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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.11.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071129017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907112901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907112901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-29
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.11.1907
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82. Jahk«a«g. ^ SSI. >«*,»«»»»>» --0el>i>drl «Ir Dr„< «e» «e« t«,Itch »>»»«- ««>»,» gutraau»,«»» G«nn> und vt°nt»»«n nur Unm«» » dO Äk , durch «udwilrltntA»»» »lsfton«» »M Nk Sei ,Inm»l1i»r Au» fttllung durch d>» voll »«.l»dn««»N»tIl«Id>. kl« drn «eiern »on Vreden u Umgrdung am Io,» »orher ,u- geftelllen «dend-Iu«- ,a»ni rrbaltrn dlrau«- wollchrn vepeher mit d,r «er,en -«»«»»«» illsammrn zuarslrM. «achdrul» »u> «i» »<ul- Ilchr« Q»ellen»»g»d« i.Dlrdd Rachr-> ,u. lilstz. — UiwrrlMlgl« lianulkrlllle werden »lchl »usdewahrt. Lelegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Ferusprecher: Nr. 11 und SVSS. Freitag, 29. November 1997. KegvLrnöel L85S Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt tn Dresden. feinste Ligai-ette ru L'/L-IOs'f.p^tück > Sliz eise«-Darts »NN,»«« »»» «nlün. dinungen dit nachm. > Ulir, S-nntaa» nur wartrnfuad« « »on »t dt« >/,l Udr D>- etnlpaltta« Grund,ege (en « SUd-u, » P,.. «amlltrn «Nachricht«» « Al ; »,«chasi»chln. »eigen »ul der Privat- seil« tjrtl« d0 P,.; di- »weiivalttg« Zell« auj re,,,«,,« 60 Ps. In diulnmrrn »ach Lon»- u»d geierta,en: di« etnlpaliige iiirundicil« SO Pl , aus Prtvaileu« «0 Pf., Hamiliennach- richte» die G uudzeile Sd Ps. — Autlväriigr Slulträge nur gegr» Avrausbejahiulig. — 2:de«AkIr^dia>t kosiit l0 Pjeuntge. Hauptgeschäftsstelle: Mariciistratzc 3ls 40. KthlSurho LtSPPSQ klSttSL I?lng« Sodoürs Walk»« kulksr kllsmsn su» tciUxt ko Nallbaren tzonlt.tilo» k. kütlMö Vrvsävll kelüliiziillzli'. L Ustnrtol» !»>«>««« HeiliriilsI-I.edri'ti'Sli-kiillilziliii unter dlsrks ilunstr lisr U^popliospkits von Xnllc, Usli unci Östron. U „Ltutter Lnns". 1'Issoko 2 Lllc. Vsrssnä usod susvsrts. « Lüatel. llolspotdeke, Vre8äen. Seoreeutor. ß Sedloss- Strass« 6 yplikei fezlei Haupt- Strass« I b-tdixeiulE Leäisnune- LHIix« kreis« Sorgssitig rsntrlsrts uns psrsenUv ch«xei»xIÜ8«r jeSsr Sodlsifsri. l.eliemsl'eli. keise-jli'lülel. V/sitgsksrnZsts irr 6öWiii!>is-«sM«8-ItelIsM!ii'öii. LäoU Mlvr SEQ IdiixI» Hir»I»n» ^VVS tr.in/l t»ti<I,-u1en<I vvrxrössort. 20 L'rnjixQr Htin«««; 20. orNcze Lefov. Mot mähliche Witterung: Mild, veränderlich. Durch die Berufs- und Betriebszählung vom 12. Juni 1907 wurden für Sachsen 4 582 900 Einwohner. 174 700 land- und forstwirtschaftliche und 395 000 gewerbliche Betriebe nachgewiesen. Reichskanzler Fürst Bülow gab im Reichstage eine längere Erklärung in der Frage der Homosexualität und der Kamarilla ab. Schatzsekretär v. Stengel erklärte im Reichstage, datz die Re gierung fürdirekteRetchssteuern nicht zu haben sei. Einem Antrag des Fürsten Philipp zu Eulenburg, gegen Justizrat Bernstein und Harden ösfentliche An klage wegen Beleidigung zu erheben, hat die Staatsanwalt schaft Folge gegeben. Der König von Rumänien erüffnete gestern persön lich die Kanimer mit einer Thronrede. Belgien und der Kongostaat. Der Augenblick nähert sich, wo das belgische Parlament die Entscheidung über die für seine kolonialpolitische Ent wicklung bedeutungsvolle Frage der Angliederung deS asriikanischen KongostaatcS an das Mutterland zu fällen hat. Es wird sich dabei um die doppelt« Ausgabe handeln, den Kongostaat einzuverleiben und ihm gleichzeitig «ine seiner Sonderstellung entsprechende Verfassung zu geben. Die Arbeiten des um die Milt« dieses Monats cröfsnrtcn Parlamentes werden ganz unter dem beherrschenden Ein flüsse dieser wcitansschauendcn Frage stehen, die der Prä sident deS Abgeordnetenhauses Herr Schollaert in seiner Ansprache alS die wichtigste bezeichnet?, die jemals den belgischen Gesetzgebern unterbreitet worden sei. Der gegenwärtige Stand -er Angelegenheit ist der. daß der zur Prüfung der Vorlage eingesetzte Siebzchner-Ausschuh sie mit 9 gegen 7 Stimmen gutgeheisten hat. Damit ist aber Li« Vorlage selbst noch scincswegs über den Berg. Es sind vielmehr im Plenum noch heftige Kämpfe zu erwarten, deren Ausgang sich nicht mit Sicherheit vorausschen lässt. Die förmliche Anglicdcrung des Kongostaatcs an das belgische Gemeinwesen wird auch für die internationale Politik in gewissem Sinne «in beruhigender Vorgang sein, insofern als sie eine Quelle fortgesetzter Reibereien be seitigt, die namentlich von London ansgiiigcn und in der bisherigen zweifelhasten völkerrechtlichen Stellung des Kongo ihren Ursprung hatten. Der Kongastaat in seiner jetzig«» Verfassung und staatsrechtlichen Grundlage ist etwas ganz Eigenartiges. Er war ursprünglich eine im Anfänge der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts ge gründete reine Handelskolonie, die der König Leopold II. als seine ureigenste persönliche Schöpfung in Anspruch »cbmen kann. Leopold II. ist eine entschieden kaufmännisch angelegte Natur. Er ist nichts weniger als ein „Roman tiker auf dem Throne", sonder» im Gegenteil ein sehr nüchterner und kluger Rechner, -er Handelsgeschäfte mit Vorliebe betreibt. Man könnte ihn etwa als einen Dern- burg-Typus mit einer Künigökronc bezeichnen. Als der „königliche Kaufmann" im Lause der Zeit merkte, -ah fremde Triebkräfte im Gange waren, um ihn der Früchte seiner ans die Kongokolon-ke verwandten Arbeit zu be rauben. sah er di« Notwendigkeit der Herstellung einer gewissen internationalen Rechtsgarantic für den ungestörten Bestand seiner Schöpfung ein und erwirkte den Zusammen tritt der Kongokonserenz, die 1884 und 1885 in Berlin tagte und zur völkerrechtlichen Anerkennung deS Kongostaates führte, gleichzeitig aber an Frankreich und Portugal er hebliche territoriale Zugeständnisse machte und den Umfang des Kongostaates wesentlich beschnitt. Immerhin hatte Leopold H. nunmehr erreicht, dah es fortan einen »Un- Lbhänglgen Staat des Kongo" in der Grütze von 2 882 000 Quadratkilometern gab, über den der König selbst in völli ger Freiheit von einem parlamentarischen MitwirkungS- rccht regierte, nachdem ihn die belgische Kammer unmitttl» bar nach der Beendigung -er Kongokonferenz ermächtigt hatte, den Titel eines Souveräns des Kongostaates an- zunehmen. Seitdem König Leopold II., der „Prince Le Lointain", der „Fürst von der Ferne", wie er im VolkSmunbe wegen seines häufigen Aufenthalts im AuSlande heiht, mit der kongostaatlichen unbeschränkten Souveränität bekleidet wor- den war, regten sich in ihm absolutistische Neigungen auch gegenüber dem belgischen Staat, die ihn durch das Be streben. seine persönliche Macht zu verstärken und sich von den konstitutionellen Schranken zu befreien, in vielfache Konflikte mit dem Parlament brachten und seiner Be liebtheit im Volke Abbruch taten. Gleichwohl hat sich die belgische öffentliche Meinung Verständnis und ein ge rechtes Urteil für die unleugbaren Verdienste bewahrt, die der König sich trotz mannigfacher unsiimpathischcr Züge in seinem Charakter durch seine Hcrrschertätiqkeit im ganzen erworben hat. Namentlich das Kongowcrk des Königs, seine rastlose Tätigkeit, sein weiter GeschästSülick und seine diplomatische Klugheit und Gewandtheit finden die volle Anerkennung nicht blotz der entschiedensten bürgerlichen Kvlonialseinde, sondern sogar eines groben Teiles der republikanisch gesinnten Elemente. Die Wirkung dieser objektiven Stellungnahme der Ocsfcntlichkcit gegenüber dem Herrscher offenbart sich auch in der abwartendcn Ruhe, mit der die Partcivolitik die Kongofrage behandelt, die vor nehmlich dadurch plötzlich aktuell geworden ist, datz die finanzielle Notlage des KongvstaatcS die sofortige Angliede- rung erwünscht erscheinen lässt, während sie eigentlich erst nach dem Tode des Königs aus Grund seines Testamentes, worin er den Kongo der belgischen Nation im Jahre 1889 als Vermächtnis überwiesen hatte, erfolgen sollte. Nächst dem finanzielle» Gesichtspunkte ist cs namentlich die Rück sicht aus die englische Haltung, die für eine alsbaldige Ein verleibung inS Gewicht fällt. In London hat man eS von scher unliebsam empfunden, datz König Leovold II. die eng lischen Handelsgesellschaften aus dem Kongo aiisziiichlictzen bestrebt war. Man suchte daher eifrig nach einem ge eigneten Vorwände zu einem internationalen Einschreiten gegen den Kongostaat und glaubte einen solchen gefunden zu haben in Gestalt von Anklagen, die gegen die Behand lung der Eingeborenen und gegen die Rechtspflege in dem afrikanischen Gemeinwesen erhoben wurden. Die im An- schlutz hieran von London auS cingelcitete internationale Agitation gegen den Kongostaat vcrlanqte wegen der bei der Stcuercintrcibung und bei Expeditionen infolge Verwendung von Farbigen als Polizei- und Militär- pcrsviicn vorgckommencn Grausamkeiten, sowie wegen der allgemeinen Entrechtung der Eingeborenen ein Einschrei ten aus HnmanitätSrücksichten. In Wirklichkeit war cs den Engländern aber hauptsächlich darum zu tun, ans solche Weise ihre Forderung, die Beseitigung des Monopols aller bestehenden Handelsgesellschaften im Kvngvstaatc, durchzusetzen, unter dem Hinweise darauf, datz durch ein solches die Konkurrenz auSschlietzcndes Monopol die im Berliner Kongovertrage verbürgte Handelsfreiheit im Kongogcbietc illusorisch gemacht würde. König Leopold war klug genug, der für den Kongostaat bedrohlich gewordenen Lage rasch die Spitze abzubrechen, indem er im Vorjahre «ine Reihe von Verordnungen erließ, welche die gerügten Mitzstänbe gründlich abstellten. Da aber die Londoner Politik mit ihrer Bedrängung des KongoslaatcS auch seit dem nicht aufgehört hat, so ist dadurch in Verbindung mit den finanziellen Schwierigkeiten der Entschluß des Königs gereist worden, die sofortige Anglicdcrung zu betreiben. Die Freunde der Uebernahme des Kongostaatcs durch das Mutterland berufen sich ans die Tatsache, daß der Kongo schon längst in seiner ganzen Ausgcstaltung einen rein belgischen Charakter trage, und daß Belgien vor Europa und der Geschichte die Ablehnung dieses königlichen Ge- schcnkcs schlechterdings nicht verantworten könne. Die Gegner rechnen aber nicht minder kühl, als der König selbst cS zu tun pflegt, und erklären, das Ende vom Liede werde einfach das sein, datz Belgien von dem „Geschenk" weiter nichts haben werde als eine tüchlige Summe Schulden, die noch nicht einmal durch ein parlamentarisches Oberauf- stchtsrecht ausgeglichen würde, da ja der Kongostaat zugleich die Selbstverwaltung erhalten solle. Einen besonderen Streitpunkt bildet dt« Krondomänensragc. Von den 2 882 000 Quadratkilometern Flächeninhalt des Kongostaatcs > sind zurzeit rund 280 000 Krondomänc. Diese will nun der König bei der Angliederung in seinen ausschließlichen Privatbesitz übcrgeführt wissen, svdatz die Einnahmen davon für immer dem König und seinen Nachkommen verbleiben, einerlei» ob sie den belgischen Königsthron tnnehaben oder nicht. Gegen dies« Forderung hat sich so lebhaft« Opposition erhoben, datz ihre Verwerfung durch das Plenum so gut wie sicher erscheint. Darüber soll der zweifellos sehr eigen willige und finanziell Übel beratene König so sehr in Harnisch geraten sein, Laß er im Falle der Nichtzustimmung des Parlaments zu diesem Punkte der Vorlage angeblich zur Abdankung entschlossen ist. Schwierigkeiten stehen der Verabschiedung d«S Entwurfs also noch genug im Wege, wobei auch di« Rücksicht auf die Signatarmächtc der Bcr. liner Kongo-Konferenz nicht zu vergessen ist. von denen England unerbittlich auf seinem Schein besteht und fest ent schlossen scheint, jeder Regelung der Angelegenheit, die den britischen Handelsinteressen in der bisherigen Art nach teilig wäre, seine Zustimmung zu versagen. Wenn es dem Ministerium De Trovz gelingt, alle Klippen glück lich zu umfahren und die Vorlage in den sicheren Hasen zu bugsieren, so wird es ein sehr bedeutsames Stück Arbeit geleistet habe». Neueste Trahtmeldittljlen vom 28. November. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tcl.) Ter Staatssekretär des Reichs schatzamts Frhr. v. Stengel fährt in seinem Finanz- exposö fort: 1011 geht cs mit der Herrlichkeit des Invaliden- sonds zu Ende: dann mntz auch für dessen ursprüngliche Zwecke neuer Dcckuugöbcdars werden, für neue Deckung gesorgt werden. Ncdner geht daun auf die bereits be kannten Details des neuen Etats ein. iWährenödLiien tritt Reichskanzler Fürst Äülvw in den Saal.j Bezüglich der E r b i ch a f t s st e u e r stellt der Staatssekretär fest, datz die Einnahmen daraus von Vierteljahr zu Vierteljahr steigen und datz diesmal aus die Schuldentilgung verzichtet, die dafür vorgesehen gewesene» 24 Millionen vielmehr für Hcrabmiiidernng der ungedeckten McitritularLeiträge von 124 aus 100 Millionen Mark verwendet werden sollten. Dies sei den verbündeten Regierungen nicht leicht gefallen. Das gesamte Bild der Finanzlage sei sehr ernst. Die ver bündeten Negierungen sind von der Notwendigkeit neuer Steuern unbedingt überzeugt. Die vorbereitenden Arbeiten sind auch bereits so weit gediehen lHört, hört», datz die Einbringung der betreffenden Vorschläge im BiindeSrgte schon in allernächster Zeit bevorsteht. lieber den Inhalt der Vorschläge kann ich, solange der BnndeS- rat noch nicht Beschluß gefaßt hat. nichts sagen. sHeiter- kcit.j Nur so viel mutz ich schon jetzt erklären, direkte Stenern werde ich Ihnen nicht vorschlage«. (Hört, hörtlj Auch einer Initiative aus diesem Hause in bezug ans direkte Steuern würden die Negierungen nicht slattgeben: sic werde» einmütig jedem Versuch, die direkten Stenern ans das Reich zu übertragen, grundsätzlich wider streben. Die Sgnicriing darf nur aus dem durch die RcichSvcrfgssung vorbchaltencn Gebiete der indirekten Stenern erfolge», wenn die föderativen Grundlagen des Reichsgcdaiikciis bestehen bleiben sollen. Es fehlt auch nicht an Einlinhmcgnellen. deren Erschließung möglich ist: so nenne ich Branntwein-, Zucker- und Tabaksteuer, die weiter ansgcbcntct werden könne». (Hört, hvrtU Ich hoffe, datz diesen Steuern eine Gestaltung gegeben werden kann unter Schonung der Interessen der beteiligten Gewerbe, der Ar beiter und der Steuerträger. Ich habe das Vertrauen, daß das hohe Hans ebenso ivie die verbündeten Regierungen davon durchdrungen sein wird, datz der fetzige finan zielle Zustand des Reiches unwürdig ist. Das ist meine feite innere llcberzcugung. lBciiall rechts.) — Daraus nimmt Staatssekretär v. Tirvitz zur Begründung der F l o t t e n v o r l ag e das Wort. Er betont, datz wir eine größere Anzahl technisch nicht mehr auf der Höhe stehender Schiffe besitzen, die schleunigst ersetzt werden müssen, und daß die Art der Berechnung der Lebensdauer unserer Schisse deren rechtzeitigen Ersatz unmöglich macht. Wie cs um viele unserer Schisse bestellt ist. erzählt Ihnen in drastischen Worten tagtäglich die Presse des Deutschen Flottenvcrcins. Allerdings sind die Schiffe nicht ganz so schlecht, ivie sie da geschildert werken. Es gibt zwei Möglichkeiten, für die Verjüngung der Kriegsschiffe zu sorgen: die eine ist die. datz man einfach ein Linicnschisf unter die Luve nimmt, genau prüft, ob es ans der Höhe der Kricgstcchnik steht, und, wenn man diese Frage verneint, kurzerhand ersetzt. Das ist ein idoa- lcr Weg, nur schade, datz er zu kostspielig sein wird. Der andere ist der in der Vorlage vorgeschlagene. Zum Schluß betont der Staatssekretär das unbedingte Festhalten der Regierung an den, Flottcngcsetz. — Abg. Dr. Spahn lZentr.) schiebt die Schuld an der Ncichsfinanzmiscre nicht sowohl dem Reichstage, als dem Bundesratc zu. Das Zen trum werde an seinem alten Grundsätze festhalten und neue Ausgaben nur bewilligen, wenn für sie eine Deckung vorhanden sei, die nicht die Schultern der minderbemittel ten Bevölkerung belaste. iZustimmung im Zentrum und bei den Freisinnigen.) Die neuen Steuerpläne anlangend, so sei daö Zentrum stets ein Gegner aller Monopole ge wesen: ebenso bekämpfe es Neichsvcrmvgcns- und Neichs- einkommensteuern ans vcrsasknngsinützigen Gründen. Das Flottcngesetz anlangcnd, so habe der Reichstag mit der Bewilligung der Verbreiterung des Nvrdvstseckanals be reits zix erkennen gegeben, daß er mit der Vergrößerung unseres Kricgsichisstvps einverstanden sei. Die Herab setzung der Lebensdauer der Schisse bedürfe aber gründ licher Besprechung in der Kommission. Im Zusammenhänge mit der Kricgstcchnik gedenkt Redner der autzcrordcnt- lichen Erfolge des Grafen Zeppelin, ans die Deutschland sich etwas zu gute tun könne. Weiterhin begrüßt er den Kaiscrbcsilch in England, den man in Deutschland mit Be ruhigung und Freude gesehen habe, bespricht die Tätigkeit des Frhrn. v. Marschall aus der Haager Konferenz, ebenso die Loyalität der Qcstcrrcichcr gegenüber Deutschland, wid met dem verstorbenen Grotzhcrzvg von Baden warme Worte der Anerkennung für sein patriotisches Wirken, desgleichen dem Staatssekretär Grafe» Posadowsky für seine Ver dienste um die Sozialpolitik, verwirft die neue preußische Polenvorlage als ein Gesetz wider die bürgerliche Freiheit
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