterlichem Knall. * London. Die Abendblätter veröffentlichen eine Depesche aus Kapstadt vom 5. November, wonach die Engländer in einem Kampfe bei Ladysmith siegreich gewesen wären und den Buren empfindliche Verluste beigebracht hätten; MO Bure» sollen gefangen genommen sein. * London. Das Kriegsmiuisterinm erhielt ein Telegramm des Generals Buller, welchem heute Mittag eine Depesche zuge- gangen ist. die durch Kaffernläufer von Ladysmith nach Estcourt gebracht wurde. Die Depesche berichtet: General Joubcrt gestattete am Freitag den Kranken und Verwundete» ein vier Merlen von Ladysmith belesenes Lager aufzusuchen. Das Bombardcment richtete bisher wenig Schaden an. nur ein Kaffer wurde gctödtet. Die Position gilt als völlig sicher, Äorräthe sind reichlich vorhanden. Die Bevölkerung ist in bombenfesten Räumen untergebracht. Berlin. Nack der Vereidigung der Rekruten nahm der Kaiser militärische Meldungen entgegen, darunter die deü Prinzen "ohann Georg von Sachsen als Oberstleutnant. — Das zarenpaar trifft morgen Vormittag gegen 11 Uhr auf Bahnhof jildpark bei Potsdam ein. Alle zur Zeit in Berlin anwesenden ürstlichkeiten sind bereits eingeladen worden, dem großen mpfange bet Ankunft der russischen Gäste beizuwohnen. Der Czar wird sich mit seiner Gemahlin von der Wildparkstation nach dem Neuen Palais begeben und dort Wohnung nehmen. Die Weiterreise nach Skiermewice über Thorn erfolgt, wie verstautet, morgen Abend 10 Uhr. Bei der Ankunft des russischen Kaiier- paareS wird eine Kompagnie des Kaiser Alexander-Garde- "stenadier-Reaiments Nr. 1. dessen Chef Kaiser Nikolaus ist, mit ahnen und NegimentSmusik im Paradeamua mit den historischen ivenadtermützen als Ehrenwache auf der Wildparkstation Aufstell ung nehme». Beim Einlaufen des Zuges präientirt die Kompagnie und die Musik spielt die ruisiiche Nationalhymne. Nach der Be- zrüßung des ruiflschen Kaiserpaares schreiten die beiden Kaiser die Iwrit der Ehrenwache ab. die darauf im Parademarsch desilirt sei der Fahrt im offenen Wagen vom Bahnhof bis zum Neuen ialaiS bildet das Lehr-Bataillon Spalier. Am Hauptvortal des lenen Palais steht die Leibkompagnie des 1. Garderegiments als Ehrenwache, ebenfalls mit Fahnen und NegimentSmusik» welche Mittwoch, 8. November 1899. bei dem Herannahen der Wogen die russische Nationalhymne intonirt. — Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt in offiziösen Lettern folgende» Begrüßungsartrkel: „Der Besuch, den die russischen Bio jestäten morgen unserem Kaiscrpaare in der Residenzstadt Potsdam abstatten, wird als ein neues Unterpfand der zwischen dem deut ichen und dem russischen Herrscherhause wie dem Deutschen und Russischen Reiche bestehenden werthvollen Freundschaftsbezieh nngcn von allen Kreisen unseres Volkes sreudzg begrüßt. Wir verehren in dem Kaiser Nikolaus U. einen hochbegabten, edelsinnigen Monarchen, der die Geschicke eines mit Deutschland in bester Nachbarschaft lebenden Weltreiches zu großen Zielen lenkt und der weit über die Grenzen Rußlands hinaus das politische Denken und Handeln aller Völker des Erdballes an der Grenzicheide zweier Jahrhunderte mit neuen verheißungsvollen Anregungen befruchtet hat. Wir erblicken in dem erhabenen Vorkämpfer der besten menschlichen Bestrebungen zugleich den erprobten Träger der über lieferten und oft bewährten Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland. Ans dein durch die herzlichen Beziehlmgen der beiden Herrscher verbürgten und für beide Länder gleich segensreichen Einvernehmen zwischen Deutschland und Rußland beruht es. daß die deutsche und die russische Macht in Europa .friedlich neben- cinanoer wirken und sich außerhalb dieses Welttheils vertrauens voll weiteren Aufgaben zuwendcn können. In der festen Zuversicht, daß sich an den morgigen Tag für die Wohlfahrt und den Frieden der Welt glückliche Folgen knüpfen werden, heißen wir den erlauchten Herrscher Rußlands und seine hohe Gemuhlin als Gäste unseres Kaiserpaares ehrerbietig und herzlich will kommen." * Darm st ad t. Das Czarenpaar mit den drei Großsürstinnen- Töchtern reiste heute 8 Uhr Abends von Station Egelsbach ab. Der Großherzog und die Grokherzogin, sowie der Prinz und die Prinzessin Franz Joseph von Battenberg gaben zum Bahnhof das GAeit. Berlin. Bei seinem letzten Aufenthalt in Tientsin stattete Prinz Heinrich von Preußen auch der Stadt Kiautschou einen Besuch ab und that bei dieser Gelegenheit die ersten Spatenstiche zu der Sbantung-Eisenbahn und zwar mit folgenden Worten: „Zu dem Werke, welches menschlicker Geist erdacht hat und arbeitsame Hände fordern sollen, möge Gott seinen Segen geben! Möge dieses Werk femer deni Deutschen Reiche zur Ehre gereichen und dazu beitragen, sowohl deutsche Kultur und deutsche Pflichttreue zu verbreiten, als auch die bereits bestehenden guten Beziehungen zwischen dem deutschen und dem chinesischen Reiche zu fördern und zu befestigen! Dieses sind meine Wünsche, welche die heutigen drei Spatenstiche begleiten wllen." Der Prinz that den ersten Spaten stich in der Richtung nach Weishien, dem Inneren, den zweiten in der nach Ta-Pa-Tur. dem Meere, und den dritten in der Richtung nach Tsintau, dem deutsche» Stützpunkt. In diesen drei Richt ungen ist nunmehr von Kiautschou aus der Bau gleichzeitig be gonnen worden. — Wie der.Lokalanzeiger" von wohlunterrichteter Seite erfährt, ist die Samoa-Frage im Prinzip entschieden. Deutschland erhält die Vorherrschaft auf Samoa. Der formelle Abschluß der Verhandlungen dürfte unmittelbar bcvorstehen. Die in koloniale» Kreisen aufgetauchte Vermuthung. daß Deutsch land beabsichtige. England für seinen Verzicht aus Samoa durch Abtretung von Togo zu entschädigen, wird -von derselben als unbegründet bezeichnet. Es sei zwar richtig, daß die wärtig schwebenden Verhandlungen mit England sich »u> Westafrika beziehen, allein an den maßgebenden Stellen man nicht daran, von unserem Kolonialbesitz §2- — >2 v» tz' L ill» L>- i - Seite' icgen- ans denke sitz noch etwas abzugeben, glffchen sgerrlcyastsrecyre uver Samoa abzulösen. Grw Bülow haue wiederholt erklärt, daß er unsere Stellung auf Sanioa wahren wolle, ohne andere deutsche Rechte dafür aus zugeben. Die Mitthcilung des Panier „Figaro", Deutschland werde, sobald England von seinem auf die Besitzung der Delagoa- Bai ab,zielenden Geheimvertrag mit Portugal Gebrauch gemacht hätte, die Nigerbucht annektiren, um seinem Damara-Land den sehnlichst erwünschten Haien zu verschaffen, gilt hier als Versuchs ballon. — Nach dem „Ostasiatischen Lloyd" ,ollen im Lause dieses Jahres noch 24 japanische Offiziere nach Deutschland gesandt werden, um sich m militärischen Dingen weiter auszubildcn. — Wie die Nationalliberalen im Königreich Sachsen, so hat sich nunmehr auch das nationalliberale Centralkomitec der Provinz Westfalen für die Nothwendtgkeit eines besseren Schutzes der Arbeitswilligen ausgesprochen. In der bezüglichen Resolution wird gleichzeitig das Bedauern über die Angriffe ausgesprochen, deren Zielscheibe die Großindustrie aus dieser Veranlassung ge wesen ist. Berlin. Aus Metz wird der „Voss. Ztg." geschrieben, als Kandidat der Regierung für die Ernennung eines neuen Bischofs an Stelle des heute beerdigten Bischofs Fleck ist tu den letzten Tagen nur noch der Baron Zorn v. Bulach, der Bruder des Unterstaatssekretärs für Landwirthschast, genannt geworden. Das Domkapitel ist gegen ihn und man glaubt, daß der Münchener Nuntius nicht so sehr zur Beerdigung des totsten Bischofs als zur Ernennung des neuen hierher gekommen ist. und in diesem Sinne auf das Domkapitel einwirkeu solle. Das Gerücht von der Kan didatur des Prinzen Max von Sachsen soll als Schreckgespenst benutzt worden sein, um das Domkapitel gefügiger zu machen. -- so glaubt man hier allgemein. — Im Reichsjustizamt haben gestern vertrauliche Berathuugen über die Grundzüge eures einheitlichcu deutschen Verlagsrechts begonnen, an denen hervorragende Sach verständige, Schriftsteller. Komponisten, Gelehrte. Journalisten und Verleger theilnehmen. Die Verhandlungen wewen mehrere Tage in Anspruch nchmen. — In dem Prozeß des Magistrats gegen die Stadtverordnetenversammlung über die Wahlberechtigung der . hau . daß die in Frage sichenden Personen _ ^ „ mcht m dt« Wählerlisten ausgenommen werden dürfen. ^ * Eßlingen, Abends. 5. württemberglschen Wahlkreis 1V,Schlegel <soz.) 11,211 Stimmen. Äon lö Orten fehlt das Resultat noch. Köln. Eine der „Köln. Ztg." auS Johannesburg vom 13. Oktoderzugeganaene Korrespondenz äußert sich.»» der Weg nahme des Minengoloes durch die Regierung der Republik: Die meisten Geschäft« hätten deswegen ihre fälligen Checks nicht aus- gegeben, außer den deutschen Gruppen Ä. Grey u. Co. und Albu. Trotz des Gesetze», daß alle Goldbergwerke, welche den Betrieb ernstesten, dem Staat« verfallen, seien schon über SO Gruben, oder nenn Zehntel aller Goldbergwerke im Rand geschlossen. Die l ^ st I
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