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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070317011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907031701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907031701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-17
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1907
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SerugrgedUdr: Mreigen-canf. >n»adm« von AnkDvvij»»,.» n,« nackmUIir«» l! UIn. So»»- »>u> -»uilaa» vor ^'iartenittllvk z« rw,< n bi» Utc-^.D (Aruiidzeile <ca » Sil» OlliiuliennachrichU» 2) . i<I>äi>santkujc» ,,»< der ^ Zei>>- sv M,^ die rivai auf Trrticitr io : als rivattiok Zeit« von Dresdner 8ui> ebern?d Via - von auS>llärtioe» In Nuuimer» »ich So»». Die l Ivalli^e IllkNi » Pia. : M" lvabege l» Mir »eiand» tra> r «echrtch»«, »«»»,» Lauvtael-büktrstttt^ Martenitr- »«. »0. 600. Lillrelvsrtcrrut. vr««I««i. iN»vtt2.1 und»«terl»,»,: I wal»,e Hrundrette so Pf« , auf Privatseile «0 Pf,.. Linalllöe Zeile als Einoeiaudt von Dresdner «uslraaocbera l Ml von auswärtigen i.so M. Haunllen naltinchte» Bruudreile L Via-— Dir Preve der Inserate lind im Moiacn- und ilbendblalte dieselben kus- wärttae Luliiäae nur gegen vor- auSbuablun». — Be' leiÄttter io Diemtl-e. gemlprecher: »Ir. U uns LchstS. Lux. kviudaräl s Lssrtr»»»» s. SMM krimim- «iS tml« Mi. 8p«ri«Iitiit. lllgsn»» 5»drlk»1. »«Inotcr «lick Laart-8»Ioa v°» LmU Liedler vrnxsr Ltrusrs kragsr Ltrusso »oekeik- W KlloiiMe 8odlo»- 8tr»see 6 «ptilrer perle! llsupd- 8tr»8»e I knebgenu»«, veäianuox Lillige Lrew« i 8srgk»I1lg rsnteiert« vna p»»,sn-i« A»tr«U8lL„er j«äee Sekleikart I>k«r»i1li« kiirmlil Imli »Mn »ml,«»« I» Imtiel»,, I. ,II,!. s> II II«»«-, links iiLnenztr 2ß L UI,ll»»Lvll. OMlilSISÜ. »In«, «lills Ml. IU,tt«N»-I,»IIl°I, dllligs ?k,Itt. «. >>- "u"'-. E Me? Le«»«-! - stürmische ReichstagSsitzuna. Sachienttucdt akademischer Lehrer. Dückerrohr. Kolontolgcselllchast,! Mutmaßl. Witterung: l ^ i Are» «V» VjillAlt. Gerichtsverhandlungen. Kanzkerredr. Landwirtschaftsrat, Vorsengesetzyrsorm. Börsenwochenbertcht. ! Mild, veränderlich ! ^DVIIIIltlA, ^ s U v" d. Dl« eniutsßssvtrl gostvigvrtvn ^nfordsrungsn de» modernen Kulturleben», dis Riivktigkoit äse Lreißnissv auf eilen Kvdivtvn der inneren und Suesvren Politik, de» 8»ncivi», der Industrie und de» bsvvrdvs, du» ausserordentiick vr- KSKte I.»8viivdiirfnis silsr Xreisv de» Volkes reektfertigvn slierwarts dos Vsrisngvn nsek eines siets aus cias Kerle untei-fickteien lagerreitung. Viesen Erfordernissen kenn »der kein »ndvrvs Vreednvr Siott in gleiviiom ^esse entspreetien, «i« di« „Vreednvr Novkriedlvn" infolge ikros rvseimaligen krsclieinenr morgens und aben6§ in vrosdon und den Vororten. >11 dieser 8etm«!IIgkvit der Svrivktorstettung über »Ile vdvktigen, »ligemvin intorvssivrendon Vorgänge v«rdlndendi«„vrs»dnvr8»ol,rivl>tsn" di« grösst« Vielseitigkeit des l.e»e»totfes ln prSriser form und so diotvt »ivi> in ilinon ein« in jeder Verleitung von fdiseiivm Leist getregenv Isgv»lvk1ilro, die engesivkts de, billigen kerugspreirer (vierteijätirlioi» 2.50 >k. in Vrvsden der. 3 >k. u. 3L5 >k. in den Vororten — olnsvlilivssilvk Irägorloltn) »n prvisvürdigkoit von keinem Dresdner vlette iidvrtrotfon tvird. 8«us ^dovllevtsll erkelt«» de» viett di» Lndo d. >t». kostenlos. Naup1gv8vIiLft88lvlls ävn „Di-s^nss Naokfioblsn" SR»rtvi»«tr. L8/4V. Eine stürmische RetchStagSfitzung gab «S vvrgeftern anläßlich der Interpellation über das Eingreifen der Regierung in den Wahlkampf. Die Sozial demokraten wollten, getreulich sekundiert vom Zentrum und den Polen, mit dem Reichskanzler ein Tänz chen wagen und gar zu gern das ReichSkanzleramt, da» R«tch»marineamt, das Reichspostamt, das Oberkom mando der Schutztruppen und den Deutschen Flottenver- ein auf dem Armensünderbänkletn vor aller Pelt wegen angeblich unerlaubter Agitation blohgestellt Men. Das schwarz-rot« Bündnis trat auch hier wieder tn Aktion, und e» war et« Schauspiel für Götter, gerade die beiden Par tei«» sich als politische Gittenwächtcr aufspielen zu sehen, denen — wie die letzten Wahlen gezeigt haben — fedeS Mittel recht ist. wo ihre Donderintereflcn auf dem Spiele ftehen, auch wenn eS aontra kovo-» nwr«, verstößt. Der Lügenwust, mit dem Ultramontanc und Sozialdemokraten letzthin die Wählermassen bearbeitet und für sich zu ge winnen versucht haben, ist noch zu frisch im Gedächtnis, als daß ein nähere» Eingehen darauf erforderlich wäre. Der Abgeordnete v. Liebert hat besonder» den Herren „Genossen" tn der Donner»tag-Debatte ein Sündenregister vvrgehalten, da» ihnen wohl noch lange in den Ohren klinge» wird. E» gehört wirklich «ine selten reichlich« Portion von Unverfrorenheit dazu, auf andere mit Steinen zu werfen, wenn man selbst im Glaskasten sitzt. Weiß doch in Deutschland jedermann, daß keine Wahlbeeiu- slussung auch nur entfernt an die heranretcht, welche von den Schwarzen und Roten getrieben wird. DaS Zentrum hat in den katholische» Priestern ein nie versagende» In strument zur Verfügung, denn die geistliche Autorität auf dieser Seite geniert sich erfahrungsgemäß nicht im min desten. sich, wenn es not tut. in eine politische Autorität zu wandeln: und was die Sozialdemokraten anlangt, so verfahren diese noch immer nach dem alten Rezept: „Und bist Du nicht willig, so brauch' ich Gewalt", verhängen über Abtrünnige und Widerwillige den wirtschaftlichen Boykott oder »ersteigen sich gar zum handgreiflichen Terro- riSmuS. Ausgerechnet diese Leute müssen eS sein, die der Regierung an den Kragen wollen, weil sie in höchst be rechtigtem Selbsterhaltungstrieb mit Rat und Tat in den Wahlkampf eingegrtffen und dabet zu den einzelnen Parteien und Kandidaten Stellung genommen hat. Das ist ihr gutes, verfassungsmäßiges Recht, und vorläufig ist trotz allen gegnerischen Geschreis noch nicht erwiesen, daß die Reichsregierung bei ihrer Wahlbceinslusiung die ihr gezogenen Grenzen überschritten hat. Die sozialdemo kratische Interpellation ist, abgesehen von allem anderen, schon deswegen als ganz verfehlt anzusehen, weil sie ver früht ist. denn vor ihrer Einbringung hätte man doch erst vcrständtgerwetfe da» Ergebnis der Wahlprüfungen ab- warten müssen. Aber was fragt da» schn»arz-rot« Kartell in seiner blinden Wut gegen den Reichskanzler nach Billigkeit und Sachlichkeit auch der Regierung gegenüber, wenn es seinen Rachedurst befriedige« zu könne« glaubt? Geht man den letzten Gründen der Interpellanten nach, fo stößt man auf Motive, die einerseits grenzenlosen Haß gegen de« Fürsten Bidlow und andevseit» leise aufdämmernde Furcht ver rate,». Der Haß ist verständlich, hat doch der Reichskanzler in feinen beiden ersten großen R«ich»tag»rcde« in einer Weife mit den Roten «nd Schwarzen abgerechnet, die als vernichtend bezeichnet werden muß: beide Parteien stehen al» antinational gebrandmarkt da, zwischen ihnen und der Regierung ist das Tischtuch auf lange Zeit zerschnitten, die „regierende Partei" regiert nicht mehr... Ist die Wut verständlich, so nicht minder die Furcht vor der Zukunft. Bei den letzten Wahlen hat die Regierung gezeigt, »vie sehr sie die Stimmung der Wählerschaft in nationalem Sinne zu beeinflussen vermag, wenn sie in großem Stile aickeitet. Wir sind die Letzten, die einer Ueberschrcitung der Grenzen bas Wort reden, und verlangen, daß, wo berechtigte Be schwerden gegen einzelne Beamte wegen unerlaubter Wahl beeinflussung vorliegen, ganz energisch eingeschrittcn wird — aber im übrigen begrüßen wir es mit Freuden, -aß die Reichsregierung sich endlich ihr berechtigtes Teil an der erlaubten Wahlagitation zu sichern gewillt ist, wie sic noch jüngst durch den Mund ihres obersten Leiters hat verkünden lasten. Eine Regierung, die fo lügnerisch verloumdct wir-, wie dies mit -er Bülowschen beim letzten Wahlkampf ge schehen ist, hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, zur Abwehr solcher Angriffe mit allen Mitteln der Auf klärung vorzugehen. Der konservative Abgeordnete Krcth traf das Richtige, wenn er gegenüber den sozialdemokra tischen Tiraden wegen angobltch unerlaubter Wahlbecin- flustung der Regierung ansführte: „Das Reichstagswahl- rccht ist ein gutes Instrument, wenn man nur daraus M spielen versteht. Wir haben früher oft den Borivurs er hoben, daß man an der leitenden Stelle nicht darauf zu spielen verstehe. Aber der Reichskanzler hat uns jetzt ge zeigt, daß er es versteht, und wenn er in Aussicht gestellt hat, daß er auch tn Zukunft einen stärkeren Ton blasen könne, so wird es Aufgabe der bürgerlichen Parteien sein, ihn zu unterstützen, damit auch der letzte Rest der sozial demokratischen Partei hier im Hause verschwindet. Die Sozialdemokraten haben versichert, d«b sie mit dem AuSgang -er Wahlen ganz zufrieden seien. Dann scheint ja das be rühmte Kartenspiel entdeckt zu sein, bei dem alle Beteiligten gewinnen." Hier liegt Le» PudelS Kern! Bisher haben nur die Demagogen -er Zentrums- und sozialdemokratischen Partei auf dem guten Instrument -es ReichStagswahlrechtS zu spielen verstanden. Nachdem nun die nationalen Par teien vom Gegner zu lernen beginnen und auch die Re< gierung ihren Apparat -ur Aufklärung der Masten und agitatorischen Beeinflussung der BolkSstimmung mobil macht, bekommt man » mit der Angst. Die Sozialdemo kraten haben bereits daran glauben müssen, und wenn der ZentrumSturm auch heute noch unerschüttert dasteht, fo fürchten die Ultramontanen, wie au» manche» Aeußerungen hrrvorgeht, doch, daß die »national« Phrase" einmal auch unter ihren bisher so schön Lumps und stumpf gehaltenen „Schäslein" eine unerwünschte patriotische Verheerung an. richten könnte. Uino iliao lavriniiio! Hvssentlich sind jetzt ein für allemal die Zeiten vorbei, wo die Regierung sich aus vornehmer Zurückhaltung bei den Wahlen „neutral" ver halten zu müssen glaubte. Ten Verlauf der stürmischen Sitzung am Donnerstag charakterisierte schon äußerlich der Umstand, daß Graf Posadowsky, nachdem er im Namen deS Reichskanzlers die Beantwortung der Interpellation abgekchnt hatte, ge messenen Schrittes den Saal verließ, sodaß die ganze nach folgende Debatte vor leeren Bundcsratsbänken slattsand. Dieses bündige Verfahren der Regierung sachte natürlich den Zorn des Genosten Fischer, der die Interpellation bc- gründete, zu hellsten Flammen an. Wie ein rasender Roland ging er gegen die Regierung vor und redeie sie in Grund und Boden. Er schrie und tobte und fuchtelte in der Luft gar unheimlich mit den Händen herum, ohne im allgemeinen bei den nationalen Parteien andere als — Heiterkeitsersolge zu erzielen. Mit homerischem Gelächter wurde besorrdcrs das charakteristische Wort hingenonnncn, das Genosse Fischer gelegentlich einer Entschuldigung der BriesdtebstahlSassäre im Klottenverein prägte und das — Kindern und Kindcskindern sei es zu ewigem Andenken an sozialdemokratische Moral überliefert! — lautet: «Ab schreiben ist doch kein Stehlen" . . . Ties Kasperletheater im Reichstag wurde unangenehm-ernsthaft nur durch zwei Ordnungsrufe des Vizepräsidenten Kaemps unterbrochen. Beide wurden gegen den Wüterich Fischer verhängt, zuerst als er tn seinem Zorneskvller den Ches der Reichskanzlei, Herrn von Löbell, einen „alten Praktikus in der Wahl fälschung" nannte: den zweiten Ordnungsruf setzte cs, als Fischer den Abgeordneten von Liebert in geradezu un erhörter Weise beleidigte. Allerdings zog sich der ebenso verdienst- wie temperamentvolle General gleichfalls einen Ordnungsruf zu. weil er bet den ehrverletzenden An griffen deS sozialdemokratischen Redners erregt aussprang, mit der Faust auf den Tisch schlug und unwillkürlich in die zwar treffenden, leider aber unparlamentarischen Worte ausbrach: „Das ist eine Unverschämtheit!" Der bei dieser BcleidigungSszene sich abspielende Tumult mar un beschreiblich, Stimmen durchtönten den Saal: „Wo bleibt der Präsident? Wir lasten Fischer nicht weiter reden!" und der sozialdemokratische Radaubruder Ulrich bekam sogar einen leichten TvbsuchtSansall, er drohte unter großer Heiterkeit der Rechten mit geballten Fäusten zu den Frei sinnigen und wurde nur mit Mühe von seinen Kollegen gebändigt... Der Zcntrumsreüiier Schädler hieb tu dieselbe Kerbe wie Herr Fischer, aber er legte sich doch etwas ineln Reserve in der Form aus: da man im voraus wußte, was er an beweglichen Klagen und Anklagen Vorbringen würde, so flauten die hochgchcndcn Wogeu der Erregung merklich ab. um erst wieder in stärkere Bewegung zu kommen, als Herr von Liebert zu vernichtenden Schläge» gegen die Sozialdemokratie ausholte. Zieht man. das Fazit aus all dem Reden und Tumult, so kann man sich über das Ergebnis der Interpellation kurz fassen: sic ist ausgcgangen wie das Hornberger Schieben. . . Neueste Drahtmeldnuaeu vom 16. März. Deutscher Reichstag. (Fortsetzung aus dem Abendblatt« j Berlin. (Priv.-Tel.) Aus der Tagesordnung steht ferner die erste Beratung der Gesetzcniwürse betreffend Maßnahmen gegen den Rückgang des Ertrags der Maischbottich st euer und betreffend di« Bemessung des Äontinge ntsußes für landwirtschaftliche Brennereien. Die letzte Vorlage bezweckt, den Höchst betrag deS Kontingeutsußes, der für die bei -er Neukontin gentierung im Zähre 1SÜ2/03 schon vorhanden gewesene» lairdmirtschastlichcn Brennereien bereits von 80UÜO aus 50 000 Liter herabgesetzt wurde, auch für die seitdem neu ent standenen landwirtschaftlichen Brennereien von 80- aus 50 000 Liter zu ermäßigen. Die ersterwähnte Vorlage setzt die Maischbottichsteiiervergütung auf »,!2 Mart für da» Liter reinen Alkohols herab (bisher 0,18 Marks. — Schatz sekretär v. Stengel weist daraus hin, wie die Erträge der Maischraumsteucr im Lause der Jahre abgebrückclt sind in folge der Steigerung der Auölboutc. Mit einer gründliche» Reform der Matschvottichstciler soll abgezvartet werden bis 1912. Hier soll nur eine vorlänsige Vorsorge im Intercstc der Reichskasse getroffen werden. Die Millionen, die den landwirtstl-astlichen Brennereien nach 8 2 der Vorlage als Ftxmn aus dom Ertrag« -er Maischbottichsteuer zuge- wendet werden sollen, reiche« vollständig a«S, um sie für das zu entschädigen, was ihnen durch die Vorlage entgeht. Der Gewinn für die Reichskasse ist deshalb auch ein gau- minimaler. Der Hauptvorteil sür de» FiSkuS besteht eigent lich nur darin, daß er vor einer weiteren Abbröckelung der Einnachmrn aus der Maischbotttchsteucr aalchützt wird.
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