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Dresdner Nachrichten : 05.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190409050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-05
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.09.1904
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verugrgedllhr: LiertellÄirll« N» »»'«» « »«I Ulli» »w«tmalt«er Zuttneu«, durib unlere Bot« ,»«»»» und «»»»««». an Lona- und Monta,«n nur einmall »Mt »ovt. durch audwSrliarKom. miistoudr« »Mb««.» MI »0 Di. Bei einmaliger Zulnlluu, durch die Lob »MI. lobueBeilellgeldl. im Aus- >«d Mi» «niivrechendem SuILlaae. Nachdruck aller Artikel u. Oriämal- Mitteilungen nur mit deutlicher b «e 11 e n a n, a b e i.Drerd. Nachr.'t «Ml. Nachirliaitche Lonorar- anivrllche bleibe» unberückiichltat: Unverlangte Manuikrivi« werden nicht auibewalirt. ikelearamm-Adreile: Nachrichten »reoden. Stgründcl 1856. rstinteiinstlsi- ^ * vantiat * 8iw7.iLlitüd: V8di88e Ktt. 878. I. Linxeiu'i "Nil I'orrottNU-Kronen. plomdionungvn. Hauptfiescbcist^slelle. Marirustr. 38 40. Nnreigen-canf. Nnnakme von Anlündignugen dis »aliimiitaao 2 lltn Sonn- »no itcierlmir nur Liancnlnaln- :« von n ins V>l tll» Tic livalliaeÄinnd- «eile Na. n Sildeni 20 M>. An liindignngrn an» der PlivIMcile Lb Pig.: dicLlvaMeeZeNc aui tcu icilc L0 Pig . a>- Elng^nndl ,>tcj>c bü T'0 In d,»mmc>» »ach Ton», und Hcierlagc» 1 wollige Gumlncnc sa Psg.. am Privoüciie «a P>a. Livaliigc Zeile ans Terveiie und als tiingciandi no Pia. Anslvoruge.tn!. »öae nnr gegen iLvronodeiaiiluno. Leie adl aller werden mit tü Pig. berecklnel. sicrnivrcchanirliliig: Ami 1 Sir. ll und Sir. 2006. 8«1»IvI ^>«»irluni»»!» Hillimllcliilien 8tiuv«-»1iu»n-,«- V, runllebiit ä. I'inffc-r 8tr. ^ K Mndlelloi- Xofflli- Hoios-kllvcvsLaiiLS * * Kuckoscltv , ^isitikiiiivn v8esr Lsedeile «tv. vto. ^ l'riiffi-r Ütrllüüo lü, üelev iel llilüiiMi'. D knZ. Kükareksrk L 88kke 7ÄMrr«rrrtrK?«».iMg^' >vÄriLLl-vor8eI»-l.vdvr1rLL, bosto ülnrlco. von llincloru ffvvn ffeuamnwn, IN Olioiimlthmolwu lt 50 1'lff., 1 Ale-, 2 )lk. 10 kl'x und 4 bllc. 10 kiff. Vcr niu»««l «>>oi» r»«»»->>vii« l«. W. WapMM I» >r II 8 I» 11^1 - I.. <»« ,», ffe nt«, . «r. 247. S»ii«il: Nuss -iavan. Krieg. Neueste Drahtberichte. Hostrachrichten. Jrachlcrinäßiguirg. Ergci»zu»aSstcuergc!ctz. Flucht der Prinzessin von Koburg. Rciilien. Renner-Jubiläuni, BadeaustaltSbesrtzer, BezirkSariSichuß. Äricikasten. Montag 5». Teptembcr Der russisch-japanische Krieg. . Die Kämpfe bei Lianjang haben nun doch noch zu dem bisher vermißten entscheidenden Waffencrsolgc der Japaner geführt, wenn sich die nachstehenden, bereits in einem Teile der gestrigen Ausgabe enthaltenen Meldungen bestätigen: Tokio. 3. Scpt. IMcldung des Rcutcrschen Bureaus.i Die letzte Linie der zwischen den japanischen Stellungen und der Bahn im Norden von Liaujang besindlichcn Hügel ist von General Ku r 0 k i g e n 0 m m e n worden. Es ist immer noch ein heftiger Kampf im Gange. London, 3. September. Eine Meldung des Reuterschcn Bureaus aus Petersburg besagt, die Nüssen hätten Lianjang ge räumt und dieses sei von den Japanern beseht worden. Das erste sibirische Armeekorps .inter General v. Stackcl» brrg in der Stärke von 25000 Mann sei westlich von Lianjang durch die Japaner abgeschnittcn worden Darnach haben also die Nüssen nicht blos; Lianjang geräumt, sondern cs ist außerdem das erste sibirische Armeekorps abge schnitten worden und die nördlichen Rückzugsstrahen nach Mnkdcn in die Gewalt Kurokis gelangt. Bon anderer Seite wird freilich gleichzeitig gemeldet, dah die Truppen Dlrokis durch die tage langen Kämpfe ermüdet leien. Dann würde man auch, wenn die Abschneidung der russischen Rückzuaslinie den Japanern einst weilen geglückt sein sollte, mit der Möglichkeit eines späteren russischen Durchbruchs m rechnen haben. Die neuesten Meldungen lauten: Tokio. Die Japaner haben heute morgen um 0 Mir Lianjang besetzt. Tokio. O»aina telegraphiert: Nach dein Kampf, welcher diese Nacht und heute früh itattsand, fiel uns Lianjang um 9 Uhr vormittags vollständig in die Hände. Unsere Perluste sollen am rechten Uf«r des Lailseho habe Marschall O»ama berichtet. r 0 ßscin. über die Lage tch keinen Bericht erhalten. Tokio. iAmtliche Meldung.) das? am 3. d. M. abends 9 Ubr der japanische linke Flügel und das Zentrum den Angriff auf den Feind im Süden und Westen von Lianjang noch fortsctzten. Alle Gebäude in der Nähe der Eisenbahnstation, anscheinend Lagerhäuser, wurden am Sonnabend nicdergcbrannt. Tokio. Die letzte Phase des Kampfes bei Liaujang hält heute noch an. Petersburg. Ein Telegramm General Kuropalkins an den Kaiser vom 3. September meldet: Heute steht ein grosser Teil der Armee einschließlich des eilten sibirischen Korps südlich von der Zweigbahn, die von der Station Jantai, 17 Werit nörd lich von Liauiang, zu den Gruben von Jantai sübrt. Die Japaner befanden sich zwar heute in unmittelbarer Nähe von unseren Truppen, beschränkten sich aber daraus, aus den, hohen Grase zu schießen. Unsere in Lianjang stehenden Truppen setzen ans das rechte Ufer deS Taitsee-Flusses über. Das Operationsgebiet der Truppen ist durchweg mit hohem Grase bedeckt, welches unsere Aktionen ungemein stört. Der gestrige Nückzug der Abtei lung des Generalmajors Orlvw erklärt sich hauptsächlich daraus, daß die Abteilung von den Javanern a»S dem hohen Steppen grase beschossen wurde. Die Verluste dieser Abteilung sind bedeutend. Ein Regiment bat allein 1500 Mann verloren. Petersburg. Für Auszeichnung vor dem Feinde wurden zu Generalleutnants befördert die General majore Alerejew. Kommandeur der 5. ost-sibirischen Schutzen division, von Renneukampf, Gcrugros und von Fock. General leutnant Lenewitick wurde für Auszeichnung im Dienste znm General der Infanterie befördert. Der Kaiser verlieh ferner dem Generalmajor Mischtschenko einen brillantengeschmückten Gvldsäbel mit der Inschrift: Für Tapferkeit bei Znrückichlagung der Angriffe der Japaner am 23., 26. und 27. Juli- Saigon. Der Kommandant des russischen Kreuzers „Diana" hat von seiner Admiralität Befehl erhalten, das Schiff zu entwaffnen. Neueste Drahtmeldungen vom 4 September Verlobung des deutschen Kronprinzen Gelbeasande. Die Verlobung des Deutschen Kronprinzen mit der Herzogin Eäcilie zu Mecklenburg ist heute nachmittag offiziell bekannt gegeben worden. H e rz o g i n Cä c il i e A U g u st c M a r i e z u M e ck l c n- burg-Schwerin ist am 20. September 1886 in Schwerin als Tochter des verstorbenen Groscherzogs Friedrich Franz tll. und der Groscherzogin Anastasia Michailowna, einer Tochter des noch lebenden Großfürsten Michael Nikolajewitsch, geboren; die Herzogin ist nach ihrer Großmutter mütterlicherseits ge nannt, der 1891 gestorbenen Großfürstin Olga Fcodorowna, ge borenen Prinzessin Eäcilie von Baden. Die allere Schwester des Großherzogs und der Herzogin, Herzogin Alcraiidrmc Auguste, ist seit 26. April 1898 mit dem Prinzen Christian '.wi, Dänemark vermählt, dem ältesten Sohne des dänilcheu Krau- Prinzen Friedrich und späteren Königs von Dänemark. Herzogin Eäcilie ist eine hochgewachsenc, schlanke Erscheinung von an mutigem Aeubercn. für die Der Altona. Heute Abend fand beim Kaisewaar Provinz SchleSwig-Holstetn Tafel im „Kaiserhos" statt. Obervräsident v. WtlmowSkt brachte de» Trinkspruch auf die MaiestSten aus. Der Kaiser antwortete: „Mit ganz be sonder« herzlichem Dank erwidere Ich, verehrter Herr Ober- Präsident, Ihre patriotischen, zu Herzen gebenden Begrüßmigs- worte. Wie könnte eS auch anders irtn. da Ich auch im Name» Meiner Frau, Kaiserin und Königin, Ihren Tank ans dem Boden Ihres Heimatlandes Ihren LandSlentcn gegenüber dem Meinen anzuschtteßen in der Lage bin. Ich freue Mich von Herzen der Entwicklung dieser schönen Provinz sowohl in landwirffchastlicher ö/ N verdanken diese Städte nicht der Entwicklung unserer Handels marine wie unserer Wehrmacht zur See! Wenn wir mit Dank gegen Gott die jetzige Blütezeit und den Aufschwung dieses Landes betrachten, so ist es iinseie Pflicht, der Gestalt jenes edlen Fürsten z» gedenke», der hier gelebt, der. deutsch bis irr das Juucrsle jeincs Marls, schwer und viel gelitten hat, ohne a» seine» Idealen z» verzweifeln oder sich selber je uutic» zu werden. Waren auch viele Leiden ihm vorbehalle» bei den Borbereilrrngc» für das Erffarkeri Preußens, der Einleitung zur Wiedergeburt des Deutschen Reiches, so durste er doch an der Seite Meines criauchleu Herrn Batcrs Anteil nehmen an des Deutsche» Reiches Neuerstehen. Ter Himmel aber hat es gefügt, daß der Glanz der »eucrkämpste» deutichcu Kaiserkrone auch auf das Haupt von Herzog Friedrichs ältester Tochter, der Kaiserin, erstrahlen konnte. Was Ich einst tm Jahre 1890 zu GlückSbnrg von der Kaiserin zu sagen Mir ge- statlete, ist vom ganzen Lande nunmehr rückhaltlos anerkannt. Ter K ö » i g i n L » t l e g I e r ch an BolkSIumlichkeit. die sie ge wonnen durch die Werke der Liebe an de» Arme» und Leidenden, durch Stärkung und Pflege des Hortes unseres Volkes, des Familiensinns, steht Ihrer Majestät Bildnis irr de» Herzen alle, Untertanen urianslöschlich eingepragt. Stolz blickt der Schleswig Holsteiner auf die erhabene Tochter seines Landes. Wen» Ich daher das Glas erhebe, auf das Wohl Schleswig Holsteins zu trinken, gilt es auch vornehmlich Meiner geliebten Ge - m ahliu als der edlen Tochter des schönen meerumschluirgeueu Landes, als der erste» deutsche» Frau, die Gott uns allen er hallen möge als Segenspenderin bis in scrnc Zeiten. Ihre Ma- iestät die Kaiserin und Königin und mit ihr die Provinz CchlcS- wig-Holrtein: Hurra! Hurra! Hurra!" Gegen Ende der Tafel teilte der Kaiser die Verlobung des Kroupriuzcu mit der Herzogin Eäcilie von Mecklenburg mit. Tie Worle des Kaisers wurde» uirt großem Jubel iind mit Hochrufe» ausgenommen. Berlin. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." hörr, ist der neu errichtete Posten eines Kaiserliche» Ministcrrcsideirtcu in La Paz iBoliprciij dem Geiicraikvnsnl irr Valparaiso, Frei herr» p. Brück, übertragen morden. — Mehrere Morgenbiäitcr melden, im nächsten preußischen Etat werde ein namhaster Be trag für Fortsetzung der Ausiedluugspolttik tu den Ost marken begehrt werde». Königsbergs. Pr. Der Ausstcrnd der hiesigen Tape zierer- und 'Dckorateiirgchilfcn ist heule beendet worden. Barcelona. Die Bereinigungen der .Handwerker und Arbeiter irr Barcelona haben beschlossen, sich dem AuSstand anzuschliehen, für de» Fall, daß der AuSstand in Marseille sich aus alle Häfen des MittclmecrS ausdehncn sollte. Petersburg. Ter Internationale Kongreß für wissenschaftliche L rr i ts ch iss a h r t ist gestern geschloffen worden. Der nächste Kongreß findet 1906 in Rom statt. Petersburg. Ein kaiserlicher Erlaß ändert die Be stimmungen über die A u fc n t h a l t s re ch t c der Juden bis zu einer allgemeinen Revision der Judcngesctzc ab. U. a. findet das Verbot, außerhalb der Städte und Flecken innerhalb der Aiisässigkeitszoiie sich anzusicdeln, keine Anwendung cur Juden mit höherer Bildung nebst Frauen und Kindern, auf Kauf teilte der ersten Gilde und deren Familien, ans Kauffentc, die 15 Jahre lang zur ersten Gilde zahlten, aus Handwerker, solange sie ein Handwerk treiben, und aus verabschiedete Uutermilirärs. Die neuen Bestimmungen finde» keine Anwendung auf Gegen den, wo für die Juden besondere Beschränkungsmaßnahmcn bestehe». Petersburg. Wie amtlich gemeldet wird, nimmt die Cholera im Transkaspigebiet keine größere Ausdehnung a». Weitere Maßnahmen gegen eine Verschleppung sind getrosten. St. Louis. Beim Zusammenstoß eines Straßenbahn wagens mit einem Eiscnbnhnznge an einer Straßenkreuzung wurden 7 Personen getötet und 25 verletzt. OertlicheS m»d Sächsisches. — Sc. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste irr der Schloßkavellc zu Pillnitz bei. Nachmittags 2 Uhr fand im Schlosse Familien- und Marschallstafcl statt. -- Dem städtische» Baulirhrer Baumeister Hcrzger in Leipzig, der am 29. Juni ein Mädchen vom Tode deS Ertrinkens rettete, wurde die silberne Lebensrettungsmedaille verliehen. — Herr Oberbürgerr» eist e r Geb. Firianzrat Beutler ist am Svuuabcnd nachmittag vom Urlaub zurückgekchrt und hat abends a» dem Blumenfest aus der Terrasse rcilgenommcn. — Gestern vormittag il Uhr ist hier Herr Privatns Johann Traugvtt Neu m a n » sanit entschlafen, der das gottbegnadete Alter von 100 Jahren und 6 Monaten erreicht hat. Ter Ent schlafene. der RöbrhofSgnsse 10 wohnte, war am 4. März 1801 in FriederSdors bei Görlitz geboren — Am 29. August hat in Dresden der Ausschuß des L a n d c s ku l t u r r a t s für das .Königreich Sachsen mit den Vorsitzenden der Landwirtschaftlichen Kreis- vereine über die durch die anhaltende Trockenheit verursachte Notlage der heimischen Landwirtschaft und die zur Linderung der Futlernot vorzuschlagenden bezw. '» ergreifenden Maß nahmen Aussprache gepslogcn. Dankbar wurde anerkannt, daß die 50 Prozent Frachtermäßigung für Futtermittel mit den Normalipurbahiicn genehmigt >ci. Die Ausdehnung des Ausncihmctariss für Futtermittel auf Schmalspiirbahncli ist in der Zwischenzeit, wie milgclcitt, auch erfolgt. Im Interesse der Allgemeinheit machen die 'Vertreter der sächsischen Landwirtschaft schon heilte darauf ansmerkjam, daß durch qecignete Maßnahmen Vorsorge getroffen werden muß. daß der Preis eines der wichtig sten Volksnahruiigsmittcl, der Kortofsel, trotz der »ngüiistigctt Ernteergebnisse und trotz der Futtermittelnot eine angemessene Höhe nicht überschreitet. Es muß deshalb den Landwircrr die Möglichkeit gegeben werden, daß ihnen der Bezug von Futter Mitteln, die als Ersatz für Kartoffeln dienen können, aus jede Art erleichtert wird. Die Vorschläge, welche der Lairdcslullnrrat nach dieser Richtung macht, sind derart, daß sie bei den maß- gebenden Stellen jedenfalls i» wohlwollendster Weise ausgenom men werden. Sehr angenehm berührt cs. daß in einem Meinungs austausche über oie von der Industrie angcstrebten Tarif- Erleichterungen die Vertreter der sächsischen Landwirtjchast einen völlig objektiven Standpunkt eingenommen haben, indem sie die Berechtigung der Wünsche d. e;r Industriel len anerkannten. Damit wurde abermals öffentlich be kundet, daß in Wirklichkeit unüberbrückbare Gegensätze zwischen Industrie und Landwirtschaft in Sachsen nicht vorhanden sind. Beide Produktionszweige haben bei uns sicherlich Niel wehr m- meiniamc als gegensätzliche Interessen. Ihrem rerniiüelih.:» Standpunkte im Interesse einer gesunden staatliche» Entwickln».:, heißt cs im „Bat.", verdanken die Konservative» in Sachsen ihre feste Stellung. „Auch in der gegenwärtigen kritiichen ,h>> neb: die konservative Parier mit gleicher Wage zwischen Jnannit' und Landwirlschciii; sie handelt so. wie sie im Jnlerejse der Sch fischen Geiamt-Volkswinichaft handeln muß. 'Ans diesem Grnnoe sieht sie cS ais ihre Pilichr an, gegenwärtig ihren Eunlnn dahin geltend zu machen, daß an den maßgebenden Stellen die Wümch-' der Industrie ernstlich in Erwägung gezogen werde», ob es »rcirr möglich sei, durch Tarisherabietzungen den schlimmen Folgen :.n begegnen, welche durch Einstellung der Fiußschiiiahrl Or Industrie »nd Hände! in die Erstbeinnng irelen. Sclbswerüänd liehe Voraussetzung ist, daß Vergünstigungen nnr, solch.» Industriezweigen zuteil werden könne», die tatsächlich insvigc des Versagens des Wasserweges in eine gewisse Notlage gcraren sind. So viel »ns bekannt geworden iit, hat sich die <rr!naüon n> den letzte» Wochen wesentlich vcrichlunnrert. Tie Vorräte an Noh- ina!erialien sind allmählich non den Fabriken ansgeoraucht worden, ohne daß die geringste Aussicht ans baldige Wiedereröff nung der Eloichisrahrt vorhanden ist. Sachverständige dcgano- ten iogar mit großer Sicherheit, daß selbst nach Eintritt aus giebige» Regens noch monatelang der Verkehr ans der Elbe rnben wird. Will es noch das Unglück, daß der Wasserstaus der Elve beim Eintritte des Frostes sich noch nicht erholt hat, dann besteht die Gefahr, daß der spärliche Wasscrlans ichr schnell ver eist. Es »ruß also etwas geichchen, um den Industriezweigen zu helfen, deren Existenz ohne die billige Wasjcrirachi aus dem Spiele stehl; es muß auch etwas geschehen, um Hnndcric von Arbeitern vor dem Schicksale der Brotlosigkeit zu bewahren, dem sie nicht entgehen können, wenn die Uniernchmer auch ferner hin vergeblich aus Einführung von Nolslandslariscu warten müssen." — Zu zahlreichen Beschwerden hat in letzter Zeit die Be steuerung des industriellen Betriebsvermögens nach dem Ergänzungsstcuergesetz vom 2. Juli 1902 Verauldssung gegeben. Die Schwächen des Gesetzes briden anch nach der Anricht der sächsischen Regierung die Abgrenzung deS er- gänzungsiienerpslichtigen Vermögens von ^cm grundilenerpslich tigcn Vermögen und die Regelung des Schnldenabzngs. Das Gesetz wählt hierbei, nach der Erläuterung des Geh.^Finanzrals Just aus dem Finanzministerium, den durch das Stenerinler- eise gebotenen radikalen Weg, allen Schulden die Abzngssähig- keit zu versagen, die dinglich ans nicht crgänznngssicncrnslichtigcn Vermögen ruhe». Es handelt sich dabei somit um Hnpothercn und Grundschulden, die aui Grundstücken haften. Man ha! bei dein Gesetz vom 2. Juli 1902 affo den Grundsatz seslgciegt, das; die aus vcm Grundbesitz hastenden Schulden mitsamt dem Grund besitz selbst ganz aus dein Bereich der ErgünzuugsNcuer aus- icher'den und daher bei ihr nicht berücksichtigt werde». Von industrieller Seite wird jedoch daraus hrirgewiesen, daß auch die unuachtsichtliche Bcsolguna dieics Griindsutzee, gewrffc .Karlen m.r sich bringe. So teilt cm angesehener vogtinndffcbcr Fabrikant mir, daß einem Industriellen durch die amtliche Bücbcrrevisrou der Steuerbehörde zwar mir 50 000 Mk. eigenes Vermögen nach- gewiescr, wurden, sein crgänzungsstcucrpslichiigcs Vermögen in folge vorliegender Sicherlicilsbnpothcken von dem gleichen Beanuea icdocb auf das Dreifache festgesetzt wurde. Ter vogtländiiche Fabrikant schreibt da-.n: „Wenn ein notleidender Jndnffrieller irgend einer Bank Sichciheilsbl,pothckcn geben und bestellen inrrß, um sich über Wasser zu Hallen, so dort er also reine Bncii- schnidcn »icbt in ganzer Höbe von den Aktiven in 'Abzug bringen Er mutz die Schuldsumme um den Betrag der Ticherbcitshnpo thcken kürzen. Mn anderen Worten, der Industrielle bat dm Sicherheitsleistung, die er einer Bank bestellen musste, als eigene? Vermögenstcil — tatsächlich sind cs Schnlben — in die 'Aktiv Posten icincr Inventur nnszunelrmen." Nach den Bestimmungen des Gesetzes ist dieics Verr.ahre» einwandfrei. Aber es kann wohl keinem Zweifel nnlerliegcri, daß cs eine ungcrechtscniaie Belastung der Industriellen bedeutet. — Zur Flucht der Prinzessin Luise von Ko bürg schreibt man dem „B. B.-E." ans Dresden vom 2. d. M.: Das Neueste ist die Tatsacltz', daß der vcrnmtnme Entführer der Prinzessin, Gcza Malta sich, >ast bis nn mittelbar vor der Flucht in »rrmrllelharer 'Nähe von Dresden, nämlich io dem Vilienort Klotzsche, der von Dresden am- mit der Bahn in 20 Minuten zu erreichen ist. sich anigehaUen hat. Er wohnte, wie jetzt die Polizei feslgcstclll hat, im Hotel „Zum goldenen Apfel", natürlich unter fremdem 'Namen. Nr mand von den Einwohnern deS anch von Kurgästen vielbesuchten Ortes batte eine Alnnrng 4wn der Anwesenheit des ehcmaiigcn österreichischen Offiziers, und in der Stille des kleinen Srtes kvnntc Mattasich alle Vorbereitungen zur Flucht wrgiältig tretscn. Es wird jetzt bekannt, daß siet, häutig, als die Prin- zeffin Luise von »obnrg »och in der Amstalt Lindenlwi bei Eos- wig weilte, in der Nähe des Sanatoriums Perivrrerr eirffaudcn, weiche nur daraus warteten, der Prinzessin Briefe cirrznhändigen. Unter allerhand Vorwänden suchten die Hclscrsbclscr Matlasichs sich der Prinzessin zu nähern. Einmal liattc sich sogar ein ver kappter Photograph in den Park von Lindenhof enrgcschlrchen, um die Prinzessin zu „knipsen". Es hat, wre allscoig angc- nommcn wird, io der Absicht der Entführer gelegen, die Flucht schon während der Anwesenheit der Prinzessin irr Coswig in Plan durch die Wachsamkeit des Szene zu setze», doch ist der P Picrsorrschc» Personals vereitelt der Prinzessin gelungen, nnbcmcrkt aus der Anstalt, in weicher sie die besten Zimmer imic hatte, in den Svitzgrund bei Cos wig, ein kleines vielbesuchtes Tal, zu entkommen. Nach einigen Stunden aber wurde sie von den Wärtern gefunden »nd zn- rückgebracht. Diese Affäre ist nie in die Lcsicirllichkcrt ge drungen. Die Prinzessin erklärte, sic habe sich verirrt. Man schenkte ihr damals Glauben. Heute kehrten der Arzt der Prin zessin, Dr. Maiiß, sowie die aus drei Personen bestel-ende Dienerschaft mit dem Automobil des Gchcimrols Pierson, das die Prinzessin stets uns ihren Fahrten benutzte, ans Bad Elster nach Coswig zurück. Der Arzt ist nach wie vor der Ansicht, daß Luise von Kobura unzurechnungsfähig sei und die Flucht rurr unter dem Einflüsse Matlasichs ausgeführt habe. Die
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