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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110305025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911030502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911030502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-05
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Lies«» vlati «ird den Leser« vo« Lretd«« put U»getuug am Lag« vorher bereit» al» MMMrgabe zu-estetlt, wahre«» r» di« Poft-Abounente« am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. SS. Jahrgang, ^ «4. v«zu»»«e»ühr «teeuq«»,. Mr Dr^> ».« ie,,tch m-i- «aliger Zulraaung km« k«in» und Sloniaae» nur einmalt 2.80 «k., durch »»«wtruneUd«. mtlftdnar« 3LO Mk. »e> einmaliger Zu- «»llung durch dt« Po« it» .< ndn» veOetlgelb». kt« d»n Leiern vo>« Lretden u. Umgebung m» rag» vorder pr« stielt,»,, »»mid^ku«- «»halten dteau«- BSrit-en vepnher nnt dm Margen »lusgab, «Nammen zueeiiew. Nachdrui» nur ml« deut licher QueÜenongod» t.lreed. 2!»chr/0 zu- Mig. — Unrerlangie Manutkllvt« werden nicht ausSkwahtt. Telegramm-Adresse: Nachrichten TreSdrn. KsgvürrSeL 1888 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasie 58/10. Sonntag, L. März W11. ««zeige«-Tarif Annahme von «nklln- diguugen bis nachm. » Uhr. Sonnrou» nur Rar>r»lNatz« SS »Ml I> bi» >/,, wir L la lintpLlttgc Grunbreli« oa. 8 sr P,.. glamiüen S! ach richten ,-u« Lrcsdru 20 Bi ; «etchaktd Lnreigen aur dar LrwM seile Letla MPs.; die ,mettpal,,aa 8cüe a. LeiNeile«üPi. — Rununern »ach Louu u »>c»erlagen: dir «nipaltig« Srunt, zelle SO Pt, aut Prevai - >.,>e tO Pt., Famlllen- Nachrtchten a Dresden die (itrnndlelleLK Pt. — '.ruSloartiae Lutlraech nur ge.^n Loroudtir- zaklung. - Ttede.i Br- legbla» kästet 10 Ps. Ngisl MIRÜVÜW » VI ^Iü§sl ^isninos i-isrmoniums :: vrd«t«i» ITunqv». :r ^U§U8l ^01-SlSk- Xänixl. ääcbs. ßioiliesemnt vl'sscisn, Lslili-sI-'s'siSLlsk'-pLSSLke. Aüv erNge Leso^. Beim Sechsiage-Rennen führen immer noch Loreuz-Saldow, die bis Sonnabend nachmittag Uhr !tz24P78 Kilometer zurückgelegt hatten. Tie Maul- und Klauenseuche ist im städtischen Sieh- und Schlachlhof abermals festgestellt worden. Der Prinz-Regent vv n Bauern errichtete mit einem Kapital von U»»tM M,j, eine Ltislung iür Pen sionen an tüchtige bedürftige Kiiusiler. Bernstein hat sein Stück „F z, r ö- m>>i" vom Thöätre FrangaiS zurückgezogen. Ter Senat in Washington lehnte den Antrag ab, Pcaru den Rang eines Konteradmirals zu verleihen. Neuerte viMmelüungen vom 4. März. > sicht, zu festigen und zu erweitern. — Dasselbe Blalt meldet, daß der neue Kriegsminister B e r t c a u r am Tage no, dem Rücktritte des Kabinetts Briand solgen.de Acußcrung ! getan habe: »Ich betrachte den Aeroolan als ein wunder volles KriegSwertzeug tn den Händen der Franzosen. Er ist für Ausklärungszwecke durchaus unerläßlich geworden und wird in dieser Hinsicht Erstaunliches leisten. Aber ich gebe noch weiter: Ich glaube, das, der Aeroolan auch im Angriff eine Wassc sein wird, deren furchtbare materielle und moralische Wirkung man gar nicht ermessen kann. Wir können den Gebrauch des Aervplans gar nicht genug sör- > dern. Frankreich ist eine grosse Land- und Seemacht, muß > aber die größte Lustmocht werden." „Spreu moi." Paris. Der Advokat George Elaritin hat dem Chef redakteur der „Action Frangaise". Leon Daudet, wegen eines seinen Vater, den Direktor des The Lire Fran- c-ai», beleidigenben Artikels, eine Duellsoroerung zu- gesanüt. Prozeß Durand. Paris. Wie verlautet, wird die Revisionsverhnnd- lung des Prozesses Durand noch vor Ostern vor dem Kassationshoie stansinden. Preubisckwr Laudlag. Berlin. sPriv.-Tel.! Im Abgeorduetenhause ersuchlc heute Abg. Dr. Röchling inl.l beim Bau-Eiai um Förde rung des Luftverkehrs, dessen Lchtverpuilkt beim tleinen Ilugweien liege. Iranlreich wende hiersür grohe Lum men aus. Mau sollte dem Deutschen Llist'chifscrvcrbande Geldmittel zur Verfügung stelle». -- Minister von Breite ubach erwiderte, das, aus finanziellen Rücksichten für das Flugwesen arvszerc Mittel nicht zur Bcrsügung gestellt werden könnten. <8i»e hochherzige Stiftung des Prir.z-Rrgentcn von Bagern. München. Der P rin,,- R egent hat an den König!, banri cheu Staatsminiiter des Innern sür Kirchen- und Schularrgclegcnheiten, Tr. v. Wehner, solgendeS Handschreiben gerichtet: „Getreu der Tradition meines HauieS und dem Vermächtnis meines hochstieligen Herrn Vaters habe ich stets das Interesse sür die schönen Künste mit besonderer Lorgsalt gepflegt. In den Tagen, tu denen ich der Vollendung meines lli>. Lebensjahres cnt- geaensehe, gedenke ich deshalb in inniger Zuneigung der gesamten Künstlcrschast, deren unermüdlicher, auswärts strebender LchafseuSkrast unser liebes Bauern, seine Haupt stadt und sein Königshaus so viel zu danken haben, und ich will meinen! Gefühl der Anerkennung und des Dankes dadurch Ausdruck geben, das, ich mit einem Kapital von lvO liktg Mark eine Stiftung für Pensionen an tüchtige bedürftige Künstler errichte. Hier nach wollen Lie das weitere veranlassen und mir den Ent wurf des LfistungShricicS norlegen." Die neuen Minister. PariS. Der „Matin" berichte,: Der neue Minister deK Auswärtigen Eruppi hat gestern verschiedene Bot schafter besucht und bei dieser Gelegenheit ausgesprochen, das, er den Wunsch hege, im Sinne deS F-rtedcnS die Bünd nisse und Freundjchasten Frankreichs ausrecht ,u erkalten, ihre Entwicklung zu betätigen nnd die guten Beziehungen zu allen Regierungen, besonders in. wirtschaftlicher Hin- Berlin. Das Präsidium des Deutschen HandelsiageS und daS Direktorium des Hansa- bundes für Gewerbe, Handel und Industrie haben ein Abkommen über die Abgrenzung der Arbeitsgebiete des Deutschen Handelstages und deS Hansabilildes, sowie über die gemeinsame Bearbeitung, grober wirtschaftlicher und wirtschastSoolitischer Fragen abgeschlossen. Berlin. DaS Befinden der verunglückten Mannschaft des Elisabeth-Regiments ist zufrieden- st e l l e n d. Die Untersuchung hat ergeben, das, niemandem eine Schuld an dem Unfälle beizumesseu ist. Paris. Aus Par-sur-Aube wird gemeldet, dai, man in zahlreichen Gemeinden des Bezirks beschlossen habe, die B o l k S z ä h l u n g s l t st e n am morgigen Tage nicht a u s z u s ü l l e n, um dadurch gegen das Verhalten der Regierung gegenüber den Forderungen der Winzer des Bezirks sn protestieren. Ter Hauptaiisschuh der Winzer habe jedoch einen Ausruf erlassen, in dem von diesem Vvlks- zählungsstreike abgeraten wird. P eterSburg. Der Kaiser, die Kaiserin A l e x a n d r a, die K a j s e r i n - M u t t c r und der Hos wohnten heute dem FestgotteSdrenste in der Kasanschen Kathedrale a»läs,lich des Jubiläums d e r B aueru- befreiung bei. Odessa. In einem Vororte von Odessa ist ein Fall von Pcstcrkrankung festgestcllt morden. A t h e n. In einer Unterredung mit dem hiesigen Ver treter der Petersburger Telegraphen-Agentnr gab der Mi nisterpräsident VcnizeloS seiner Befriedigung über die Besserung in dev Beziehungen zwischen Griechenland und Bulgarien Ausdruck. Er hosse. das, es zu einer Iblteressenharmonie zwischen beiden Staaten kommen werde. Der Ministerpräsident bestätigte dem Vertreter, das, im Innern Ruhe herrsche, und datz die Lage des Kabinetts fest sei. Oertlicder uns ZScdrkcber. Dresden, 4. März. Uebcr die weitere Reiic des Königs is» folgender Bericht eingegongen. mit dem Datum II. Februar lsitl. An Bord des „Omdurmav." aus dem Weihen Nil. Unter, dem >2. Breitengrade: Se. Majestät der König und alle Herren seiner Begleitung befinden sich wohl und muirter. Die Fahrt aus dem Nile ist äusierst interessant. Unser Dampser hat rechts und links zwei Beischiffe, die mit dem Hauptichisse seit vertaur sind. Ans dem Danrpicr wohnen und essen wir, und auf dem linken Seilenichisse. haben wir ein Deck, ouf welchem wir »ns in der .Gniprioche aufhal- tcu, um za leien, zu schreiben uiw. Im rechten Seiten, schisse sind unsere Tiere untergebracht, ü Eie!, l Kuh mit Kalb, welch-: uns die Milch liefert, 0 Ziegen, einige Hammel und viele Hühner. Da linier Dampser öfters zum Holz fällen an Stationen »alten musi. hatte» wir Gelegenheit, an Land zu gehen und Ortschaften, tote z. B. El Ducim zu fchen. Oberhalb von Kvsti passierten wir die grosie Eiseubahnürücke. deren Mittelteil geössnel werden musi. »m Schisse dnrchzulasien. Von Kosti führt jetzt die Eisen bahn über Lennai am Blauen Nil nach Ehartum. Die Sirene von Kosti nach El Obeid ist noch im Pan begriffen. Ter Tirdar, welcher sich auf der Retie nach Lado befindet, pasiiertr heute nachmittag unser Schiss und kam a» Bord, traf jedoch nur den Pater Ohrwalder, da Se. Majestät und die andere» Herren aus der Jagd waren. Am l2. iahen wir das erste Krokodil und heute früh die ersten Nilpferde, lie wir erst sür Steine hielten. Geschossen wurden viele Vögel, deren es hier die verschiedenartigsten in Massen gibt. Tie Temperatur nimmt zu, der Nordwind Hot ab. gcslaut. die Sonne meint es sehr gut. Se. ttönigl. Hoheit Prinz Johann Georg nahm in Vcr'rctung Sr. Maiestat de» Königs heute mittag die Vorstellung der in die König!. Sächsische Armee und tn die Katierl. Marine übertretenden Kadetlen-Abitiiricsten im Palais an der Zinzendvrsstrastc entgegen. Prinz Heinrich der Niederlande ist heule in Dresden eingetroffen und im Europäischen Hos" abgestiegen. —* Sc. Königs. Hohrit Prinz Johann Georg hat in Ver tretung Sr. Majestät des Königs dem Leutnant Lessel im 48. Fcldart.-Rcgt. das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrcchts ordens verliehen und genehmigt, das, die Hauptleute Eiche im 1iN>. Ins.-Regt., Lehrer an der Kriegsschule tn Glogau, und Wagner im 77. F-eldart.-Regt., Lehrer an der Kriegs schule ln Engers. den Preusiische.n Roten Aülerorden 4. Klasse, der Oberstabsarzt Tr. Fischer, Regts.-Arzt de» 2l. Illanen-Regis., die Preußische Rote Kreuz Medaille 2. Klage und Major Friedet beim Stabe des l»5. Ins. Rcgts., das Ritterkreuz des Württcmbcrgischen Ordens der Krone anlege». —Ein treuverdienter Lehrer der städtischen höheren Mädchenschule zu Dresden-Altstadt, Herr Oberlehrer Friedrich Lägt er. ist heute morgen einem Gehirnichlag erlegen, nachdem er bereits seit etlichen Monaten infolge ernster Krankheit batte seiner Schule scrnbleibcn müssen. Mehr als »st Jahre lang hat der Verstorbene, in Segen an der Anstalt gewirkt und sich namentlich als Gesanglehrer und Leiter des Schulchors Verdienste erworben. Im Nebenamts wirkte er jahrzehntelang als Organist der - Böhmischen Gemeinde an der Erlöserkirche in Striesen. Isllnrt «nü Mrreimban. -s»» Wocheu-Spickpkau der Köaigl. Hostheatcr. Opern haus. Sonntag: „Mignon" Montag: „Ter Rosen- kavalier" l7f. Dienstag: „Der Freischütz" Mitt woch: „Lohengrin" s6>. Donnerstag. „Der Roicnkava- lier" l71. Freitag: „Die Meistersinger von Nürnberg", Stolzing: William Miller a. G. lös. Sonnabend: Aus allerhöchsten Befehl: „Engen Onegin" l'ichs. Sonntag s12I: „Samson und Dalila" s'.-bks. Montag lI3.s: „Der fliegende Holländer" 1'HR. — Schauspielhaus. Sonntag: „HanS Sonnenslösiers Hüllcnsahrl" if„8s. Montag: „Die Kinder l'üh, Dienstag: „Hans Sonnenstößers Höllen- sahrt" i'/xR. Mittwoch: „Ter Damenkricg". „Die sittliche Forderung" s'e-8>. Donnerstag: Zum ersten Male: „ttilanbe und Heimat" k'„8s. Freitag: „Kabale und Liebe" l?s. Sonnabend: „Glaube und Heimat" i'/„8s. Sonntag <!2.f: „Glaube und Heimat" i'48s. Montag lls.s: „Tr. KlanS" lshR- f» Mitteilungen ans dem Bureau de§ ttöuigl. Hos- theater. Die Verausgabung der L t a m m s i tz b ü ch c r sür daS Opernhaus auf die Saison 1stll/12 an die bisherigen Inhaber erfolgt in der Zeit vom 8. bis 1ll. März an der Opernhau-kasfe. Nicht wieder eingelöste Plätze werden am 14. März während der üblichen Vormittags- tosienstundcn weiter vergeben. — Im Schauspielhaus findet Donnerstag, den ü. März, die Erstausführung der Tragödie „Glaube und Heimat" von Karl Schön stem statt. Tie Besetzung des Wertes ist die folgende: Ebristos Rott: Herr Wahlberg, Rott Peter: Herr Guns. Der Alt-Rott: Herr Müller. Rottin: Frl. Ltstl, Spatz: Frl. Lichtencgg, Mutter der Rotttn: Frau Bardo» Müller, Landperqer: Herr Renk-, Sandpcrgcrin: «Trau Körner. Unlercgger: Herr Lewinökn. Engelbaucr: Herr Eggcrlh, Retter des Kaisers: Herr Träger von der Resiüenzbühnc in Wien als Gast. Gcrichtsschreibcr: Herr Welnmann, Bader: Herr Mener, Schuster: Herr Fischer, Kesielslick- Wols: Herr Stifter. Strotzentrapperl: Frau Klein, Soldat: Herr Lehm, Trommler: Herr Iaedicke. — Die General« dtrektion der Hostheater hat die dreiaktige Komödie „Das Sind" von Ottomar Enktng zur Aussührung sür das König!. Schauspielhaus angenommen. Wochen spie'Ban des Residsnztheaters. Sonntag rrachmtttags; ^Die Fledermaus^ abeudSt »Reiche Mäd chen". Montag: „Man soll keine Briese schreiben". Diens tag: „Tie lustige Witwe". Mittwoch nachm.: „lieber den Wassern": abends: „Reiche Mädchen". Donnerstag: „Reiche Mädchen". «Freitag: „Die lustige Witwe". Sonnabend nachm.: „lieber den Wassern": abends: „Unsere blauen Jungen". Konzert des Dresdner Orpheus. Ter OrvheuS hatte gestern einen großen Tag. Er gab im vollbesetzten Saal des Gewcrbcbauscs ein Konzert mit nur Brahms- ichcn Werken und hatte sich der Mitwirkung zweier Solisten versichert, von ben.n Ottilie Metzger mit Recht einen Weltruf besitz.. Das Programm bot eine Auswahl aus allen Gebieten des BrahmSschen Schaffens, die Kammermusik ausgenommen, und cs brachte in seinen Hauptteilcn ein paar ganz selten zu bürende Schöpfungen, die der Verein auch selbst zum erstenmal vortrug. So war der Sinfoniker Brahms vertreten mit der an den Anfang gestellten Akademischen Festouvertürc, die freilich den große» sinfonischen Meister nur andeutet. DaS Werk war der „geziemende Dank" sür die von der Universität Breslau verliehene Würde des philosophischen Ehrendoktors, und Brahms führte es jetüst vor Rektor und Dekanen 1881 in Breslau aus. Der gestrigen Aussührung unter Leitung Professor Albert Kluges fehlte es nicht an Schwung, aber in Einzelheiten möchte man der Gewerbebauskapelle noch mehr sorgfältige Ausseilung wünschen. Herr Felix Wernow, Lehrer am hiesigen König!. Lonservatorium. führte darauf mit der Rhapsodie in G-Moll. dem Inter mezzo in A-Dur und den Paganinivariationen den Kla- vierkomponistcn Brahms vor, und wußte namentlich das Intermezzo sehr farbenreich und stimmungsvoll vorzu- tragcn. Nun aber trat die gefeierte Hamburger Künst lerin, die wir dieses Jahr in einem Philharmonischen Kon zert schon bewundern konnten, mit Liedern des Meisters aus und feierte mit ihrer vollendeten Gesangskunst und dem tief beseelten Bortrage begeisterte Triumphe. Sie sang lauter bekannte Stücke, die nicht ausgezählt zu werden brauchen: es genügt zu sagen, daß die Sapphokche Ode darunter war. die sie. wie man weiß, mit io viel innerlichem Anteil zum Vortrag bringt, daß man den Eindruck eines lange hastenden Erlebnisses mit sortnimmt. Zu kleinen Ereignissen wurden zwei weniger bekannte Ebvrwerkc, die der über prächtiges Material verfügende Orpheus unter Kluges Führung sicher» schön abgetönt und aus drucksvoll sang. In beiden Werten betätigte sich als tüch tige Begleitung die G e w c r b e h o u s ka p e l l c, und in der zuerst ausgcführten Rhapsodie ll87lls für Altsolo, Männerchor und Orchester vertrat Frau Metzger die be rühmte, srühcr von Amalie Joachim oft gesungene Solo partie. Man Hai die aus Goethes Harzreisc im Winter entnommene Rhapsodie mit mehreren anderen größeren Chorwerken Brahms' in Beziehung gesetzt, vor allem mit dem Requiem und dem Lchickjalsltede, und hat auf sie zu unguusten des vom Orpheus an den Schluß des Pro gramms gestellten „Ninaldo" viel Bewunderung und Lob gehaust. Gewiß, wir haben cs bier mit einem Werke zu tun. das der Seele abgerungen ist, das in ergreifenden Tönen die Leiden jenes wunderlichen Her den schildert inrd in der Vereinigung von Chor und Solo dann eine hcißslchcnde Bitte für ihn zum Himmel schickt. Aber man soll doch über diesem ticsangelcatcn Werke die Schönheiten der ein Jahr früher i18ti!h entstandenen Kan tate „R i n a l d o" nicht vergehen. Der Chor lang von dieser Schöpfung das Schlußstück. Zur Komposition dieses eben- falls non Goethe stammenden Gedichtes reizte Brahms vor nehmlich die musikalische Darstellung der „Schilderung der Zauberinselt," und des „Jammers Armidens", einmal also die Gelegenheit zu malerischen Effekten, das andere Mol z» seelischer Vertiefung. In einem Tcnoriolo kommt da» alles zum Ausdruck. Der Schlußchor ist rein malrriich ans- gesührt. Selten wieder hat Brahms eine solche Farben- Wirkung erreicht, wie hier bei der Schilderung der in den Wassern spielenden Delphine, Orchester- und Etzorklang sind auf das feinste vermischt zu einer klanglich höchst reiz vollen Einheit. An allen Ecken stecken da sür den Ehvr b> - deutende Schwierigkeiten, »ich sür den Dirigenten ist c-- leine leichte Ausgabe, die gesamten aussührcnden «Faktoren .-usammenzul,alten. Ein fleißiges Studium hatte hie, den Erfolg, daß alles klappte uub vieles, namentlich im „Rinol- do". wundervoll gelang. Frau Metzger, Herr Professor Kluge und der Chor wurden von den Zuhörern laut sür ihre Leistungen bedankt. Ein paar der viel zu wenig ge sungenen 8 cspells.Lieder, darunter die „Stille Nacht" und das zur Wiederholung verlangte „Marschieren" vervollständigten in tadelloser Ausführung das wertvolle und doch nicht übermäßig lange Programm. O. X. Bach-Konzert von Richard Buchmaper Wer gestern liuPglmenaarten war. wird dieL'ndrücke -tele-Konzcrtrs
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