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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110325018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911032501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911032501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-25
- Monat1911-03
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1911
- Autor
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- da» bet dieser Gelegenheit besichtigt werden soll. Zu dieser Versammlung, die sltr den 4. April, abends 8V2 Uhr. Georgenstraße 6, angesetzt ist, werben die Empfänger des Rundschreibens, sowie von diesen einzusührende Gäste ein» geladen. Herr Rechtsanwalt Dr. Hippe wird nach der Be- sichtigung ein kurzes Referat Uber den Plan halten und dann Gelegenheit bieten, sich dazu zu äußern. Selbstver- stündlich ist die Teilnahme an der Versammlung ganz un verbindlich. — Wie „W. Sächs. LandeSd." von gilt unterrichteter Sette erfährt, entspricht die in einem Teile der auswärtigen Presse veröffentlichte Meldung, wonach die zwischen den Nationalltberale» nnd der Fortschrittlichen Volk Spa riet in Sachsen, speziell in Dresden gepsloge- Verhandlungen über die Aufstellung von RetchStagskandtdaturen gescheitert seien, nicht den Tatsachen. Diese Verhandlungen werden vielmehr im Geiste der Beschlüsse des Zentralausschusses der Fortschrittlichen Volkspartet in Berlin weiter fortgesührt. — Ueber die Beratungen der Hauptversammlung des Deutsche« Kellnerbundes, Union Ganymed, die gestern abend nach viertägiger Dauer zu Ende gingen, ist zunächst noch mitznteilen, daß beschlossen wurde, das Krankengeld um 26 Pfg. sllr jede Bcrsicherungsklasse zu erhöben und eine freiwillige Versicherung ins Leben zu rufen, die beim Todesfälle des Versicherungsnehmers den Hinterbliebenen die Summe von 1000 Mk. auöferttgt. Ferner wurde die ganze Organisation des großen Bundes einer gründlichen Reform in vereinfachendem Geiste nntcrivvrsen. Der Bund soll im deutschen Reichsgebiete seinen gegenwärti ge» Namen bcibehalten, für das Ausland jedoch in Zukunft „Union Ganymed, internationaler Hotelangestelltenver- band" firmieren. Weiter beschloß die Versammlung, zur Entlastung der ehrenamtlich wirkenden Mitglieder der Hauptverwaltung des Bundes die Anstellung eines alademisch gebildete», sozialpolitisch geschulten GcschästS- snbrerS und eines Kassierers. Die VorstandSwahl brachte eine Debatte darüber, ob auch in Zukunft Arbeitgeber- Mitglieder des Bundes in die .Hauptverwaltung der Orga nisation gewühlt werden sollen. Die Vertreter dieser Meinung betonten, daß Arbeitgeber im Vorstände einer Gehilfcnvereinigung unter Umstände» in eine recht schwie rige Lage kommen können, während von anderer Seite bemerkt wurde, daß es wünschenswert ist, auch selbstän dige Mitglieder in der BnndeSleitung zu haben. Die letztere Ansicht vcrhalf sich schließlich auf der ganzen Linie zum Siege. Der Sitz des Deutschen Kellnerbundes wurde in Leipzig belassen. Den bisherige» .Hauptverwaltungs- Mitgliedern Gntmann, Gandlitz und Hagemann, von denen die beiden letztgenannten -Herren selbständig sind, wurde durch einstimmige Znrufwahl ein Vertrauensvotum ausgestellt. Weiter wurden gewühlt die Herren Walter und Klick,ler als Mitglieder der Hauptverwaltung. Bun des Hanptkassicrer wurde Herr Schröder in Leipzig. Die Bundes- H a 11 p t v e r s a m m l 11 n g 1014 findet in London statt. Die Bildung des Prüfungsausschusses übertrug die Versammlung den Vezirksvercinen Dresden, BrcSlan, Berlin, Braunschweig nnd Hamburg. Weiter beantragte der Bezirksvercin Nürnberg, de,, paritätischen Arbeitsnachweisen in der BundcSzeitung für Stellen angebote ohne jede Vergütung eine Rubrik einzurünmcn. Tie Versammlung erhob diesen Antrag zum Beschluß. Weitere Beschlüsse von Interesse gingen dahin, Lehrlinge schon im letzten Lehrjahre in den Bund auszunehmen und den Anschluz an den Zcntralverband der christlichen Ge werkschaften Deutschlands bezw. an den Verband der deut schen Gewerkschaften abzulehueu. Zn einer Resolution verpflichtete die Versammlung die Hauptverwaltung, bei Pachtverträgen in Bundeshäusern daraus hinzuivirken, daß die Angestellten insgesamt ein auskömmliches Gehalt bekommen, damit sie nicht aus Trinkgelder angewiesen sind. Tie übrigen Beschlüsse betrafen interne Angelegenheiten. — Der B c z i r k s v c r e i n Dresden des Deut- scheu K e l l n c r b u 11 d c S sll. G.j veranstaltete ans An laß der BundeS-Hauptversammlung außer einem Be- griißungsabcnd im Festsaale der Ausstellung am Don nerstag abend im Gesellschaftsbaus»! Zoologischer Garten eine Abschiedöfcier in Form eines geschmackvoll ansge- stattetcn Balles und überreichte seinen auswärtigen Gästen eine künstlerisch gearbeitete Bronze in Form eines reizen den Kaffeelöffels. Im Verlause des Abends feierte Herr Friedrich als hiesiger Bezirksvereinsvvrsitzeudcr die vom frühen Morgen bis zum späten Abend zum Wohlc des Bundes arbeitenden Delegierten, während die Herren Mahnkc-Braunschwcig, Kirchhof-Königsberg, v. Hassel- Hamburg und Hagcmann-Leipztg den Dresdner Bundcs- mitgliedern für die gastliche Ausnahme in der schönen Sachsenrcsidcnz dankten. Zur Führung der auswärtigen Gäste durch die Sehenswürdigkeiten Dresdens war Ge legenheit geboten worden, und außerdem wurde ein TampserauSfliig nach Loschwitz unternommen. — Krcisausschußsikung findet am 8l. März, vor mittags ^12 Uhr statt. An die öffentliche Sitzung schließt sich eine geheime. — Das Königliche Ethnographische Museum hat in der letzten Zeit mehrere große Sammlungen von Gegenständen der Ncgcrstämmc im Inneren unserer Kolonie Kamerun erhalten. Es befinden sich darunter vorzügliche Leistungen der alten einheimischen Holz- und Tvnbildnerci. wie sie jetzt schon durch das Eindringen europäischen Einflusses ganz unterdrückt sind: viele Objekte, wie Masken, Tanz- anzügc, Zaubereiamulette usw. spiegeln die eigentümlichen Glaiibenövorstcllnngcn und festlichen Bräuche der ver schiedenen Stämme wieder. Tic Nenausstellnng dieser schonen Eingänge gibt Anlaß zu einem Bortragc über die Völkerkunde K a in e r n n s, den Herr Dr. A. Kötz am 1. April, abends 8 Uhr, im Museum halten wird unter Vorführung von Lichtbildern und ethnographi schen Gegenständen. Der Zniritt erfolgt gegen Karten, welche bis zum 2. April im Museum während der Ocss- nnngsstnndcn anögchändigt werden. — Die Landschaftsgärtner von Dresden nnd Umgebung beabsichtigen, in den Streik cinzutrcten, worüber am nächsten Sonntag in einer Versammlung die Entscheidung fallen soll. Die Gärtner fordern eine Erhöhung des Mindest- lvhnes um 6 Pfg., und zwar für Gärtner 6N Pfg. nnd für Arbeiter 46 Pfg. für die Stunde. Die Arbeitgeber haben bisher hierüber keine Verhandlungen geführt. — Die Landsmannschaft der Erzgcbirger und Vogt» ländcr hielt Anfang März tm Eldorado ihre Haupt ver sa m m lung ab. Sie ist Zweigvcrcin des 07 Zwe-gvereine zählenden, über das ganze Erzgebirge sich ausdehncndcn ErzgebirgsvercinS und stellt als eine der größten einen Vertreter in den Gcsamtvorstand. Außerdem gehört sic dem Verbände der vogtlänbischen Gebirgsvercine an. Der Jahresbericht gab ein schönes Bild von den zahlreichen ge selligen Veranstaltungen, de» drei großen Bällen mit Weihnachtsfeier im Tivoli, den mit Tänzchen verbundenen FainIltenanSflügen in die Umgebung Dresdens, den zwei Tageswanderungen nach Pulsnitz nnd nach Frauevstein, den Lichtbildervorträgcn und den sonstigen Vortrags abenden. Auch die Wandergruppe berichtete über die im vcrgangenen Vcreinsjahre unternommenen 44 Svnnabend- Nachmittag-Manderniigcn» bei denen 80 Orte berührt wor den sind. DaS Bercinslrbcn ist außerordentlich rege, die Hctmatzeitiingen im Vereinslokal, die reiche Bibliothek mit heimatlicher Dialektliteratur und eine Sängcrabteiliing tragen dazu bet, an jedem Bereinsabend einen lebhaften Besuch verzeichnen zu können. An die ErzgcbirgSvereinS- kasse in Schneebcrg sind 480 Mark, an den vvgtländischen Verband 70 Mark, an den sächsischen VerkeKrSverein 16 Mark gezahlt morden. Der Möckelstiftung wurden 800 Mark überwiesen, für die Schülerhcrbergcn in Allen berg i. E. und OclSnitz i. B. 110 Mark verausgabt nnd an den Fichtelberghausncuba» 1600 Mark als Darlehen ge währt. In der Hauptversammlung wurden 60 Mark für den Brnbervcrcin Vurkhardsdors und 80 Mark für Rechen- berg bewilligt. Außerdem wurde eine Iiibtläuwsstiftung ins Leben gerusen, der sofort ein Teil des Kassenbestandcs Überwielen wurde und der alle außerordentlichen Ziuv-n- dungen zugesührt werden sollen. Die VorstandSwahl er gab die Wiederwahl aller anSschetdcnden Mitglieder. Vor sitzender ist Lehrer Emil Müller, Feldhcrrenstraße 26. Zusammenkünfte jeden Donnerstag im Eldo rado, Steinstraße. — GcmeinschastSkonferenz. Die Landeskirchliche Ge meinschaft in Dresden, Räcknitzstratze 7. veranstaltet Sonn tag, den 26., und Montag, den 27. März, die zweit: Dresd ner Gemeinschnstskvnferenz, zu deren Versammlungen jedermann willkommen ist und freien Zutritt hat. Die Ver sammlungen am Sonntag finden in diesem Jahre im großen Saale des Veretnshauses, Zinzcndorsstraste 17, statt, am Montag dagegen im Gemeinschaftssaale, Räcknitzstraße Nr. 7. Sonntag nachmittag 3!4 Uhr wird Geh. Kirchcnrat Prof. Dr. I h in e l s-Leipzig über „Hcilsgewißheit" sprechen, daran anschließend Missionar a. D. Böhme- Dresden über „Hcilsleben". Abends 8 Uhr spricht Obcr- verwaltungsgerichtsrat von der D e ck e n - Dresden über „Wcltüberwindende Kraft". Am Montag, vormittags 10 Uhr: Pfarrer H i l b c r t von der Annenkirche über „Hetlsmtttcl" nnd nachmittags ü'/? Uhr Evangelist Nuih- born-Bcrlin über „Hcilsvollendung". Abens 8!4> Uhi werden Kaufmann S ch a r w ä ch t e r - Leipzig und Sekre tär V r tt ck e - Ehemnitz aus der sächsischen und deutschen Gemeinschaftsbewegilng berichten. — Hausvätcrvcrcinignng. Am Bußtag abend fanden sich Im Ktrchensaal der St. Pctrikirchc ans Einladung des Herrn Pfarrers Lic. Flade eine größere Anzahl Haus väter zusammen und beschlossen die Gründung einer H a u s v ä t c r v e r e i n i g 11 n g für die Gemeinde. Die selbe soll einen Sammelpunkt der kirchlichen Elemente bil den und durch Vorträge und Besprechungen das Urteil über kirchliche Tagcsfragcn klären, auch gegebenenfalls in das öffentlich kirchliche Leben etngrcifen. Sämtliche Anwescnse traten der neuen Vereinigung im Grundsatz bei und beanj- tiagtcn einen Ausschuß mit der Feststellung der nötigen Satzungen. — In der Ortsgruppe Dresden des Gcbirgsvcrcins für die Sächsische Schweiz hält am nächsten Dienstag, abends '.40 Uhr, Herr Kaufmann Walther Hcinri ch einen Licht bildervortrag im Weißen Saale der „Drei Raben" über seine Fahrradrcise durch Bosnien und die Herzegowina. — Familienabcnd der Dreikönigs-Gemcinde. Dienstag, den 28. März, abends 8 Uhr, halten die beiden Nvrdbezirkc der Dreikönigs-Gcmeinde den 9. Familienabend dieses Win ters ab. Er findet in Hollacks Saal, Künigsbrücker Straße Nr. 10, statt und wird einen Vortrag des Herrn Pastors Tischer über „Pastor von Bodclschwingh", eine Rezitation der Eanossa-Tzene ans Wildcnbruchs „König Heinrich" durch Herrn P. Mürbe, und musikalische Darbietungen enthalten. — In der Reformierten Kirche findet Sonntag, den 20. März, abends 0 Uhr, ein PassivnsgotteSdicnst mu Predigt statt. — Der Verein site Wekdcrholungsstätten hält am 28. März, nachmittags 0 Uhr, bei Kneift seine -Hauptve'- sammlung ab. — Der Anöschnß für Ferienwanderungen vom Ver ein für B v l k s h n q i c.1 e hält heute Sonnabend von 6 bis 7 Uhr seine Geschäftsstelle für Anmeldungen geössn-'t. — Versendung von Paketen während der Ostcrzcit. Die Versendung mehrerer Pakete mit einer Pvstpakct- adrcsse ist vom 10. biS einschließlich 16. April weder im inneren deutschen Verkehr noch im Verkehr mit dem Aus land — ausgenommen Argentinien — gestattet. Nach Argentinien können auch in dieser Zeit mehrere, jedoch höchstens 8 Pakete, mit einer Postpaketadrcsse Versand! werden. — Die Billcnkolonic des Klostcrgutö Oberwartha bei Dresden hat durch ihre reizvolle Lage aus den klimatisch bevorzugten Höhen des linken Elbufers, ihre stanbsreic Luft, ihre schönen Waldtälcr und durch billige Bodenprcise die Aufmerksamkeit der Großstadtmüden erregt. Dadurch, daß das Klostergut fast das gesamte Banmatcria! auf eige ner Flur hat oder aus nächster Nähe mit eigenen Geschirren billig ansahren kann, kann man dort „Eigenheime" erlangen, die anderwärts erheblich größere Summen er fordern. Wasserleitung und elektrisches Licht sind vor handen. Die Eisenbahn und die elektrische Bahn Dresden- Cossebaude stellen die Verbindung mit Dresden her. Prospekt versendet die Verwaltung unentgeltlich. — Der Alte Tierschutzvcrein, Auanstusstraße 0, schreibt uns: Eine oft gerügte und immer wiederlchrendc Erschei nung ist cs, daß bei eintretendem Wohnungswechsel die Hauskatze vielfach zurückgclassen wird. Mag das nur. aus Raummangel in der neuen Wohnung oder anderen Gründen geschehen, jedenfalls ist cS eine Gefühllosigkeit, denn die ans Hans gewöhnte Katze wird dadurch hernm- gcstoßcn und dem Verhungern prcisgegcbcn. Wir bitten daher diejenigen, die ihre Hauskatze abschasfrn wollen, uns zu benachrichtigen, damit die Tiere abgcholt und nach unserem Tierasyl, Tanncnstraße 10. zur weiteren Verpfle gung gebracht werden können. — Im Erholungsheim vom Noten Kreuz in Loschwitz waren in den letzten Wochen fleißige Hände tätig, um Hins nnd Hof zu säubern und alle Räume des traulichen Wohn hauses zur Aufnahme seiner Gäste vvrzubereitcn. Zn Be ginn des Frühlings ist nun alles fertiggestcllt. Wer daS Verlangen fühlt nach den meist im Zimmer verlebten Wochen des Winters sich in Gottes freier Natur Erholung zu verschaffen, dem kann der Aufenthalt in dem Erholungs heim nicht dringend genug empfohlen werden. Wer hici weilt, atmet dieselbe reine, ozonreiche Luft, die Unzählige von nah und fern nach den Höhen von Weißer Hirsch zieht, und hat Gelegenheit, in dem großen Garten nnd an schließenden Parke das Erwachen der Natur zu beobachten. In dem abseits des großen Verkehrs — Wundcrlichstraße 8 — gelegenen Erholungsheime ist alles vereinigt, was ge eignet ist. die ermatteten Lebensgeister zu neuer Frische zu erwecken. Die Fra» Oberin ist eifrig bemüht, den Wün schen ihrer Gäste gerecht zu werden und sorgt durch eine anerkannt gute Verpflegung bei mäßigen Preisen für das leibliche Wohl. — Veränderung in Lehrerstellcn. Dresden l: der Tir.ltor der 2. BczirkSschule E. M. Trcnkler als Direktor der 1. Bürger schule, der Oberlehrer ln der 8. Bürgerschule F. I. E. G ä rI » cr als Direktor der IN. Bezirksschule der Oberlehrer a» der 17. Be- zirkSschule B. W. G c b l als Direktor der 2. Bezirksschule: E. M. Teubner, zuletzt Studierender der Pädagogik, sowie die Hilfs lehrer B. A. Arnold, H. P. König, H. K. A. .>t rencr, G K. Leuncr, K. M. Lindner, H W. N a 11 n d 0 r s. I. -r. H. P ö I s ch t ck, F. W. We11höser und die <1iIsSlehrerin L. K. Schubert in Dresden als ständige Lehrer bc;u>. Lehrern» an den cranaclischen Volksschulen daselbst D A'. 0 a r l, M. :>! 0 a <l, W. I. Schulze als ständige NadelarbettSIehierinnen an diescn Schulen. — Dresden II: der Vikar A. l'. B c n c d i r in BraunSdors als ständiger Lehrer daselbst, die Hilfslehrer E. ?l. B c l l in a n n in Miihlbach-Häsclich als ständig-i Lehrer in Zaucke rode, R. O. Börner in Weii.cnborn »iS ständiger Lehrer in Deubcn. — Dresden III: die Lehrer K. A. Friedet in Pleista alS Kirchschnllclirer in Kleinröhrsdors, L. E. -H ä s n c r in Nensalza als ständiger Lehrer an der Vrüdcranstalt mit RcttnngShauS in Moritzbnrg: die Hilfslehrer I. R » g n st i n in Leppersdorf als ständiger Lehrer in Paovritz. F. tz. Görner in Wurzen als ständiger Lehrer in Klotzsche, K H. tz. S t e! e s e I d in Frankcnberg als ständtner Lrhrcr in Naundorf. Binnenschiffahrt z» seiner diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung zusammen, »m z» einigen wichtigen, dir Schiffahrt interessierenden Fragen Stellung zu nehmen. Generalsekretär Rag 0 ezy erstattete den Bericht über die Tätigkeit des Vereins, der besagt: Das Jahr 1010 war für die BInnknschissahrts-Intercssenten ein be- wcgtcs, da eine Reihe von bedeutsamen Fragen die Oessent- lichkeit beherrschte. In der vordersten Linie stand hierbei die Frage der S ch i f f a h r t s a b g a b e n, hinsichtlich deren in einem neuen Gesetzentwürfe neue Richtlinien ausgestellt wurden. War es schon bemerkenswert, daß der. mit guten Gründen gestützte Widerstand einer Reihe von Bundesstaaten ohne äußerlich ertennbare Schwierigkeiten von Preußen beseitigt wurde, so überraschte in noch höhe rem Maße die angewandte Methode der Gewinnung der Widerstrebenden. Ebenso überraschte auch die andermeire Begründung »nd Benennung des Gesetzentwurfes, ver aber auch in dem neuen Gewände und in den neuen Be gleitumständen nichts nii Ansehen oder Beliebtheit ge ivvnnen hatte. Das Mißtrauen in die Richtigkeit der anj- gestellien Grnndsätze und in die Verwirklichung der ge steckten Ziele mit den gewollten Mitteln erfüllte vielmehr selbst die bedingte» Anhänger, so daß innerhalb des Zentrnlvereins, wie sich später im Januar ION bei der Abstimmung zeigte, die Zahl der nicht unbedingten Geg »er verschwindend gering war gegen die der unbedingten Gegner. Also trotz der vielfach am Gesetzentwürfe vai- genommenen Verbesserungen war die Beivciskraü der bei gegebenen Gründe nur schwächer geworden. Ein eigen artiger Vorgang, bezeichnend für die Unterlagen, ans denen das neue Ziel, „Ausbau der deutsche» Wasserstraßen", ansgebaut werden sollte, bezeichnend für die Struktur dei Vorlage selbst, die niemanden ganz befriedigte, die meisten aber stutzig machte durch die Gaben, die vereinzelt ausge streut wurden und durch die vielen nnersüllien Per--' sprcchnngen, die nun im dunklen Schoße der Zukunft der Zmcckverbniide liegen solle». Wenn sich nn» auch nach den Kommiisionsverhandlnngen im Reichstage trotzalledem günstige Aussichten für das Zustandekommen des Gesetzes eröffnen so werden doch seiner Inkraftsetzung Schwierig keiten im Wege sichen, die zu überwinden weder der ge schicktesten Dialektik, dem eisernsten Willen, der weil herzigen Geschenklanne cs bisher gelang: die Widerstände der Auslandsstaatcn, deren Rechte man dem Namen nach wahren wollte, deren Zustimmung man so oder so er langen zu können geglaubt hatte. Und so wird mvbl. wenn der Reichstag die Forderung, daß die Eniführmig der Ab gaben auf allen deutschen Strömen mir gleichzeitig er folgen darf, zu der seinigen macht, noch geraume Zeit ver gehen, bis die Inkraftsetzung der neuen Vorschriften er folgen kann, bis die neuen Belastungen für Handel, In dustrie und Schisfahrt in Wirksamkeit treten. Eine wenig tröstliche Aussicht an sich, aber immerhin ein Aufschub. Möglicherweise treten auch in der so gewonnenen Zeit Um stände ein, die die großen Gefahren zu mindern vermögen. — Es wurde einstimmig eine Resolution angenvm men, wonach an die verbündeten Negierungen das drin gende Ersuchen gerichtet wird, ihr gesamtes der 10. Kom mission des deutschen Reichstags vvrgelegtes Material be treffend den Gesetzentwurf über die Erhebung von Ab gaben auf Wasscrstrasien sofort der Ocsfentlichkeit zugäng lich zu machen. Es wird Einspruch dagegen erhoben, daß über eine derart wichtige Frage vom Reichstag Beschluß gefaßt werden soll, ohne daß den beteiligten Kreisen Ge legenheit gegeben werde, dazu Stellung zu nehmen. Damit war die Tagesordnung erledigt und die Sitzung wurde von dem stellvertretenden Vorsitzenden Geh. Kommerzienrat Tonne iMagdeburgs geschlossen. ksupweuammlung Her Lenttalvereinz kür SiinieiuclMMt. Unter zahlreicher Beteiligung seiner Mitglieder trai am Donnerstag tm großen Saale der Berliner Handels kammer der Zcntralverein für deutsche ?reimen und klLarr-Lothringen. Das preußische Abgeordnetenhaus hatte am Donners tag seinen großen Tag. Herr v. Heydcbrandt erklärte im Namen der dcutschlonservativen Partei der preußischen Regierung sein „Unannehmbar" z» der elsaß-lothringischen Vcrfassnngsvorlage. Der Redner sprach als Preuße, und so gemäßigt er in der Form blieb, um so bestimmter war seine Stellungnahme, und er wird sicher bei den meisten nationalgcsinnten Deutschen Beifall finden mit s.'inen Schlußworten: „Tic Regierung darf sich keiner Täuschung hingebcn, daß daS was ich mit aller Mäßigung, aber, wie ich glaube, auch mit aller Entschiedenheit gesagt habe, in tausend patriotischen Heizen wiederklingt." Was der Reichskanzler dem konservativen Führer entgegenhielt, war wirklich nicht überzeugend, eine Widerlegung der von konservativer Seite vvrgcbrachten Einwäiidc mißlang ihm gänzlich, so daß ihm zum Schluß nur vereinzelter Beifall — von der Linken gezollt wurde, wie ja überhaupt seine Beliebtheit dort nach einem Ausspruch einer nationallibe- ralen Zeitung in „geometrischer Progression" gestiegen ist. Die F r c i k v n s c r v a t i v e n schlossen sich den Ausführun gen des konservativen Redners durchaus an, und merk würdigerweise erklärte der n a t i 0 n a l l i b c r a l e Redner Dr. Frtedberg, „es wäre vielleicht glücklicher ge wesen, die Machtmittel, über die wir diesem wich tigen Grcnzlande gegenüber verfügten, nicht zu schwä chen". Dr. Friedberg zog aber nicht den richtigen Schluß ans diesem sehr richtigen Satz, nämlich infolgedessen die Vorlage abzulchncn, sondern er trat für die Vorlage ein. Die Debatte hat jedenfalls die nötige Klarheit geschaffen. Kommt 'die Vorlage zustande, so geschieht das unter dem energischen Widerspruch gerade derjenigen Parteien, deren Urteil die Regierung in nationalen Fragen aus keine» Fall unberücksichtigt lassen sollte. Dahin geht auch die Meinung der ganzen rechtsstehen den und rechtsnationalliberalcn Presse. Sv schreibt die „Post": „Im ganzen möchten mir den Eindruck der heutigen Verhandlungen dahin zusammenfassen: Die beiden kon servativen Parteien haben sich durch ihr heutiges Vorgehen den Dank und die Anerkennung aller guten Preußen erworben. In diesen Kreisen wird man cs als eine Erlösung empfinden, daß endlich einmal in so ernster und würdiaer Weise an der berufensten Stelle den Besorgnissen Ausdruck verliehen worden ist, die seit Wochen die preußischen Herzen bedrücken. Der Neisall aber wird sich ans das Königreich Preußen nicht beschränken, nein, er wird sich weiter sortpflanzcn nach Sachsen und Württemberg, wo erfreulicherweise die bedeutendsten Preßorgane ebenfalls gegen das Zurückweichen Preußens sich ansgesprochen habe». Er wird nicht zuletzt aufgenom- mcn werden bei jenen wackeren Dcutschci» im Reichslande, die seit Wochen »ns beschwören, gegen alle weiteren Zu geständnisse Stellung zu nehmen. Leider haben die von wahrer Vaterlandsliebe »nd hohem Pflichtgefühl getrage ne» Reden es nicht vermocht, die Stellung der Reick,s- regierniig sofort zu beeinflussen, aber sie werden darum nicht 0 y n e Nach iv irku n g bleiben. Es ist zu hossen, daß bald ein „so weit »nd nicht weiter" erschallen wird und daß die Gegner der Entrechtung Preußens im Aus schuß neue Kraft »nd Mut z» tapferem Ausharren finden. Denn cs bleibt dabei, was Freiherr v. Zedlitz zum Schluß noch in einer persönliche» Vemerkuiia mit erhobener Stimme ausführtc: „Die Verleihung von Bundesrats- stininicn an die Reichslandc, die wohl gegen, aber nicht für Preußen abgegeben werden dürften, ist die erste Ab bröckelung an der Vormachtstellung Preußens."" Der offiziöse Telegraph bringt folgende Erklärung: „Nach einem telegraphischen Bericht über die Sitzung des elsaß-lothringischen Lande öansschusjeö vom 22. März hat sich an die in elsaß-lothringischen Zeitungen enthaltene Wiedergabe einer Erklärung, die der Staats sekretär des Innern in der Sitzung der Reichtztagökom- mission über den Vcrsassungsentwurs für Elsaß-Lothringen am 21. März dahin getan haben soll, daß aus dem Lande bisher noch nie der Wunsch nach voller Auto nomie aeänßert worden sei, eine erregte Debatte ge» ^ r?' ,/!
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