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Dresdner Nachrichten : 10.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187912104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-10
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.12.1879
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Fxck^kvlosrr»»»«. rs«Ädt-re1vv»wm« .^. vrücksiaitn, 4uitrag dt« König«, lunbildnna vr» Kabt- « K» üvrrnevmrn. ab. »otge dessen «vertrug , Ir ver König dem nam, »er- Präsidenten Avals. Dem «vernehmen nach würden «omero Kodlrbo da«Innere. Manuel LU- velava««euhere. Elbayen Vte Final»»;»,. Bugallai die MX. Joveliar ea« Mminrrium de»- Krieg« übernehmen nd ken . g« und brate Eid leisten. E« -esht, Canova« llber. nehme die Stelle Avals« «m Kammerprästdinin. E'SÜ'SwS.IOei« -s-r I^vvvvl L (!«. in»i»6«rs«oi»ükt» 8<;llIo»8-8tM88o 14, ? gagsiiüllor clor tziporc-rp-nssa^ Tagevkatt für MM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, ^rem-enliste. Druck und Etaentbum der Herausgeber ' ' Lo - Mltrrdacteur: vr «null Für da« J-culll.. Luft«»» Lt«p»el» 4K Lstirl,»»«»» iu LreSde«. Brrantwortl. Redakteur: Lvlilvntt iii Dreöde-, Konstantin»»«!, ü. Drcember. Heute stllta eine G riechen-Kon'eren« Nattflnden. Die Türt« beabsichtigen «>n neue« Memorandum vorzuirae« und die «-riechen ou»«- sorrern. dlr 'ürlichenHbb«, und rhälerKolama« uud Peneu« alv einige wahre vom Berliner Kongreß angeteuttte Grenzlinie ln Betracht zu ziehen. Mon tenegro bat beschlossen, gegen die »Albanesen nicht vfiensiv vorzugebrn. ^n- unä Vorirrruk slttr LlLSlspgpIsrs, pfsnllbi'ivfs, S Kvtivn oto ^usrk,Il1un<- uUor Loupons. Ilusntssvlttiollv z Lonlrolv äer Vsrloosung allsr ^Vvrtdvupiors. ^Ilss uuoli s uut'biieülvlrow Wo«;« lloinlvllstollo kür WseiftSl. ^ LTkätris, 8pl6lnütuvu LU l^di lliprvtftvn, äor Norreu 1i. kätrig <L Oa.. Olburnstitu, kalt«! »Soli,Isolier Splel^sarsn ^ tiir-rwit äow xosürtou kublikum kcmttns t-mpfodlon 17 !tl-»r >7. üm Ilausv äc» ^uvoliar» 8rn. fti-lll, 17 tiiapitrsIpSSSS t7. 24. 1879» Wittenmg«au«sichtm: «W„ »IM,« Langsame Erwärmung.meist trübe, stellenweise Schnee. U« entg Schachte. GlüctNu»! Ein Sesaeft tn einem Bergwerke. Glück aut! so klang e« mir ln testen,, aber herzlichem gen. alü ich dleler Tage die Bergleute ttrt unten lm Vulverröhren bobrenb lind Kovlen hauend» au suchte, rle'eu die ernsten, bleichen Männer mit beruhtem Antlitz k-uncllch dem städtischen Wanderer zu, dem die Zwtckauer Katastroebe eine Mabnnng gewrrben w,r. einmal perff nlich in die Lteten der Erde htnabzasteiaen. dahly. wo rausentze von Männern unter Neter -«bensge»abr das ichinarre «Hefteln brechen, Vas an« ermöglicht, de Schrecken de« «Inter« zu tlverstehen und ohne welche« die Industrie noch au> der Stuft de« Mittelalter« ve>darren würde Ich batte zum Betuch dir Werke des Freiherrn v. Uurak lm Plauenichen Grunde gewävlt. einmal, um lrne anterirdsschen Strecken zu durcha andern, die 18G» der Sch>mplatz der erschütternden Kaftstrophe gewesen waren, sovan», weil der KcDtenabvau bler mit mehr Gekabren wr die »rlegmannichast verbunden ist. al« z. B. im königlichen Werke unv au» dem Häutchener Schachte. Moder e« kvnunt, daß die letzierrn Merke die Bttvuna böser Wetter so gut wie gar nicht kennen, während tn den Burgkschen Schichten eher die Neigung vornanven iu. explosible Haie zu bilden, da« erklärt man gewiß mir Recht au« der Bildung der ««'kd rge. Warum aber dte Lagerung der ver« schiedcnen Gestel»ar»en unterbalb ce« nördli.i en Hövenzugs der plauenichen Ttalmulbe eine andere Luftmffchung verursacht, al« unterhalb de« südliche», darau« kann noch Niemand eine klare Antwort geben, Genug, bah in den Burgk'schen Werken viel umiassendere Licherdei Seinrichtungen nötblg sink, al« man sie in anderen Schächten braucht. Natürlich sind sie auch vier vorhan den und ln Hebung. Zum Beiabren de« Bergwerk« »allen wie kd. b. ein RcdakilonSkoleae, ein Dresdner Sachwalter und lcv> den Segen Gotte«-Schacht erwählt. Der verichneite Mlnbbcrg war unter Füvrung de» Herrn Bergdirektor Zobel erklommen, am A-r»blstmwel glühten die teurigen Oualmwoiken au« der KoaksdereItung«.i»Nalt. lm Schachtbaute Irgten wir die schwarze Vergmannviacke au. schnallten da« bekannte Leder mit der un- äftbrtlschen Vorsilbe um, stülpten eine» dicken Klizvut au< den Kops, nabmen eine oben brennende Grubenlaterne in die Hand und stiegen dann dem Malchin nhauie zu. dessen Hobe Qesse von vielen Straßen Dresden« aus sichtbar ist. Gin Doppel- scdacvt führt l700 ftuß unter die Grde htnad. Zwei riesige Maschinen, jede von lvo unv etlichen Bserdekräklen. arbeiten da Tag und Na»t. Die eine fördert da« lästige unkeiirtsiLr Grubrnwasier tu einem Gestänge zu Tage, die air- derr kirnte der gavrkunst. Aul einem Fahrstuhl «Elevator, AScenslonüapparats, wft ich tbn au« ben «rohen Schweizer und iraazöslschen Hotel« uud, dem Troeakervthurm von der Pariser Ausstellung her kannte, nehmen beim Befahren de« Werk« Grup pen von 8. W di« 12 Bergleute Platz. ..Adieu, Du schöne Welt!" dachten wir ««willkürlich, als der Fuhbovrn mit UN« versank. Giückau»! r»e» un« ver Obersteiger -reiberg «ach. Eine« bänglichen Ge»übl« konnten wir uns nicht emschlagen, alS wir un« bei dem lautlosen Hlnavalrlten auörechnetcn, kah wir binnen 4 Minuten «etner sehr langsamen Fabrbeweguiigs eine T>eie burchmahen, die über ü Btal so groß ist al« der Mcuzthurm. «Sir stehen jetzt etwa «MO Fuh unter dem Nordsersplegcl!" er läuterte der Bergdirektor, al« wir wieder festen Boden unter den Führn fühlten. Vte Wanderung begann. Die Tempe ratur war fttsch. Der Thermometer zeigte t5» R. Später stieg ble Minne aus l>; unk >7"; l8" benschte in den letzten enzsttn Bcrzweiaungen der Gänge, über l»' steigt sie jedoch nie und nirgend«. »Man hat gefunden, bah die Wärme ln einer Lieft von 120 Kuh um je l" k. steigt. Sofort machte sich der lsin- nutz der Benttiatoren füblbar. Diese bewirken ein rasche« Entweichen ver unterirdisch verbrauchte» Luit durch eincn Riesen, kam», an Vesten Ausgang Flügelräder arbeiten. Hinter dieser gleichsam aufgesogenen Luit strömt dann die durch einen anderen wrstentftrnrrn Kanal zugefübrte ft.'scve Lukt von auhen hinein. AIS wir aut der Nückwärtöwandernng den Luftzug entgegen batten, war er so stark, tak einige Lampen verlöschten und mittelst Glasscheiben geschützt werden muhten. Am Tage unserer Bc- sabrung bedurfte e« nur einer ftbr geringen Tbätlgftlt der Ven tilatoren. Dte reine Winter uft droben machte sich von selbst in brr anarmbmen Lustdei bastcubeit unten tübtbar. So wurde nur da« Minimum an frischer Lust zugekübrt: aus den Mann Nb» KuvMllh ln der Minute. Die MarimaNktstimg der Beotilatoren kann dl« aus die Zuküvrung von loo.ibb» Kubikkuh Lu«t ln der Minute geNrlgert werden, was einen Rieftnsturm erzeugen würde, dem aut povrr See zu begegnen selbst einem guten Schist nicht lieb wäre. Bei so angenehmer Temperatur und unter sortwäb rendcm Luitzuge ging die Wanderung erst 20 Minuten lang in einem massiv auSgtmauerien Tunnel vorwärts. Wir marschtr- ken auirrcht gehend au« einem Doppeftchtenengeieift. Ein ferne« Dröhnen wach» bonnerarftg an, e« kam näher und näher, ein ferne« Vicht blinkte trübe vor un«. e« glitzerte heller und heller, e« kdetite N» allmäbttg tn zwei Fiammrn, auf einmal börteu w«r so etwa« wir da» Gewieber eine» Pserre« und richtig: da erkannten wir Kovt und Beine eine« Braunen, der un« von fern begrübt batte und nun balt machte, um unsere Taschen nach Brsd zu darchststnopern. Sie waren leider leer! Der Fuch« »o» aut den Schiene« einen Zug von 8 koblenbetabenen Hunten zum Hü störte, von wo sie dann mittelst der Fahl kimst empor« äcdoürn werben. Wenige Schritte weiter stießen wir au« einen iormilchcn Pftrvestaü. in welchem auch Kantnchrn stch haschten. Dir Pserre bleiben etwa 4 Wochen unter ver Erde, sie sahen sehr munter au«. Nach tvelterer Wanderung kamen wir an eine brr zahl reichen metereologtschen Stationen. Drei Mat werden dort täglich genaue Beobachtungen über den Stink de« Boro- und he« Thermometer«. da» Wetterauantum und die DentNatoren- Teschwlnktgkett vorgenommen. Stcht der Thermometer ans l 5» li.. der Barometer 27'„. so Nnb normale Berbältnlstc. Steigt der Thermometer oder tält verB«r mctrr, so wird die Brutstations-Ge, kchwtnblskelt entiprechenb »ermrbrt. DieWindstsi rke I lest man von dem Anemometer ab. Außerdem nimmt man mittctst de« Holosterik« ln Proolrftäschchen täglich mindesten« zweimal Gruvrnlutt nach ' ' " zu untersuchen. GnSgchait, Betkied ftiort eingcstcklt. oben, um ste da in venig aut ihren Bel verkächtstm, Anzc«chen wirb der Ebenso unttksuchen in ben Küken MontaaSNunden, da Sonntag» Nicht gearbeitet wird, die Tteteer mittelst Sicherheit«, lampen und anderen wtstenlchakilchen Instrumenten ftken Tunnel. Gang unk Abbau Ort. Erst wenn sie sämmtlich zurück- aekedtt Nnb und «Ne» in Ordnung arstmten habe», dort dir Veieamannichak rinlahrm. Die StMkrhritSlampe verkantt in her Hauptsache lbre Wirkung einem gazrartlaen. seinen Drabt- aeftemte, da« die Flamme soweit avkvhit, da«, sie nicht du ch- brennt und mit der änhercn Lust nicht in «iftrübrung komm«. Doch bält keine Lampe diesen Gebrauch länger al« 20 Mimiken au«, kmin erprobst» ste von l «VN. Man n endet ste daher auch nur del vorübergehenden Srftricbunaöardeftui an; kein Berg- > ihrer ausgrirtchnrtru Lmtaugrn. in gerMrn »ver lampen oder gar nicht i>er^rb^m^en^be^ö?feue!?^^ gar nicht. Erfahrene Dietger leben bereit«, wenn die Grubenlnst 4« schädliche Gase hat, den bläulichen Kegel, rer die Flamme der Sicherheltölainpe umgicdt, bei 5 Gasgehalt sieht sie Jedermann, bet 8- erfolgt unweigerlich die Explosion, bei ik° wieder nicht mevr. Untere Waurerung verlieh nuninebr den ge nannten Lnnnel. der durch taube« Gestein getrieben war. um in gleich höbe Gänge zu kommen, weiche durch den Kobftnsiötz selbst iübrftn. Wie biitzerten und glitzerten da die schwarzen Diamanten link« und recht« und zu unseren Häuptern! Eigerstdüiniiche Ge fühle bewegten UN«. BaG börte man ein dnnipfto Brause«, wenn ein Köhienzug, voll oder leer, i» der Kerne vorüberrolite. bald sab man am Ende eine« Gange» ein Grubenlicht stacker»: hier sticken wir auf Förberjungen, welche, die Beine bis zu den Lenden nackenv, Kohle» sortirten oder Hunte Mten. bald grüßte mr« d«S „Glück aus" zweier Häuer „vorOrt". Sters ardcltc» nur je zwei ertabrrne Bergleute, „Häuer", an einer Sickte, t» ziemlich aus- geweitetem Kessel; derartige „Oerftr" gar cs in dem eiirzige» segen-GotteSichachte gegen 50. E« war ein fast märchenhaitcr: Anblick, diese Gestalten beim Schrine von Gkubcnlichlern in den! Adern der Erde wühlen zu sehen, und zu wissen, tah ringsum! Hunderte solcher Berggeister Wärmstone tür die Menschen da j droden brechen, da« erhöbst die Reize der Sstneiie. Wir liandcn vor einer Stelle, wo vor Kurjcm eine Puivcrmine ennadc» worben war und nun zwei Bergleute mit ihrer Hacke hämmerten mid birben. Unwillkürlich entbt-hten wir alö Gcgenzrvß bas Haupt vor diesen Wackeren! Die Grurenlampc an den steilen Kilzhut gehängt, schwangen diese Bergleute in ernstem Ester ihr Werkzeug. Geschwärzten 'Antlitzes verrichten sie ihr ge'ahrvoScs Tage- und Nachtwerk. Sie sind meist gute» MuthrS. irobcn Herzen«, aber nie ausgelassen. Wohl singen sie mitunter eine ernstere Melodie des der Arbeit, nie aber wird der Bergmann pfeift». Da« Naturinstrumeni der gespitzten Lippen zu gebrauchen, käme ln ker schauer! ctien Einsamkeit der Tiefe einem Bergmann frivol, «ait gasscmuiigenarrig vor. Ihr einfacher Gelang ergriff un« wundersam. Hütten wir die Wahl gehabt, aui bie Zwa»Kg- mark-Trilier ker „göttlichen' Akclina Patli oder aui die schlichten Westen dieser Berggeister viele Hunderte Kuh unter der Erde zu verzichte», io wäre die Wahl hurtig getroffen gewesen. Den Eindruck dicics BergmannsgeiangeS vergessen wir unser Lebtag nicht. »Nicht ohne Rührung konnten wir die Leute bei ihrer Hantirung betrachten. Der geschulte, der bcrufömähige, der von jung aus t>n Berg bau einporgewachscne Bergmann ist allgemein, da« gilt nicht b-o« von den v. Burgk'schen„ ein gar wackerer, tüchtiger und ehren» fester Mann. Der Ernst seine« B ruie« giebt seinem Eharalter so viel Math, Thatkr.it, Alstopftrungsfävigkeit, Schlichtheit, Herzlichkeit, Kröinmigkeir und Biederkeit, wft man diese Tugenden in gleicher Mischung kaum bet einem anderen Stande vereinigt ftnde». Dem Frohsinn zugctban, äußert sich ihre geist ge Munter keit niemals übcrmütblg. Echte Kröminigkeil Ist dem Bergmann eigen, wftwobl sie sich oll hinter einer rauhen, herben Hülle ver birgt. Niemals wird e« den Sozialdemokraten gelingen, Gott- vertrauen an« den Herzen dieser schwarzen Freunde hcrauszureihcn. Der GottcSgtaube wurzelt zu llck darin. Wer täglich dem Tode in« Singe zu leben enva> ftn dark, dem können logische Schlüffe niemals genügen, um den Geist mit der Kciitgkeit tür den schweren LcdcnSbcrils auSzuttatstn. Ein kameradschaftlicher Sinn von groster Stärke belebt den ganzen Bergmannöstanb. Ist einer der Ihrigen verunglückt aber noch Rettung möglich. so haben die Beamten nur zu hintern, daß die Bergleute nicht mit augenscheinlichei eigener LrdciiSgeiabr siest an die Rettung machen. Kein Berg mann wird eine der zahlreichen Mäuse ln der Grube erschlagen und Hütte er da« spitzb ibst'che Nagethier soeben beim Bcknapprr» seines BcSperbroteS erwischt. So und srvlei Kuh tick imrcr der Erde bat da« Leben einen andern Werth alS wo man atbmct Im rosigen Sonnenlicht. Sollst der Bergmann kaö Lede» einer Maus vernichten, so armsetlg da« Geschöpf ist, das mit ihm die Tieftn dewoontk Niemals. Wenn bie Sozialdemokratie mit unter erfolgreich den Bergmann bearbeitet, so wird wohl die Schuld mit daran liegen, daß man gerechte Wünsche dieser braven Staatsbürger nicht befriedigst. Wo der Bergmann siebt, wft ib» daö Kapital auSnutzt, iür Sicherheit seines Leben« wcnig thut. Ihn nach der Ausnutzung wie eine EKrone weawirik, seine In validen-. Kranken- und sonstigen Hiiiö Kassen im Argen liegen läßt, da bildet dann allerdings die icste Entschlossenbeit. die dem Bergmann sein geiabrvoller Berns verleibt, eine i'cvr gefährliche Waffe in der Hank der Revolution. Sache einer weiten poli tischen und iczialcn Gesetzgebung ist es, diese Beschwerden zu be seitigen »nd Leute, deren Tbätlgkcit dem Ganzen so förderlich, z» zufriedenen Staatsbürgern zu machen. Die zeitigen Helratbcn der Bergleute und ihr großer Kinteriegcn erklären sich auch recht wobl aus ver Eigenart ihres Beruft. Dieser ist zwar gefahrvoll, aber nicht gerate gesundheitsschädlich, nament ich wenn man Ihn von Jugend aui betreibt. Eö giebt viel alte unk noch rüstige 'Bergleute; ihre mittlere LedenSdauer ist nicht geringer alS die anderer Arbeiter. Rotobackig n»e Ackerknechte sind sie keilich nicht, auch nicht herkulisch, aber sie bewahren eine zähe Lebenskraft. lieber bie Art des Koblenbergdaueö selbst sich zu vervrelstn, verbietet der Raum dieses Blattes. Nur das Eine sei erwübn». bah ein Klotz von seinem Endepunkte au« abgebaut wird. Sind an« etner Strecke die Koblen berauögebiochen. so beginnt der gefahrvollste Tbeii der Arbeit. ES gilt die Holzstempel, welche ben Tunnel stützen, zu entstrnen und das darüber »eaenkr Ge stein. da« „Hangende" zum Einsturz zu bringen. NachstürzenbeS Gestein bat ickon manchen Bergmann da« Leben oder «esunde N ieder gekostet, der Bergmann nennt diese« Hangende sedr be zeichnend den „Sargdeckel". Die BergmannSspracke ist bekannt lich icvr reich an seltsamen SiuSdrücken und Wendungen. Wenn man aber diese ott knarrigen Arrte «enanrr prüft, so findet man, kah sie tn drastischer Weift die Gegenstände und Vorkommnisse drS Berns« bezeichnen. Diese leine Sprache Ist nur der gedank liche Ausdruck de« Bergmanns, seine« Wesen« und der Arbeit selbst. Eck't deutsch, schsscht, wabr unv derb. Mit gesteigerter Hochachtung vor diesen Menschen verlieben wir die Ltätte ihrer schweren Hantierung. Mod» wissen wft. daß ftrer Berat leine eignen Lasten. Leiten und Gefahren besitz»; der Schulmeister wie der Steinbrecher, der Schiffer wie der Schriftsetzer, brr Weber wie brr aeistige Arbeiter bat seine besonderen Bedrängnisse und Krancheftrn, aber bei einem so viele Hnnkerttansende ron Men schen beschäftigenden Envcri «zweige. wie dein des Bergmanns, Ist die Psticht des Staat« kür die mög schste Sicherheit und Be- ruftkkudlgkeft ver Betbeiligirn zu sorgen, angesichts io grofter nencrischer Katastrophen gewiß eine dringende. Den» mit wir ben gewiß mit allen Sieder- Burgs'schen Schacht - keine Mcn- ensck'enwinmscdast und Mentchenporstcht kann sich vermessen, zu behaupten: Nun ist iedeö Unglück ausgeschloffen! Lrcslitn. Mittwoch, lOTeeember. nrurriunrr.uaruiirornrn ncwi dieser Uebcrzeuguna verließen heiftinaßregeln auSarstatteten' »chenknvst, Menick'enwinenschal Neueste relrstramme ver „LreSvlu-r Nachrichten." Berlin, st. December. Im Slbgevrdnetcnhause stand aus der SageSvrdnoiig die zweite Leimig bctz Gesetzes, betreffend ben Erwerb mehrerer Prlvat bahnen für den Staat. Der Minister der öffeniliucn Arbeiten, Marbach, erklärt tm Namen der Staalsregicrung die Bereit»Ilitokelt verftiden, in vieler oder in der nächsten Session Gefttzcntwürie üder die von der Kommission verlangten Garantien vorzulegen. Die Regier ung sei überzeugt, hierdurch den Boden zu gewinnen, worauf sie tm vertrauensvollen Zlffamincnwftkcn mit den Kammern sorgen kann, daß das finanzielle Gleichgewicht, welche« durch Ausdehn ung de« StaaiSeisenbahubesitzcS geiavrret werten könnte, gesichert bleibt und der wirtbschuttilche Zweck der Borla,.e in vollsten» Matze erreicht werde. Die Regierung hoffe ferner, alsdann vttt dem Haine sich über die Euveltcrung de« Staatßelftndabnnetze« zu einigen, um verschiedenen Landestbclftn die langentbcbrtett Eiftiibahiillnftn znzufthren. Slbg. M öckerath fEentrum) be antrag« : wenn der Landtag nicht versammelt, kann die Regier ung tn dringenden Fälle» auch ohne Landtag« - Zustimmung, iedoch vorbehaltlich nachträglicher Genehmigung, dir Tarife er höhen. Nach längerer Debatte wirb der erste Punkt de« ß l: Ankaui der Stettiner Bmn, gegen die Stimmen des Cen- trum« und des Fortschritts, der zweite Punkt: Ankauf der Mäg de bürg-Ha l d crstä dte r Bahn, gegen die Stimmen dev EentrumS und des Fortschritts und etwa 5 Nationalllbcraler ge nehmigt. Bezüglich der von einzelnen Rednern angegriffenen Bestimmung des letztgedacksten Kaufvertrages, wonach der Staat berechtigt ist, alle erworbenen Rechte und Pflichten aus da« Steich zu übertragen, erklärt Minister M avbach: diese Bestimmung bezwecke lediglich, dem Staate gegenkber der Ge sellschaft das Recht zu wahren, den Betrieb der Babn an da» Reich zu überlassen. Wenn der Mo»,ent dazu einlrete, den er noch nicht vorausfebe. werde die Regierung die Zustimmung de« Landtags einholcn müsse». Berlin, den st. Decbr. DaS Abgeordnetenhaus nahm dm dritten Punkt des ersten Paragraphen, Ansaul der Hannover- Altenbeckrner Bahn gegen die Stimmen de« CrntrumS unk Fort schritts undeineSTheiles der Naitongilibeialen an.rbcnft ken vierten Punkt. Ankauf der Köln-Minbener Bahn, mit derselben Maiort- tät; ker ganze Paragraph wurde dann in namentlicher Adstim» mung mit LLtt gegen t55 Stimmen genehmigt, sgortietzung morgen.» Berlin. «.December. Die „Germania" schreibt: Der geheime Rath Hübler ist von Wien kverher zurückgtkebrt. Ein abschließendes Resultat, sei eö ein positive« oder negative«, konnten leine Verhandlungen mit dem Kardinal Iacobini schon deshalb nick't haben, weil sie nur eincn informatorischen Charakter batten; ker weitere Fortgang der Verhandlungen wird von bcn Sut- ichliehungen abnängen, die man aus Grund der Wiener Besprech ungen in Varzin und Rom trifft. Darmstadt, 9. December. Die 1. Kammer genehmigte mit 20 gegen 4 Stimmen den Verkauf des hessischen Antheils derMain- Wescr-Bahn an Preußen. Aus Stuttgart ist gestern Mittag folgendes Tele gramm eingegangen: „Circus Herzog vergangene Nacht total nie- dergcbrannt, sämmtliche Pferde bis aus 4 Stück gerettet, 2 Men schenleben zu beklagen. Nettungsarbeiten sehr durch Kälte erschwert, viele Requisiten geborgen." <Angesichts diele« traurigen Ereig nisse« wird Herr Direktor Herzog, welcher das Mobiliar versichert vat, wobl zeitiger nach hier kommen, um schleunigst die in Abgang gekommenen Requisiten biS zum Beginn ver Vorstellungen her« beizuschafien.) Rom, 9. Deren,ber. Abg. Maurigi interpellirt di« Regier ung betreffs der Anerkennung Rumäniens durch Italien. Minister präsident Cairoli erwiederte, gemäß Art. 44 des Berliner Frieden« kJudenfrage) müßten Italien, Frankreich, Deutschland und England eine Revision der Verfassung Rumäniens abwarten. Da nicht an- zunchmen war, daß man eine weitere Revision zu Gunsten der rumänischen Juden erlange, müßte man nach Anschauung dieser vier Kabinett Bürgschaften suchen, daß die Anwendung dieser revi- dirten Verfassung ausführlich und aufrichtig sei. Pourparler« mit den Vertretern Rumäniens hatten Erklärungen zur Folge, die Italien für befriedigeno hielt Damit sei der Augenblick gekommm, Rumä nien anzucrttnnen. Die Erklärung Cairoli'« fand im ganzen Hause lebhaften Beifall. Madrid, 9. December. Canovas riech dem König, ein Mi nisterium unter dem Präsidium de« Kammerpräsidenten Agala« zu bilden. «orale« s»A ESchfti«e». Gestern beehrte Ihre Malestät die Königin da« Magazin von Soul« Herrmann Nächst iRob. Hoffman») vj,-ä>vis vom Victortu-Hotel. und effektufttr daselbst vettchtekenr Einkäufe. - Wetbnacvtö-Ne »betten. Oie Cartonnagcniabrtk von Gottschalv u. Co. kWllSdrufferstrahe 8) befleißigt sich be kanntlich mit bestem Glück der Anftrtigung von effektvollen Pa pier-Kostümen für alttrvand Masken- und Tbraterzwecke; letzt aber liegt für die liebe Jugend etwa« ganz bes.'nber« Hübsche« tür ken Weihnai tStlich parat und zwar komplete militärische Uniformen mit allem Kinker-Waffenznbedör. z. B. eine vollstän dige Husarengarnitur mit eiftnbekreuzter Schnürbrust, bzacko, Pallasch. Relterpistole. Feldflasche, trompete. Pattou tasche re., srlsP und lebendig In den Farben und auch möglichst — haltbar. - Die Nadlerwaarenhanb ung von B. A. Müller sPragerstrahe .17», welche Immer i aö Neueste zuerst bringt, bat tüchtigen Vorratb von ben belftbttn gemalten Porzellanbroschen, Ohrringen Medaillons «Tausende dieser Säche chcn geben nach England und Amerikas, welche man aber nicht ohne Weiteres aui den Wetbriachfttlich legt, sondern gehüllt tn eine Rose, welche al« Attrape a 75 Pi. oder mit Evttnder- hut a 45 Ps. die Gabe ganz besonder« praktisch verklärt. Die in ihrem Fache ganz vorzüglich strebsame Finna Poppe «.Weise «vorm. Richard Poppel, WilSerufferstrahr2v.bat wieder eine ganze Garnitur geschn ackbelle unv praktische Herren- Schlipse und Cravattcn In den neuesten Mustern ln «brrm reichauSgestattcten Berkauftlaken ausgestellt, au« der eigenen Fabrik am Freibcrgerplatz sti bervorgeaangen und der Verwend ung barrent, welche die elegante Herrenwelt mit ihnen vor bat. Die von P> ppe u. Weift erfundene und Küher ichon erwähnte KönigAlbert-Cravatte läßt sich «n st verschfthcneFavons bringen unk ist mit Steh- und Umlegekragen zu tragen. An derselben ist eine Mechanik angebracht, vrnnittelst welcher man leicht eine aeMckte sdelwekßhiume bervorbrinaen unr wieder verschw'nden lassen kann. Jcvtö einzelne Stück m in einem eleganten Äanvv
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