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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031220018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903122001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903122001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 35-38 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-20
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1903
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Dresdner Nachrichten. SK. Lk». 2 E« Sonntag. ÄO. Dezember L««6 Bn günstige» Symptom darf gelten, daß die Neuwahl«, für da» japruiffche Parlament eZt am 1. März ISO« siat,finden DK japanische Negierung ist daher in der Loa«. bis zu diesem Zeitpunkte, unbeeiuflubt durch parlamentarische Zmischensällr. die Nnterdandiunaen mit Mißland zu führen. — Au» London aehen der .Nattonal-Zta" dagegen zuverlässrge Mitteilung«, zu. wonach "die durch d^e Antwort Ruhland» an» geschaffen« Lage für ernst halten liand» find denn auch dara ^ - d denn auch darauf gerichtet, in dem : läge doch di« GefrHr nah«, daß wür «SßerenSchutz diet» maßgebend« en .. auf die Forderungen Die Bemühungen Ei... ausaleichendem Sinne zu wirken: „ - ... England, sobald sich kriegerische Verwicklungen ergeben, vor die Frage gestellt würde, ob e» bei einem Mißerfolg, ÄMuinS bereit wäre, für seinen Bundesgenossen in Ostasien gegen über Rußland zu intervenieren. Berlin. sPriv.-Tels Der Zentralverband der Industriellen wendet sich in der „Deutschen Industrie-Zeitung" an sämtliche Mitglieder des Zentralverband« mit der Bitte um Unter- stützung der von dem Textilarbeiter-Aus stand in Crimmitschau betrosfenen Industrielle». In dem Aufruf heißt e«. Der Ausgang der Beivegung. das Verlangen deS zehn stündigen Arbeitstages unter zehnprozentiger Lohnerhöhung, ist längst überholt Heute handelt es sich in dem Kampf darum, ob ver industrielle Unternehmer die freie Selbstbestimmung über leinen Beirieb bekalten soll, oder ob er sich dem Millen ffoztzal- demokratljcher Gewerkschaften beugen muß. Die gesamte sozial demokratische Organisation ihre Presse, die reiche» Parteümttel. zu denen die deutscixn Arbeiten frohnden müssen, sind den Aus ständigen zur Verfügung gestellt Mit Einschüchterungen in jeder Art von sozialdemokratischem TerrorSmus suchen sie die Arbeits willigen abziischrecken. «eit 17 Wochen Hallen die wackeren Fabri- kanten Cnlii»utschauS dem sozialdemokratischen Ansturm stand, nicht allein für sich, für die gesamte deutsche Industrie stehen sie im Kampfe: und unterliege» sie. so bricht sicherlich der Kampfs alsbald an vielen anderen Orten mit vermehrter Kraft wieder aus. Ein Sieg der Ausständige» würde das SclbslbewtißlseiN der sozialdemokratischen Partei ins Ungcmessene steigern, schwere Erschütterungen des deutsche» Wirtschattslebens würde» von sol chem Ausgange des Kampfes zu befürchten sein. Solchem Vor stohe muh der unbeugsame Widerstand weilester inoustriellcr Kreise entgeyentreten. die an dem Selbstbestimmungsrecht des Unternehmers in seinem Betriebe als einer Grundbedinaung aller industriellen Tätigkeit festkalken Einig und treu halten die Erinimitsckmlier Industriellen zusammen, aber ihre Opfer sind grog und ihre Verluste sind schwere Ihre schnelle und reichliche Unterstützung ist notwendig Wie sie im Voikampsr für die deutsche Iudusirie gegen die Sozialdemokratie stehen, so mutz die deutsche Industrie ihnen Svmpach e und tatkiä't'ge Hilfe bieten. Jedes einzelnen Industriellen Sache wird in Erimmlsscimu ausgefochten. zeden geht der Ansgang dieses Kampfes an. Berlin sPriv.-Tels Die „Novdd Allgem. Ztg." schreibt in ihrem ^Rückblick": „Im Reichstage hatte Herr Bebel eine» weniger leichten Stand, als aus dem Dresdner Parteikoniil wo 'ich kein Gegner s»nb. der mit so schoniingsloser Logik die Maschen seines fadenscheinigen Gedankengewebes zerrik wie es Herrn Bebel im Reichstage wwerlahren ist Ueberbies ssblte ihm im Hause am Königsplatzk die dankbare Dresdner Zuhöleifchast, die »hm zujrrbelte. nachdem sie, wie durch Teilnehmer am Parteitage selbst testgostellt wurde. »gegenüber den entgegengesetzten Darlegungen anderer Redner mst Beifall ebenfalls nicht gekargt hatte. Nahezu die gesamte nichtsozialdemokvaklsche Presse bekundete, dah ehr licherweise jedermann als bleibenden Eindruck der Auseinander» etzung im Reichstage die Tatsache zuaestehen muh, dah Herr Bebel jede. auch nur eimgermaßen befriedigende Antwort auf die vom Reichskanzler chm gestellten, klm und bestimmt gefassten Fragen schuldig geblieben ist. Seine Kritik der bestehenden Ver hältnisse kann als Ersatz dafür um so weniger in Betracht ge zogen werden, weil die Kritik wirklich vorhandener Mihstände keineswegs der Sozialdemokratie vor!>ehalten ist, sondern von Parteien verschiedenster Richtung geübt wird. Der Unterschied liegt nur darin, dah die Sozialdemokratie mit ihrer Kritik nicht bessern, sondern Hetzen will." Leipzig. iPnv.-Tel.s Der frühere Redakteur der sozial demokratischen .Dolkszeitung" in Altendurg, B Kühn in Schmölln, ist, wie das „Leipziger Tagebl" melde,, verhaftet worden, weit er im Verdang steht, einen Meineid geleistet zu haben, Leipzig. sPrrv.-Tei.) Der Verein deutscher Teichwirte hält Mittwoch, den 30. Dezember, hier seine Generalversammlung ab. Die Tagesordnung ist eine sehr uinsangreiclie, u. a. soll über die Errichtung einer Fischsatzbörse Beschluß gefaht werden Gotha. Infolge Eintreffens der Nachricht von einer schweren Erkrankung der Mutter deS Regenten, Fürstin zu Hohen lohe-La n gen b u rg, hat sich der Regent heute vormittag nach Strahburg begeben, Kiel. Der neue Kreuzer „Hamburg" traf gestern abend von seiner Abnahmeprobefahrt, die während derAalwt von Swine münde nach Kiel stattfand, hier ein. Das Schiff erzielte ein« Geschwindigkeit von 23.30 Knoten bei einer Maschinenleistung von 11000 Pserdekräften. Köln Die „Köln. Ztg." meldet ans Petersburg von heute: Aus einer russischen Quelle, die gut unterrichtet sein mühte verlautet, bei den letzten Verhandlungen zwischen Ruhland und Japan habe Japan von Ruhland die Anerkennung des japanischen Pro tektorats über Korea für sich in der Weise beansonicht, dah . ^ .... genährten Los von Ungarn - Bewegung, zur w>rff ^köstlichen Zer» schtaguoo der Monorchie, komm«, werde, die den Plan ver All- und Volksdeutschen, eine Zollunion mit Deutschland und damit da« Auchören der Lekbständiakri» Oesterreich» zur Erfüllung d Der Ansturm Ungarn» «ms die Siateitllchkelt de, Ana« nich« llu ny brächte — , , Rnxe rvän «macht worden, wenn dt« Armee ein Volksheer wäre, in e Nationalität gepflegt und gefördert würde Ache " unbekümmert um und Tadel, de» Kampf die zur Zeit bestehenden Handelsvertrags zwischen Ruhland und Korea und in Zukunft auch alle diesenigen Handelsrechte ge währen, die es oder die koreanische Regierung im Einvernehmen mit der japanischen Regierung anderen ausländischen Staaten gewähren wird. Japan habe dagegen für sich in Korea volle volitiiche und kommerzielle Freiheit beansprucht, während Ruß land es als Ausland behandelt anfehen solle Rußland seiner- i .'lts soll für sich die Errichtung von beseitigten militärischen Stütz punkten in Malampho und rn Mokpyo, sowie volle »neinge- 'ckiänkle Handelsfreiheit in Korea beansprucht haben Ruhland >o!l nun gene qt sem. ein Protektorat Japans über Korea an- zuerkennen und ebenso Japan für die Zukunst den Haupteinsluß auf die Pclttk Koreas zuzugcstehen, wenn lewe Forderungen von Japan angenommen werden Japan aber habe die Errich tung von einem oder mehreren befestigten Militärstützpunkten glatt abgelcbnt und bezüglich der uneingeschränkten Hondelsfrc heit Gegenvorschläge gemocht, die eine solche hinfällig machen würben. Rrigland besteche jedoch in seiner Beantwortung der javanischen Vorschläge aus voller uneingeschränkter Handelsfreiheit in >,orea und zum mindesten auf lieberlassunc» Masamvbos zur Errichtung eines befestigten militärischen Stützvunkies zum Schuhe der Verbindungslinie für seine Schiffe von Wladiwostok iino Port Arthur. Inzwischen joll der Statthalter Admiral Alexeseff sich energisch gegen Anerkennung des Protektorats Japans über Korea ausgesprochen hoben. Andererseits verlautet, daß Großfürst Alexander Michailow lsch zur Zeit nachdrücklich gegen dm Krieg sei, besonders ln, Hinblick darauf, dnh der russischen Kriegsflotte zur Zeit bei im Verfolg einer Seeschlacht etwa not- wendig werdenden Reparaturen und dergl nicht genügend Docks zur Verfügung slchen würden, da zuin mindesten der Bau zweier großer Docks erforderlich sei. Noch wie vor tritt Staatssekretär Bcsobrasow für einen Appell an die Waffen ein, Der Kaiser selbst sei gegen den Krieg, io lange es mit der Ehre und mit dem Ansehen Rußlands vereinbar sei, und Gras Lamsdvrff hoffe mich letzt noch uns Verständigung. Der in Tokio abgehnltene Rat Älter Staatsmänner dürste eine endgültige Entscheidung über Krieg und Frieden auch kaum herbcisührcn. Es sei vielmchr anzu- nehmen. daß die Verhandlungen noch weiter sorlaestihrt würden, in der Hoffnung, einen beiderseitigen friedlichen Ausgleich hcrbei- zuführen. Weimar. fPrivKDel.l Die Herder-Feier der Goethe- Gesellschaft fand heute mittag im Saale der „Erholung" in Gegen- ivart des arohherzoglichen Paares statt. Die Feier wurde durch Gesang uns Deklamation eingeleitet »nd geschlossen. Geh. Rat Suphan kffelt die Festrede, d>e lebhaften Änklang fand. Geh. Rat Mhland machte Mitteilung von der Bildung eine» Komitees zu einer Herder-Stiftung in Berlin, die auf Anregung des Kultus- Ministers Dr. Stndt erfolgte. Wien. lPnv.-Tel > Bei der heutigen Verhandlung über dos Budget Provisorium in der österreichischen Delegation sagte Kramarcz, es gäbe in dieser RelclHhälffe, mit Ausnahme des österreichischen Ministerpräsidenten, niemanden, der nicht an den Sieg der Ungarn glaube. Sie hatten mehr erreicht, als sie sich hätten träumen lassen. Nur die Einsicht der Magyaren, das ihnen die gemeinsam« Arme« «nd eine große Monarchie einen historischen Nationalrechtr. sowie für ein« besser» Zukun' Monarchie sortsetzen Bianchini führte hierauf au», er erblick, ln der Ausübung de» Recht«, bei der Hapsttvohl ein Veto einzulegen. eine Verletzung der religiös«, Gefühle der Katholiken Oesterreich». Redner benagt deS weiteren die Italien aemachten Zuaefläuduisse bezüglich der Welnktiifiihk der Seeschiffahrt und derFlkcherel und führt ferner über die Vernachlässigung Dalmatiens und der okku viert«, Provinzen Beschwerde und protestiert gegen hie Berufung de« Freiherr« von Burrian zum gemeinsamen Finanzmlnister und Landcspräsidenten von Bosnien und der Herzegowina, da er der kroatischen Sprache nicht mächtig sei. Wien. kPrw-Tels Der Berliner Maler Lepsiu» ist hier einaetroflen behufs Vereinbarung de» Anschlusses der deut- scheu .Künstler Oesterreich» an die in Weimar längst geschaffene deutsch« Minstlervereiiiigung. Wien. iPriv.-Tel.j Zu der Silberhochzeit de» Herzogpaares von Lumberland trafen in Gmunden die Welsen Freiherr v. Wangenbein», Gutsbesitzer Rohmer und Bürgervorstcher Schocke au» Hannover ein und überreichten dem HerzogSvaor ein wertvolles Geschenk mit dem Bemerken, dah es die Festgabe des Landes Hannover sei. Wien. Der „Pol Eon." zufolge werden die beiden Zivil- agente» für Kontrolle zur Durchführung der makedonischen Reformen vor Ablauf dieses Monats in Konstantinopel ein- treffen. Dort werden sie Instruktionen, die bereit» festgestell« sein sollen, erhalten, und sich dann sobald wie möglich nach Monasttr begeben. Gmunden, Der König von Dänemark und Prinz Waldemar trafen heule nachmittag 3 Uhr hier «in und wurden vom Herzog und der Herzogin von Eumberland und deren An gehörigen empfansen. Eine halbe Stund« später traf der Groß- Herzog von Mecklenburg-Schwerin ein, der vom Herzog empfangen wurde Die Stadt ist reich geschmückt. Pari». lPnv-Telj Die ParlamentSgrnppe der Freien Denker beschloß, an der KönigSberger Kant-Feier vom 12. Feb-licir amtlich teilzunehmen. Der Frcidenlerbund faßte einen gleichartigen Vesckiluh. Lyon. Die Arbeiter in den Apvreturanstalten und Fär bereien haben mit großer Mehrheit die Fortsetzung de» Au»- stände» beschlossen Madrid Ministerpräsident Maura erklärt, da» gesamt, Projeki einer Reorganisation der Marine werde der Kam- mrr bald nach den Weibnachtsserien vorgelegt werden. Die Mehr- KestSttarteien >md die Anhänger Villaverdes werden dos Proiekt scharf bekämpfen, hingegen glaubt man. dah die Liberalen und Demokraten, ebenso wie die Republikaner eS beifällig ausnehmen werden. London. Der Deutsche Kaiser wird nach hierher ge langten Mitteilungen wieder einen Pokal und andere Preise für da» Iachtrrnnen über t»e Strecke Dover—Helgoland stiften. Der Start findet voraussichtlich am 18. Juni 1901 statt. London. Es verlautet, dah im Kriegsamt ein Projekt zu einem militärischen ZwangSdiens» vorbereitet werde, wonach junge Leute vom 18. bis 22 Jahre dienstpflichtig sind. Im ersten Jahre soll die Dienstzeit zwei Monate, in ledem folgenden Jahre 11 Tage dauern. Man berechnet, da jährlich l «LO 000 Mann unter den Wallen rinüben von denen si 301000 Monn im ersten Ausbildungsjahre befanden. London. Gegenüber verschiedenen Gerüchten von briti schen Marinerüsi ungen angesichts der La^e in Ostcrsien er fährt das Rnitersche Bureau auf eine Anfrage de, der Admiralität, daß derartig« Rüstungen nicht stattfinden. Die Marine sei immer gerüstei Washington. General Mac Arthur telegraphier» an» St. Franzlsko a» das Kliegsdepartement. sein, ku'iffch tn Honolulu getanen Aeuperunaen. worin er die Möglichkeit «ne» Krieges mit Deutschland erwähnte, seien in privater Unterhaltung gefallen. Das Kriegsdepartement nahm t»efe Er klärung an. »>.>»«.,» a-r »,a«i«»a.> Nent» »7.71. MaNn,«» io« « «»»NI», >» I» n«u, ».« rlirln, tunific. anlri-«l «.«. r<>re»»I«i, II«.»». On»mant>ant XII . . vn>»« Y»e1«. vroduvrnmorkr. «««»n v«r r»,rmd,r « « viari-guni MI».»«», «i-triiu» »ee «» , per Mm-»u„us» «S 7». ,est. Rtid«I orr Lridr. d»,H o» v!av«u»usi »I I<i. ni»i». Oertliche« «nd -sächsisches. — Se. MojenSt derKvntghat dir bl-dertgen stellvertretenden Hondrlsilchtrr bei den Kammein für Handelssachen lm Land- aertchte Dresden Ientzlch und Schleich zu Handel«, ichtern wwie di, Kolifleute Augermann und Knaur, tn Diesden zu slellveitietk'idrn HanbclSitchtern bet jenen Kammern für dir Zeit bl» E'ibe September >906 ernannt. — Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte gestern die Tee- und Porzcllanhandlung von H. Zehrseld, König!. Hofl., Victoriastraße 24. — Se. Königl. Hoheit der Kronprinz leistete gestern abend einer Einladung zum Liner bei Herrn KriegSmlnister General der Infanterie Freiherrn von Hausen Folge. — Ihre Könial Hoheit Prinzessin Mathilde be sucht« gestern nachmittaa in Begleitung ihrer Hofdame, Frl. von Gärtner, die Papierhandlung von Wendt, Prager Straße, und machte dort Einläufe. — Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg besuchte gestern nachmittag 3 Nhr in Begleitung der Hofdame Frl. von Schönberg die WeihnachtSbcscherung bet den Boromaerinnen. Lößnitzstraße. — Dem Stadtral Dr. Scdonz in Leipzig ist das Ritter kreuz erster Klasse vom AlbrechIsolden verliehen worden. — Ten Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in Lei»- nig, Berger. Böhler, König, Reiche und Vogel, wurde das Diplom des Landesausschusscs für 20jährige treue Dienstzeit überreicht. — Kommerzenrat Dr. Wilmor Schwabe, Besitzer der homöopathischen Apotheke und Vorsitzender der Leipziger OrtS- kmnkenkasse, bestimmte ein Kapital von 150000 Mark, dessen Zinsen zur Begründung zweier Stellen im Konvikt und zu einem Stipendium an der Leipziger Universität verwendet werden sollen. Ewpjaiigsbcrechligl sind Studierende der Pharmazie sächsischer Staatsangehörigkeit. — In Sachen der Reform der Ersten Stände- kammer schreibt das „Vaterland": „Wir sind durchaus nich» der Anschauuny, daß etwa die Interessen von Industrie, Handel und Gewerbe m der Ersten Kammer vernachlässigt worden seien, im Gegenteil, sie baden auch dort immer die größt« und ver ständnisvollste Förderung gesunden. Aber eS hat in diesen Kreisen selbst doch bier unv da da» Gefühl obgewalte«. als ob das nich» in dem Maße geschehen wäre, wie e» mit Rücksicht auf die Wichtigkeit und Bedeutung dieser Erwerbsoruppen für unser Land geboten erscheine. Diesen Gefühlen Rechnung zu tragen und gleichzeitig den erwähnten Erwerbsgrupven ent sprechende Vertretung ihrer Interessen durch Mitglieder ihre» eigenen Standes zu ermöglichen, ist der Zweck deS von der ge samten konservativen Fraktion gestellten Antragcs. Die Ver wirklichung desselben denken wir un» am zweckmäßigsten so, daß dem Könige die Befugnis «ingeräumt würde, ein« größere An zahl von Vertretern aus den Kreisen der Industrie, deS Handels und des Gewerbes als Mitglieder für die Erste Kammer zu er nennen. Wir verschließen unS durchaus nicht der Ansicht, daß auch noch andere Wege zur Erreichung diese» Zieles möglich sind, z. B. Wahl durch die Handel»- und Gewrrbekammern, Wahl durch andere größere Verbände. Wir glauben aber, daß der erster« Weg der einfachere wäre und deshalb auch noch auS sachlichen Gründen den Vorzug vor anderen verdlrne. Auffällig könnte eS erscheinen, daß me Initiative zu einer Beränderung der Ersten Kammer nicht von dieser selbst, sondern von der Zweiten Kammer auSgcgcmgcn ist. Wenn man aber in Betracht zieht, daß über die Frage einer Reorganisation dieser Körper schaft dort in den verschiedenen Jnteressentengruppen die ver schiedensten Ansichten obwalten, so wird man sich der Meinung »ich« »erschließ«, können, daß «» sehr lanaer Zeit bedurft hän«. »» zu einer Einigung zu gelange«. Im llbrtgen dürfte dt« H» rechtigung der Zweiten Kammer zu ben, Antr«e auch darou» ohne »eiter«» erbeke«. daß «D sich auch bei der Zulammenletzilng der Ersten Kammer um «tn allgemeine« dande«iateresse handelt, «nd daß zur Wabrung der Landch. inleressen di« Zweit« Kammer in gleicher Weis« wie dt« Ech« Kammer nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet ist. - Da» Krt«g»mi«isteriu» hat ,dl« sächsischen Truppenteile. BairkSkonimando» und sonst««« Militärbehörden anacwiefen. oe» jetzt ab Anfragen von Angehörigen de» sächsisch«, MilitSrvereinSbn nde» sBezirkkorsteberu. vundeker» eine», Einz«imital>«dernj über Dienstverhältnisse, Führung ui«, von chemaligen Angehörigen der Armee Nicht «ehr unanttelbor z» erledigen, sonvera in allen Fällen die Anfragenden aus die Vermittlung de» BundeSpräsidnimS zu verweisen Anfragen der bezeichnet«» Art sind also n»ch< mehr an da» Ministerium zu richten, sondern an da» Präsidium de» MllitärverrinSbundeS — Ueber „dringend notwendige» Solidari- tätSgesÜhi auf seiten der Industriellen schreib« die „Post" iw Hinblick aus den E r i m n> i ts ch o u « r Streik: „Wenn es nach den bisherigen Vorgängen noch einer Bestätigung der Auf- jassung bedurst hätte, daß die Sozialdemokraten den Crimmit» schauer Weberstreik zu einer Kraslprobe ersten Range» mache» wollen, so haben diese die sozialdemokratischen Massenversamm lungen in Berlin im vollsten Maße geliefert. Danach kann kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß jener Streik von den Sozial- demokralen dazu benutzt werden soll, um noch so zahlreichen ver geblichen Versuchen einen entscheidenden Erfolg für die Be- slrebunaen zu erzielen, den Ai Keilern die Herrschaft in den industriellen Betrieben §u verschaffen. Es liegt aus der Land, daß unter diesen Umstanden die Sache der Erimmitschauer Arbeitgeber auch die Sache aller deutschen Arbeitgeber und der aesamten denljchen Industrie, nicht bloß der Teitilindustrie. sondern aller Zweige derselben ist. Wollen die Unternehmer Herr im eigenen Hause bleiben, so müssen sie in der Tat dafür sorgen, daß die Erimmitschauer Arbeitgeber in dem ihnen auf- gedrungenen Kampfe Sieger bleiben, Angesicht- der äußersten Anjpannung der Kräfte aus gegnerischer Seite und angesichts de» Mähe» von Lnlichlossenheil und Opserwilligkeit. welche» die Sozialdemokraten auch in diesem Falle wiederum beweisen, werden die Arbeitgeber den Sie« ihrer Sache nur dann sichern können, wenn sie das gleiche Maß von Einigkeit, Enlschiosscn- heil und Opserwilligleil in di, Wagschalr werfen. Die Hoffnung der Sozialdemokraten beruht in erster Linie aus den schweren materiellen Schäden, welche die Crimmilschauer Unternehmer bereit- jetzt zu tragen haben, und welche ihnen noch in erhöhtem Maße in Zukunft «n Aussicht stehen, wenn ihnen auch noch die nächste Winlcrlalson verloren geht. Deshalb ist die» gerade der Punkt, aus dem die druilchen Arbeitgeber in erster Linie die «rolidarität ihrer Interessen betätigen müssen. In einem un überbrückbaren Geyeniatze dazu würde e» allerdinaS sieben, wenn tatsächlich, wie der „Vorwärt»" triumphierend meldet, rheinische Tcxlilindustritlle sich eifrig bemühten, die bisherige Kundschaft der Erimmitschauer Fabrikanten für sich zu gewinnen; da» hieße geradezu, den für die Gelomtinteressen der Arbeit geber lo schwer ringenden Erimmitschauer Texliliiidustriellen m den Rücken fallen und so direkt die Sache der Sozialdemokratie fördern. Hier gilt e» im Gegenteil die Conderinleressen der einzelnen Fabrikunternehmungen binter da» Gesamtinleresse der ganzen deutschen Industrie zuruckzustrllen und mit aller Kraft die Erimmitschauer Vorkämpfer in dem schweren Kampfe gegen die HerrschaslSbestrebungen zu unterstützen — Tie Ver sammlung von I n d-u st r i e I l e n in KotibuS. über die bereit» berichtet wurde, hat übrigen» der Erfüllung de» hier geäußerten Wunsches bereit» tn bemerkenswerter Weise vor- aearveitet. Wer in KotibuS der Versammlung beigewohnt hat, so schreibt die „Magd. Zig ", wird nur bestäiiaen können, daß eine Einmütigkeit dir deutschen Textilindustrieuen beseelte, wie sie noch niemals dagewesen ist: jeder fühlte instinktiv, daß «» sich hier um die Existenz eine» geordneten Wirtschaftsleben» handelte, „Nie hätte ich geglaubt." so erklärte ein Vertreter in FoZt, „dah dir Einigkeit unter den deutschen Fabrikanten so groh wäre, wir haben die Gelder sofort mitgebracht," De» wetteren berichtet oa» Blatt: Wir schlicht und eindringlich hat Herr LucaS Schmidt, der Vorsitzende deS Erimmitschauer Tertilarbeiterverbandes, ge sprochen! ES machte einen tiefen Eindruck, als er erzählte, daß alle Arbeiter zu ihm gekommen wären und gesagt hätten: „Wir «öchien zu gerne wieder in die Fabrik, aber wirdSrsen a i ch t." Tolle Szenen von dem TerroriSmu» der Streikenden wurden mitaeteilt, sie zeigten, wie e» mit der Freiheit der Sozialdemokratie bcsiellt ist. „Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag' ich dir den Schädel ein/ Die deutschen Arbeit geber hoben endlich di« Gefahr begriffen, weiche ihnen von der Sozialdemokratie droht, und wenn der Streik sich noch viele Wochen hinziehen sollte, die Erimmitschauer Texiilindustriellen werden nicht nachgebrn. Und die Kottbuser Versammlung Hot laut und bestimmt erklärt, daß sie sich ein» weiß mit ihren Erimmitlchaurr Kollegen, und daß keine pekuniäre Hilfe, we^c eventuell verlang« werden sollte, verweigert werden würde. Bis jetzt ist der Chemnitzer Verband eine freie Organisation. Dauert aber der Kamps noch eine Weile fort, dann ist e» nich» unmög lich, daß er zu einem förmlichen Syndikat, nach der Art der Metallwarenkartelle, auSwächst. Daß einem solchen gegenüber die Stellung der Arbeiter ungleich schwieriger ist, als seither, ist wohl nicht zu bezweifeln. Sollte aber diese Entwicklung ein mal eintreten, so mögen sich die betörten Arbeiter bei jenen be danken. dir ihnen den Kamps in Crimmitschau al» eine politische Notwendigkeit dargesiclll haben. - Unter der llebe.schrist .Wik « gemacht wird!" lesen wir Im „Kokrespondenzblatt de» Verbände» der Arrztr Deiitichland» : .Unter den Arrzten, die in de, Organiiatlon de» Leipttger Ver bände» tätig sind, erregt e» lchvn seit geraumer Zeit Etttounen, daß die K ai i e n v o r st ä n d e bei Konflikten mit den A erzten, die zui N>ederlegung der ärztlichen Tätigkeit oder Drohung mit einer solchen tübren, last an-nnhmSlo» nach kurzer Zeit in de, Lage sind, mit einer Menge Meldungen ouswättigei Aerzte dienen zu iünnen. E>»e große Anzahl solcher Schreiben ln Ge»riaivei>amm- lungen von Klanlrntossriimitgttedern im Uriert vorlegrn zu können, bleibt sicher e»n Mittel, die bin und wieder doch rechi zweifelhaft werbende Stimmung der Mitglieder zu stärken und diele mit einer gewisien S'eges,>r»einchi z» erfüllen Allerdings, wenn es dann ichiicßlich zum Abschluß der Veiiräge kommt, so pflegt sich die Zabl der in Frage kommenden Aerzte urplötzlich aul ein Minimum, wenn nicht gar au» Rull zu redu,iere». Wir. dle w'r genauer unterrichtet sind, und wissen, daß be> der augenblicklichen Siellung de« Leipziger Verbandes in Not befindliche Kollegen sich lieber an un» wenden, al« aui Gesuche von Kassen regieren, vor denen sie ic> in der Tage»- und Fachpresse von unserer Seile au» stet» und ständig gewarnt werben, baden uns schon lange gefragt, warum sich immer noch viele Aerzte bei derartigen Gelegenheiten melden. Dir anonymen Annoncen sind der Grund. Aber nicht durch ihre Anonymität, sondern durch eine absichtlich vrrlchletrrte Darstellung der wich tigsten in Frage kommeuben Verhältnisse. Es erscheint z. V in einer angeichenen medizinischen Wochenlchrist folgende Annonce: Arzt gesucht Große«, soziales Institut sucht einen Veitraurn»« aiz». Geholt 8000 Mark: nach Ablauf einer einiädriarn Tätigkeit krtolai feste Anstellung Dir Stelle fft pensionsbeiechiigi und mtt Relikienveiloiguiig vriiehen. Osserien unter l. V. an Rudolf Mosse, Beilin KW." Ein A,zt meldet sich. Es vergeh« 6 Wochen, ohne daß er etwa» eisäyit. Plötzlich rrdäl» er et» Schieiben --- von der allgemeinen OriSkranlenkafle in Solingen, dir ihm höflich für ielne Vewekduno dankt und mit thm tn Unter handlung zu irrten wüulcht I Natürlich unter ganz andere« Be dingungen. wie sie tn der Anrwnce angeaearben waren Der Kollege siaot an. ob er sich denn übe,Haupt ln Solingen beworben habe und bekommt zur Antwort, dle>e« Bewerbungsschreiben sei de, Loliuae, Kasse von de, Tüsieldoiirr zu, Veisugung gestellt worden. Nun kann man ja alleidiiigS lagen: t ln inierr, eowm« s lL gnereo l Ader so weit bats doch schließlich blr Kriegslist nicht geben, zumal da der Zweck io duichsschiig ist. Es liegt eben den driirssenden Knssrnmachtbndern daian. den Aideiter» z» zeigen: Wenn Eure Arrzi» nicht wollen, bekommen wir lolott dutzendweise andere l lind um das beweisen zu können, verschafft man sich Hann dte Unteilngen aus diesem nicht medr ungewöhn lichen Wege" Wir sind nicht in der Lage, diese Angaben, sin die Dr. Altred Pryscr mtt jeinrm Namen riniiitt. im einzelnen nach- ziipiuien. Aber da- eine müssen wir doch sagen: sollten sie zu- ireffen. so würde derlei an die schlimmsten P»aklUen kapitalistisch« Ausbeuter erinnern-
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