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Dresdner Nachrichten : 23.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190601232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-01
- Tag1906-01-23
- Monat1906-01
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.01.1906
- Autor
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«eV»I,L»rN» tt«e»r»»»'n ,«„«« «»»linnlioer Ncitraem,» durch »1,1er« Bo,«,, <»»'«»« und »»»«'»«. an Hon«- nnd W«nla»m nur elnmav »V>«, durch aueioüiNac.ctvin- michonür» » «I d». S M« »01». v«t kmuiLllorr >?u!,»»un, durch di« ioNneBklnNcu:»», im'.tuK- land mit «nllvrrch'ndkm ckulckcla,«. R «»driiil «llrr >r»«»I u Onuinal- M>ur»u»,e« nur u»I drullicher Qn»U»«anaave«.Drr»d Nackr.') «iläch« »tachlraalich« Lconorar- ,, «»rücke bieiden »iibc-nicilickliat: mwercaucii« Munuilrivle werde» nicht «midewaurt. »»learamM'Ndrel««: Nachrichten Dresden. Gegründet 1836 ^0. 1'rai5^r 81, 32 PIlIKAHAE partoirs uncl I. Itllux«. Ite>rrvanv>io«,>üorne»eli>tkt l. liirng,-«. tsp.-riulillit: 1!l'i>tII>>rIli>!t!c»ft>X!illd. Unnabiue don Nntündlrnnge» bi« nccckmiNa,» » Udr konn- »nt Krieclaas nur Maroni» au- « voa N di« '/,> Udr Die l ivlcN'-ceAriinK- >rn d ?iü>-n' »> !>»« künd>uun»-n nu> !>er PrcvaNecte ckeii« re- Pi« ! die r>»aiU>ie.'!e'ie »ui L-a» ieiie so Pi« , >,!« vinaec.cn>>» aieUe « Pi« tzn >!»n>mer„ Sou» und '.seieitoor» I «I .iliia» Pruudterie « Pi«., »ui PcinaNecie «o Pi,.. Lipnliiae?,-ii- nui - ervene und als Lucaeciiual ccc-Plc,. r»Ud»uulU«e llul» Nuae nur «e«eu VoruusdeiLdiuu«. vcleadUUiec w!ce» ra Piennioe. 8emt»rrch«r: Rr. U und r»W. HaupigeschSftrslell«: Manrrst». SS. jne^lözunZ,u. jjundefsL <u« NN Xntnrf),, ^»wm» unü nNp>, knknar.kungon «li'f /Umungs- opg»ns >ivr HI« ,, *, l>. IL 1^. n lLtin« dn»kort d k« t.,« ns »empk. Au tivn lii«, k !r, i», »,»>». linttllnk«-»» »i. <irt,e!infU', k?<»nst «lirrtct nb ,1. «« N« tiujr«« Xlioiiu. Ink! I tillun^ dl, l». vr»«!dUn-do»U!uiu». /.»»»,, Vr>iiii>iilaiu!s-su!ir., Istn-Ke», Luas1-8alon °n t' Lrntz'vr 8iea«ss LMlI RivIllSI' s. > - tlesediikt«!>t-IIo äsr - —— t' Von« Iiii^unxx «tvr LL«u»nski v«n«lv. »ccrrnr:rRani«uni>i>rö<!N «naanerr», -2N » t>>8- IUI Vsino. - Ni l U» 4V lultnlx-r iL5r»l'vtt« oin frnniisurt «./l». >!>''l0N 8:' s. I-Mf) la i.8 Uksr» Vvrnlelrvln «n«I 8«!iÜLt«n v«n 8eIiUtt8oI»nIi«n allss, 8v«1<;inv - Ni^V'eilnrdn Vvrni<I«I»iix;dt-^i»«Ir»It O WO RLl7HAlI2Lr, I 1—3. - >» »»—- Nr.LI. . .Gapi'»"-Se),i»tnu. -osnnchiichic», Dresdner Hmislinlll'Inii. >>nbiU>um deS ttul, Kniiseronteriuins, Mnlincisiliche Witterung!! NNttiHI» I . Fe»e>>ve!uvert»ind, ^undtagsverlinndl, „Ter Kilomelerslcsscr". Kn»;erl HeiteresKroslwetter.! -»»D» I »tdtR» Der nlhige Verlauf -es „Gapon"- SonntakS k<rnn erfreusicherweise crus Grund der von «llen Seiten her ein- qelaufenm Berichte als Tatsache seslgeslellt werden. Damit ist aber die Sache selbst für den Staat und die bürgerliche Gesell schaft nicht abgetan. Der Eindruck der gesamten, mit dem 21. Januar 1906 zusammenhängenden Borgänge und Er- icheimmgen in politischer und sozialer Hinsicht ist vielmehr so tief, dah er mit Notwendigkeit eine nachhaltige Wirsing äuhcrn und alle bei der gedeihlichen Fortbildung unseres öffentlichen Lebens beteiligten Faktoren zur sorgfältigsten Würdigung der gesamten tich daraus herleitenden Nutzanwendung anfvornen muh. Dabei ergibt sich als erste und überragende Folgerung an? dem io ent schieden abdämtücnden Einfluß. Len das zielbewuhte und i»ii- üchtige Vorgehen der Behörden ans der ganzen Linie gehabt hat. die ztvingende und fruchtbare Erkenntnis, dah Energie in chlchen Fällen die erste aller Tugenden ist, und zwar eine solche Energie, die. wie hier, die unbedingt gebotene Festigkeit mit weiser Mäßigung zn paaren weiß, sodah sie nicht durch unnötig ichar'eL Vorgehen die Katastrophe heransbeschwört, die sic gerade mich Kräften vorbeugend verhindern soll. Was in dieser Hinsicht für de» verflossenen „Gapon"-Sonntag oo» den verant wortlichen Stellen geleistet worden ist, darf ohne Nebertrcibung, je nach de» besonderen lokalen Verhältnissen, durchgängig als uiniiergnliig bezeichnet werden: namentlich auch die für Berlin ge- wollenen Maßnahmen zeichmeten sich durch «ine bis ins kleinste Teiail gehende organisatorische Regelung aus. Angesichts dieser in Wahrheit glänzenden Probe, welche die Fälligkeit unserer aiik monarchischer Grundlage ruhenden staatlichen und bürgerlichen Ordnung am „Gapon"-Sonntage estanden Kat. kann eS auf reden halbwegs selbst'denlendcn Akenschen nur einen burlesk-kläglichen Eindruck machen, wenn Herr Singer in seiner bramarbasierenden Rede in einer der Pratestvcrsammlnngen in Berlin es so darzuslelien versuchte — uns die gesamte sozialdemokratische.Presse wirk sicherlich nicht verfehlen, in dieselbe Tonart euiznslimmen —, als ob eigentlich die Sozialdemokratie durch ihrd „Mäßigung und Besonnenheit" oie Situation gerettet habe, nämlich dadurch, daß sie den „Scharf machern" keine Gelegenheit gab. „den Säbel hauen und die Flinte ichießen zu lassen '. Das Spiel ist zu durch sichtig, um noch irgend jemand i>m bürgerlichen Lager lamchen zu können, er müßte denn rettungslos von des ireisinnig-iinksliberal-mauserungsillnsiontstischen Gedankens Blässe angekränkelt sein. Der eigentliche Grund für die unge- störte Ausrcchterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung am verflossenen Sonntage, die Furch* der Sozialdemokratie und des mit ihr bei Unruhen gemeinsame Sache »lachenden Janhagels vor dem imposanten staatlichen Machtgel-ot, kann tatsächlich für keinen Klardenkenden zweifelhaft sein. Gleich zeitig aber tritt jetzt auch die bereits vorher an dieser Stelle gekennzeichnete maßlose Heuchelei der sozialdemokratischen Führer drastisch in die Eil.beinung. indem diese nunmehr, nach dem trotz ihrer wochenlang systematisch betriebenen frevelhaften Aufhetzung dank der behördlichen Energie alles ruhig verlau'cn ist, sich als die Lämmer ausznspielen wagen, die dem gefräßigen Wolle, bürgerlich Gesellschaft genannt, durch ihre Unschuld und Harmlosigkeit die Rechnung verdorben hätten. Wenn die Sozialdemokratie durch ihre Redner und ihre Presse den Spieß umkchrcn läßt und fällchlich die bürger liche Gesellschaft der „Scharfmacherei" bezichtigt, obwohl es sich doch augenscheinlich nur uni «ine notgedrungene Abwehr der schwersten revolutionären 'Heraiissorderung handelt, so ckann das insofern wenigstens nicht überraschen, als es ja männigkich bekannt ist, daß diese Partei die geflissent liche Entstellung. Verdrehung und Untergrabung der Wahrheit zu ihrem traurigen agitatorischen Gewerbe gemacht -hat. Wahrhaft empörend aber muß eS auf jeden sbaatserhaltcnd emp findenden Menschen lwirken, wenn gleichzeitig, dcS schweren ErnslcS der Lage ungeachtet, auS dem bereits mchrerwähntcn Häuf lein ireisinnig-linksliberalcr Helfershelfer der Umsturzpariei eben falls gegen die angeblichen „Scharfmacher" mobil gemacht wird. Dabei begegnet sich besremdlichcrwcise sogar die „Köln. Zig.", die doch sonst auf eine gewisse staatscrhaltende Reputation zu halten pflegt, mit dem in dieser Hinsicht ja sattsam bekannten Mosseschcn Organe, dem „Berl. Tagebl.". Letzteres erklärt frisch und frei von der Leber weg, die Hauptschuld an den Hamburger Tumulten falle auf diejenigen, die die dortige Wahlrechtsvorlage eingebracht hätten, und dos Kölnische, vielfach offiziös bediente „Weltblatt" weint, „der Wahlrechtskampf werde durch ein solches Vorgehen in Permanenz erklärt und die soziale und politische Verbitte rung der minderbemittelten Bürger wachse inS Ungemessene". Aehnlich äußern sich andere Blätter von „antischarfmacherischer" Richtung, und ihnen gesellt sich auch mit frommem Augenauf- schlag das Kölnische ultramontone Lerborgan zu, indem es sich stellt, als wittere es „konfUklslüsterne «Scharfmachern" in der Negierungspolitik, die es bereits in den unerbittlichen Fängen der Nachfolger des Freiherrn v. Stumm-Halberg sich winden siebt. Für ein derartiges Gebaren in so schwerer und ernster Zeit gibt es nicht leicht ein parlamentarisches Wort der Kritik. Es streift nahe an das, was man auf dem auswärtigen Gebiete Landesverrat nennt, wenn bürgerliche Kreise eS wagen, unter solchen Umständen in der inneren Politik den eigenen, zum ^ Kampfe gegen den Umsturz geschlossenen Scharen in den Rücken zu fallen. Was soll cs heißen, wenn man in jenen Kreisen j „grundsätzlich" sich zwar als Gegner der Sozialdeinokraiie be- i kennt, gleichzeitig aber in der Frage des LandtagSwahlrcchls ^ laut in das allerradikalste Horn bläst und über jeden Einzel- j staat, der sich zu einer Beschränkung des Wahlrechts im Sinne ' der Vorbeugung gegen die Gefahr einer sozialücmok'.atiichen Majorisiernng ausrafft, in erbittertster Delle hersiillt? Ehrlich nno wahrhaft staats erhallend wäre es allein, wenn auch von jenen Seiten auf die Verlogenheit des sozialdemokratischenGelärms über „Voltskncchtnng und Bolkscntrechlung" aus Anlaß der Land- tagSrvablrechtSsrage hingewiesen würde. Das Schweraemicht der Vertretung der Arbcitcrintercsscn ruht üLcrhaupt nicht bei den Landtagen, sondern im Reichstage. Dort aber nehmen die Arbeiter durch ein im eminentesten Sinne demokratisch aus gestaltetes Wallrecht im nmsnisendsten Maße an dein Aus bau der Sozialpolitik, der Lsiffin, der naticma'en Wehr kraft zn Wasser und zu Lande, mit einem Worte, an der ge samten Reichögesetzgebling Anteil, und zwar einen so weitgehen den Anteil, daß darüber die berechtigte» Interessen der Ge bildeten und Besitzenden — cs muß dabei immer wieder aus das typische Beispiel der Vertretung Sachieiis im Reichstage ver-meien werden — nur allzu oft ganz erheblich zn kurz kommen, Ueber dicies an den gebildeten bürgerlichen Klasse» verübte Wahl unrecht aber schweigen sich die Sozialdemokraten und ihre bürger liehen Scliildhalter sorgfältig ans: davon wissen sie scheinvar nichts. Und doch li"gt gerade hierin ein He.uptargninent iür die Not wendigkeit. daß die bürgerlichen Kreise nicht auch »och die Land tage der Herrschaft der Sozialdemokratie und der damit unweiger lich verbundene» Unterdrückung der ans Bildung »nd Besitz ge gründeten Einsiüsic im öffentlichen Leben anSlieser». Hier muß eS unbedingt heißen: „Den Anfänge» steile Dich entgegen und Neueste Trahtmel-nnucn vom 22. Zammr. Deutscher Reichstag. Berlin. (Pnv.-Tel.) Eingegangen sind der deutsch» äthiopische Handelsvertrag, die allgemeine Asnka-Denkschrift über die Enlwicklnng des Kiauilchou-Gebietes rc. Der Aba. Sarto rius hat endlich dem Bureau deS Hanses seine Mandats- n iederlegung angezeigt. Die einstweilige Einstellung schwebender Skraiversatzren gegen die Abgg. Fusangel und Thiele wird debatielos be>chloffen. In zweiter Lesung werden die Gesetzentwürfe »ber die Statistik des Warenver kehrs »nd über die Ei n s u b rI cb e i n c «Wertbe st iminnng derselben) im Znlloerkelir angenommen. Dann wirb der Gesetz entwurf betreffend A nsgabe v o n R e i chs b a n k n o t e n ; n bOnnd 2<> M k. in erster Lesiwg beraten. — Abg. Ortet c»nt. lib.) ecklärt, seine Freunde wurden, wenn ihnen dargetan werde, daß diese Siucieinng n niere Ai ä b r n n g nicht be rühre, der Vorlage znftimmen, obgleich ein Mangel an kleinen Kaiieuicheine» doch eigentlich icustl vorhanden sein tonne, da sich 2ff Millionen im Bestände der Reich.bc.nt bnänoen. — Abg. Marron r lIenir.) wc.njcht i» -rr Kommission eine Er klärung darüber, wewmlb nicht gleich auch eine Vociage wegen der Kassenscheine gemacht worden ist. Las Zentrum werde der Beilage znslimnw» unter der Boraiisietzung. Vati die Rri.hsbnnk nur .'<> ME Scheine «alle nicht auch 20 M'. Scheine, ausgibt, und dag dann die 00 Mk.-Kaffenschei»e in Wegfall kommen und an deren Stelle um w mehr 20. 10 und tz Mk.-Kassrnscheinc aus- gegeben werbe», Maßnahmen solcher Alt wären überhanot über- stüffig^ wen» man sich in Deulichlaud entschließen könnte, von dem Scheckverkehr nmsaugreicherkn Gebrauch zn machen, — Abg. Aras Kunitz lkani.i siebt als Hauptzweck der Vorlage an: Schonung des Geldvorrats der Reichsvank. Dir Koinmi'siou werde zn untersuche» habe», warum der doch an sich starke Gvld- vorrat aus solche Weste wie die Erhöhung des Bankdiskonts am 0 Prozent iin Ek'-ober g,schützt werben inüffe Aus jeden Fall ist das Rebeneiiianderbestehen von Reich-Kassenscheinen und Reichs! anlw.stcn zu gleichen AvpoinIS nicht zu müuichen. Gebe man 00 M'k Noten ans, so müsse» die ff" M'k.-Kassenscheine ver schwinden, Weshalb schreite man nicht zur Befriedigung des VeckehrS au kleinem Gelde in größerem Umfange zn Silber- präaunge» st tSehr richtig! rechts.) — Abg, Dr. Arendt N'eichsp) cillstrt. bas Gesetz sei siir ihn unannehmbar, solange b aS'ell'e der Rci hsbaiik die nndeichränkte AuSgabe von kleinen tzlalen gestatte. Die jetzt vorgcjchlagene Bestiinmnng müsse zum Vorteil der Reichsbaitt auSichlagen, >:nd deS'mlb solle man damit miubestcmS warten bis zur Erneuerung des BankprirfftegS, denn ives!>alb tolle mau jetzt der Ncichsbant einen solchen Vorleil »och :>:r eine längere Rriyc von Fahren ohne Aeouivaleitt zmvcnden?! stcit einem Ba»kc-iS>'.'»t voll «t Prozent im Vor.obre seien wir in jeder Bettuch der Uinslnrzpartei. durch die Einführung dc-S allge-Ioie siceihe der Vaüaust.iateu eiugelwtcu. Hierin liege die lchärffte meinen und gleichen Wahlrechts auch die Einzettandtage zu lerro- ff-Estsk mstercr .fteiä abau.'potittt Ter wirkliche Grund zu dreier risieren »nd rcvolntioniercir, wird von vornheeci» im Keiine erstickt werden, wen» die berufene» Hüter des Staates auf ihrem Paste» sind, .immer natürlich unbeschadet aller Bestrebungen, die ans eine der Billigkeit entsprechende Reform im Sinne der Abstellung cinzclner Unzuträglichkeiten in den bestehenden Landlagswahl- rechlcn gerichtet sind, ohne darum den slaatScrhallenben Grund- ^ charakker solcher Wahlrechte zn erschuft«» Vorlage lei. mehr andeiS In Wirlllehkcit glaubt denn auch die sozialdemokratische j Führerschaft entweder gar nicht oder doch nur sehr bedingt an die baß sich die Rcichsbankverwattnng eben gar nicht n Helten wisse trotz der großen Galdvrodnktion. ie Vorlage sei geradem ein Vorbcreftungsgesctz für Zwangs- banknoken a Eonro mit Agio. — SiaatSsekreläc Graf Poia- dowsky: Ein Lerglei h mit türkischen Finanz- und Bankacr- hältniiien, wie ihn der Vorredner gezogen hat, wird in unserer Geschäfts- und Bankwett überall Kopffchülteln Hervorrufen. «Sehr richtig!» In solcher Weise cuttere ReichSbank und ihre Tätigkeit z» diskrcdiriercn, kann »ns jcvcnsalls nicht nützlich sein. tSehr richtig! Gerade im Gegensatz zu dem Vmreaner hat unsere Reichobanloerwaltuung stets nict dec Zcinahmc der Goldpcodnktion gerechnet, sie hat sie vorhergcsehen. Ich selbst hatte stelS die ! angeblich so „himmelschreiende Landtagswahlentrechtmig". die ste i Kühnheit bewnnaert, mit welcher Herr Dr. Arendt und seine Fcennde i banibastisch im Munde führt. Wenn sie diesen Popanz den i Massen zeigt, so ist cs ihr vielmehr in der Hauptsache darum z» tun. die W a h l re ch t s f ra g e als ein Werkzeug zu benutzen, j Uin die Massen zur Revolution, zum Strnßcn- kämpfe zu organisieren und Volksversammlungen und Straßcnnmznge, die unter dem Aus- hängcschilbe der VahlrechtSfrage veranstaltet werden, haben den tiefe ren Zweck, den Massen die Illusion vorzngankeln, daß die Sozial demokratie in ihrer Macht naher» unbegrenzt sei, daß der Tag des großen „Kladderadatsches" langsam, aber tödlich sicher heranrücke und daß den „disziplinierten Arbciterbataillonen" rm entscheidenden Augenblicke »ntcr Beihilfe des Massenstreiks doch unweigerlich der Sieg zu teil werden müsse, wenn auch augenblicklich aus taktischen Rücksichten der Zeitpunkt für ein aggreisives Vorgehen »och nicht als gegeben erachtet werden könne. Ein klassischer Zeuge, Bebel lelbst, ist für die Richtigkeit dieser Auffassung erstände». Der alte revolu tionäre Fanatiker erklärte nämlich am Sonntag in einer der Ber liner Proteslversainmlungen: „Wenn auch im Moment die Sozial demokratie keine Veranlassung habe, ihre Politik aus die Straße zu tragen, so könne es doch eines Tages passieren, daß sie den Massen st retk proklamiere , wie in Rußland. Er müsse arrS- rufen: »Ihr seid gewarnt!" Bezieht man in dieses revolutionäre Gesamtbild noch die planmäßige Vergistnng des religiösen Empfin dens mit ein, wie sie neuerdings mit besonderer Intensität und u. a. durch die von Gochre empfohlene Organisierung eines Massenaustritts aus der Landeskirche betrieben wird, dann dür fen die Verteidiger der staatlichen Ordnung und der bestehenden Gesellschaft in der Tot mit Recht von sich sagen: „ Wir sind gewarnt!", aber nicht im Sinne der Sozialdemokratie, son dern gewanit im Sinne eines entschlossenen, zielbcwiißten. nimmer rastenden Kampfes gegen die sozialrevolritionäre Gefahr, deren Woge» immer höher »nd höher emporbranden, die aber auch an dem starken monarchischen Staatengebilde des Deutschen Reiches einen mächtigen, dauernd widerstandsfähigen Wellenbrecher finden. Gelanstdc:ccrge 50-Mark- uno noch kleinere vieren oirsgrcN. Tic Neichsdank hat unserem Geldverkchr nnickmtzdar« Dienste geleistet. tAbg. v. Kardorss ruft: 6 Prozent Bankdiskont!) - Abg. Kampfs sfr. Bp.): Die Reichsbank lmbe auch bei dinrals den Erdball so genau zu kennen behauvteten. de.tz sie zu wissen glaubte», daß »irgendwo iirckr Gold stecke! hHefterkeit!) Mil dem Vorschläge, die Rei bskafferttcheine zu 50 Mk. einzuziehen, erreichen wir de» airgestrcdlcn Zweck nickst, die kleinen Apvvints zn vermehren. Ich weiß überhaupt nicht, weshalb den Effekten, d i q! i >11 i ,1 i >- re n I 'chädlich sein soll, wenn man statt lOO-Markruilerr l» dem gleichen " ^ ' Gesanstbc:rage 50-Mark- und noch kleinere Noten oiisgicst. ...... ... . - .. ...... Dienste ,1 .... ^ . der dieser Vorlage nur das öffentliche Interesse im Auge. Gegen über der Ausgabe von ungedecktem Papiergeld oder Sulber verdiene die Ausgabe von Banknoten bei weitem den Vorzug, da dieser Notenumlauf durch Geld- und Rcichskasscnscherne gedeckt ist oder das Papiergeld ungedeckt ist oder doch nur ge deckt durch den Willen des Staates. Was aber das Silber anlange, so slehezwar auf den Friiismarkstucken 5 Mark, wert fei es aber nur 2 Mark oder noch weniger. Tie Herren sprächen auch von 6 Prozent Bankdiskont. Macken Sie doch eine gute Handelspolitik, dann werden wir auch in der Lage sein, viele deutsche Produkte an daS Ausland zu verkaufen, und dann wer- den sie auch leichter Gold aus dem Auslande zu uns herein- ziehen können. Das Schecksnstem ist allerdings bester, als das Bonknotensystem, da der Scheck srch^mir aus Guthaben stützr Aber anstatt für ein gutgeordnetes Schecksystem zu torgen, will »ran die Quittungen auf Schecks versteuern, und selbst den Post anrveisungSvcrkehr, -durch den viele Umlaussmittel ettsvart wer den können, coensalls durch den OrnttungSstempcl versteuern, tBersall links.) - Rerchsbankpräildenl Dr. Koch legt zur Be- gründung der zeitweiligen Erhöhung des Diskonts auf 6 Prozent dar, wie außerordentlich vom Oktober ab die Ansprüche an die Reichsbarrk gestiegen seien. Die Erhöhung des Diskonts sei eine ganz natürliche 'Begleiterscheinung des Anfsäpounges im toirtschaslilichen Leben. — A-bg. Ga mp iReichSp) fuhrt Bc schwerdc über die Höh« des Bankdiskonts. Landwirtschaft und Industrie seufzten darunter. Es sei Zeit, endlich einmal den eigentlichen Ursachen deS hohen Diskonts nachzuforschen durch Einsetzung einer Untersuchungskommlision. — Staatsjekretär Freiherr v Stengel wendet sich acgen daS Verlangen deö Einziehens der 50-Mark-ReichSkcistcnsmelne in Verbindung mit der gegenivartigen Vorlage. Es bedürfe erst einer längeren Uevcrgangszeit, ebe eine solche Einziehung slattnndeo könne. Eine bezügliche Vorlage sur später sei aber nicht geplant. — Abg. Msmmsen sfreij. Bgg) tritt für Schaffung veimtr
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