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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19101104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910110402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910110402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-11
- Tag1910-11-04
- Monat1910-11
- Jahr1910
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Diese» «latc wird den Leiern von Dresden uo» Um,«du«, a« La,« vorher vereiit als -sbenä-Hurgabe -.»gestellt, wahrend es die Post-Lt>o»ncnicn am Morgen in einer vcjamlaudgabc erhalten. 55. Jahrgang, ^ir 304. Vczu,»»eHtkr ' ««rNtjewt. tur »r«». .n d« Ni,lut »>»ü««r!juNa,un, i<u> e»n», uiu> Mo«««, nur «tnmat, 2 o« UI. loirch »««wanl», Lom- mifjwnör« ^.ja MI. Bei einmaliger ßu- üellimg durch sie Volt ÜM.lobn« eieiieilgeldi. Ti» den Leiern »ui» I>r«»d«n u Umgebung «m Lag» vorder »u- geiieL«» Mend.Aud. gaden erhallen di»»ua^ >uarlia«n Le,i«her mir der Morgen - Audgalbn »ichimmen -ug-il«ll>. Mchdrurtnur mUdeui- lxher Quelle,rangade c.,D»««d. RochrVi zu- üliig. — Un°«rl»ngi- L^nuilru»» loirdeu nicht auibewahrt. Telegranrm-Adrcssc: Rachrtchte» Dresden. Druck und Verlag van Liepsch ä. Xerchardk in Dresden. Sauptgeschäftsstells: rNaricnstrasrcI810. Jreitag, 4. November 1010. Fcrnspiccher: 11 -- 2996 ' llttül An »rige»-Tarif ^Lhr. Loimtogd uu: SHurn'Nst.atz« vr.lt N t»i -/.I ,!bi Lic ..ü " ^lU,en, 2- Pi-. s,a«niiicn' 'tc'mnrt'i».. "Utz 5rr?vru 20 Bt ^ !eiU' a. T-nleiK MP«. — n Nummern nach L»nm Heikiiagen dG inw. li'^L 0»runf,. :'tu_..grru^e '.rmtra.^- nuc tl-'l^-r Bl rau-.b — .-ev<x» B« ^ r.l.L kt 'i<c io v^escinei' Lank gklivnkspils! unä Kvosrvsn 260 vlill. lVIsrlc vwpüsiit ihr« Orescken-^.. tLunig 3oknnn-8rrsLse 3 ,. ., Nrsger 8lrits»e 3Y :: :: „ „ 8irie»errer 8tr»d»e -1K Orerckev-bl., tjaulruer 8trasse 3 :: :: Lurorl XVeisser tticsctr :: Geissen unü lLüireckenbrocks. Lsreilllsl^en, Iullitlimv /.ue Vm/.in^unu Lctieck-Verlkedr, Lräiftrun.^ von ^''doclcicoutvir FF^ertpspiere, ^n- »ml Vorinruk, Leleiliun^. Soupous, Lialü8UNt> und Vvrxvvrtuu^. :. Depots, ^ut'bvvulu'iiuk otioiror u. r<gxät>jo-j^!,:u.-, Xreckltbrieke nut ullg Hr»us>tplülx> dor XV«?!c. Zlüi? oltrge Losev. Der Vorstand des sozialdemokratischen Wahlmreins für Potsdam, Spandau. Osthanclland fordert anläßlich des ZarenbelucheS am Sonnalienü zu „Masienlundg'buu §eir gegen den blutigen Despoten Rußlands" auf. Durch Grotzseuer wurden mehrere Gebäude der Maschinenfabrik Heinrich La uz in Mannheim eingeäschert. Unwetter hakten an der N o r d i e e l u st c und on der Riviera großen Schaden angerichtet. Taö neue französische -4 abinett beabsichtigt, den Staatsbeamten und staatlich Angestellten das Streik- recht unbedingt abzuerkcnnen. Der Chef des SignaldiensteS der amerikanischen Bmr- desarmee befürwortet den Ankauf von mindestens kl A e r o p l a n e n. tritt des Deputierte» Laserre In daö neue Kabinett, da dieser einer der hervorragendste» Führer der Freimaurer sei und unter dem Kabinett Eonrbes versucht habe, das vom da maligen Krregsmtrrister Andre crngcsühric Ltzsterr, der AuskunstSzettel zu. verteidigen. — Der eombistischc »Rappel" schreibt: Briand spielt eine Komödie. Er wird mit einer neuen Truppe aus der Parlamentär ibüne er scheinen: eS iit aber zweifelhaft. ob er einen Erivla haben wird. — Iour^S schreibt in der «Hnmanite": Briand lucht nicht im Parlament die erforderliche Unterstünung. Er ruft in seiner schwierigen Lage den Präsidenten der N" publik zn Hilfe: aber er kompromittiert diesen nur. — Die radikale »Lauter ne" schreibt: Die Gemäßigien und die Konservative.» wollen aus die Politik Briands einen Truct auoüben. Aber ne beleidigen ihn, wenn sie annchmen, daß er aus ihre Anschauungen eingehen könnte. Briand wird sich nach wie nor aus die republikanische Mehrheit stützen. - »P c l i t c Sie publique" sagt, der »Diktator" habe eine merkwürdige Auffassung von seiner Diktatur. Briand hätte sehr gut sein Portefeuille behalten können. Hvisent.ich wer den sich nun jene Leute, die sich am Sonnabend io besorg- gezeigt hatten, beruhigen. oicle ft raiicu ln fanden. Aus beide» Seiten wurden zain reiche Personen verletzt. Ätzeiter griffe» die Ausständige» die Häuser der Bcrgiverksbeamten an und ivarsen dort eben falls die seniler ein. Die in den Gruben besindlichen Berg arbeiter weigern sich aus .Vurchl »or Angrinen, die Griituv zu verlaßen. Lustschissiihrt. :>! e w u o > > Der A » iatike r Pi e. ls » r d n beabsuii tigt. am Sonnabend aus eniem Biplan i>om Deel des Dam» fers .»Kaiserin Auguste Victoria" nach Acwnorl zu fliegen, sobald der Dampfer .',i> Meilen nom Hareu entfernt ist. Ossizierc der Armee und Marine werden den fs-lug be obachlcn. Das Marinedeparlemeni bai Besehl gegeben, daß eine ,Flottille von Dorpedobooten aus der filugstreeke patrouilliere. ,>ür den Anlaus i!l aus dem Boederdeü des Dampsers eine besondere Plattform hergesiellt worden. Hamburg. Ale die Hamvurg A, .er:la-Liu:r mii teilt, wird der Flieger Eurdn be: seinem itzr nach sten Sonnabend angcsetztrn fllugc vom D amvier ..Angusra Viktoria" nach Newuvrl die P o sl d e r P a i s a g i e r e des Dampsers milnehme». Neuerte vrahtmelüungen voni 3. November. Aum Besuch des Zareu in Poiodam. iVergl. »Luges,»ichMue^., Berlin. iPrip.-Tcl.s Ter Zar trifft morgen vor mittag in Wildpark ein. uw groß c r Emvsang siatt- sindet. ES werden ir m s a n g r c i ch e A b > p e r r u n a «. n m»r,uu»Vmen sAlio doch! T. Red » und die üi'smrterle der Potsdamer Garnitpn zur Svalierüilditng herängezogen. Zn Potsdam habe« sich heute schon verichiedenc russische Würdenträger eingcsunden. Von heute abend ab nimmt der russische Botschafter im Potsdamer Palais Quartier, Der Vorstand des lvzioidcinotratischen Aahlvcreins für Potsdam, Spandau, Qßhuvellond fordert anläßlich des Zarenbesuches am Sonnabend zu ,.M a s s e n k u n d g c b u n - gen gegen den blutigen Deipotcn Rußland S" aus. Zu, ganzen Kreise sollen Volksveriaminlungen statt finden. In Spandau »nd Potsdam ivvllcn Roia Lnrein bürg und Adolf Hosluiaiin sprechen. Der Prozeß gegen die „Wahrheit" Berli n. lPrtv-Del,» Bei Beginn der heutigen Ver- bandlung im Prozeße Bruhn war der A n g e t l a g t e Weber nicht erschienen. Es wurde daher die Irage er örtert, ob die Verhandlung vertagt werden mnßc oder ob man weiter verhandeln könne. Einer der Verteidiger erklärte auf eine Irage des Vorsitzenden, daß Weber gestern über Kopfschmerzen geklagt habe. Der Angeklagte Brulm e.ntie.rnte sich ichließlich. nm einen Angestellten in die Woh nung Webers zu senden uind Nachsxage halten zu lassen, inzwischen wurde den. heute erschienene Journalist Ludwig Kicebinder vernommen. Dieser erktärte, er habe der Ladung gestern nicht Iolge geleistet, weil er gelesen habe, daß er zur Entlastung des Angeklagten geladen sei und nicht den Anschein aufkommen lassen wolle, als ob er Mit arbeiter der »Wahrheit" sei. Er gerät wiederholt in heftige Erregung, und muß vom Vorsitzenden zur Mäßigung er- mahnt werden. Nach Schluß seiner Pe.rnehmung wurde die gestern gegen den Zeugen verhängte Q r d n u n g s- straf e von 3M Mart wieder ausgehoven , da Klee biuder erklärte, er sei krank und ficbcrhast aufgeregt. Unwetter. Zu dem Großseuer bei La«; in Mannheim lÄ^ergieiliie PermtzchicS., M a >.' n h c i in. Die Bck ä inpsuug de s G r o ß - se u e r s b c i d e r M a s ch i u e » s a b r i k H e inri ui Lanz dauerte bis beute früh ! Ilbr. Die Zentrisiigcnabteiluug. ein ianggestreelies .meistvetiges tzlebäude, und die Abtei luug V ei» siiuistväiges Vachsleiugebittide von ii>0 Pfetcru Länge, in dem sich lai,>wirtschaslliche Maschinen befanden, wurde» eiugeaichert. ilm II Ilbr abends stürzte das >öe- bändc der Abteiliiug ^ mit großem Gelöst' zusammen. Die Vordcrsroui des Gebäudes iiel aus die Straße. Personen wurden nichi verletzt. Der Schaden ist scbr bclrachtiich. Die EntstehungSnrsache des Ieuers ist unbekannt. Naunheim. Wie die „Neüe Bad. Vandesztg." meldet. hat die Irrma Heinrich Lau; durch Iabrik- anschlag bekannt gegeben, daß der Betrieb sämtlicher durch das Feuer zerstörten Werkstätten aufrecht er k> a l t e n wird. Alle betroffenen Arbeiter werden wcitcr- beschattigt. Zum KabinettSwechsel in Frankreich. Paris. Die gesamte Presse beschäftigt sich cingehmrd mit der M i n i st e r k r i s c. Die konservativen Blätter erheben Einspruch gegen einen etwaigen Ein-! Köln. iPriv.-rcl.i Neuesten Meldungen zufolge Hai das gestrige Unwetter speziell auch au der K ü st c u n d in den Badeorten der Nordsee u n a e li eure n Schad e n angerichtet. Außer dem V e r ! u st m e b r e r r r Lchiise sind zahlreiche Menichenicben z» beiiageu. Der schwere Südmeslsturm batte zeittveiie eine S'.ärke vv» l i bis U, Sekuudcumelern. I u n s b r ii ch. In Tirol wütete gestern ein Qrla u mii Hagelschlag und Gewitter. Bei Kirchbichl wurde die Signalhüttc der Südbahn tortgcrisscn und vor einen Schnellzug geschleudert, der scdoch noch rcchtzeittg auge- balten werden konnte. N i z z a. Eine furchtbare Sturmst» l richtete an der Riviera großen Schaden an. In Boltri wurde die Werft Eostagota zerstört. Bei Delvi sperrte ein Bergsturz stundenlang den Verkehr. Vom Bergarbcitcrauostaud in Males. Cardiff. Gestern obend griffen die a u s st a n d i - gen Bergarbeiter zwei Züge mit Arbeitswilli gen an. die zu den Bergwerken fuhren, und warfen die Zugfenster ein. Die Arbeitswilligen mußten fliehen und wurden non den Ausständigen »erfolgt, unter denen sich Berlin. iPrin.-Tel.i Zu der Meldung, das; der eng liiche Konsul in Lndcritzbuchi nach dem Schauplatz der K a s s e r n u n r » h en in D euts ch s ü d w e st a s r i i a abg> reis, sei, um persönlich die Angelegenheit zu untersucheu. wird an maßgebender Stelle inttgetetlt. daß mau deulicherieits gegen die Abreise nicht nur nichts eiilzuivendeii babe, souderu damit sogar einverstanden sei. Denn abgegeben von dem Rechte des Koninls, sich persönlich zu insormie ren — nicht um eine Untersuchung bandle es ,iM werde nun endgültig sestgestellt werden, daß di deunchen Truppen sich bei dem Streik und den Gewalttaten der Kai fern tadellos geführt haben. Berlin. In Marienwcrdcr am Finowlänal wurden in der Wohnung des Kanalarbcttcrs Kramer Geräte zu: Herstellung falscher Z w a n z > g m a r k st ü >1 e gesunde», die ein Freund Krämers nach Anfertigung von 77> Zwanzig markstiieken dort zurüägclasien hatte. Krämer wurde per hastet. Bcrli n. Der :!ß Jahre alte B a n l b e a in i e Pani Alt ist verhaftet worden, weil er dem Bantlanicrei Bornstein, der vor einigen Tagen einen gefälschten Schell über üntiü Mari einziiziehen versncbie, dabei beliilsiich war Berlin. In der Angelegenbeit des Frauen wordes ist jetzt testgestellt worden, daß es sich wnhrimeia lich um das i!7 Jahre alle .Kindermädchen Vnise G,cche. ans Roßleben gebürtig, handeii. Sie wae zuletzt in der Friedricbsiraße in Ttellong und seit dem i Qltvbe. von dort verschwunden. B r csIa n. In Nallschlitz e r s ch l u g der Schuhmacher Schütze den Gemeindeschreiber Deichmaiin mii einem Siüil Eisen, als er ans dem Sosa schlief. Kassel. Gestern nachmittag wurden in der Nähe der Haltestelle Kirchditmold beim Ueberichrciten der Gleim die Zimmertt'i'te Sommcrade, Vater und Sohn, no» eine Leermaichine ersaßi »nd überfahren. Der 'Vater, dem beide Beine und ein Arm abgefahren wurden, blieb io fort 'vt liegen. Der Sohn wurde tödlich an Kops und Beinen verletzt und dürste kaum msl Lew Veben davon kommen. D a r m st a d t. Der Verweser des russischen Ministe riums des Auswärtigen Sa! io nom ist heute vormittat vom Äaiicr Nikolaus im Schloße Wvissgaiten cm» sangen worden. Ottawa. Nach einer amllichcn Mitteilung werden die Verhandlungen zwischen Kanada und den Vereinig- ssunst unc! üljzzenrcbatt. V* Mitteilung aus dem Bureau der LSnigl, Hofthcater. Wegen Vorbereitung der Qver »Der Gefangene der Zarin" otrd der Lpielplan der Hosopcr dahin abgeändcrt. daß an Stell: der für Sonntag, den 6. November, angekündigtcu Qper »Hossmanns Erzählungen" die Operette „Der Zigeu nerbaron" in Szene geh». ß* Aiiuigl Opernhaus. Gestern gab es eine Wieder holung von D o b n L n n i - L ch n i 1; l e r s „Schleier der Pierrettc". Das Werk Indei beim Publikum immer mehr Intcreffc. Man kann verstehen, wie ein ernsthaster Musiker gerade von einem solche» Stofs gepackt wird, durch den alle unsere Gefühle, wie Sehnsucht. LicbeSichmerz. naive Freude, tolle Lust, Angst. Grauen vor Geheimnis vollem. Gespenstischem, in raschem Wechsel und oft kühner Gegensätzlichkeii ausgewirkt werden, einen Stofs, der in pantomtmischer, szenischer Bearbeitung dem Ton- sctzcr die volle Freiheit des Orchesters wahrt und ihm ge stattet. als reiner Sinfoniker zu wirken, freilich tm streng programmatischen Stile. Es handelt sich hier wirklich mehr um sinfonische als musikdramatische Kunst; was oben aus der Bühne geschieht^ darf gewisicrmaßcn als die bildhafte pro grammatische Erläuterung betrachtet werden, und wenn man den Stoff kennt, darf mau wohl auch die Augen schließen und die Musik allein aus sich wirken laßen. Es rplgehen einem da freilich die trefflichen Leistungen der hier einmal stummen Künstler Tervani, Soot und Trede, aber viel intensivere Eindrücke hinterläßt >o dem Musiker die eigenartige, in ihren thematischen Verarbeitun gen und kontrapunktisch glänzende Musik DobnLnniS, die Ernst v. Schuch und die Königl. musikalische Kapelle hin reißend norzutragen wißen. 6. Ie. s-K Literarischer Verein. Direktor Richard Kaden hielt einen Burtrag über das musikalische Drama v v n R I ch a i d W ag » ei bis Richard St r a n ß. In leincr frischen, an verdeutlichenden Beispielen reichen 'Vor tragsart führte er die historische Entwicklung der Oper vor. betonte scharf den musikdramatischc» Eliaraktcr der Opern Mozarts, den er etwas zu weit ausgreifend den Shakespeare der Musik nannte. Er machte Bedingung und Begriff des musikalischen Dramas klar, entwickelte iein Entstehen aus der antiken Tragödie, dem Rezitativ, der neuen Instrumen talmusik und stellte schließlich Wagner nicht als den Lchöp ser des Musikdromas. sondern nur einer bestimmten Spezies, nämlich der Orchestersinfonie in Verbindung mit dem Dtchterdrama hin. Dann verfolgte er das Werden und Wandeln von Wagners Weltanschauung, wie sie sich so deutlich in den Musitdramen spiegelt, charakterisierte das Leitmotiv mit ie.hr glücklich gewählten Beispielen und gab dann einen Uebcrblick über die Oper der Nochwagnerianer. Hier stellte er Nachahmung auch der älteren Oper lest. Nur Richard Strauß sei als Naturalist über Wagner hinauS- gelangt, habe ihn in Orchestcrbehaudlung, charakteristischen Leilfiguren und in der Kühnheit, ein ganzes Prosadrama zu nertoncn. übrrbotcn. Indessen müße der Naturalismus, der eine EntwicklungSnvtwcndigkeit war, durch das neue idealistische Kunstwerk überwunden werden, zu dem schon Ansätze vorhanden sind. Die reichhaltigen und anschaulichen Darlegungen dev andertkialbstündtgen Vortrags wurden mit großer Aufmerksamkeit entgcgengenommen. — Die nächste Sitzung am 8. November nachmittags in den »Drei Raben" ist eine F r i tz - R e u t e r - F e i e r, bei der O i t o- mar Enking sprechen wird. 2n. 1-* Konservatoriums-Kouzeri. Das erste dieswintcr- lichc WohltätigkeitSkonzcrt izum Besten von Freistellen- Gewährung» deö Königl. Konservatoriums halte gestern abend den VereinöhauSsaal erfreulich gefüllt. Nicht minder erfreulich waren auch im allgemeinen die künstlerischen Eindrücke, die man von der Veranstaltung mit sortnehmcn kennte. Neben den beiden in künstlerischer Vollreife ge botcnen Jnstrumentalvorträgen des verdienten Antlalts- lehrers Herrn Kammermusikus Walter Schilling iA-Moll Konzert für Cello und Orchester von Saint-Sa-mss und der einstmaligen Vetter-Schuleri» Frl. Martini B e r tli o l d iKonzertstück in E Moll für Klaoicr und Orchester von Rvb. Voliinanul tiat besonders günstig üud vielversprechend eine junge Sängerin aus Frl. Prosemn Orgcnis Schule hervor, Frl. L. T h o ip a s i u s. Sie sang eine Arie aus Massenets „Eid" ttnii Orchesters und vier Brahms-Lieder iam Klavier von Herrn E. K I i n g e r an schmiegend beqleiteti und erfreute die Hörer nicht nur durch eine überaus ivvtrllaittendc, gutgebiidcte Mezzv iopranstimme von dunkler Färbung, sonder» erst recht durch ihr seines musikalisches Empfinden und die sinnvolle, warmblütige Bortragsgestaliuug. An der letztere» Tugend gebrach es gestern cmpsiudlich - im Gegeinntz zu mancher früher gemachten Wahrnehmung - Herrn Konzertsärrg, r Ernst Häntzsch. der mit seiner kräftigen, nur in der Höbe etwas mühsam ansprechenden Varftoirstinrnre eine sunie! nagelneue Kvinposttio» des Dresdner Kvnic>virivlilims Professors F. B r a » » r o l >> aus der Danse lieben bals. Das großangelcgte Brounrottisclrc Werl ist eine Gesangs balladr mit Orchester. ..Fra» Minne" betitelt. Es illustriert die irr einem etwas länglich ansgeialleneir "ft dicht vo» T. Reia geschilderten Vorgänge mit der Geivaridt heit und Erfahrung eines tüchtigen Kvrnposftionslelireis und Orchcstericrrrrers, so daß eine achtunggebietende Wir kung nicht ansbleiben konnte. Die Kliope, gleicbi»>rß'g rhnthmisicrte vicrzcilige Grdichtsstrvpben vline eine fühl bare Monotonie diirchziikoiiipvnierrn. ist allerdings nfthi ganz umschifft worden: wie bereits arrgedeiuet, rovllte es auch dem Länger nicht glücke», diese Monotonie durch wechselvolle Auödrucköliuaricen weniger empfindbar zu machen. Das AnstaltSorchcstcr. das sich unter seinem Frist rer, Herrn Korrepetitor Kurt Ltriegler. ii» ganzen sehr tapfer hielt, leitete das Konzert mit einer recht wohl gelungenen Wiedergabe der gehaltvollen Orchestersniie ..L'Nrlösieirne" von Bizct ein. -<Il. Friedrich Haafc erhielt am Dienstag zu seinem >tt>. Gcbui Stage kostbare Blumen. Geschenke »nd Glück ivnnschschreiben. Geheiinrat Grimm überbrachie iin Ans-
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