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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.03.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040326010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904032601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904032601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-26
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.03.1904
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langt: sterben, schmachbeladen, sterben, ohne etwa» in dem Leben gutmachen zu können. Da aber schon lag sie vor chm, die L glänzte die Sonn« aus den Baumen, den Mumm, der Fon vollendet zu jilla Ellinor. Auä , ... .... ... Fontaine i« Garten. Veranda, den Fenstern. Stur in Ellinors Zimmen waren die Läden geschiossen. Harro Itöhnte — dann schritt er langsam und schwer die paar Stufen hinan. Jetzt faßte seine Hand nach dem Glockenzuge hier — seine Stimme jedoch meinte er nicht wieder zu er kennen. als er sich durch den Dimer bei dem Rittmeister melden lieb. 18. Kapitel. Immer von neuem, da der Rittmeister sein Zimmer wieder betretm, die Pistole ui ihren Behälter geschlossen hatte, waren seine Blicke nach dem Briefe gewandert, blieben sie an dem unglücheligen Schreiben seiner Frau hafte». Die Sache hatte ihn gepackt, wie .Hand Joachim nicht für möglich gehalten, daß ihn noch etwas packen, erschüttern könne. 'Die kleine Frau hätte euoas Klügeres tun können, murmelte er endlich. Damit wollte er sich in eine andere Stimmung bringen. Allein es ging nicht. Die souveräne Laune, mit der auch er sich gewohnt hatte, die Dinge zu betrachten, aus dem Handgelenk zu schütteln, wollte sich nicht einstellen. Er sprang auf und ging mit großen Schritten in »einem Zimmer hin und her. Zor». Groll. Empörung schnürte» ihm die Kehle zu. Er ärgerte sich »ber d>c kleine Frau. Bald aber tat sie chm nur noch leid. Der Rittmeister harre seine Frau nie geliebt. Jetzt, da auch ihre tadellose Korrekt- . .... Off»' gern gehabt. Ja, — nein. Der Rittmeister schüttelte den Kops: immer hastiger jedoch ging er in seinem Zimmer aus und ab. Run iah er ihn vor sich stehen, den jungen Menschen, schmuck und stattlich, finstere Eml'chlvssenhcil auf dem schöne» Gesicht, das Pstiol in der Hand, den Laus », btt Lust gerichtet: ein Opfer, das sich für sein Bergehen vlber stellt so sah er ihn stegen aus dem ^grünen Grund, die noch eben blühenden luge lolenroeiß, die Lippen verzerrt: an der Schläfe unrer dem Haare ein kleines Loch, draus der Strom des Lebens ran», unaufhaltsam dem Schicksal gehorchend. Hans Joachim kannte das. Er hatte einmal einem Kameraden bei ähnlichem Falle 'ekundierr — niemand jedoch war ein Heil aus der Affäre erwachsen. Und heute'? Immer engsanier waren des Rittmeisters Schritte während der letzten Sekunden geworden. Tief» - ,uiend. stöhnend fast, lief; er »ich in einen Sessel fallen, lehnte den Kops zurück und starrte geradeaus. Und wenn sich Herr' v. Gradl»; als ziemlich von der Moderne beeinflußt envieien hatte, aus eine schiefe Ebene geraten inar hinsichtlich seiner Heirat und Ehe. Es hatten dock» auch moderne Amchauuugen bei ihm Eingang gefunden, um die Grenzen gewisser Urteile zu ,-rscbiittern stir eine» iveitere» Ausblick auf dem Wege. „Und heute?!" nuedettwlle Hans Joachim endlich nach einer langen. langen Weile darin ihm das Be wußtsein der Zeit entschwunden schien. „Und heule?!" Ja, was hals cs denn der armen k'einen Frau, die aewip. ihre Unbedachtsamkeit, ihren aufwallendcn Zorn längst bereute, -oren Gatten immer lieb behalten würde — trotz alledem — wenn er ihr diesen wie einen Sperling ans den Erbsen wegschoß. „Snase, Rache! ' Der Rittmeister sprang empor. Wieder maß er mit großen Schrillen das Zimmer. Er knüpfte die Uniform aus. es war. als sollte er ersticken. — Dann machte er wieder Halt: Geschehenes war nicht zu ändern. Der Skandal aber kam erst recht heraus, lind der- Skandal blieb: er siel aut das Regiment. Der Rittmeister u.achte kehrt auf dem Flecken, auf dein er stehen geblieben war. um nach einigen Rmlden abermals hier Polio zu fassen. — — Die Dur zur Veranda stand offen. Er blickte hinaus in den schlafenden Garte», in die stille, kühle, weich duftende Lcnzcsiiacht, den Frieden der alles zur Ruhe bringenden Ratur. Hans Joachim kannte seine Fra». Jetzt hatte er sic ganz kennen gelernt, in einem neuen Lichte hatte er sie gesehen, so wie er cs vorher nicht für möglich gehalten, durch diesen Brief. — — In jedem Wort, in jeder Linie der kunstvoll gezogenen Buchstaben » ernte er sie zu scheu, schiangenglatt und schlaugenkiihl, geschmeidig und geschickt, salsch und berechnend, nur nir sich und ihre Stellung bedacht, ohne Herz, ohne Seele, ohne auch nur einen Funken wahrer Empfindung, ein Atom wahrer Natur: aber bezaubernd und besttickend, llnd so bestrickend, unentrinnbar bestrickend hatte sie seinen Leutnant umgarnt, wie die Schlange das Weib auf dem Bilde der Sünde von Stuck. Der Ritt meister hasste seine Frau. Seinen Leutnant aber liebte er doch. Wieder brach er ab in stincul Denk-ii, es schüttelte ihn. Und wieder nahm er seinen Gang auf — nun blickte er iünaus in die weiche, kühle, stille Nacht und ihren leidlösenden Frieden. Sein Leut nant »vor ein Tor gewesen, eine Weide in dem Winde, in den Händen dieses Weibes! Er halte ein- Frau, jung, nnbedachtsam, wie wir alle einmal jung, nnbedachtsam sind, aber wann, herzig »nd gut. Sie liebte ihn — er hatte sie geliebt —. Ob es nicht da doch eine bessere Sühne, eine bessere Lösung gab, geben möchte, als das tötende Blei — — Und — sein Leutnant war auch ein guter Solda.t so wie mau sie braucht vor der Front, n dem Kriege. „Heiliger Gott." sagte der Rittmeister endlich laut, als käme ihm ein "lösender .Gedanke. .Deutschland hat jeden gute» Soldaten nötig, »er» Männer können etwa» Besseres tu«, als sich tot knallen um sökch eine Frau schien der Rittmeister zum Schlüsse gekommen zu sein. Und e» war Morgen „Der Herr Leutnant von Uran," meldete eben der Diener seinem Herrn , . der auch für den Besuch vorbereitet war, ja. ob er auch hatte darum bitten lassen, letzt, da er chm ins Auge sehen sollte, zuckte er doch zusammen. Die eigene Beleidigung, deren er im ganzen so wenig gedacht, die er so schnell vergessen hatte, machte sich geltend. Loch sein Offizier sollte nicht al» Opfer fallen «sehr anaenehm," sagte der Rittmeister fest, meinte aber eben auch, er kenne die eigene stimme nicht mchr. Die beiden Männer standen sich gegenüber, die Haltung entschlösse», die Züge fahl, und fanden kein Wort. „Mein Herr Rittmeister." begann Harro endlich, „ich komme, ich weiß — ich —" „Ich habe Sie bitte» lassen, Herr Leutnant von Urau/' unterbrach aber da Han» Joachim von Greditz bereits den Kameraden, „ich habe Sie bitte» lasse». Es ist Allerhöchste Ordre eingetroffen. Wiir sind, »vie Sie wohl schon erfahren, mit China engagiert. Majestät lasten ihre Truppen aussordcrn zum freiwilligen Dienst. Nur, 'wer Lust bat und sich meldet, geht mit. Ich wollte Sie also bitten, — bin leider wieder etwas heiser, soll mich schonen — ich wollte Sie also bitten, lassen Sie die Schwadron sammeln und halten eine diesbezüglich« Ansprache hier, sagen Sie den Leuten — na. Sie wissen. ja. waS dahi» gehört, Vaterland, höchste Güter: edelste Kultur — oder nein, halten Sie sich lieber nur an das Vaterland. Vaterland bleibt Vaterland unter allen Verhältnissen — für alle seine Söhne, und bedarf ihrer auch alle in gleicher Weise. Doch Sie können ein« Anleihe bei der Geschichte machen. Die Idee von dem neuen Kreuzzuge nach dem Orient spukt in vielen Köpfen. Nu», der Kreuzfahrer zog aus »ach Ruhm und Abenteuer, manch einer —" hier wandte der Rittmeister seinem Leutnant den Rucken — „manch' einer auch, weil er etwas ans der Seele hatte, das ihn bedrückte, oder um einem rostig gewordenen Schilde neuen Glanz zu erkämpfen. Machen Sie Ihre Sach« gut. Herr von Urau. ES wäre mir lieb, wenn meine Schwadron in ihrer KriegS- tüchtigkeit nicht zurückbliede." Damit wandte er sich wieder um und sah seinem Leutnant in das Gesicht. Und beide sahen sich wieder an. Einer hatte den anderen verstanden und, waS noch mehr be deutet, begriffen. Wie es auch in Harro stürmte, die letzten Erlebnisse und Stunden batten »lehn, seine Empfindungen zu zügeln. Er war der Beleidiger, er hatte den Kameraden jlt? nH "" -- ' ' o . . ihn geleh gekrankt. Er mußte, er wo örcn können, ivas da gesagt war; er mußte, er wollte wiedergab. um m dem Kampfe für das Vaterland in Ehren zu fallen oder neu zu erstehen. 'Ich danke Ihnen, Herr Rittmeister." erklärt« der junge Offizier in dienstlicher Haltung seinem Vorgesetzten, ..danke Ihnen für den Auftrag. Ich werde der erste sein, der sich ,neidet." Der Rittmeister nickte. „Ich ioerde mein Vertrauen nicht bereuen, Herr von Urau. Sie werden dem Regiment Ehre machen." Wieder nur legte Harro die Hand an die Mutze, verbeugte sich und ging. Unbeweglich blieb der Rittmeister stehen und blickte seinem Leutnant nach. Ueber die etwas verlebten Zuge flog ein lichter Schimmer, in seinen sonst kühlen Augen leuch, tete es warm. Er hatte eine bisher nicht bemerkte Seite an sich entdeckt. Hans Joachim freute sich seit langem wieder über sich selbst. Die Portiere öffnete sich hinter ihm. Elliiwr trat leise ein. „Das ist groß und vernünftig gedacht." — So stand sic plötzlich neben dem Gatten. Sie kalte Harro kommen kören und sich hinter der Portiere versteckt gehalten. Sie mußte wissen, was das Schicksal brachte. „Groß und vernünftig von Dir." wiederholte sie noch einmal. Nun erst sah Hans Joachim seine Iran an. Die batte eine fassungslose, schlaflose Nacht verbracht und darum erst recht eine kleidsame Toilette gewählt. Das lose Morgenkleid mit seinen weichen, weihen Falten lieh der über schlanken Figur etwas sehr anmutig Frauenhaftes: die weißen, dichte» duftigen Federn einer umgeschlungenen Boa ergaben gleichfalls eine sehr anmutige Aureole für den Kopf und brachten sein nachtschwarzes Haar, die schwarzen Augen zu erhöhter Geltung, täuschten schmeichelnd über die blauen Schatten hier und die fahle Blässe der Züge hinweg. Dennoch jeder verklärende Schimmer, der soeben des Rittmeisters Antlitz einen nicht alltäglichen Reiz verliehen, entschwand. Ebenso sank seine Stimmung, die sich weit über das gewöhnliche Niveau erhoben, unter dasselbe zurück: „Du weißt ja, ich liebe nur Deine Millionen," entgegnete er schneidend. „Und außerdem hasse ich jeden Skandal „Nein, das war Großmut!" Hans Joachim kannte den girrenden Ton. „Noch etwas?" fragte er kurz. Frau Eliinor mußte wissen, wie es um ihr Schicksal staud. „Was — wie denkst Du — ? Ich meine, wie wird cs mit uns?" „Ah so —" mit finsterem Hohn sah der Rittmeister auf die Frau, die zum ersten Male in Verlegen- beit war, wie sie ihre Worte setzen sollte, der zum ersten Male die Angst aus den fahlen Zügen sprach. Dann sagte er ruhig, ja kalt: „Wir — ja, wir bleiben — zusammen." Fortsetzung folgt.) Krankenfahrstiihle, eigenes Fabrikat, in verschiedenen Ausführungen für Zimmer und Strafte. Universal-TiüLls, vtriitübare UtMlt. Größte Auswahl, billige Preise. LLivIi. AI»iLiiv, l Morikstr.l«, vart. u. I. Et. HtMIlstlM! Reste! ILO breit, vriiiia Ware, verwendbar >u best. Herren- n. Knabcn- Llnzügen. Hosen, Tanicn- rörkc u. Jacketts, bedeutend unter Preis. Tuchlager Pillniber Ltr. 25, I. Jnli.: Eduard Eisenbardk. «oelis. selrmi'rs üsrls! in Tamentuckien u. Kamm garn zu elegant. 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