Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 29.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190408297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-29
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
verugrgeMr: «kr«»N>»r»» t»e»«,»,» bet töill» ewenniütier Zutrasun, durch unirre vom, i«»««»« u»d «,»,«»». an vorm- und Montaacn nur einmal) »M4 «»>>.. durch aulwüNIaeSom- milNanüre » Mk de«. » Ml. »o Bl. Bei einmaliger ZuileNunn durch di« PotiuMk. laluieveltrllaeld). tm«u»- land mit eniivrecheiidem Zulcktage. Nachdruck aller Artikel u. Ortainal« MiOeiiungen nur mit deutlicher Luellenanaadei.Drerd.Nachr.") «ILM,. Nachirä,licke bouorar. anivrücke bleiben unberücklickliit: «mberiLnat« Manulkrivle werden nickt auidewabtt. »elearamm-Adre»»«: Ackchitcht«» »r«sv,«. Stgröadel 1856. r UUiuN^I«, Slnie U-»»>?« Nr»)»« n rminlcllnstloe I», »VL UV, . vo i st Nsttinoeste. 28, I., xe«. Lliltelslr. 8p»»)LU«Lt: 661)1886 ciituuieni>)Ltt»n l->rn»prvedsr«H« Nr». 878. Xmt I. Lii»«>In« unä I ?vrr6U»n-ILroi»«». I vrUetcelULrbvireQ. M plomdioeungeii. I Scliinerrloss II uptgeschäftSftelle: Marirnstr. «8/40. ^nresgen-carlf. Annabme von Anliindliun»en di» nachmittag» s Mr. Sonn- und Seiertag» nur Martenlttab« ss von u bi» V.iUbr Die l ivailiaeBrund- «ette «ca. 8 Ltiben» « Pf?., «n< kllndigungen aut derDrivatieite Zeile «Pf, : die r ivaitiae Zeile aut Ärt- leite so Dtg. al« Eingeiandt Zeile so Big. In ikuuimer» nach ckon»- und Feiertagen > tvaltige Gru»d«ciie so Psg. aui Privalieite ao Ltg. Livaltige Zeile aut Lertieite und alZ bingeiandtsoPtg. Auswärtige Aut- träne nur gegen Borau»de»adlung. Belegbläller werden mit w Pf,, berechnet. Aerntvreckanlchlud: vm» 1 Nr. U und Nr. LOS«. Hrivi»«tr Ntr »ttUvrt »vlt »nllrvl, «rpr»lt»t! klllei'-üi'selleli.""- Stylit d»1m leiseitsu IVtuäv »u» 6. , »u» un»wrrv1»8d. kwkk xskortlkt. VoU- »tLaai» u. »u»»mmonl<ird.. in Button»! letokt Lr»n»porU»kot. LliltrirlüNNNn- Bk«»Lv tbV eru. ?r«i» LI. 3,50, mit 300 Llote» vednur 51. 4,25. VorsLnci p. tiLcUn. S. L. IMvr. krseer 8tr. 32 dielelel ckk ^amniwiiu» ltrliilllllleliillen dit« tt, runäokst 6. kruder 8tr. ^«Iiu8 8e>iLckIieIi chm 8e« I«, part. o. I. I2t. kelelicliliinpKegeiizMllL kür 6li«. slektr. I.iekt, Ketiutvuiu, Lerrsu. MsälLlllLL-vorsek-LsberlrLN, desto Llarko, von kinüorn gor» gonommen, ill Oriuiimllluselion ä 50 Mzp., t LIK., 2 LIK. 10 l'tjx. unä 4 LIK. 10 ?s«r. Va reareixL »>,,«1» t«. I^gl. fiofapotkeke Ovuie^utvi. Rr. 240. Der russisch-japanische Krieg. Neueste Drahtberlchte, Hosnachiichten, Pserdereniieii. Radrennen. Victoria-Salon, Citciis Eairü, Gerichtsverhandlungen. Generalversammlung der Hibernln. Brieslasteii. Der russisch-japanische Krieg. I« brr Süd Mandschurei scheint die lange erwartete Gn N ch e id u na ss chl a cht begonnen zu haben. Von russischer Seite liegt zunäckfft folgender Bericht des Generals Ssacharow an den Gcneralslab vor: Am 26. August rückte der Feind auf der ganzen Front der Mandschurei-Armee vor. Die Japaner besetzten am frühen Morgen aus ihrem linken Flügel Gentschjuanesy, westlich von der Eisenbahn, 15 Werst nördlich von Haitscheng, sowie Toluntschiai und Ganzuanpu, nachdem sie unsere Vorposten von dort verdrängt hatten. Gegen Mittag stellte der Feind aus dieser Linie den Vormarsch ein. Gegen die Abteilungen unserer Vorhut, die sich vor dem linken Flügel der Stellung bei Anscha.itschan befanden, vereinigte der Feind vor Tagesanbruch etwa IV- Divisionen und Artillerie. Vor dieser Streitmacht zogen sich unsere Vorhutabteilungcn auf die Hauptstellung zurück. Der Vormarsch des Gegners war hier nicht besonders energisch. Unsere Verluste bei der Südsront betragen etwa 150 Mann. In südöstlicher Richtung begann um 5Vs Uhr früh eine Kanonade. Gegen 6 Uhr früh begann auf der ganzen Südostfront Gewehrfeuer, und japanische Infanterie rückte gegen den rechten Flügel unserer Stellung vor: hierbei wurden gegen 7 Uhr zwei japanische Bataillone zurückgeworsen. Um 11 Uhr vormittags wurden 24 japanische Geschütze bei Tunsinpu, 8 Werst südwestlich von Liandiansan, durch das Feuer unserer Batterien zum Schweigen gebracht. Die Be dienungsmannschaft und die Reiter liefen auseinander. Die Versuche der Japaner, die Geschütze unter unserem Feuer weg zuschaffen, waren vergeblich. Um 1 Uhr mittags beschleunigte der Feind den Vormarsch gegen Kofinzi, 6 Werst westlich von Liandiansan, und man bemerkte bedeutende feindliche Streit- kräste in der Umgebung von Laodinton, 14 Werst südwestlich von Liandiansan. Alle Angriffe der Japaner wurden zurück- geschlagen. , Unser« Truppen gingen zum Angriff über und drängten die Japaner nach dem Tale des Naigou zurück. Unsere Verluste betragen etwa 300 Mann. — In östlicher Richtung ke-annen die Japaner mit Tagesanbruch auf der ganzen Front vorzurücken. Auf unserem rechten Flügel zogen sich unsere Truppen von den vordersten Stellungen, auf denen wegen des Gelände- die Aktion der Artillerie behindert wurde, auf die Hauptstellung zurück. Der Kampf im Osten war schwer. Es kam zu Bajonettkämpfen. Unsere Verluste betragen gegen 1000 Mann. Weitere Berichte über den Verlaus und die Einzel heiten der Schlacht sind noch nicht einacgangen. Seit dem Mittag regnet eS in Liaujang und Umgebung recht stark. D-ie Flüsse steigen. — Weit günstiger für die Japaner lauten eng- sischFapanische Berichte. Nach einer Londoner Meldung scheint eS Kuroki mit fünf Divisionen gelungen zu sein, den linken Flügel der Russen teilweise zu umgehen. Den Japanern werbe es aller Wahrscheinlichkeit nach gelingen, die Bahn verbindung zehn Kilometer nördlich von Liaojang a b z li sch » e i d e n. Die Hauptangriffe des linken japanischen Flügels und de- Zentrums sind gegen Anving gerichtet, dessen Einnahme uumittclbar bevorsteht. Aus Tokio wird gemeldet, das; Gcneral- adjutant Kuropatkin versucht, die Schlacht abzulcl> ncn , und seinen linken Flügel nordwestlich hinter Liaojang zurückzicht. Kuroki versucht, einen Keil zwischen die Russen zu treiben und so de» südlichen Teil ihrer Armee festzuhalten. Eine Bestätigung des Gerüchtes, daß Port Arthur «fallen sei, ist nicht eingetrosfen. Die Nachricht von dem Ein bringen der Japaner in den inneren Festungsrayon muh trotz der Versicherung von der Glaubwürdigkeit der Quelle immer noch mit Vorsicht ausgenommen werden, da die japanische Ge sandtschaft in London, die über die Kricgsereignisfe meist am schnellsten und besten informiert war. keinerlei Bestätigung er halten hat. Jedenfalls spannen die Japaner alle Kräfte an, um di« Festung so schnell als möglich nicderzuzwingen. Die ««««fte» Meldungen lauten: Liaujang. Der Rückzug der Russen nach Anschan- tschan am 27. August vollzog sich während der Nacht in voller Ordnung. Der am 26. August morgens begonnene Kamps wurde durch ein Vorpostengesecht eingclcitet. Das Feuer dauerte den ganzen Tag und die Nacht. Schanghai. Der im vorigen Monat von den Russen beschlagnahmte deutsche Dampfer „Arabia" ist heute von Wladiwostok kommend hier eingeiloffeu. Washington. Der japanische Gesandte überreichte gestern dem Staatssekretär eine Note Japans an die Mächte, in der aus gesprochen wird. daß. falls Rußland nicht die in Schanghai liegenden Schiffe entwaffne, Japan sich gezwungen sehen würde, die notwendigen Maßregeln zu ergreifen, um seine Interessen zu wahren. Gibraltar. Der amerikanische Kreuzer „Balti more" bat Befehl erhalten, sich nach den chinesischen Gewässern zu beg«ven. Reirefte Drahtmeldungen vom 28 August. Berlin. Heute morgen unternahm das Kaiserpaar einen Spaziergang in ber Umgebung des Neuen Palais. Mittags begaben die Majestäten sich nach Berlin zu der Nage - l u n g und Weihe einer größeren Anzahl neuer Fahnen und Standarten und der Weil-e einiger älterer Fahnen im Zeug- Hause. Vor dem Zeughause erwies die Leibkompagnie des 1. Garde-Regiments z. F. die Honneurs. Mit dem Kaiscrpaar trafen ein der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich, Prinz Heinrich, Prinzessin Victoria Luise, Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold und Prinz Joachim Albrccht. Die neuen Fahnen lagen auf Tischen in der NubmeMlle bereit. Im Zeughaus hatten sich versammelt die direkten Vorgesetzten der in Frage kommen- den Truppenteile bis zu den Korpskommondeuren, das Haupt quartier und die Gefolge, der Reichskanzler, die General- obersten v. Hahnke und Graf Scl>liesfen, der Krlegsminister, di: Propstes der Armee. Die Kapelle des Kaiser Alexander-Regiments führte die Musik auS, die Leibbatterie des 1. Garde-Feldartillerie- Negimcnts feuerte im Lustgarten Salut. Die geweihten Fahnen wurden an die Spitze der Ehrenkompagnie gebracht, die sodann, gefolgt von der Lcibbatterie, einen Vorbeimarsch vor dem Kaiser ausführte, wobei Prinz Eitel Friedrich cintrat. Im König!. Schlosse empfing der Kaiser den bisher in Wien akkreditiert ge wesenen neuen schweizerischen Gesandten de Elaparbde. Zur Frühstückstasel waren außer dem Prinzen Heinrich geladen Prinz und Prinzessin Max Ratibor und Gesandter Freiherr von Rotcnhan. Nachmittags 3 Uhr kehrte das Kaiserpaar nach dem Neuen Palais zurück. Paris. Nach einem Telegramm des „Matin" aus Mar seille soll Muster Pelletan die Absicht haben, den beteiligten Schiffahrtsgesellschaften eine Entschädigungszahlung von täglich 1500 Francs aufzuerlcgen, so lange sie nicht den Post- dampfcrdienst wieder aufnehmen. Paris. Auswärtige Blätter brachten gestern Meldungen über eine in Paris entdeckte Spionage-Affäre. „Matin" und „Petit Parisien" sagen heute, es handle sich darum, daß der lapanische Militärattachö dem früheren Agenten Lajour Anerbietungen für Lieferung von Mitteilungen über die Ver teidigung von Jndochina gemacht haben soll. Ter Mach« stelle dies entschieden in Abrede, und von zuständiger Stelle werde die Angelegenheit nicht als ernst betrachtet. Igls (Tirol). Der Herzog und die Herzogin von Con naugbt sind nach wiederholte», längerem Aufenthalt im hiesige» Grand Hotel Jglerhof nach England abgcrcist. Helsin gfors. Durch kaiserlichen Erlaß vom 26. August werde» die Stände Finnlands zu einer ordentlichen Session für den 6. Dezember nach Helsingsors zulammeubenifen. Zugleich wird Befehl gegeben, daß der nächste Landtag im Jahre 1907 zn- sanlmentreten soll. Oertllches und Sächsisches. — Be! Sr. Majestät dem Könige fand gestern nachmittag 2 Uhr im Schloß Pillnitz Familien- und MarlchallStafcl statt. Vormittags hatte König Georg, dessen Befinde» ein recht be friedigendes ist. den Gottesdienst in der Schloßkapclle daselbst besucht. — Se. Königs. Hoheit der Kronpri nz unternahm gestern vormittag mit den beiden kleinen Prinzessinnen im Loschwitzcr Ortsteile Schöne Aussicht und durch den Rochwitzer Busch einen Spaziergang. — Die Herzogin Emma de Bojano traf hier ein und nahm im Hvtel Bellevue Wohnung. — Bei vorzüglichem Reninvelter cröffncte gestern auf der Seidnitzcr Bahn der Dresdner Nennverein sein dieSlähriges Herbst-Meeting. Es hatten sich zahlieicbe Sportfreunde eingeslinden. während der Besuch seitens des großen Publikums nicht übermäßig zahlreich zu nennen war. Zum ersten Nennen, dem N n gust - B er k a n ss - R en u en, garantierter Preis 2300 Mk.. Distanz 1200 Meter (Jockrsi-Flach-Reiten). starteten 1l Pferde. Erster wurde „Philister" (Besitzer Graf I Sieistorpfs, Reiter Jockei Boerdman): Zweiter „Bonbon" (Bes. Rittm. v. Wutbe- naii, Nester I. Horacek): Dritter „Palo Alto" (Bei. W. Schulz. Reiter Smith). Der Sieger gelangte nicht zur Versteigerung, da kein Gebot erfolgte. Tot. Sieg 19. 39. Platz 16, 16. 15. — An dem Ringen uni den Preis von Wölkau (Herren-Flach- Reiten. garantierter Preis 1500 Mk.. Distanz ca. 2000 Meter) nahmen von 26 genannten Pserden nur 9 teil. Als Favorit galt von vornherein Herrn Balduins „Bajazzo", den der bekannte Herrenreiter W Schulz unter sich hatte. Das Pferd entsprach denn auch vollauf den gehegten Erwartungen und machte das Nennen mit Leichtigkeit, seine Konkurrenten weit hinter sich lassend. Zweiter wurde „Fakir IV" (Bes. Hauvtm. v. Wolf vom 48. Arlillerie-Regiment. Reiter Riktm. v. Wuthenau von den sächs. reitmden Jägern), während den dritten Platz Rittm. Gras Montgelas' (Leib-Garve-Hnsaieii-Regiment) „Vacal" (Reiter Lcutn. v. Bachmayr, gleichfalls von den Leib-Garde-Hiisarcn) belegte. Tot. Sieg 5:25, Platz 10:2«), 17, 20. Den von einem Freunde des Sports gestifteten Ehrenpreis, einen silbernen Tafel aufsatz. errilt sich Herr W. Schulz. — Das Meißner Hür den-Rennen (Jockei-Hüiden-Reiten, garantierter Preis 2000 Mk, Distanz ca. 2700 Meter) führte acht Meide auf die Bahn. Sieger wurde unter Selisch Herrn A Kastens braune Stute „Florrtc", welche ihr Besitzer für 2200 Mk znriickkonste. Den zweiten Preis erhielt „Syndikat" (Bel. Gestüt Nordstern, Reiter Lange); Dritte wurde Herrn H. WenskeS „Esverance" (Reiter F Horacek): Vierte Herrn C Spindlers „Sultana" (Reiter Siglow). — Das nun folgende vierte Rennen um den Preis vom Lugturm war ein Herren-Jagd-Neiken über 3500 Meter, bei dem der Sieger einen Ehrenpreis erhielt, wäh rend im übrigen 2000 Mk. als Preis garantiert waren. Von 2l Pferden starteten 6. Als Erster ging Herrn H. Hoeschs brnuner Wallach „ESztcleu" durchs Ziel, von Lcutn. v. Gvßler vorzüglich gesteuert, obwohl der Reiter infolge einer Verletzung die rechle Hand nicht völlig gebrauchen konnte. DaS mit 1500 Mk. einge letzte Pferd brachte der Besitzer in der Versteigerung für >950 Mk wieder an sich. Die übrigen Preise verteilten sich wie folgl: Zweiter Mr R. A. WaughS dunkelbrauner Hengst „Pins" (Reiter M. Lücke), Dritter Herrn H. HoelchS Fnchsbcngst .Don Augusto", während an vierter Stelle Leiitn. Möiile-Heynisch mit seinem braunen Wallach „Chicago II" einkam. v. Wallenberg aus Mr Webvs „Säusler" mußte abstopvcu. da er z» lehr an die Außenseite geraten war und den dadurch erlittenen Verlust nicht mehr einzuholen vermochte. Tot. Sieg 5:16. Platz 10:25. 27. — An dem nun folgenden großen Ehrenpreis-Hücden- Handicap (Jockey-Reiten), Ehrenpreis, gegeben von einem Freunde des Cvorts, aarnnllcrter Preis 3000 Mk.. Distanz 3000 Meter, beteiligten sich von >6 Pferden l2. Nach mehifach verunglücktem Start siegte mit Leichtigkeit der erklärte Favorit, Herrn M Walthers Fiickshengst „Chic", gesteuert von F. Horacek ES war geradezu bewundernswert, in welch eleganter, gestreckte, Pace das edle Tier durchs Ziel ging, ohne daß sein Reiter ihm irgend welche merkliche Hilfe zu geben nötig gehabt hätte. Zweiter wurde „PiruS" (Bes. Leut», v. Wictzlow, Reiter Hsticek). Dritte Montag, 2V. -liMst 1W4. „Saga" (Bes. Gestüt Nordstern, Reiter Langes Vierte „Ilex I" tBei. F. E. Kelch. Reiter H. Müller). Den Ehrenpreis, zwei silberne iiichrnmiige Leuchter, trug F. Horacek davon. Tot. Sieg 5:20. Platz 10:18. 32. 37. — In, sechsten Rennen nni den Preis von Königsbrück stellten sich 7 Pferde tvon 17 Nennungen) unter Starters Flagge. Leutn. v. Borde- lebens (Lcib-Garde-Hniareii-Regimeiit) „Freischütz" vom Besitzer selbst gesteuert, nahm zuerst lange Zeit hindurch die Führung, fiel ober dann merklich ab und gelangte bald ins Hintertreffen. Am Tribnncnsprung kam Ltn. v. Bachmayr mit Dr. W. Naumanns brauner Stute „Romana" zu Falle. Das be dauernswerte Tier stieß sich beim Ueberspringen der Wallhccke, da der Sprung zu weit rechts erfolgt war, die dahinter befind liche Borriörcnstange etwa Iss Meter weit mit furchtbarer Wucht in die Brust, sodaß es binnen wenigen Minuten verendete. Der Reiter, der in großem Bogen zur Seite geschleudert wurde, stand qliicklichcrweise oune Verletzung wieder auf. Inzwischen hatte sich dos Nennen sehr überraschend entwickelt. Ter bisher von se.ncm Besitzer und Reiter, Leutnant Freiherrn v. Neimans, von den Leibgardchusarcn, zurnckgchaltcne Fnchswallach „Mein Junge" kam langsam, aber sicher an die Spitze, und es entspann sich ein äußerst scharfer Endkampf zwischen „Mein Junge" und der bisher die Töte haltenden, von M. Lücke gesteuerten „Fläche". Im Endlaus gewann „Mein Junge" mit etwa einer halben Länge, doch legte M. Lücke sofort Protest ein, da angeblich Frei herr v. Neimans beim Einbiegen in die letzte Kurve „Flocke" an die Wand „gedrängelt" und sie so gezwungen baben sollte, zurückzubleiben. Das Rennen war somit ungültig. Während der Pausen konzertierte das Trompctcrkorps des Gardereiter- Regimcnts unter Leitung des König!. Militärmustkdirigenlen H. Stock. — Daß der Vorstand des „Dresdner Vereins sür Rad- wett fahren" sich durck unvorhergesehene Zwischenfälle, nicht aus der Fassung bringen läßt und auch einer Absage bewährter Kräfte zu begegnen weiß, bewies das am gestrigen Sonntage auf der Rennbahn am Birkenwäldchen veranstaltete „Große intcriiationale Rennen mit Motorführung". Die Leitung des Rennens hatte von Anfang an als Houptanziehungskraft den berühmten amerikanischen Dauerfahrer George Leander ge wonnen, welcher jedoch, wie gemeldet, am Dienstag auf der Prinzenparkbahn in Paris einen tödlichen Sturz erlitt. Nun aalt es, sür Dresden Ersatz zu schassen, weshalb die Dresdner Rennleituna sich tclegrgphisch mit Robl und Dcmkc in Verbindung setzte. Beide sagten zu, xedoch stellte Robl bezüglich seiner Teilnahme am Training und Rennen so hohe Forderungen, daß man von seiner Kraft absah. Dagegen erschienen am Start: Bruni-Paris und Günther-Köln, zwei Sieger der letzten Rennen in Paris und Leipzig, von denen letzterer den auch hier viel bewährten Dickentwami leicht schlug, der Berliner Dcmke, der sich in letzter Zeit außerordentlich verbesserte, und nicht zu ver gessen unser Dresdner Curt Roscnlöchcr. der jedoch nur das Eiiistundenrcnuen belegte. Dcmke und Günther beabsichtigten, Bruni den Preis über 100 Kilometer zu entreißen. So waren denn alle Voraussetzungen gegeben, um das Rennen zu einem äußerst interessanten zu machen, und Tausende von Zuschauern hatten sich eingefunden. Zum Fahren Nr. 1: Einstiindcn- rennen sür Klasse D <3 Preise: 200, 140 und 80 Mk,) er schienen am Start: Größe-Leipzig, Keilivcrth-Plauen i, V. und Rosenlöchcr-Tresden, Mit Schneid und Eleganz gewann letzterer zuerst seine Schrittmacher und nahm sofort die Führung. In Kcilwerth erwuchs ihm ein äußerst scharfer Konkurrent, doch war dieser dem Dresdner nicht gewachsen. Bereits vor dem 10. Kilometer war Rosenlöcher drei Runden vor, und obwohl die Geaner sich mächtig ins Zeug legten, war von da ab der Sieg Rosenlöchers nickt mehr zweifelhaft., Zwar verlor er bei der 125. Runde beim Wechsel des Rades eine Runde, ging aber doch in 52 Min. 25 Sek. über 60 Kilometer als Erster durchs Ziel. Er durchfuhr 10 Kilometer in 9 Min. 3'/, Sek. (Günther am 17. Juli 1904 9,8Vs Min.), 20 Kilometer in 17,41°/, Min. Il7,52-ih Min.), 30 Kilometer in 26,16 Min. s26,164z Min.), 40 Kilometer in 34,53 Min. s35,45^ß Min.), 50 Kilometer in 42,494h Min, (46,39 Min.) und 60 Kilometer in 52,25 Min. Die beste Zeit, die in Klasse D bisher in Dresden gefahren worden ist, wurde also erheblich verbessert. — Nach längerer Pause — das Publikum wurde bereits unruhig — begann das Hauptereignis des Tages, das „Gr oheDaucr-Rennen über 100 Kilo meter" sür Extra- und /V-Klasse, Gesamtpreis über 4700 Mk. Es starteten: Brnni-Paris, Demkc-Verlin und Günther-Köln, Görncinanii hat die Strecke am 27. September 1903 in 1 Stunde 27 Min, 14' Sek. gefahren. „Das 100 Kilometer- Rennen tvird ohne Windschutz gesahren!" verkündet vor Beginn des Rennens der Starter, da es gelte, die pcrsönlickcn Leistungen der Fahrer zu belverten. Zu bemerken ist noch, daß sämtliche Fahrer zum ersten Male lederne Sturzkapven Irugep. Am Start kracht der Schuß, und in genannter Reihenfolge erhalten die Fahrer ibxc Führung, In der zweiten Runde muß der Franzose bereits die Spitze an Dcmke abtretcn. Dasselbe Geschick erleidet er in der vierten Runde von Günther, der nunmehr hart dem Ber liner aufrückt, aber trotz verzweifelter Angriffe ihn nicht passieren kann, Bruni, von Reimers gLsührt, ist scheinbar schlecht dis poniert: er kommt für das Rennen augenscheinlich nicht mehr in Frage, Die beiden Deutschen überrunden ihn regelmäßig. In der 95, Runde hat Brunis Motor Defekt und wird von dem Schrittmacher Rosenlöchers ausgenommen. Bis zur 196. Runde hatte Dcmke die Spitze mit großer Bravour behauvtel,- da aber sein Rad defekt wurde, mußte er nach einem ungefähr- lichcn Sturze die Maschine wechseln und büßte drei Runden ein. Von da ab kam auch Dcmke von Runde zu Runde zurück und Günther vor. Punkt 7 Mir ging unter lautem Jubel Günther als Sieger über das Band nach einer Fahrzeit von 1 Stunde 34 Min, 15°/, Sek, Zweiter wurde Dcmkc drei Runden zurück, Dritter Bruni 12 Runden zurück. — Eröffnung des Victoria-SalonS. Es kann nicht geleugnet weiden, daß das BaristS bei der Lebens- und Arbeitsweise unserer modernen Durchschnittsmenschen beinahe eine soitale Notweiidiakeit geworden ist Es übernimmt, da es auch die kulinarische Verpflegung gestattet, geradezu die Funktion der physischen und geistigen Rehabilitieuiiig der tagsüber im Fron dienste eines eiiisörnsiacn Berufs schmachtenden Arbcitsautomate». Man wird eS einem Mcnichcn. der vom Morgen bis zum Abend über Akten oder GcschäftSpapIeren gebrütet bat. nicht im Ernst« S 8 A
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview