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Dresdner Nachrichten : 18.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190401180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-18
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.01.1904
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öerugrgedüdr: «tnUlltUrtt» ft»' »»—«> bft will« uoftmallier Nutra-un, dunt «»len P««i <«»»»»« und »«,»»«. « L«m> und Montose» nur «tnmav » Mt »»«>., durch au»«üntu»Lom. milllonLn , MI. de» » Mt. »0 Vk. "«et einmal»«« Ziisieltun« durch di« «oft »Ml. ,ol,ne«cl,ell,«ldl. im«u». >an» mit e»Iivreche»d«m Snichla««. N achdruit all« «irtitel u. vn,inal> Mitteilunqen nur mi» deutlicher O » «I l e » a » o a b «I.Dredd. Nachr.") »ulLill«. RachtrüaULe Honorar» an'vrüche bleiben unbrrückiichtiat: »nverlauate Manulkrivte werden nicht wlidewadrt. relraramm-ftdrelt«: N»ch»1cht«> »««»de» SesrSll-tl 1856. EMM KüniUictio Ri raknsriinatlve »K, . 0«m t . Beniner,te. 28, ft., gsg. Llinelstr. F annv 5lL«>ir;o 8pe«!L»UN: cr»um^ni>U»teo k'ernspreEksrvtt« Ko. 878. l. Linreln«; Liolsluvä I*orroU»o-ILroaev. VrUelLpL»rdeireL. plombloruagen. Hauptgeschäftsstelle: Martenstr. 88/40. ^nresgen-caM. ilnnadm« von vntündt«un«en bi» nachmittaa» s Ukr. Soun- und keirrta«» nur Maricnirrabe »s von N dis '/,! Udr. Die l ipaltiac Lnind. »eile <ea. 8 Silben» so Pi«.. Au- tüiidiaunacn aul d«Lrivatleite Keile « Vi« : die sipaltiae Zeile al» »Ein» aeiandt' oder auf Terlieite so 4,'a. In Nummern nach Sonn» und stci.:» laaen I- de». Sivalliae <Lrund»eiicr Sv. 40 de», w und so Pia noch de- londeiem Lari». Au»wärli«e Slni- träac nur oeoen Borausdeiadlun«. Belerdlätler werden mit u>«»«> berechnet. fternivrechanichluß: ««t I Nr. U und Skr. «0S«. k. HlüIIvr KüulgUok SSodsiiodor Nollloksrant 8ß,oe-r- r». t-4z»t«l iLLkell llllä »28kvll8vdmvoL. I" »re»»,,tele. -> 8«1«>«I «L Xsvlmnno» »rliinllllillilneii 8t> ar v«r, a««« O, runiickst äor kiaxerstr. K ^iiliu8 8eIlL<UieIi ß 8es lü, part. o. I. Lt. keleuetitungskegeiiMlille ^ > kör 6ns. slolctr. ttiebt. kotrolvum, llorrsn- 'Ä?rrK»?r^riÄ«Rr«irK'.^rrrr-UÄÄrEK4KKrELMr«^»Mr'!? M W M l. edei' tl-Lli. M, UM «.edettssnemilleillii. ! W »NL8 gl. liüsg Melle »eoi zxent«». «r.I8. küitftl . Neueste Dlahtberichle. Hoknachrichien, Welßetitz-Jnteressenien, Z»,n Eftmniftschaner Streik, Tcinkerhcilftätle Cnnncrts- 1 L 7^^,»,,^». I -ftlh 4 «Walde, Gcrichtsverbandlnngi». Aufstand de« Hecero. .Walküre", „Zupsinstteich", Koininermnsikabend. Br'eikanen. IO» ß Neneste Drahtmeldnngen vom 17 Januar. Berlin. Arönungö Wetter hatten sich in der Umgebung des Schlosses schon früh große Menschenmengen angesammelt, die das bunte Schauspiel der au- rollendrn Karossen und Equipagen und der anrüclcndcn Kruppen Heute wurde im und OrdenSfcst Königlichen Schlosse das gefeiert. Bei günstigem der für den Schioßdienst in höchster Gala prangenden Elftel Truppen betrachteten und mit lebhaften Hurras den Kaiser be grüßten, der von einem Besuche beim Reichskanzler zurückkehrte. Hm Schlosse begann schon bald nach 9 Uhr die programmäß.gc Aufstellung der Geladenen, denen der Kaiser Orden und Ehren zeichen verliehen hatte. Um lfti/2 Uhr meldete der Präses der Kommission, General der Kavallerie Prjnz Salm-Horstmar, dem Kaiser — die Ka.serin nahm an den heutigen Feierlichkeiten nicht teil —, daß alles zur Cour bereit sei. Im feierlichen Zuge nahlc der Hof, der Kaiser in großer Generalsunisorm mit dem Bande des Schwarzen Ädlerordens und der Kette des Hausordcns; er führte die Prinzessin Friedrich Leopold, der Kronprinz die Erb- pnnzessin von Hohenzollern. Der Kaiser trat unter den Thron baldachin, die Prinzen und Prinzessinnen zur Seite. Ter Präses der General-Ordenskommission stellte die neuen Ritter vor. Nun mehr schritt der Hof nach der 2. Parade-Vorkammer, wo ihn die Damen des Wilhelm-Ordens, des Louiscn-Ordens, des Veroienst- kreuzes und der Roten Kreuz-Medaille erwarteten, von denen die neu Dekorierten auch vorgeslcllt wurden. Inzwischen füllte sich die Schloß ka pelle mit den zur Feier außerdem eingeladeuen älteren Rittern und Inhabern, den Botschaftern, Gesandten, Bundesratsbovollmächtigtcn, Generalen, Ministern und Rittern des Schwarzen Ädlerordens. Die Kapelle wurde in die Nischen hinein bis auf den letzten Platz besetzt. Erst ganz »uleht erschien der Reichskanzler, um bei den Botschaftern Platz zu nehmen. Gegen 12fH Uhr nahte der Hof. Der Domchor saug den 47. Psalm. Gegenüber dem Altar nahmen der Kaiser und die Prinzen und Prinzessinnen Platz. Die Gerne »de sang „Großer GoH wir loben Dich , der Domchor intonierte nach der Liturgie dos „ES ist in keinem Andern Heil". Generalsuoerintendcnt I). Fabsr predigte über das Wort des Psaluuslen „Ich hebe meine Auatn auf zu den Bergen, von wannen die Hilfe kommt". Den Schluß der Andacht machte wie immer, das Niederländische Dank gebet. getragen von den mächtigen Tonwellen der Posaunen und Trompeten und begleitet von den Kesselpauken des Bläserchorcs. — Wahrend darauf der Kaiser im Marinesaal verweilte, wurde im Weißen Saale und den anstoßenden Prunkräumen die letzte Hand an die Tafel gelegt und der gewaltigen Zahl der Ge ladenen die Plätze angewiesen. Um 2 Uhr nahte der Zug der höchsten Herrschaften. Der Kaiser nahm Platz zwischen der Prin zessin Friedrich Leopold und der Prinzessin Ernst von Sachsen- Menburg. An der Haupttafel saß, wie immer, eine Deputation der Ritter des Eisernen Kreuzes und der Inhaber des All gemeinen Ehrenzeichens Feldwebel, Eisenbahnoeamte, Kron- aardisten, Stabstrompeter. Ihnen gegenüber und neben ihnen Minister, General«, Diplomaten, Hofgeistliche. Oberbürgermeister. Der Kaiser, der während des Mahles sich andauernd lebhaft unterhielt und vielen zutrank, erhob sich zu dem üblichen Toast und trank auf das Wobl der Ritter. Die Musik spielte hiernach den Dorischen Marsch. Um 3 Uhr wurde die Tafel aufgehoben. Unter de» Klängen des Petersburger Marsches begaben sich der Kaiser, die Prinzen und Prinzessinnen nach dem Rittersaal«, wo der Kaiser Cercle hielt und viele der neue» Ordensritter durch Ansprachen auszeichnete. — An Auszeichnungen «»hielten u. a.: das Groß kreuz des Roten Adlerordens General v. Bissing Kommaudieieuder des 7 Armeekorps: den Stern rum Roten Ableiorden 2 Klasse mit Eichenlaub und Krone der Präsident des RelchSgeiundheitSamtS Kodier. Vizeadmiral Sack, de, Inspekteur der KiieaSlchulen v Seckendorfs: den Stern rum Noten Adlerordrn 2 Kinne mit der stwne: Oberbürgermeister Becker-Köln. Direktor im Ausmäitigen Ämt Körner: den Stern zum Roien Alerorden 2. Klasse mit Eichenlaub: Generalleutnant Bliedung. Vizeadmirale Diederlchien und Geißler re.; den Krön »norde» 1 Klasse: Vizeadmiral v Arnim. Kommandierender General des 9. Korps v. Bock »nd Polach der Präses der Obrrmilitärernminations-Koniniiision Geneialleutnant Bvenigk, Gouverneur vo» Thor», Generalleutnant Bruns,ch. Vizeadmiral Büchse! Gknernlleutuaifts Dölitz. Eichborn und v. Falls!»: den Stern zum Kronenmden 2 Klasse: der Direktor im Auswärtigen Amt Stübel, der SenatSprüsident beim Reichs gericht Wetßendach rc. Berlin Zur Verwendung in Südwestasrika werden in Kiel und Wilhelmshaven je 250 Mann der Marine-Infanterie nebst den zugehörigen Offizieren mobil gemacht. Die zweite Matrosendnnsion wird außerdem ein Detachement mit 4 Maschinen- Kanonen stellen. Die Abfahrt ist mit einem Dampfer des Nord deutschen Lloyd kür Donnerstag den 21. Januar vo» Wilhelms haven anS geplant. Essen. (Amtliche Meldung.» Gellem Morgen gegen 7 Uhr erfaßte die Lokomrilve des PerfonenzugkS 653 auf der Strecke Saarn-Ketlwig bei Nummerstein 8.5 und 7 einen dem Arbefterllaudr ongehörigen Manu namens Johann Wolterbof bei dem Versuche, den Personcnzug dnrch Auflegen von Steinen aus das GleiS zur Entgleisung zu bringen. Wvltcrhvs wurde sofort gelötet. Das Gleis war am eine Länge von ungefähr 60 Meter mit Steinen bedeckt. Der Zug hat keinen Schaden erlitt?» Gmunden. Der König von Dänemark ist heute mittag nach Kopenhagen abgerctst. Sein Befinden ist vollkommen zufriedenstellend Part». Gellem abend ,uud unter dem Vorsitze beS ehe maligen Deputierten Keller eine Protettve,sammlung gegen die Ausweisung deS Pfarrer» Delsor statt. .Strenge Maß regeln zur Aufiechterbaitnng der Ordnung waren getroste»; die Versammlung verlief jedoch ruhig. ES wurde eine Tagesordnung angenommen, in welcher die antiklerikale Politik der Regierung gemißbtlllgt und die Elsaß-Lothringer ermahnt werden, an Frank reich nicht zu zweifeln. — Dir Beerdigung der Prinzessin Mathilde, die ohne besondere Feier stattfinden soll, ist aus den 18. Januar sellgesetzt. Bilbao. Im diesigen Deutschen Klub brach geller» qbeud bei einer Festlichkeit ein Gardinenbrand a»S. durch den eine große Verwirrung in der Gesellschaft angrrichtet wurde. Tie städtische Feuerwehr löschte da» Feuer: badet erlitt ein Feuerwehr- «,m> Verletzungen. Tokio. Es verlautet, daß Javan nau Rußland die Mit teilung empfangen habe, daß es die Rechte und Privilegien reipektiereu werde, die vo» den Machten in der M andschurei unter den zur Zeit bestehenden Verträgen mit China erworben sind, mit Ausnahme der Errichtung vo» auswärtigen Nieder lassungen und mftcr der Voraussetzung, das; diese Rechte nicht de» lünsligeu Beziehungen Rußlands mit der Mandschurei schädlich sind. Mau ist hier der Ansicht, das; dnrch diese Einschränkungen der Wert der Versicherungen Rußlands nichtig gemacht wird. Tokio. Der Statthalter Alezejew sagte den lapaniichen Ein wohner» vo» Port Arthur aus ihr Ettuchcn iür den Fall des Ausbruches des Krieges vollkommenen Schutz zul Söul. Von dem aus Tichemulpo eiuaetrosteuen franzö sischen Kreuzer „Pascal" wurde» liier 3!» Mariucivldaten aus- gcschftft. um die Gesandtschaft ersvrderlicheuscills zu beschützen. OertUchc» «nd Sächsisches. — Sc. Majestät der König besuchte gestern vormittag de» Gottesdienst in der katbolilcheu Hoskttche und nahm nachmittags 5 Uhr an der Familientafel bei Ihre» Köuigl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg teil. — Anläßlich des Geburtstages des Kaisers wird König Georg mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Johann Georg am 26. Januar »ach Berlin reise». — Ihre Majestät die Königin-Witwe wird der Mitt woch. den 20. Januar, vormittags 11 Uhr, stctttfindendcir Ein- wcchung deS neuen Säuglingsheims, Worsmer Straße 4, bei wohnen. — Tie von Ihrer Majestät der Kouigiu-Witwe veranstaltete Vortiätaiisstellnug im Königs Residenzschlossc erkientc sich gestern zahlreiche» Besuches. Vormittags >/29 Uhr besichtigte König Georg und eine Stunde später der Kronprinz mit seine» 3 Söhnen die interessante Ausstellung. — Im Miuisterhotcl an der Seestraße findet deute bei Herrn StantSminiller von Metzs ch eine B c> ll s e st l i ch ke i t statt, zn der zahlreiche Einladungen ergangen sind. Daran weide» vorcms- sicktltch auch der König und die pnnzlichen Herrschaften teil nehmen. Tie Königin-Witwe hat den Entschluß gefaßt, sich von den große» Hoficittichleiteu gänzlich fenizuhallcn und nur noch im Kreiie der Königs Familie zu erscheinen. — T kni Jullizrat Zückler in Glauchau wurde die Krone zum Ritterkreuz l. Klasse des Albrechtsordeus verliehen. — Die javanische Regierung machte beiden Vogt ländischen Fabriken große Bestellungen ans chirurgische In strumente und Verbandzeug, mit deren Ucbcrnnhme ein gegen wärtig in Dresden weilender japanischer Stabsarzt bcanllragl wurde. — In Schmiedeberg sanv am Do,i»e»Siag die aus den Oitichastcn des Weißeritzgebieles zahlreich besuchte 6 Haupt- velsamnllung des Vereins der Weißeritzwasier- Jnleresienten statt. Als Kommissar der Regieums wohnte den Verhandlungen Herr Amtshanptmann Dr Krug von Nidda, als Vertreter der mit inrereisierten Stadt Dresden die Herren Obeibamat Klette und Skadlrat Wokmka. als Vertreter der Handelskammer z» Diesden Herr Kommerzienrat Rudolf Vierling bei Von der Stadt Frriberg waren drei Herren erschienen, »m sich über die Arbeiten des Vereins zu orientieren, weil auch dort ähnliche Arbeiten in Aussicht genommen sind Der Vvlsitzeiide. Herr Koninierzienrat Diklel-EoßiiiaiiuSdoif. konnte mit Recht konstatieren, daß der llaikc Besuch beweise, eine wie große Bedeutung man dem Bau von Talsperren und der Weißriitzreaulieuing seitens der an liegenden Einwohneri'chaft zumesse. Er eillattete den Beiicht übe, die Tätigkeit des Vereins. Zur Voibeieituna der Planungen für die TaNperie» bat der Verein laut einer Mtnistciialveioidiinng 20000 Mail ousbiingen müssen und daiiiber lelbll noch gegen 5000 Mark anfgewendet. wäbrend er von selten der Siaaks- regiernna anßeldcm 50OM Mark im Jahre >902 vom Landtage dafür eiveten und bewilligt erbalten bat. Die Staatsregiecimg bat dir wirtlcbaftttche »nd kiilttlrelle Beventuug der Weißcritztal- iverren bereits wicderkolt a»e>kannt: einer Zivangsgenossenichast soll die Einteilung der Arbeiten »nd die Finanzierung überlassen bleiben Die Regierung rechnet mit einer jährliche» vo>schns;weisen Nnkerslütziing vo» IOOMO Mark aus 25 Iabre. Zn bedauern sei, daß die Staatsregieruug duich eine Beiordnung vom September 1902 die Feststellung des gaiizen Planes nur aus zwei Tabperren bei Malter und Klingenberg beschränken will, weil der Sperrung im obere» Teile der beiden Weißeritz eine geringeie Vedeutunq als im unteren Teile des Flusses zurumesscn sei. Der Verein konnte dieser Auffassung nicht beibst'chten. da auch bei den oberen Sperren neben privaten vorwiegend öffentliche Ausgaben i» Betracht kommen. Da die Vorarbeiten zur Fcslilellung der Vor trilSeinhellen für die Anlieger nicht schon zur diesjährigen Land- tagSprriode von der Regierung fettig gestellt werden konnien, hat der Verein in einer Eingabe an die Siciiidekainniern den bis herigen Stand der Angelegenheit und die im Verlaufe der bis herigen Arbeiten erlwbeaen Bedenken erörtert und widerlegt. Dir Bedenken richteten sich namentlich dagegen, ob die in Aussicht aeuommencn Sperininuern dem Wasserdruck genügend Widerstand leisten können. Nach den bisherigen Erfahrungen, nainenrlich bei prerißiichen Talsperren, sind die erhabenen Belürchtnngrn durchaus hinfällig. Der Vorsitzende gedenkt mit warinen Worten des trübere» verstorbenen Königlichen Kommissars Herrn Amkshaupl- mann Geheimrat Schmidt und begrüßt den uenen Kommissar, Herrn AnikShanvimunn Dr. Krug von Ntdda, als einen Icich- verstäudigrn und außerordruilich wohlwollenden Förderer der Be strebungen des Vereins, die sich mit den allgemeinen öffentlichen Interessen des Weißerttztales ibenlistzteren. — Im Anschluß Hiera» hielt Herr Ingenieur Pleißner-Planen einen lehrreichen Vortrag über die Wassermessungen des Vereins. Solche Messungen über die abfllkßrnde Wasscrinenge sind bereit» seit 1882 an der Weißeritz vorgenominen, irdoch seit Gründung deS Vereins im Jahre 1893 zahlreicher und einheitlicher durchgcführt worden. Es wurde» 7 Mcß- stellrn mit selbst,cgistrirrenden Apparaten aufgestcUt, die leider bet dem Hochivasser im Jahre 1897 zerstört und dann durch Ent gegenkommen des Finanzministeriums und einzelner Privater an 5 Stellen wieder errichtet wurden. Dle Talsperren und die Wrißeritzregnlierunaen sollen den Zweck haben, einen gleichmäßigen und dauernden Abstuß vo» 2 Kubikmeter per Sekunde in Planen z» erzielen. Die Messungen baden ergeben, daß mit einem Lpeicherraum. d. h. mit einem kubischen Inhalt der Speribastins. von 22,5 Millionen Kubikmeter zn rechnen wäre Die Wasserbau- dilekiio» dagegen rechnet, um auch den extremste» Fällen gerecht werden zu können, mit einem Sveicherraum vo» 31 Millionen Kubikmeter im gemmten Weißeritzgebiec. Es würbe dadurch ei» durch'chiritttlcher Waiserabstutz vo» 2.31 Kubikmeter per Sekunde in Plauen erzielt. Der Referent hält den Bau von zwei Svene» bei Malter und bei Klingeaberg zwar sür ausreichend, um de» dringendsten Bedürfnissen Rechnung zu tragen, die Taliperreu sin Oberlauf der Weißeritz würden aber dennoch später uoiweudig sein Reicher Beifall lohuie Herr» Ingenieur Plcißuer sür seine mtt Hilfe einer Reihe tabeü,irischer Darstellungen vorgctiageuen Ecgeb »issc und der Herr Vorsitzende tiigte noch hcwudere Worte de - Tankes sür die außcrordeuttiche Mühe, die Herrn Plcißuer mir den ganzen Bestrebungen erwachsen ist. Hirn». Herr Kommerziell rat Biencrt-Plaueu erstattete »och den Kassenbericht, der ergab, daß seitens des Vereins bisher außer den Planungskoste» 13612 Mark Ausweudirngen entstanden sind, von denen allein sür die WassermkßtteUcn und deren Ueberwachung 9400 Mark in Ampruch genommen worden sind Auf eine Aulrnge an de» Kommissar, ob eure Erlediguna der Abschätzung der VorleiiSeiuheite» bereits irr nächster Zukunft zu erwarten sei. erklärt Herr Amtshauvlmaim Tr, Krug von Nidda, das; ein genauer Zeitpuult im jetzigen Aiiaenblick »och nicht bestimmt werden könne Die Schätzung der Votteilseiuheiten sei bis >cnt nur sür die Triebwerke beendet: die Ergebnisse »ädern sich sehr gut den Untersuchungen des Vereins. Ter Vorsitzende, Kommerzienrat Tietel, schloß hierauf dir Verhandlungen und drückte seine Befriedigung aus. daß die nähere» Nulersuchunge» der Staatsregierung sich mit den Er hebungen des Vereins decken, wodurch die Sorgfalt, die seitens des Vereins bei den Berechnungen angeslellt sei. erfreulicherweise erneut erhärtet worden ist, — Zu einer Besprechung des Crimmitschauer Arbeitskampses hatte die Ortsgruppe Dresden der Gesellschaft für soziale Reform für Sonnabend abend nach Meinholds Sälen eingeladen. Als erster Bericht erstatter sprach Herr Geheimrat Professor Dr. Böhmert. Redner bezeichnet« gleich beim Beginn seiner AusführÄngen seinen Standpunkt in der Crimmitschauer Frage als einen obzek- tiven, nannte den dort ausgebrochenen Kamps nicht nur einen solchen der Arbeiter, sondern auch einen Kamps der Unternehmer und legte die Schuld an dem Streik beiden Teilen zur Last. In seinen weiteren Ausführungen, die im wesentlichen nur in einer Wiederholung des vor acht Tagen im nativnallibcralen Reichs- Verein Gesagten bestanden, neigte sich allerdings die Wage der Gerechtigkeit mehr auf die Seite der Arbeiter, denen der Redner cs im Grunde nicht glaubte verdenken zu dürfen, wenn sie für sich und ihre Familien Aufbesserung des Lohnes und Verminderung der Arbeitszeit verlangten, ebensowenig, wenn sie sich Gewerk- schäften anschlössen, wo doch die Unternehmer auch ihre Verbände hätten. Wesentlich klarer, weniger sprunghaft in seinen Aus führungen war der zweite Berichterstatter des Abends, Herr Schriftsteller Corvey, welcher vie Crimmitschauer Vorgänge aus eigener Anschauung, frei vom Vorurteile der Parteien, dar zustellen suchte. Nach Erörterung der Vorgeschichte des Streiks und ausführlicher Würdigung der Arbciterforderungen, warf Redner zum Schluffe die Frage auf, was soll in Crimmitschau werden? Eigentlich sei kein !o baldiges Ende abzusehen, denn die Unterstützungen flössen noch reichlich. Er, Redner, habe die Empfindung, daß der Streik versumpfen werde; große Ver luste aus beiden Seiten, am meisten auf Seite der Unternehmer, ein Sieg weder hüben noch drüben; die Partie werde remis bleiben. Die beste Lösung wäre die rcichSgesctzlichc Einführung des Zehnstundentages. besonders für die Frauen. Der soziale Friede könne nur auf dem festen Boden sozialer Gerechtigkeit gedeihen. — An die Vorträge schloß sich eine kurze Debatte, nach welcher folgende Resolution einstimmig angenommen wurde: „Tic von der Dresdner Ortsgruppe der Gesellschaft für soziale Reform eingeladene Versammlung stellt an die König!. Staatsregieruug das Ersuchen, im Bnndesrate die beschleunigte Einführung der zehnstündigen Arbeitszeit sür Arbeiterinnen zu beantragen und zur raschen Schlichtung des Crimmitschauer Streikes eine Untcr- suchuugskommission zu beauftragen, die Vorgänge und Umstände, die zu dem Streik geführt und eine Tätigkeit des Crimmitschauer Gewerbegerichts verhindert haben, näher darzustellcn und be stimmte Einigungsvorschläge vorzulcgcn." — Im Beftein von Vertretern staatlicher und kommunaler Be hörden sowie von geiiieinnützigen Korporationen und zahlreichen Mitgliedern des Landesveibands gegen den Mißbiauch geistiger Getränke aus den vecschiedensten Gegenden Sachsens fand gestern die Einweihung der sächsischen Heilstärte sür Alkohol- kranke in Eunnertswnlde statt. Unter den anwesenden be merkte man die Herren Amlshauptniann Obrrregieruugsrat Dr. Uhlemaiin-Gioßenh.iiii. Regiernngsrat Dr. Habcrkorn von der LandeSversichernngsanstatt Königreich Sachsen. Bezirksärzte Dr. Hesse-Dresden und Prtzold-Großenhain, LanZtallmeister Grafen zu Münster, Stadtrai Kuhn als Dezernent des Dresdner Armen- wcreus »nd Dr. Graf Vttzttmm v. Eckstädt als Vertreter des LandeSvercins sür innere Mission. Die Festgäste wurden mit Musik des Bläierchors der Mmitzburger Bruderaustalt begrüßt und verrammelten sich daun im Sveisesaale der Heilanstalt, die im Schmucke von Fahnen und Girlanden prangte. Nach dem ge meinsamen Gesänge des LirdeS „Nun danket alle Gott" ergriff der AnstaltSseelsorger Herr Pastor Rühle vom Moritzburoer RettunaS- hanie das Dort, schilderte die kurze Entstehungsgeschichte und bis herige Entwicklung der Anstalt und weihte diele schließlich als „Anstalt Seefrieben" Dann sprach Herr Pfarrer Täschner Bärnsdorf ein Weihegrdet und nach einem Gesangsvortrag hielt Herr Dr Meineri-DreSden eine Festrede, in der er anssi'lhtte, bei der Anstalt handle es sich um ein Bündnis zwischen Seelsorgern und Aerzte». welches in früheren Zeiten nicht möglich gewesen wäre, weil in Bezug ans die Heilung der Trunksucht Mcinungs- differenzen bestanden. Die Geistlichen bezeichnelen die Trunkiuchl als Sünde, die Aerzte als Krankheit. Erst muß das Gehirn klar werden, dann kan» die Seelsorge beginnen. Die Trunksucht ist eine Krankheit, die nur durch vollständige Enthaltinnike t von Alko hol und durch ei» durchaus re »es Beispiel vieler Menschen geheilt werden kann. Die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Alko holisnnis auch in unlercni Valerlande geht aus der Tatsache her vor, daß wir 15 OM Personen haben, die durch ihre Trunksucht öffentliches Aergernis geben. Der richtige Weg zur Heilung ist der du,ch eine Heilstätte wie die Eunnertswaldcr, wo dre Kranken gemeinschaftlich in kleiner Zahl unter einem humanen Hausvater In ßL § -.ft' S? » r- vk ^ L; > ^ * — Z ^ 7? e - e -- --- a ks r-- § S »Li ' 5 v « V" 2 0 v
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