Die Kraft des Themas, dargcstcllr an Von Or. Paul Mies (Köln). Grundgedanke der folgenden Studie ist, die Bedeutung des Tbcmas für das ganze Tonsiück an einem besonders günstigen Beispiele zu untersuchen. Wahrend bisher die Bedeutung des Themas wesentlich nach der Seite der Motiventwicklung hin betrachtet wurde, soll hier gezeigt werden, daß das Thema auch rhythmische, harmonische, ja sogar formale Keime enthalt, die sich später entwickeln. Sie aufzufindcn ist schwierig, da eine direkte Ähnlichkeit wie bei der motivischen Verarbeitung nicht besteht. ES erweist sich als zweckmäßig eine Häufung gleich gerichteter Beispiele, auf deren Bedeutung für stilkundliche Unter suchungen schon hingewiesen wurdet). Ein vielleicht einzig artiges Beispiel ist das L-/^-Okk-Thema. Es ist also festzustellen, worin die Bearbeitungen dieses Themas übcrcinstimmcn. Tann ist der Schluß wohl einwandfrei, daß gleiche musikalische Bil dungen, bei den verschiedensten Komponisten eintretend, dem Grundthema entspringen, dessen Bedeutung in ihnen also ver folgt werden kann. Eine Ausstellung der in Betracht kommenden Werke gab I. Simon 2). In der folgenden Arbeit sind benutzt: 1. I. S. Bach (3. L. 3), die der Kunst der Fuge angehängte ') Siehe Bücken und Mies, Grundlagen, Aufgabcn'und Methoden der rnusikal. Stilkunde. Zeitschrift für Musikwissenschaft, Iahrg. V, Heft 5. -) Die Musik, 9. Iahrg., Heft 4, S. 226 ff. 3) Die Buchstaben in () sind die Abkürzungen, außerdem Taktzahlen vom Anfänge aus; nur in 8. L. vom ersten Eintritt des L-L-L-It.