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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100702024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910070202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910070202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-02
- Monat1910-07
- Jahr1910
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Dies«» Blatt wird d«n Lesern von Drrtdc» und Umgebung «m Tag« vorher brrcil» alt -Ibena-Iusgabe zugestellt, während e» die Post-Aboiinente» am Morgen in einer Besawtausgade erhallen. 54. Jahrgang, 18V. ver»g«gebühr viir>»>>adr! litr Lee«, de» bei lägltih n»e>- m<>lis,erZulragung <a» L«»»- und Montau, nur «inmul i L b» «k., durch xuswnrlinr Ko», «iilidnarr :i.d0 v!k. Bei rmmaiiger Lu» Heilung durch die Post iM.-odn« BesleUgcldj. Di« de» Leiern «on Dresden u Umgebung «m Tage vorher »u> geiiellle» Adend-Aub- gaben erhallen di« aul- wäriiaen Bezieher mit der Morgen -Ansgode »Nammen jugefteill. «achdruN nur mü deui» lecher Quelen«ng»b« ,.D>e»d. Rachr.") ,u> >Wg. — Unoerlangie «onuttrivi« werden nrcht anidewahn. MM Sonnabend, 2. Juli 19W. Telegramm-Adresse: Nachrichten Tresven. 18LE» Druck und Verlag von kiepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstvasrc .5K IO. Fcrnjprecher: li . 2<»r>« . ir s LL rr» LL »A 81 ——- -^--77—.— ,- Vregllen-F., Victonastmlse 5—7. — llllnrtleriecbe tVolinunxreinncktunxen in mociernen um) 8tilkormen von 2599 lKarlc uv. kclle formen, eclited Kuterial. c> üroker, sanisukeuci erxiin?.ieü taxer in orientslirclien unci cteuttcken leppicbeli. c> Kunstrverlte, Tntiquitäten, llleinxerlit, lcersmisclie uncl textile krreußnidde, lieleuclitun^dltörsier, :: :: :: :: :: :: :: Oarclinen, 8t!clcereien, 8totke. o Vnrsclilä^e uncl VorsiiLclilsj;« kostenlos. :: :: :: :: :: :: :: :: Anzeige«-Toris Stimahme von Lnkün- dtgungen b,s nachm. 3 llbr, Sonntaa- nur Marirnsuape 3a von N b»4 ' ,1 Uhr Die einspaltige Srund-rüe lca. « ^,tbkn> 25 PI . !>amiliku i)lackitrchttii auö T resden 20 Ps der Pnvatsette .^eile 301'.: die jwelspauige Zellc a. rextsette tiÜP' — .'sn Nummern nach Sonn > Feiertagen d»e ennpallige ^runb- ^rtleüOPs.auiPnval^ srne 40 Ps . ^amllien- ^iachrichten a. Tleaoen dir ltzrundMe 25 Ps — nur gegen Lorausbe -ahlung. — .^edes Be. legblatt kostet 10 Pj. Aüv erNge Lesev. Für den 5. Leipziger Wahlkreis ist Justizrat Schnaub von der Mittelstaiidspartei als Landtags kandi dal aufgestellt worden. DaS sächsische Finanzministerium hat für die in Dres den stattfindenden U n t e r r i ch t s k » r s e von Iaques- Dalcroze die Säle der Ersten und Zweiten Kammer im alten Ständehause z»r Verfügung gestellt. Der Kaiser richtete an den «Kustav-Adols-Bercin ein bemerkenswertes Telegramm. Der Kaiser beteiligt sich an Vord des „Meteor" n» der heutigen Wettfahrt nach Travemünde. Graf Zeppelin erklärte, das, alle drei Mvtvre» des verunglückten Luftschiffes intakt geblieben seien: ein neues Gerippe würde in etwa Wochen fertig gestellt. Die arktische Z r p p c l i n - L u f t s ch i f s k o m m i s- sion wird morgen ihre Reise aiitreten. Im Al lenste in er Prozeß wird die Ver tagung unvermeidlich sein. Rei der U e b e r s ch w e m m n n g s t a t a st r o p h e im Somitat Krass-', Lzvern» habe» I 9 9 P e r s o n e » das Leben cingcbüs, t. Das türkische Ministerium teilt mit, das, die Kreta- Frage einer den türkischen Interessen günstigen Lösung entgegengehc. Der russische Dichter Leo Tolstoi ist schwer erkrankt.. In Blucftrlds lieferten die Aufständische» rin Gefecht; 59 Mann wurden getötet. Neuerte vradtmelüungeu vom 1. Juli. Die Nieter Woche Kiel. Der Kaiser Hai sich heute früh a» Vord der Jacht „Meteor" begeben, um die heutige Weitiahrt nach Travemünde mitznsegel». Mil dem Kaiser gingen sämi liche Herren des Gefolges, ferner der Gesandte Gras von Götzen und Fregattenlapitäu Karps an Vord. Vom neuen Vcrkehrs-Lnf,schiss „Deutschland". ^Vergleiche Vermischtes.) Düsseldorf. «Priv.-Tel.» Es ist noch iingeivist, ob das in Friedrichshasen ne» a n f z n b a u e n d c Bei kchrs-Lust sch iss „Deutschland" bis znm Ablauf des Vertrages mit Vaden-Vaden am :!9. September schon slugbercit sein wird. Im Oktober ist es wieder i» Düssel dorf fällig. Es ist nicht ausgeschlossen, das, dns für die Wiener Fahrt und nachherige Stationierung i» Verlin bestimmte Luftschiff bis zur Vollendung des Neubaues der „Deutschland" zuerst „ach Düsseldorf kommt. Die Lnft- ichifsahrts Gesellschaft Fiiediichshasen gedenkt, in nächster Zeit mit bestimmte» Planen »jcht hervorzutreten. Sie will zunächst emsig Weiterarbeiten, bis ihr Zeitpunkt zu neuen Fahrten gekommen erscheint. Die aus de» Dübel dorser Fahrten gezogenen Lehre» werden zur Aende- r u n g an der Konstruktion des Vcrkchrs-Lnstschisfes führe». Lnstschissahrt. Nrwnvrk. lPriv.-Tel.j Der Lnstichisser Eurtis machte erfolgreiche Versuche, V o mH c n von Aero- planen h e r a b z n iv c r f e n. Es gelang ihm, in Höhen von :«>9 Ins 999 Fus, auf Schisse darstellende Ziele >5 Dreiser bei 22 Würfen >n erzielen. Kein Zollkrieg mit Frankreich. P a r i s. Der Handelsminister D u p u n hielt in Bordeaux bei einem von der Handelstammer veranstalte ten Vankett eine Rede, in der er die Revision des fran zösischen Zolltarifs besprach und sagte: Wir tonne» nicht sagen, das, dies Werk vollkommen ist: aber es ist in dieser Form vom Lande angenommen worden. Deutsch land hat seiner Unzufriedenheit über den französischen Zolltarif Ausdruck gegeben. Wir werden alles tun, damit die deutsche Regierung nicht in einen unbarmherzigen Zolltrieg gegen uns eintritt. StrasicnkrawaUe bei einer Hinrichtung. Paris. Ter Schuhmachergehilfe Liabeus, der wegen Ermordung eines Polizisten vor einigen Monaten zum Tode verurteilt worden ivar und für dessen Begnadigung eine sehr eifrige Agitation betrieben wurde, ist heute früh mittels Guillotine h i >^g c r i ch t e t worden. Fn dem Augenblicke, als Liabcns das Schassot bestieg, rief er ans: „Nichts wird mich hindern, zu erklären, das, ich kein Zu hälter mar. Feiglinge!" Um :>'Z Uhr früh fand ans dem Boulevard Arago in der Nähe der Richtstättc eine lär m e » d e K » n d g c b n n g gegen die Pvlizei statt. Eine große Pollsmenge beschimpfte die zur Absperrung der Straße» gusgebvtenen Lchntzlentc und ries: „Nieder mit den Mördern!" Mehrere Rrvolverschüsse wurden abgc feuert und ei» Schutzmann durch eine Kugel am Halse ver letzt. Auch mehrere der Ruhestörer erlitten Verletzungen durch Säbelhiebe. Einer von ihnen wurde ins Kranken haus gebracht. Paris. .Kurz nachdem ei» Brigadier durch eine Revvlverkngcl ain Halse getroffen ivar, tras auch den Schutz m a n » Tony ein S ch ns, in die V r u st, der ihn so schwer verletzte, das, der Lpilalarzt an seinem Auskom men zweifelt. Durch diese Attentate gereizt, trafen die mit der AnsrechterhaUung der Ordnung betrauten Organe Anstalten, die ungestüm gegen die Richtstätte anströmende Menge energisch zurückziidrängen. Dabei wurden scharfe K a v a l l e r i e a t t a ck c n geritten, in deren Verlause zahl reiche Personen, darunter auch Frauen, durch Huftritte und Säbelhiebe Verletzungen davvntrngen. Katto w i tz. «Priv.-Tel.l Graf T i e l e - W i n ck l e r erwarb für 17 999999 Mark die in de» Kreisen Lublinitz und Gros, Strelitz gelegenen >99 599 Morgen großen Ve sitznngen desGrasen Stolberg-Wcrnigerode. München. Im städtischen Kranken Hanse tam es nachts im Saale der geschlcchtskranken tngendlichcn Dirnen zu einer förmlichen Revolte. Auf Verabredung sing ein Teil der Kraulen plötzlich z» lärmen an. Die Einrichinngogegenstäiidr wurden zertrümmert und d>e Wasserleitung aufgedreht, sv daß das Zimmer teilweise unter Wasser stand. Die Pvlizei mußte cinschrcitcn. Acht Rädrlsftihreriiiiicii, l«>- bis l7jährige Mädchen, wurden ans die Polizeiwache gebracht. N iederschö n e iv e t d e. Der Pfarrer von Ober dorf war mit ieiner Frau und einem Ehanssenr im A ntv - mobil ans der Falirt nach Strausberg begriffen. Beim Passieren von Niederschöneiveide löste sich plötzlich eine Schraube an der Llenernng. Der Wagen fnbr gegen einen Mast der Elekirizftälswerke. Die Fniaiieii wurden berans geschleudert und erlitten erbcbliche Verletzungen. Das Automobil wurde nnliezn zertrümmert. Wien. Der E- r v s; Herzog von Sachien - Wei - m a r ist heute früh 7'u Uhr liier eingeirossen. Wien. lPriv.-Tcl.l Die Königin von Rumä nien batte eine sehr schlechte Nacht bei andauernd großer Herzschwäche und Schmerzen. Paris. Ans Oran wird gemeldet, das; die Aus- klürungskvlvnnc des Obersten Ferrand gestern in Tail lier c i n g e t r o s f c n ist und von den Eingeborenen freundlich ausgenommen wurde. Der Gcneralgonvcrneur Fonnarl ist in Begleitung des Generals Liautbci) zu einer Vesichtignngsreisc in das «gebiet der Veni Lnassen abgc gangen, wo Einsiedler ans Oran eine blühende Ortschaft gegründet habe». Amsterdam. sPriv.-Tel.i Der erste Rankbote der hiesigen Ontvang en Vctaal Kas ist seit gestern mit einer Lumme von etwa 225 999 Mark in Banknoten und Schecks verschwunden. Man befürchtet einen räubc rischen llcbersall. > K o n st antinopel. Tic gesamte türkische Presse fordert die Vcvülkernng ans, den Poi> kottzu beendi gen, weil sonst die Türken die Sympathien Europas ver lieren könnten. N c iv y v r k. Einem hiesigen Doktor, dessen K i n d vor einiger Zeit geraubt morden war, wurde mitgeteilt, daß die „S ch w arze Ha n d" das Kind getötet habe, weil das nnsbedungene Lösegeld von 49 999 Mark nicht bezahlt wvr den sei. Die Mutter des Knaben verfiel in Wahnsinn, «gleichzeitig wurde dem Doktor mitgetcilt, daß sein zweiter sieben Monate alter Lohn geraubt werden würde, wenn er das Lösegeld nicht zahle. Eventuell werde man den Doktor selbst ermorden. Der Grund scheint zn sein, daß der Doktor mit einem Polizeilciltnant befreundet ist. V o u l d e r «Montana). Bei einem Scheibenschießen schoß ein Mann in ein Gebäude, worin Pulver ansbcwabr« wurde. Es erfolgte eine Explosion, durch die sechs Personen getötet und 29 verwundet wurden. Ver schicdcne Gebäude wurden zerstört. OerMcber un«i 8äckrircke;. Dresden, l Juli —Der Brief S r. M ajcstät des Königs an den Papst wegen der Enzyklika ist, wie die „Rhein. Wests. Zig." zu melden weiß, in lateinischer Sprache ge schrieben. —* Pr i n z L u d iv i g v v n Bane r n trifft am 5. ds. in Leipzig ein und wird im „Hotel Hausse" Wohnung nehmen. Für den <>. Juli ist in Aussicht genommen eine Besichtigung des Völlerschlachtdenkmals, der Universität, des nenen Rathauses, des Reichsgerichts, des Buchgewerbe Hauses »sw. Außerdem wird der Prinz die Firma Giesecke n. Devrient, Nürnberger Straße 12, und die Firma Fritz Schulz jun. in L. Kleinzschocher besuchen. Am 7. ds. rcikt der Prinz wieder ab. —* Zum ersten königlichen Handelsschulinspcktor wurde vom Ministerium des Firnen, der Professor an der Handelshochschule zn Leipzig Dr. Adler vom l. Juli ab HmiK uncl Wzzenrcdatt. r* Für die Unterrichioknrsc von Iaqnco-Dalcrozc in Dresden wird das König!. Finanzministerium die Säle der Ersten und Zweiten Kammer im alten Stände st a u s, Landhausstrafie, zur Vcrsüguna stellen. Der eine Saal wird für den Unterricht in G e h ö r s b i l d n n g und Improvisation, der andere für den Unterricht in r h n t h m i i ch c r G » m » a st i k uvrgerichtet werden. Fünf Nehenräiiiiie sind als An- und Anskleideräume mit Waschgelegenheit und getrenitten Zugängen für Herren und Damen bestimmt. Die Säle haben Raum für aleich zeitige Ucbiingen von etwa :««> Schülern und Schülerinnen. Alle Anfragen sind zn lichte» an die Geschäslsstclle der Aildnngsaiislatt für Musil und Rhythmus Dresden I5< Hellerau. Sommcrkonzert des Dresdner Orpheus. Nach einem ausgiebigen, abkühlende» Gewitterregen am Nach mittag war der gestrige Abend dem Koiizcittiitternehmeii der Orpheiden noch leidlich günstig. Man lauschte den Vor trägen in dem prächtigen, leider nur etwas mangelhaft beleuchteten «Karten des Liiickeicheii Bades. Wie hätten auch die Tausende von Veinchern in dem Sälchen Platz finden sollen, das für solche Veranstaltungen größeren Stils ganz iinznrcichend ist. Mit einem Dutzend für ein Garteiikouzert sorgfältig nnsgcivahlter Ehörc wartete der Orpheus ans. Den Anfang inachte das „Retterlicd" aus „Wallensteins Lager" von Zahn, bearbeitet von Vrcu. In diesem frischen Ehore sielen die prächtige Deklamation und tadellvse Rhythmisicriing wohltuend ans. Ihm folgte Uso Seiferts liebliches Liedchen „An den Sonncnichein". Erstmalig sang der Orpheus Hills „Als ich dich sah zum ersten Mal", eine innig empfundene Komposition, die nur leicht erkennbare Anklängc an das bekannte „Zieh hinaus beim Mvrgcngrann" enthält. Das glänzende Tenor- material des Vereins wurde den ihm gestellten hohen An forderungen voll gerecht. Mit Bruchs „Vom Rhein", daS in seinen Höhepunkten mit effektvoller Steigerung wtcder- aegeben wurde, schloß der erste Programmtetl. Der zweit« brachte von neuetnstudtcrten Chören den „Dorfreigcn" von Fr. Wagner und „Frühling am Rhein" von Vrcu. Das letztere hat sich schon längst die «Kunst der deutschen Man nerchöre erobert. Der „Dorfreigcn" wirkte durch seine einfache, klare Diktion nnd dir änstcrst geschmackvolle Ans- aibettniig des Schlußrefrains. Mas der intelligente musikalische Leiter deS Dresdner Orpheus, Herr Professor A l l> e r t K luge, hierbei mit seiner ihm bis aufs kleinste gelivrchcndcii Sängerschaft leistete, gehört zu dem Besten nnd offenbart die durch jahrelanges Zniammenmirken ge schaffene innige Verbindung zwischen Sängern und Dirigen ten. Das Lied mnstte wicdcrbolt werden. Desgleichen das zierliche, komvvsitvrisch interessant ausgebaute „Iägcr- Ited" vvn Alb. Kluge, das in dieser Abrundung so leicht kein anderer Verein dem Orpliens nachsingen dürste. Schumanns „Waldlied" ans „Der Rose Pilgerfahrt" bildete den einzigen Vortrag mit Orchestcrbcgleitnng und zcich nete sich durch Eraktbeit und, wie alle übrigen Darbietun gen, durch saubere Intonation aus. Den letzten Pro- grammtctl leitete Platzbcckcrs schelmisches Liedchen „Liebe macht Diebe" ein. Eine «Klanzlctstung stellte die Wieder gabe von „Klein Anna Kathrin" von Holstein dar. Es wurde entzückend vbrasicrt »nd aus einem «Kuß geboten nnd mußte ans stürmisches Verlangen miederbolt werden. Einen günstigen Abgang bereitete sich der Orpheus mit den ivirknngssichcrcn Liedern „Der Schäfer putzte sich znm Tanz" von Zander und „Der Jäger ans Kurpsalz". welch letzterem ebenfalls die Ehre der Wiederholung zuteil wurde. Der Dresdner Orpheus, der Veteran unter den Dresdner Mannergesangvereinen, hat durch das für ihn und seinen Ehvrdirektor höchst ehrenvoll verlaufene Kvnzcrt wieder einmal bewiesen, welch ingrndfrischer Sängcrgeist ibm iiincwobnt. Einen glänzenden Rahmen für das Vokalkonzert bildeten die Orchcstcrvorträge der Kapelle des Schützen-Regiments unter Leitung des Herrn Obermnsikmetsters Helbig. Auch diese von hoher musika lischer Durchbildung und großem Fleiß zeugenden Dar bietungen fanden die verdiente Anerkennung der zalil- reichen Zuhörerschaft und wurden durch einige Zugaben ergänzt. Verschlimmern«« i» Tolstois Besiude«. Aus Petersburg kommt die Nachricht, dak Tolstoi ernstlich erkrankt sei. Bei den 92 Jahren des Dichters liegt man lebhafte Besorgnis. Professor Ehrlich über sein neues Lyphilismittel Aus Budapest wird der „N. Fr. Pr." berichtet: Professor Ehrlich hat aus eine «Kratulatioiisdepesche folgendes Antwort-Telegramm gesandt: „Empfangen Sic meiyen herzlichsten Dank für die anstcrvrdentlich liebens würdige und warme Glückiviinichdevesche, welche mich anss tiefste bewegt und ungemein erfreut Hai. Leider ist die große Ausgabe noch nicht gelöst: denn derzeit ist nur die provisorische wohltätige Wirkung des Serums erwiesen worden, aber die Hanvtsache, ob eine dauernde und bleibende Heilung möglich ist, ist derzeit infolge der Kürze des Zeitraums, der für die Versuche und Proben bisher anberanm« gewesen ivar, noch fraglich. Empsaiigen Sie nochmals herzliche Grüße." Ehrlich mahnt hier selbst zn ruhigem Abwarten, wie es unser ärztlicher Mitarbeiter getan hat. Die Lehre von Weilburg und Iburg. „I„5VI1em,i>rn<- pcräac!", so wird der Inbelrus durch die sianzösischen Zeitungen Hallen. Man hat drüben in Frank reich mit neidischen Blicken und mit einem Gefühl der Furcht den überraschenden Aufschwung der deutschen Lenkballon- technik verfolgt. Mit Neid: denn de» Franzosen fehlte ein Man» wie der Graf Zeppelin, der ein Volk von 99 Mil lionen z» nationaler Tat begeisterte: was bedeutete gegen ihn ein Santos Dumvitt, der, zudem brasilianischer Herkunft, gerade noch den Eiffelturm umflog. Und mit Furcht hörten die Franzosen von den erfolgreichen Fahrten der Vallon- rtescn: denn die Lnstschisfr winden nicht etwa zu Verkehrs zwecken aebnut. sondern zur Verteidigung des Reiches. Als zwei von ihnen in Metz nnd in Köln stationiert wurden, da behauptete man in Frankreich, z» wissen, daß die Mil lionenspcnde deS deutschen Volkes an den Grafen weiter nichts als eine frciwilliae VvlkSsteurr zur Verteidig»»,! gegen den Erbfeind sei. Was war daher natürlicher, wen» die Franzosen jede neue Kunde von Zerstörungen Zeppc- linscher Luftschiffe mit innerlicher Freude anfnahmcn. nach anbcn bin — die Gallier waren von jeher höflich he»
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