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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.03.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070321022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907032102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907032102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-21
- Monat1907-03
- Jahr1907
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Dirk» Blatt wird d« Lesen, »o» Dresden «d llmgebu«» am Lage vorher bereit» al» V^ ^H-TTSATTVßk zugestellt. während e» die Post.Monnentea am Morgen in einer GelamtauH-abe erhalten. 8ÄVÄ! rA«a 25»» rlnrelgen-c-M. LS r»l«»r,»«.»dress,: «achelchtt, «,»»,» GegrrürrSeL L8LS Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. traMkbew 7b Lia. vov Ea I Mt. An N«««rr» noch »o^ -ü," Llvalngc Zeile als E>»aeicmdt von Drerdner Äuttrn»,etzer« I Pik . von auLwaniseii i.w Ktt.. Hamtlw,- nackrichlcn Wrund,eile 7» Pi«. — Die Prelle der Inserate suik im Mo»en und Svcnddlatte dieielben. »ut- wärtiae Äusträae nur aeaen Por au-duablun,. — BeleavlLtttr tost« u> Ptcnnise. sterniprech«: Nr. U und «MV. klMM «f l In «,«r »PS««,«» »,»««,ÜN1, vvr- 8. 1-Ill>6MLNN rrausrsi i-sgericsilsr, 0r«»i1onStauen. ----- Isiepdo» 1S4. Nr. 80. S -sitiel . Neueste Drakstberichte. Hofnachrichten. StaasSbahnen, Dückerverleguna, Mordprozrß Schilling, Gerichts- . Verhandlungen. Ausstellung von Studieiiarbeiten aus der Brichlschen Terrasse. Schisfsinifülle. Doimerstag, 2l. Mär; 1807. Neueste Drahtmeldnnaen voul 20. März. Deutscher Reichstag. verlt«. lPriv.-Tel.s Aus der Tagesordnung steht di« definitive Wahl des Präsidenten und der V tz eprüft d c n t e n für die Däner der Session. Eine AkklamättanSwahl «iw von keiner Seite beantragt: die Dahl erfolgt also durch Stimmzettel. Für die Wahl des erste« PrSfibenten werden abgegeben: 325 Stimmzettel, da von lauten 182 auf den Grasen Stolberg, je einer aus Schwabach und Ortel, 131 Zettel sind unbeschrieben. Gras Stolders ist somit wiedcrgc wählt. Graf Stolberg erklärt, die Wahl anzunchmen. Er dankt für das Ver traue», das ihm abermals bewiesen worden sei und nimmt bezug auf Las, was er bei seiner ersten Wahl gesagt hat. iBeifall.) Bei der Wahl des ersten Vizepräsidenten werden abgegeben 379 Stimuuettel. Davon lauten auf Dr. Paasche 101, 80 Zettel sind unbeschrieben, ausserdem 8 zersplittert. Ahg. Dr. Paasche nimmt gleichfalls die Wahl mit Dank an. Berlin- (Priv.»Tel.s Die Führer sämtlicher Par teien des Reichstages sollen darüber übcreingekvmmen sein, schon haut« die R e i ch s t ag s f e r i e n beginnen zu lassen. Nachdem die »weite Lesung des Etatgesetzes für die Kolo nien erledigt ist. soll die Sitzung geschlossen und eine Viertel stunde daraus eine neue Sitzung zur dritten Lesung des Etat-Not-efetzes anberau-mt werden. Tie Interpellationen wegen des Grubenunglücks in Klein-Rvsieln usw. wepdeu exst nach den Osterferien beantwortet werde», weil die Regierung noch mit den Ermittlungen beschäftigt ist. Unwetter Köln. sPrip.-Tel.s Bei anhaltendem Regen und Stüruuvrtter zeigen die mitteldeutschen Flüsse ein bedroh liches Steigen, so daß Hochwasserkatastrophen zu befürchten stehen. In einzelnen Nobenslußgebleten des 2-eins ist bereits Hochtvasser eingctreten. Die Saar, Ruhr/ An«««. der Neckar und die Mosel überschwemmen bereits weite Gebiete. Im Rnhrgcbietc sind ernenr bedeutende Störungen im Verladobcti tobe eingetreten. Einzelne Kohlenkrpper mutzten bereits gesperrt werben, -such die Hochflut der Wupper legte zahlreiche Betriebe still. — Im Wefterwalde sind Schneeverwehungen eingetreten. An einzelnen Stellen liegt der Schnee 2'.^ Meter hoch. Der wirtschaftliche Schaden ist sehr gross. Mannheim. Der Rhein ist hier in der ver gangenen Nacht von 4,18 aus 5,97 Meter gcsticgen. Auch vvm Oberrhein wird ein starkes Steigen gemeldet. In Hüningen stieg der Rhein von 2,89 aus 8,45 Meter. Der Neckar stieg in Mannheim von 4,72 ans 8,l5. in Hetlbrvnn von 3.08 auf 4,15 Meter a». Wenn er in Mannheim noch um 35 Zenltmetcr steigt, tritt eine Beschränkung der Schiff fahrt ein. Konstanz. Die Donau bildet bei Donaueschingcn einen groben See. Die DvnaugueUslüssc Vrigach und Brege sind sehr gestiegen. Witrzbura. Alle fränkischen Flüsse, nament lich die Saale, Sinn und Tauber, sind hoch geschwol len und haben an Wiesen, Acckcrn und Usern grotzen Schaben angertchtet. Biele Gebäude und Stallungen mutz te« geräumt werden. Der Wasscri'tand bei Pischbcrg be trug gestern 3M und heute 5,98: bei Würzburg gestern 2,13 und beute 2,98 Meter. Innsbruck. In Arlberg herrscht Schnee sturm. In der Nähe oo» Hintcrgasc ist die Bahn durch fünf Lawinen neuerdings verschüttet. Lohnbewegungen. Hambur g. Der Arbeitgeberverband im Schneider- gewerbe. dem etwa 79 Betriebe angrbüren, wendet sich in einer Bekanntmachung an die Kundschaft, in der er wegen des Anöstandes der Gehilfen bei nicht prompter Lieferung um Rücksicht bittet. Die Zahl der Ausständigen beträgt etwa 1200. Diejenigen Betriebe, die dem Verbände nicht angehören und die etwa 2009 Arbeiter beschäftigen, sind von dem Ausstande nicht betroffen. Hamburg. Der Hasenbetriebsverein gibt bekannt, datz 2909 Arbeiter für die Arbeit aus den Schissen im Hamburger Hasen gesucht werden Die Arbeiter werden aus ein Jahr fest angenommen. Der Wvchenlohu be trägt 30 Mark. Ucberstiinden und Sonntagsarbeit werden mit 1 Mark pro Stunde bezahlt. Diejenigen Arbeiter, die in Hamburg keine Wohnung haben, können bis ans weiteres Logis und Verpflegung an Bord von Schissen im Hasen unentgeltlich erhalten. —— Stuttgart. In der Finanzkommission der Zweiten Kammer erklärte Iustizminister Schmidlin, daß er die Frage, ob Arbeiter als Geschworene zuzulassen seien, unbedingt bejahe, womit gesagt sei. daß auch Sozial demokraten nicht auszuschließen seien. San Remv. Ter ehemalige russische Minister des Aeutzeren Gras Lamsdorss ist heute Nacht hier ge- storben. Am Sterbebett waren ein Neffe des Verstor benen und ein Arzt anwesend. Ter Graf hatte bereits einige Sturrden vor seinem Tode das Bewußtsein verlöre«. Petersburg. Dem Reichs rat wurde die Re gierungserklärung gestern abend ebenfalls durch Stolypin verlosen und mit Zeichen des Beifalls ausgenom men. Mit großer Mehrheit wurde alsdann ein Antrag des Zentrums auf Nobergang zur Tagesordnung angenrnn- men, in welcher der Neichsrat seiner vollen Berettwiüigkett Ausdruck gibt, an den Plänen und Maßnahmen det Ne gierung mitzuackbeiten, welche das Wohlergehen des Volkes und die Beruhigung des Landes als Ziel haben. Santiago de Chile. Die Regierung hat beschlossen, eine Acnderung im Flottenprogramm vorzu- nchmen und den Ban von groben Kriegsschiffen zu gunsten kleinerer Schisse zu verschieben. Sic beabsichtigt ferner, in Talcahuanio ein Dock zu bauen, das Schisse bis zu 18 000 Tonnen auszunchmen im stände sein soll. Oertllchcs und Sächsisches. Diesden. 39 Bckirz. —* Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prin zessin Johann Georg besichtigten gestern in der Galerie Ernst Arnold die zurzeit dort ausgestellten Kunst werke. — Am Vormittage erschien die Prinzessin in der 9. Bürgerschule an der Silbcrmannstratze. Zu ihrer Begrüßung waren Bezirksschiiliiispektvr Schulrat Dr. Prtctzel, Stabtrat Haebler und Stadtschulrat Pro fessor Dr. Lyon erschienen. Der Schulchor bewillkommncte die Prinzessin durch Gesang, und eine Schülerin der ersten Mä-sch entlasse sprach ein Begvützungögedicht und über reichte einen Frtthlingsstrautz. Die Frau Prinzessin wohnte der Prüfung der Knabenklasse IV5 bei. Nach dem Schluß worte des Direktors besichtigte sie eingehend die ausgestell ten Zeichnungen und Handarbeiten. Heute vormittag 0 Uhr besuchte die Fran Prinzessin die Osterprüsungen in der II. Vczirksschule, 10 Uhr die Prüfungen in der 1. Bc- zirtSschnle, Pestalozzistraße. — Morgen vormittag 0 Uhr G wird sie den Prüfungen in der 13. Vezirksschule. 19 Uhr denen in der 4. Bürgerschule beiwohnen. —* Im König!. Kadettenkorps begannen heute die ähnrtchs-Prüsuugrn.zu ocnru der Königl. Prcuß. Äenerallcutnant v. Schwartzkoppen hier etngetrofsen ist. —* Der zum 1. Juti in den Ruhestand tretende Ober Postdirektor, Herr Geh. Ober-Post rat Halke, i.i Dresden, ist ans seinen Antrag vom 1. April bis Ende Juni beurlaubt worden. Mit der Vertretung des Herrn Halle während des Urlaubs hat der Staatssekretär des Reichs-Postamts den Geheimen Postrat und Vortragenden Rat im Reichs-Postamt Lehmann beauftragt. Herr Lehmann, in der Mark Brandenburg geboren, hat eine» groben Teil seiner Jugendzeit in unserem Sachseulandc verbracht und seine schiilwisscnschastliche Ausbildung von 1888 bis 1874 zuerst in Leipzig, dann auf dem Annen-Real- gymnasium zu Dresden-Altstadt erhalten, wo er Ostern 1874 die Reiscprüsung bestanden hat. Herr Lehmann ist seit 1808 Postrat und gehört seit 1902 als Hilfsarbeiter, seit 1994 als Geheimer Postrat und Vortragender Rat dem Reichs-Postamt an. Es geht ihm der Ruf eines erfahre neu und für das Wohl seiner Untergebenen besorgten Beamten voraus. —* Im Bitzthumschen Gymnasium findet am Freitag, den 23. März, vormittags 11 Uhr, eine Feier aus Anlaß des aus seinem Amte scheidenden Herrn Ober studienrats Rektors Prof. Dr. Bernhardt statt. Die Ansprache an den scheidenden Rektor wird Herr Ober bürgermeister Geh. Finanzrat Beutler halten. —* Die Elbe steigt'. Tie aus Böhmen ciugcgaugenen Wasserstandsnachrichtcn melden seit dem 19. März von sämt lichen Pegelstationen der Elbe und deren Nebenflüssen Wuchs. Am Dresdner Pegel wurden abgelesen: am 18. März, früh 8 Uhr, — 88 Zentimeter, am 19. März, früh 8 Uhr, — 45 Zentimeter und am 20. März, früh 8 Uhr, -s- 20 Zentimeter. Hiernach ist ein weiteres Steige» des Wassers der Elbe auch innerhalb Sachsens zu erwarten - —* Die Betriebseinnahmen der Sächsische» StantS- eisenbahnc« haben im Februar d. I. ein Verhältnis mäßig günstiges Ergebnis geliefert. Nach vorläufiger Fest stcllung wurden in diesem Monat vereinnahmt: 2 891 309 Marl im Personenverkehr l-i- 39 320 Mt. gegen Len gleichen Monat im Vorjahres, 7 221 099 Mk. im Güter verkehr l-si 98 500 Mk.s, 10112 300 Nk. im l-f- 137 820 Mk.s. Hierbei ist aber in Rechnung zu datz die Einnahmen aus dem Güterverkehr im vorigen Jahres, als dem letzten Monat vor dem treten der neuen Handelsverträge, außergewiV waren. In den beiden ersten Monaten dieses ganzen ziehen, Februar snkrast lsnlich hoch Wahres br trugen die Einnahmen 5 821 800 Mk. im Personenverkehr l— 34 356 Mk. gegen den gleichen Zeitraum im Borjahri, 14 809 999 Mk. im Güterverkehr l-f- 373 613 Mk.s. 20 821 899 Mark im ganzen (Z- 339 257 Mk. — 18 Mk. aus ein Kilo meter Bahnlänge im Durchschnitts. —* Wie »ns die Handelskammer Dresden mitteilt, genießen die Boden- und G c w e r b s - Er z e u g n i ss c der Philippinen nicht die durch Handelsverträge er mäßigten Sätze des deutschen Zolltarises- —» Morbprozcß Schilling. Ein trüber, regnerischer Tag? Trotzdem drängt sich am Eingänge des Iustiz- gebäudcs an der Pillniher Straße eine dichte Volksmenge. Sobald die Türen des Verhandlungssaales geöffnet wer den, ist der Znhörcrraum bis auf den letzten Platz besetzt. Viele müssen bei der strengen Kontrolle wieder umkebrcn. denn die 209 Einlaßkarten waren längst vergeben. Aus nahmswcise ist die Damenwelt bei dem heutigen Sensa tionSprozesse verhältnismäßig schwach vertreten. Im Ver Handlungssaale herrscht eine lebhafte Untcrhaltnna. bis kurz vor 9 Uhr der Raubmörder Hugo Arthur Schilling Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung ans dem Bureau der Königl. Hos- theater. Die Inhaber von Stammsitzen im Opernhausc werden darauf aufmerksam gemacht, daß zum Palm- fonntagS-Kon-ert, sowie auch zur Generalprobe die Stammsitze reserviert bleiben. Ausstellung von Studienarbciteu ans der Brühl- sche« Terrasse. Im AuSstcllungsgebüude auf der Brühl- schen Terrasse sind jetzt Arbeiten von Studierenden und Schülern lMaler» und Bildhauern! der Königl. Akademie der bildenden Künste ausgestellt. Der Eintritt ist unent geltlich. Im Vestibüle sehen wir Werke der Plastik. Aus »er Modellklaffc von Pros. Werner sind Aktslizzen von W. Brand und E. Beckmann bemerkenswert: aus dem vormals Schisiingschen Atelier ist unter anderem eine Psyche von Rud. Backhaus als Talentprobc zu verzeichnen, «tue Porträtbüste von G. Türke, eine Tiergruppc von H. Brenner reihen sich an. Unter den Diez-Schülern fällt zunächst Ed. Mocller auf. der einen seinen Mädchenkopf «»delliert hat: dann eine Bronzcgruppc (Walzendes Paar» von Arthur Lange, ein Stierkalb in Bronze und «in Stier (Gipsmodells von Al. Höfer. Den großen Saal beherrschen die Schüler G. Kuehlö mit zahlreichen Proben ihres Könnens. Max Kowarzik ist einer der Hoffnungs vollsten, obwohl er sich noch zu sehr an dem Technischen freut: ein Wat-inneres mit Zitronenfaltern, die durch starken Auftrag wie fonnenbeschiencn vom Hintergründe sich abheben, erzielt eine gute Fernwirkung: auch sein Mondausgang über alter Stadt, der ungünstig hängt, ist nicht ohne eigcüe Stimmung. Von H. «chultzcs Arbeiten ist ein Salon mit blauen Möbeln zu nennen, ferner eine Dünenszene mit Aischcrweibern und einem hcllbcleuch- tete» Turm- R- Dietze hat den „Herrn Stallmeister vom Gauklerfest" recht flott gemalt, ebenso eine „Dame mit «eitzem Hut*. Gustav Meycr-Buchwald zeigt in seinen Birken vor grauem Abendhtmmel und in einer Schnee landschaft am meisten Unabhängigkeit vom Einsluffe seines Lehrers. A. Borsdorf hat aut dem Bildchen „Die weiße Bank am weißen Hause" eine eigenartige Farbcnwtrkung festgehaltcn. E. Burmester trifft in seinem Gemälde „Fischer mit Senkuctz" sehr glücklich den grün-grau-seideiien Ton einer glatten Seefläche. Sein „Herbsttag" stimmt das duffe Rot »er Bnchenwäl-dcr mit malerischer Empfindung zum Schiesevdnnkel des Achterwasscrs. Auch seine „Mvvr- grubc" ist bemerkenswert. Alexander Gerbig überrascht durch ein« Oelstudie („Berg in -er Fernes. Alfred Grund- man» hat tüchtige LanbschaftMizzcn in Ocl, G. Brandes unter anderem eine „Augustusibrncke im Schnee" geliefert. Fr. Mich. Scholz ein in der Abstimmung der Werte sehr feines Porträt und eine Oelskizze „In der Laube". Die Zeichenklassen der Professoren Schindler und Müller weisen manches hübsche Blatt aus. Ans dem Malsaale, der unter Professor Oskar Zwintfchers Leitung ficht, stammen nach der Natur gemalte Studien: vor allem ist ein Akt vor rotem Vorhang von Ä. Jakob zu erwähnen. Aus dem Malsaale Professor Bautzers ist eine Art Porträt, „Der Mann mit der Schwertlilie", von Horst Eyfoldt als besondere Talcnt- probe zu rühmen. In der Rotunde hat sich Professor Gutz- manns Ornamentschule niedergelassen. In den rück wärtigen Sälen breiten sich die Bracht-Schüler aus. Da ist Gerhard Giseviiis. dessen Oelgcmälde „Aus Obervogcl- gesang" die Aufmerksamkeit auf ein ringendes Talent zieht: Otto Arndts, der in seinen Alpciüaudichaftcn, namentlich im „Mörchncr im Zillertal" eine selbständige Auffassung der Hochgcbirgsnatur betätigt: Siegfried Mackowsky mit Oelgemälden und Skizzen — in den letzteren scheint am meisten Eigenart zu stecken: Kurt Haase mit seinen „Stcinstudicn", W. Elans mit einem wirklich aparten Land- schasisbtldc: „Ausgehender Mond", Georg Hänel mi! „Erlen am Weiher" und der begabte Landschafter Willi, ter Hell. Die Tierklassc (Professor Hegcnbarths weis, Arbeiten von Gräfenhahn, Rich. Hofniann. Will» Tag, W. Turm aus. Aus dom Atelier Prclls endlich sind die Kartons und Studien zn dem Kercits an dieser Stelle aus- tnhrlich besprochenen Illnerschen Wandbilde für das Treppenhaus des Justizministeriums ausgestellt. An der Brüstung gegenüber hängen die Arbeiten des stärksten der hier vertretenen Talente, des Kuehl-Schülers H. Hammer. Sein liebliches Idyll „Junge Menschenkinder", das eigen artige Bildnis seiner Schwester und die unvollendeten „Fichten" würde» auch in einer exklusiveren Sammlung angenehm auffallen. D. W—x. Zwei M ä r ch e n d r a me n. Unter diesem Titel erschienen soeben in einem Bande (Verlag von I. T. Wöller-Leipzigs zwei Märchen von Eurt Müller: „Ter Geiger von Dcubcn", oder: „Der Steinherzbaucr", ein Weihnachtsmärchen in 5 Akten, und „Die Macht der Liebe", oder: „Die Reise durch Jahrhunderte", ein Märchendrama tu 5 Akten. Das erstere ist uns Dresdner» in seinen reiz vollen dichterischen und szenischen Wirkungen durch die zahlreichen Ausführungen am Resideuztheatcr (es wurde bei massenhaftem Besuche wohl an die vierzig Male ge geben» bekannt geworden und in vortrefflicher Erinnerung geblieben. Das andere, „Die Macht der Liebe", ist neueren Datums und bisher noch nicht ausgcsnhrt. Sein Grund thcma bildet Andersens bckannles Märchen von den „Galoschen des Glücts". Als Nebenrnotiv klingt Grimms Märchen vom „Drachen und der geraubten Jungfrau" mit an. Die leicht verständliche und sofort anmutende Hand lung, die Natürlichkeit der Sprache, und, in gegebenen Momenten, die Schönheit der Diktion, empfehlen auch „Die Macht der Liebe" als ein ebenso wirksames Theaterstück, wie als interessantes Buchdrama fDaL Publikum als kritische Instanz. Das Wiener Biirgerlbeater veranstaltete bekanntlich einen Anonymen Abend, der darin bestand, daß man drei Einakter aiifsührte, ohne die Name» der Verfasser zu nennen, und den Theaterbesuchern Fragebogen übergab, aus denen sie. unbeeinflicht von der Beliebt heit bekannter oder unbekannter Antoren-Niiinen. thr Urteil civgebe» sollten. Dieie Abstimmung des Publikums hat sich nun. wir sich dann heraiiSstcllte. zu einen, völligen Versagen geführt Von den verteilten Fragebogen kamen höchstens 290 auSgefüllt zurück. Dir Kritiker aus dem Publikum sagten aber den Vera».
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