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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040505027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904050502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904050502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-05
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«trik« Blatt wird den Leiern von Dresden Md Umgebung am Tage vorher bereit« atS Abend-Ausgabe zugestellt, während es die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgedUhr: vierteil»»»»» NU »re»»«« b«> »d,N« «aatniaUährPntraaün, »«r» unierr Voten »»">»« und ««»»». a» v.ft»M<Äi,«-i»aüti!>. «mnu». iaad mit «Zvreaxndtm Zui»t«e. tta»»rns «Ln Artikel u. Ortainal- ni« üeutlii Mm lpu« Sm Iz n«>i««anaa»e<>Hresd.Na»r.''1 iueilun«» »ur icher „M,. SNuLmlaUche Honorar- «aivrii»« dleitea unbenivichliei: «mvnNuiate Ranulkrivli werden vitt auidewadrt. kelearamm-Adreii«! «»«rlcht»» » ,»» «« Uevlag von Ktepsch K Uetrhordt Anreizen-tanf. Annahme von Ankündiaunaen di« nachinittaa« s Ul>r Tonn- und Seieilaa« nur ManenliMe s» von N dis '/,l udr Die i ivnlüac Ärund- «>Ie «ca. s Sildeni so Pi,.. An- kündiaunaen »»> der PewaNcite Zeile rs Pia.; die 2ivaliiae Zeile luifLeri- leite so Pia., ai« Sinaciaudt Zeile 80 Pia Än Rümmer» „an, L»»n- u»d Meiert«,e« > ivalnae Grundjcile so Via.. a»i Vriuaiiciie -x> Pia. L ivaliiac Zeile aui Tcilieitc und al« iLmaeiandi so Pia. Auswäriiae Aui. trage »iir acaen BoranSdeindlung. tüeleadlliner merdeu >nit to Pig. bcrcltniet. NernlvrechaiiiLlutz: «mt 1 Ar. U und Sir. H0l>a. Dperclen xr. plsuenscttestr. 20 ^uf?üZe allen DAv 1 Lltziaaal' Russisch-japanischer Krieg. Neueste Drahtberichte. L>oi»aci,richten, OberkiiegSacrichtSrat De. Mücke l. Evangel. I Lttte» ^ 1 <t«d 4 8-ilIrI. Bund, Spar-und Bauoerein. JuleS Claietie über den Wiener Walzer. I -4-0NlIk» drlllz, «D» Vt lll Der russisch-japanische Krieg. Der Sieg der Japaner am Jaluflusse wird jetzt auch von amtlicher russischer Seite zugeftandcn. Ein Telegramm Kurs- patkins an den Kaiser lautet: Infolge Unterbrechung der tele- graphische» Verbindung habe ich keine Berichte dom General Daffnlttsch. I, der Stacht vom 1. aus den 3. Mai machte» die Japaner mit überlegener Artillerie von Föngwhangtschöng aus eine» Jroatangriff auf den linken russiichen Flügel und um »> «gelte» ihn. Es kam zu einem heftigen Kampfe, an dem das 2L und das 12. Schützen-Regimeut teilnahmrn, die sich hartnäckig verteidigten. Die russischen Truppen ginge» dann zum Angriff über und brachten den Japaner» schwere Verluste bei: sie konnten aber, da sie an Zahl geringer waren, ihre Stellung«» nicht behaupten und zogen sich zurück, wobei sie einige Geschütze in den Hände« des Feindes lieben. Der große Verlust an Mannschaften und Pferde« machte «S unmöglich, die Geschütze vom Kampfplätze «itzuaehmen. Die Berfchlutzteilc wurden aus de» Geschützen drrausgenommeo. Die Abteilung zog sich nach Shnhaantschen zu- rück. General Saffulitsch verfügte am Tage der Schlacht insge- sanft über 5 Regimenter und 5 Batterien. Bon diesen nahmen ei» Regiment und zwei Batterien, die sich bei Schabedsa befanden, am Kämpfe «icht teil, denn die Japaner unternahmen von dieser Seite keine« Angriff. Die Verluste sind noch nicht scstgestellt, müssen aber bei der Heftigkeit des Kampfes sehr bedeutend sein. Ein zweites Telegramm des Generaladiutanten Kuropatkin meldet: Nach den Berichten des Generals Saffulitsch vom 3. o. M. fand der Kampf bei Tiurentschen am 1. Mai unter folgenden Um ständen statt: An dem Kampfe nahmen teil das 12. und 22. Re giment, sowie die 2. und 3. Batterie der 6. Artilleriebrigade. Der Kampf begann mit einer heftigen Beschießung des russischen rechten Flügels durch eine Batterie mit BelagerungAgeschützen von Jvidschu und durch Feldbatterien aus den Inseln. Nach einer kurzen Pause wurde das Feuer mit außerordentlicher Stärke gegen den russisch«« linken Flügel der Hauptstellung bei Tiurentschen und gegen die Stellung bei Potetynza erneuert. Es begann ein Ge- wehrscusr.. Die Japaner rückten durch den Fluß Äiho zum An griff vor. Di« Lage der Verteidiger der DtelluNtzen, besonders vmaftaen bei Potetynza, die von der Front und den Flügeln aus beschossen wurden, wurde immer schwieriger gegen die russische Battörie: bei Potetynza waren 30 Geschütze ansgefahren. Die russische Batterie richtete, nachdem sie die feindliche Gebirgs- batterie zum Schweigen gebracht hatte, das Feuer auf die In fanterie und Hatte wenig Verluste, bis sie gezwungen wurde, eine neue Stellung einzunehmen. Infolge des Abzugs der russischen Infanterie vom User machten die Japaner, die durch das Feuer der Gegner stark gelitten hatten, ununterbrochen Angriffe mit immer neuen Truppen, entschlossen sich aber nicht, zum Bajonett kampf überzugehen. Bei den Flußübergänge» bildete sich gleichsam ein Wall von gefallenen Japanern. Gleichzeitig mit dem Angriff auf Potetynza wurde auch ein solcher aus den russischen linken Flügel bei Tiurentschen unternommen. Hierbei mußten die russi schen unteren Schanzen, die durch ein Frontscuer die japani schen Batterien beschossen, verlassen werben. Die russiichen Reserven ermöglichten durch wiederholtes Eingreifen in die vorderen Reihen ein längeres Standhalten. Die Hauptreserve koNche aber der großen Entfernung wegen nicht rechtzeitig Unterstützung leisten. Die russischen Truppen vertauschten dann die Hauptstellung mit einer neuen in ihrem Rücken gelegenen, wo bei sie ein starke« Feuer der Japaner auszuhalteu hatten. Ter Feind entschloß sich nicht, die Höhen zu verlassen und begann unter dem Feuer der russischen Batterien und Maschinengewehre sich zu verschanzen. Der Feind eröffnet« hierauf ein starkes Artilleriefeuer auf die neue Stellung der Rüsten und begann den linken Flügel m der Richtung auf Tschingou zu umgeben. Auf Laefangöu wurden von der Hauptreserve zwei Bataillone d>.s 1. Regiments und die 3. Batterie der 3. Artilleriebrigade vor geschoben. Diese nahmen Stellungen ein, die sie nötigten, nach zwei Fronten hin zu feuern, ermöglichten cS aber dadurch den ersten Reihen, die stark gelitten hatten, sowie den Verwundeten, sich zurückzuziehen. Ein Bataillon des 11. Regiments, welches von dem Gegner auf beiden Seiten umgangen worden war, ging, soweit sich dies bei dem mangelhaften Landkartenmaterial er- mehrmals, um durchzubrechen, unter Musik zum Bajonettkampf; kennen läßt, ebenfalls musterhaft. Die japanische Jnsanterie über: di^ Japaner hielten dem Bajonettkampfe nicht stand und ^ ging, nachdem sie den Ja'u aus einer Pontonbrücke überschritten entliehe mit chatte, in der überaus breiten F flohen. Dem Regiment voran schritt dein Kreuz in der Hand, obgleich er durch zwei Kugeln verwundet Baj ' der Rcgimentsge ... irch zwei Kugeln worden war. Nur der Baiouettkampf ermöglichte es dem 11. Regiment, durchzubrechen, bevor ein Bataillon des 10. Regiments einaetroffen war: unter dem Schuhe desselben zogen sich alle Truppenteile zurück. Die Verluste des 11. und 12. Regiments sind sehr groß und bis jetzt noch nicht genau scstgestellt. Vom 11. Regiment sind ge fallen der Regimentskommandeur Oberst Laming und zwei Bataillonskommandeure, die Oberstleutnants Domcti und Ra- jcwski. Vom 12. Regiment sind 9 Kompagniechefs verwundet. Die zweite und dritte Batterie der 6. Brigade konnten, da sie einen großen Teil der Pferde und Mannschaften eingebüßt hatten, die Geschütze nicht mitnehmen und ließen sie auf dem Kampf platz zurück, nachdem sie sie unbrauchbar gemacht hatten. Aus demselben Grunde konnten 6 Geschütze der dritten Batterie der dritten Brigade und 8 Maschinengewehre, die ebenfalls un brauchbar gemacht waren, nicht vom Kampfplätze mitgenommen Die Verwundeten wurden mit großen Schwierigkeiten von ge dungenen chinesischen Kulis auf Karren nach Föngwangtscheng gebracht, die Mehrzahl jedoch ging, von Kameraden gestützt, zu Fuß und gelangte im Verlaufe von 24 Stunden nach Föng wangtscheng. General Saffulitsch bezeugt, daß die Truppen trotz der großen Verluste nicht mutlos geworden und bereit sind, weiter zu kämpfen. Die Verluste der Japaner sind sehr schwer. — Bei den Ueoergängen am Aiho und auf der Höhe, wo zwei Bataillone des 11. Regiments standen, lagen nach den Aus sagen der Teilnehmer am Kampfe nicht weniger als 3000 bis 4000 Leichen. Die letzte, bereits in einem Teile der Auflage des gestrigen Blattes mttaeteilte Meldung des Oberbefehlshabers der ersten japanischen Armee, die den Jalu-Uebergang erzwungen hat, des Generals Kuroki, lautet: Der Feind leistete, als wir ihn am Nachmittag des 1. Mai verfolgten, heftigen Widerstand und erhöhte die Zahl unserer Toten und Verwundeten um 300 Mann. Der Feind focht bis zuletzt tapfer: schließlich ergaben sich zwei Kompagnien der russischen Artillerie, die bereit? den grögten Teil ihrer Leute und Pferde verloren hatten, und hißtest die Weiße Gefangen genommene Offiziere behaupten. der i KaschtalinSki, der das 11. und iivlsionsgenera 7 s -Ne . gefallen. Ebenso seien viele andere hohe Offiziere getötet oder verwundet. Viele russische Flüchtlinge kehrten darauf um 12. Infanterie-Regiment und ein Artillerie-Bataillon befehligte, sei ------ ..... . . ... und ergaben sich: die lGe amtzahl der Gefangenen 30 Offiziere und 300 Unteroffiziere und Gemeine. Der beträgt ein Reuterschen Bureau wird aus Tokio berichtet: Tausende von Leuten füllen die Straßen und feiern den am Jalu errungenen Sieg. Die Hälfte der Teilnehmer besteht aus Frauen. 12 verschiedene Umzüge waren veranstaltet worden, sie vereinigten sich aber in der Folge. Ein anderer Zug war aus schließlich aus Studenten gebildet. Die Straßen sind voll von Menschen. Die ganze Stadt ist mit Fahnen und Laternen geschmückt. L laufe der modernen Kriegführung' Gebrauch' gemacht und damit den Beweis erbracht, daß sie als aelehrige Schmer ihrer deutschen Lehrmeister den Geist der Taktik und Strategie richtig erfaßt und in geistvoller und energischer Weise zur Anwendung gebracht haben. Nichts wurde von der japanischen Heeresleitung ver säumt, um den Erfolg der immerhin schwierigen Operation eines Flußüberganges im Angesicht eines gut organisierten, wohl be wafsiieten und entschlossenen Gegners zu sichern. Reiches Brücken .chn hatte, m der überaus breiten Front von vier englischen Meile» i7Vs Kilometer) vor, wodurch die Umfassung der russische» Position schon angedcutet war. Das ciltakierende japanische Fußvolk durchwatete dann den Jhofluß, griff somit aus einer Richtung an, aus der die Russen den Feind nicht erwarteten, um faßte die russische linke Flanke und rollte damit die ganz: Stellung des Verteidigers des Plateaus von Kinlienticheng aui. Das Verhalten der Russen hat dagegen kaum Anspruch auf Lrb. Wenn ihr Widerstand ernst sein sollte, so kann der russischen Heeresleitung der Vorwurf nicht erspart werden, daß sie fast alles versäumt hat. was geeignet war. den Erfolg an die russische» Fahnen zu fesseln. Es waren keine schwere» Geschütze vor handen, und die leichten Gebirgskanoileii der Schützen-Divisionen waren nicht im stände, den Kamps mit den weittragenden n»d wirksame Geschosse Ichleudernden 18 Zentimeter-Geschützen der Javaner auszunchinen. Infolgedessen wurden die russischen Ge ichütze. insbewndere an de» erste» Tagen, wo das Ringe» lediglich nur Artillerieknmpf war. stets zur Einstellung des Feuers gezwun gen. Dninit war die Entscheidung eigentlich schon geialleu. und die javanische Infanterie hatte am Sonntag mit ihrem Sturm angriff aus die Front und die linke Flanke der Russen lediglich nur noch den Erfolg einzuheinnen, den die japanische Artillerie für sie vorbereitet hatte. Noch eine ganze Reibe von llnterlassunaen kann man der russischen Heeresleitung znm Vorwurf machen. Wo bleiben die rubmrcrchkn Traditionen der Kronstädler Mineuschule. wenn nicht daran gedacht wurde, die Jalumündung durch Minen zu sperren, nur die Einfahrt der japansichen Flottille zu Verbinder» und Branderschifse zur Zerstörung der javanischen Poutoubrückeu abzulnffen? Warum endlich wurden die Zugänge zu der russischen Position bei Ktulientlchcng nicht durch Verhaue und Landtorpedos gesperrt? Tie ruisiiche Armee in Europa hat den Ruf großer Tapferkeit, Ausdauer und überhaupt aller militärischen Tugenden. Die sibirischen Truppen sind aber, wie es scheint, minderwertig, was nicht wn-dcr nehmen darf, wenn man bedenkt, daß sie sich aus den Kolonisten rekrutiere», die ja zum Teile aus sogenannten .Verschickten" und begnadigten Sträflingen bestehen. Im Petersburger Kriegsministerlum ist man durch die sogenannte Wesigreuze hypnotisiert und träumt immer von einer Bedrohung Rußlands durch die benachbarten Reiche. Der Bestand der euro päischen Kvrps und Divisionen wurde daher ängstlich gehütet, und da die urwrirnglich in Ouasien befindlichen neun Schützenbrigaden^. deren Regimenter je zwei Bataillone zählten, nicht ausreichteu, so hak man oie Zahl der Bataillone auf vier erhöht und gleichzeitig die Brigade» in Divisionen umgcwaudclt, das heißt, den Etat verdoppelt. Für diele Nensormatimrcu waren wohl Rekruten, ober keine EadreS vorhanden, und man suchte diesem Mangel dadurch abzuhelsen, daß jede europäische Liinendivision etwa eine Kompag nie nach Osiasien entsandte, welche den Rahme» für die in H überstürzter Eile gebildete» neuen Truppen lieserte. Der Ausbjjli der Truppe fängt bei der Kompagnie au. Schon in dlsscr Unterabteilung müssen Führer und Mannschaften sich gegenseitig gründlich kennen, achten und schätzen und Ver trauen zu einander gewinnen, wenn der Soldat seine schwere Pflicht erfüllen, freudig in den Kampf geben und sein Leben opfern soll. Was kann eine Truppe wert sein, in welcher sich Führer und Mannschaften erst seit wenigen Wochen kennen und sich daher fremd sind? Dies ist die Grundursache der Minder- Wertigkeit der sibirischen Truppen und somit auch der Erschütte rung, die das russische Prestige in Ostasien erlitten hat. Bei Port Arthur haben die Kämpfe aufs neue be gonnen. Die hierüber vorliegenden russischen Meldungen lauten: Aus Port Arthur wird unter dem 3. d. M. nach Petersburg ae- meldet: Um 1 Uhr nachts wurden 5 japanische Torpedoboote be merkt. Gegen sie wurde sofort von den Batterien und den Kriegsschiffen „Giljak". „Grcmjaschlschi" und „Otwaschni" das Feuer eröffnet. Die Torpedoboote wurden gezwungen, auf die hohe See zurückzugehcn. Dann bemerkte man am Horizont ja panische Schiffe, die von Süden kamen. An der Spitze fuhr ein Sperrschiff gegen den Hafcneingang. Es wurde um 1 Uhr 20 Min. in den Grund gebohrt. Um 1 Uhr 45 Min. gingen noch 2 Spcrrschiffe vor. Auch diese wurden in den Grund aebohrt. Um 2 Uhr 25 Min. näherten sich nochmals 4 Spcrrschiffe. von denen drei durch russische Minen in die Lust gesprengt wurden. Ter „Askold" nahm an dem Kampfe teil. Um 2 Uhr 40 Min. Knust und Wincnschnft. 's* Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Hof theater. Im Schauspielhanse wird Sonntag, den 8. Mai. neu einstndlert .Epidemisch", Schwank in 4 Akten von Dr. I. B. v- Schweitzer, gegeben. Die Best Romberg: Herr Deitmer; Minna: Fri. Laue: von Stumvitz: Herr Bauer: Kuno; Herr Rens " " " ^ : Gö " einstildiertE v 1 d e in t l ch . ^ . .. sepung ist die folgende: Diacono: Erna: Fri. . . , " >ä: Alired: Herr Gebühr: Stumm: Frau Blcibtrcn: Gorlitzcr: Herr Gnnz: Rebbock: Herr P. Nenmann: Schulz: Frau Flrle: Anna: Fri. Schendlrr. s* Die Nachrichten über LenbachS Befinden kanten immer ungünstiger. Wie vom gestrigen Tage aü» Müuchen ge- v. Leiibach die Nacht z»»i Dienstag Er ist lehr matt, zeitweilig besteht Be weiset wird, hat . . sehr schlecht verbracht. Er ist lehr matt, zi nvmmenheit. Danach scheint wenig Aussicht auf eine Herstellung dr? greisen Künstlers zu sein. 's* Das Siiaßbnraer Denkmal des gingen Goethe lind der KlerikvltSm ws. DaS Organ des früheren ReichstagSabg. Heuß vergießt bittcie Zaren darüber, daß dem jungen. Goethe in traßburg ein Denkmal.arsetzt wurde. „Dieser ganze literarische dd« in.igen^Goethe mieden Gedanken versallr», es ii» Punkte des .Poussiere,«" und jnN,kj»a auf dos Flattern von riuci» Studium zito- andemi Workhe nachznmacheu. stürzt sich der.Effäisische 'lolkSbote" i» geistige Unkosten und hält seinrm Publikum vor .. zge, M neu ausgestellten Standbild« ihr Gewissen - Nualität. in neuesten einrichtcn wurde!' - Die Straßburger zu eleganten Prvmengdcff'nr an Stelle Jnug-Gocthc- viel lieber den Bi ltnrdinch u. modern, ^Loyola. ^ude Rlligsi std NtaP P jie über den Wiener Walzer. MLX Msw-'ltz cuilletons, die in exquisltliterarischer und ' innerungcn des Autors reizvoll mannia- faltiger Art unter dem Titel „Da Via L kari«" im ,,Temps" die Tagesereignisse behandeln, spricht diesmal Julcs Claret ic über den Wiener Walzer. Ein Absatz über den Krieg im fernen Osten geht voran, und dann schreibt der Direktor des THSLtrc Franyais anläßlich der Erstaufführung de' „Fledermaus" in Paris über den Wiener Walzer: „Es ist eine merkwürdige Tatsache, daß sich mir alle Er Praters sah ich hübsche Wienerinnen walzen nach Straußschen Weisen, und die Kapellen der schonen Regimenter in weihen Röcken überschütteten die österreichische Hauptstadt knit ihren fröhlichen uns wie siegreich klingenden Tarten. Und nach einer Walzerarie marschierten auch die italienischen Soldaten, die ich kurz darauf Ferrara verlassen sah, um entschlossen an die Grenze zu gehen, und die Bersnglieri gingen in den Kumpf, während die Militärmusikcn den Raseuwalzcr spielten. Olivier Metra spielte ihnen das Wiegenlied ihres Todes, Metra, der Rivale von Strauß! Und dicier Cbok der beiden Armeen war wie ein phantastischer Ziffaiiimcnstoß, wie ein Anfeinanderpralleu der beiden Walzer. Es wird mir scheinen, ich sei wieder in Wien, wenn der Vorhang im „Variete" aufgeht über der „Fledermaus" von Strauß, dem köstlichen „Neveillon" von Meilhac und Halevy, ins Wienerische übersetzt. Ich werde den herrlichen Prater Wieder sehen, der Gc'rard de Nerval so teuer war, und den man für immer entstellt heit, ndcm man ihn zur Errichtung einer Welt ausstellung amputierte. Die Walzer von einst, die österreichischen Walzer, vereint mit den Polkas Fahrbachs, werden die Erinne rungen der alten Pariser verjüngen, jener Pariser, die verliebt sind in dieses Wien — heute ist es so feierlich prächtig und imposant — daS so verfübrerffch war, als eS noch einem hübschen, blonden Mädchen ähnlich sah, dem ein Lächeln zwischen einem Bicrkrügel und einem Stückchen Käse zu seinem Glücke genügte. Die „Schöne Wienerin", das war der Walzer von Strauß. Haben Sie eS beobachtet, daß die Walzer einstens zart und fröhlich zugleich waren? Sie sind heute langsam, melancho. lisch und wie ermüdet. Sie haben die morbide Anmut, die schmachtende Grazie der Neuropathen. Sie sind durchdringend und umkolen unsere Traurigkeit, diese Walzer von Berger, von wuna yervor. vielen Maliern, mauve Walzern Schluchzen. Es scheint, Empfindlichkeiten und alle Deprct, von Margis. Man kann von ihnen sagen, was Marcel Prevost von dem österreichischen Walzer sagte: „Jeder Walzer von Strauß hat eine Franenscel e." Aber diese französischen Walzer, die ich in ..^utro ckanxor" von Tonnay spielen ließ, rnien, ich weiß nicht welchen Zustand der Seelen- rührnng oder richtiger der Seelenbetrübuna hervor. Jn^ diesen blauen Walzern, weißen Walzern, rosa Wall« steckt immer gleichsam ein heimliches Schlu wenn man sie hört, daß olle unsere Empsindl . unsere Empfindsamkeiten sich in eine Art traurigen Betrachtcns verschmelzen und daß wir an einem llferrande nervös und über müdet einer Abfahrt, einer Einschiffung beiwohnen — nicht nach Cythera, sondern nach dun Lethe unserer dahingestorbenen Träume. Verliebt — sie sind es gewiß —. aber nur, wie die „toten Bräute" der deutschen Sagen, deren Blässe und Anmut sie haben. Der Walzer von Strauß war bezaubernder in seinen Ver schlingungen, und der Walzer von Metra, der zu Zeiten Arsen Houstaves nnd des zweiten Kaiserreichs so viele Kopse verdrehte, besaß Anziehungen, die jetzt vielleicht entschwunden sind, die aber hinreißend erschienen. Walzt man noch nach dem Walzer ans dem „Faust" von Gounod, diesem Walzer, der so viele Herzen verwirrte? Es wird mir süß sein, mit der „Fledermaus" die Walzer des großen Walzermeisters wiederzuhören, nnd auf dem Boulevard Montmartre, beim Austritte ans dem Theater des Mr. Samuel, werde ich mich wieder zu finden glauben am Ufer des Stromes, dort unten, wie damals, wen» aus dein Hinter gründe der ibncipe oder aus dem blumcnersülltcn Garte« die Walzer von Strauß in die Lust stiegen zum slernenbrsäete« Himmel, der noch blauer ivar als die blaue Donau. llebrigcns ist Paris in diesem Punkte wienerisch geworden, wie es englisch geworden ist in vielen anderen. Die Boulevards haben ihre Kapellen, wie der Prater seine Orchester hatte. Durch die großen, offenen Bogenfenster der Bierhallen, die immer mehr die Cafss verdrängen, hört man im Vorübcrgehen die Geigen bogenstriche der Zigeuner. Musikanten mit gestickten Westen bringen zu uns das Echo von Budapest, und an diesen Abenden im werdenden Frühling verleiht das fremdländische Lied unserem Paris den Reiz einer Burschcnschenke, die Poesie einer Jievlerei. die nicht ohne Anmut ist.
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