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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061012021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906101202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906101202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-12
- Monat1906-10
- Jahr1906
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Diese* Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit* al* Abt»»d-Ausgabe -»gestellt, wahrend e* die Post«Abonnent«, am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedüdr: «terteltösirliL k»r »«»»-» bei »L,Nit, ,»etmali,er tzutraau»» durch unirr« Volen >«»«»»» und «»»,«»», au Sonn- und Monlauru nur einmn» »Mt »ov>. durid nudwarliurNoui. mNgvndrr » Mt de». » tiiit l»o Pt ltzet «iiiiiiattier Aulirllunu durch d>« LokI»Mk. cobneStclleklneldi. ini»u». land mil enNvrechriidrm Üu'chlaur. -i achdruck aller Äriitel u. Oriainal- Muieilun,«n «ur UI» drullicher Ouellenauaabei.DreSb Nardr.") «uläill,. StardiNtglict« Svnorar- «nivrüche dletben underüiNichtiat: «Mvalan-te Manuskript« Werve» nickt «uiidewaLU. L»I»aram«'»dr«tte: «»»»tchie» »«»de» HeszvLrnHeL 188V Druck und Verlag von LLepsch L Reichardt in Dresden Mreigen-cack. Armabme von ilnllindlaun,rN di» naLmitla»» 3 Ilbr Kann- urck tzeietta,» nur Marienltraiit 3« vs» u di» '/,l Ubr Die l ivaiiiaeDrund« «eile lca « Stibem so Via . An- lii»dii>un»en au! der Pnoariene 8eüe »P!» : vre rivalli,« Seil« »usleit- seil« so Pi, . a!» krinaeiaudt 8erte «o Ps» s»! »tummrrn «ach So»». und Arteri»«e» > >va!n,e Grund,rill »o Pia. aus Privaltetie uo Ps,.. rlpaina« Heile aus TcrlicNi und al» EmuciandrsoPs,. slurwärti,«Au>» traue nur aeaen Lorau»peMlm,^ Beleadlatler kosten w Licnnigr. Fernsprecher: Nr. U und S0S6. HauplseschäsMelle: Marienstr». L^lllvILirLllOLL SvIkS. VoriSti^ » 8tücß 5>) Lkx. io also» .äporlmlc,'», lOiDzceric-n uuä Larkunrerjou. S//70' S<?/ / ^ ^L5/-c?/7. 2lni»»ei' ^eneste Dradlberichte. Hoinachrichte», Landegsycn'dc, „Mailentzos", Liederlaseiklcnies, Studiensahrt der Technisch::, «eT*» 6,0»» Vvllhtl. Hochschule. Tenernng. „Die Znnberslöte", Marlin Schleich i'. Parijer Große Oper. Bor-, Kose- u. Spitznamen. Neueste Druhtmeldunuen vom U . Oktober. Zwickau. An der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr brach i» der Gardinen- und Svitzenwcberei von Landmann u. Heilung hier Heuer aus, das mit grober Schnelligkeit um sich arm. Das genannte Etablissement ist bis aus die 2-pitzenweberei und einige Koruorräunie erngeciichcrt. Der Schaden ist bedeutend. Berlin. An der Aula der Technischen Hochschule <,u Ebarlottcnburg sank vormittags eine Fest sitz» na des Ber liner Vereins sür Lustschifsahr! statt, an der u. a. Generalseldmarschall v. Hahirke und Kultusminister Sludt tcil- nahmcn. Einer Bcarützungsansprache des Vorsitzenden des Vereins^ Professors Buslev, folgten die angckündigtcn Vorträge der Professoren Hergesell und Miclhe. Karlsruhe. Die .Karlsruher Ztg." veröffentlicht eine Reihe von -Ordensauszeichnungeii dura, den Grog- Herzog, darunter die Verleihung des Großkrenzes des Ordens vom Zähringer Löwen an den Fürsten und Altgrasen zu Solm-Reisfericheidl und Trick und den Fürsten Erwein von der Letzen, Prinzen 'Friedrich 'Karl zu Hoheiilohe-Oehringen. Grasen Reinhardt von Neipperg. Kammerherrn der Kaiserin, Bire- zerenwirienrncister v. d. Knesebeck: des Komturkreuzes 2.Klasse an den Flügeladjutanten des Kaisers Oberstleutnant Ebelius. Hayingen (Lothringens. Der Großindustrielle und Hüttenbesitzer Harry de Wenscl ist gestern nachmittag auf seinem Landgut bei Paris gestorben. Wien. (Priv.-TelK Das Befinden des Erzherzogs O t to hat sich derart qeoessert, daß die Aerzte die Ueberführuug des Patienten nach Wien ernstlich ins Auge gefaßt haben. Parts. Nach Blättermeldungen ist der Generalgouver- neur von Algerien aus Wunsch des Ministers des Innern angewiesen worden, demnächst einem Minislerrate beizuwohnen, um über die Zustände an der algerisch-marolkanischen Grenze mit Rücksicht aus die Ermordung französischer Beamten und die Angriffe aus Gendarmen Bericht zu er statten. Rouen. Der Präfekt enthob die Bürgermeister zweier Orte ihres Amtes, weil sie versucht hatten, die von den Lehrern auS den Schulzimmern entfernten Kruzifixe wieder anzu bringen. Lissabon. Die Kammer der Deputierten hat die Vor lage betreffend den Vertrag über das Tabaksmonopol mit der gegenwärtigen Gesellschaft angenommen. London. Aus Tokio wird dem „Daily Telegraph" ge- uieidet, Japan verhandele mil Rußland wegen Herstellung einer Ucberlandpo st Verbindung, durch welche die Dauer der Beförderung von Tokio nach London aus 17 Tage verringert wird. London. (Priv.-Tel.s Die Deputation englischer Liberaler noch Petersburg und Moskau unterbleibt. Das und die Mitglieder hatten erklärt, unter allen Umständen fahren zu wollen, selbst wenn ihnen Verhaftung drohen sollte. Nun sind sie doch in England geblieben. Dieier Entschluß wurde aestern abend in einer Versammlung im „New NBonn-Elub" gefaßt. Die konservativen Organe und auch diejenigen libe ralen Blätter, die in Beziehungen zum Ministerium des Aeußeren stehen, drücken ihre Befriedigung aus. indem sic Hervorbeben, daß der Besuch eine'ungerechttcrtigte Einmischung in fremde Angelegenheiten geloesen wäre. London. sPriv.-Tel.) „Daily Telegraph" meldet, daß die englische Admiralität drei Schlachtschiffe der Dreadnought-Klasse gebaut habe, ohne daß irgend jemand eine Ahnung hatte, daß diese Schisse überhaupt projektiert tvorciu Die drei Schlachtschiffe seien Anfang 1905 bestellt und hätten im Etat einfach als gepanzerte Kreuzer figuriert. Bei der verkürzten Bauzeit, die iu englischen Schiffswerften eingcsührt sei. würden die drei neuen Kolosse bald seebcreit sein. > Jedes der drei^ Schiffe koste 35 Mill. Mk. Der Kcimpswert s eines solchen Sclnnes mache den »tauipjwerl zweier Schisse! irgend einer anderen Macht aus. Die Hauptabmessunae» der! bisher ossiziell als Panzerkreuzer bczeicliiicten Fahczenge sind: Wasserverdräiiaung 17 2-D Tonnen, Länae 53Ü 'Fuß. Breite 78>/h Fuß, mittlerer Tieiaang 2t> Fuß. Jedes wird 8 z:»ols- zöllige li'l Zentimeter-GeichnNe sichre» und wll 25 Knoten lausen. ff! ew „ ori. TaS bedeutende alte Bank- und Han- '> delshaus Ceb alles u. E o., das große Interessen aus Euba besitzt, bat seine Insolvenz erklärt. Die vorhan denen Vermischt,inacu werden aas 3 bis 4 Millionen Dollars angeaeden, von denen 1 Million Dollars »iraedeckt bleiben. lEiuc Nacbrlchl der „Franks. Zch." aus Newtwri nbäkt die verhau-l denen Verpslichuinaen a»i 5 Millionen Dollars. Ter Grund! der Katastrophe ist oie Unter i<bl aauna von 1 Million Dollars durch den Teilhaber Manuel Silveira in Havana, welcher slüchtia iff. Oi u i t o. Die neugcbildcte aesebaebendc Vertamo'liina bat den General Alsaro »um provisorischen Präsiden ten der Republik Ecuador ernannt. Wladiwostok. An Bord deS nach Tschisn gehenden deutichen Dampfers „Anna" überfielen lOTungusen, die sich als chinesische Arbeiter crusacaeben batten, den Kapitän und die Offiziere, banden sie, beraubten die Passagiere und ent kamen ans der Schaluppe mit einer Beute von 7M(I Rubel. Nur ein Mann wurde an der Flucht gehindert und tcst- genommen. Teheran. Zum Präsidenten des persischen Par laments ist der ehemalige Handelsminisicr Kanich cd Daklch gewählt worden. Buir a. Assistenzarzt Dr. Ernst v. Siabal. geh. den 20. Juni 1879 zu Crossen, früher im Jnsanlerch-Ncaimcn! Nr. 112. am 15 September an Hcrzkramps und Dysenterie ge storben. Oertlichcs nnv Sächsisches. Dre» de II Oktober —* Se. Majestät der König begab sich heute vormittag 10 Uhr mittels sonderzuges von Niedersedlitz aus nach Leipzig zum Besuch der dortigen Internationalen Motorsahrzeug-Aus- itellunq, deren Protettor er ist. Die Ankunft aus dem Dresdner Bahnhöfe in Leipzig erwlgtc kurz vor 12 Uhr. In der Beglei- :ung des Monarchen befanden sich der Staatsminisier Tr. Gras v. Hoheulbal. Oberslallmeister Generalleutnant z. D. 'o. Hanak, Geueraladjutant Generalleutnant v. Allrock und Flügeladsntant v. d. Decken. Ans dem Dresdner Bahnhose fand kleiner Emvsang statt. Am Partal des Leipziger Kniitollpalastes. wo sich die Mitglieder des Ehrenpräsidiums, des Elirenkomitecs und des ge- schästssi'thrcnden Ausschusses versammelt hatten, begrüßte der Leiter der Ausstellung, General'ekretcir A. v. 'Llauinsti, den König mit Morten des Dankes für die erneute Ueberuahme des Protektorats der Ausstellung und entbot dem Monarchen ein ehrerbietiges Willkommen. Erfreut dankte der König und unternahm 'odann unter Führung des Generalsekretärs von Slavinski einen cinslnndiaen Rundaana durch die Ausstellung. An dem Festessen zu sO Gedecken, das anläßlich des BAuchs des Königs nach dem Rundaana durch die AuSffellnng gegeben wurde, nahmen die Clpitzen der siaatlichen und slädti'chen Behörden teil. -* Im heutigen ,-Dresdn. Journ." veröffentlicht der Kreisliauptmann Dr. Rumpelt einen Dank desKönigs siir die Ausnahme, die ibm ans seiner gestrigen Reise von der Bevölkerung zu teil geworden ist. -* Ihre Majestät die K ö n i g i n - W i t w e besuchte gestern nachmittag die Königin der Niederlande im Schloß Mbrechts- bcrg. —* Die Königin der Niederlande verlieh dem König Friedrich August den HauSorden des goldenen Löwen von Nassau — 12. Ollvlrcr 1LNU». —* Tie Königin Wi! hclmi » e vcr ff! iever lande traf gestern mittag 1 Uhr mit kleinem Gefolge mittels Danipychisss in Meißen ein. In zwei Wagen begaben sich die Herriämsten nach der Königlichen Porzellan-Manusak- tnr und vesichn len die Beiriebsräiimc und das Lager unter Fahrung der Herren Geh. Kommerzienrat Gesell, Lberüergrat Dr. Hcintze und Faktor Würfel. Darnach wurde im „Hotel blauer ^teru" der K»,'ee eingenommen. —* ff!»ci, Jena begibt sich im Ausicagc Sr. Maiestclt des Königs zwecks Riede,legnng von Gedaclitnistuinzcil an, Sachse» denknia! bei Vieizebichkilige» sür die sächsische Arnwe Herr G e n c rn l l e n l » a » t d' Ella-Leipzig init me!,irren Lssi- zie,en voin Regiment Auch eine Abordnung deS >8. Hnsarcir- ffiegiments, lmstenrnd ans den Heuen Major b. Arnini. Nit! nieltter b. Zichinska und Leutnant b. Stialenheim. wird einen Eunneningskcanz zn den Tachicugrnbern des unheilvollen Jenaer sichbichiselges bringe» und »l» Zenlenartnge der Jenaer Schlacht <lt. Olioberi sowoisi dem Tianergoltesdienste in der Doiskiiche bezw an den Gräbern von Vie>zchnheiligen. wie der Jenaer Sachsenseier beiwohnen. 7-* Die Landeskhnode hielt heute vormittag 10 llhr ihre 8. öffentliche Sitzung ab, die durch ein Geber des Oberhof- Predigers 1>. Ackermann eingeleitet wurde. Der Präsident ver las daraus eiir Dank- und Abscb'edsicbrelben des Grasen Könneritz. Aach der Verlesung der Nccsistrande erstattete Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. S ch r 0 e d e r - Dresden Be richt, zn dem Anträge des Verfall»ngsansschiisses zu dem im Erlaß Nr. 13 vorgelegien Ennunrsii eines Kirchengeieyes. die Verkündigung oon Anordnungen der laudeskirch- lichen Behörden und Gemeindevertretungen betr. Ter Ausschriß enipsähl die Anuohine des Ennourss mit einer unbcd-r.ctendcn Aendcrnng. Alle in dem Gesetze vorgesehenen Maßnahmen beziehen sich aui den Verkehr der Kirehenbehörden mit den Gcistlichen und Gemeinden. Die Debatte betrat lediglich nn- weleiuliche Aendcrnngen im Wortlaut. Der Ans'chußantrag ivnrdc angenommen. - Zur Beratung stand weiter ein Antrag des Petitionsnnsichusses zu der Petition der Aborier und anderer Pastoralkonserenzen. betr. l. das Patenrecht der Mitglieder von Religionsgemeinschaften, die die Kii! dertanse grundsätzlich verwerfen, und 3. die Mindest,zahl der Paten, die bei der Tarne von Kindern, die nach den gcsihlichen Bestimmungen als Glieder Ser eroange lisch-lntherischen Landeskirche zu erziehen sind, dicler Kirche angeboren müssen. Den Bericht erstattete Superintendent k). H a r t 11 n g - Leipzig. Der Antrag ging dahin, zu be schließen, in Erwägung dessen, daß die zu Punkt I erwähnten Fälle zu vereinzelt sind, um eine allgemeine Regelung zu fordern, und daß die Gewährung des Patenrechlcs an Glieder anderer Konseff'ioncn 'chon ans Grund der Generalarrikel von 1580 auch in der eocuigelisih-lntherilchen Kirche Sachsens bisher üblich gewesen und als Ausdruck des Bewußtseins christlichen Gemeinbesitzes am Gute der heiligen Taust gerade unter der konfessionellen Spannung der Gegenwart von hohem Werte ist. die Petition ans sich beruhen zu lassen. Ter Berichterstatter nedachte vor allem eingehend der Stellung der Baptisten zur Kindcrtaiise und meinte, daß sie trotzdem zum Patcneechte in der cvaugelilcb-liilherischcn Gemeinde znziiiasscii stin dursten, wenn nicht besondere Grunde zu ihrer Anssthließiing vorlägen. Auch daS Patenrecht der Angehörigen anderer Landcsllircheir als der sächsischen lasse sich nicht bestreiten, wie das die Pension in ihrem Wortlaute tue. Superintendent D>. Frotscher- Werdau sprach sich gegen die Zulassung von Sektcnnnaebörjgctt, namentlich non Baptisten, zum Paicnrechtc ans. Tie Fälle, die darin vvrkamcn, seien keineswegs vereinzelt. Past. prim. Wetzkc-Bautzen äußerte sich ähnlich und riet, den ersten Teil der Petition dem Kirchenregiment zur Erwägung zu über weisen. Superintendent Dr. F r 0 t s ch e r» Werdau stellte unter starker Unterstützung einen dementsprechenden Antrag. Pfarrer S e g n i k - Zschcsitz sprach gleiclsinlls gegen die Zu lassung von Baptisten zum Patcnrecht, da diese häufig nicht nur Tausgegner, sondern,anch Tanstästcrer seien. Sicher seien allerdings die Fälle selten, in denen Baptisten zum Taufstein zuzulassen seien. Oberkonsistorialrat Iff. Dr. Dibclius- Klmst nnv Wisse«,schnst. f-* Mitteilung aus dem Bureau der K ö » i g I i ch e n Hos- theater. Im Sch a u s p i e l ha u s e geht 'Sonntag, den 14. Oktober sür die Montag-Abonnenten des 15. Oktober Gutzkow's Lustspiel „Zopf undSchwert" in Szene. Mon tag, den 15. Oktober, bleibt das Schauspielhaus geschlossen. DienSlcig, den 16. Oktober, wird Jbstns „Brand" mit Herrn Wiecke in der Titelrolle ausgcsührt. Mittwoch, den 17. Oktober. Wird das Lustspiel „Der Ko m v a a n 0 n" von LMrronge tvicderbolt. Die Nolle des August Boß spielt Herr P. Ncumann, die Rolle der Witwe Lerche Frau Bleibtrcu. h* Im Känlgl. Hofoprriihaiisc hat sich gestern, wenn nicht alle Zeichen trugen, ein noch sehr junger Künstler eine» Vertrag für ISiigrre Zeit ersnnge». Der glückliche Debütant heißt Herr Lankow. Er kommt ans Ncwtzock, direkt aus der Schule eiuer amerikanischen Gelangmristeri». und hat hier, wie veilautet, die Bübne eist znm zweitenmal betreten, als Sarasno der „Zauber- flöte". nachdem er voiher die kleine Rolle des „Freilch»tz"-Ereniile» ge'nngen. Sein Sarastro war stimmlich bereits im ersten Finale von durchaus günstigem Eindruck, noch mehr in de» beide» Arien. DaS Organ behauptete sich ganz trefflich im Umfange von zwei Oktaven. biS znm tiefen k idas Mozart für dr» Sarastro zwar nie geschrieben. daS von de» Bassisten geivöynlichnber höchst eigen mächtig angewcndct wird), sie sprach «u allen Registern gut und sicher an, voll, warm und echt in der Klangfarbe des ffn»«« xrxluniia. Außkr diesen sehr schätzenswerten stimmlichen Fonds — echte seriöse Bässe, wie Herr Lankow es zu lein scheint, sind in unserer Zeit ebenso rar. wie hervorragende Tristste — überzeugte Herr Lankow von einer bemerkenswerten musikalischen Intelligenz und natürlichen GesanaSbeanbung, die aus sich heran- und von selbst findet, was an künstleiilcher Reife »och anSziibilde» bleibt. Nach dieser Sekte bin wird Herr Lankow allerdings noch nianches vervollkommnen müssen. Keine allzu schwere Aufgabe, wenn inan, tvie er. tm Anfänge der 2t>er Jahre steht Auch die für Repräsen tation sonderlich prädestinie'te stattliche äußere Erscheinung spricht zu seinen Gunsten Es ist demnach alles beisammen, sozusagen da* lückenlose Material, a»S dem mit der Zeit ein ganzer Künstler brrvo^ehen kann. Dt« Aufnahme deS Gasles war warnt u»o h* Am 13. Oktober ist ein Vicrlcljnhrbnn'dert verflossen, daß ver Münchener Schrislstellcr Marti» Schleich gestorben ist. Er nwrd am 12. Februar 1827 in München geboren und widmete sich, nachdem er Philologie studiert hatte, ausschließlich der schriftstellerischen Däiia'keit. Besonders bekannt geworden ist er als Gründer des „M ünckener Punsch", der in dem stürmischen Jahre 1846 entstand, ein biimorisiischcs Original blatt, bas er bis Ende l87l hcransgab, späier noch cinina!, aber in veränderter Form und nur für kurze Zeit, erscheinen ließ. Schleich ii^ar anfangs, besonders als sich die politischen Verhält nisse in Deutschland immer mehr zur Dnsis von 1866 zu- spitzten, ein eitriger Partiknlarist. Im Jahre 1869 in die Kammer gewählt, stimmte er gegen das Ministerium Hohcnlobe und vertrat die Rechte und Freiheiten der Einzelstaaten. Als jedoch im Jahre 1870 die Kriegserklärung Frankrelchs er folgte, sprach auch er sich für die Notwendigkeit eines Z„- ioinincngchens mit Preußen und Deutschland ans. Schleich bat eine Anzahl Lustspiele und Volksstücke geschrieben, wie: ^Bürger und Junker", „Das tze'rotsversprcchen". „Die letzte Hexe , ferner sei noch der oon M. G. Conrad bearbeitete und heransacqebene sl886I nachcclasskiie humoristische Roman „Der Einsiedler" sJude von Eäsarcas erwähnt. Die Pariser Grosze Oper. Am l. Januar 1908 wild die Stelle des Leiter- der Großen Oper frei, da der Vertrag mit dem gegenwärtigrii Gebieter dieser Staatsaiistalt, deni cliemaltge» Tenor Pedro Gailhard. dann abläistt. Der Wettbewerb um die Stelle ist erbittert, den» sie ist mit ungewöhulicheu Vorteilen verbunden. Der Staat nbeilcißt dem von der Regierung ernannten Leiter den Opernpalast, einen der schönsten und größten der Welt, »nd eine große Menge meist mächtiger Dekorationen der Opern des Spstlvlans, und er bezahlt ihm emrn jährlichen Zuschuß von 600000 Francs. Er ist eine mächtige und a»gesehene Persönlichkeit in de, Pariser Gesellschaft, vor dem alle Welt ans den Knie» liegt, die eine», well sie eine Toiidichtuiiy angenommen haben wollen, die andere», weil sie ans der Oprrnbiihne singen oder tanzen oder einem Künstler de» Zu gang zur Oper erschließen möchten, noch andere, weil es sie nach Fieikmlcii oder wenigstens nach Einladungen zu den Hauvtbioben bloß Geld Einladungen zu den Haul'tviobe» gelüstet. Ist der Leiter ei» eitler Mann, der nicht bloß " ^ verdienen, sondern auch äiißere Ehren einheimsen will, so findet er in seinem Amte ebenfalls seine Rechnung, denn es regnet da Orden aller europäische» und asiatischen Relche, deren Herrscher. Plinzen, Minister oder Diplomaten Gelegenheit haben, die Over z>t besuche». Noch jeder Leiter >er Oper hat sich seit vielen Jahizehnten »ach Ablauf seiner VertragSzeit als reicher und be rühmter Mann und die Brust mit Bändern und Sternen bedeckt — einsache Ossizicis- oder gar Rittcrkrciite sind unter seiner Würde— zurückgezogen. Was man von ihm als Gegenleistung verlangte, war bisher sehr wenig. Künftig sollen aber die Bedingungen etwas strenger werden, denn die Verwaltung der schönen Künste muß die üble Laune einiger Griesgrame beschwichligcu. die in der Kämmet sauertöpfisch die Ansicht verteidigen, für eine demokratische Republik sei eine staatlich rerch unterstützte Oper ein überflüssiger Luxus, und das Geld würde besser zur Hebung des Arbelkcr- stnüdes verwendet werden. Der Leiter, der ain l. Januar l908 aus 7 Jahre ernannt wird, muß den Besitz von 800000 FraneS Nachweise», wovon die Hälfte in Wertpapieren als Sichekheit hinterlegt wird, die andere Hälfte als Betriebsmittel dient. Er muß sich verpflichten, jährlich acht neue Opern- oder Ballettauf- zi'rge sranzvsischcr Tondichter aiiszilführen und die Hauptwerke des klassischen Mnsikschristtnms ans dem Spielplau zu erhalten, und zwar jedes Jahr andere. Während der Tauer seines Vertrags muß er überdies 15 Aufzüge großer Werke spielen, die »och nicht ln ver Große» Over darMlellt worden sind. diele Werke können alt oder ne» sein und dürfen auch Ausländer zu Versasseni habe». Die Rolle» der Opern des älteren Spielplans müssen abwechselnd allen Künstlern des gleichen Faches anvcrtrant werden »nd dürfen nicht das Eigentum eines bestimmten Trägers bleiben. Ren aus- tretende Künstler habe» das Recht, dreimal vor dem Publikum zu erscheinen, ehe sie verpflichtet oder abgelehnt werden. Auf dem Theaterzettel darf kein Künstlername besonders bervorgehvben sein. Dir Schüler des Kvnservatorinms müssen auf Verlangen des Letter* bei Operiworslellnngeil — sei cs im Chor, lei es in Nebenrollen — Mitwirken Der Letter muß. wenn Plätze frei werden, mindestens zwei mit dem ersten Preise gekrönte Jnstrumentolkünstler deS Konservatoriums anstellen. Die Hciuptbearnte» der ie-per — Generalsekretär. Hanptreaisstiir. Chorführer, Gesangs- »nd Kapell meister — ernennt ans Vorschlag des Leiter* der Minister der schönen Künste. Das Operrrpersonal darf in, Opernpakast keine»
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