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Dresdner Nachrichten : 22.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190704226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-22
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.04.1907
- Autor
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verugsgeMr: b», mau»a durch »niere und m,r«e»o. an Xoulaaen mir einmal» r ZulteNuna durch die »eBrIltIl-eI»>. Mi Aur en,,»reckendem kuichiaa«. m von Dreedeu und Um- käs» vorder »uaeiielllen beul,-Aus«ade» eiliallen die abwartiaen ««»iever int, der stu-aabe miammen,u- ! „«Iidruck aller Ariikcl Ualnal VNiieüunoen nur mit Ucher Ouellenan-ad« ilachr st «uluilla Nacklrä,, »orai aiilvrliche bleiben diial: miverlauate Manu» werdc« «iait auibewavn. kelearamm-Ldrelle: ««chrichie» Dr,»de«. Lauvtielchüttrslellc: Marien,Ir.«/«. /sureigen-kässf. Inuaknne »on «n»>»ia,n,n, bi« ?»chm>l»ab »Itlst Sonn un» Neierlaar „nr 'I kid >,,l Gegründet 1856 K Lo. vrelrlllL-Vsvao. Liorv! verkau k: vre,Soll, itltmrrlct L. brund,eik« icq « Sil^ . tzannliennachrichNn « M».: gi- Wilsanrejaeu a», der Drivatiei!« «eile 30 Pia: die rivaliiae Zeile au, Terlleile 6c> Pi« : als ikiuuelaudt Livaliiue Zkile von Dresdner A.i, traanedcni "s Pia , von onswinvaen I Ml An Nnnimern naNi Sonu- und sseiertaacu!, ipaliiae üirundieiie so P»A., au, Privaiieile «o Pi'a rivalliae Zeile als Eingesandt vo» Dresdner «„ilraaaedern i Mt. von llusmäriiaeii 1.5a Mk. yaniilien- liachrichien Ärm,beeile» Pia - Tie Piene der Inieralk lind im Moracn- und Abendblasie dieiclben^ ?,»»- wSriiae Äuinaae nur gegen Par. LU^beiaUuna. — PeieabliiUcr tollen io Pieiniige Fcniiprccher: Sir. lt und Lvit«. «.WH sk«»ii8-i!»eilci8 8LII«, Xolrs, Lkontsn uuä »lies sonstigg ^nbi tiSr. Unsrroickts äu8v»dl. 8s«ts s»g>. l'sbriknts. M»' »luatr. pralallrt» fr«I. K.8. ssolliekersnt l.9. ö.ss.-«. 8tr. 1211^. «. 4. «Vlrlrk«, Loückaräl 8«srtrsrre 9. öivWe kMMit- «iS tilmle Mn. 8fl«rIalIM: LIgonea babeilc,t. L.»8«v reinsten ^Nvksltvn an«I lllnse. U" «NF»»«»» tckia ^inri«»cmÄucne ^vpesvL«« »ee^B kV» 8kü 1» k! l08I IßLsI ^ vorvSsvn Ursprung llrrtlli'l» vinnkolilön: H 8t kk i'isüch,oi uuck2Ki>ric. » LLläriLllsxtrLkt. IW >g! 1.1 8 0L 10s > V apoi Ikeke Rr.III.8lM I: Neueste Drahtberichte. Hofnachrtchten, Pcivaibraiiiteiiversicherimg. Ausstellipia für Kin^eswohl, Gettchlsvcchcmdliuigcn. I Deutschland und Frankreich. „Lvnlou".' B>lcfkasren. I Ml,»,»!,. 2r.'.'It»il 1NN7. Neueste DrahtmeldttUllen eoiu 21. April. Zur Lage in Frankreich. Paris. Bei der heutige» Senats wähl in Vienne wurde Surreaux (radikal) gewählt. Orleans. Der Ministerpräsident Elömenccau hat der Geistlichkeit das Tragen von Kreuzen im Ieanne d'A r c-F e st z u g e gestattet, doch ntmmt der Bischof noch an der eventuellen Teilnahme der Freimaurer an dem Festznge Anstoß. Lyon. Unterstaatssekretär Sarraut rechtfertigte in einer Rede bei einem Festmahle der Lehrer die Haltung der Negierung gegenüber gewissen widerspenstigen Be amten, und sagte, daß man. wenn man Anarchie in der Verwaltung Platz greifen ließe, die Durchführung der demo kratischen Reformen verhindern würde. Ei» Lehrcrstreik würde verhängnisvolle Folgen haben, und die Evnföüa- ration du Travail, die vergeblich versuche, den Patriotis mus zu ertöten, sei auss schärfste zu verurteilen. Berlin. Der Arbeiigclberschutzverband für das deudsche Holzgewcrbe hat beschlossen, am I. Mai feiernde Arbeiter sofort zu entlassen. Die Wiedcieinstettung solcher Arbeiter darf nur aus Weisung des Zentralvvrstaudes in Berlin erfolge». Leipzig. Die hiesigen H o l z i » d u st r i e l l e n be schlossen, vom 1. Mai an nur unorganisierte Arbeiter cin- zustellen. Uebcr die Beteiligung der Musikbranche an der Holzarbeiter-Aussperrung wird die am 2',. d. M. in Berlin zusammentretcn-e Konferenz von Miisikindustriellcu Be schluß fassen. Stuttgart. Die Handelskammer zu Ulm hat be schlossen, im Interesse der W a s s c r st r a ß e n - G e m c t n - schaft für den Rhein, Main und Neckar für die preußi schen Vorschläge bezüglich der SchissahrtSabgabcn ein- intretc». Spezia. In Anwesenheit des Königs, des Herzogs Und der Herzogin von Genua, des Prinzen von Udine nnd des Prinzen von Battcnbera, der an Bord des englischen Kreuzers „Venerablc" eintraf, fand heute der Stapcl- lauf des Kreuzers „Nom" statt. Dünkirchen. AnBorddcS aus Taltal (Chile» hier angekommcuen Dreimasters „Femce" kam es wäh rend der Fahrt zu Streitigkeiten zwischen deutschen, italienischen und schottischen Matrosen. Die Deutschen und die Schotten zwangen den Kapitän, einen Italiener zwei Monate lang in Eisen zu legen. Das Schiss wirs jetzt hier von Gendarmen bewacht. Madrid. Die „Agcncia Fabra" erklärt: In amt lichen Kreisen wird dem gestrigen Artikel der „Cvrrespvn- deneia de Espaöa", der angebliche vertrauliche Mitteilun- gen eines fremden Diplomaten miedergibt nnd sich In wenig srenndsichen Ausdrücken mit der Politik Deutschlands gegenüber Spanien beschäftigt» jede Authentizität abgesprochen. Petersburg. Bei der ttebcrsahrt von einem Ufer der Newa zum anderen ist gestern in später Abendstunde infolge Zusammenstoßes mit Eisschollen der alte Dampfer „Archangelsk" mitten im »Fluß gekentert und schnell gesunken. Von den 60 Passagieren konnten nur fünfzehn gerettet werden, da der starke Eisgang, die schnelle Strömung und die Dunkelheit die Rcttungs- arbeiten erschwerten. ViS jetzt sind zwei Leichen geborgen. Petersburg. Aus Tambow wird gemeldet, baß der Seminardircktor Siinvu auf dem Nachhausewege von der Kirche durch einen Rcvolverschuß schwer vcrwu». üet wurde. Der Täter entkam. Sofia. Beim Minister des Acußeren Stanciow fand gestern abend zu Ehren des Herzogs und der Her zogin Johann Albrccht zu Mecklenburg ein Diner statt, welchem auch Fürst Ferdinand beiwohnte. Zu den Gästen gehörten ferner der deutichc Konsul »Freiherr von Rombcrg und der diplomatische Agent für Rumänien. Miiu. Fürst Ferdinand brachte aus Anlaß des Geburrs- tages des Königs von Rumänien einen Trnikipruch a»S, in dem er den König als den Hort des Friedens und der Auhe auf dem Balkan feierte. Heute nachmittag werden der Herzog und die Herzogin zu Mecklenburg das Schlacht feld von,Dlivniha besuchen. Softg, Der hicsiac Vertreter der Firma Krupp, Pank Ka « r,m ann, wurde ans Anlaß der gestern statt- gehabte» Keier seiner 23jährigen Anwesenheit in Sofia zum Eürettbttrger dieser Stadt ernannt. Der deutsche GencralkoaHil Freiherr von Rombcrg sprach dem Jubilar im NamenZdcr kaiserlichen Negierung Glückwünsche und Anerkennung für sein patriotisches Wirken aus. Teheran. Dem Parlament wnrde gestern mitgeteilt, daß die Nattonalbank den Betrag für eine Regierungs anleihe endgültig bcreitgestellt, daß aber der Schah das Abkommen nicht ratifiziert habe. — Emin eSSnlta- neh ist gestern in Enseli cingetrosscn, das Volk aber wollte ihm nicht ohne Erlaubnis des Parlaments gestatten» an Land zu kommen. Das Parlament hat diese Erlaubnis mit großer Mehrheit erteilt. — Der Minister des Innern hat sein Sntlassungsgesiich zurückgezogen. Oertlichetz und Sächsisches. — Ge. Majestät der König wohnte gestern oormitkag dem Gottesdienste in der katholischen Hoskirchc bei und begab sich hierauf, begleitet vom General-Adjutanten Gene, rallciitnant von Altrock, nach Dvrnreichcnbach, um dem General der Infanterie General-Adjutanten von Miucl- witz die Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstage persön lich darziibringc». Nachmittags fuhr der König von Cos wig aus nach Moritzbnrg und tras daselbst mit seinen Kindern zusammen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte gemeinschaftlich. Abends lO Uchr snhr der König nach Zittau, um ans Auerhähne zu jagen. Die Rückkehr von Zittau nach Dresden erfolgt heute vormittag. — König Friedrich August wird morgen vor mittag 8,33 Uhr mittelst Hossonberzngs nach Plauen i. B. reisen, wo er 12 Uh'- ans dem oberen Bahnhose cintriift. um der Enthüllung des König Albert-Tenkmals bcizu- wvhnen. Die Abfahrt des Königs von Plauen lobcrer Bahnhof) erfolgt gleichfalls im Hassonderznge nachmittags 3,30 Uhr nach Bad-Elster, wo der Monarch 4,tl Uhr ein- tresse» wird. Der Aufenthalt in Bad-Elster, wo der König der Aiicrhahnjggd obliegen wird, ist auf etwa zwei Tage berechnet. Wie alljährlich wird der König auch diesmal im Kurhause Wohnung nehmen. — In Vertretung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Johann Georg wohnte gestern mittag r/-l Uhr der Hnnpt- inann und pe>iö»l>che Adjutant Freiherr v. Berlepsch der Be erdigung des ObeistabSarztes im Gardeleitei-Regiiiieiit Dr. Schasf- ralh aut dem JvhaimiSlricdhofe bei. — Die DreSdner nationalen Ausschüssr sind auch bei der bevoistehende» Wahl im l 7. S ä ch l i i ch e n Reichs- tagswadlkreisc nicht »n'ätig. A»f Ersuchen des Wahl ausschusses für die Kandidalnr des gemeinsamen Kandidaten der Ordnungspartelcn Dr Cla » ß - Loschwtß hat der Gesamtvorstand beschlossen, eine Aruahl Redner der Dresdner nationalen Ausschüsse in den Glanchauer Kreis za entsenden, in dem der Wahlkampf bereits begonnen hat. — Der Sächsische Sanbeöverbanb skr staatliche PenstonS« nnd Hinterblicbencn-Rersicherung der Privatangcstclltcn hielt gestern vormittag 11 Uhr im „Palmcngartcn" seine» F r ü h j a h r s - B e rba ud S t a g ab. der durch eine öffent liche Propaganda-Versammlung eröffnet wurde. In ihr sprach Ncichstagsabgeordncter Syndikus Dr. Stiese ln ann über die am 14. März im Reichstage erfolgte Be antwortung der Interpellation über LiePcn- sions- und Hintcrbliebenen-Bersicherung der P r i va t b ea mt e n und über die dies- bezügliche Denkschrift. Unter den Anwesen- Len bcimcrktc man unter anderen die Regierungs- räte Dr. Keller und Dr. Haberlaud als Vertreter der Landcsvcvsichcrungsanstalt, Rcgierungsassessor Dr. Adolph als Vertreter des Ministeriums des Innern »nd Bczirks- aß'esior Tr. v. Soeben als Vertreter der Amtshauptmann- schast Dresden-Altstadt. Redakteur Tieslcr crüssncte die Versammlung mit einem Hoch aus Kaiser un- König. Dr. Dir esc mann, bei seinem Erscheinen mit Beifall begrüßt, erörterte die Grundgedanken der ganzen Äe- Ivegnng: Sic Denkschrift bringe die Angelegenheit keinen Schritt weiter, vielmehr sei sie geeignet, Bewegungen her- vorznrnfen, die den Interessen -er Privatangestellten ent- gcgcnltcscn. Allgemein sei im Reichstage -aS Interesse an der Weiterbildung der sozialen Gesetzgebung. Leider seien weite Kreise der Abgeordneten un- der Sozialpolitikcr überhaupt der Meinung, daß Sozialpolitik nichts anderes sei als Arbcitcrfürsorge. Pfarrer Naumann habe im Reichstage eine bedeutsame Rede gehalten, in der er erklärt habe, der Arbeiter stelle heute keine Persönlichkeit mehr dar, sondern nur noch eine Zahl: Pfarrer Naumann habe gefordert, der Staat solle in Liese Entwicklung cingrciscn. Diese Rede bezeichne, wem, auch übertrieben, eine Entwick lung, die auch die Forderungen der Privatangcstclltcn her- vvrgeruscn habe. In einer historischen Darstellung der Entwicklung des sozialen Gedankens schilderte Dr. Stresc- mann die Anteilnahme der Arbeiter an dem Staatsoermü- gcn durch die soziale Gesetzgebung, die als vorbildlich von Dentschland ansgegangcn ist. An diesen Segnungen wolle nun unter ähnlichen Bedingungen der Stand der Privat- angcstqlltcn teilnehmen. Noch vor wenigen Jahren habe man diesen neuen Mittelstand nicht anerkennen wollen, diese Vorstellungen seien aber durchaus geschwunden. Es handle sich um einen Stand, dem etwa l'H Millionen Men schen in Deutschland angehören, der eine neue Schicht von Personen darstellr, die in ganz ähnlichen Verhältnissen seien, wie die Arbeiter. Sic könnten unter normalen Verhält nisse» ebensowenig zur Selbständtakelt gelangen wie dieser. Die Entstehung -er sächsischen Industrie, als einer hcrvor- rageirdcn Entfaltung persönlichster Betätigung, wurde ein gehend erläutert. — Ihn weiteren Verlause behändeste der Redner die Möglichkeit -er eingetretcncn Entwicklung -er erweiterten sozialen Fürsorge von Reichs wogen entgcgcn- znkommen. Der Redner habe vor allem versucht, im Reichstage darzulegen, daß von einer sozialen GesetzcS- hilfc für die Privatangcstellton auch die Allgemeinheit einen Nutzen habe. Die industrielle Entwicklung, die zwar Deutschland so kräftig gernacht habe, wie es jetzt sei, ditrle trotz dieses Segens nicht so wört entwickelt werden, wie sie in England gediehen sei, da unsere natürlichen Bedingun gen und gegebenen Verhältnisse zum Weltmarkt nicht w sicher und gefestigt seien, wie hie Englands. Diese Siche rung und Festigung könne Dentschland nur dnrch die Unterstützung von Handel und Industrie erreichen. Dies: verdanke aber einen großen Teil ihres Erfolges ihrem geistig Hervorragend entwickelten Privatangestcllt,',,stand: wenn der Staat diesem die Spannkraft und ArbeitSsrcudig- keit dnrch Uebernahmc seiner Alterssorgcn abnchme, so stärke er damit nurHandcl nndIndustrie. DerRrdner r.inmte bei der Herbeiführung Her Altersversorgung der Peivat- angcstcllten auch -cr persönlichen Initiative eine gewisse Be rcchtigniig ein: der Verband Sächsischer Industrieller habe sich zur Gründung einer eigenen Pensivnsvcrsichcriing schlossen, sei aber oon dem Gedanke» wieder abgekoinuien, da eine Privatkafle keinen Zwang «nsübcn könne, nnd dann die Ungleichheit -er Versorgung einzelner Angestettie» für die anderen zu einer Ungerechtigkeit werde. — Die Angaben -er Denkschrift wurden sodann einer Kritik unterzogen. Die Denkschrift Hütte vor allem, da sich die Uuuiüglichtcit herausstelkte, die Prioatangestrlltcn ?o für Pension zn versichern, wie die Beamten hinsichtlich ihrer Pension gestellt seien, einen anderen Weg suchen müssen, um zu einem Resultate zu kommen. Auch habe man in der Denkschrift zn wenig Beziehung zu der in Oesterreich be stehenden Privataugesiclltcii-Versicherung gesucht. Ter Vergleich dieses Gesetzes mit -eu Ideen der Denkschrift sei eine der Hauptaufgaben des Ausschusses, der durch fcine Umfrage das Material für die Denkschrift beschafft habe. Mit einer Mahnung zur Einigkeit schloß der Redner unter stürmischem, lang anhaltendem Beifall. — An Len Vortrag knüpfte sich eine Debatte, in -er vor allem der Beschei dung bei vorläufig geringeren Erfolge» daS Wort geredet wurde. — An die Versammlung schloß sich die Iahres- h<»u ptv c r s a in m l u n g des Landesverbandes der Pr ivata „gestellten an. — Am Sonnabend wurde in Leipzig, wie tele graphisch einem Teile der Leier schon gemeldet, die Anostcllnng für KlndeSwohl eröffn et. Alles, was zur Kinderstube gehört, waS die Einrichtung des «Spielplatzes bildet, was das Kind nährt, kleidet und an geistiger Unter haltung erfreut, das fließt tu dieser vom Leipziger Verein -er Kindcrfrcunde (Kinderschutz) im Pal- mengartcn veranstalteten Ausstellung in Grnppen zusam men. Einzelne Firmen wie Aug. Potich und Alexander EnüerS Hab«» sogar größere sigurenreiche Abteilungen grschafskn, tu denen gewissermaßen «6 vaulos dcmoustrierk wird, was Satz Baby zur Kleidung und Körperpflege be darf. An sie gliedern sich zahlreiche Abteilungen und BoxeS, erfüllt mit allerlei Gegenständen für Baby- und Kinderpflege, mit Kindrrschürzc», mit Kindcrwäsche, mit Kinderstiefeln, Kindcrmöbcln, Kinder-Antvmobilcn. Kin- dcrlcibchen, Kindersandale», von der Windel bis zum luftigen Kleidchen. Ausgestellt sind ferner Kindcrbcttstcllcn und -Schlafdecken» Babytischc, Babywäsche, Kinder- garderobe, Koch-, Heiz- und Plätt - Apparate, Münzensammclschränkc und Postkartcnkästen, Brief markenalbums, Nesormbcttstcllen, Puppen-Theatcr, Baby wagen. Besonders umfangreich ist die Gruppe Medizin. Groß ist auch die Zahl der ausgestellten Nährmittel, wie Nährzmicback, Kiudermehl, Milchzucker, Biskuits und andere Spezialitäten der Backkunst. Einen weiten Raum nimmt aus der Ausstellung die Gruppe Pädagogik ein. Im sogenannten Gelben Saale dcS Gesellschaftshauses ha, die Kunst tbr Heim aiisgeschlageii. In der ihr zugetciltcu Gruppe finden sich die Vrrlagssirmen B. G. Tcubner, :>t. Doigtländcrö Verlag. Ferd. Hirt ». Sohn und F. E. Wachs- m»th mit AnschanungSbtldern und künstlerischem Wand schmuck vertreten, während C. F. «ahnt Nachfolge c illustrierte Kinder-Viederbücher und A. Integer Musik Instrumente anSstellt. — Ein feierlicher Festakt im reich geschmückten Festsaale des Leipziger PalmengartenS gab der Eröffnung der Ausstellung, wie daS „Lpz. Tgbl." mcl det, die Weihe. Nach der kurzen instrumentalen Ein leitung des Orchesters „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" ergriff der stellvertretende Vorsitzende Herr Dr. Alfred Spitzner zu einer längeren Begrüßungs ansprache daS Wort. Er führte u. a. auS: „ES ist mir immer als der schönste Erfolg der Arbeit unserer wackeren Helser und Helferinnen erschienen, wenn eö gelungen ist, das natürliche Band zwischen Eltern und Kindern zu krä, tigcn, wieder Sonnenschein in beider Herzen zu bringen, wo die Macht des unglückselige» Unmuts einerseits »uo der Verzweiflung andererseits sie verdüstert batte. M>, verständiger freundlicher Zusprachc und, im Falle vorhan dener materieller Not, mit tatkräftiger durchgreifender Hilfe ist dies nicht selten in schöner nnd oft unerwarteter Weise erreicht worden. Freilich ist dieser Weg nickst immer gangbar. Das Recht des gequälten oder vernachlässigten KinoeS aus ein gewisses Maß von Wohlsein und Lebens srenbe ist oft nicht anders zu erfüllen, als daß dieses Rech, höher gestellt wird, als daS Neckt der elterlichen Gcwali. In solchem Falle scheut sich der Verein nickst, sich zum An malt des Kindes zu machen, ihm eine Znslnchtsstätic zu sieten, wo sich schützende Arme über dasselbe breiten, wenigstens so lange, bis ans andere Weise durch staatlich berufene Organe die Fürsorge übernommen wird." Die Rede schloß mit den Worten: „Die reinste Freude über solchen ersprießlichen Fortgang der Arbeit des Vereins der Kindcrsrenndc erwacht heute am Tage dieser Feier aus der schönen Gewißheit, daß wir i» der erhabenen Person unseres allverehrtcn Königs Sr. Majestät Friedrich Aug,ist einen wahren Kindersreund von seltener Liebenswürdig keit und Leutseligkeit verehren dürfen. Hat doch Sc. Majestät die große Gnade gehabt, unserc Ausstellung mit einem Geschenk von vier kost baren Bildern für unsere Verlosung auszuzcich- ncn, darunter das sinnige Bild seiner eigenen Kinder, um dadurch sein warmes Interesse für die Ausgaben des KinderschutzcS zu betätigen." Dr. Spitzner ließ seine Rede in einem Hoch ans den König aiisklingen. Abends 8 Uhr fand eine Frühlingöftier statt, bestehend in dem Vorträge von Kjndcrlicbern von Earl Reineckc, lebenden Bildern, einem Maienfest aus dem Dorfe, »nd dramatisch-mnsika lischen Darbietungen unter Mitwirkung Leipziger Schau spiel- nnd Opcrnkräftc. Die Ausstellung dauert vom 20. bis 28. Avril. M!'SLis.iTNS Lrdslvurst! Sllpyvll! * krdrUr Lsäsbelü i/8.
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