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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020503013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902050301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902050301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-03
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1902
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Verugrgedlmn Dr»4d»i> «>d der »L»kei> Um,»d«„. »o dt, S»tta,iiii, durch «laene Boini »der »»«aitMonLr, echot«,. ech-I^e, da» Bleu, au «-ch»uta,eu. »te nicht au» Gon», oder kteteriaoe I°l,e». «n uoe» rdetl«u»«adm «de»»« m» M»»,«»« tU«»t,elll, tzür l»a«»ad« ,ta,«ia»dier Lchrttt» IM« krtn, Vndiichlichteit. v«ru»vr»chau,chiud ,«tl «r. U und Nr.' L,l««ra«m->dr«t»«: «««»«««,» » ,«»,» -tirSlldet 1856 Der OstaN-Vsi-kttUl <Ivr I»»m«,n>»ul-t'3t)rUt Xltmarkt 6 AD, K0!^80AE1^2, HoNiakarnllt dtslot In av!>okm,otivollor ^uokütirun« uncrsratrt« uns aarntrto II ül« vavti gi^snsn, »nvt«?arlu«r l."»<tr»i>«i- uns tVisn«r KnUallon. Haupt -Geschäftsstelle: Martenftr. 18. Anreizen-carst. Lt» »unadme v«, «>ck«no,,m,,en rrtolat m d»r L>auv,,^chSI,ttl»llk u»d den Nedenannanmchelle» in Dresden di» Nach»»,,»«» «>t>» Lvn» und keierla,» nur Manenlrrave n« von >> di»'/,» Ulm Die »ivaluaeGrund «olle <ca » Tildei» Sd P«»., An kündi,un«en aut der Privaiieiie Zell- » Pt«.: die LtvaMae Zeile als .t!i»«eialld,' oder aui Lertleile bv P«n An Nummern nach Lvnn und fteier- lvgin de« 2iva»l«e Äiundtellei, M. « de« sc, und «< Pt«. »«-« dklondcrein Laut. LuttvLrttze Aiitird-e nur «e«vi vorau»t>e«at>>un,. Leleabllttlci werden mit w Pf, bercchneu Earl Tiedemaun, Hosllcseignt. Grgr. 1883. Mettoutftctiuna Paris IW0 Goldene Medaille. r« b.« Fuszbsdennnstvich Aiedemann» Bernstein-Oettack mit Narb«; schnell trocknend. Nick), nachklediNd. Murten,ir. ,0. iStadt Görlitzi »malientlr. 1«. und »n anderen Hwt<kauer Ltr b2, Hr»nrtchfti. trogen» und Aarberchandlungru k.koken»«' l votnsv 0»ni,n,rklauekl fei'il.llkttmsnii I»a«»tM ^o,»u«u>»tr . Optlsdi - mectinu. Indtttut ernte» Kuog«-«. ^Iwl- tt. 1>kliniitd,-ir«i8dll>;t-. Uspsrskursn »«-n uuL vLNv sw lat-«/urüolL. kcht3ln227siAsu.trsr.ki «sr v! et ÄLS VI M.I-'.rlU'il e. T4» W dv8tc.- d'lüys»d»ic»r. onaoiielim «cdmoeksnä. rielwr nirlcsnck »nä «ur.ntirt ^ ch^v« E»»» urwctiLälick gM" ^ mit I4iii ro,s, kii tlt t V«r5«llül! U 111 Isnisn lr-Npoikeltt. >vokucankt z«. z,. «r.lSl. Hlllkai's' Wakloerieimntk. Tolermnantma Hosnachrichten. Zur Zoütarisiraae. Jubiläum l Mttthmabliche Witterung: LiB>1111» 1,1,1^ von Tvbna. Lnudtagsvelbandlungeu. GericbtSverbuttdluuaeu. «Der Tugendlros". ! Etwas wärmer, veränderlich. VvitNNUkLil- .i.MailiWZ. Wahlgeheimnis, — Loleranzantrag. D« Reichstag war gerade am ersten Maientage in der weiiig genußreichen Lage, zwei politische Tartiisienen über sich ersiehe,, zu lassen, und zwar in der Gestalt zweie, Initialivantiüge. an die bereit- deS Langen und Breiten viel Tinte und Druckerschwärze verschwendet worden ist. Der eine Antrag ist rin Erzeugniß der sieisinnig-weibllche» Ersiudungskuust und bclrisst die Sicherung de» Wahlgeheimnisse», der andere ist aus der EeutrumSschmiede hervorgegangrn und will da» deutsche Volk mit dem ihm bisher noch nicht bekchiedeneo hohen Gute der religiösen Toleranz be schenken : io behaupten wenigsten» die Antragsteller. Der Antrag aus „Sicherung des Wahlgeheimnisses" ist ein Io alter Ladenhüter des weiblichen Freisinns, bah man beiiiahe schon leinen Grokvaier frage» muß. wie weit er eigentlich zurückreicht: der Name des Abgeordneten Nickert, der ihn als Merkwort ziert, dient ohnehin dazu, ihn in iciner ledernen Ein- tönigkett zu kennzeichnen. Nach dem Anträge sollen in der Haupt sache amtliche Wahlcouvert» eingeiükirt und in den Wahllokalen Zellen eingriichtet werden, in denen die Wühler, heimlich und unbelauscht wie in einem Badekabinet, in aller gcmüllilichen Um ständlichkeit die Wahlzrltel in die Couverts stecken können. Hehlt bloS noch, daß de» Wühlern in diesen Zellen auch noch von StaatSwegrn ein Wahlsrühstück scrvirt wird, um sie für die Er- iüllung ihrer anstrengenden Pflicht in etwa» zu entschädigen und den Wahlberechtigten überhaupt zu möglichst zahlreicher Betheilig- ung einen erfrischenden Anreiz zu geben. Im Uebrigc» kann man bei einem so gearteten ur» und erzgehrimen Zellen-Wahiverkahren auch an die Papstwahl denken und vielleicht hat die e Zdeeuver- bindung mit Anlaß dazu geliefert, dak »enerbing» da» Ekii- trum »nit einem gleichen Anträge wie der weibliche Freisinn aus den Plan getreten ist. Dabei handelt eö sich genau io. wie bei dem Tolrranzantrage. lediglich um ei» politiicheS Ieiiiilenstüekcheii. Man erinnere sich nur. daß erst vor wenigen Wochen ei» hervor ragender Centrum-mann sich ganz nngenirt dahi» ausgesprochen hat. die römisch-katholischen Geistlichen hätten da» Recht und die Pflicht, mit der ganzen ihnen zu Gebote siebenden Macht über die Gemüther dahin zu wirken, daß von den Katholiken nur st,a»ime Parteigänger de» UlkramontaniSmu» gewählt würden. Und iolche Elemente wollen dann auch noch vor der Orffeiitlichkeit so rhun, als seien sie um eine wirkliche Sicherung der Wahlsteiheit be sorgt? Sowohl der Freisinn wie der UltramoulaniSmus sind beide in ihrer Art di« nnduldkamsten politischen Gebilde, die man sich überhaupt vorstellen kann, und wenn sie als traute Brüder in der Pose der „unentwegten Freiheitskämpfer" in der Arena erscheinen, so suhlt sich der politische Philosoph unwiderstehlich dazu getrieben, aus eine solche Tcntüsseiie mit heiterem ZwesfrlS- drange herab zu lächeln. Sonst nahm die Pcrbandlung genau den selben Verlaus wie immer: man wiid »»w'Ukürllch an eine Spieluhr gemahnt, die mir ein einzige» Stück aus der Walze bat. Die Antragsteller wehklagen zunächst über die angeblich? Unfreiheit der Wahl, die in dem bösen reaktionären Deutsche» Reiche besieht, presien dann mit viel schöne» Redensarten die Vorzüge ihres Lüsten,»" und beschweren sich zu», Schlüsse über die „Rücksichts losigkeit" des BundeSraths. der einen lo wundervollen, ungemein nützlichen und der allgemeinen Wohlfahrt äußerst förderlichen An trag beharrlich als guantit» nsgli^eabls behandelt. Trotzdem und alledem wird der hohe BundeSrath auch diele» Mal verstockt genug sein, dem von der Mehrheit des Reichstags abermals angenommene» Anträge aus „Sicherung des Wahlgeheimnisses" wiederum keine Folge zn geben. Die rechte Seite de» Hauies stimmte geschlossen gegen den Antrag, verwahrte sich ober zugleich nachdrücklich gegen die ihr von der Linken gemachte Unterstellung, al» wolle sie damit etwa» gegen da» gedeime Wahlrecht übeihaupt Unternehmen: der bestimmende Beweggrund für dle Haltung der Rechten tn dieser Frage ist auSichiießlich die Urbrrzeugung. d»ß eine vernünstige Wahlfreibeit beieit» durch die geltenden Bestimmungen durchaus gesichert «scheint. Auch die Nationallibeialen dürften wohl im stillen Kämmerlein derleibcn Anichauung huldigen; wen» sie trotz dem moralisch verpflichtet zu sein glauben, vor dem Grßlerhute dieses freisinnig-ultramontanen Anträge» ihre Reverenz zu machen, so ist da» wohl nur auf gewisse volitiich-doktrinäre Neigungen zurückzusühren. von denen sich die Mehrheit der Partei noch immer nicht recht loSzuIösen vermag. Rach dem Wahlgehelmniß mußte die „Toleranz" hnhalten. Warum wohl di« ultramontonen Antragsteller da» herrliche, klang volle deutsche Wort „Duldsamkeit" für die Sache, die sie bezeichnen wollen, »«mieden baden? Haben sie die Wahl de» fremden Au», druck» vielleicht in der Instinktiven Empfindung getroffen, daß für die von ihnen beabsichtigte Verschleierung der wahren unduldiamen Ziele, dle sie mit ihrem Borstoße verfolgen, sich besser die Svitz- marke.Tosnanz" eignet? Da» Wort hat gewissermaßen einen jeluitikchen Redenklang. und jesuitisch ist ja auch durch und durch da« Seien de» sogenannten Toleranzantroge«. Zum vtrrten Male war es vorgestern, daß der Reich-tag Üb« den Gegenstand verhandelte. La» Lrgebniß de» ersten Tage« d« dirilmaligen Beratdung war die Annahme de« S 1 mit einem konservativ«» Zuiatzantrage in folgender Fassung: »Jedem ReichSangrhörigen steht innerhalb de« Reichsgebiet» volle Vereinigung zu Religionsgemeinschaften zu. Den bürgerlichen und staatsbürgerlichen Pflichten darf durch die Ausübung der Religionsfreiheit kein Abbruch geschehen. Unberührt bleiben die allgemeinen polizeilichen Vorschriften der Landcsgcsctze über das Vereins- und Versammlungswcscn." Zu der Minderheit, die dem 8 1 auch in dieser Form ihre Zustimmung versagte, zählten außer den Nationafliberalc» auch die Jreikonservativen »»d einzelne Deutschkoiiservalivc. Bon dem Inhalt, den der Reichstag dem Toleranzantroge durch seine weiteren Abstimmungen gicbt, wird natürlich das Endurtheil über den mehr oder minder bedenklichen Charakter dieser neuesten gesetzgeberischen Bescherung ultramon tanen Ursprungs obhängen. Einstweilen sicht schon so viel fest, daß weite evangelische Kreise unseres Volkes die Bcdürsnißsrage in dem vorliegenden Falle verneinen und in der wohlwollenden Behandlung des Antrags durch den Reichstag lediglich einen neuen unerwünschten Beweis von dem vorherrschenden Einflüsse der ultramontanen Pariei erblicken. Sehr guk und wirkungsvoll war die Art. wie von sreikonservative, und natioiialsiberaler Seite den Herren vom Centrum der Wider spruch uister die Nase gerieben wurde, der zwischen dem Verlangen des Ultramontanismus nach religiöser „Toleranz" von Seiten des Staate» und seiner eigenen Handhabung dieses Prinzips zu Tage tritt. Der sreikonservative Abgeordnete Dr. Stock mann wies insbesondere auf die in deutschen evangeli schen Kreisen sattsam bekannte Leidensgeschichte des Pastors Flicdncr hin, der in Spanien unter den unglaublichsten Schwierigkeiten und Verfolgungen für die Protest«,»- tische Sache wirkt, und bemerkte u. A.: „Wenn Herr Bachem derartige Zustände in Spanien für erträglich hält, dann wundert " cs mich allerdings, daß er es für nöthig gehalten hat, diesen An- ^ trag cinzubringen. Tie katholische Kirche übt Toleranz aus, wo sie dazu gezwungen ist, nicht auS Uebcrzeugung: die evangelische Kirche übt sie aus Uebcrzeugung." Mit diesen Worten ist der springende Punkt de» Unterschiedes zwischen der sittlichen Welt anschauung des römischen Systems und der evangelischen Denk- weise treffend gekennzeichnet. Auch der nationalliberale Abgeord- nete Dr. Hieber setzte den „toleranten" Centrumsmanncn mit einigen erbaulichen Spiegelbildern gehörig zu, indem er die Stell ung beleuchtete, die der Ultromontan'smus gegen Andersgläubige da einnimmt, wo er das Sccptcr der Herrschaft in -Händen hat. So darf beispielsweise in Spanien heute noch keine evangelische Kirche gebaut werden: ferner entspricht im Deutschen Reiche selbst die Halt- ung des bayrischen Staates gegenüber den Altkotholiken, denen stellenweise nicht einmal das Glockenläuten gestattet ist, keineswegs den in dem Toleranzantrog niedergclegtcn Grundsätzen. Ter nationalliberale Redner erinnerte weiter an die von der römischen Kirchcnleitung streng eingekchärste, geradezu grausame Vorschrift, daß, wenn ein evangelischer Patient in einem katholischen Krankenhause nach einem evangelischen Seelsorger verlangt, ein solcher Wunsch nicht erfüllt werden darf. Er hätte, um das Bild zu vervollständigen, nur noch aus die nicht minder starre Unduld samkeit anzuspielen brauchen, welche die römische Hierarch e in der Frage der Mischehen und der religiösen Kindcrerziehung aller Orten gleichmäßig bethätigt. Ein so durchaus auf die ausschließliche Herrschaft zugeschnitte nes System, wie es das römisch-hierarchische ist, muß mit Natur- nothwendigkeit die krasseste Intoleranz, die nichts Anderes neben sich duldet, zum Prinzip erheben. Niemals kann der Ultra- mvntoniSmus die Tolnonz ehrlich üben, weil wirkliche Duldsam keit ihm fremd ist: höchstens kann sie ihm als Mittel zum Zweck dienen, nämlich zur Befestigung seiner eigenen Machtstellung, die er dann, wenn er sic einmal errungen hat, sofort benützen wird, um die Toleranz allen Andersgläubigen gegenüber zu unterdrücken und nur sich selbst da» Recht zum Leben zuzuerkennen. Daß auch die Konservative», die dem 8 1 des Toleranzantrags zugcstimmt haben, sich derartigen Bedenken nicht verschließen, hat der Abg. Dr. Oertel durch seine Erklärung gezeigt, seine politischen Freunde stimmten grundsätzlich dem Anträge nicht bei, weil er einen Eingriff in das KirchenhohcitSrecht der Einzelstaaten enthalte: sie würden ab« die einzelnen Bestimmungen sachlich prüfen und gesondert zu ihnen Stellung nehmen. Neueste Drahtmelduugen vom 2. Mai. INaidtl ei«aek»eav« Devekck,«» befinden st» Seite 4.1 dgetkommijsion beantragt Annahme de» l tariflommission. Die Gesetzentwurf«, mit derMaßgabe. da glied der Mgliedrigm Kommission für je ein Mst> . . «ttSi0dMk.be- trogen soll, fern«, daß etwaige Togegeldbezüae, die die Kam- misstonSmitglieder ol« Mitglieder eine« Einzellandtag» beziehen, für di« betreffende Zeit in Anrechnung kommen sollen. Endlich soll der Präsident de» Hause» die näheren Bestimmungen «lassen. ^ ie Sozialdemokraten beantrage«, Artikel 32 d« Reichsversoss ollgemein« AnwesenheitSgeldn an Ein Antrag Barth ung im Sinne der Zahlung alla, die Mitglieder de» Reichstag» abzuSndern. ange auszuietzen, bis der Bundesrath zu dem Reichstogsbeschlui vom 10. Mai 1901 auf Einführung allgemeiner Diäten Stellum, acnomuicn Hobe. Endlich beantragt Abg. Bebel für den Fall der Ablehnung des sozialdemokratischen Antrags die Kommisstcmsvor läge in der Haupijachc dahin abzuändcrn, daß für die Kommissions- Mitglieder ein Tagegeld von 20 Mk. pro Tag ausgcseht wird und a» geeigneter Stelle die Worte eingeschaltet werden: „unter Ab änderung des Artikels 32 der Recchsoersassung". — Abg. Tr Barth sircis. Ber.s tritt für seinen Antrag ein. L-cit dem 10. Mai >901 warte der Reichstag aus eine Antwort des Bundesrathcs aus seinen Däienbeschluß. Ter Reichstag sei es seiner eigenen Wurde schuldig, sich nicht in solcher Weise dilatorisch behandeln zu lassen Wenn der Äundesrath jetzt eine solche Vorlage einbringe, ohne vor her Beschluß über den Neichstogsbeschluh vom 10 Mai 1901 zu fassen, so setze das den Rücksichtslosigkeiten, die sich der ReichSina bisher schau vom Bundesrathe Hobe gefallen lassen müssen, lue Krone auf. iBeisall links.> lind wenn der Reichstag gar noch diese Vorlage annchme, so sanktiomre er seinerseits die ihm vom Bndesrathe gebotenen Rücksichtslosigkeiten, und da könne mau nur sagen, der Reichstag werde so behandelt, wie er es verdiene. Man ha de sich darüvcr gestritten, wer die Vorlage angeregt hätte. Wie es scheine, handle es sich um eine Vaterschaft Vieler oder um eine Urzeugung. j.Heitcrkcit.j Am liebsten hätte man die Vater schaft den Sozialdemokraten auspehalst, denen man jo alles Böse zuschiebe. Diele aber bedankten sich dasiir. Redner schließt: Meine Freunde in der Kommission sind, das kann ich hier erklären, iest entschlossen, die Tiäten sür ihre Person abzulehnen. sBelfall.s — Abg. Tr. Bachem sCentr.s: Es bandle sich bei der Vorlage nicht um eine Frage der Verfassung, sondern um eine Frage der Gcsetzgsbuiigstechuik. Ter Antrag Barth verlange, daß der Reichstag gewissermaßen streike, dis der BundeSrath über den ReichStagsbcschlus; vom Mai 1901 ,'icb schlüssig gemacht bade. Insofern habe Barth recht, daß der Bunbesralh endlich sagen müsse, was er wolle. Selbst eine Ablehnung des Reichstags- beschlusse» seitens des BundeSraths iei immer noch erträglicher als diese Hinausschlevvung der Entscheidung. Wenn oder de, BundeSrath ein Unrecht begehe, so dürfe dock, der Reichstag nicht auch das Unrecht nachmachcn und sich der Beschlußfassung über die gegenwärtige Vorlage entziehen. Redner empfiehlt die An- nähme der Vorlage noch den Koinmissionsbcschlüssen, womit man sa auch dem Gedanken allgemeiner Diäten eine Gasse mache. IBeisall in der Mitte.s - Abg. BebelZSoz.s plaidirt in erster Linie sür den Antrag Bartb. Dieses System moralischer F>' lritte seitens des BundeSraths müsse ein Ende nehmen. Eine Verzögerung schließe der Antrag Barth nicht ein. Ter Bundes ralh könne sich in ach» Tagen, fa schon in vierundzwanzig Stun- den, über die allgemeinen Diäten schlüssig machen. Für den Fall der Richtanuabme des Antrags Barth empsiehlt Redner den sozialdemokratischen, oder doch wenigstens seinen Eventual Antrag. Er versichert schließlich, die sozialdemokratischen Mit gliedcr der Ko»»uii>ion würden auch ohne Entschädigung i» der Kommission aus dem Posten lein. Der Teusel soll ihn holcu. wenn einer fehlen sollte. lItürinische Heiterkeltll — Abg Bassermann snat.-lib.s erklärt, seine Freunde lehnten sämml liche vorliegenden dlbänderungsanträge ab. insbesondere ober de» Antrag Barth. Sic stellten sich einfach aus den rein praktischen . ss . . Standpunkt. Sie wollten, durch diese Entschadigum der Kon:- staiidekommenS des Zolltarifs, des Hauses für ein Unterschied Diäten für die Zc Bersck, , !g Mission lediglich deren Arbeiten fürder» im Interesse des Zu Zolltarifs. Was in Bezug aus die Würde »terschied zwischen allgemeinen Diäten »ud nr die Zolltaristommission sein solle, sei unversiänbliüi. Die Bersck'lcpvung einer Anlwort des BundeSraths aus den vor- jährigen Beschluß des Hauses sei allerdings bedauerlich. Offen bar sei das Verhalten des BundeSraths nur ein Ausfluß der Verlcgciibcit. — Abg. Wiemcr streif. Volksp.j erklärt siw Namens seiner Partei gegen die Kommissionsbeschlüsse Würden diese angenommen, so würden seine Freunde in der Kommission die Diäten nicht annehmen: sie wollte» an dieser Vorlage keinen Antheil haben. — Staatssekretär Gral Posadowsky findet es ausfällig, daß hier die Versassungssrage ousgerollt werde, nachdem in den siebziger Jahren bei den Iustizgesctzcn »mbc anslandct Kommilsionsdiätcn beschlossen worden seien. Man habe von Rücksichtslosigkeit des Bundesraths gegenüber dem vorjährigen Beschlüsse des Hauies gesprochen. Der BundeSrath habe obec seit 1884 schon dreimal eine ablehnende Stellung zu emem gleichen Rcichstagsveschlusse gesoßt. Wir werden natürlich auch diesmal, noch im Lause der Session, Stellung nehmen. sLachen.s Je öfter dem Bundesrath ein solcher Beschluß des Hauses zugchi. desto ernster wird ja auch natürlich für den Bundesraii, die Pflicht, sich die Sache sorgsam zu überlegen. sLachen.s Uebrigenö at doch auch der Reichstag schon sehr oft aus Verlangen der 'egierungen keine Antwort erthcilt, und die Vorlagen in Kow ' z. — Abg. Ga Missionen begraben. — Abg. Gamp sReichsp.s konstatirt: Als in der Kommission diese Diätensragc angeregt wurde, hätten die Sozialdemokraten kein Wort deS Widerspruchs geäußert, ju daß man deren Zustimmung voraussetzcn durste. sLebhostcr Widerspruch links.) Gegenüber Bebels Acußerungen zur Lei fassungsfrage bemerkt Redner unter Anderem, daß auch die drei jährige Dienstzeit noch in der Verfassung stehe. Trotzdem seien doch seine Freunde auf der Rechten der Meinung, daß, nach dem einmal die zweijährige Dienstzeit durch Gesetz eingefühn sei, die dreijährige nicht ohne Weiteres, nicht ohne Gesek wiederkergestellt werden könne. Uebrigens erscheine es chm viel unwürdiger, Diäten zu nehmen, die von den Groschen der Arbeiter abgespart sind, als diese Kommissionsdiäten. sLachen links > — Aba. Stadt^ageu ne ' sSoz.) bestreitet, daß sich die' Sozialdenro- ission z>^ der ersten Anregung der Diäten kroten in der Komn justimmend erklärt hätten. Die Pauschal-Abfindung werde als Akkordlohn die Verhandlungen stark abkürzen und dazu beitragen, daß man derMinderheit in der Kommission doS Wort abschneide.- Abg. Gras Bernstorss^Lauenburg sReichSh.s erklärt sich Namens » ^ an«: vor- i gegen allgemeine ^>^>»„», „„„»V» »» I^orm Von Anwesen- «tSgeldern. — Abg Spahn sEentr.j tritt der Darstellung des lbg. Stadthoacn über die Anregung der KommissionSdiäteu entgegen. — Abg Staudy skons j tritt Namen« seiner Fraktion ur die »ommissionSbeschlüsse ein. - Abg. Müll er-Meiningen sfr«s. BokkSP.) verwobrt sich gegen die Unterstellung Gamv s,
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