Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070413024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907041302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907041302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-13
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Lirse» Blatt wird de» Lesen» von Dresden A1B ^ M Lid ^ zugestellt, während es die Post-Abormente» md Umgrdung «« Lage vorher bereits als V v am Morgen io «»er Gesamtausgabe erhalten. tz»ivt^t«tt»s«rle: R-rt«ar.»W. sinreigen-^am. »iinalim- don ««»»»»>s»>»v» d<Z «achinittaae r «spnn uoi, Sriktt»«« nur MkNenftrr»- » von II bis '/,! llor. Dw Istalnae Onind.sile « tzikbeu» ie Pft. iZamiIieimachnckiien 2» Pi«.: ch? ichällvaniriorn au) der Privalleur >lei>e 30 Wo : die 2'uaMa« Mi, aus L,ll>ctz« w P',.: üs Livaltiae Keile vo» Dresdner 8u< traoaedem?r, Bi«, von anowürtloen I P» 7m ««W«rr» unch «,»- undHe>en«,,»:l «valliae Pnmo>e7' so Pt,. ans Bnoarsene « Pt,. Lsvaln,e Mle s!» itzn^randt von Dresdner «unrainrbeul l Mt . von auswäruaen >.5v Mt-, ssarnüiei, vochnchlen SZrundvile L Pi«. — Li' Treue der JnieE s>nd >i» Noraen und Abendblatt« dieielbe» Luk- wärtiae AuNrä« nur aeven 8o> auSdttMuM — ,,«-l-sblLller stltw io Weulure. Kenil prechu: Sir. 11 und 2VST. ketmicd k«Im L?r»zvr Ars«» 2. Lok» VsisvvdsnWtrs«». Lrüsster Lperislbsus kür elezsvte Karre»- unö ikasdsa-üeikleiiiuoz. deulieiten kür sie triilijülir^- mul 8«mmvr-8»i8«»: IR «rren-K n rüx« asussto ksssous, salüesce Uu«tsr Ll>c. 19.-. LS.-. 9»,—. «2,— «t«. M«r> vn-U»a>«<«tv «tegLNw ülveksatnriit Me. 19.-, 2«,-. 2«.—. 3b.— «to. Iina>»«»n.4»LÜk« rsi-rddsIUksios ftsgsr Mc. ki,25, 7,SV. 11,—, 1b,— sie . »oft -«ünltzl, xr<>,sl« Xußv»t>> blk. 7,90. 9,90. 13,-. 18,— et, Kr. 102. 8mtl: Neueste Dcahtberichte. Königsleise, „vr. la^", Gerichtsverhanvlnnaen. Carnegie-Feier. „Don Juan". „Die von Hochsattel", Unbekannte Goethe-Worte. LminiiIicnS, 1t. April I .ft»7. üieucstc Tralltmcldllnqen vom 12. April. Deutscher Reichstag. Berlin. sPrtv.-Tel.) Die B u d g c t k oin m i s s i v u des Reichstages erledigte heute zunächst den Militär- Etat. Beim murttembergischen Militär-Etat gab es über die Verhältnisse des Unterministeriums eine längere Aus sprache. die von dem Artikel der „Zukunft": „Erzbcrgcrei" auSatng. den Abgeordneter Stör,; ;ur Sprache brachte. Der Vertreter der württembergischen Militärverwaltung legte gegen die Behauptungen des Artikels entschieden Ver währung ein: es wird darin der Vorwurf erhoben, daß, den Katholiken und dem Zentrum ;uliebe, die Beamten LeD Kriegsmtnisteriums besser dotiert seien, das, es Sine kuren mit übermäßig viel Beamten ». dergl. gäbe. Nach dem Militär-Etat wurden der Etat des Reichskanzlers und der Reichskanzlet genehmigt. Die Umwandlung des bis herigen Vortragenden Rats, der die Geschäfte des Chefs der Reichskanzlei besorgte, in ein llnterstaatssckretariat wurde mit t5 Stimmen Mehrheit des Block angenommen. Sozialdemokraten, Zentrum und Pole» stimmten dagegen. Am DienStag beginnt die Beratung des Kolonial-Etats. Lohnbewegungen. Bremen. Nachdem bereits gestern -morgen seitens der «Lchmiede der Aktiengesellschaft „W -e i e r" in Bremen di« Beilegung des Streike beschlossen worden ist. haben in zwischen auch die Vertreter -der übrigen Gewerk schaften dem Arbeitgeberverband der Untcrmcser die schriftliche Mitteilung zugchen lassen, das, nächsten Montag die allgemeine Wiederaufnahme der Arbeit er folgen würde. Hiernach dürste die Ausiperrung in der Schiffsbauindnstric Montag ihr Ende erreichen. Mo»stanz. Der Streik im hiesigen Schuh machers ew e rib« ist zu gunstcu der Schuhmachergehilseu beerroet worden. Paris. Eine von etwa 1000 Bäckeretarbeitern besuchte Versammlung beschloß gestern abend die Fortsetzung de- Streiks und löste sich unter Absingung der internatio nal« auf. Einige Personen wurden verhaftet. Der Arbeit geberverband hat erklärt, daß es morgen in mehreren Bäckereien an Brot fehlen werde. Die Polizeipräfcktur gibt bekannt, daß nur MO Mann streiken. Toulon. Di« Bäckereiarbeiter beschlossen in einer Bcrsammlung, in der cs zu Schlägereien kam. heute mittag in den Ausstand zu treten. Zur Lage in Frankreich. Paris. Nach einer Meldung des „Figaro" auS Nom beksagte sich der Papst in einer Unterredung mit -cm Bischof von Nizza darüber, daß die französischen Katho liken dom Klerus nur in sehr geringem Via sie zu Hilfe kämen. Er habe mit Erstaunen und Betrübnis erfahren, daß man in verschiedene» reichen Diözesen genötigt sein werde, einzelne Pfarrsprengel aufznhcben. Paris. Das Gerücht, die Regierung beabsichtige, gegen den Deputierten Pion und .verschiedene andere durch die Montagnini-Papierc -ülos,gestellte Persönlichkeiten eine gerichtliche Untersuchung einzuleiten, wird vom „Petit Parisien" alS unbegründet erklärt. Dasselbe sei daraus zurückznführen. daß Mnister Pichon gegen mehrere dies bezügliche kompromittierte Beamte seines Ressorts Maß nahmen zu ergreifen gedenke. Zur Lage in Rußland. Petersburg. Nach der jetzt im Wortlaute vorlie genden Antwort Stvlypins aus das Schreiben des D u m ap r ä s id e u t e n erklärte der Ministerpräsident, er habe die Wahl gehabt zwischen dem vom Gesetze vorgc- schriebenen sormalen und dem von den Geboten der Höflich keit vorgeschriebenen Wege, d. h. der brieflichen Bitte: er habe diesen beschritten. Wenn Sie den Wunsch hegen, so heißt es schließlich, einzig und allein den sormalen Weg ein- zuhallen, muß ich auch von dem mir ?nstehenden Rechte Gebrauch machen und der Wache des Taurischcn Palais gesetzmäßig den Befehl erteilen, in das Palaisgebäude über haupt keine Privatpersonen einzulasscn, ausgenommen die jenigen, welche in der vom Kaiser bestätigten Beiordnung vom 8. März ausgcsührt morden sind. Petersburg. Tie oppositionellen Parteien be schlossen, die von der Linken eingebrachten Gesetzcut würfe betr. den Erlaß einer Amnestie, die Aushebung des Ausnahmezustandes und die allgemeine Schulbildung von der Tagesordnung zurückznziohcu. Petersburg. Der »Liörsen-Ztg." zusolge ist in Gatschina ein Telegraphenbeamter namens Berges verhaltet worden, bei dem ein Revolver, eine chiffrierte Depesche und ein Fahrplan der kaiserlichen Züge gesunden wurden. Petersburg. Der Landwirtschastsminister hat einen Gesetzentwurf ringebracht zur Erleichterung der Auswanderung nach dem fernen Osten. Die Auswanderung aus dem europäischen Rußland nach Sibirien nimmt so stark zu, daß täglich 10 Sonderzüge von Slsiran nach dem Osten avgehen und der Güterverkehr be schränkt werden muß. — Der Gehilfe des MarineininisterS hat arbeitslosen Werftarbeitern gegenüber erklärt, der Marinciminister werde am 21. April dem Kaiser die Bau pläne -er neuen Kriegsschiffe vorlcgcn. Warschau. Hier wurde ein Mordversuch gegen einen polnischen Arzt verübt. Die Mörder waren für 30 Rubel gedungen. Darm st ad t. Prinz Heinrich von Preußen ist heute vormittag hier «ingetrofsen. Berlin. sPriv.-Tcl.) Fürst Ferdinand von Bulgarien und GrobfürstWladimirvonNub' land haben im strengsten Inkognito", der „B. Z." zusolge. in Berlin geweilt und stundenlange Konferenzen gehabt, die nur durch einen langen Besuch des Fürsten beim Deut schen Kaiser unterbrochen wurden. Fürst Ferdinand hat sein Inkognito zu wahren gewußt. In dem Comte de Sarvvss vermutete niemand den Herrscher der Bulgaren, der nur von seinem Sekretär Dr. Lambrecht begleitet war. Die Unterredungen fanden teils im PrivatlogiS des Für sten statt, teils in der russischen Gesandtschaft. Nach der Konferenz des Fürsten Ferdinand mit dem Kaiser reiste Großfürst Wladimir nach Rußland ab. Fürst Ferdinand blieb noch zwei Tage länger in Berlin, bis lange Tele gramme aus Petersburg eintrafen, deren Inhalt den Für sten anscheinend sehr befriedigte. Auf der Straße hat er sich nicht gezeigt. Er machte seine Ausfahrten in geschlosse ner Eguipage. — Von München kommt die Kunde, daß der bayrische Gesandte am Berliner Hose, Graf Lerchen - seid, seinen Posten demnächst verlassen werde. Gras Lerchenfeld hat sich gestern nach München begeben. Knust nnv Wissenschaft. s* Wochenspielvlan der König!. Hoftheater. OvernhauS: Sonntag: „Die Aftilaneiin". >7 Uhr.) Mon tag.: .Mignon". («/iS Uhr.) Titnslaa: „Joseph in Egypten". ('^8 Uhr.) Mittwoch: „DeS Teufels Anteil". U/z8 Uhr.) Don- nnStag: Neuetnstudirrt: „Weither". (>/,8 Uhr.) Fieltag: .Die ReatmentStochter". <>/,8 Uhr.) Sonnabend: „Samson und Dama". sl/Ki Uhr.) Sonntag s2l.): „Der Evangelimann tz>r8 Uhr.) — Schauspielhaus: Sonnlag nachmittag Yp3 Uhr: 5. Volksvoisteuung: .Romeo und Julia": abends >/r8 Ubr: „Krieg im Fitede»". Montag: „Monna Vanna". sü,8 Uhr.) Dienstag: „Torauato Tasso". (>/z8 Uhr.) Mittwoch: „Der Kooipagiion". U/-8 Uhr.) DonnelStag : .Ein idealer Galle", lUhr.) Freitag: .Agnes Bernauer". (7 Uhr.) Sonnabend: ..Jugend von heule". l'/»8 Uhr.) Sonntag (2l.) „Der Hütten delitzer". (>/»8 Uhr.). ß* Mittellnna aus dem Burau der Königlichen Hof- theater. Iw Opernhaus« geht DonnerSkag. den 18. Apitl, dos dretaktige lyrische Drama .Weither" von I. Massenet. das seit dem Jahre 1902 nicht curfgrsührt wurde, mit Herrn Burrian und Frau Nast in den Hauptrollen in Szene. s» Im »suial. Sofoperntzause ging gestern „Don Ing»" in etwas veränderter Rollenbesetzung in Szene, und zunächst war es Frau Abendroth» die wir zum ersten Male als Donna Anna kennen lernen sollten. Leider 0»achte eine plötzlich etntretende Unpäßlichkeit diele Ver fügung unmöglich, und an Frau AbendrothS Stelle trat als Gasi die König!. Preußische Kammersängerin Frau Herzog von der Berliner Hosoper. Es ist nicht das erste Mal, daß wir Frau Herzogs große stiynnliche Vorzüge zu schätzen Gelegenheit haben. Auch diesmal bewährte sie sich vorzüglich als hervorragende, mit großen, glänzenden Mitteln auSgestattete Künstlerin, an der musikalisch nichts auSzusetzrn ist. Um so mehr läßt sie uns allerdings den Rs«l, die Hoheit und den Charme vermissen, ohne welche die Donna Anna nicht gut denkbar ist. Angenehm über- rascht hat Frl. Geebe im ersten Versuche mit der Donna Elvira. Sie sang diese heikle, vcrantwortungsreiche und sabrt höchst undankbare Rolle mit durchwegs schönem Ge tingen, wohl noch nicht völlig sicher in den Koloraturen, t« übrigen aber gut musikalisch und sorgfältig in den Ihr Zr««a azsagene» Grenzen einer kanventlouellen Dar. stellung bleibend. Angenehm berührte cs dabei, die Elvira, die man gewöhnlich nur als höchst gesetzte, bereits halb verblühte Dame kennen lernte, auch einmal in einer jugendlichen Erscheinung zu sehen. Gleich gut bestand Herr Grosch als Don Ottaviv. Er sang die Partie in lyrischer Schönheit, wo es angebracht ist gleichsam unter Tränen, ohne dabei, nach Art der meisten der Oktavios, ins Wimmern oder Heulen zu verfallen. Darstellerisch läßt sich auS der Figur allerdings noch wett mehr machen, als es Herr Grosch zurzeit zu erreichen imstande ist. Neu war auch der Komtur des Herrn Puttlitz. Stimmlich erfüllte er nicht alle berechtigten Wünsche. Dafür war er sehr be friedigend in der Darstellung. Die anderen Rollen wunden in der oft üblichen Besetzung mit Herren Perron und Erwin lDon Juan, Leporellos, Frau Wedckind und -Herrn Plaschke sZerline, Masctto) gegeben. Die Vorstellung leitete mit tadelloser Zuverlässigkeit Herr Hofkapcllmetstcr Hagen. sl. 8i. i * Central - Theater. Gastspiel Schweighofero. Zum ersten Male: „Die v. Hochsattel", Lustspiel ln drei Auszügen von L. W. Stein und L. Heller. Länger alü einen Monat hindurch im Banne eines hitzigen Fiebers zu stehen — das kann der Stärkste nicht vertragen. Auch unser Ecntral-Theatcr hat seit gestern sich frei gemacht von den Fesseln seines ,^HusarensicbcrS". das nachgerade chronische Formen anzunehmen drohte, und sich kühnlsch anfgeschmungcn zu neuen Taten. Daß nach solch' andauernden Fieber» erschcinnngcn die volle Gesundung nicht mit einem Schlage kommen kann, daß das in Wallung geratene Blut vielmehr noch ein Weilchen fortpnlsiert und stürmisch weitcrrollt, ist mehr als natürlich. Diesmal tst's aber hocharistokratisches, von einer langen Ahncnrcihe ererbtes blaues Blnt, das Blut deS Freiherr« Adalbert v. Hochsattel sg-cliz Schweighufers, das in jedem Aufzuge mindestens ein mal fieberhaft answallt und in Prestissimotempo dnrch die Adern rollt. Was muß aber auch der hochgeborene Baron v. Hochsattel-Schweighofer nicht alles Schreckliches erleben! Er» der als echter Edelmann seine kostbare Zeit am liebsten mit dem Züchten von Kakteen und mit dem Sammeln von alten Lampenschirmen verbringt, er, der es verschmäht, nach Plebcierart seinen Diener dnrch den Druck aus einen elek trischen Klingelknopf herbeiziirufcn, sondern sich -n diesem Bebuke lieber einer — Trommel bedient, er mntz cS er. -Hamburg. Die dem Arbeitgeberverband von Ham bürg und Aitvna angeschlossonen Vereinigungen der Arbeii geber beschlossen in einer gestern abgchaltencn Sitzung, daß. wie im Vorjahre, alle wegen Beteiligung an der svzialdemo irakischen Maifeier am i. Mot -foribleibenden Arbeiter als kontraktbrüchig entlassen und nicht vor dem 11. Mai wieder eingestellt werden sollen. Auch soll an den Senat eine Eingabe gerichtet werden, in der das Bevbot des Mai umzuges der Arbeiter erbeten wird. Koblenz. sPrtv.-Tcl.) Bei einer Schwurgerichts Verhandlung ereignete sich der höchst seltene Fall, daß das Gericht, nachdem die Geschworenen die Schuldsrage bejaht hatten, einen RcchtSirrtum der Geschworenen zu gunsten des Angeklagten annahmen und die Sache vor die nächste Tagung des Schwurgerichts verwiesen. — Te, Steinhauck Hammelmann aus Ettringen bei Mainz hatte am 0. Januar einen Kollegen im Streite erstochen bczw. durch einen Messerstich in den Rücken derart verletzt, daß der Tod alsbald cintrat. Daö Gericht hob den Haftbefehl auf und entließ den Mann aus der Untersuchungshaft. - In der Konkurssachc gegen den Besitzer des großen Rhein Hotels „Bellevue", Kaacher, kam ein Z w a » g s v e r g l e t cd zu 20 Prozent zustande. Mörs. sPriv.-Tel.) Die gestern stattgefundeue Obduktion der beiden K u a b c n l e t ch e n hat Bestimm tes über die Todesursache der Knaben nicht ergeben. Tie Untersuchung über die mysteriöse Angelegenheit wird seitens der Behörden eifrig fortgesetzt. Der „Gcn.-Anz." stellte bei Nachbarn der Eltern der ermordeten Kinder fest, daß man einen Mord ans Habsucht durchaus nicht für ansgeschlosjen hält. Die Eheleute sollen die Kinder mit je 1000 Mark versichert gehabt haben. Budapest. Ter von Orsvoa nach Bu-dapcst obgc- gangene Schnellzugist heut« bei DorozSma entgleist. Zwei Reisende sind tot. drei schwer und zehn leicht verletzt worden. Bier Wagen, sowie der Bahnkörper sind ftari beschädigt worden. London. Den „Times" wird aus Peking gemeldet: Zum Gouverneur der Provinz Mulden istTang - Schan I i ernannt worden. Her bisher bei der Verhandlung der Zoll- und Eisenbahnsragen eine erhebliche Rolle gespielt hat. Sein Weggang von Peking bedeutet einen ernstlichen Verlust für die Reforurbestcöbungen. und wird sowohl von Chinesen als von Ausländern bedauert. Seine Stellung in Peking ist in letzter Zeit tnsolg« der reaktionären Ein flüsse, die jetzt wieder das Ucbcrgcwicht gewinnen, immer schwieriger geworden. Haba na. In der englischen Kolonie herrscht Befrem den über die Erklärung des Gouverneurs Taft, daß naö, Beendigung der Volkszählung die Gemeinde- und möglicherweise auch P r o v i n z w ah l e » stattsinden wür den als vorläufige Probe aus die Rübe des Landes. Die Präsidentenwahl bürste wahrscheinlich binnen Jahresfrist erfolgen. Falls die Ruhe bis dal,in wisdcrher gestellt ist» kann die Verwaltung der Insel wieder de» Cnbanern überlassen werden. Man glaubt, -aß diese Er klärung nur aus ein Jahr die Geschäftslage günstig beein slussen könne, wogegen späterhin wegen -er Unsicherheit der neuen Negierung wieder eine Abschwächung zu erwarten sei. Tanger. Das diplomatische Korps nahm endgültig das Reglement an betreffend den Handel mit Jagd leben, daß sein von den Vätern ererbtes Vermögen dahin- schwindet, daß seine Behausung in der Beletage von dem jüdischen Geh. Kommerzienrat v. Rosenstock iHerr Kvhlmetz) eingenommen wird, während er ein be scheidcnes Heim im 4. Stock desselben Hauses zu beziehen genötigt ist. Er muß ferner mit ansehen, wie sein hocheülcr Sohn Ulrich v. Vochsattel IHerr Pah lau) sich zum Bühnensänger ansbtldet und nunmehr „vor jedem Schuster jungen, der 60 Pfennige übrig hat", sich im Rampenlicht verneigen muß: er muß sogar erleben, daß Frau v. Rosen stock sFrl. Louise Ierrvitzs eine an seinen Sohn gerichtete Einladung z» einer musikalischen HauSsoiree mit einem Tausendmarkschein begleitet: er muß schließlich sogar sein Ja und Amen dazu sprechen, daß der hochgeborene Sproß seines Geschlechts dem .orientalischen" Geheimrats tüchterlcin sFrl. Frieda Schulz) die Hand fürs Leben reicht. Das ist ein bißchen viel für einen in verstaubtem Arisiokratendünkel grau gewordenen Freiherr» v. .Hochsattel, und wir würden seine fiebrige« Zorneöwallungen vollauf verstehen, wenn dieser selbe Frei herr v. Hochiattel sich nicht andrerseits ost recht nach Plobeserart zu benehmen und auszudrücken beliebte, wenn er nicht skrupellos die an seinen erwachsenen Sohn ge richteten Briese erbräche, wenn er nicht blind wäre für die sammervolle Misere, in die er durch eigene Schuld seinr treue Lebensgefährtin sFrl. Rosen) und sein opferfreu diges Tüchterleiu sFrl. Klau S) gebracht hat usw. In der uv möglichen Charakterzivivspältigkcit dieses adelsstolzen Frei Herrn -o. Hochsatiel, der offenbar als ein rechtsrheinisches Seitenstiick zu Sanbeaus Marquis v. Seigliöre gedacht ist. liegt des Stückes verderblichste Schwäche, die zu verhülle« selbst der nivellierenden Kunst Schwcighofers nicht rechr gelingen wollte. Ta es von vornherein ausgeschlossen war. au» der von den Autoren verzeickneten Freiherrnrvlle eine glaubwürdige Menschengestalt herauszuarbeiten, soll es dem Künstler nicht verargt werden, wenn er unter reich lichem Aufwand seines unverwüstlichen Komikertalcuts wenigste»» eine amüsante Tbeatevsigur aus dam lächerlich» scudalen Aristokraten zu schassen sich bemühte. In der großen »vöno L ksire des 2. AktcS, wo er dem mosaische« Ge- hcftnrat in klangvollen Phrasen die gewaltige Ueberlrgen» beit derer v. .Hochsatiel gegenüber den frischgeasvit«» Famtlienangehöripen derer ». Loleatzock plauMek «ache»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview