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Dresdner Nachrichten : 17.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189802175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-17
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.02.1898
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dl, > ru »»» ^ lür di, »KM Noinmrr criolal in d> b°uvt«t<ii!>ttrt>kllk. Manenlcr.«. >. In den NebenaniphmeticHen v. Bonn S blL 3 Ntir Namm SomttnnS n u i Martermr.» v U-'/,1 Wir Mittaao An»eig«»tartf. rte.>tvaltti>e«rund»etle ea «Silben» rb-f„»l»l!:ndi,un«en autderPnoal leite «ilk.ro 'LI.; LöPveluile unlerm Lischt lö»n,etand» «> Pf. Ärnnd .»lsfui W°nN,,e oder nach »ein-,en so Pf. samiitnmockmchtkn rc >, de» « VI -- «iurwürtia, >lumL,e nnr oearn Lorandbewkluna. veleablütterverd.m iciPlderechne, ftür Niilkaab, etnaetandler /tzcbrttl. lmcke leine vkrdindlickleit. Li« Dresdner Nachrichten ert»eme>- «ttnlich Moraen? 43. Jahrgang. Ibloeivnnut«», Iilllttsnt« U»r«I»c«t It«»kii'M»a6«ii -4arüxv. 8«I»I»tr«eIt-IVUv^vr, nun ffLusnsln. Telear.-Adreffe: Nachrclytrn, Dresden iEN«K?r«E»k^^rrEE«Ni«««s««l «»»cl-l-illirt-II ^IIKVNNlj»««!'. MW ß L. kocksllstovll, üfllilek, 8eWM. LS. ?i6. »ler ch»k«n /.veclc« össtiwmunx cksr H süaüerüakLrseo itoxle nlo». Ueillvn ». Klemmer vov 3 hl. i un,mi»vkuti-I kvp»^»4»»nl fite 8«p»e,taue«1 fite ffilncll««! 5 . complet »u»»mweoAesr«llt, «uck eivrol» wir Oabr» ucks-Xadveisuor dtllik>r dei keinksM l.supoI1, 0i-k8llen-^. kkotoeraxtuseLs ? ÜPPSI'Sl^ Ä in kSl->L-l->r La-»»tu c«l A '«I-IIlil >V HkI8<4l6§ 8 dl«, liLN>t>e. 2<» § «t (L>lcv , XLd» § » tLüvix ^oktuuurrrM,»»). A N^dntc. kvl 1^rs»L«Q. K A k-'i!i»L«»: L A l-oip/i»; ltsrliL ^r»a!lkn/P» Il5., « örv«.tLU, !4<>1tkv6»i:d j. ö. ^ » UixQedsL. A N ^urfillrrlrotahr «^r»ivK a»ok A » M k><K. io D KKÄSrdtÄ 8. ir-miint'i', I)r«8<l6N-.4It«t., ^iir8elir»lldili-il^6 4^, 11.^ empüeklt sied äer grekttsv Oumcunrelt ^ <Z»raiitt« lün !»»>,»,««. * l»p«inpt. ' e,«N«i. "MP r ül'llüliei' Verll!okelull§8 -Lll8laI1 von vtto vüttner, t>>» 4^ Finanzlage des Reichs. Hotnachrichten, ..Kartellerklärung". Krcuzkirchenneubau. Unser Erz- «"»»'»«» gebirge, Scheibenschützen-Geseüschaft, Sainariterverein. „Carmen", Philharnion. Concert. Muthmaßl. Willeruna . Trübe, regnerisch, mild. Donnerstag, 17. Helirlu»r18v8. Politisches. Der Monat Februar, das Dorado der lachenden Philosophen, in dem die wenigsten Thränen geweint werden, hat seinen freude- bringenden Einfluh auch in diesem Jahre wieder aus die Retchs- nnanzen geltend gemacht, indem er den neuen Reichsschatzsekretär Herrn v. Thielemann in die angenehme Lage versetzte, der Budget- kommission des Reichstags eine höchst erfreuliche Schätzung der voraussichtlichen Ergebnisse des lausenden Rechnungsjahres auf Grmrd des Kassenabschlusses am A. Dezember des Vorjahres vor- zulegeu. Zum Verständlich des Zweckes und der Bedeutung des in Rede steheilden finanziellen Ucberschlags, der regelmässig in jedem Etatsjahre der Budgetkommisslo» unterbreitet wird, ist zu bemerken, daß die Schätzung der voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben, die gleichzeitig mit dem neue» Etat vorgelegt wird, nur oeu kurze» Zeitraum von 6 bis 7 Monaten umfaßt. Das Etatsjahr im Reiche beginnt mit dem 1. April und endet mit dem tzl. März. Wenn also der Reichstag Ansang November Zusammen tritt und chm der neue Etat unterbreitet wird, so dienen als Unter lage für die alsdann bcigegebcne Schätzung der Ergebnisse des lausenden Etatsjahres die Monate Anfang April bis Ende Oktober. Eine mehr oder minder große Ungcnauigkeit des so gewonnenen Resultats gegenüber der Wirklichkeit ist unvermeidlich. Um diesem Uebclslande zu begegnen und für die Schätzungen eine» einiger maßen sicheren rechnerischen Rückhalt zu schaffen, ist seit einigen Jahren die hier berührte Einrichtung getrosten worden, auf Grund deren um die jetzige Zeit eine ergänzende Schätzung ausgestellt und der Budgetkoinmission des Reichstags übermittelt ivird. Die aus solchem Wege sestgestellten Summen besitzen einen hohen Grad der Zuverlässigkeit, wenn man sie auch immer nur als eine» An- nähcruugswerth betrachten darf, dessen vollkommene auf's Haar genaue Uebereinstiinmung mit dem schließlichen eiidgiltigen Ab- schlösse der Reichshanptkasse niemals zu erreichen sein wird. Ter Ueberschuß, den die Februar-Schätzung des Jreiherrn v. Thieleinann für das laufende Finanzjahr 1897/98 oder nach der neuen vereinsachte» Bezeichnungsweiie 1897 herausrechuet, betrügt 19 Millionen Mark gegen 21 Millionen im Vorjahre. Dabei ist aber im Auge zu behalten, daß diese Annahme eine sehr voisichtige Bewerthung der Haupteinnahmcgnellen zur Voraussetzung hat. Für das Etatsjahr 1896/97 ergab der Endabschluß einen lleber- lchuß, der die im Ansang des Jahres 1897 erfolgte Schützling um einige 7 Millionen überstieg. Sofern also die Verhältnisse sich dieses Mal gleich bleiben, da>i man ebenfalls auf eine Erhöhung des rechnungsmäßigen Uekerjchnsjes von 19 Millionen Mark sür das laufende Etatsjahr bei der Feststellung des Endergebnisses hoffen. Im Einzelnen kommen für die Beurtheilung der finanziellen Gesammtlage des Reiches drei wesentliche Gesichtspunkte in Betracht: die Gestaltung des Ertragsbildes bezüglich der Zolle und Verbrauchssteuern, das Verhältnis^ der Ileberweisungen zu den Matrikularumlagen und der II insang des Anleihekredits Ter Gesammtertrag der Zölle Hot abermals eine Erhöhung erfahren. Diese Thatsoche ist besonders beachtenSwcrth, wenn man den Umstand in Rücksicht zieht, daß Zuckersteuer und Getreidezölle gegen dos Vorjahr einen merklichen Rückgang aufweiseu. Die übrigen Zölle und Verbrauchsabgaben zeigen eine um so stärkere Steigerung, woraus zu folgern ist, daß die Vcrbrauchsfähigkeit der Bevölkerung im Reiche in Bezug aus zoll- und steuerpflichtige Gegenstände sich noch immer ans dem aufsteigenden Aste ihrer Entwickelung befindet. Die Ileberweisungen für 1897/98 übertrestcn die im Etat ver anschlagte Summe voraussichtlich um 79 Millionen Mark. Für die Finanzen der Einzelstaaten bedeutet das ein sehr erfreuliches Ergebniß, indem nunmehr an Stelle des im Etat 189798 vor gesehenen Zuschusses von 16 Millionen Mark für Reichszwecke eine Herauszahlung aus der Reichskasse von etwa 13 Millionen tritt. Im Vorjahre betrug die Sunime der Herauszahlungen von Seiten des Reiches an die Einzelstaaten ungefähr das Gleiche. Freilich, die rechte ungetrübte Freude können die Finanzpolitiker der Einzcl- staaten an diesem HerauSzahlungSsegen so lange nicht haben, als über ihm immer noch das Damoklesschwert der Matrikularumlagen in ihrer dermaligen Gestaltung schwebt. Lieber gar keinen Zuschuß vom Reiche bei gleichzeitiger Sicherung gegen jede finanzielle Be lastung zu Reichszweckcn, als fortwährend in schwebender Pein aus „Heute roth, morgen todt" gestimmt sein, wie es nicht anders möglich ist. wenn, wie jetzt, jedes neue Etatsjahr statt eines UeberschusseS der Ueberweisungen über die Matrikularumlagen das Gegentheil bringen und dadurch den einzelstaatlichen Finanz- ministem das Konzept verderben kann. Einmal muß die Reichs finanzreform. die einzelstaatliche und Reichsfinanzen reinlich scheidet und das Reich ganz auf eigene Füße stellt, doch kommen. Unsere Nachfahren im Reiche, die sich ihrer Segnungen erstellen werden, dürften dann wohl die Köpfe schütteln ob der begriffsstutzigen Langsamkeit, mit der wir uns das finanzielle Reichseinmaleins angeeignet haben. Die Reichsschulden endlich bilden einen hart berannten An griffspunkt für die radikale Opposition. Von jener Seite sucht man es geflissentlich so darzustellen, als sei die Höhe der Reichs- ichulden in's Ungeheuerliche angcwachsen, als übersteige di« Aus nutzung des Anleihekredits sür sog. .unproduktive" Reichszwecke alle vernünftigen Schranken, ja als aehe das Reich bei weiterer Fortsetzung seiner jetzigen Finanzpolitik unvermeidlich in kurzer Frist dem Bankerott entgegen. Die tendenziöse Mache in derartigen agitatorisch zugestutzlen Behauptungen erlaubt ihren Urhebern nicht, der Wahrbeit die Ehre zu geben, die darin liegt, daß sür die richtige sachgemäße Beurtheilung unserer Rcichsschillden nicht die bloße rechnerische Gesammtzifser, ^sondern zugleich das Verhältniß sei, daß bei Annahme des Antrags Auer das Verlnnbunasverko! doch aufrecht erhallen werden könne mrd stimme daher der Am nähme emer entsvrechenden Bestimmung zu. — Aba. Baiser mann knl.): Auch meine Freunde wollen ein Vereins- und Versammlungsrecht aus liberaler Grundlage: gegcnwärttg ave: find die Aussichten hierfür offenbar gering. Wir in Baven sind vroftr reu/i>ein>uc Mrniiiimiznicr, ,r»,vcri> iugiriu, vuv ocli/u>in>8 übrigens in dreier Hinsicht bessere Mensche», sogar die Frauen von Besitz und Schulden ln Bettacht kommt. So angesehen, besitzen im Staate das politische Veriaiirmlungsrecht. Anders lieg! gewinnt die Sache ei» ganz anderes Gesicht. Nominell erscheint freilich die Sache in Preußen. In Bezug aus die Miuderiährigcn allerdings der augenblickliche Betrag der Reichsschulden — rund bin ich anderer Ansicht als Herr Singer Ten Anrrog Auer 2,150,990,069 Mark — bedenklich hoch, zumal wenn man in Er wägung zieht, daß das Reich in den ersten Jahren seines Bestehens in der Lage war, überhaupt ohne Schulden wirtbschasten zu können. Den Schulden des Reiches steht aber ein bedeutendes Aktiv vermögen gegenüber, das sich ebenfalls im Laufe der Jahre enl- wrechend vermehrt hat und wesentlich produktiven Charakter trägt. Zn den produktiven Ausgaben müssen durchaus auch die Aufwend ungen sür das Heer und die Flotte gerechnet werden, da sic die ungestörte friedliche Thätigkeit der drei großen nationalen Erwerbs stände. Industrie, Landwirthschaftund Handel, gewährleiste»undsodie Voraussetzung der nationalen Produktivnsfähigkeit überhaupt bilden. Am besten vcranschanlicht sich das Verhältniß zwischen nationalem Besitz und staatlichen Schulden durch die Gegenüberstellung des gesummten Volksvermögens Dieses beträgt in Deutschland (nach können wir jedenfalls io wie er ist nicht ännehmen, ernmal wegen der Bestimmungen über die Minderjährige», dann weil wir meinen, daß Bewaffnete nicht zugelassen werden dürfen und 3. weil wir eine Anmeldungspslicht für politische Versammlungen, sowie eine Genehmiaungspmcht für solche auf öffentlichen Straßen und Plätzen für nöthig halten. — Äbg. Lieber Ecnlr.): Auch das Centtum kann sür den Antrag so wie er ist nicht stimmen Für uns ist die Hauptsache die Anerkennung der Berussvercine. die Abänderung des ß 152 der Gewerbeordnung behufs Sicherung des Koalitionsrcchts der Arbeiter sür wirlhichaftliche Zwecke und die Aufhebung des Berbindnngsverbots Wenn diese drei Forder ringen durchgehen, io erreichen wir damit jedenfalls mehr, als mir der doch fruchtlosen Annahme des Antrags Auer. — Abg. R ickeri tsteis. Ver.) bemerkt gegenüber dein Abg Singer, daß alle bis- Schwarzmalerei für die Gegnerschaft gegen die Flotterrvorlage nalen Preise erwächst daher die um das falsche Sviel der anti- Stimmung zu machen. Ter nativ Pflicht, die Karten auszudecken, nationalen Elemente zu entlarven. Aenlfchreib- nud Ferlilprcch-Berichte vom 16. Februar. * Washingto n. Rach einem weiteren Telegramm des Kapitäns des Kreuzers ..Maine" sind 236 Mann und 2 Sifiziere umgekommcn. * Washington. Ter Untergang der „Maine" rief im Marine - Departement eine ungeheuere Aufregung hervor. Der Chef des Ncwigations - Bureaus, Dickens, nimmt an, daß die Explosion im Magazin stattsand. Die Thatsache, daß das Schiss nicht sofort sank, schließe die Explosion durch einen Torpedo aus. * Christ iairia. Sicherem Vernehmen nach ist das neue Ministerium gebildet worden Der Storllnugs-Präsident Steen legte dem König die Minislerlistc vor, entbaltend die ebcmnligen Minister Steen. Blehr, Wexclien, Ducnn, Nisiom, Holst, Thielesot, die Storthings-Mrlgliedcr Lövland und Sunde und den Assessor des höchsten Gerichts Locchcn. Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung steht die zweite Leiung des Antrags Auer ans reichsgefetzliche Regelung des Vereins- und Versa m m l n n gs rech ts. Der Antrag wünscht bekanntermaßen schrankenlose Koalitions- und Versamm lungsfreiheit — Abg Ge »er iSvz.s befürwortet den Antrag unter Hinweis auf die Entwickelung des öffentlichen Lebens und auf die Schulung aller Parteien, namentlich auch der Arbeiter parteien Die Jugendlichen, gegen deren Zulassung in den Ver einen und Versammlungen man sich sträube, würden stets von den Aelteren im Zaum gehalten und könnten auf den Versamm lungen nur lernen. — Abg. Rickert (sreis. Ver ) erinnert daran, daß das Versprechen des Reichskanzlers bezüglich der Aufhebung des Verbindungsverbots i» Preußen noch nicht eingelöst worden sei. Vorgelegt sei in Preußen nur ein Gesetzentwurf, der noch schlimmer sei als das seiner Zeit von der Landrathskammer beschlossene Vereinsaesetz. Selbst in Sachsen Halle man anders gehandelt und in Bayern habe man neuerdings ein Gesetz vor- aelcgt, welches zu der preußischen Vorlage im schroffsten Gegensätze stehe. Der vorliegende Antrag verbürge nur die Bildung von Vereinen, dagegen nicht die Aufhebung des Berbindnngsverbots. Er schlage vor. dos Vereins- und Veriammlungsrccht unbeschränkt freizugeben mit einem Zusatz, welcher den Vereinen erlaubt, mit anderen inländischen Vereinen in Verbindung zu treten. — Abg. Singer iSoz.) beschwert sich über das Fernbleiben des Bundes raths in der heutigen Verhandlung und über das Schweigen aller übrigen Parteien, sogar des Eentrums. E> gebe ru, daß bei der merkwürdigen AnslegungsvraxiS die Gefahr nicht ausgeschlossen einer einige Jahre zurückliegenden Schätzungi etwa 185 Milliarden i herigen Errungenschaften aus diesem Gebiete den Liberalen zu ver- Mark, welcher Summe 2 Milliarden Mark Anleiheschulden ent-! danken seien, vor Allem auch das allgemeine Wahlrecht. - Abg acgenstehen. Auch im Vergleich mit anderen Staaten schneidet > v. Ma s s o w (koni.): Wir stimmen gegen den Antrag Auer und Denlschland in puneto Schuldenwirtbichast brillant ab. Das i wünschen, daß diese Materie im preußischen Abgeordnerenhauie Deutsche Reich ist nämlich unter scimmtlichen Großmächten der am j geregelt werde Daß das noch nicht geichehen ist, bedauern wir weniAsten verschuldete Staat mit feinen 2 Milliarden Mark. An Abg Liebermann v. Sonnenberg cReformp w Wuj der Spitze marschirt Frankreich mit nahezu 30 Milliarden <! — von i wünschen eine reichsaesetzliche Regelung der GesammÜchuld der 7 christlichen Großmächte etwa ein Drittel), ist uiwaltvn, A„»rac, 9l„c-r ist a Auf den Kavf der Bevölkerung kommen von der Staatsschuld m Frankreich 560, in Italien 320, in England 289, in Rußland 149, tu Denlschland nur 40 Mark Angesichts solcher thatsüchiichen Verhältnisse zerfließt die radikale Vorspiegelung von der angeblichen Bedrohlichkeit der Anleihevolitik im Reiche in nichts. Zn alledem kommt noch der weitere cileichleuidc llmstand, daß in der letzten Zeit eine Planmäßige Schuldentilgung im Reiche eingeleitct worden ist, indem drei Viertel derienigen Summe, um die die Ueber- weisnnge» die Mattikularnmlcigen übersteigen, zur Verminderung der Rcichsschuld verwendet werde». Ans Grund dieser Bestimmung sind im Vorfahre >50 Millionen Marl dem gedachten Zwecke zu- geffihrt worden, im lausenden Rechnungsjahre stehen daffir >0' - Millionen in Aussicht. Die Art der Tilgung criolgt rheiis direkt durch Rückzahlung, tbeils durch Verminderung des Anleihe- lccdits mittels Tcckung^eincs Tlieils der außerordentlichen Aus gaben aus den zur Schuldentilgung bestimmten Fonds. Im lausenden Jabre ist es dadurch möglich geworden, daß der haupt sächlich durch die artillenstischen Neiisordernngen bedingte Anleihe- bcdars von 811oc Millionen Mart ans 4l Millionen ermäßigt werde» konnte. Selbst dieser Betrag würde auf 9 Millionen zusammenschrumpfen, wenn sämmtlichc Einnahmen des laufenden JahrcS ausschließlich zur Deckung des AnSgabebcdarss verwendet werden könnten Hiernach steht es ganz außer Frage, daß dei Reichskredit bisher keinerlei Schwächung erlitten hat. Die nnan- zielle Lage des Reiches weist zur Zeit im Gegentheil so un gewöhnlich günstige Erscheinungen an», daß auch die Mchrforder- ungen für die Flotteirvcrstärkung nicht geeignet sind, den Etat des Reiches in Verwirrung zu bringen Die Alarinnffe des Radikalismus haben lediglich den Zweck, die öffentliche Meinung über die wahre Sachlage zu täuschen und mittels absichtlicher Ter gegenwärtige Zustand ist unhaltbar, der Antrag Auer ist aber mnruüehmbar, über dir, Anträge Rickert und Baffermann würde sich sprechen lassen Wir sind deshalb für kommiffarischeBeralhnng. - Tie Abgg Znbei >! und Stolle tSoz.l wrechen für deir Antrag Auer. - Eines kommiffarische Beratkung wird abgelehnt, eben!» ß 1 des Gesetz entwurfs Ancr. sowie auch H 1 der Fassung Nickert. Tamil ist der Gegenstand erledigt. — Es folgt die Berathnng des Antrags Müller-Wmdeck Retorinp.: auf Vorlegung eines Gesetzes belr. die staatliche Prüfung und Genehmigungs-Pstichligtetr der Versichei »ngsbedrngungen von Privawerstchernngsge>cltichaiten Abg. Müller-Waldeck lResormv i schilderi, wie sich mehrfach un solide Versicherungsgesellschafien der Entschädigungspslicht zu ent-! ziehen gewußt hätten, wie aber auch bei soliden Geielltchaffen die Bcrsicheruugsbedinguttgeu tbcilweisc das Interesse der Versicherter»! zu kurz kommen ließen — Abg. Vogrberr Soz i stimmt dem Anträge bei. Eine Verstaatlichung des Pcri'cherungswr,ens iei als Endziel aller Bestrebungen ani dieiem Gebiete airzmeben Abg. Sa lisch zkons.) sprich! Namens der Konfervaiiven dem Anträge seine volle Svmpathic aus. Ministerialdirektor v. Woedtkc erklärt, der Entwurf eine? Reichsversicherung? gcsetzcs fei bereits ansgearbeitct. Hervorragende Sachverständige hätten bei einer Bcratbung im Reichsomt des Innern die Grund züge im Großen und Ganzen gevilligk. Jetzr erighre der Entwnn noch eine Umarbeitung Er hoffe, in naher Zeit werde der Ent wurf den gesetzgebenden Körperjchatten vorgelegt werden iMnen Der Antrag Müller wird mit Rücksicht auf die Erklärung vom Bunde?rcttb?tifch zurückgezogen. -- Morgen: Postdampier-VorGge und Etat des Rcichseitenbghnamts. Berlin. Die Gcneralvcrsciinmlnng der Vereinigung d-, Steuer- und Wtrthschcift?rciormer nahm heute ihren Fortgang Zur Berathnng stand dn?Böriengcsetz iind der Getreide Handel. Nach längeren A»?tührnngen der beiden Referenten Abgg Graf Arnim und Gras Schwerin Lewitz wurde u. A. Folgendes angenommen: Gegenüber den abfälligen Urtheilen über die Wirt ung des Böriengesetzes kann trotz der kurzen Geitung?dauer Folgen des fefigestellt werden: Ccnttalffation de? Gettetdehcmdels. »er minderte Abhängigkeit von den Berliner Notirimgen und Entart ung de? Essektiv-Getreidebandel? a»> den Märlten de? Reiche?, ferner stetige und ruhige Entwickelung der Getre»depreffe im «liegen »atz zu den fieberhaften P,ei?schwa»tiingen der anßeäprvttchen Terminbönen mit dem tchließltchen Remttat dei gleichen Steiger ung der Getreidepreife ani Ende des Jahres 1897, wie auf dem Weltmarkt, weiter erheblicher Rückgang der Einmbr von Rogaen und Weizen feit dem Jahre 1896 Zur völligen Dnichsühruvg de? Börfengesetze? werden weitere Maßnahmen al? geboien erachtet, vor Allem die Schließung der Winkelbörlen in Denischlavb nnb Attsgeslattung, bez. Schaffung von Gelreidemärklen, in?bewndere in Berlin, behuts ziiverläfsiger, unter Zuziehung von Landwrrthen ru erfolgenden Feststellung der Preislage und damit weitere Au? rulduug der Geschäfte der Ccntralnotirungsstelle, schließlich Ent Wickelung de? Verein?- und Genoffev>cha'tswe>en? T>e Reiolu tionen werden einstimmig angenommen, sowie ber folgende Zwatz, anttag des Abg. Tr Frege-Ranndorf 'Sachtem Die Prette. welche die Königl. Proviantämter für Getreide zahle», haben einen wesentlichen Einfluß aus die der Provinztalmärkte. Die Proviant ämter zahlen jetzt nach Maßgabe der Proviantamtsordnung die auf dem nächsten Markte polizeilich feskgcstellten Preifc, auch wenn diese mir auf kleinen odc Ilemsten Abschlüsse» über minderwerthige: sowie schlecht gereinigtes Getreide basiren. Es ist deshalb dringen > nothwendig, daß die Proviantämter ihre Preise aut Grund zu verlässiger Ermittelungen festfiellen und emvfieblt es sich deshalb die Notirungen der Eentralstclle der Lairdwirthschastskammcrn zur Grundlage zu nehmen, welche jetzt bei ollen Verkaussabschlusicir von Getreide maßgebend geworden sind. Berlin. Die Budgetkommission des Reichstags setzte die Berathnng des Militärctats fort. Bei der Position „Mnnd- verpfiegung" befürwortet Graf Stolberg die stärkere Verwendung von Zucker. Generalleutnant v. Gemmingen erwidert, daß Zucker nicht zur etatmäßigen Verpflegung gehöre, sondern nur aus Ersparnissen geschont werde. Gesüßte Speisen bekämen d,c Soldaten überhaupt nicht. Auf weitere Anfrage thei» General leutnant v. Gemmingen mit, daß zu den Konserven ausschließlich heimisches Fleisch von frisch geschlachteten Thicren verwendet werde. Sämmtlickes Fleisch direkt von den Produzenten zu beziehen iei nicht möglich, es richte sich das nach den lokalen Verhältnissen. Wenn das Vieh ansoleiben würde, müßten die Konservenfabriken stillstehen. Den Truppen sei empfohlen, die Naturalien möglichst direkt vom Produzenten zu beziehen. Das die Abcndkost betreffe, so werde in den kalten Monaten eine warme Suppe, Kartoffeln und Hering und dergleichen gegeben, ferner Butterbrot und Käse. Die Ausgaben für die Abendkost betragen sür Preußen, Sachsen und Württemberg zusammen 8,2 Mill. Mark. — In der heutigen > »1 o >.' i Hk l ll I W M kr»
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