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Dresdner Nachrichten : 03.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-03
- Monat1906-04
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1906
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I-Üflvr kooffsissnsr cicnitsolwr unss on^ü^olier Jn/u«:-, Honon-, lÄntot- uncl ^Vestonstoffo in ullon mo<iornkn t'arboo unä ?iima-tzuLlitütvn ru itilli^ston l'iviüon. Vsiicunt^tollö 6er von, Ilgl. kingn/niinisterium nen^o^üditon volsokrisl8in388iAso lloitormstoffo flir Löoi^I- Lüelis. Ktaats-k'olMelUntL. Rr. VI. kiitikl: Militüretcit im Reichstage. Hosuachnchte», Süchi. StaatSan;eiger, Evcmgel. Pund, Ieuerwehren, Ailtorinsalvn. Landtag. Kainz-Gastspiel, Liederabend. GewerbebauS-Kanzeit. Miitmaßl. Witterung: Mild, deiter. Der MiNtiir-«t-t im Reichstag hat auch diesmal daS alte Gesicht gezeigt: in ausgiebigster Weise wurden allerlei kleine und grobe Mängel herausgegrissen und eingehend erörtert, kleinliche Klagen überwogcn, der große Zug, die großen Gesichtspunkte fehlten — von ein paar verschwindenden Ausnahmen abgesehen — ganz anisällig. So selbstverständlich es ist. daß der Reichstag das Recht und die Pflicht hat, auch in die inneren Zustände unseres Heeres kritisch hineinMleuchten. so dringend erforderlich ist es aber anderseits. Laß dieses Recht in besonnener Weise ausgoübt und nicht von Heißspornen oder gar Uebclwollenden gemißbrancht wird. Leider haben die jüngsten Debatten wieder hinlänglich den Beweis er- bracht, daß cs vielen Rednern im Reichstage weniger am Herzen liegt, dem Heere selbst dienlich zu sein und in dessen Interesse zu wirken, als vielmehr auf ihr Parteiinteresse, auf Popularität und gute Chancen bei den nächsten Wahlen hinzuarbeitcn. Man braucht sich die endlosen Anzapfungen von freisinnig-sozialistisch- klerikaler Seite nur flüchtig anzusehen, um die bedauerliche Ent deckung zu machen, daß durch solche nach sssorm und Inhalt gleich maßlose Angriffe auf gewisse Mißstände in dem Organismus unseres HeereS das Ansehen desselben nur geschädigt werden kann. Im Mittelpunkt der Neichstagsverhandlungen stand, wie schon seit Jahren üblich, das Kapitel der Soldaten- Mißhandlungen und eine von den beiden freisinnigen Volk-Parteien beantragte Resolution wegen Abänderung des Beschwerderechts der Mannschaften. Jeder.dem cs mit seinerLiebe zum Hrere ernst ist. wird es gewiß billigen, wenn auf diesen wun den Punkt auch vor aller Oefscntlichkeit mit aller Schärfe hin- gewiesen wird: da dies aber schon genügend von seiten der Presse geschieht, soweit Einzeliälle in Betracht komme», könnte sich der Reichstag wohl mit der prinzipiellen Erörterung dieser issrage begnügen. Ja noch weiter: wozu sind denn eigentlich die militärischen Gerichtshöfe da. die alle solche Fälle nach Recht und Gesetz abzuurteilen haben, wenn jeder einzelne Fall einer Mißhandlung, der im großen deutschen Heere vorkommt, obendrein noch im Reichstag in mehr oder minder gehässiger Weise durchgehechelt wird, trotzdem L>ie gerichtlichen Akten längst über ihn geschlossen sind?! ES ist ein Ding der Unmöglichkeit, Mißgriff« in der Behandlung Untergebener ganz aus der Welt zu schaffen, weil auch der beste Wille des einzelnen an der Schwäche menschlicher Institutionen scheitern muß. Das einzige, was man verlangen kann und muß. ist eine allmähliche Herabminderung der Mißhandlungen auf ein vcrlsältnismäßig geringes Maß. und der Kriegsmmister konnte denn auch mit Befriedigung fest- stellen, daß jedes der letztverslosscnen Jahre einen Fortschritt zum Besseren gebracht hat. Um diesem erstrebenswertem Ziel immer näher zu kommen, muß man aber das Uebel bei der Wurzel packen und nicht nur an der Oberfläche hcrumdoktern. Seltsamerweise ist selbst der Kriegsminister, obwohl er säst ,edem Abgeordneten Rede und Antwort stand, aus den Kernpunkt der Sache nicht eingegangen. Mag sein, daß er die unliebsame Debatte nicht noch mehr verlängern wollte, jedenfalls ließ er die Gelegenheit ungenutzt, mit den wirksamsten Waffen aus den Plan »u treten. Sieht man den Dingen auf den Grund, so wird man zu- geben müssen, daß an manchem beklagenswerten Fall — wenig sten» in letzter Instanz — nicht so sehr die Vorgesetzten, be- sonders die vielgeplagten Unteroffiziere, schuld haben, als viel mehr andere Faktoren. Da werden z. B. Rekruten eingestellt, die schlechterdings nach ihrer ganzen körperlichen und geistigen Anlage in der Front nicht so auszubilden sind, daß 'sie den Anforderungen der höheren Vorgesetzten genügen. Mit solchen Elementen, die den ausbildenden Unteroffizier und Offizier in gerade-» sträflicher Weise aufhalten und innerlich reizen, sollte man di« Armee nicht beschweren: kommt in solchen Fällen un- vorschriftsmäßige Behandlung vor. so müssen im letzten Behuf Unschuldige für daS büßen, woS durch das Aushebungsgeschäft, besonders durch die unzureichende ärztliche Untersuchung, ge- sündigt worden ist. Weiterhin sollte man nicht vergessen, daß däs Mannschaftsmaterial überhaupt nicht mehr so einwandfrei ist wie früher. Die Verwilderung und Verrohung eines Teils unserer Jugend, besonders in den Großstädten, macht sich in unliebsamster Weise auch wahrend der Dienstzeit geltend und erschwert den Vorgesetzten durch schlechtes, aufsässiges Benehmen and passiven Widerstand daS ohnehin nicht leichte Leben. Wird doch der Geist der zukünftigen Rekruten von Jahr zu Jahr mehr krrch die sozialdemokratische Propaganda verwüstet. Wir verweisen in dieser Hinsicht nur aus den letzten Parteitag in Jena. Da hat man eine Resolution gegen Militarismus ggd MgrunSmus beschlossen, deren Ausführung unendliches Elend über unser ganze» Volk bringen müßte, nicht nur über die Sol- date». sondern auch über deren Eltern. ES ist da gesagt, man sollte Sffentliche Versammlungen abhalten, die jungen Leute, die in» Heer eintreten, über ihr Beschwerderecht usw. ausklären vnd st« mit einem Abscheu vordem Militärdienst er- Me», 2» keiner Armee Ist da» Vertrauen der Vorgesetzten zu den Mannschaften und umgekehrt so tief gewurzclt, wie in der deutschen: aber dieses Vorgehen der Sozicuocmokranc muß das Vertrauen untergraben. Schon jetzt zeigen sich Fälle, wo die eingetrctcnen Rekruten eine hervorragende Böswilligkeit an den Tag legen, jede Antwort verweigern und dergleichen: einer von diesen hat später ausgesagt, seine Mitarbeiter hätten ihn aiifgesordert, gegen seine Vorgesetzten rech: frech zu sein, schlagen dürften sie ihn ja nicht. So liegen in Wirklichkeit die Dinge, und dann sind gewisse Leute ganz erstaunt, lvcnn einem Vorgesetzten mol die Galle überläust und ein Unglück passiert. Tie systematische Jugeudverhetzung durch die Sozial demokraten ist ja zwar erst in den Anfängen, aber die anti- militaristischen Exzesse in Frankreich, Italien, in der Schweiz u. a. m. stehen vor unser aller Augen wie Warnungszcichcn. Ist es also der Militärverwaltung Ernst mit- der Bekämpfung der Mißhandlungen, so sollte sie eingrcifen. solange es noch Zeit ist, und die Jugend in der Armee vor dem Gifte der Sozialdemokratie soweit als möglich schützen. Außerdem darf man, wenn man die Axt an die Wurzel legen will, nicht übersehen, daß unstre Jrontoffiziere, und be sonders die Unteroffiziere, ohne jeden Zweifel dienstlich überlastet sind und dadurch zum Teil hochgradig nervös werden: nicht jeder hat Nerven wie Schiffstaue. Die Anforderungen an die Ausbildung des einzel nen Mannes steigern sich von Jahr zu Jahr, wohingegen die Dienstzeit kürzer geworden ist. Äs weiteres Mißverhältnis kommt hinzu, daß der frühere alte Schlag von Unteroffizieren, der Stolz und die Stütze der deutschen Armee von 1870/71, nicht mehr vorhanden ist. Unser UnteroffizicrkorpS, auf dem eine der schwersten und verantwortungsreichsten Bürden des militärischen Dienstes lastet, ist sicherlich noch immer daS erste der Welt, aber es ist so jung geworden und bleibt im Gegensatz gegen früher so kurze Zeit bei der Fahne, das; die einzelnen, wenn sie Routine und Methode in der Ausbildungspraxis ge wonnen haben, schon wieder ans Ausscheiden nach neun- oder zwölfjähriger Dienstzeit denken. Es würde manches besser stehen, wenn die Kompagnie», Eskadroiv- und Batteriechefs sich mehr der systematischen Ausbildung und Erziehung ihres Unteroffizier korps widmen könnten, aber wer hat dazu bei dem heutigen Dienstbctrieb noch Zeit und Lust? ... So kommt es, daß be sonders die jungen Unteroffiziere sehr oft ohne gründliche An leitung für ihren nicht leichten Beruf bleiben und schweres Lehr- gcld zahlen müssen, wenn sie sich gelegentlich im Eifer des Gefechts hinreißcn lassen. Aber auch hier trifft nicht sie in erster Linie die Schuld, sondern den Mangel an Anleitung: es ist eine alte militärische Erfahrung, daß diejenigen Vorgesetzten am gleich mäßigsten und ruhigsten in der Behandlung Untergebener selbst in den schwierigsten Situationen sind, die die beste Ausbildungs methode besitzen, weil dadurch beiden Teilen die Arbeit ganz ungeheuer erleichtert wird und das Resultat dementsprechend ein günstiges ist. Heute Hot man aber bei der zweijährigen Dienstzeit und bei dem Mangel an Unteroffizieren selten die Zeit, um den jungen, neugebackenen Vorgesetzten «ine gute Ausbildung und erprobte Methode mit auf den schwierigen Weg zu geben. Alle diese tieferen Gründe, deren sich noch viel mehr aufzählen ließen, als dies hier im kleinen Rahmen möglich ist, sind in der Neichstagsdebgtte kaum ge streift worden, und daS Bedauerliche ist dabei, daß auch der Kriegsminister nicht daraus hingewiesen hat. weil er sonst mit Forderungen behufs Vermehrung des Untcrossizier-Personals, Reformierung mancher Uebelstände im Dienstbetrieb der Armee, die wir seinerzeit in unserem Leitartikel „Nervosität im Heere" gekennzeichnet haben, u. a. m. hatte kommen müssen, wozu ihm scheinbar die Gelegenheit nicht günstig schien. Leicht ist es, immer nur zu sagen, wir werden «solche Elemente", die Mißhandlungen begehen, scharf bestrafen und aus der Armee entfernen, statt die bessernde Hand an die Wurzeln des Miß standes zu legen. Gewiß muß man von jedem Vorgesetzten verlangen, daß er. der Disziplin von seinen Untergebenen ver langt, auch Selbstdisziplin in der Behandlung derselbcn beobachtet und sich — selbst in gereiztem Instand — nicht mit Worten oder Taten an ihnen vergreist: aber ebenso muß die Heeresverwaltung ihrerseits dazu beitragen, daß durch Beseitigung abstellbarer Uebelstände die Versuchung zu unvorschriftsmäßiger Behänd- lung Untergebener möglichst vermindert und dadurch der Niederbruch manch hoffnungsreicher Existenz soweit als tun lich vermieden wird. Was die NeichstaaSvrrhandlnngen znm Militär-Etat sonst noch gebracht haben, ist sehr wenig. Einzig hervorhebenSwert sind einige Bemerkungen des Kriegsministers, der u. a. die erfreuliche Mitteilung machte, daß der viel besprochene Zchnmillionen- fondS überhaupt nicht existiert und daher auch die letzten Auf sehen erregenden Nobilitierungen in Preußen damit in keinerlei Beziehung stehen. Von Wichtigkeit war weiter deS Kriegs- ministerS Erklärung zur Duellsrage im Heere, die gegenüber der früheren vom 15. Januar d. I. ein entschiedenes und weit gehendes Entgegenkommen gegen die bürgerliche Auffassung vom Duell bedeutet. Daneben wurde vom Krieg-minister auch die Iltpintum l'är-ieliel 8edküe!8ir388v 19 IW 6. Reform der Bekleidung unserer Armee näher erörtert: er erkannte die Notwendigkeit einer kriegsmäßigeren Bekleidung in Farbe und Schnitt nnbedingt an, betonte aber gleichzeitig, das. bei einem solchen Millioneiiobjckt Vorsicht geboten sei, weshalb noch immer weiter die eingehendsten Versuche im Gange seien, um die zweckmäßigste Form festznstcllen. Erfreulich war es end lich auch, vom Ncgiernngstisch ;n hören, daß jetzt energisch mit der Verlegung von Truppenteilen aus kleinen Garnisonen vorgegangcn werden soll, um ein mit vielen Unzuträglichkeiten verbundenes Versauern der Ofsizielkorps dort unmöglich zu machen. Neueste Tr'iiytiitelvnilllen vom 2. April. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Beratung des Militär-j Etats wird fortgesetzt. — Abg. v. Norm an n. tkvns.) weist i einen vorgestern vom Abg. Zuber! gegen einen bereits vor ^ 16 Jahren verstorbenen Hanplmann Graf Roon erhobenen Bor-> Wurf der Menschciischindcrci und mittelbar auch der Feigheit zu-! rück. Beim Kapitel Gouverneure :c. stimmt das Haus dem Be-; schlaffe der Kommissiou zu, de» Platzmajor in König st ein als! „künftig fo rt sa lle nd " zu bezeichnen, — Weiter hat die! Kommission die pensionsfähiaen Zulagen für patentierte Oberst-! lcntnanlS, die sich nicht in iltegimenlskoiirmaadeillstellen befinden, > beschränkt auf diejenige» r» der Infanterie seirnchlteßlich Jäger, und Schützen), sowie des Ingenieur- uud Pionierkorps. — Abg. j ! v. N orr» ann kündigt sür die dritte Lejrina einen Antrag aus l Wegfall jener Beschränkung an. Tie betreffenden Chargen bei!! der Kavallerie hätten denselben moralischen Anspruch und würden sich um so mehr beeinträchtigt fühlen müssen, als im Vorjahre! gleichartige Zulagen bei den entjprechenden Chargen in derj Marine, den Fregatten-Kapitänen, bewilligt worden seien. — j Abg. Held (uat.-lib.) wünscht häufigeren Wechsel der Offiziere > in kleineren Garnisonen, speziell auch in Gwiizgariiisonen. und > fordert eine bessere Fürlorge für die Offiziere in wichen Garniso nen in dczrig aus Wobnungsbeschasiung Beim Train würde» l nicht selten entlassene Kavallerie- und Artillerieoffiziere, Leute, die vielleicht wegen Mißhandlungen entlassen seien „wieder ange- ! stellt". Tamil lönne man keine Waffe Heden. — Abg. Noeren lZentr.) bittet, es betreffs der palcntterten Oberstleutnants bei ' dem KommiisivnSbcschlttß zu belassen. Für die Zulage» für die ! Fregallen-Kapitäne habe lediglich der ganz bcioirders schwere! § Dienst diewr Offiziere den Ausschlag gegeben: wo solche besonderen, ! Gründe nicht vorliegen, könne man sich also ans Infanterie und l Marine nicht bernscn. — Abg. Ledcd nur (Soz.) verbreitet sich! l über die Verhältnisse in Grenz- und überhaupt in llernen Garnisonen. - Es werde dort viel gejpcelt. Dasselbe werde ihm von der Reü- ! ichule in Hannover berichtet. In allen kleinen Garnisonen " drohten den jungen Offizieren große sittliche Gefahren. Grci> Here Garnisonen seien jedenfalls sür Reitschulen vvrzuzrchc'.i. Sehr gute Erfahrungen seien besonders bei der Reitlchule in Dresden gemacht worden. Bei den Reitschulen bestehe an und / sür sich und zumal in kleinen Garnisonen die Gefahr einer geistiaen Versimpelung, einer Konzentration des Interesses nur auf Pzedde und Spiel, zumal auch im Zusammenhänge mit dem ! bei unS herrschenden Abschluß des Militärs vom Zivil, — > Kriegsininistcr v. Eine m bestreitet, daß Paderborn, wohin die ^ geplante neue Reitschule kommen soll, eine ganz kleine Stadt tei, die gar nicht» biete. Fragen möchte er aber vor allem, wie cs wohl möglich sei. daß eine Versimpelung schon daun ein- treten solle, wenn junge Leute aus 9 Monate in einer Reilschu e 1 Kl ^usannnengezogcn werden. ... .. Er möchte aus Ledebours Worten den Schluß ziehen, daß derselbe im nächsten Jahre alles be willigen werde, was sür Truppenübungsplätze in der Nabe großer Städte gefordert iverde. lHeiterkeit.t — Abg. Graz Or i o l a snall.): Wenn Ledcbour so rede, als hätten unsere Offiziere nur Sinn für Wein, Weib und Würfelspiel, so habe ei wohl noch keine Gelegenheit gehabt, ein deutsches Offizierkorw- keunen zu lernen, und wenn Ledcbour den Offizieren sogar Herzensbildung absprcchc, so fehle ihm dafür der parlamentarisch-- AuSdruck. Seine Freunde würden die Reitschule in Paderborn bewilligen. — Abg. Freiherr v. Hertling sZentr.s ver teidigt ebcnialls den Kommrssionsbcschluh wegen Bewilligung der Neiiichule in Paderborn. Wenn Ledcbour den -Bischof von ade. wrn . .. Zen trum lolche Beweggründe unterstelle. — Abg. Müller- Sagan isreis. VoKsp.j erklärt, seine Freunde würden für die Reitschule in Paderborn stimmen. Bei einer speziellen Aus bildung, wie sie ans der Reitschule erfolge, werde auch das Pferde- material besser geschont und daran gespart werden. — Abg. Ledebour verlangt, daß der exklusive Geist des Vornehmer- seinwollens im Ofsizierkorps beseitigt werde. Jenem exklusiven Geiste hätten wir ,auch Jena zu verdanken. — KriegSmimster v. Einem: Diese Behauptung des Herrn Abgeordneten ist nicht richtig. Das Lsfizierkorvs war damals unterdrückt. habe vorgestern nur gesagt, daß wir uns diejenige soziale Hch'- tuug bewahren wollen, die wir lwben, und daß wir sie errungen haben durch treueste Pflichterfüllung und Hingebung an den Dienst für die Allgemeinheit, sür den König und für die Armee. Jeder Offizier weiß, daß uns nicht bloß das Kleid, das wir tragen, zu höherer Geltung und sozialer Stellung bringt, sonder» daß er einem Stande anqehört, der seit Jahrhunderten da» Vaterland verteidigt und fern Mut dafür hergegcben hat. Diese soziale Stellung wollen wir uns erhalten. Keiner von uns glaubt ein hervorragendes Wesen zu sein. Unser „Dünkel" besteht nur in treuer Erfüllung der uns auserlegtcn Pflichten. Wir Wesen. ' " ' ' ' ' sind nicht höhere sondern Gentleman und fordern als s>: , solche nur hohe Achtung, wie wir selbst auch jedermann die Achtung zollen, die er zu fordern hat. In diesem Geiste wird jeder Offizier erzogen, im Geiste der KönrgStreue, der Treue zum Vatcrlande und der Pflichterfüllung. sBravoff — Abg. v. Oldenburg lkons.1 bestreitet dem Aba. Ledebour. daß d,e „Exklusivität" zur Verkümmerung de» OtsizierkorpS gerührt habe. — Abg. M ü l l«r- Sagcrn stress- Bolksp.i: Darüber, daß
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