Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 04.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-04
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«*»««« S4vöö Acht „El»». »Bei»«»» »*»>«»«« ,»»»<«<» OLeis«,»»»» ». »»Sl«» >» »-«- >«r^v«n>», «len. Set»»!«. s-iel. Seeil«», FnmNlir««. - «»». « «erlin. vet»«!», Wien. ftr»,Nurt».«.. MÜ»- - I. — «Urea«, ». .,A»iaU»«e» »«>«»". -ff»-»«, I»!«««, ««U» »v«. tnPari«. W« Loppvl Tageblatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr, «orsenliericht, Fremdenliste. Mttredaeteur: vr LmII Für das Fcuill.' L-ackmlU Druck und Etgentbuin der Herausgeber: ^ ln Dresden. ^Äd». » U», «,n>»<>,» dt» vltua,»»I Uhr. 2» Neuiladl nur »n vloLeina»,». »r. »l,itee,oll« SIi.kd>»N,»ii».4Ul>r. — Der Raum einer rtni»»Ut,e» Vel»i«Ue 1,1,et ldhU,». ltin»el»«dl di, «eile »0 Plge. »in« ««rinlt, iür »»» nitch«- »t»t»e arlLel««« de, Inlerdt» wird »t»r,«»eben. >u»wilrtl,e Annoncen» NutlrS»« »,n un» undekaniiten girwen und Vertonen inleriren wie nur aeuen T»r»«»meran»«,Z»I>lu», durch vnelmarten oder Poiteineodlun,. »LI Lttben tollen !L Pl»e. Jn- »eraie Ille dt« Monlag» Nummer »»,« nach einem gelnogedi» Pelit- d«ae « v„r. L 6v», ttotiloss-Ktrnsüü 14, gvgonltbsr clor 8pororua»sn ^.ll- unck Vvrkuuk aller LtLLtspapIsrv, pfLNltdrisfv, Kvtisn vt«. ^uürntiluoß aller Eoupous. vaoutf-vIUinlis Lonlrolv ckor Vsrloosung allor VVortdvapikro. F.II68 auoli uuk hnotlioliom OomIvIIslsIIv kllr iffisefisvl. Verantwort!. »Nedacteur: ILeturted t «UlenU n Dresden oS»«S ümil UlrLedkslä'L u. pensionsstallungsn, Palng-ozctiinn runi 8old8tlilltt>c>iircii. idulnadino von l'vn- ( ^ 2 8t l» V08tl'» !i80 2. t>ivn8,ilor,ic>n. 0e>>!'!-6 KnilccM vou Koitpsonle-n/um Veeßank^ «r.8»8.2I7MM187S. W,tlrrungüouSsi6,Ien. Vorwiegend trocken, zeitweise heiler, Ilihl. ^reSNeN. Tletlsttl(), 4.9t NNeNiber» Politisches. Während nach sächsischer Lantstagsgepslogenhcit alle Gesetz entwürfe der Negierung auf schriftlichem Wege den .Kammern zugehen, ist e» im Reichs- und im preußischen Landtage Sitte, daß wichtige Vorlagen mittelst einer einleitenden Rede des betr. Ressort minister» der Volksvertretung unterbreitet werden. Ein solches Verfahren hat, wie Alles in der Welt, Vorzüge und Nachtheile. Etwas wie dramatisches Leben bietet es, wenn z. B. ein Finanz- minister, wie Herr Bitter in Berlin, die Hauptziffern des Staats haushaltes in öffentlicher Rede vorträgt und damit das ganze Land über die HauptgesichtSpunkte orientirt, nach welchen die Steuern zu bemessen, neue Schulden zu machen sind oder nützliche Verwendungen in Aussicht stehen. Die preußischen Steuerzahler erfahren sofort aus berufcncin Munde, woran sie im Wesentlichen das nächste Jahr sind. In Sachsen müssen die Zeitungen diese Arbeit übernehmen und aus dickleibigen Quartbänden mit mehr oder weniger Geschick und Umsicht das Nöthige auSziehen. Eine Schattenseile des münd lichen Einbringens wichtiger Gesetze im Parlamente besteht darin, daß solche ministerielle Emleitungsrede zumeist ein Monolog bleibt, an den sich keine Gegenrede, keine Erörterung und Prüfung knüpft, sondern daß der Präsident die Sitzung mit dem Versprechen schließt, dm bclreffmden Entwurf zum Druck zu befördern, so daß erst spater, nachdem die Abgeordneten ihn studirt haben, eine eigentliche Berathung stuttfindet. Nicht vortheilhaft ist es ferner, daß man sich zunächst mit der Art des Vortrages des Ministers beschäftigt Nicht was er gesagt, nur wie er es mitgethcilt? ist die erste Hauptfrage. Das ist ja überhaupt ein großes Gebrechen d-r Parlamente, daß sich die Aufmerksamkeit mehr auf das Aeußerliche, als auf das Wesen der Dinge richtet. Tritt nun. wie in dem neum preußischen Finanzminister Bitter, ein Jungfernredncr einem Parlamente gegenüber, so untersucht man vor Allem, wie er sich aus der heiklen Affaire gezogen habe. Das eine Blatt hat herauSgchört, daß er achtzifferige Zahlen mit förmlicher Vertraulichkeit behandelte, „wie alte Kameraden, unler denen er ausgewachsen", ein anderes Blatt rühmt sein sympathisches, bescheidenes, den gutgeschulten altpreußischen Beamten wiedergebendes Auftreten, das in schroffem Gegensätze zu der „würdevollen, amtlichen Aufgeblasenheit und Unfehlbarkeit Eamphausens" stehe. Ein billiges Urtheil muß dahin gehen, das; die Lage deS preußischen Finanzministers nicht beneivenswerth war. Und da die preußischen Staatsfinanzen selbst genau so wie die sächsischen von den Reichsfinanzen beeinflußt werden, so rechtfertigt cS sich, wenn ein sächsisches Blatt die gemeinsamen Partien behandelt Herr Bitler konnte nicht verschweigen, daß die vom Reichskanzler Fürsten Bismarck wiederholt in sichere Aussicht gestclltenSteuernachlässe und Entlastungen immer noch nur Anweisungen auf die Zukunft sind. Von den verheißenen Steuernachlässen an die Gemeinden ist für die nächsten Jahre keine Rede, ebensowenig davon, daß die Einkommen bis zu 6000 Mark steuerfrei werden sollen. Einzig Das ist durch die Erhöhung der indirekten Reichssteuern erzielt worden, daß das Deficit von 78 Millionen Mark, das sonst entstanden wäre, auf 47 herabgemindert wird. Im Gegensatz zu Bismarck bezeichnet Bitter die direkten Steuern als vcn „festen Kern" der ganzen Besteuerung. Er konnteNichtS weiter thun, als die besten Hoffnungen an die neue Steuerpolitik Bismarck's zu knüpfen. Einen einzigen neuen positiven Gedanken enthielt Bitter's Rede: er schlug eine Börsen- und Banksteuer vor. Das ist angesichts der Steuern auf die nothwendigsten Lebensmittel eine so gerechte Steuer, daß hierüber kein Wort zu verlieren ist, vielmehr wird der Landtag des König- reichsSachscn wohl auch zu fragen haben, ob nicht unserö Millionen deficit statt durch eine Anleihe, theilweise durch eine Börsensteucr zu decken sei? Der schwächste Punkt in der Bitter'schen Rede war der Grund, den er für die rapiden Eisenbahnankäufe vorsührte: die Regierung müsse im Kriege die unbedingte Disposition über die Eisenbahnen haben. Als hätte sie diese nicht schon! Haben nicht im Franzosenkriege die deutschen Bahnen ohne Ausnahme ihr gekämmtes rollendes Material wie ihr Beamtcnpersonal den Militär behörden zur vollständigen Verfügung gestellt? Immerhin befinden sich die Finanzen der deutschen Staaten noch in einer viel günstigeren Lage als die Oesterreichs. Während die Thronrede erklärte, das Defizit solle ohne Inanspruchnahme des Kredits gedeckt und die Erhöhung der Steuern ohne Schädigung der Produktionskraft vorgcnommen iverden, schlägt der Finanzminister Ehertek nicht nur neue Anlechen, sondern eine Reihe Maßregeln vor, welche den Verkehr und die Gütererzeugung schwer belasten. Ohne auf die Details des Näheren einzugehen, sei auf die Erhöhung des Petroleumzolles von 3 auf 8 Gulden, auf die lOprocentige Steuer von Eisenbahnbillcts nach russischem Muster, auf eine Extra- Einkommensteuer und namentlich auf die Besteuerung der Handels- und Gewerbekorrespondenz hingemiesen. Jeder Geschäftsbrief, in welchem von einem Geldempfang die Rede ist, soll in Oesterreich einer Stempelung von 1 und 5 Kreuzer unterliegen. In Oester reich zahlen bekanntlich jetzt schon Quittungen, Komptoirbücher, Buchauszüge und Fakturen eine Stempelsteuer, künftig soll auch die Korrespondenz eines Kaufmanns oder Gcwerbtreibcnden der Ab stempelung unterliegen. Welche unleidige Ausschnüffelei der intern sten Geschäftsvorgänge! Welche Verlockung zu Stcuerdefrauden! Und der Ertrag einer solchen Spionirsteuer ? Lumpige 300,000 Gulden im Jahre! Hat ein Staat, der zu solchen Mitteln greifen will, nicht vielmehr die Pflicht, allen Ernstes zu untersuchen : wo an dm Ausgaben zu sparm ist ? Was Frankreich von der Wiederholung des Kommunarden- Regiment« zu erwarten hätte, das enthüllen mit anerkcnncnüwerther Offenherzigkeit die Reden der gefeiertsten Theilnehmer am Mar seiller Sozialistenkongreffe. Die ununterbrochene Folge von Revo lutionen wird als die einzig mögliche Zukunftspolitik hingestellt. Es soll eben Alles abgeschafft und jeder Widerstand der in ihrem Besitze Bedrohten durch eine nichtabreißcnde Kette von Volksausständen niedergeschlagen werden. Abschaffung des Kultus- und Kriegs- budgcts, Abschaffung des Zinsenzahlcnü, Abschaffung des persön lichen Eigenthums, damit soll die neue GlücklichkeitSperiode der Menschheit beginnen. Wer sich dem widersetzt, wer auch nur zum Maßhaltcn mahnt, ist ein Reaktionär, ein Vollsverräthcr, einVolks- feind, ein Henker und Tyrann. Sogar weit vorgeschrittene Radi kale wie Victor Hugo und Louis Blanc ächtet man, sic sind „Nicber- lartätschcr" der Kommune. Rur bezüglich des persönlichen Eigen thums machte sich selbst auf dem Marseiller Kongreße dann und wann eine andere Ansicht geltend. Selbst der Bürger Finance von Paris wendete sich mit scharfen Worten gegen die Sozialdemokraten, die das individuelle Eigenthum abschasicn und ein gemeinsames hcrbcisühren wollen. Er habe kein Vertrauen zu den sozialdemo kratischen „Rettern" der Gesellschaft; er wolle lieber in seiner eige nen ärmlichen Hütte wohnen, als in den Kasernen der Zukunfts- Sozialisten. Nun ist aber gerade die Entziehung allen EigenthumS von den Privatbesitzern und seine Ersetzung durch ein gemeinsames Eigcnthum der Grund und Kern des sozialdemokratischen Pro gramms und wenn Jemand, der im Uebrigcn die ausschweifendsten Forderungen der Sozialdemokratie berechtigt findet, vor der Privat- Eigenthumsfrage stutzt, wird er gar bald von den Uebrigcn als Halber, als Schwächling verachtet, als Reaktionär gebrandmarkt sein. Es ist von Bewegungen, wie die sozialdemokratische, unzer trennlich, daß die radikalsten Forderungen die größte Anziehungs kraft ans die Masse ausüben, daß die vermittelnden, zum Maßhalten mahnenden Elemente auf die Seite geschoben oder zerrieben werden. Die Extremen behalten stets die Oberhand. Bei wie Vielen gelten z. V. in Deutschland selbst Bebel und Liebknecht als mattherzige Halblinge, als Reaktionäre? Niemand kann sich ja schließlich so weit links stellen, als daß nicht ein noch rücksichtsloserer Geist sich noch weiter links placirtc. Alle Abschlagszahlungen gelten als Zeichen der Schwache und reizen nur den Heißhunger nach Mehr. JnMar- seille haben die Kommunarden nun die Maske fallen gelassen. Wenn die französischen Kammern, was in den nächsten Tagen ge schehen wird, in Paris versammelt sind, wird ein höchst fesselnder Kampf zwischen ihnen und dem Pariser Gemcindcrathe entbrennen. Dieser besteht in der Hauptsache aus Anhängern der Kommune, er stützt sich auf die immer zu Revolutionen geneigte Pariser Bevölker ung. Die Kammern und die Regierung verfügen jetzt noch über das Heer. Daß sich Etwas in Frankreich vorbereitet, was wie eine Revolution aussieht, ist die allgemeine Anschauung. Mißbehagen, Beunruhigung, Furcht vor der Zukunft auf allen Seiten. Bereits werden die ersten Anzeichen des Gefühles der Unsicherheit erkennbar, Vorzeichen drohender Stürme; man bemerkt in Paris, daß hie und da einer der fremden Kaufleute und Gäste sich aus der glänzenden Hauptstadt zurückzicht. Die Hauptaufgabe der Regierung und der Kammern wird es sein, das Gefühl der Beruhigung wieder zu schaffen, unter dem Frankreich seine merkwürdige Wiederherstellung vollzogen hat. Aber das historische Unglück jenes Landes, der un bezähmbare Drang nach Veränderung, eine sinnlose und frivole Neugierde, zu sehen, wie ein anderer Zustand sich ausnimmt, ist offenbar wieder an der Arbeit und verdüstert den Horizont. Neueste Telegramme ver..Dresdner Nachrichten." Berlin, 5. November. General Franseckv ist zum Gouver neur Berlins ernannt Worten. Der »Norddeutschen Ztg. zufolge ha' der Kaiser die Ordre vollzogen, weiche Mankcuffcl zum kom- inandircndcn General beS I.',. Alincekorps ernennt. London. N. November. Nachrichten auö Valparaiso vom 8. v. M. bestätigen tie Wegnahme des „Hnasenr" durch bic chi lenische Flotte. Der „Huascar" vcrtbei'rigte sich lange und tapier, sein Kommandant, Admiral Grau, 2 Lieutenants wurden getödtet, eine große Zahl der Schitsoinannschail wurde gctödtet oder ver wundet. Dem Panzerschiff „Union", welches den „Huascar" begleitete, gelang cs, zu entkommen; dasselbe wurde von chileni schen Schiffen vcilolgt. Locale» and Sächsisches. — Sc. Mai. der König begicbt sich nächsten DonneiNaü srich gegen ß,8 Ubr mittelst Ertrazugev von der Haltestelle Strebten auö nach Tharandt, um ans Grlllenburger Revier eine Hiri ch iagd adznbalten. Die königliche Jagdlalcl wird Nach mittags gegen 5 Ubr in Kltngcnbcrg staltftiidcn und die Rück kehr nach btcr noch am selbe» Abend gegen ' -/.» Ul r erfolgen. — Die Schrlitslellerwclt Dresdens bat gestern einen ihrer ältesten, waldigsten und geschähtetten Vertreter verloren: »ach langen und schweren Leiden entlehnet in früher Morgen stunde der Ebeircdaktcur des „Dresdner Journals", Herr Hot rath Hart mann. Geboren als Soh» eines kleinen Guts besitzers >m Dorte Podclwip bei Leipzig im Jahre 1815, zeich nete er sich bereits in der Dorlschulc durch geistige Anlagen auö, so daß sich der Dorsgcistliche seiner annahm, ihn weiter auövil- dete und Ihm so den Besuch der Fürstenschulc Grimma ermöa- Itchtc. Von hier ging Hartmann nach Leipzig; die erwachende kbtlvellentsche Bewegung ertaßtc jedoch den feurigen Jüngling in einem Grade, daß er als Freiwilliger in's griechische Heer trat», als Jngenieurossuler die Unabhängigkeit des jungen Königreichs vom Türkensocve mit erkämpie» halt. Er zeichnete sich bierbU so auö, daß ihn mehrere griechische Städte, darunter Athen, zu ihrem Ehrenbürger ernannte». Nach Beendigung der Freiheitskriege durchwanderte er de» Orient. 18R» sah ihn sein sächsisches Vater- land wieder. In das Kvmptolr der Brockbaus'ichc» Buchhand- lung In Leipzig getreten, versuchte er sich zuerst aus dem Ge biete. das später seine ganze Thäligkcit I» Anspruch nehmen sollte: dem der Journalistik. Der alte Soldatcnaclit verließ ibn icroch bet dieser Fctcrtbätlakelt nicht: in den Stürmen von 1848 rettete er alö Führer der Buchbändlerkompagnic der Kommunalgardc durch mutblge Veiibeidigung bic Post vor den Aufständischen. König Friedrich »August verlieb tbm hierfür den Verdiemtordrn. Seine 4 hat machte ibn in weitere» Kreisen bekannt, so daß ihn der Minister v. Beutt nach Dresden wa »nd tbm am I. »April >i->5s> tieLeitungdeS..DrcSknerJournalö' übertrug. »Bekannt ist eS.welche hohe Stute In der deutschen Prelle dieses Regierungsblatt namentlich in den vverJavren einnahm. ES warben,Verblichenen gegönnt. das 25jährige »Amtciubilälun zu feiern, das durch seine Beförderung zumHoiralbe uiidVerlctbnng höbercrOrde» ausgezeichnet wurde. Nun ist der rüstige, arbeitsame Mann ein stillere a»n. In ihm ver lor der König einen treue» Diener, das Vaterland einen wackeren Patr otcn, leine Familie einen zärtlichen Vater, tie Schriftsteller Dresdens einen selbstlosen, liebenswürdigen Kollegen, seine Unier- gcbencn einen humanen Vorgclektt», die »Armen einen stetö willigen Heller i» der Notb. Tie Stellung dcs ReeacteueS eines Regierungsblattes, die schwieriger ist, als sie zu sein schEnt, wußte der Entschlafene mit »Würbe, Takt und voller Hingebung auozusülicn: sein Andenken wird a!s taS einer Zierte tcü Journaiistenstanbeö in Ehren sortlcbcn. - Der S taatSba uohaI toctat Sachsens aus die Jahre li-^»^!. welcher dem Landtage zugcgangcn, ist ei» ge« w i chti geö »Werk — cs wiegt 2V> Ptunb und umiaßt 534 Foltoscitcn. Ein »Blick aut die Steuerpesttionen bestätigt unsere frühere Mitlbetlung, wonach wir iür diesmal noch tie Klippe einer abermaligen Stcucrcrhöbung umschiffen und iür später wrcbcn h- sicnilich die llcberschimc auS den Reichtzeinnahmen sorgen. Das neue »Budget siebt seinen »Vorgängern nicht e"cn ähnlich, was darauf zurückzutühren ist, daß am Betreiben der Oberrechnungskainmcr mit Bcainn deS nächsten JabreS daS Staatskassen- und Rechnungswesen eine veränderte Einrichtung ec'ährt. Der h henbahuctai ist den während des letzten Landtags kundgcgekenen Wünschen entsprechend vervoiistänbigt worden; eine Verkeilung des »Anschlags au! die einzelne» Eiscnbalm- ltnic» bat indes; nicht stattgeiunten. »Besonders erfreulich ist der Inhalt des „Wälzcrö", nicht infolge der andauernden wirthschatt- schaillichcn Krisis mußten die Einnahmen noch mehr adgemindert werten, als es das vorige Mal schon geschehen; dabei ist trotz aller Sparsamkeit die Erhöhung einzelner »Ausgaben nicht zu vermeiden gewesen. Die Regierung erwartet indeß ganz sicher, daß schon in der bevorstehenden Fi»anzrcr!ode der ReichS-Zotl» imv Steucrsegen in die einzelnen Bundesstaate» überiluihcn werde, sie bat darum einen den Matrikulalbciträgen gliich- kemmenden Betrag s4.68st.ttOO M.) ln die Ucberschüffe e »gestellt. Hoffentlich gebt baö Pöstchen auch wirklich ein, Und nun ein paar Ziffern. Der Gesammtbctarf iür den ordentlichen StaatöbauS- ha tSetat beträgt aus jedes dcr beiten Jahre 188081 65.858,550 M. Zur Deckung dieses »Betrages erwartet man an Ueberschüffen 55,'r58,6e8Mk.»Nutzungen des StaatSvermögenS sdarnnter allein 25.210.55» Mk. von den Eiienbahne», 6,525,400 Mk. von den Forsten und dcr Jagd, 5.051.700 Alk. von der Landeölotterie, 552,820 Mk. vom »Bergbau und den Fretberger Hüttenwerken. 474,550 Mk. von tcnKammergntcrn, Teichen rc. u. s. I.f. ferner 6,051,221 Mk. Zelle und Verdrauchtzsteucrn und 527,000 Mk. Ebauiiec- und Brückengelder. Dcr Rest (20,641,710 Mk.) ist tnrch direkte -Steuern zu decken und zwar durch tie Einkommen steuer mit dem 50proc. Zuschläge, die Grundsteuer (4 Pt. pro Einheit), tie Gewerbesteuer im Umherziehen und tie Stcmvel- und Etbschaitssteuer. Wie das „Ebem. Tgbl." mlitbellt, soll der zum L.Dlako- nuS an St. Johannis in Chemnitz kürzlich erwählte Pastor Trebitz auö Tiefcniuril, vom Lalidedconsistoriilm zurückgcwicsen worbe» sein, weil berieche In dem Eramcn, welches er vor dem Landcsconsisiorlum in Drcsbc» zu bestehen batte, nicht die erste, sondern die dritte Ecnsnr crbaitcn habe. Nicht-Sachsen seien aber nur van» zum geistlichen Amte zuzulasscn, wenn sie vie erste Eensur erhalten. - Dcr im »April d. I in »Petersburg verstorbene russische Staatkrath Ur. weil. W. Bütiig, kessen Gebnrttort »Nickern bet Dresden ist, hat dieser Gemeinde 4200 Rubel zu Schulzwcckcn vermacht. -- Die »Auszahlung der am 15. Juni a. r. auSgeloosten, den 1. Deeembcr a. c. fälligen »Partialobligationen und Schuld scheine der au! den Staat übcraegangcnen 30s»/« »Anleihen von >850 und 1841. sowie 4"» »Anleihen vo» >854 und >860 der vormaligen Leipzig - Dresdner Eisenbahn - Cempagnie findet be reits vom 15. d. M. ab bei der StaatSichultcnkasse in Dresden und der Lotterie Darickmdkasse zu Leipzig statt. — Nichts zeigt bester, welche Hobe Stellung daS kgl. steno» grgphis ch e Institut im In - und Auslände genießt, alS die Maste dcr »Beglückwünschungen, die aus ganz Europa ein- »eien, alö porige »Woche der kgl. Kommissar bei diesem wiffen- schaitlichen Institute, Herr Geh. RegicrungSrath Häpc, sein 25iäbrigeo Amtsinbiläum beging. Nicht weniger als 108 »Briefe und 75 Telegramme auö allen Thcilcn Deutschlands, auö Oester reich. der Schweiz, Italien, Rußland, Dänemark, Schwebe», »Norwegen, Grtcchcnl'nd. England und Frankreich drückten die Thetlnahme der Gabeisberaer'schc» »Welt an dem Ehrentage Häpe'o ans. Sie bekundeten zugleich, wie dankbar man cS allerorts emvstndct, was taS kgl. stenographische Institut tbut, um de» Dcuticvcn eine neue Schrcibichritt zu geben, die bereits aniäugt, einen paiigrapbischen Charakter zu zeige», indem sic aut tast alle slavischen und romanische» Sprachen mit Erfolg über- tragen ist. — In der Rclchshauptstadt hat sich eine Antisemiten- Liga acblldct, bereu »Bureau (»Berlin, Prinzenitr. 48), soeben ihre ersten Fiughlaiier verschickt. In dem ersten Flugblatt n ird als Zweck dcr Liga bezeichnet: „Errettung unseres deutschen Vaterlandes ven dcr vollständigen Verlutuug". — Die Zahl der E on tc s > t on sw echiel hat im vergan genen Jahre eine höhere Zahl erreicht als tm »Vorjahre. An »Austritten auö dcr Landeskirche zählt baö cvang. Landeseonlliio- rinm 8(>o aut, das sind 357 mehr als 1877. Den hauptsächlich ste» Zuwachs haben die apostolischen Gemeinden und die conies- sioiioloicn Dissidenten erhalten. - lieber Fußslcgclcic» aut der Eisenbab» dringt daö Stuttgarter „N. Tgbl." einen langen. langen Artikel, dcr viel Veherzigenswerthes, auch iür uns, enthält. ES hantelt sich um tie Ungezogenheit vieler Reffender, welche ungciiirt ihre Füße aut tie gegenüber hestndliche» »Polster stemmen. Dcr Veriastcr verlangt mit Reckst in jede,» Wagen einen »Anschlag, der deutsch und ieccmallö auch englisch besagt: „Es ist unter allen Um ständen verboten, die Füße aut die »Polster zu legen!" — Der Sächsis.t c D a m pi keis el - R cv I i i on S - VereI n mit dem Stge in Chemnitz, welchem gegenwärtig 144 »Mitglieder mit 447 Dgmpikrsteln angehören bat im Monat Oktober durch seine Jngenieuie auöiühre» lasten: 20 innere Kesicl-Rtvistonen, 86 äußere Revisionen und 1 Druckprobe von Dampfkesseln. Daö diesjährige Stistungoscst des rührigen Neu st. Chor« gesangverclnS gestaltstc sich höchst genußreich. Eröffnet wurde dasselbe durch die Aufführung der. sich durch reizende, irische, charakteristische Musik auS.zelchncnten Operette: „Der vler- sährlge »Posten" von C. Relneckc, Text vo» Th. Körn«. Die treffliche Besetzung der Solostimmen, Kra't und Frische in den Chören, äußerst belebte» und sicheres Autammenspiei. die präch tige» Kostüme, die tlötrcte »Begleitung her Trenkier'schen Kapelle förderten die »Aufführung unter der gewankten unv sicheren Lei tung des Herrn Mustkttrektor I. Reichel ganz wesentlich. DaS anlmirte und ertreute Publikum spendete reichen Bettall unb ehrte
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page