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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061202019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-02
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1906
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verug^edM: »m,>«»-«'» «>»»—»««»»«na ^«m,»,er »-r«,«« l>«nd mi'e» 7<o>n> und ««HNI*. <m konn- Mid «»niaan, «r »tnm-o «MI »oB> dur<t>a»«'varll,k»om< wicko-tr' » «' de». » MkooVt. Ist«, einmal,,ee Snliellun, du eck dl« Pol,»MI <ok»eVellellueldi. lm«»S- Umd mli en«ivrecke»l>«m SMckia«. N -ckdruil aller StrNlel n. On,inal> MMkllun,»» nur mil den«!icker Qu»lieuan«,bel.Dre«d R<lckr.1 «liull, Slackiräalicke Honorar- »rücke dleiden underüMck»,!: «umlanaie Manulttivie werde» nick! auldewadrt. Leleeramm «dreli«' ßlachrtch»»» »«»»«» Gegründet 1856 lLoÜUoll- Z -L- Takötliscksr-Lnvsloppsrr « 2>8srrsn-klt.u1ül U ll'stsIckellvrLt.ionsn « ftnsttdonvons kllr — I ß »««I LI ^,» bs v 21 ß Anreizen-r»nl. Unnadme von A»tü»dtaunae» die nackmillaas s Nbr. Eomi- und 8»>erla,r nur L!ar>eninaüe rs von H dis V.i Ndr Die iwalliae Bruno »eile ,ca. s Silben, 20 Pia, Au kllndiauuaen aui der Vrivalieite äeile Lb Pf, 1 die Lloalliae .zeile aui Teil ietie f/i Pi, . als Eiuaeiaudr zzn!« Sa Pio Fn »tummern nach Saun- und Heterlagea I lvLlliae Bnind,k!ie «i Pi, . aui Privolleite « Pi« . Lipaliiae Zeile aul Lerlieiie und al« tr,u,eia»dl so Pi« AuewLriize Au, traue nur «e«en Borauede»ad!un,. LelendUitier tolle» ro Liennine. Lerniprecker, Nr. U und 2V9V. HauptgrlchüstLslell«: Mariensir LS F>«I„snvr iomvrna-Teppich «labrik ft r-. »«-»lall, st'vnixl. Hakliokemnt. r« Hl,,r I'rli»»»- I4»i»»i»»^nnn - Ukpen-Lolrlwsr'sn WeMnscitsL-Pleukeilen eingesoffen. ^ns-'ttrskr: 10 kcke i<iimS^ol> 5ks. Lpielvsrea- K Vf8ida»edt8-^u88teNuaz. : ti/f. I>l>slil>»r.int i'i-.iLlD^r.:!2 ^ I>« „>»,« H»Z«rH4ZN. ^ ^ X»I,ti 4 i« Iiv Zj<ck»>l« it« II. III,»»Eni« » I« ^ ^ ^lifllk ikillLI' i.kllkl'VVäl'kll. llidmelir- Mü tM tiÄmsrs» ^ÜOll DM" „«»!»«-,rille« I. "MG üörVljffURl!!! MM rv A1rn»«e 2V Rr.:».'. S«i Oesierieichitche Wahlreform. Eisenbnliiiassisieiiten. Wertervrognoleii. Gerichtsveihandliingen. Tod s Matmaßl. Witte«ii»g: Stoblewskt s, Kouskiv. Parteitag Wallnerkouzert. Börsemvocheiibericht. Erplosivn in Willen. > Kiilil. vcrniiverlich. svnntng.ä. T^emver 1W6. WahlreformatorischeS aus Oesterreich. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und Wahl- retormen nicht vor ihrem endgültigen Abschlüsse. Der Politiker, der die österreichische Vorlage über die Einführung des allge meinen und gleichen Wahlrechts im habsburgischen Kaiserstaate durch die vielen Irrgänge und Klippen ihres bisherigen Weges hindurch mit dem einer so tiefgründigen und tveitausschauenden Aktion gebührenden Interesse verfolgt hat, konnte nicht an- iichmcn, dah sie noch im letzten Augenblicke vor ihrer Ver- abichiediing durch das Abgeordnetenhaus die robuste Weihe eines regelrechten Fanstkamvfes erhalten würde. Oesterreich >ü aber nun einmal das klassische Land der Unwahrscheinlich, keilen und Ueberraschungen, und das; cs diesen Namen mit Recht trägt, hat wiederum der vorgestrige Hexensabboth im Parlamente bewiesen. Kleine Ursachen, gliche Wirkungen! Nur eine winzige Gemeinde war es. um die der Streit entbrannte. Tie Tschechien reklamierten sie für sich und wollten sie von dem deutschen Wahlkreise, dem sie zngcteilt worden war, losgetrennt wlisen. Ein hieraus gerichteter Minoritätsantrog wurde aber aügelehnt. und darob loderte in den Gemütern der Tschechen ein derartiger Grimm empor, dasi sie sich wie Rasende ge bärdeten und mit „schlagenden Gründen" gegen ihre deutschen Kollegen dorgingcn, die dann, so provoziert, natürlich auch nicht saul waren, sondern die tschechischen Heißsporne drastisch suhlen ließen, daß deutsche Kiiltiirmission und urwüchsiges germanisches Krastgesühl durchaus Hand in Hand miteinander gehen. Die sich balgenden lschechisch-dcutschen Parlamentarier bilden eine hübsche, sinnvolle Stassage aus dem Vikde des nationalen Friedens, das noch unmittelbar vorher der Ministerpräsident Trcihcrr von -Beck vor dem Hanse entrollt halte. Den nativ- »alen Frieden bezcichnete der KabinettSches gerade als eines der lockendsten Ziele der Wahlresorm und gab seiner Genug, lunna darüber unverhohlenen Ausdruck, daß in der friedlichen Auseinandersetzung der beiden ' großen nationalen Parteien Böhmens bei der Festlegung der Bestimmungen der einzelnen Teile des Wahlreformwcrkes die Anbahnung eines nationalen Verständnisses aus breiterer Grundlage zu begrüßen sei. In diele Illusion ist nun das Schick,«! in Gestalt der raufenden Abgeordneten mit rauher Hand hincingesahren. Die maßlose Wut, der kochende Zorn der Tschechen, die schon aus einem so geringsügigeu Anlasse sich in so brutaler Weise zu äußern vermochten, werden sich sicherlich dureb die bloße Tatsache, daß die Wahlreform als Gesetz in Mast tritt, nicht so nachhaltig abkühlen lassen. daß an ihre Stelle eine dauernde nationale Sanftmut tritt. Die Deutschen im neuen Neichsrotc werden vielmehr daraus rechnen müssen, daß die Tschechen ihre bereits angekündigtc Drohung wahr inackien und in dem nach den Vockichristen der Wahlresorm aswählien Mgeordiictenhause alle Hebel in Bcweaung sehen, um den nationalen Komvs nach Möglichkeit wieder zu ent- wchen. Die bvhmvche Mandalseinteilung ist bei dieser Aus sicht sür die Deutschen hervorragend ungünstig zu nennen, da von den 130 Abgeordneten, die Böhmen künftig zu wählen baden wird. 75 Tschechen und nur 55 Deutjchc sein werden. !lm die aus einer so ungleichen Mandatszvsser sür die Deutschen 'ich ergebende Gefahr einigermaßen wirliiam zu beschwören, ni das teste und einmütige Zusammenhalten aller deutschen Larteigruvven die oberste Voraussetzung. Zum Glück haben die bölgnsichen Deutschen dickes unob'wcislichc Erfordernis der r'age rechtzeitig erkannt und sind auf dem besten Wege, den Gedanken eines engeren Bündnisses der deutschen Parteien ,u verwirkliche». Die deutsche Volksvartei hat einen Ausruf erlassen, der zum Zusammenschluß der deutschen Parteien im lleichsrate und Landtage und zur wcchscl'eiügen Verständigung und Unterstützung bei den Wählen aufsordcrt. Die deutsche Fortschrittspartei bai bereits ihre grund'ätzlichc Bereitwillig keit. entsprechenden Aibmachungen vorbehaltlos beizulretcn. aus gesprochen. die Frcialldcutiche Gruppe ist der willkommene Trnte lim Bunde, und der Hinzutritt der deutschen Agrar partei zu der Vereinbarung sicht zu erwarten. So wiederholt sich hier, was vo» jeher eine Eiaenlümlichkcil der am schwersten urm Nationaliläten'kaünpse bedrohten Deutschen Böhmens ge- we>en ist. d>e Einigkeit gegenüber dem gemeinsamen Feinde, der gleichfalls in der Geschlossenheit seine Stärke sucht. Die böhmischen Deutschen sind also gerüstet, der Wicderaufrollung nationaler Streitfragen durch die Tschechen sowohl im Land tage wie im neuen Reichsrate zu begegnen. Für den Reichsrat aber steht noch die Haltung der dort vertretenen übrigen deutschen Gruppen in Frage, und hier sind es namentlich der Klerikalisilnus. der unter der Herrschaft des vaterlandslosen Fesuitismus steh!, und die Sozialdemokratie, deren deutsche Vertreter im Gegensatz zu ihren tschechischen und polnvchen Kollegen stets durch eine ostentative Intcrnatioiialität ebenso wie im Deutschen Reiche zu glänzen iuchen. die beiderseits als unsichere Kanloniften in Rechnung gestellt werden müssen. Will daS Deutschtum unter der .Herrschaft des neuen Wahl rechts nicht ernstlichen Schoden an seiner nationalen Existenz nLinnen. ko muß es mit allen Kräften dahin streben, im künf tigen Parlament eine zuverlässige deutsche Gemelnbüvgichaft zu stände zu bringen, wie sie eine Zeitlaiig in beschränktem Maße, aber auch so schon mit gutem Erfolge im alten Haute bestanden hat. Der tschechische Faustangrisi in der vor- aestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses bildet nach dieser Richtung ein ernstes Mahnzeichen. Gegenüber dem wüsten Spektakel, den die tschechischen Rauf bolde im Abgeordnetenhaus,: in Szene geletzt haben, ist für den Augenblick die Krisis, in der sich die Wahlresorm im Hcrren- hause befindet, etwas in den Hintcrarund getreten, obwohl sic in ihrer politischen Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. Handelt es sich doch um nichts Geringeres, als daß der Monarch selbst in unzweideutiger Weise der Mehrheilspartei des Herrenhauses, die der Wahlresorm ablehnend gcgenüberstcht und sie durch Wicderausrollung der vom Abgeordnetenhause be- eiligten Pluralitätsirage zum.Scheitern bringen will, öjfent- uch seine Ungnade wegen ihres Verhallens zu erkennen gegeben yat und nun deswegen von den Betroffenen beschuldigt wrrd, in konstitutionell unzulässiger Weise aus die freie Entschließung der Mitglieder der Ersten Kammer eingewirkl zu haben. Welche Folgen das kaiserliche Vorgehen haben wird, läßt sich einstweilen l noch nicht mit Sicherheit absehcn. Die Berichte aus Wien be» agen übereinstimmend, daß die ironisierende Herrenhausvartei Zunächst noch keineswegs geneigt sei, der kaiserlichen Aufmunte rung Folg« zu leisten und ihr Votum zu gunsten der Wahl resorm in die Wagschale zu werfen. Zum mindesten verlangt man von dieser Seite einen Ausgleich sür eine solche Nach giebigkeit. die ja allerdings, wie zugegeben werden muß. unter den obwaltenden Umständen eine schwere perwnlichc Ucber- winduna von denen fordert, denen sie zngemutet wird. Der Ausgleich soll darin bestehen, daß künstia das Recht der Krone, Pairs sür das Herrenhaus zu ernennen, eingeschränkt wird. Man will sich dadurch gegen die bisher von der Negierung wiederholt benützte Möglichkeit sichern, daß bei wichtigen politischen Aktionen ein umfangreicher sogenannter Pairsschub vorgenommen wird, um dadurch eine den Regierungspläneu günstigere Zusammensetzung der Ersten Kammer herbeizusührcn. Vielleicht ist die ganze Opposition gegen die Wahlresorm über haupt nur em taklisches Manöver, dazu bestimmt, dieses Zu geständnis der Regierung an die Selbständigkeit des Herren hauses herauszupressen. Die feudale Mehrheit des Herren hauses fürchtet amcheiircnd, daß nach dem Zustandekommen der Wahlresorm sür das Abgeordnetenhaus die Regierung alsbald mit einer weiteren Vorlage Herausrücken wird, deren Zweck eine gründliche Umgestaltung der Ersten Kammer in der Richtung einer lebensfähigen parlamentarischen Körperschaft ist. die sich den modernen Bedürfnissen des Staates und der Ge sellschaft besser anzupassen versteht als eine Insütuilvn. in der ein zeitsrcmder Feudalismus mühsam eine längst überlebte Herr schaft fristet. Die Mehrheit des Herrcnhauics könnte also immerhin auf den Gedanken gekommen sein, die jetzt aus Anlaß der Wahlrewrm gebotene Gelegenheit beim Schopfe zu nehmen, um im Interesse einer ihren Wümchcn cntiprcchcnden Reform der Ersten Kammer der Regierung die Pistole ans die Brust zu sehen. Es fragt sich freilich sehr, ob die .Herren die Konseguenz besitzen werden, im entscheidenden Augenblick den Schuß losgehen zu lassen: denn gegen den ausgesprochenen über einstimmenden Willen des Monarchen, des Abgeordnetenl-ouics und der össentlichcn Meinung die Wahlrciorm abzutun. dazu würde doch ein festerer moralischer und konstitutioneller Hai! gehören, als ihn das bloße politische Eiacnlnteressc der jetzigen Herrenhausmehrheit zu gewähren vermag. Neueste Drahtmelduniien vom 1. Dezember. TcntMier Reichstag. B e ri i n. lPriv.-Tel.s Dein Haine iit die A iaeci: a s - Alle .zugeaangen. Die erste Beraiung -der K'o,on,al- n a ch 1 r a q s e t a i s wird forigcictzl. — >ioiouiawirelivr Der» borg weist den gegen Leih erhobenen Vvrwuii zurück, dieser habe fälschlich als Mono lür den Tivvclsknchverirag angegeben, d>e>e Firma sei die einzige, die Kliakiftone »abr: ziere., Die Firma 'abriziere allerdings die Sioftc »ickn >clbü. aber sie iei vertragsmäßig beleiligi au der Firma Forda» Eo.. die dic>e Stoffe berstelle und sie »chme lau! Vcrrrag letz lerer Firma die ge'amic Khakiprödukiion ab. Herr Sein habe al o seine Angaben jedenfalls in gu!om Glauben geniackü. lieber die Angelegenheit der sogenannten „ichwgrzcn Fonds' werde ja die Untcrjuchuna das Nähere ergeben. Herr» Ledebour habe ich gebeten, über sein Material mir Mitteilung zu macken, nm zu wissen, ob cs wirkliches Material oder nur vorgebliches Material lei. Denn lvas im ./Vorwärts" stehi. braucht dock nickt ohne weiteres als Material angoöncn werden. — Mg- Bebel H2oz.s: Dernburg erinnert mich an den „Rattenfänger von Hameln . wenn der vsM. gingen sic alle hinter ibm her. Uns erschein! Herr Dernburg nicht als der Herkules, der im stände ist. den Augiasstall der den siche» Kolonialvolilik zu rciniae». 'Dernburg hat versucht, uisierem Kollegen Ledebour sein Material Ku entwinden sLnchen rechts.) Bei mir l>ar dieser Versuch sür die künftige Tätigkeit Dcrnburgs das aller größte Mißtrauen erweckt. Wenn Dernburg dre Verträge mit Tippelskirch und Wocrmanm gelöst Hai. w ift ihm Lxsiür nicht zu danken. Das war cin- iach AnilandSpsttcht. Ter Kolvniälra! ist eni Unglück. denn er besieht nur aus Kolonialinlcressenten. sSehr richtig!, !attmann hat gestern wegen behaupteter englsicher Grenzoer letzungcn einen kalten Wasserstrahl nach London verlangt. Weiß denn Lattman nicht, wie Deutschland schon isoliert genug iss. und wie denkt denn Lattman» über die vielen Grenzverletzungen an der russischen Grenze? In den Kolonien haben Sic, in dem Sie den Eingeborenen ihr Land nahmen, nicht wie Ehrisicn. sondern wie weiße Barbaren gehandelt. Es ist das sreilick dieselbe Politik, die Sic gegenüber dem eigenen Volke in d>r Heimat treiben, i Stürm,'che Zustimmung bei den Sozialdemo kraten.) Die Kolonien sind sür uns iiicht eine Verstärkung der Wtttmachl, sondern eine Kugel am Bein. Der neue Kolo luoldirekwr ist ja ein kluger Mann, aber gerade deshalb hal"' ich Mißtrauen gegen ihn. sHeiierkctt.) Un'ere Kolonien koste» viel mehr, als unser ganzer Handel mit den Kolonien beträgt. Mit England und seinen Kolonien haben wir einen Handel bon 2750 Millionen, und dieser Handel kostet uns nickt einen Pfennig. Unsere Kolonialpolttik ist nichts als eine kostspielige Fata Moraana. Und mit was sür Männern wird sie betrieben? Herr v. Puttkamer mit seiner Cousine, dercnthalben er noch andere zun, Meineide verleitet l>at. Die Hauptschuldigen aber sind seine Vorgesetzten bis zum Reichskanzler hinaus. Sie alle sollte man unter Anklage stellen: aber die kleinen Diebe hängt man, die großen läßt man laufen. Redner kommt dann aus d>e Fälle Wehlau und Leist zurück und verlangt in Sachen Peters Vor legung des geiamten Aktenmalerials. Er nennt Peters eine Hcnkersnatur. einen Mörder. Ter Ankläger von Peters, Ge- helinrat Helbig, säbrt er fort, mußte innen: der damalige Staatssekretär Frei!)err v. Richtlinien sagte: „Herr Helbig. Sie sin'd- zu scharf gegen Peicrs gewesen, reichen 2>e Ihre Pensionierung ein. ich werde Ihnen eine Aimichisrarsstellung in Kainerun verschaffen. sStürmische Bewegung links. Hört. Hört!) Herr Helbig nahm daraus leinen Abschied mit 10000 Mark Pension. Derselbe Heldra kam hinterher zu einem Mit- gliede des Hau es und sagte: „Helsen Sic mir. ich kann und will arbeite», iw bin kräftig aenna dazu: ich bin das Opfer der Abgeordneten Arendt, v. Kardoifi. Gras Arnim." sStür- wkickse Bewegung links und Pft,i-R»sel> Meine Herren, fährt Redner erregt und mil laut ichallender Stimme iort, in solch unerhörter Weste haben Mnaliedcr Vieles Haistes. haben Ab- geordneie ihre S'.ellurg mißbrauch,. (Lebhafte Pfui-Rußc links, Entrüstung aus der Rechten.) Vizepräsident Gras Stoll- bcrg (lautend): Herr Abgeordneter. Sie dürfen nickt Abge- ordneicn nackstaacn. daß sic ihre Stellung mißbraucht baden. Ich riste Sie desoalb zur Ordnung! Aba. Bebel: Es ist dies aber ein 'Mißbrauch der Stellung als Abgeordneter. lEr- neine Zustimmung links.) Vizepräsident Gras Stoll bera ruft den Redner abermals zur Ordnung Abg. Bebel: Tiefe Ordnungsrufe iresien vor der Well nichi mich, sondern jene Herren. Alle Ordnungsrufe können die Tatwche. daß hier eine tckmerc Korrupiion vorliegt. nicht aus F>er Wet! schäften. Tiefe Leute nennen sich Pa:r>v:en. Wenn Sie Widder einmal dienen Ausdruck brauchen willen. >o werden wir ihnen oebüh rend hcimlenchtcn. Wir haben hier das eine zur Genüge kennen gelernt: wer in Wahrbeil im Deutschen Reiche regier!. Tic Herren, in der Regierung sind beulzutage weiter nichts, als die Verwalttiiigsräte der herrichenden Klassen. lStürmoche, Beifall bei den Sozialdemokraten.) — Abg. Arendt lReichsp.) bitte«, zur tzZc'chästsordnung außerlia'b der Reihenfolge zum Wori -ugeianen zu werden, um auf die aeacn ihn gelichteten Anzri'ie sofort zu antworten. — Präsident Gros Balle >i r e n> erlläri. diesem Wunsche nickl eni'vrechen zu können. Abg. Ablatz stress. Volksp.): Gegen die Austastung des Reichs kanzlers^im Falle Pöplau müsse Sturm gelaufen werden: ast ob der Subalicrnbeautte nur zu schweigen bade, auch wenn er mii seinen Beschwerden »och o sehr im Rechte sei. Pöplau zu beseitigen, sei ja allerdings n.ck! schwer gewesen. Poobiclsl: zu bescitiecn, !ei viel schwerer gewesen. Tas Schlimmste, sei. daß wissentlich alle Beamte bis zum Reichskanzler hinaus all'' Eingaben von Pöplau unbeachtet gelassen Halm». Es Hab- ein Scheu, der Vertumiung Platz gegriftcn. zu dem Zwecke, alle Schandtaten bochgcstellter Koloniälbeautten zu verberge». Demgegenüber müsse endlich anerkannt werden, daß nicht i«de Verötsenllichung von Dingen, die man amtlich erfahren bade, ein Bruch des Amtsgeheimnisses wi. Wenn der zweite Kolo- nialdirektor Ordnung schassen wolle, würde!« ihn feine Freunde dakili gern untcri'iützcn: aber als Herr Wistuba seine Anklagen gegen verschiedene Höhere Koionialbeamie in Kamerun und Togo, insbewndcre gegen Herrn Kerttina. erboben bamtt Hab' er von dem nunmehrigen Herrn Kolomaidircktor eni Schrei bei, erhalten, das leider an: die Art. wie jetzt Ordnung ge s,hanen werde» 'olle, ein eigeittumiiches Lickt werte. Redner verlieft das betreffende Schreibe» des golonialdirektors 'Ter» bürg an Wislnba. In der >>a»lN'acke laulei es dahni: Nack' dem tick einzelne Angaben Wistnbos gegen K'erstiiig als u» zlioerlä'sig erwiesen hätten, sehe fick der Ilnterzcichnctc »ick! mehr in der Lage, von dem Adrenote.l Anzeigen wegen sira' reckilick zn ahndender Vergebe» , iltgegeiizunclimeii, eben,» wenig "Anzeigen wegen diszipi'uai' ck zu versolgeiider Vergehen. Möge al'v Herr Wiiiuba i'tzi »vrt'r'uqen. was er wolle, mvar er dem Koloniai-irektor die schreiendsten Vorgänge mittcilc». möge er auch now -v viele Bcwcste beibringen, olle tenie Eiiiaah-ii -olle» ,cp' in de» Papmrtvrb wandern. Ob das d reckte Manier -ei. nni Mißiläiiden amzuräumen. iei dock reck: zweiieNvisi. Ter Ast.ssor-.smus und Bureaukralismus in de» Kolonien bade glänzend Sckft'bruck erlitten. Sorgen wir dann daß künftig Zuw! und Lrdnung. Sitte und Moral. Reckt und Gereckngtett in uistcrer. Kolonien etnzivben und daß wir um: nach die cn Richtungen hin vor dein Auslände mcki mehr z "schämen brauchen. — Siaatsiekretär v. T >' ckir chltz <«,:>. in bezna aist die Beanadiauna von Peters mil. die Einaave -c: von Mitglieder» dices .Han'es und des AbaeoLdnetenkau-'c, -unterzeichnet aewe'e» und aui dein ressortmäßigen Weae erledchr worden. In b,zua ans den Verlust de» Titels ..Reichskom missar" ft> das Nriei! aeaen Peiers aufgehoben morde», da gegen -ei in bezuo auf die Gewäbiuna einer Pension die Be gnadigung ad,chm worden. Vo» einer unzula staen Einwn- kuna der Gciuckneller a»f die Eriedigung des Ottiadengelucks ie> keine Red-: aeweftn. Tic Begnadigung sei ersolgi au! Grund ? Z 8s ---- O L-°"S §2 ^ - 'S Z » s § - Zs ^ ' s,? L k
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