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Dresdner Nachrichten : 14.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190008146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-14
- Monat1900-08
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.08.1900
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verugsgebW: Ltertelüibrlftb s Mt. 50 «h.; durL die «oft 2 M«. 7S «,-. Dir .Dr-SdnerStaLriifttui' Eeftnn ««glich w -rg-as; die Bezieker in Dresden >.,.c> der nLchften Umgebung, wo die Zuirggim» durch eigene Boten oder Sommtilionäre erfolgt, erhaltm das Blatt an Wochentagen, die nicht aus Sonn- oder Feiertage folgen, m »wet LlieilauSgaben Ldendt und M»r,e»s ulgefteüt. Für Rückgabe eingeiandter Schrift stücke leine Lerbiudlichleit. Seruivrechanichluft: »«t I »r. U u. Le. LÖSS. Lelegramm-Adress«: »achrichten r>rr»d,n. Gegrundel 1856 RHKLULiiLLHoirs» I ' ^ I^torvvn "uu'ck LtL? I l-uM)Llloii8 ^ ew^tietüt Vereivva» O^rtendesilLern uoä K^stLurLtearea I Tklegr.-Adresje: >21 am Kee. 08vsr klsvdvr, Vre8äell, »II» 8««> 21.1 Nachrichten, Dresden. klonkLLsäesMel !° S'iutee »ernsdl dlUigrtl meäi'ic!! LgpoiLek UM) pgmUmgftilui,. 8W kideift: fisckdgfpizLSDM tee/mrsekon Maaren """^'«ammikabnlc KkillllLI'ljt IftUpvIt, vl-esckm »,.^'?k?° Vvorßv8 viotnod, Voissvar H' JvIinnnes-TUev, im 6at6 Lffnix. 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Daß deutsche und französische Soldaten Schulter an Schulter gegen einen gemeinsamen Feind kämpfen und nun gar unter den einheitlichen Oberbefehl eines deutschen Feldherrn gestellt werden sollen, der vor dreißig Jahren gegen französische Heere im Felde gestanden, eröffnet eine Aussicht, die das. was sich soeben noch als eine reine Unmöglichkeit oder wenigstens eine große Un wahrscheinlichkeit darzustcllen schien, als Wirklichkeit bietet. Gin Menschenalter hindurch konnten Deutschland und Frankreich nicht in einem Athem genannt werden, ohne daß ihre Zusammenstellung den unversöhnlichen nationalen und politischen Gegensatz zwischen den beiden Ländern znm Bewußtsein gebracht hätte, und jetzt hat es auf einmal den Anschein, als ob die Scheidewand, welche eine mehrhundcrtjährige Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich aufgerichtet hat. gefallen und jener Gegensatz aufgeklärt habe oder doch insoweit gemildert sei. daß sich französische Truppen einem deutschen Feldmarschall untcrordnen lassen. Die Regierung der französischen Republik hat keinen Wider spruch dagegen erhoben, daß Graf Waldersee den Oberbefehl über die ostasiatischen Streitkräfte der gegen China vereinigten Mächte erhält. Der Boulevard in Paris schreit darob nicht mehr so drohend auf, wie vor einem Jahrzehnt, als die Mutter des Deutschen Kaisers die Ateliers der Pariser Künstler besuchen wollte. Damals erwies sich die französische Negierung der leiden schaftlich erregten Volksstimmnng gegenüber so ohnmächtig, daß die Kaiserin Friedrich die Seinestadt verlassen mußte, um nicht der unschuldige Anlaß gefährlicher internationaler Verwicke lungen zu werden. Heute glaubt die Regierung der chauvinistischen Leidenschaft nicht in dem Maße Rechnung tragen zu müssen, daß sie das deutsche Oberkommando in Ostasien als einen Widerspruch zu der nationalen Ehre kurzer Hand ablchnt. Gewiß deutet dies auf eine Abschwächung des deutsch-französischen Gegensatzes, aber es wäre durchaus verfehlt, den Schluß ziehen zu wollen, in der französischen Politik werde fortan die Revancheidee keine maß gebende Nolle mehr spielen und sie sei nunmehr in Folge eines grundsätzlichen Wechsels der französischen Gesinnungen in Bahnen gelenkt, auf denen festes Einvernehmen und dauerndes Zusammen gehen mit Deutschland zu erwarten sei. Wenn es wahr ist, daß der Czar die Initiative zur Ernennung des Grasen Waldersee znm Oberbefehlshaber aller gegen China vereinigten Truppen gegeben, oder doch mindestens, wie ja sein auffällig warm gehaltenes Glückwunschtelegramm an den deutschen Generalfcldmarschall erkennen läßt, einen wesentlichen Antheil daran gehabt hat, so blieb der französischen Regierung, wenn sie nicht die intimen Beziehungen zu Rußland gefährden wollte, gar nichts an deres übrig, als dem Vorschläge, einen deutschen General znm Höchstkommandirenden in Ostasien zu ernennen, zuzustimmen. Sie gehorchte dabei der Roth, nicht dem eigenen Triebe. Daß sie sich aus eigener freier Entschließung für die jetzt erfolgte Lös ung der Frage eines einheitlichen Oberbefehls entschieden habe, einen solchen Verdacht wird wohl ernstlich in Frankreich kein Mensch hegen. Frankreich hatte nur die Wahl, entweder die ost- asiatische Aktion iin engen Anschluß an Rußland, wie eS das Bündniß- verhältniß ergiebt, mitzumachcn, oder dieses Verhältniß preis zugeben, und zwar zu Gunsten Deutschlands, also derjenigen Macht, gegen die nach der unbestreitbaren Absicht der Franzosen die Allianz mit Rußland geschlossen worden ist. Die französische Presse, soweit sie nicht unmittelbar chauvinisti schen oder nationalistischen Interessen dient, sucht sich so nüchtern wie möglich mit der ohne Frage für das nationale Empfinden bitteren Thatsachr des deutschen Oberbefehls in Ostasien abzufinden; ent weder wird dieser lediglich unter Gern Gesichtspunkt einer ver ständigen Realpolitik erörtert oder man sucht allerlei Momente zu sammen, durch die man sich einigermaßen darüber hinwegzutrösten vermag, oder man ignorirt sie einfach, indem man den Grafen Waldersee immer nur als den „Oberbefehlshaber der deutschen Truppen" in China anführt. Es geschieht dies in sämmtlichen gouvernementalen Blättern. Das verdient bemerkt zu werden gegenüber der sehr voreiligen Behauptung unserer offiziösen Presse, daß in Frankreich die öffentliche Meinung die Nachricht von der Ernennung des deutschen Oberbefehlshabers in überwiegenden! Make mit Befriedigung begrüßt habe. Die regierungsfreundliche Presse stellt sich auf den Standpunkt, daß Frankreichs Interessen vorwiegend in Süd-China, nicht in Nord-China liegen, für das ein einheitliches Oberkommando in Aussicht genommen ist, und daß Frankreichs Mission in Nord-China mit der Befreiung der Gesandten, die man vor dem Eintreffen Waldersee's zu erreichen. hofft, beendet sei. Die Resignation, daß nicht ein französischer General mit dem ostasiatischcn Oberbefehl betraut wird, bemüht man sich durch die Genngthuung darüber zu erleichtern, daß nicht ein Engländer der chinesische Generalissimus geworden ist, und weiter sucht man sich mit dem deutschen Oberkommando als dem kleineren Nebel durch den Hinweis auf die großen Schwierigkeiten der diesem bevorstehenden wenig beneidenswerthen Aufgabe ab zufinden, die ein unabsehbares Maß von militärischer und politi scher Verantwortlichkeit einschließt. Von den regierungsfeindlichen Blättern war es natürlich nicht anders zu erwarten, als daß sie die Ernennung des Grafen Waldersee als eine willkommene Gelegenheit begrüßen würden, um die Regierung anzugreifen. Es ist bereits erwähnt worden, daß die „Republigue", das Organ Meline's, die Auffassung vertritt, daß cs nach französischem Gesetz überhaupt unmöglich ist, die französischen Truppen in Ostasien unter den Oberbefehl des Grafen Waldersee zu stellen. Nach dem Gesetz vom 18. Februar 1814 könne kein fremder Offizier, weder direkt noch indirekt, das Kommando über ein französisches Truppenkorps führen, so lange bei ihm ein französischer Befehlshaber vorhanden ist. Befehlshaber des franzö sischen Expeditionskorps in China sei aber General Voyron und dieser habe von keinem fremden Offizier, welcher Nationalität und welchen Grades auch iinmer, Befehle anzunehmen. Die weitest gehende Konzession, die Frankreich machen könnte, wäre die, dem Feldmarschall Waldersee zu gestatten, als dem Höchststchenden im Range unter den in China kommandwenden Generalen, dem Kriegsrath zu präsidiren, den gegebenen Falls diese Generale bilden werden; immer aber werde der Oberstkommandirende der französischen Truppen in China der französischen Regierung gegen über allein für die Beschlüsse des KriegsrathS verantwortlich sein. Die nationalistische Presse zögert natürlich nicht, das Kabinet Waldeck-Nousseau zu beschuldigen, daß es Frankreich au Deutsch land verrathen habe, weil es zulasse, daß französische Soldaten von einem Deutschen befehligt werden, der vor dreißig Jahren seinen Stiefel auf den Nacken deS gedcmüthigten Frankreich ge setzt habe. Nur ein blinder Optimismus, der die Unbercchenbarkeit des französischen Nationalcharakters außer Acht läßt, vermag aus der Zustimmung Frankreichs zur Wahl Waldersee's zum Generalissimus in China die Hoffnung auf eine wirkliche Ver söhnung zwischen Deutschland und Frankreich zu knüpfen. In solcher Hoffnung tränt man sogar dem Grafen Waldersee zu, daß er den französischen Truppen in China große Genugthuungen be reiten werde, die nicht verfehlen würden, auf die Stimmung in Frankreich zurück zu wirken. Daß die gegenwärtigen französischen Machthaber es gewagt haben, ihren Landsleuten das Schauspiel zu bieten, das französische Soldaten unter deutschem Oberbefehl gewähren, beweist unter allen Umständen, daß die Revanchegelüste gegen Deutschland jenseits der Vogesen etwas nachgelassen haben. Aber man soll sich hüten, bereits auf das völlige Erlöschen der französischen Nevancheidce zu spekuliren. Ein kleiner, unvorhcr- znsehcnder Zwischenfall, eine geschickt insccmrte Hetze kann einen Umschwung, einen Rückfall hcrbeisühren, wie die Erfahrung hin länglich gelehrt hat. Aeruschreib- n«d Fernsprech-Berichte vom 13. August Der Krieg in China« Berlin. Die jetzigen Vorbereitungen, betreffend einen neuen Truppentransport nach China, sollen zwei Regimenter zu je zwei Bataillonen, sowie aus der Feld-Artillerie auch Belagerungs- Artillerie, ferner ein Pionier-Bataillon, Eiscnbahntruppe, Kavallerie und eine Abtheilung Lnstschisier umfassen. Der Mannschafts bedarf ist durch die Meldungen Freiwilliger voll gedeckt. — Der hiesige chinesische Gesandte sprach im Lause einer Unterredung mit einen: Vertreter der Presse die Befürchtung aus. daß der Vormarsch der Verbündeten Truppen auf Peking das Leben der Fremden gefährden könne. Schon seien Depeschen eingetroffcn, die das Schlimmste befürchten ließen. Berlin. Rußland wird bis zum Eintreffen des Grasen Waldersee, wenn seine Verstärkungen von Odessa aus alle nach dem chinesischen Kriegsschauplätze gehen, weit stärkere Kräfte zur Hand haben, als irgend eine der anderen Mächte, selbst als Japan, wenn dieses nicht unterdessen sehr starke Nachschübe sendet. Bern. Nach Mittheilung des internationalen Telegraphen- bureaus soll zwilchen Tsinanfu und Peking ein regelmäßiger Couricrdienst zur Depeschcnbeförderung eingerichtet werden. Tele gramme mit der Adresse „Peking-Courier-Tsinan" werden zur ge wöhnlichen Taxe mit einem Zuschlag von 7.50 Francs Courier- gebühr für jede Depesche auf Gefahr des Absenders angenommen. Solche Telegramme unterliegen naturgemäß Verspätungen in der Beförderung. London. DaS Londoner Bureau der chinesischen Zoll verwaltung hat von Sir Robert Hart eine Chiffre-Depesche erhalten, welche Peking, den 5. August, datirt ist und gestern den Zoll- komissar in Shanghai erreichte, der sie hierher telegraphirte. In der Depesche nimmt Hart aus sein Telegramm vom 10. Juli an Minister Duncan Campell vom hiesigen Bureau der chinesischen Zollverwaltung Bezug, welches gelautet hatte: „Noch niwerletzt, aber unsicher", und fährt fort: Je eher wir hier hcransgeschafft werden können, desto besser, denn es ist unbequem für die chine sische Regierung und unsicher für uns selbst." — Ans Shanghai wird gemeldet: Li-Hung-Tschang's Namen erhielt die Nachricht, daß Tlchaugyiohuan an dem Orte seiner Verbannung auf kaiserliches Edikt hkngerichtet wurde. Ferner wurde der Vicepräsident des Steuereinnahineamtcs in Lischan unter der Anklage ausländischer Sympathien und den Gesandten geleisteter Beihrlfe eingekertert. Petersburg. Der Russischen Telegraphen-Agentur wird aus Shanghai von gestern gemeldet, daß 2500 Mann englischer Truppen ohne jede Nothwendigkeit unerwartet aus Hongkong nach Shanghai abgesandt wurden. Die chinesischen Behörden empfahlen den Chinesen, sich vollkommen ruhig zu verhalten, da die Eng länder zu ihrer Sicherheit ankämen. Die englische Presse in Shanghai behauptet, daß in Folge der Vorherrschaft der britischen Interessen England die Ruhe in Shanghai zu bewachen habe. * Washington. Eine Depesche des Generals Chaffee vom 10. August besagt: Wir sind gestern in Hohsiwu angekommen. Hohsiwü liegt auf dem halben Wege zwischen Tientsin und Peking. * A l ten grab ow. Ter Kaiser nahm heute Nachmittag das Frühstück im Kasino des Barackenlagers ein, welches durch Ehrenpforten geschmückt war. Zum Tiner gedachte der Kaiser wicoer in das Kasino zurückzukehrcn. Morgen findet das Exerziren der Truppen unter dem Kommando des Kaisers statt. Tie Abreise nach Münster erfolgt morgen Abend. Im Gefolge des Kaisers befindet sich auch der Chef des Militürkabinets. Berlin. Ende dieses Monats begeben sich der Geograph des Auswärtigen Amtes Professor Freiherr v. Danckelmann und der Dezernent iür Kamerun Legationsrath Dr. Bumiller nach London, um dort über die Festlegung der Grenze im nordwestlichen Kamerun, am Croßflusse und dessen Schnellen zu berathen. Kiel. Ter Kaffer beförderte den ans dem Kriegsschauplätze in China schwer verwundeten Kapitänlentnant Schlieper, den ersten Offizier des Kreuzers „Hania", zum Korvettenkapitän. .Hannover. Graf Waldersee verabschiedete sich von dem Osfizierkorps der hiesigen Garnison. Aus eine Ansprache des kommandirenden Generals Stünzner. die mit einem .Hoch auf Waldersee schloß, antwortete der Feldinarschall, er trete seine hohe und schwierige Aufgabe mit frischem Muth au. getragen von dem Vertrauen Er. Majestät und dessen hohen Verbündeten. „Ich baue auf mein Soldatenglnck und hoffe mit Gottes Hilfe, das Werk zum Heile des Vaterlandes durchzusühren. Se. Majestät der Kaiser Hurrah!" Seine zweite Ansprache schloß mit einem Hoch ans das 10. Korps. Der Feldmarichall hob seine Anhänglich-^ kcit au dieses hervor und sagte zum Schluß: „Ich weiß, daß,§ wenn aus den jetzigen Wirren neue Verwickelungen entstehen! sollten, das 10. Armeekorps unter der Führung seines hervorragen den kommandirenden Generals Glänzendes leisten wird. Halle. Der Kongreß landwirthschaftlicher Genossenschaften, Z ist heute Vormittag hier in Anwesenheit zahlreicher Delegirter aus ganz Deutschland eröffnet worden. Die Neichsbehörden, die sämmtlicher Bundesstaaten, desgleichen die Regierungen von Oesterreich, von Holland und Belgien nahmen durch Vertreter an den Bcrathungen theil. Kassel. Der Possendichter Carl Laufs ist nach längerein Leiden gestorben. K ö l n am Rhein. In einem offenbar offiziösen Berliner Tele gramm der „Köln. Ztg." wird ansgeführt, daß Deutschland mit größter Genngthuung von den beiden Reden des Präsidenten Lonbet in Marseille Kenntnis; nahm, die genau dieselben Forder ungen enthielten, welche Kaiser Wilhelm aufstcllte. Präsident Lonbet bekundet den festen Willen Frankreichs, mit voller Ent schiedenheit sich an der Arbeit der internationalen Armee zu be- thciligcn und sich nicht durch die spitzbübischen Schachzüge der chine sischen Diplomatie irre führen zu lassen. Wenn den Chinesen noch etwas Verstand geblieben sei, wurden sie heute begreifen müssen, daß bedingungslose Unterwerfung vor den Mächten das Einzige sei, waS sic noch thnn könnten. Gegenüber der Besorgnis;, Deutsch land treibe durch Uebernalune des Oberbefehls einer uferlosen Politik entgegen, versichert das Blatt, durch die Ernennung sei nichts geändert worden, im Gegentheil, Deutschland sei nunmehr die Pflicht besonderer Sorgsamkeit und Vorsicht auscrlegt, seine Politik entsprechend dem Vertrauen einzurichten, das die Mächte ihm entgcgenbringcn, und sich auf einer Linie zu halten, welche der Zustimmung der Mächte sicher sei. „Der Tbatsachc", so betont die „Köln. Ztg.", „das; Deutschland machtvoll rüste, brauche keine andere Erklärung untergelegt zu werden als die, das; wir in China, wo unS die schwerste Verletzung betroffen hat, in einer unserer internationalen Stellung entsprechenden Weise anstreten wollen und müssen. Das entspreche andererseits einer politischen Nothwendigkeit, sowie der Würde des Reiches und den großen deutschen wirth schaftlichen Interesse», die wir in China haben." Köln am Rhein. Bei dem gestrigen internationalen Rad rennen erlangte bei scharfer Konkurrenz Versehen-Frankfurt die Meisterschaft für Europa. Den großen Preis der Stadt Köln er hielt Schubert-München. Es kam mehrmals zu Unfällen. In einem Verlauf stürzten drei Personen, eine brach das Schlüssel dein, während beim Tandemfahren ein Radfahrer einen Armbruch, drei weitere Personen sonstige schwere 'Verletzungen erhielten. Heidelberg. Freiherr v. Stumm ist schwer erkrankt. Sein Leiden, das anfangs für Kehikopfkrankhcit gehalten wurde, hat sich als Krebs in der Speiseröhre herausgestellt. München. Major Freiherr v. Gcbsattcl vom bayerischen Gencralstabe, zur Zeit znm preußischen großen Gciicmlstcibc kommandirt, tritt znm Armee-Oberkommando für China über. Großlübars. Der Kaiser traf heute früh in Loburg ein und legte den etwa 2 Meilen weiten Weg znm Truppenübungs plätze Altengrabow im Wagen zurück, während das Gefolge Auto- mobilwagen benutzte. Au den Gefechtsübungen nahmen Theil: 8 Garde-Regimenter, das Kürassier-Regiment „Kaiser Nikolaus I. von Rußland", das Husaren-Negiment „von Ziethen" Skr. 3, sowie Feldartillerie. Der Kaiser begab sich nach den Hebungen an der Spitze der Standarten-Eskadron in das große Barackenlager. Paris. Den letzten Feststellungen zufolge beträgt die Zahl der Totsten von der „Framee" 50 Mann uns 4 Offiziere. Das Schiff mutz ganz rapid gesunken sein, denn mir die auf der Brücke befinslichen 14 Personen konnten sich retten. Der Kapitän und ein Offizier verzichteten darauf, gerettet zu werden. Die „Framec" trug 7 Kanonen und kostete IVa Millionen Francs. Paris. Der greise Akademiker Herzog von Broglie liegt in Bernay im Sterben. Die Aerzte, welche in den letzten Tagen zwei schwierige Operationen vornehmen mußten, bereiteten die Familie auf das nahe Ende vor. R 0 m. Bischof v. Anzer hatte gestern eine lange Audienz beim Papste und reiste bente nach China ab. WZ 2 ZM 2- sk ll! 2 2.» l L
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