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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040102017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904010201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904010201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-02
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1904
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SerugrgeMn I WnkUwrlt» w» »rr»»s, k» tl>,N« «wffiiialt,« 8»»«,««, tnir» «»kn »«« <«»»«»« «ud »»»»«««. a» »««> und Romaa« «ur einmal» « SN »oOt. »mnd „«»warttieliom» »Ustonttr, « «t bu. » Ml »o M. vet »iumaliaer ZuInNnn« durch d>« D^iSMl, ioline Befielt,elvi. imSIud- laut mit eoffviechende» 8u»»la,e. ! N »chdru« aller «rtUel u onatnal- Vtttteil«»^« »ur «U deutlicher vue>>e«a«,ab»<.VrM. Rache "> «laiiia- «ach>r«,»che Louorar- »»'»riich« dleide» underüitltchti,«: iwoeriauat« Mauullrivtr werde« nicht auidewadtt. »,leiramm »dr,s»»: «achatch»«» »ra«da» SrgrSsdcl 1856. L»kN»l«>»ntes Sr. dl»>«»l»t ,«» LSnIx» ,o» S»<->>,ell. 8oI»olLvI»«^vn» IL»k»o,, I-VSSVLt». Lw^lverlcauk 4»n««,I<-n, Xltmarlct 2. L-auvtaeiLLstSlielle! M-rtenftr. 38,40. Anreizen-tanf. Annaknne von Ankündi,unser» bis nackmiilasö 2 Nür, Eon»- und kcicnaaS nur Marienslratie M von II dir V,l Uhr Die l ivaltiae Bl'und- «eile <cs, s Silben» L> Pis. An- lündiaungen aut der LrruaNeNe Zeile is Pi».: die »ivaltia« ffsite als „Ein- geiandt" oder auf Deli'eile so P«,. JnNuinincni »ach Sonn und gerer- taaen I btt Lwaliilie Grund-eiler so. «o de, « und »v Plg »ach be. ionderein Tarii. AuLwärtize Aul- träge nur gegen Boiausdttatiiun,. Belegdiütter werden mit tü Lig. berechn». Vernlvrechanichluh: «m» I Itr. U und Nr. 20SL Vei'rolIlllijielUl.8plrili1j»l«eli rotseldvi» als dssorsl dllrtsv» nuck bist gst sovoi»I io auot» V«elvu»»a«l» V. Koto Kar», r«tsol»oll a. r, ACllKucki» Llappsa klLttSL Ring« SodQürs Malten kuklor stlemsn su» lerllxi In N-Iideien yaiil.äteo k. Nim vrosäon kerllliiziiilslr. !Z. kei'll.üeNmsilil vrootloii, llüutgi glali»»»»ti. Optlscl, - invotran. luvlltut err-tva Itauges. 8ekiil- n. leclinilli'rn i^/eiijri'. lM8lKor8vtt8 rur natUrliclisn äu^Iöioiiuiiff rwroxol- mi88igor iiörpsrkarmvn ksrtisst al8 8pvriLlit.it in Icltrmilorisekor Vollouüung OrUiopäU I. VMä8vKued 8M. !!?»HL5!KL.^ dvnatassd ssviiNuvt roo 14—4L T'lir. «r. 3. Soziale Fliedensnrbelt. Neukstk Drahlberichte. Nrnjabr am Königlichen Haie, Silocsternacht. Klimatische Bcrhälinisse Sachsens. KonarstiinussteUlingen. Ter Tliraterbrand i» Ehicago. Sonnavend, 2. Januar i rw4. Soziale Friedenöarbeit. Die gesetzliche Versicherung gegen Alter und Invalidität er- »streckt sich nach dem lJiwaliden-Versicherungsgesetz nur «ul l Arbeitnehmer mit einem JahreSgchalt liS zu 2000 Mark. Da- ! neben haben Arbeiter und Gewerbetreibende, deren Verdienst 3000 »Marl im Jahre nicht übersteigt, daS Recht, sich freiwillig zu versichern. Ausgeschlossen von der Versicherung sind alle selb ständigen Handel- und Gewerbetreibenden mit mehr als zwei Hehilfen und alle unselbständigen, soweit ihr Gehalt sich, wenn auch nur vorübergehend, aus mehr als 3000 Mark jährlich be- läuft. Unter den Selbständigen befinden sich aber viele Klein händler und Kleingewerbetreibende, deren Lage schlechter ist als die mancher Arbeiter. Nach den Angaben der preußischen „Statist.schen Korrespondenz" gibt cs jetzt in Preußen rund 620000 selbständige Gewerbetreibende mit einem Jahreseinkommen unter 1500 Mark. Für das Reich ist diese Kategorie ans etwa eine halbe Million Gewerbetreibende zu veranschlagen, die sich mit einem Einkom men begnügen müssen, das ein HaMungsgchilfe oder ein Hand- tvcrksgehilse im Alter von 2t Jahren heutzutage als ungenügend betrachtet. Rechnet man zu dieser Million Kleingewerbetreibender noch 0,7 Mill. Handel, und Gewerbetreibende mit einem Durch- schnittseinkommen von 1800 bis 3000 Mark, so ergibt sich, dah h,7 Millionen Gewerbetreibende und annähernd die gleich« Zahl kleiner Landwirte, also zusammen etwa 3,5 Millionen Selb- ständiger, sich zum Teil mit einem Einkommen unter 1500 Mark, znm Teil unter 2000 Mark, begnügen und dabei Frau und Kinder ernähren und alle die Lasten tragen müssen, die die Selb ständigkeit mit sich bringt. Dabei wird die Lage der Kleinhändler uffd Kleingewerbetreibenden immer nützlicher, je mehr der Grotz- , hehffeb, der die kleinen Konkurrenten über den Haufen wirft, wächst und um sich greift. Die Kategorie der nicht mehr kon- jkurvrbzsShigen kleinen Selbständigen ist schlimmer daran, als der ^jünge Nachwuchs, der sich von vornherein daran gewöhnen mutz, oraußsichtlich zeitlebens unselbständig zu bleiben, der mit dieser Aussicht rechnen muh und auf Gesetze hinarbeiten kann, die Vor sorge treffen, dah seine Körperkräste möglichst geschont werden. Auf diese Erscheinung macht der Vorsitzende des Bundes der sHandel- und Gewerbetreibenden, Hugo Lissauer, in einer soeben i erschienenen Abhandlung sVerlag von E. A. Schwetschke u. Sohn. ! Berlin) aufmerksam, worin er vorschlägt, die Invaliden- und Altersversicherung aus die gesamten Unselbstän digen und Selbständigen der gewerblichen, kom merziellen und landwirtschaftlichen Betriebe aukzudehnen. Lissauer weist darauf hin, dah 93 Prozent der in Betracht kommenden Zen fiten ein Einkommen unter 2000 Mark, 3,6 Prozent ein solches zwischen 2000 und 3000 Mark und nur 3.4 Prozent ein solches über 3000 Mark haben, und bemerkt: „Es ist nicht recht verständlich, weshalb die Selbständigen unter den 93 Prozent Zensiten ein geringeres Anrecht aus die Fürsorge des Staates, die doch in der Zwangsvcrsichernng zum Ausdruck kommt, haben sollten, als die Unselbständigen." Auch die freiwillige Versicherung ist, wie schon er wähnt, beschränkt; daS Gesetz gestattet die Selbstversicherung nur den Arbeitnehmern, die nicht mehr als 3000 Mark JahreSeinkom- men haben, und den Gewerbetreibenden, die nicht mehr als zwei Lohnarbeiter beschäftigen. Der Selbstversicherte kann also jeden Augenblick in die Lag« kommen, die Versicherung abbrechen und die gezahlten Beiträge verloren geben zu müssen. Dah eine solche Aussicht mit dazu beiträgt, die freiwillige Versicherung wenig beliebt zu machen, ist leicht einzusehen. Die gesetzlichen Vestim- Mungen über die Selbstversicherung sind aber insofern von Wert, als' sie zeigen, dah von seiten der Negierungen die Ausdehnung der Versicherung gewünscht und anerkannt wird, dah diese sich über die 2000 - Mark - Grenze und über die Grenze der Un- selbftändigkeit erstrecken mühte. Diesen Gedanken zu verwirklichen, ist nach den Berechnungen des Verfassers lcickst möglich, und zwar in der Weise, dah der Versicherungsztvang auch auf di« Selbständigen ausgedehnt und die EinkommenSsrenze ganz aufgehoben wird. Dann träten zu den nach dem geltenden Gesetze bereits versicherten 12 Millionen noch 1,2 Millionen Unselbständige mit mehr als 2000 Mark Jahreseinkommen und 5,5 Millionen Selbständige hinzu. Werden nun für die höheren Einkommen entsprechende Beitragsstnfen geschaffen, von 50 Pfg. Wochenbeitrag für Einkommen von 2000 bis 3000 Mark in acht Stufen aufsteigend b:S zu 6,50 Wochen- beitrag für Einkommen von mehr als 100000 Mark jährlich, so würden zu dem Erlös aus den Wochenbeiträgen der 12 Millionen bisher schon Versicherten, der sich ans 123,4 Mill. Mk. jähr lich belief, noch 116 Mill. Mk. jährlich hinzukommen. Diesen Mehr einnahmen ständen ober wegen des geringeren Risikos bei den 1.25 Millionen besser gestellten neuen Versicherten nur 41,2 Millionen Mark Mehrausgaben gegenüber. Demnach würde rin Uebersckmb von 75 Millionen Mark verbleiben, der zur Aus besserung der Renten und zur Herabsetzung der Altersgrenze de« bm Altersversicherungen verwendet werden könnte. Ein Lebens alter von 65—70 Jahren erreicht 6.7 Prozent, ein solche» über 70 Jahre nur 2,8 Prozent der Bevölkerung, mithin würde die Herabsetzung der Altersgrenze von 70 auf 65 Jahre annähernd iüe Verdopplung der Altersrenten notwendig machen. Unter Be- räcksichtigung der neuen Versicherungspflichtigen wären im ganzen statt der bisherigen 186500 Altersrenten 584 000 zu erwarten. Zur Aufbringung dieses Plus von rund 0,3 Millionen Alters renten wären 43.5 Millionen Mark aufznbringen. Dieser Be trog könnte au» dem Ueberschuh von 75 Millionen Mark ge- decst werden. Der noch verbleibende Ncstüberschuh von 31,5 Millionen Mark würde annähernd genügen, um die Altersrente für die gesamten 584000 Rentenempfänger um le 58 Mark zu erhöhen. So könnte durch die Heranziehung der höheren Ein kommen zur Invaliden- und Altersversicherung einer gröberen Zahl Minderbemittelter eine sorgenfreiere Existenz gesichert wer den. Wenn man bedenkt, dah von den 23.2 Millionen erwerbs- tätigen Personen im Trutschen Reiche nur 340000 ein Einkom men von über 4000 Mark haben und dah bei Verheirateten mit mehreren Kindern erst bei dieser Einkommensgrenze eine behag liche Lebensführung und zugleich die Möglichkeit geboten ist. etwas sür schlechte Zeiten zu ersparen, so wird man dem Verfasser reckt sieben, der die Ausdehnung des Versicherungszwanges auf die Bessergestellten verlangt, damit die vom Schicksal Bevorzugten genötigt werden, etwas für ihre ärmeren Mitmenschen zu tun und diesen die Aufgabe zu erleichtern, sür ihre Zukunft zu sorgen. Wenn auch die Berechnungen des Verfassers über die voraus sichtlichen Ergebnisse der Ausdehnung der Invaliden- und Alters versicherung vielleicht noch in einzelnen Punkten der Korrektur bedürfen, so scheint ihm doch im allgemeinen der Nachweis ge lungen zu sein, dah die vorgeschlagene Ausdehnung ohne Schädi gung berechtigter Interessen möglich ist. Dah sie wünschenswen ist und einen Fortschritt guf dem Kulturwege bedeuten würde, der zur Verbesserung der Lebensbedingungen der wirtschaftlich Schwächeren führt, unterliegt keinem Zweifel. Neueste Dralitmeldunnen vom 1. Januar. Ter Theaterbrand in Chicago. Chicago. Aus Grund einer Proklamation des Matwrs ist daS »ene Jahr der bisherigen Gepflogenheit entgegen nicht mit Glockengelänte eingeleitet worden. Der Menor hat ferner bean tragt, dah morgen zum Zeichen derTrauer alle Geschäfte ge schloffen bleiben sollen. Chicago. Geltem abend wurden sieben Angestellte des Fronu oiS i heat e» s unter der Anschuldigung der Beihilfe zum Totschlag verhaftet. Unter ihnen besinben sich der Bühnen leiter, der Bühne»,immermann und mehreie Kulissenschieber. Heute stüh winde der Assiitent des Bühnenleiters Plunkrtt und vier Chorsänger ebenfalls veihaftet. Plmikett ist des Totschlags angeklngt. Zwanzm weitere Verhaftungen von Mitgliedern des Chores und des Balletts stehe» bevor. Zahlreiche andere An gehörige des Theaterpeisonals wurden polizeilich vernommen. Cliicago. TasJroqnois-Tliealer sieht von aiihe» unverändert aus und über dem Hauptcing'nge erhebt sich noch unbeschädigt das mächtige Jndianeihanpk. Bis letzt sind 6!» Tote gezählt, 300 Personen werden noch vermisst. Tic Thcatcrlrnppc war 3t>0 Kops stark und 2000 Zuschauer wuicn im Theater, von denen >740 «L-itzvlätze innchatten. Während der Panik lanicn ganze Fainil'kn um. Mehieie Nvlausgänge waren durch eiicrne Tmcu geschloffen, sür deren rechtzeitiges Oeffneii niemand sorgte. Bcrgeblich war von den Zuschauer» versucht worden, dieie Türen mit Gewalt zu öffne». Da vor dem Theater kein Feuermelder stand, ging v>cl Zeit verloren, bevor die Feuerwehr cintraf. Ans telcvho»i>che» Anruf rillen etwa 100 Aerzte und 150 Kranlenwarbr herbei, Priester erteilten den Sterbenden de» Segen. Tie Köche und Kellner eines benachbarten Restaurants brachten eine Leiter ans das Dach eines Schuppens und der Küchenchef sing, ans der Leiter stehend, »ach einander fünfzehn aus einem Fenster springende Frauen au». — Tie Boriiellung im Theater war zu erniätzigieu P,eilen gegeben worden, hieraus erklärt sich die grobe Zahl der Zuschauer. Berlin. D>e Neujahrsfeier am Kaiserlichen 'Hofe verlies heute unter dem hergebrachten Zeremon-cU. Mit dem Schlage 8 Uhr gingen aus den Zinnen des Schlosses die drei Standarten hoch, die Lpielleute der 2. Garde-Jnfanler-e-Brigade, die auf dem inneren Schiohhosc Ausstellung gcnoimiien hatten, schlugen das Wecken und die Hoboisten setzlcn mit dem Choral „Lobe den Herrn" ein. Gleichzeitig schiiiellertcn von der äiincren Galerie der Schlohkuppcl d:e Trompeter der Moabiter Ulanen 'die Klänge des Liedes ,,Dies ist der Tag. den Gott gemacht" in den Wmtermoraen binein. De Musiker unten formierten Sektionen, der Brigade-Adjutant ritt an die Spitze, und im Schlenderschrstt ging es hinaus zum Portal I, um die Schloss frciheit herum, tue Linden entlang bis zum Brandenburger Thor und zurück. Trommeln und Psessen wechselten mit der Kapelle, deren immer wiederkchrende Melodie, das alte „Freut Euch des Lebens", von der mitwandcrnden Meuschenmasse mitgesungen und gepfiffen wurde, Ats die Musik w.eder den inneren Schlohhos erreicht hatte, bliesen die Hoboisten „Cin' feste Burg ist unser Gott" und rückten dann mit dem Preussenmarsch ab. Inzwischen sammelte sich die Schlohgarde-Kompaanie, tue Leibgarde der Kaiserin, die Ehrenwachen der Gardes du Korps. Die geladenen Fürstlichkeiten und Würdenträger fuhren an. Der Kronprinz von Sachsen war schon gestern abend einqetrossen und batte im Schloss Wohnung genommen, heute trafen noch ein Prinz Arnulf von Bayern und Prinz Heinrich von Preußen. Grosse Menschenmassen hatten die Strasse Unter den Linden besetzt, um der Anfahrt beizuwohnen und das Kaiserpaar zu begrüben, das mit dem Kronprinzen und den anderen Söhnen, sowie mit der Prinzessin Viktoria Luise von Wildpark her gegen BL Uhr ein- traf und im Königlichen Schlosse zunächst die Glückwünsche der Mitglieder des Königl. Hauses entgegennahm, sowie in der Bilder galerie d ejcn gen der Generaladjutanten. Generale L I» suite und Flügeladjutanten. In der Schlohkapclle begann dann um 10 Uhr der feierliche Gottesdienst. Ans der Galerie hatte sich, wie betraten Hie Kapelle, die Majestäten folgten, ^ier Kaffer trug grosse Generalsimfform, die Kaiserin eine R"be von Silber brokat mit Schleppe und einen weihen, pelzbelep.e» Hut. Beide batten daS Band deS Schwarzen Adlerordens angelegt. Ihnen folgte Prinzess Viktoria Luise und die Herren und Tomen des engeren DensteS. Dann kam der Kronprinz, der die Prinzessin Friedrich Leopold führte, der Kronprinz von Sachsen mit der Prinzessin Ernst von Sochsen-Altenbura und Prinz Arnulf von Bayern mit der Prinzessin Carl von Hohenzollern. De sonst anwesenden Prinzen folgten, dann die Herren der Gefolge und der Höfe. Dem Altar gegenüber nahm dos Kaiserpaar mit den schon genannten Fürstlichkeiten Platz, in der ersten Reihe her Sessel außerdem noch Prinz .Heinrich und Prinz Eitel Friedrich. Noch dem Gemeindegcsong und der Liturgie predigte Oberhofpred'ger v. Tryandcr über Ep. Joh. 1. 5 o 12, Tie Gemeinde lang „N,»> dnnkct olleGoit", Tomchor iiudBläier- chor sühiien dns »Niedrrläiidiiche Tonkgebel" duich. Tann ver liehe» die Majestäten unter den Klängen deS „Wilhelmns von Nossnnen" dos Gotteshaus, um sich »ach dem Weihen Saale zur Abhaltung der G ra t» l a t i o n s-C o » r z» begeben. Vom Luiignite» Hernus do»iie>ten die Salutschüsse. Im Welssen Saale begann sodann das Defilieren unter den Marjchrliviliiiic» einer Bläst,kapelle. Vtze-Obelzelemoiiienmeiner v. d. Knesebeck fiibrte die desilst>enden Hriren. Als Erner ging Reichskanzler Graf v. Bülow vorüber, mit bem der Kaffer, w,e auch die Kaiienn. Händevnick und fikundlicde Worte wechselten. Nach der Cour verliehen die Maststäien und die Prinzen und Prffizeisianen de» 'Weißen Saal. Nur der Kioupritiz von Sachsen batte sich bereits vorher vom Kaiserpaar verabschiedet. Cr kehrte schon mittags nach Dresden zu,ück. Ter Kaiser empfing nunmehr die Botschaf ter, dte in ihren Galakarosse» angest!»«» wnien, dst Staats minister und die kvmaiandierenden Generale mit den in Jnimediat- steliiing brrindlicken Admiralen, und begab sich gegen I Uhr zu Fuß nach dem Zeughaus zur P a r o l e a u s g a b e hinülicr. Ter Kaffer trug das Baud des Schwarzen Adicrordens über dem Paletot Mit Pelzkragen: neben ihm schritt General Gras Schlstsstn, es folgten die Herren vom Dienst, sowie etwas weiter zuiück der Kronprinz und Prinz Eitel Fiiedrich. Vom Publikum mit Hl'chiusc» empfangen, ictnitt der Kaiser vvr dem Zeughauie eine Chienlompagine des 2 Gaide-RrgimenlS z. F. ab und be gab sich dann in de» Lichtlws. wo bei stincm Eintritt die Kapelle des 4. Galdc-Regimenis die Naltonallmmne spielte. Hier waren die Generale und die Offiziere der Garnison versammelt, alle nach der neuen Banchtist mtl de» Achselstücken ans dem Paletot. Der Kaiser nahm Mkldiiiigeir und die Rapporte der Leib-Regimenter entgegen. Die Parole lautkte wie stets am Ncitjahrstage .„Königsberg-Berlin". Vvr dem Zeughame lieh der Kaiser dann die Emei'kompagnie und dst Salntbatiene vom 1 Garde-Feid- ailillerie-Reginient, beide mit ihie» MusilkorpS, vorbeimarschleren. und kehrte gegen 1>/, Uhr nach dem Schlosse zniiick. Im Schlosse s.rnd beim Kafferpaar eine F r ii l> >t ü cks ta fe l statt. Nach derselben empfing der Kaiser das Direktorium der Königl. Porzellan-Manufaktur und besuchte mit dem Prinzen Heinrich das Hohenzollcru-Biustum. Im Laufe des Nachmittags gab der Kaiser bei den hier alkrcdiertcn BotsiWstcrn seine Karte ab. Vor mittags war noch der russische Gencralinazor v. Banmgarten. Kommandeur dcsKallcrlich rrfffischenLeid-Garde-Ulanen-Rcgrments ans Warschau, empfangen worden. Um 6> 2 Uhr sand Jamilien- tafcl statt und darnach Besuch der Over. Lissa. lAmiliche Meldung). Gestern nachmittag 3 Uhr 45 Minuten überfuhr l)-Zug 16 aui einem Ueberwege zwischen Aliboven und Leiperode ein Fuhrwerk. Dst Schuld tnsst den Scbraiikenwäiter. der die Schranken nicht geschlossen hatte. 2 Personen leicht veiletzt. Fntpwerk zertrümmert, Pferde tot. O-Zug erlitt 25 Minute» Verwä»i»g. Gmunden. Tie Bestenina im Befinden des Königs von Dänemark macht crsieuUche Fortschritte. Das Allgemein befinden ist stbr gut. Budapest. Bei der Neujahr sgratulation der liberalen Partei erw.dcrte der Ministerpräsident Gras Tisza auf die an ihn im Namen der liberalen Partei gerichtete Ansprache, er sei der Ansicht, dah der Parlameutaiisiuus nur bei solchen Nationen einen Verfall anzc>ge, deren öffentliches Leben überhaupt krank hafte Gebrechen anfweffe. Die ungarische Nation werde die Probe, aus welche sie jetzt durch die Obstruktion gestellt werde, siegreich bestehen. Er könne an die zynische Hartnäckigkeit der noch obstruierenden verschwindenden Minorität, die sich mit der öffentlichen Meinung, mit der Mehrheit des Parlaments and mit dem nationalen Interesse in Widerspruch setze, nicht recht glauben. Er ersuche seine Parteifreunde, auf dem Wege, der sich in der letzten Woche so trefflich bewährt habe, auch weiter zu verharren und ihre hauptsächlichste Austabe in der Verteidigung des 1867er Ausgleichs zu erblicken, dessen Ausgangspunkt der Gedanke bilde, dass keine Veranlassung zu einem Misstrauen zwischen Krone und Nation vorhanden sei, Dst Nation müsse die unfruchtbare Be schwerdepolitik fallen lassen, da die Interessen des Ungartums sich mit demjenigen der Dynastie und den wohlverdienten Interessen der Grohmachtsiellnirg der Monarchie vollkommen im Einklang befänden. sStürmff'cher Beifall.) P aris. Präsident Landet empfing heute nachmittag das diolomalische Korps. NuiilinS Msgr. Lvrenzelli hielt hierbei eine Ansprache. Paris. Nach einer Meldung ans Lissabon glaubt der norwegische Dampfer Romsdal de» seit einiger Zeit vermihten D a 1» p s e r V i e 1111 e am Dienstag mittag bei Kap St. Vincent gesehen zu baden. Das Schiss sti inanövrieriinsähig gewesen und bei starfein Winde in der Richtung ans Gibialtac getrieben. — Einer Nachncht ans Ora» zntrnge hat der Dampfer Vienne Maschlneiihanarie erlitte» und kommt nur langsam von der Stelle. N 0 in. Ter K önig rnitzring heute die Ritter des Anuuncialcn- Ordcns. Deputationen des Senats und der Kammer sowie anderer Körperschaften zur Entgegennahme der Ncniahrs-Gratulationen. Abends fand Hoftawl statt. R 0 in. In der letzten Nacht drangen zwei als Briefträger verkleidete Verbiecker i» daS Packetposiamt ein und stab len niehrcie wertvolle Packele. Nach den letzten Meldungen soll der Wert der eiitwendcleii Sachen 150 000 Franks, nach der „Tribuna" sogar 300 000 Franks betragen. London. Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus An meldet aus Nagasaki, die Bahn nach Knishu erhielt BefeA. am 2, Januar 5000 Mann, die nach Korea unterwegs sind, noch Nagasaki zu befördern, ferner 20000 Tonnen Kohle von Kusatsu zur Ergänzung der grohcn schon in Nagasaki befindlichen Köhlen- vorräte zu bringen. — Dasselbe Blatt meldet aus Tokio: Die Lage bleibt sehr ernst und erscheint verschlechtert. Japan gab dringende Anweisungen zur Vollendung beziehungsweise Erbau ung mehrerer neuer Kreuzer und der Armierung von drei , Tonnengehalt betrug zu jener Zeit weniger als 90 000 Tonnen, wird Schiff- abrr aw, ,
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