02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040821025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904082102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904082102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-21
- Monat1904-08
- Jahr1904
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Diese- Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Abend-Ausgabe zugestellt, während es die Post.Abonnenten am Morgen m eurer Gesamtausgabe erhalten. Lerugrgeblldr: «>»tt,>i«I>ri«ck«a» rn»»- b«s ttialick iwrimaltarr 8ulraauna durch unler« »«are» ,,»«»»« und «»«,»»». Ln Lonn- und Moataaen nur einmal) »VN.»0>< durchau«wüniae»a«. m>M»«!lre » VN de» » VN »o «' Bei «inmall,er üuiiellun» durch di« Pv»»BN. «LtneBrliellaeldi. tm>u». land «U «uiwrrcheudem 3uiltiia,e. pl achdruck aller «rtilel». Oriainal- Mittetluu,«» nur mit deutlicher O»«U»»«»«abe<.Dre«d.Nachr.') »ulliill,. »iachtraaltch« Soriorar- «»«»rück« dletben miberücklichliat: «verlauat« Vianulkrivi« werde» «ickt ausdewadrl. »«Iiiramm-Ndress«: »«»,»»««» »»««de«. HegvLrnSeL 1858 Verlag von Kiepfri, Ld Relriiardt. Innigen »caris. «Niiadme von Antülidia»»»«» bis nachmliiaad » Ulir LoiN, »>id '.leieiiaad mir Manen,nake « von II bis '/»I Mir Die itpaliiaeArrmk »eile «ca. s Silbe») L> Pt-., Än kündiaunaen au« derPrivaiieite Zelte is Pia : ine 2ivaili,eZeile ansLcri- iei!« so Bia. al« Emaeiano! Zci!- ac, Pia An dtuulmern nach Eoim- und a«t»rta,e» Nvalnae Grund,eile so Big, aui Privaltetlk «0 P,a„ Livaliiae LeNe aus Lerliette uud all ömaeiaudt so Bia. Äulwariiae N»i> traae nur acaeu Bvraudiu«adluua. Bclerdiüiter weiden uu! I» Psa> derechnel. Nernivrechauichlutz: «»t I «r. U uud Nr. LUVT. I<üknLckepfL-5ükne ^r. plsuenscliegtr. 20 Der rufstsch-japanische Krieg. Der Staatssekretär tza>> in Washington erhielt ein Telegramm mit der Mitteilung, daß ein nickt naher bezrlchneteS Schiff, welches ln den Haren non Tschisu einlanfen wollte, von 7 japa - «tsche» Torpedobootzerstörern abgcsangen wor den sei. Aus Liaujang wird gemeldet: Es verlautet, die russischen Amte hätten auf der Adrei>e Kurovatkinö ans dem sumpfigen Liaujang bestanden, weil in der nächsten Umgebung des Oberbefehlshabers Malaria fälle vvrkamen. Daraufhin habe sich Kuropa tkin zur Abreise nach Mulden entschlossen. lTehr wahr scheinlich klingt dteic Meldung nick,). Nach einer Prtvaimelvung ans Kronstadt wird Großfürst Kv rill an Bord des AdmiralsschisfeS .Fürst Suworvw" de» Kommandanten der Ostseeflotte begleiten. Die nenefte» Meldungen lauten: London. Der .Tail» Telegraph" meldet aus Schanghai dom 18. d. M.: Nach eingegangenen Belichte» wirb der Ver lust der Russen in Port Arthur seit dem Beginn der Belagerung aus 10000 Tote und Verwundete geschäht. London. Wie dem „Daily Telegraph" ans Tokio gemeldet wud, retteten die Russen die Besatzung ves am 18. v. M. vor Port Arthur gesunkenen russischen Kanonenbootes Petersburg. Ter K a »s c r richtete an den G e n e r a l wtö> sei folgendes TelcAramm: In meinem und ganz Rußlands Namen beauftrage ich Tic. die Gornlioiilruppcn, Seeleute und Einwohner von Port Arthur zu den Erfolgen an den Kämpfen vom 26., 27. und 28. Juli zu beglückwünschen. Ich bin scsi überzeugt von ihrer vollen Bercitschait, den Kriegs rühm unserer Waffen durch ihre unbegrenzte Tapferkeit aufrecht zu erhalten. Ich spreche allen heißesten Dank aus. Der Allerhöchste segne ihren aufopfernden Heldenmut und behüte die Veste Port Arthur vor den Anschlägen des Feindes. Nikolaus. Petersburg. (Meldung der ,.R»st. Telegr.-Agentur.) Aus Port Arthur Kommende erzählen, die Festung lei bis zu ihrer am 13- d. M. erfolgte» Abreite täglich von der Lnndieite aus beschossen worden. Einzelne Gebäude seien beschädigt und die Zahl der Vrrwnndetrn betrage gegen 2>o0 So leien viele öffentliche Gebäude zu Lazaretten einaerichter w»rdeu. An Medi kamenten und Verbandszeug iei kein Mangel. Kcankbeiten kämen fast ckar nicht vor. Viele Verwundete verlassen lo bald, wie irgend möglich, die Holvitäier und kebren zur Front zurück. Am 17 d. M belekten die Russen wiederum den Davi»d»icha»-Paß und drängten die Japaner nach Tiianlicha» zurück. Nunmehr ist lcstacstellt. daß die japanischen Strcilkräste in diele», äußerste» Bezirk nickt über 2000 Mann betragen, lieber die Lage an der übrige» Front fehlen Nachrichten Seit vier Tagen fällt Regen, was zweifel los entscheidende Operationen aus beiden Seiten verhindert. Petersburg. Ei» kaiserlicher Erlaß befiehlt die Ein berufung der Neservisten crus I 7 K reisen der Gou vernements Poltawa, Kursk. Samara. Saratow. Astrachan, llsa, SimbirSk. Kurland. Petersburg, Nowgorod, Perm. Pskow. Liv land. Esthland. Arckangel »nd Smolensk. Außerdem weiden be stimmte Kategorien von Reseivisten eiiibenrsen aus ie 2 Kreisen der Gouvernements Poltawa. Charkow. Podolien, Tschcrniqow. a»S 7 Kreisen der Gouvernements Twer und NiichegorvV. Ferner wird die Einberusrrng sämtlicher Reserveoffi ziere im ganzen Reich besohlen. London. Die Schrffseigentiimer von Liverpool fordern in ihrem Beschlüsse vom 10. d Ai. die englische Regierung zu sofortigen Schritten zum S> ck n st e der englischen Flotte aus. da durch das ruilnche Vorgehen eine Unsicherheit lür die unter englischer Flagge fahrenden Schiffe entstanden ist, wodurch die Schiffahrt anderer Nationen einen Vorteil hätte. Neueste Drahtmeldnnqen vom 20 Auqust. Kiel. Prinz Heinrichvon Preußen begibt sich morgen abend, nachdem er sich vom Kaiser in Wilhclmsböhe ver abschiedet hat, nach Peterhoz, um Sc. Majestät als Pate bei der am 24. d. M. statlsrndcnden Taufe, des jüngst geborenen Großfürst-Thronfolgers zu vertreten. In der Begleitung des Prinzen aus der Reise nach Rußland werden sich Oberhos, marschall Vizeadmiral Freiherr v. Seckcndorff uud du persön liche Adjutant, Leutnant v. Bülow, befinden. Hambur g. -Heute vormittag ist mit dem Dampfer „Silvia" ein Truppentransport in stärke von 86 Offizieren, 948 Mann und 205 Pferden nach Teutsch-Südwestafrika ab- gegangcn. Zur Verabschiedung hatte sich in Vertretung des kom mandierenden Generals Generalmajor v. d. Groben crngcsunden. .K ö l ir. sPriv.-Tel.) I» Venrath stürzte gestern an einem Neubau ein Gerüst ein und riß sämtliche darauf befind liche Arbeiter in die Tiefe. Drei Maurer erlitten sehr schwere Verlobungen, sodaß sie dem Hospital zugeführt werden mußten, die übrigen kamen mit leichten Verwundungen davon. Bochu m. sPriv.-Tcl.s ES hat sich eine Vereinigung selbst ständiger polnisch er Kau fl eilte mit dem Haupcsitze in rdoloerLpkkedv Lpparato kmil Mimiie ltsM.. ZL 2l». MI» Russ.-iapan. Krieg. Neueste Drahtberichte. Hofiiachrichten. Zur Tansermäßigungssrage. Eriiinerungstag der > FnuiltBl» HI WUs>» VßlkIkl. Artillerie. .Flora", GerichtSvcrvan»lniigen. Kunstausstellung. I ^L» OIlANfs I durch Herrn Gewerbe-Jnspcktions Assistent Nicolaus dienstlich vertreten. —* In einem hiesigen Barbiergeschäst starb gestern infolge Schlaganfalles Herr Rcchnungsrat Müller, Geh. Sekretär ini KriegsministerulN'. —* Im Juli gelangten 1025 Bürger zur Verpflich tung. Aus die einzelnen Vermsstände verteilen sie sich wte folgt: 12 ansässige und X, unanlässige Geiverbetrewende. 464 nnan sässige Oieiverbsgehilsen, 101 nrwnsäisige Arbeiter, 6 aniässi^c »nd 26 unaniässig« Handeltreibende, 5 beziehentlich S5 Staat-- beamte, 2 beziehentlich 128 Gemeindcbcamle, 9 unansässige Lehrer, 1 unarisässiger stiechtscmwolt, 6 »»ainaiiige Herzte. 94 iinansäifioe Prioatbeamre, 8 ansässige und 18 unairiässige Privaileute, a'w zusammen 28 beziehentlich 997 männliche Personen. Außerdem wurden 7 Bürgerinnen verpflichtet. —* Der für den Versand von Futtermitteln von Stationen der preußisch-hessischen StcralSdahnen »sw. nach den NotstandSbezirkeu in der Provinz Schlesien vom 1. August d. I. dis einschließlich 30. Juni I9t.«5 eingesuhrte A u 8 n a hm c t a r i f loird vom 20. August d. I. ab bis einschließlich 80. Juni 1905 auch für den Verkehr von den Stationen der preußisch-hessischen Staatsbahne», der Militär-Eisenbahn und der oldeichiirgiichen Staatseisenbahnen nach den ans deutschem Gebiete gelegenen Stationen der sächsischen Staatsb ahnen ausgedehnt. Auch für den Binnenverkehr ihrer vollspurigcn Linien, mit Aus nahme des Verkehrs nach den aus österreichischem Gebiete gelegenen Stationen, hat die sächsische Staatseisenbahn diesen Ausnahme- larif für den gleichen Zeitraum eingesührt. lieber die Fracht- berechnung und die Anwendungsbcdingungen geben die Gütcrab- fertignngsstcllen Auskunft. —* Die Handelskammer Dresden hat an das Königliche Ministerium des Innern folgende Eingabe gerichtet: „Vor etwa vier Wochen. Mitte Juli, mußte die Elb- schissahrt den Frachtvcrkehr völlig einstcllen, weil der Wasserstand auf 200 Zentimeter unter dem Nullpunkt am Pegel der Dresdner Augustusbrücke gesunken war. Diele Verkehrs einstellung dauert lettdem ununterbrochen an, und ihr Ende ist noch nicht abzusehen, da der Waffrrsrand bis 10. August weirer brS auf 223 Zentimeter gesunken ist. obwohl es inzwischen einige Male geregnet hatte und da das Erdreich jo ausgeirocknet r». daß, wie die letzten Strichregen bewiesen, nur ein vielleicht noch sehr lange ausbleibender starker Regen von langer Dauer den nunmehr erforderliche» Wasserwuchs von etwa 1» Meter bringe» kann. Auch nur annähernd solange ist die Elbdampsschiisami noch nie unterbrochen gewesen, außer im Winter, too aber jeder mann rin voraus mit langer Unterbrechung rechnen muß und sich darnach einricktct. Tabc, steht die Jahreszeit vor der Tür, wo sonst der stärkste Güterverkehr aiifder Elbe stattrirrdet. Es liegt also ein noch seiner Dauer und Wirkung noch niemals dageweie- ner Ausnahmezustand vor, der, wie das Folgende beweisen »löge, auch fiir weite Kvcise des Handels, des Gewerbes, der Industrie und des Verkehrs solche Schäden mit sich gebracht hat und von Tag zu Tag stärker nach sich zieht, die mit Recht als ein Not stand bezeichnet werden können. Während der erste» beiden Wochen nahmen die Betroffenen diese Schäden meist ruhig bin ni der Erwartung, daß die Schiffahrt bald wieder aufgeben ivcrdc und weil sich eine Berzögerung^der Elbsendungcn auf kurze Zeit notfalls meist ertragen ließ. Seil aber der immer ungünstiger werdende Wasserstand die Hoffnung auf ein baldiges natürliches Ende dieses Zustands sehr minderte und seit die vergeblich ans Wasicrwuchs wartenden, immer größer werdenden Fracht- seiidiingcn zum Teil keinen werteren Autscbub mekr gestatteten, gelangten auch an »ns fast alltäglich zahlreiche immer dring lichere Gesuche bei der Verwaltung der König!. Staatseiseii- bcchneu um Abhilfe durch Einstellung besonders ermäßig- ter Eijenbahnsrachtsätze vorstellig zu Werder». Wir fanden diese Gcsirche nach eingehender Prüfung meist berechtigt und wurden daher am 28. Juli durch unseren Vertreter im E'ien- bahnrate und den Svndikirs der Kammer bei der .König!. Generaldirektion der sächsiichen Stcratseisenbakmen »nd unmirtel- bar daraus aut Anraten des Herrn Generaldirektors auch bci dem Königl. Finanzministerium mündlich durch eingehende Schildcrung des Notstandes und Begründung der erbetene» Ab- zählt. - — . die ihren Mitgliedern entsprechende Darlehen vermitteln >oll. Budapest. Aus Ungarn werden wieder zahlreiche Brände gemeldet: Nach Berichten aus Komora ist der Ort Madar z» zwei Dritteln rnedergebrannt. 260 Wohn häuser und etwa 4 00 Wirtschaftsgebäude, sowie große Vorräte Getreide sind vernichtet. Drei Personen sind in den Flammen um gekommen. In der Ortschast Guia sind 8000 Meterzentner Getreide verbrannt. In der Ortschaft Strazo ist abermals ein Feuer ausgebrochcn, dem zwei Menschenleben zum Opfer fielen. Eperjes. Aus dem sarascr Komitat werden zahlreiche Waldbrände gemeldet. Die meisten Brunnen sind versiegt. Die Ortschaft Lofalo steht in Flammen, ebenso seit drei Tagen Esseg in dem Poaanoveier Revier. Paris. Wie der „Figaro" aus Rom berichtet, hat der Pap st, als er über die Lage der französischen Katholiken sprach, erklärt, kein Programm sei das Leos XIII. Die Katholiken dürste» nicht dje Republik bekämpfen, sondern müßten für sie eintrelcn. Sie wurden jo. indem sie sich auf konstitutionellen Boden stellen, ihren Anteil an der Frechen erhalten. London. Die A m er i k a - L in»e ermäßigte die Fahr preise von Newyork nach Southampton entsprechend den E» Mäßigungen der White Star-Linie. Eine Herabsetzung kundigi auch vie Leyland-Linie für die Fahrpreise von Boston cm. St. Louis. Während eines ZyNons wurden 2 Per sonen getötet und 50 in der Nähe von St. Louis von durch die Luit gcsivirbellcn Gegenständen verwundet. Das Gelände der Aus stellung wurde nicht davon berührt. — In Globc lArrzona) ging ein Wolkenbrnch nieder, wobei 7 Personen ertranken. OertlicheS und Tächfischeö. Dresden. 20. August. —* Se. Majestät der König hat Fräulein Gertrud Lampcrt in Dresden und Fräulein Elüabcth Nackc in Obcrpoyritz ans Anlaß einer. Aufmerksamkeit, die die Damen dem Monarchen an seinem Geburtslage erwiesen haben, goldene Broschen über reichen lassen. ^ —* Die Prinzessin von Wales, die seit kurzem in Dresden im Savoh-Hotel weilt, besuchte von hier aus Meißen »nd besichtigte die Königliche Porzellair-Manusaktur, die Albrechts- burg und den Dom. Morgen wird die Prinzessin Dresden ver lasse,» und sich zm» Besuche der Grohherzogin-Witwe von Mccklenburg-Strelitz nach dem KMschlosse in Hosierwitz begeben. —Hel» StaatSminmrr v. Metzsch und die zur Zeit voll zählig versammelte Familie v. Mctz'ch wird morgen den alten HerrschaslSsitz Friesen bei Neichcnbach wieder verlassen und nach Dresden uirnckreiien. —* Tie Frau Erbgräfii» Fugger-Babenhausen mit Familie aus Wien ist hier kingctrosfcn und im „Europäischen Hof" crhgestiegen. —* Der Vorstand der Königlichen Gewerbe-Inspek tion Dresden. Herr Gcwcrbcrat Hubencr. ist für die Zeit vom 22. August bis mit 18. September d. I. beurlaubt und wird vom 22. August bis mit 8. September durch Herrn Ge- werbc-Jnspcktioiis-Assistcnt Anton, vom 4. bis mit 18. September Kunst und Wissenschaft. ck* Wocken-Sp>elvla u der K onial. Hvrtbcater. Opernhaus. Sonntag: „Tonnhäuser." Montag: „Der Trou badour." Manrico: Herr van Humaida a. G. DienStag: „Die BMme." Mittwoch: „Martha." Lyonei: Herr van humaida o. G- Donnerstag: „Joseph in Aegvvten. Freitag: „Hoff- manns Erzählungen." Sonnabend: „Norma." Sonntag >28.1: „DaS Glöckchen des Eremiten." Montag l29.1: Unbestimmt. — Schauspielhaus bis auf weiteres geschlossen. ' ck* Am 20. August 1854, also heule vor 50 Jahre», starb der Philosoph v. Schell ing. Die Stadt Berlin bat sein An denken durch eine Bronzetasel geehrt, die a» dem Hause Unter dm Linden 71 angebracht ist. Die Inschrift lautet: „Hier wohnte von 1843—1854 der Philosoph Fr. Willi. Joseph von Schelling. gab. 27. I. 1775, gest. 20. 8. 1854. Seinem Andenken Die Stadt Berlin." Tie Lasel »st 1895 errichtet. Den Namen des Philo sophen trägt in Berlin die Schcllingstraße^ in der Rudolf Vir- chow als Hauseigentümer wohiitc. Ein sohn des Philosophen ist der preußische Staatsministcr v. Schelling. ck* Geheimer Oberbaurat Eggert aus Berlin hat die Heidelberger Schloßruine untersucht. Er hält daran fest, daß die Fassade des Otto-Heinrich-Baues durch unsicht bare Konstruktionen auf der Rückseite in dem heutigen Zustande erhalten werden kann. ck* Euaöne Dsaye, der berühmte belgische Geiger, hat am Mittwoch einen Kontrakt nach Amerika adarschlossen. sein dortiges Gastspiel beginnt am 17. November in Philadelphia. 'Die aarue Tournee dauert bis Ende April nächsten Jahres. Am 8. Dezember wird der Künstler mit dem berühmten sinfonischen Orchester von Boston in Newyork konzertieren. Für das sechs- monatiae amerikan'sche Gastspiel empfängt Herr Wayc 100000 Dollars Gage. Grosze Annstm»östclln»»g Dresden 1V04. kxv., lZwintschcr nnd Schneider.) Neben dem Lcivrigcr Greiner hat man noch zwei andere stich fische Künstler von Rang und N»s der Ehre eines SondenainnS für die Kollektiv-Ausstellungen ihrer Btkder gewnrmgr: Saicha Schneider und Oskar Zwi»tscher. Bride haben — darin find sich auch die einig, denen eS schwerer fällt, zu den Besonder heiten ihrer Kunst in ein intimes BeiliältniS zu treten — diese Auszeichnung sehr wohl verdient, der jüngste Dresdner wie de» jüngste Weimarsche Akndemicvrosessor in gleich hohem Maße. Daß beide die Kritik stets in erheblicher Weise bcichästigen, liegt in der Eigenart ihrer Kunstbetäliyung. für die ein Verständnis dinch einige allgemeine Bemerkungen orientierender Natur vielleicht leichter zn erziele» ist. als duich ein bloßes „Dkivrechen" ihrer Bilder. Da ist zunächst Oskar Zwintscher. der diesmal fast ausschließlich als Porträtist vertreten ist.' Kundige Angcn werde» ohne weiteres auch bei diesen BildniSci,beiten die gleichen Weienszüge des Künstlers erkennen, die ihn schon bei den „Meggendorfrrn" groß gemacht haben: höchste Subtllität in der Durchführung, verbunden mit einer gewissen Herbheit »nd Feinheit der Zeichnung, der leicht eine Pose tn's Naive. Einfache anbastet. Seine aanze Auffassung der menschliche» Phyfiognomie steht dabei io abseits van der. die wir sonst zu naben gewohnt find, daß eS ihm imnier schwer wer den wird, als BildntSmaler in „weiteren Kreisen" populär zu wer den. Zwintscher sticht nämlich rm Gmensatz zu den meisten Por- trStlsten unserer Tage im Antlitz deS Menschen zu wenig das. was Springer einmal bei Lenbach daS „augenfällig Ponivöie" genannt hak: für ihn haben die elaeiiartigen Züge des Porträtierten den größten Wert. Da er aber vaSEigenartige. Besondere und Aparte In seinen Porträts stets mi» einer geradezu heftigen Intensität be tont. so kann eS auf weniger enabrene Augen nnr zu leicht be fremdend wirken, zumal die malerischen Finessen seiner Bildnisse nicht auf den ersten Blick zu crsasse» sind. Zwintscher brsitzt näm lich noch eine merkwürdige Gabe, er versteht eS, u»S die koloristi schen und zeichnerischen Experimente der alten Meister, natürlich ins Moderne übersetzt, wieder nahe zu rücken, ja in einem gewisse» Sinne scheint eS, als wolle er gerader« das Erbe HolbeinS an- treten. In Sonderheit erweckt da- Bildnis von Miner Maria Rilke den Eindruck einer sehr starken und bewußten Anlehnung a» den Altmeister der Porträtknnst: nur beernstnssen die etivaS schmutzigen Schatten ans der rechten Seite des Gesicht? und de? Kragens die tonst anSgezeichnetr Wirkung des Bildes. Bon einer wesentlich anderen Rote tu Anssassnng nnd Dnrchtiihrnng find das B ldniS deS Pianisten Rudolf Zwinticher und das des Malers Taschn Schneider. Hier tritt uns bereits eine andere Eigentümlichkeit des Künstler? entgegen, dir sich noch deutlicher in dem Porträt eines kleinen Mädchens und in dem Bist» von Iran RMe-Wrstlwst zeigt, und die ein weiteres in die Augen springendes Ebarakteristt- k»m der Zwinticherschcn Knnstbetätignng auSmacht: kein Hang z» Karikieren, wie wir eS nennen mochten. Da er seine Modelle nicht in daS bewußte Pompöse und Iateressartte htnausichraubcn kann, treibt ihn sein Wat>rheitssanatismnS nach einer anderen Seite der Uebertreibimg. in daS — um es einmal ganz kraß aus zndrucken — schreckhaft Naturwahre, in das absichtlich Unschöne. Hierin erinnert er bisweilen an die Franzosen der beginnende» Moderne, »in daß in asten leinen Famnienvildnissen ein gar nicht zu verkennendes innerliches Moment mitkkingt. das wie z. B bei dem Bildnis inner Fra» ab nnd z» eine Stärke gewinnt, die der blirfft und in Erstaunen setzt, weil sie so ganz rmd gar nur „Zwintscher" ist. Rei» malerisch ist übrigens gerade dlcies Bild eine QlialitätSIristlii.g allerersten Ranges- Nicht- ist da süßlich, nichts äußerlich: was sichtbar gegenständlich sein mußte, ist in Farbe und Ton lviinderbar zrirechtgestlmmt. in der Zeichnung subtil hercnrSgeholt »nd in die Harmonie des Ganzen mit Glück und Geschick eingesügt. Eine Farbensinsonie. die bei aller Fein heit etwas Gewolltes hat. unter dem sogar dieAedntichkeit acsilte» bat. stellt daS Porträt von Frau Dr. Z. vor. das in der Haupt sache aus die Farbenwcrte Grau-Grün, Grau-Blau und Grau-Gelb gestimmt ist Außerordentlich sein beobachtet nnd ungemein leben via wiedergegebcn ist an dem Werke die Bewegung, die sich völlig ans daS Hanbschahanziehcn zu konzentrieren scheint, so daß gleich sam der ganze Körper daran teilnimmt. Dnrch das eigenartige Erschauen nnd Festhalten diese» Bewegung von der Hand aus über die Gestalt hinweg wird das Absichtliche, das die ganze Pose an sich hat. lehr geschickt gemildert. Znm Schluß sei noch die eiruiae Landschaft in der Zwlniicher-Kollettion erwähnt, die die Aufschrift O wandern, o wandern" trägt. Sie ist kaum. weirigslenS wenn man die früheren Arbeiten de» Künstler- aus diesem Gebiete
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode