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Dresdner Nachrichten : 08.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190101083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-08
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.01.1901
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öerugrgebühr: SMtErU» ,MI dir Pott s 1 die.rrMmn NaLri-bteu' erickiema, ,t,U« : dl« B-zi-dkr t» ^r«»oen und der nckckme« Umacdu»«. mo d>e,^>U7aaui>, durch «tucne «oleu eder öomnu'swliüre ertolat. crdaltcu ««» BlaU au Wochen «Lac». dl« uichi au> Lpua- oder fteierloa« lolaen. io wei Ldeilaudaabcn Ade»»« »m> «»r,k»» tuaelielU. RüLiabe einaeimidter Schritt- üück leme Berdurdllchlett. tieruldrechanlchlud- »,il I Ar. U u. Sr. UUU». Lelearamm-Sdres,«: »echetcht,« »»»«dom. GegrSa»el 1856 ü. Klimpert, D>8eiiIiiliiUtr»M I». 8t«ta moäsrns nnä tejns Lelegr.-Adrefie: Rachrichleir. Dresden. OoüekLöääegMel i» »«»Nil MUIgitt frielkicki K3ppi8ek dE yizuwder cj ftsdui. lSkM «M k,^iic- fj«u»kdvLM Läolk Srvdmelslor, voUkoar I»k»an«»-All««, lm O»1A kvnlx. Vloxsnlv 8»>o»8 rum kUsirvn ^Wi MD kür Vera»«» oaä u«ee«>». » L»«cktz»»>»eh« UopreeLdck«. — „ K«mmi-8i!lu>I>- 8ok>vn ch-KdsLlrplLttvn I», <i»o»mi-1.d»uvx. 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Beide Volksvertretungen werden nch in erster Linie mit etatsrechtlichen Fragen zu befassen hoben, an denen freilich dieses Mal das öffentliche Interesse ebenso wenig bängt. wie an den sonstigen Vorlagen mehr sekundäre» Ehnrakters, die noch zur Berathung stehe», so der Entwurf über daü Verlags iecht im Reichstag und die zu gewärtigendc Fideikommißvorlage im preußischen Landtag. Die allgemeine Aufmerksamkeit schweift vielmehr ungeduldig in die Ferne, über die Grenzen der dies maligen Tagung des Reichstags hinaus, und konzentrirt sich auf das große zollpolitische Werk, dessen ties einschneidende Bedeutung in linier gelammtes wirthschaftliches Leben durch nichts besser gekennzeichnet werden kann als durch die geradezu fieberhafte Unruhe, von der alle am nationalen Wirthschafts- und Erwerbsleben beiheiligten Kreise nun schon seit Jahr und Tag aus diesem Anlaß beherrscht werden. Dir Stimmung im Lunde sowohl wie iinter den Aeichsboten ist dermaßen ausschließlich auf die bevorstehenden wirthschastspolitischen Kämpfe und Entscheidungen zu- geirhnitten. daß Dieienigen Wohl Recht behalten dürften, die dem lenigen Reichstage nur noch ein ganz kurzes, trocken geschäftsmäßiges Leben prophezeien und von einer um so früher beginnenden Heibst- tagung zum Zwecke der ausgiebigen Durchberathung der zoll- politischen Vorlagen wissen wollen. Der preußische Landtag dürfte wohl auch kaum verfehlen, die erste paffende Gelegenheit zu be nutzen. um noch in letzter Stunde eine von solcher Stelle aus ohne Zweifel besonders eindrucksvoll« Kundgebung zu Gunsten des Zchutzes der nationalen Arbeit zu erlassen: haben doch schon 'Mer die Einzellandtage, insbesondere der preußische und der säch Ache, oft genug ihre gewichtige Stimme in wirthschastspolitischen 'lngelegenheiten hören lassen und werden hoffentlich auch in Zu samt von dieser löblichen Gepflogenheit nicht abgeden. Zur Zelt komm: ober die weitaus überragende Bedeutung der Kanalvorlage ,u. deren Einfluß mit zahlreichen Fäden auch in den Reichstag hinüber spielt und die, wie angesichts der bestimmten offiziösen Äköchernngen als gewiß betrachtet werden muß. den diesmaligen preußischen Landtag, sei eS zu Beginn, sei es im Laufe der Session, abermals beschäftigen wird. Je näher der Zeitpunkt rückt, der über die Neuregelung mfferer handelspolitischen Beziehungen zum Ausland die Entscheidung bringen soll, desto krampshaster gestalten sich die Bemühungen der -reikändler. eine «große Mobilmachung" der öffentlichen Meinung oder richtiger gesagt, dessen, was die .Herren mit diesem Nomen zu bezeichnen belieben, gegen die sog. .Lebcnsmittelvertheuerung" zu Stande zu bringen. In Wirklichkeit siebt es allerdings windig genug mit dieser „Mobilmachung" aus: ein exklusiver 'kreis von Angehörigen der hohen Finanz und ein paar Parla mentarier der Bamberger'schen Schule, verstärkt durch die um Singer , das ist Alles, was die Herren von Freihandels Gnaden aus die Beine bringen können. Die erhoffte Engrosbetheiligung d«S "rrzetnendm Publikums an dieser fretdändlerilchen Genossen- chast m. b. H. ist gänzlich au-geblleben, weil eben das Publikum den Segen eines vernünftigen nationalen lrbeitsschntze» nur zu deutlich am eigenen Leibe verspürt. Nicht bloS der allgemeine nationale Wohlstand ist seit der Einführung van Schutzzölle» erheblich gestiegen, sondern auch der mittlere und da kleine Erwerbsstand haben seitdem wesentlich größere Ersparnisse zuckckzulegen vermocht, während gleichzeitig die allgeme'ue Lebens haltung in die Höhe gegangen ist. Es kann also nicht gut ein wirk- iameres Stichwort geben als «Schutz der nationalen Arbeit", und dieMacht derWahrheit kommt denn auch kn dem kläglichen Fiasko zum Durchbruch, daS die Freihändler mit ihrer Suche nach einer Gegen- veröle gemacht haben. Ein enragirtes Freihandelsblatt ist in hilsloier Verlegenheit sogar auf den gloriosen Gedanken verfalle», zu erklären: «Der beste Schutz der nationalen Arbeit ist der Frei handel !" Ebenso zutreffend könnte man sagen: «Die beste Staat-- eihaltung ist die Revolution!" Bezeichnend ist auch, daß selbst im sozialdemokratischen Lager daS blöde Geichimpfe auf die „Brotverthenerer" »icht mehr recht ziehen will. Bereits auf dem letzten Parteitage tn Mainz lehnten die.Genoffen" Calwer ultd David cs ab, in das parteitcndenziöse BerdammungSurtheil über die Schutzzölle bedingungslos ein- zustimme«. und dieser Tage hat sich der württembeigifche .Genosse" iseuerstei« unz«eideutig Kr die Zölle mit den Worten auS- pffprochen: «I» allen Geschäft-- und Erwerbszweigen, wo ohne Le Zölle die Arbeitsgelegenheit und der Verdienst zurückgingen, ivill auch die Sozialdemokratie die Zölle beibehalt«»." Hiemach müßt« di« Sozialdemokratie folgerichtig auch für die Getreidezölle eintreten: denn indem dies« dm Grundbesitz wirthschaftlich kräftigen, ermöglichen sie ihm nicht nur eine bessere Löhnung seiner Arbeiter, iondern erhöhe» auch seine Kaufkraft gegenüber dem inländischen Indiisttirllm Markte und erzeugen dadnrch allgemeine Arbeits gelegenheit mid lohnenden Verdienst. Ncberhanpt kann der Werth des inländischen Markte» für unsere gesammtc nationale Wirth- ichaitspolitik gegenüber dm inanchesterlichm Bcrhimmelungen einer leinen Ausfuhrwirthschast nicht oft »nd nachdrücklich genug betont »eidm. 2n dieser Bestehung ist daran m crinnem, daß selbst bei den an der Ausfuhr am meisten interelsirten deutschen Groß industrien laut amtlichen statistischen Nachweises nur etwa 'i.> der Erzeugnisse in's Ausland geht, während </:. von dem einheimischen Markte ausgenommen werden. Ferner verdient hervvrgehobe» zu werden, daß der jetzige Rückgang in der industriellen Hoch konjunktur sich vollzogen hat. während gleichzeitig die Aussicht industrieller Erzeugnisse stieg und das Verhältniß zwischen Einsnhr und Ausfuhr sich wesentlich besserte. Die Freunde einer natio nalen Schutzzollpolitik haben für ihre Werthschätznng des Jnland- marktcs einen starken Rückhalt a» dem kluge» preußischen Finanz- minister Herrn Dr. v. Miguel, der eS in seinem Organ, den „Berl. Polit. Nachr.", als eine logischeNothwendigkeit erklärt, daß, io großes Gewicht bei der Neuregelung unserer Handelsbeziehungen zum Ausland g»f die Sicherung unseres Mitbrwerbes ans dem Weltmarkt zu legen sei. doch in erster Linie aus den wirksamen Schutz des Inlandmarktes gegen ausländische» Mitbewerb Bedacht genommen werde. DaS ist der einzig richtige Standpunkt, an dem die ichiitzzöllnerische Mehrheit deS Reichstags unbedingt sesthält und aus dem sie seinerzeit die Konieanenzen bezüglich der Feststellung der Zollsätze im Einzelnen zn ziehen wissen wird. Soweit die Kanalvorlage im Preußischen Abgeordneten- hanic i» Frage kommt, weilen alle Anzeichen daraus hi», daß ihre Erledigung ledenialls noch vor der Einbringung der Zollvorlage im Reichstage erfolgen soll. Tie verbissene sreikändleriiche Presse thut so. als wenn das siir ihre Pläne günstig wäre, sucht die Re gierung zum Konflikt ansznstacheln, indeni sie diese für de» Fall der abermaligen Ablehnung der Vorlage zur Auflösung des Abgeordnetenhauses drängt, und frischt ihre alten Illusionen von einem «Svstemwechsel" im manchesterlich-liberalen Sinne und von einem «Sturze des konservativen Regiments in Preußen und im Reiche" bei der Gelegenheit wieder auf. Schwerer als diese frei- händkerische Illnsionsvolitik wiegt indessen die nüchterne real potitische Erwägung, daß das allgemeine nationale Interesse un weigerlich eine Erledigung der Tariffrage im antisreihändleriichen Sinne verlangt »nd daß die Regierung hierfür auf das Zusammen wirken von Konicrvativen. Naiioiiasliberalen und Eenlrum an gewiesen ist. das sie deshalb nach besten Kräften zu befördern be flissen sein muß. Keinesfalls können die Zollverhandlonge» ohne die Hilfe der Konservativen zu einem gedeihlichen Abschluß ge bracht werde». Wenn die Regierung nun gleichwohl dieselbe Kanalvorlage. die seinerzeit eine iolche Unsumme von Erbitterung unter den Konservativen hervorries und danialS die ganze wirth- schaftlicbe Saminelvolitik zn zerstören drohte, jetzt wieder einbringt. obwohl sie heute so aussichtslos ist wie nur jemals, so kann man vernünftiger Weise nur annehmen, daß die Regierung lediglich dc- nbsichtige, eine glatte Quittung über die Vorlage zu erhalten ",-d durch ihr« endgiltige Ablehnung die Konservativen von dieser schwersten aller Sorgen für dir bevorstehenden rollpolitischen Rerathungen zu besreien. Die"' Schlußfoigerrmg muß man ziehen, so lange man keinen Beweis für das Gegentheil har, wer! dieses eine ganz unverständliche Politik darstellen würde. Die Regierung bedarf znm erfolgreichen Abickluß des großen handels politischen Werkes des gelammten Aufgebots der wirthschastlichen Sammlimgselemente. die ans dem Standpunkt eines energischen Schuttes der nationalen Arbeit stehen, und würde deshalb nach den Begriffen des gewöhnlichen Unterthanenverstandes mindestens unbegreiflich hnndeln. wenn sie diese Kreise gerade jetzt durch starres Bestehen ans ihrem Schein in der Kanalfrage vor den Kops stieße und im preußischen Landtage eine haderslistende Kraftprobe der gefährlichsten Art unternähme, deren rücksichtslose Durchführ ung die zvllvolitiichc Aktion im Reichstage auf den lobten Punkt stellen müßte. Neueste Drahtmeldrrnge« vom 7. Januar. (Sümmtluve nicht als Bnval-Meltmngm gekei>n,na»vi'n Devrtckien inrmmeu von Walitzs Tet. Bureau: die mir * vrrielirne» kind wZUrend des Drucks cin«enormen., Berlin. sPriv.-Tel.) Der Kaiser leidet In Folge einer Erkältung an einem leichten Unwohlsein und ist an das Zimmer zcfeiselt In Folge dessen war der Kaffer verhindert, das Mausoleum n Eharlottcirburg aus Anlaß des Todestages der Kaiserin Auguita heute zu beluchcn. Auch die Theilnahme des Kaisers an den Bci- kekungsselerlirdkeiten i» Weimar steht noch nicht fest. Heute Nach mittag legten die Kaiserin und der Kronprinz am Sarge der ver rwigten Kaiserin Augusts im Mausoleum eine» Kranz nieder. Der Kaffer empfing gestern u. A. de» zum Nnterslaatsiekretär im Aus wärtigen Amte ernannten Herrn v. Mühlberg und den Architekten Ebhardt. welcher Pläne znm Wiederaufban der Hohkünigsburg vor legte. Die Ueversiedelung des Hoflagers vom Neuen Palais »ach dem Köngl. Schloß in Berlin erfolgt am Freitag. — Der L and - t a a wird morgen Mittag 12 Uhr nn Weißen Saale des König!. Schlosses durch den Ministerpräsidenten Graten v. Bülow, also nicht durch den Kaffer in Person, eröffnet werden. Berlin. tPriv.-Tel.) Die Prinzen Eitel Friedrich imd Adalbert ließen durch den Kapitänleutnant Ammon die in Plön eingetroffenen, beim Untergange'des «Gneffenau" geretteten Schiffsjungen Eggert und Koeck zu sich kommen. Beide mußten den Prinzen ihre Erlebnisse erzählen und wurden dann zur Tafel ge laden. — Dke «Berl. N. N " schreibe»: Durch die Blätter gehen Nachrichten über den angeblich zum Frühjahr in Aussicht ge nommenen Rücktritt des Herrn Finanzmini,ters Dr. v. Miguel. ES Ist richtig, daß In Kreisen, die als unterrichtete anzusehen sind, die Annahme besteht, der Herr Mnister gedenke im Laufe des Jahres sei» Portefeuille abzugeben. Erfreulicher Weile ist weder der Entschluß selbst, noch v,el weniger der Termin ein endgiltiger. — OffizlöS wird geschrieben: Die Meldung des Mailänder Blattes «Corrier della Sera", daß mit dem Einverständniß des Kaiseis ein Einvernehmen zwischen den Agrariern und dem Reichskanzler zu Stande gekommen iei. welche» daiaus abziele, eine absolute ^Schutzzollpolitik gegenüber Amerika und anderen Staaten zu inauguriren. entspricht durchaus nicht den Thatsachen Zur Zeit ist bezüglich deS zukünftigen Zolltarifs Alles noch in der Schwebe. Der Entwurf steht noch gar nicht fest, ebenso wenig sind bezüglich d« einzelnen Positionen bindende Entscheidungen getroffen Berlin. zPriv.-Tel, Der amtliche „Reichsanzeiaer" widme! dem verewigten Groß Herzog von S n cki e n - W e i m a, E i i e n a ch folgenden Nachrui: „Se. .Königs. Hoheit der Gros. Herzog von Sachsen Weimar ist am ve,stoffenen Sonnabend Abend sanft enffchlme» Wenngleich dirie Traiierkunde bei dem lwheu Alter des verewigten Bundesfiirile» und der von den Aerzten schon seit mehreren Tage» erkannten Hoffnungslosigkeit seines Znffandcs nicht imenvartet gekommen ist. trifft sie doch tiei und schmerzlich. Der Heimgang des bitterlichen hohen Herrn ist über die Grenze» des weimarüchen Staates hinaus für dns gelammte Vaterland ein herber Verlust. Se. Majestät der Kaiser und König beklagt in seinem dnhingeschiedenen erlauchten Großoheim einen väterlichen Freund, von dem er in Freud und Leid vielfach Beweise eines liebevollen eingehenden Verständnisses in politischen und anderen Fragen erfahren hat. Unsere Kunst und uiffere Wissenschaft trauern um den erleuchteten hilfreichen Förderer, der noch mit der Ei- innemng der großen weimarffchen Zeit unserer Nationalliteratm verwachsen ist. Gefflesfrisch bis in seine letzten Tage und warm herzig bewegt durch Alles, was Deutschsands Wohl und Webe bc rührt, Kat der nach langer gesegneter Regierung abberiffene Groß Hering, getreu de» hochsinuigen Ueberlieseninge» seines Haines, ein vorbildliches Beispiel landesherrlichen und rcichsiürstlschen Wirkens Hinterlisten. Mit ihm scheidet wieder ein edler Bnndegfürst aus dem immer enger werdenden ehrwürdigen Kreiie der deutschen Rcstenten, die vor einem Menichenalter Zeugen und Förderer der Gründung des Deutschen Reiches waren. Möge dem iiigcndlichen Nachfolger Karl Alexander's belchieden lein, aus dem Wiege seines unvergeßlichen Großvaters i» gleicher Treue und mit gleichen Ehren zu wirken für sein Land, wie für Kaiser »nd Reich." * Berlin Der zweite Bürgermeister Berlins, Herr Brinkmann, ist heute Abend in der Reitbahn infolge Schlag anlalles von, Pferde gestürzt. Er wurde nach keiner Wohnung geschafft, wo er bald daraus verstorben ist. Leipzig. Das Landgericht I in Berlin batte av! 10. Juki wegen Beleidigung des Rechtsanwalts Dr. Rolenstock den Bankier Max Arendt zu 3 Monaten Gesänqniß. den Gclchässsührer des «Kl Jonrn." Dr. Leipziger zu 500 Mk., den verantwortlichen Redakteur desselben Blattes Neizzer zu 2M Mk., den Redakteur Schievelkamv wegen Beihilfe zu MO Mk.. Arendt in einen, weiteren Falle zu 3t),> Mk.. und den piakt. Arzt Dr. Märzbach wegen Bei Hilfe zu 50 Mk. Geldstrafe venrrtheilt. Ans Revision der vier Erstgenannten hob das Reichsgericht beute das erste Urlbei! aus und verwies die Sache an das Landgericht Potsdam, weil die Angeklagten in der Fübrnng des Wahrheitsbeweises beschränkt gewesen seien und das Landgericht den Begriff dessen, was all- wahr iiackgewieien sei. zu eng gciaßt habe. Weimar. Großberzog Wilbelm Ernst erließ eine Proklamation über leinen Regierungsantritt, worin er erklärt, er werde im Sinne seines Großvaters die bewährten Ueberlieserungen des Haiffes als theures B.'rmr htast, bewahren nn» oflegeu. Äraun schweig. sPriv-TelL Ein Zweikampf auf Pistole» fand dieser Tage im Timmenlocker Geholt statt. Als Gegner standen sich zwei Referendare gegenüber, die zugleich auch Offiziere des Beurlaiibtenstandes sind. Einer der Duellanten wurde durch einen Schuß in den Oberschenkel kampfunfähig ge macht und mußte sofort eine Braun'chweigcr Klinik auflucheu. Breslau. In Bielitz brach in den, Grundstück der Firma I. G. Bartbvldt Söhne in einer Arbeikerbaracke. in der 16 Per sonen übernachtete», gegen Mitternacht Feuer aus. 8 Lerloneu konnten sich retten. 7 wurden in völlig verkohltem Zustande als Leichen hervorgezogen. Bozen. Bei der Reichsratbswat,! der allgemeinen Wählrrklasse unterlag der «rubere Minister Baron Dipauli gegen, den Christlich-Sozialen Schroff!. R o m. (Priv.-Tel.t In Venedig sank die Temveratur bis ans 10 Grad unter Null. Sämmtliche Lagunen sind zugefrvreu Gestern fand starker Schneefall statt. Sämmtliche Brunnen der Stadt sind eingefroren. Hier erreichte die Kälte vier Grad. — In Neapel sank das Thermometer bis aus 3 Grad Kälte. * Neapel. Kapitän La ns ist an Bord des Danwfers „König Albert" hier eingetroffen. Der deutsche Konsul überreichte ihm eine kleine Broncestatue, die Viktoria darttellend. . Haag. Der Verlaus der Bronchitis des Präsidenten Krüger ist normal. daS Allgemeinbefinden befriedigend. London. Ein Telegramm Kitchener's aus Pretoria vom 6. d. M. meldet: Oberst Babington hatte ein Gefecht mit dem Kommando Lelareh und Stecnkamp bei Naauwport. Dev Feind, dessen Verluste auf 20 Todte und Verwundete geschätzt werden, wurde gezwungen, sich nach Nordw -iten zurückzuzieden. Kommandant Dnprez ist gefangen. Die britischen Verluste sind noch nicht bekannt. — In Heilbron angekommene Verwundete berichten, daß eine zu General Knvx gehörige Abtheiinng von >30 Mann in ein Gefecht mit einer starken feindlichen Abtheilung verwickelt wurde. Oberstleutnant Laing. 2 Offiziere und 15 Maun sind todt, 2 Offiziere und 20 Mann verwundet. London. sPriv.-Tel.) Aus Kapstadt wird telcgraphrrt: SOO Buren zweigten sich von dem auf Fraserburg marichirendcn Kommando ab und rückten aus den Arevo-Paß. einige Stunden von Piguetbergh Road. welches nur 50 Meilen von Kapstadt liegt- — Ein weiteres kleines Burenkommando überschritt den Oranieflnß bei Sand Drift und mari'chirt auf JameSkown. Das westliche Kommando wurde gestern in Calvinia envartct. Die Rekrutirmig von Leuten und Pferden wird eifrig fortgesetzt. Kitchener verlangt außerdem mindestens -10000 Mann neuer Truppen ans England. Berlin. lPriv.-Tel.) Die heutige Börse eröffneic in wenigznversichtlichcr Haltung und sehr wenig belebt. Bankaktien^ und Montanpapiere konnten nur zu ermäßigten Prellen unter-! Kodlenpreffc einig sei. Nur amerikanische Bahnen lebhaft nndj steigend, aurb schweizerische Transoortwerthe fest, besonders Gott-»' hard. Von heimischen Werthen zogen Dortinund-Gronaucr 1 Proz. an. Die meinen Bankaktien notirten um Brnchtheile lchlechtcr. Montanvaviere konnten sich nachher gut erholen und schlossen durchweg >/« -- 1 Pro» höher als vorgestern. Von LchiffkahrtL-! aktien war Hainburg-Amerika-Linie sehr fett ans den hohen Divi-' dendenvorschlag. Fremde Renten still und unverändert. Heimische Anleihen matt. Die Börse schloß ziemlich fest. Privatdiskvnt, 4 Broz. — Der Getreide -Markt eröffnet«: mit Rücksicht auf das Wetter und die festere Tendenz wesentlich gestützt, auch durch enorm hohen Preismeldnngen ans Amerika, fest: Mittags schwächt
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