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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040429028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904042902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904042902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-29
- Monat1904-04
- Jahr1904
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Diese« Blatt wird de» Leser« von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit« al» Abend-Ausgabe zugestellt, während e« die Post-Abonnent«» am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. VerugrgeMn «krtEhrli» tk» »,«»»«« bei t»,N» »weimallier 8ulra»uni dunb unlere Volk» »»»»« und »er,»« an Gönn- und vianlaaen im» einmal' » Mi. »oB> dur» °u««a«i,e «om- «ilgouitn » Ml. de». » M« »0 W. vei emmaliaer guüellun» durch die lvol, »Mt lolm,Bestell«»». im«u»- land mit «ntwrrchrndcm Zulchlage. «achdru«aller »Nikel u. Oriatnal- Mitleilunam nur m>« denilicher Lnellenanaadel.Dreld Nachr ") «ilqill«. Rachlräaliche Honorar, anivrüch« bleiben unberücksiLlirt; unoerlaaaie R-nulknvte werde» nicht auldewabrt. T»l»«ramm.Ndr«lle: Nachricht«» »re«»,». 1888 Perltrg von Kiepfrli L Reirjiavdt. Anreizen.(M. «nnabme von Sniünbiiu»,e» bi» nachmiiiaab 2 Ubr Sonn und kieiertaad nur Manenftrabe ss v„!> N Vis >/-lMr Di« tivali'aeGrun» itile tca. « Silben« 20 iöl».. Au iündiaun,en aus der Privalieile ijeUe 2S Pia « die sivaltiae Zeile aus Lert leite so Pia., als Einae'andt Zeiie so Pia In »tu««ee» «ach »omi' und Aeienaae» 1 ivalliae Ärimd«eiie 20 Pis., aui Privatieite so Pia. r ivalliae Zeile aui Teiti»iic und alv Einaelandi so Pia. «uswirliae Au« rräae nur aeaen Borausdc«ablui«,. iveleabiätler werden nur 10 Pia- dcrrchnn. vernivrechanichlui: «mt I Rr. U und «r. 20»». 8M-Ailrvge«kslelok^ limivelcs«pelenneii«ÜVllieli UL kodsrl Luuro ch»«» » »net» ««»» «»»»««» »»et e»UU»«I>en »t«lle — «»tl»»,». Rr.IIS. 8,j„ch Neueste Drabtberickte. LandkagSvcrbavdl, Alldeutscher Verband, Schubverband für Handel und Gewerbe, Nieder gang deS Grundbesitzes. Herero-Anlstand. Verbindung sür bislvriiche Kunst. Die Feuersbrunst in Buczacz. Kreitaz, 2S. April 1W4. Neueste Dratitmeidnnaen vom 28. April. Zur Kaiser-Reise. Luzern. Der Deutsche Kaiser traf heute früh hier ein und setzte nach kurzem Aufenthalt die Reise nach Basel fort. Vilt b. Schlettstadt. Der Kotier ist um 10,05 Uhr hier eingctrofse». Der Zug Halle 6 Minuten Verwätung. Am Bahnhoie batten sich der Slalthallcr Zinst Hohenlohe und der KreiSdirrklor von RavboltSweiler eingeiunveu. Das Wetter ist beite,. Karlsruhe. Anläßlich des Eintreffens des Kaisers und der Kaiserin zeigt die Stadt, besonders das Rathaus und der Marktplatz, reichen Fcstschmuck. Hier sind u. a. eingctrofscn der badische Gesandte in Berlin Graf Berckhcim und General adjutant v. Messen. Zum Herero-Aufftand. Berlin. Die Gerüchte, Gouverneur Leutlvein habe gebeten, vom Truppenkommando enthoben zu werden, werden für glaubhaft gehalten. Berlin. Gouverneur Leutlvein meldet aus Windhuk, daß bei der Kolonne Glasenmpp bis jetzt 87 Typhus fälle vorgekommen sind, von denen 9 tödlich verliefen. 43 Typhus» kranke sind in das Lazarett Windhuk überführt worden. Der Rest und die Zugänge bleiben in Otjihacncna, wo die ganze Abteilung unter Quarantäne gestellt wird. Berlin. Nach einem heute eingegangenen Telegramm ist der bei Onoanjira schwerverwundete Leutnant v. Rasen der« in Olahandja gestorben. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Budgrtkommission des Reichstags beschäftigte sich heute mit den Einnahmen des Deutschen Reiches, den Zöllen, Verbrauchssteuern und Aversen. Bei den Zöllen wurde der Voranschlag der Roheinnahmen von rund 520 Millionen um M Millionen heraufgesetzt, bei der Zucker steuer 110175 000 Mk. Roheinnahmen, 10s 8Ä 000 Mk. Rein- einnahmen um 10 Millionen Mk. Von mehreren Seiten wurden die Vergünstigungen für die Ausfuhr russischen Zuckers bemängelt und gefordert, das, die Erlaubnis zur Verarbeitung des Zuckers aus Nichtkonventionsstaaten zwecks Ausfuhr nach dem Auslande nicht erteilt werde. Staatssekretär Freiherr v. Stengel erwiderte, eS handle sich hier nur um eine temvorare Maßregel. Vor einer Entscheidung über den Beredelungsverkebr würden die Sachver ständigen au« den beteiligten Kreisen gehört werden. Präsident des Reichseisenbahnamts Geh. Rat Dr. Schulz erklärte einer Angabe ein er Braun Mark beantragt und eine Reform der Maischböttichfteuer ver- langt. Die Beratung darüber kam nicht zum Abschluß, sie wird morgen fortgesetzt. Berli n. sPriv.-Tel.) Die Wahl Prüfungskommission des Reichstags beschloß Beanstandung der Wahl des Abg. Korsanty (Pole), 6. Ovveln. — Die Geschäftsordnungs zu versagen, und be anischen Abg. Jessen die angel, gleichfalls wegen Beleidig schloß wegen der Angelegenheit de' Akten einzusehen. « Plauen i. V. Wie der „Vogtl. Anz." meldet, sind in Schön- hcide gestern nachmittag vier Hauker niedergebrannt. Drei zehn Familien sind obdachlos. Das Mobiliar wurde nur zum Teil gerettet. Köln. Gestern abend gegen 9 Uhr brach in dem Hirschschen Warenhause Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß binnen kurzem das Erdgeschoß und das 1. Stockwerk in Flam men standen. Die Angestellten des Warenhauses vermochten sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die in Gefahr schweben- -wckwerkes, eine Anzahl Frauen und Tie den Einwohner des Kinder, wurden durch einige beherzte Männer gerettet. Feuerwehr löschte nach einstündiger Arbeit das Feuer. München. Kammer der Abgeordneten. In der Wciterbcratung des Postetats beantwortete Minister v. Frauen- dorser u. a. auch die jüngste Anregung wegen Einführung einer bayrische Neservatreckit (berührt :, und daß Vorgänge Württembergs das ... und beeinträchtigt werden könnte, und daß die Beibehaltung der bayrischen Postmarke auch sür die Pfalz nur unwesentliche Nach teile zur Folge habe, unter lebhaftem Beifall des Zentrums fügte alsdann der Redner hinzu: Ich stehe aus dem Standpunkte des Grasen Crailsheim, den ich aus staatsrechtlichen und poli- tischen Gesichtspunkten für berechtigt halte. Ich bin überzeugt, daß ich mich hier mit dem Gesamtministerium in Uebercinstim- mung befinde. Prag. Wie die Blätter melden, sind in Schllttenhosen gestern sämtliche in den Lederfabriken der Firmen D. L. Fürth und L. T. Schwarzkovsf beschäftigten Lohgerber wegen Lohn- disfercnzen in den Äusstand getreten. Budapest. In der Ortschaft Rabaj lKomitat Neutra) brach in der vergangenen Nacht ein Feuer aus, dem zahlreiche Gebäude zum Opfer fielen. In den Häusern wurden 11 verkohlte Leichen gefunden. Rom. Der König, Präsident Loubet, der Herzog von Genua, der Graf von Turin, der Minister des Aeußeren Trttoni und Dclcassä haben sich beute vormittag nach Neavel begeben. Trotz des starken Regens batte sich hinter dem Truvpenkordon eine große Menschenmenge angesammelt, die den König und Präsident Loubet herzlich begrüßte. London. Das Unterhaus hat mit Zustimmung der Regierung eine Resolution angenommen, in der die Regierung aufgcfordert wird, in den Kolonien den Anbau von Raumwollc zu fordern. Äolonialsekretär Lyttleton wies auf die in Westasrika und anderen Gebieten angcstellten Versuche hin. erörterte die Maßregeln, die ergriffen werden sollen, um diele Versuche weiter auszudcbuen, und sprach sich bezüglich dieser Frage sehr hoff nungsvoll für die Zukunft aus. Petersburg. Ter „Negierungsbote" führt in seinem nichtamilichen Teile bezüglich des von der ruisiicden Presse bei Bewrechung des englisch-französischen Uebereinkommens ausae- svrockenen Zweifels über Artikel 6 dieser Deklaration über Aeguvten aus. England bade schon in der Pariser ,„ternär,o- nalen Kommission im Jnbre 1885 formell eine .Reserve gtzirörale" über die Nichtanwendung von Stipulationen eines künftigen inter nationalen Aktes über Suez seiten- England gemacht, insoweit sie unvereinbar mit der gegenwältiaen zeirwestige» und exzeptionellen .Lage Aegyptens" sind. Diese Klarste! wiederholte Salisbury wörtlich 1887 bei den der Konvention in Konstankinopel voran- gegangenen Verhandlungen über die Neutralisierung des Suez- lanni«. Ohne die Frage zu- berühren, sagt der .Regierungsbote", ob die saktiicke Anwendung der bereits im Prinzip anerkannten Grundlagen deS internationalen Rechts juridisch korrekt iei, muß doch anerkannt werden, daß sowobl Sie englische wie auch die fran- zösi'che Regierung bis letzt eine Triinabme Englands an den Ab kommen im Jahre 1888 nicht sür vollständig, sondern als durch die erwähnte Klarste! bedingt hielten. Dir sranzösiicke Regierung fand es daher nötig, beim Abschluß des Uebeieiukommeirs mit England diese Frage kiarzustellen. Das Ergebnis davon war der erwähnte Artikel 6 der Deklaration über Aegyoten. Nun sind alle Zweifel beseitigt: es Ist jedoch selbstverständlich, daß einige Modifikationen des Artikels 8 im Vertrage von 18Ä. welche im Artikel 6 der cngliichstmnzösischen Deklaration über Aegyoren erwähnt sind, für die übrigen 7 Mächte, welche die Konstaiitinovlcr Akte von IW Unterzeichneten, io lange keine juridische Bedeutung haben, als sie keine Möglichkeit sinken, ihrerseits die Modifikationen anzuerkennen. Wttebsk. Gestern nachmittag brach hier ein Feuer aus. das erst in der Nacht lokalisiert werden konnte. 177 Hülster des meist von der ärmsten Klasse der Bevölkerung bewohnten Stadt viertels " ' ' - - ^ Rubel. brannten nieder. Der Verlust beträgt über Million Viele Abgebrannte kampieren unter freiem Himmel. Bukarest. In Erwiderung aus eine Anfrage des Senators Gradistiano über die makedonischen Verhältnisse kon statierte der Minister des Aeußern mit Befriedigung die Jort- schr^- " - - - " , .ritte der und des Fr Rumäniens stst. aus die . Aufrechterhaltung des statu-, quo ricdcns gerichteten Politik, die auch dic- Was die Rumänen im Ottomonischen lnoen darauf hinzielten, religiöse Wchcn Bevölkerung zu erlangen, und Ergebenheit das Wohlwollen der türkischen Regierung und die genaue Kenntnis ihrer Lage die Symvath'.c der Großmächte. Gegenüber deistenioen. kr sich zum Werkzeuge der Umtriebe gegen vie in der Türkei leben den Rumänen heraeben. werde die Regierung bei Vermeidung icder Provokation strenger Vorgehen. Das Interesse der ortho doxen Kirche habe verlangt, daß Mißverständnisse beseitigt wer den, die aus falsch verstandenen religiösen Gefühlen zur Pro paganda benutzt werden, deren Ziel die Entnationalisicruirg der Rumänen im Ottomanischcn Reiche sei. Konstant inopcl. Die Botschafter der Ententemächte ver. langten gestern von der Pforte, unter Berufung aus die von iyr eingegangenen formellen Verpflichtungen bezüglich der Gen- darmeric-Reoraan Nation, die Pforte solle unverzüglra, die sich daraus ergebenden Maßregeln treffen, nämlich die Zu weisung der Vieh- und Schassteuer, sowie des Zehnten den drei Bilajets an die Ottomanbank, und zwar bis zum Betrage vcu 250000 Pfund jährlich, ferner ein Mandat an die Ottomanbank, jeden Monat die für die Bezahlung der Gendarmerie erforder liche Summe vorzuftrccken, falls die Erträgnisse der genannten Steuer nicht rechtzeitig einkommcn sollten. Sidncy. Als der stellvertretende Administrator von Britisch-Ncuguinea, Robinson, am 3. März in Goorabri in Neu guinea mit den Häuptlingen Verhandlungen pflog, um von ihnen die Auslieferung der Mörder des Mstsionars ChalwerS zu erlangen, griffen ungefähr 300 Kanocs den Regierungsdampscr „Merry England" an, wurden aber unter grcßen Verluste» zurückgescklogen. Auch aus englischer Seite seien einige Verluste zu verzeichnen. Tsch'iu. Ein hier vom Jalu angekommener chinesischer Dsckunkcnsiihrcr berichtet, daß die Japaner Kinlicncheng gerade nördlich von Aistunq aus der mandschurischen Seite des Jalu besetzt hätten, und fügte hinzu, daß eine kleine Abteilung Japaner den Fluß überschritten hätte. Kapstadt. Das Mitglied des Exekutivrats, Oberst Scherm- bruckcr, geboren in Schwcinsurt a. M., ist gestorben. OertlicheS und Sächsische«. Dresden. 28. April. —* Prin; es > in Eliiabeth Reuß auf Ernstbnmn traf hier ein und stieg im .Emopäiichen Hof" ab. —* Dos Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat Herrn Geh. Rat Pros. v. Fr icke in Leipzig aus sei« An suchen von der Abhaltung der Vorlesungen an »er Universität für dieses Sommcrstmestsr entbunden. —* Tie Zweite Kammer verhandelte heute Kber die der Wahlreform wieder die Führung übernehmen, wenn sie eine regicrenve Regierung und nicht eine regierte sein wolle. Es iei so: . . . . ^ bewiesen habe, dah sie geneigt sei. nach wie vor eine Wahlresorm nach Möglichkeit zu fordern. Er empfahl Zukommen auf das Pluraliustem. Abg. Matth es trat für das Mehrheitsvotum, Abg. Gräfe für daS der Minderbcst ein. Abg. Günther .«rung Richter erkannte die Notwendigkeit einer WahlrcchtSandening an, wollte ober Kautcleu geschaffen wissen, die ei» Ueberwucheru der Sozialdemokratie in der Zweiten Kammer ausschlörsen. Vize präsident Dr. Schill gab der Meinung Ausdruck, man würde am raschesten zum Ziele gelangen, wenn man an das Klaffcn- wahl'ystem ouknüpfe und nur an Stelle der indirekten Wahlen die direkten setze. Staatsminister v. Metzsch gab di- Zusage, die von der Deputatlonömcbrhest und -Minderheit vorgeschlaocncn Wege aus ihre Gangbarkeit nin zu erörtern und dem nächsten Landtage Vorschläge zu unterbreiten, denen das gewünschte Plural Wahlsystem zu gründe liege. Die Vorschläge aber, die die Regierung eventuell zu unterbreiten haben würde, müßten vor allen Dingen die Gewähr bieten, daß von vornherein einer Uebcr- flutung der staatsfeindlichen Elemente in der Zweiten Kammer Kunst und Wissenschaft. ß* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof» theater. Für dir beiden, Sonnabend, den 30. Avril, zum eistemnol in Szene gehenden Werke .GrorgeDondin" von Moilsre und „Wann wir altern" von O. Biumrnthal sind neue Kostüme hergestellt worden, auch ist die Dekoration des zuletzt genannten Stückes eine vollständig neue. Herr Dr O. Blumen- thal wird der hiesigen Erstaufführung seines Einakters beiwohnen. s* Eine Jubiläums-Hauptversammluntz in unserem städti- schen Ausstellungspalast abzuhaltcn, ist am Sonntag die „Verdi», dun« sür historische Kunst" in der glücklichen Lage: sie ist im Jahre 1854 gegründet worden. Aus diesem festlichen Anlaß hat die Verbindung eine Festschrist erscheinen lassen, die über ihre Gründung und Geschichte manche bemerkenswerte Einzelheiten bringt. Seine Entstehung bat die Bereinigung dem Schulrat Loos in Langen- salza zu verdanken, der zuerst den Plan faßte, di« Kunstvcreine zur Bestellung oder zum Ankäufe größerer Geschichtsbilder zu vereinigen und ihrer Tätigkeit dadurch einen neuen Aufschwung zu geben. Zur Verwirklichung dieses Gedankens verband er sich mit dem hervorragenden Kunstgelehrten Pros. Dr. Friedrich Eggers in Berlin, und beide erließen 1853 im „Deutschen Kunst- dlatt" einen Aufruf an die Vorstände der Kunstvrreine ,n Deutschland, worin sie den oben kurz dargeleaten Gedanken des weiteren erläuterten. Hingewiesen wird auf die stets steigenden Schwierigkeiten, für die Kunstausstellungen größere Meister werke der Kunst, namentlich größere geschichtliche Bilder zu ge- Winnen. Privatkäufer, englische und amerikanisch« Spekulanten, Kunstbändler entziehen die bedeutenden Kunstwerke den Kunst ausstellungen. Die deutschen Kunstvereine sollten versuchen, auf dem geradesten Wege dem Vaterlande die Werke seiner großen und eolen Meister zu erhalten und sie den Mitgliedern zum Ge nüsse vorzuführen. Sollten wir der neuen Welt gerade die Perlen des deutschen KunstgeniuS überlassen, als ob sie europa- müde und heimatlos wären auf deutschem Boden?: Wie viel größer würde der Genuß unserer Mitglieder sein bei einem Ge- wälde, dessen Existenz sie haben mit Hervorrusen helfen! Wie erhebend wird es wirken, zu wissen, dah Mitglied eines Kunst- Vereins zu sein so viel bedeutet, al» in Kenntnis erhalten zu werden von vem Besten und Größte«, was unsere heutige Kunst in der Staffeleimalerei zu bieten vermag. Und dies letztere wird insofern um so sicherer der Fall sein, als bei der Bestellung der Spekulationsgeist waltet, der so leicht zu Miß- Kunstvereine kein griffen in den Stoffen verleitet. Urku . zu Am Schluß dieser geschichtlichen er des wie werden könnte." Infolge dieses Aufruf» , eine Anzahl Vertreter deutscher Kunstvereine in München ein „Aktien-Unternehmen" mit dem Zweck, jährlich ein „be deutendes Gemälde höherer Ordnung" zu erwer ben. das in den Ausstellungen aller beteiligten Vereine die Runde machen und darnach entweder einer zu begründenden deutschen Nationalaalerie einverleibt oder unter den Teilnehmern verlost werden sollte. Der Jahresbeitrag wurde aus 50 Taler festgesetzt. An die Spitze des Vereins wurden Schulrat Loos. Pros. Dr. Eggers und Graf Thun berufen. Heute stehen an der Spitze der Verbindung die Herren Dr. H. H. Meier-Bremen. Vorsitzender, Geh. Ober-Regierunasrat a. D. Dr. Max Jordan- Berlin und Kommerzienrat A. Molineus-Barmen. Die Verbin dung hat bisher 29 Hauptversammlungen abgehalten. InDres - den 1655 wurde beschlossen, in jeder Gcschchtsperiode nicht bloß ein Gemälde zu bestellen oder zu kaufen, sondern die Zahl dieser Kunstwerke von den vorhandenen Mitteln und den sonstigen Um ständen abhängig zu machen. Die Geschäftsperioden dauerten ursprüglich zwei Jahre, später drei, seit 1890 vier Jahre. Bis zum Herbst 1903 hat die Verbindung zum Ankauf von Bildern 630500 Mark verwendet. Sie zählt zur Zeit 143 Mitglieder mit 157 Anteilscheinen, die sich auf Deutschland, Oesterreich und die Schweiz verteilen. Alle angekauften Gemälde werden verlost, von ihrer Ueberweisuna an eine bestimmte Galerie wurde von vornherein abgesehen. Man muß der Verbindung für historische Kunst nachrühmen, daß sie den Begriff historische Kunst in einem so weiten Sinne auffatzt. dah wenigstens in der letzten Zeit auch ein modern empfindender Kunstfreund mit ihr gehen kann. „Demgemäß gehören." so heißt cs darüber in dem Bericht, „alle figürlichen Darstellungen, welche über das Alltägliche und Klein liche hinausraaen, in den Bereich unseres Interesses. Da ein Kunstwerk an Wert nur gewinnen kann, wenn es nicht bloß das Buge, sondern auch Geist und Herz befriedigt, so hat die Ver bindung meist Gemälde von bedeutendem Geholt zu erwerben esucht. Aber das für uns entscheidende Merkmal soll nicht im -egenstand als solchem, sondern in der Auffassung liegen. Auch das geschichtliche Bild erhält seinen Wert erst durch die künst lerische Bewältigung des Stoffes, nicht aber durch seine Eigen schaft als Illustration eines chronikalischen Vorgangs." Tos Verzeichnis der 84 Gemälde, die die Verbindung bisher erworben bat, ist der beste Rechenschaftsbericht. Es enthält eine stattliche Zahl von bedeutenden Werken von dauerndem Werte, u. a. Kaiser Rudolfs letzter Ritt nach Speyer von Moritz v. Schwind, Zu sammenkunft Friedrichs II. und Josephs II. zu Neiße von Adolf Menzel, das Gastmahl der Generale Wallensteins von Julius Scholtz, Anna Stegen, die Heldin von Lüneburg von Ludwig Herterich, Einsegnung der Freiwilligen 1813 von Arthur Kamps. Erstürmung von Bazeilles von Ludwig Putz, Noahs Wein schänke von Adolf Oberländer. Adam und Eva von Max Pietsch mann. Lustiges Bolk sFauuentanz) von Peter Janssen, Trauernde Familie von Fritz Mackensen, Der Schweinehirt und die Prin zessin von Angelo Jank, Ländliche Szene von Julius Erter, Musik von Ernst Oppler. — Endlich ist zu bemerken, daß die Verbindung neben ausoesührten Oeloemälden. sowie malerisch wertvollen Skizzen und Entwürfen in neuerer Zeit auch die graphische Kunst herangezogen hat, weil sich in ihren Originalwerken die schöpferische Phantasie des Geistes unserer Zeit charakteristisch offenbart. So lmt zunächst Mox Klinger den Auftrag erhalten, kür die Verbindung den zweiten Teil des Radierwerkes Ävm Tobe s12 Blatt im ganzen) auSzuführen; die Mitglieder der GcschäftSperiode 1897 bis 1900 erbalten je eine» Abdruck sämtlicher Blätter. Ferner hat die 29. Hauptversamm- lung in Düsseldorf 1902 für graphische Arbeiten zum Jahre 1904 eine größere Summe bcrcitgestellt. — Man kann der „Bcrbin- buna für historische Kunst" zu ihrer Jubelfeier nichts besseres wünschen, als daß sie in der gleich erfolgreichen Weise wie bisher weiter wirken möge. Der aufrichtigen Sympathien aller Kunst freunde darf sie sich im voraus versichert hasten. f* Deutsche Kunstgcwerbe-Ausstellung Dres den 1906. In ber Sitzung des Dresdner Kunstgewerbevereins am 26. April wurde das Programm der dritten Deutsche» Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906 mitgcteilt und all seitig mit Beifall begrüßt.
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