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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060922028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906092202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906092202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-22
- Monat1906-09
- Jahr1906
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«ck» vlatt »Kd d« Lesern von Dresden «h U«-eb«u- am Lage vorh« bereü» al» zugestellt, während eS die Post.Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedW: '»eit«,n» > d«ck u»Ie» ^ ««v,». «, «««- »»d. vt««ita»a> «ur etnmav »Mt. O0Ht. »Mt «»»»LrNoeKo«. »««M, , «k. du. » Mt. «»«,. «et «t»mN«er S-Vellu», d»«b dl« «-»»Mt. <odneve<ee0,rL>. im«u«. Wed «U ««NvreLnidem Zutchla«. >«ckdr»< all« »rtüel u. Ortolnal- MÜteil«,e« «ur «N de«»l«»er v»»>U»a>«ad»l.Dr«»d Natrl NudtrdaNlbe H«u»n»r. »tdrücke -leiben imbertMchtta«: AÜTÜ-N-tr MarmstrivtE tvkl-tR Adr«,«»»«»»dr,r>«: 18äb Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Flnresgeli»csllf. Snnabme von Autllnbiaun,«» di« nachmittags s Ubr. Gon», »nd KeieriagS nur Mariensirabe » vo» n bis >/,i Ubr Die llvaliiaeGrund, zeile ica. S Silben) 20 Pia.. An- kkndiaunae» a»i de, Privalieit« Zelle rs Pia : die s ivalliae Zelle aus Lerl- teile so Pia. als Sinaeiandt Zeile so Pia An «»»imern »Ich Sono- und Neierl«,»,, Uvalliac Brundzeile so P!,.. aui Privalicile so Pia., rivailiee Zeile a»i Terlieite und al» Euiaeiandl so Via. Auswärtige Auf» träge nur aeaen Borausbezaiiluiig. BeleabUiltcr kosieu w Mennige. Fernsprecher: Nr. U und 20S0. LmwIgeschäslLslekle: Maricnsir. SS. «su s1N8St.ro Hsn: Limwvr-Vkrvu. Saat« fadrilcato. Kilo 8tlIaiNon. dlokrjidrlgv rovlls Karantlv. ----- üluckvrno ^Vanünlnen von 10—100 Llarir «vävruv ^tnndulucu „ 8—200 „ Nollainv IlnuZnIlitn „ 68—500 „ ^Veelcer » Lllellenilliron » Lurennnlnell Hitroav H-«I Itstrett tni (S0 > >L8tSLV Zmx vki:8i)in>..i. Koritrstrssse 1V. Leko Löale lodsou Lirssse. -M" kornspreellvr S2Ü. °7W4 Drahtberichte. Hofnachrlchten, Sächs. HauptmissioiiSverelil Karlsruher Triiikwrüche. Zivsschenfall i» rMV» «dVL» VIlkßkl. PorlSinmith. Natlirfvrslhcr und Aerzte. AlS der „Freischütz" »en war. Breslauer Kruwallprozeß -«»»alieiiS, 22. Septeiu-cr IW6. Neueste Trahlmcldungcn vom 21. Scpür. Die Jubiläumsfeier in Baden. Karlsruhe. Der Großh erzog hat aus Anlaß seiner goldenen Hochzeit einer großen Anzahl von Personen, die zu Freiheitsstrafen verurteilt sind, ihre Strafe vollständig oder teilweise in» Gnadenwege erlassen. Baden-Baden. Der König der Belgier ist heute vormittag nach Brüssel zurückgercist Koloniales. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Leicht, verwundet: Meiler Ludwig ^Schröder,, früher im bei Hartebestmund ertrunken. Unwetternachrichten. tz irschberg. Infolge der heftigen Regengüsse, die seit Montag anhielten, trat diese Nacht Hochwasser ein. Ins besondere der Zacken trat an vielen Stellen aus den Ufern und überschwemmte weite Strecken. Auch die tieiergelegenen Stadt teile von Hirschberg sind unter Wasser gesetzt. Heute morgen hörte der Regen auf und das Wasser begann wieder zu fallen. Br«slau. Die O b e r o d c r ist auss neue zum Steigen gekommen. Bei Kattowitz ist der Wasscrstand seit gestern .im w Zentimeter gestiegen, ein weiteres nicht unbedeutendes Stegen ist zu erwarten. Bei Breslau ist der Strom im Bromberg. Die „Ostdeutsche Presse" meldet, daß in- solge plötzlichen Hochwassers der Weichsel etwa 150 Holztraften weggeschwemmt worden seien. 'Der Schaden ist lehr bedeutend. Es heißt, daß oberhalb Thorn 5 Ilößerer - trunken seien. Tal ca (Chile). Gestern wurde hier ein h e f t i g e r E r d- ßotz »erspürt, dem mehrere schwächere folgten Sur Lage in Frankreich. Paris. Die royalistische Vereinigung „Motion irsuoLisv/ protestiert durch Maueraiischlaa gegen die Rehabilitierung,des Majors Dreyfus und fordert zu Geld- sammlungen auf, um dem General Mercier eine goldene Denk münze zu stiften. Grenoble. Gestern abend betrug die Zahl der Aus- ständigen, die sich iedoch ruhig verhielten, gegen 3000. Sur Lage in Rulrland. S- Die „P. T.-A." erklärt,sich gegenüber ..... .«notige, aver nur ivu Millionen zur «erfiigung habe, zu,der, Erklärung ermächtigt, daß die Staats- kasse sich diesbezüglich in keinerlei Schwierigkeiten befinde. Eine unlängst gemachte Aufstellung habe zwar er geben. daß nicht, wie in dem der Duma im Juni vorgelegtcn Entwurf vorgesehen, 100 Millionen, d. h. 70 Millionen für das iaufende und 30 Millionen für das nächste Jahr, fondern 130 Millionen notwendig seien, und zwar 80 Millionen für 1906 und 50 Millionen für 1907. Das Fiiianzministerinin ist aber absolut nicht in Schwierigkeiten wegen Befchaffung der für 1S06 mchr erforderlichen 10 Millionen Rubel. Tic Regie rung ist überhaupt in der Lage, allen Notleidenden die not- wendige Unterstützung zu gewähren. Petersburg. Tie zeitweiligen Bestimmungen über ein W e ch se l m or a t o r i u in sind, für die Zeit vom 8. August bis 8. Oktober d. I. auch auf Siedler ausgedehnt worden. Wia t ka. Bei der Prüfung der Paoierc von Reservisten in Mukany im Kreise Malmyst töteten Bauern sieben Mann der Landpolizei und verwundeten einen Gehilfen des Lan-dkommissars tödlich, weil die Polizei einen Agitator verhaftet batte. — Wildpark. Der Kaiser und die Kaiserin trafen heute mittag 11 Uhr 50 Minuten hier ein und fuhren nach dein Neuen Palais. Prinz Oskar und Prinzessin Viktoria Luise waren zum Empfange am Bahnhöfe erschienen. Wildpark. Der Kaiser und die Kaiserin haben mit der Prinzessin Viktoria Linse heule mittag 1 Uhr 26 Min. die Reise nach .Rominten angetretcn. Braun!s chw e i g. Der außerordentliche Landtag des Herzogtums Ärauisichiweig, der fick mit der Negeutschaslsirage zu betasten hat, wurde heute durch eine vom Präsidenten des Nsaentschaftsrats, Staalsminister Dr. v. Otto, verlesene Rede eröffnet, in der zunächst der tiefen Trauer Ausdruck gegeben wird um den Heimgegangenen Regenten, der, treu zu Kaiser und Reich auf dem Bode» der -Verfassung stehend, einundzwanzig lIahre lang die Forderungen der Wohlfahrt des Landes in echt draunschweigifchem Sinne sich habe angelegen sein lassen. Dann heißt es weiter: Die Landesversammluug ist behufs verfassungsmäßiger Mitwirkung bezüglich der durch die obwaltenden Umstände etwa weiter ge botenen Schritte berufen worden. Der Nus hat Sie, meine geehrten Herren, hier zusammciigeführt. Mit dem Regentschafts rat, der Ihnen die durch die Sachlage gebotenen Mitteilungen sobald als möglich zugehen lassen wird, stehen Sie vor ernster Entscheidung. Möge, was auch auf dem außerordentlichen Land tage beschlossen wird, mit Gottes Hilfe dem Lande zum Segen gereichen. Sodann erklärte der Minister den Landtag für eröffnet. Brannschweig. Der Landtag hat den bisherigen Präsidenten wiedergcwählt und beschlossen, die Antwort auf die Eröffnungsrede morgen fcstzustcllen. Die heute gewählte staatsrechtliche Kommission ist mit Ausarbeitung eines Entwurfs für die Antwort beaustragt worden. München. Der Polizeibericht meldet, daß in der ver gangenen Nacht aus dem Königlichen Münzgebäude ungefähr 130 000 Mark in neugeprägten Zehnmark stücken mit dem Münzzeichen „v. 1906" im Gesamtgewichte von 50 Kilogramm gestohlen wurden. Unter dem Münz- gebäude fließt ein Bach durch einen gemauerten Kanal, der gegenwärtig wegen Reinigung des Bachbettes trocken gelegt ist. Durch diesen Kanal gelangten die Diebe an eine eiserne Tür. Sie erbrachen diese und drangen durch den Maschinen- rauin in den Raum ein, in welchem das gemünzte Geld ouf- bcwahrt wird und entnahmen einem Holzkasten die genannte Summe. Hannover. An dem Neubau der Continental-Kautschuk- und Guttapercha-Compagnie stürzte heute vormittag aus dem dritten Stockwerk ein Sandsteinblock herab, durchschlug das Gerüst und tötete vier Maurer. Frankfurt a. M. Nach einer Meldung der „Franks. Ztg." aus Saloniki werden ans Anordnung des Kriegsministe- riums in den Vilajcts Saloniki und Monastir 14 Bataillone Ncdiss 2. Klasse einberufen. Paris. „Petit Parisien" meldet aus Tanger, daß Naisuli unter Vergift ungscrscheinungen er krankt sei. Oran. An der Küste von Ain el Turc ist die Leiche eines Geistlichen im Bischofsornat ausgefunden worden. Man glaubt, daß der Tote der bei der „Sirius"-Katastrophe ertrunkene Bischof von Sao Paolo ist. Kopenhagen. Der König der Hellenen ist heute uormittag vier einaetrofscn und von den Mitgliedern der königlichen Familie am Bahnhofe begrüßt worden. Washington, Die Vorschläge des Jinanzministers der Republik Santo Domingo bezüglich einer Ordnung der Finanzen dieses Staates finden hier die Billigung des Staatsdepartements, welches den Abschluß eines neuen Vertrages mit Santo Domingo erwägt, nach dem die Vereinigten Staaten weiter die Zölle in Santo Dviiüngv erheben und zin Tilgung der auswärtigen Schuld der Tvmingoanstchen Nepuvük einen Amortisationsfonds schassen. vcrtttches nnv SiilWsches. Dresden. 21 September —* Se. Majestät der König hat wegen des anhalten'» regncrischen Wetters besohlen, die Ndanödcr abzubrechei!. Gestern abend fand im „Neichshos" zu Zittau ein Festessen statt, an dem u. a. auch der preußische Kricgsininistcr v. Einem teilnahm. Heute vor»>itlag 8 Uhr 40 Minuten verließ der König mit feinem Gefolge mittels Sonderzuges Zittau und kehrte nach Pillnitz zurück, wo er im Lause des Vormittage wieder eintras. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe ist gestern nachmittag 4 Uhr 53 Minuten in Sibyllenort eingetrofsen und dort vom Genernladjulanten General der Infanterie v. Minck- witz und dem Güterdircktor Obersorstmcister Gringmuth emo- fangen worden. —* Die Gräfin Louise von Fünfkirchcn geb. Prinzessin von und zu Liechtenstein und Herr Gras Paul von Medem aus Kurland sind hier cingelroffen und im Hotel du Nord abgestiegcn. —* Der preußische Kriegsministcr Generalleutnant von E-i ncm gen. von Rothmaicr ist zur Teilnahme an den Manövern des 12. Armeekorps in Zittau eingetroffen und Hai im Hotel „Sächsischer Hof" Wohnung «enommen. —* Herr Königs. Hof-Oberbaurat Dünger be suchte gestern in Chemnitz die Technischen Staatslehranstalten, um die ausgestellten Zeichnungen der Abteilung der Königl. Ge werbe-Akademie für zukünftige Architekten zu besichtigen. —* Die in den letzten Tagen gefallenen Regenmengen haben ein fortgesetztes Steigen des Elbspregels mit sich gebracht, was von den, durch den niedrigen Wasscrstand beträchtlich ge- schädigten Schiffern mit Freude begrüßt wird. Ganz ungeheure Wassermassen scheinen aber durch die wichrend der Nächte vom Mittwoch zum Donnerstag und Freitag niederacgangenen Regengüsse dem Elbstronie zugeführt worden zu sein. denn.Wöh rens am Donnerstag früh 8 Uhr der Wasserstand am Dresdner Pegel mit 136 Zentimeter unter Null abgelesen werden konnte, hatte er heute früh die Höhe von 102 Zentimeter und mittags gegen 1 Uhr sogar 60 Zentimeter unter Null erreicht, waS einen Wuchs von 54 Meter bedeutet. —* Ucber den Wasscrstand der Meißleritz sind heute folgende telegraphische Nachrichten eingegangen: Bahnhof Rabenau. Gcfahrciimarke ^ 7,10 Uhr vormittags erreicht. Wasser steigt. Es regnet noch. —* Die Königliche Kunst ge Werbebibliothek ist in die neuen Räume in der Kunstgewcrbeschule Eliasstratze 23 übergesicdelt und dort seit kurzem zu den gewöhnlichen Besuchs stunden wieder offen. —* Am heutigen 4. und letzten Ziehungstagc der Roten Kreuz-Lottcrie siel der erste Hauptgewinn von 40 000 Mk, auf Nr. 28 351 in die Kollektion von Julius Neumann jr., Eibair in Sachsen: ferner fielen 3000 Mk. auf Nr. 150 060, 1000 Mk. auf Nr. 102124, 200 Mk. auf Nr. 49 339. 76 204, 89 503, 100115, 123 556, 135 548. 135 970, 166 007, 179446; 100 Mk, aus Nr. 8357. 11813, 55 616, 63 614, 75 885, 123395, 138134. 149 650, 188 969. -* lieber die Tätigkeit des Sächsische» Haupt»,issionSverein» im Jahre 1905 hat MissioiiSiekretär Dr. Otto einen längeren Bericht bearbeitet. In Indien ist die Seelenzahl auf 2l516 ge stiegen. Hcideutanfen haben 559 statlgefuuden und zwar 447 mehr als im Vorjahre. Hniigerslwt, Pest »nd Cholera, die Geißel» Indiens, fehlen auch diesmal nicht im Berichte. Infolge dieser im Tamxlenlande hcrrlchrnden Not fiele» gegen AlO Cliristrii- leute in de» besten Jahren den geschäftigen Ailswandernngsagen- tnren in die Hände. Zurückgeblieben sind die Schwachen, Alten und Kinder, die nun nicht wissen, wie sie ihren täglichen Unter halt erwerben »nd ihren Hiiiiger stillen sollen. Durch das Auf- Kunst und Wissenschaft. -f* W o ch e n s p i e l p l a n d e r K ö n i g l. H o s t h c a t e r. Opernhaus. Sonntag: „Der Evaiigelimann". l'/HN) Montag: „Tannhäuser". H7>, Dienstag: „Das Nachtlager "zu Granava". 0/28.) Mittwoch: „Flauto solo", „Der Vaiazzo". Ar8.) Donnerstag: „Mignon", l'/ob.) Freitag: Geschlossen. Sonnabend: Neueinstiidiert: „Oberon". l7.) -Sonntag, 30., „Die Fledermaus". j7.I — Schauspielhaus. Zur Er- rnnerung an Th. Körners Geburtstag: „Zriny". l'/B.) Montag: „Figaros Hochzeit". Dienstag: „Egniont" lClärchen: Frl. Trebnitz a. G.j. t?) Mittwoch: „Flachsmann als Erzicher". ^28.) Donnerstag: „Hamlet". l?.> Freitag: „Graf Essex". (^28.1 Sonnabend: „Gyges und sein Ring'. ii4S ) Sonntag, 30., „Zopf und Schwert". s* In Berliner Thcatcrkrciien wird erzählt, daß Hofrat Barnay Rücktrittsabsichten hege, die er im Frühjahr 1907 zu verwirklichen gedenke, angeblich deshalb, weil zwischen ihm und dem Gcneraliiiteildantcn v. Hülsen in der letzten Zeit Differenzen entstanden sind. Bei der Vorbereitung, des Fest spiels „Ein Kaisertag zu Nürnberg" soll Herr v. .vülsen säst die ganze Regie Barnays uingeworfen und einige von denen deL Direktors abweichende Anordnungen getroffen ihabefi. Dann wurden Laubes „Karlsschülcr" vorbereitet, die anläßlich de» hundertsten Geburtstages Laubes im Schauspielhaus a»f- aeführt werden sollten. Es waren bereits vier Proben abgehal- t«n worden, als Herr v. Hülsen Plötzlich erklärte, daß die Auf- führung zu unterbleiben habe. Diese »nd ähnliche Vorkomm nisse sollen in Hofrat Barnay eine starke Mißstimmung hervor gerufen haben. Man wird abwarten müssen, so sagen Blätter- meldungen. waS an dem Gerücht Wahres ist. s* 78. Deutscher Naturforscher- und Acrztetag in Stuttgart. Tm dritten Sltzungstage behandelte Professor Dr. Schottel iu S-Freibura i. B. das durch verschiedene Vor- kommnisse der letzten Zeit akut gewordene Thema der giftige» Sonserven. Nach einem kurzen Ueberblick über die Bakteriologie der Fleisch-Vergiftungen und der Vergiftungen durch bakteriell zersetzte Nahrungsmittel beschre'bt der Vortragende die Fabrika- tionsveise der Bücksenkomerven unter Vorzeigung verschiede. »er diesbezüglicher Präparate amerikanischer lChicago), fran zösischer und deutscher Ävnscrven. Danach bietet die deutsche Fabrikationsmcthode infolge der rationellen Anordnung, des Verschlusses der Büchsen und der reinlichen Behandlung der Rohiuntcrialicn die größte Sicherheit vor dem Hiiicinaelangcil von Bakterien- und vor der giftigen Zersetzung des Inhaltes der Büchsen. Trotzdem ist aber die — wenn auch seltene — Möglichkeit einer bakteriellen giftigen Zersetzung auch bei dem sorglältigsten Verfahren nicht ausgeschlossen. Durch feinste, bei der Revision nicht bemerkte Fehlstellen in- der Lötun g, durch äutzere mechanische Gewalt (Druck, Stoß) und durch Rosten infolge der Einwirkung von Säuren von außen her oder durch den sauren Inhalt der Büchsen von innen her kann der hcrmctische Verschluß beschädigt werden und Bakterien in das Innere hineingelangen. Fe nach Art der mit der Luft ein- dringcnden Bakterien kommt es dann zu einfacher stinkender Fäulnis der Konserven oder zu den gefährlicheren, durch direkte S i n » e s w ahr n ehin un g nicht erkennbaren giftigen Zersetzungen. Solange die Konservenbüchsen tatsächlich- luftdicht abgeschlossen sind und der Inhalt hakterien- srei ist, sind die Konserven zweifellos viele Jahre und sogar jahrzehntelang unverändert haltbar, aber die Möglichkeit einer Verletzung nimmt mit dem Alter der Konserven zu und daher sind frisch zubereitete Konserven besser als alte. Die -frischen Nahrungsmittel überhaupt sind aber in jedem Falle Konserven vorzuzichen, weil unter allen Umständen durch die Konsev Vierung die natürliche Zusammensetzung geändert wird: die aromatischen Stoffe Salze geben zum größten Teil verloren, ist eine Kontrolle über das Alter Anbringung einer äußerlich nicht sichtbaren Marke im Inter esse deS Publikums wünschenswert. ü* Tie Siebenhundertjahrfeier des Geburts tages der heiligen Elisabeth und des Sängerkrieges auf der Wartburg soll im Fahre 1907 inEisenach durch historische Fcstziige, eine Wartburgfcier »nd ein Festspiel begangen werden. f* Ein« Vücherverskeigeriing in Berlin. Nach langen Fahren wird in Berlin wieder einmal «tue Bücherauktion ltattttuLen. der Nahrungsmittel und die natürlichen Unbedingt aber der Konserven durch die die Aufmerksamkeit aller Sammler und Liebhaber aus diese Berliner Schätze richten wird. Nachdem bisher Leipzig, Frankfurt, Köln und Wien in diesem Falle Berlin stark über flügelt hatten, ist endlich wieder einmal die Ncichshauptstadt an der Reihe. Es ist dem Berliner Antiquar Max Perl gelungen, zwei wertvolle Bücherbestände an sich zu bringen, die nunmehr Anfang Oktober versteigert werden sollen: die Bücher der Herren Tr. Kurt von Mutzenbecher-Wiesbaden und des Freiherr» von B i ed e r m a n n-Dr e sdc n. Wie wertvoll diese Bücher sind, und wieviel kostbare Raritäten der trefflich ge arbeitete Katalog verzeichnen konnte, gebt wohl am besten daraus hervor, daß Fedor von Zobeltitz eine Vorrede zu dem Bücher verzeichnis geschrieben hat, daS nahezu tausend Nummern aus- weist. Die ersten Seltenheiten der deutschen Literatur finden sich in diesem Kataloge vereinigt, die überaus kostbaren Erst ausgaben des „Götz vo» Berlichingcn" (1773). „Werthers Leiden" l1774). der „Räuber" (1781). „Nathan der Weise" <1779). Aber auch die nicht minder begehrten frühen Ausgaben der Werke unserer Klassiker in Nach- und Zweitdrucken sind in prächtigen Exemplaren und alten Einbänden der Zeit vorhanden. Sehr hübsche Kollektionen der Werke Ernst Moritz Arndts finden sich »eben den feinen Ausgaben der jetzt so stark begehrte« Romanlikcr Achim von Arnim, Clemens Brentano, Sophie und Christine Brentano, E. T. A. Hoffmann, dann Fichte, Heinrich von Kleist, Kant, Gottfried Keller nsw. Als besondere Selten heiten dürfen gelten die Hexenauftrittc aus Bürgers .Mac- vc!h"-llÜbersetzung in einem bisher unbekannten Einzeldruck und ein Gelegenheitsgedicht von Theodor Körner aus seiner Freibcracr Bergstudentciizeit. Ein Prachtstück ist ein reizvolles Aquarell von Goethes Hand von der italienischen Reise (1787) mit Echtheitsbestätigung von Alexander von Humboldt. Grill parzer, Heine, die Poeten der Sturm- und Drangzeit Lenz, Klingcr, Heinrich Leopold Wagner, der Verfasser der „Kinder- möroerin", des nach Goethes Mitteilungen geschriebenen Gretcken-Dramas, sind in kostbaren -Stücken vertreten. Die Berliner Stauimbucher und Holzschnittbücher von Ludwig Richter u. a. sowie die teingevundenen illustrierten Bänd chen aus der französischen Literatur, die im Anfang erscheinen, werden sicher einen großen Wettkampf der Berliner und auS- wor/iaen Sammler enttaib«». Die üumarnalle «Ld femBeblio»
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