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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110405016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911040501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911040501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-05
- Monat1911-04
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1911
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lün In de» Ecken des Saales befanden sich geschmackvolle Arrangement- au- .irstgen. frisch aus dem Walde gebrachten Farnkräutern. Großmama Leldeu konnte ganz ruhig sein — es war sür alles gesorgt: die junge» Leute. au, eifrigsten Stör», waren mit dem Beenden der hübschen De- leiitivu veichastigt. Nora hatte sich um diese das meiste Berdtens, erworben. Kurtius slauü aus einer kleinen Treppe und nagelte die letzte» Festons au Haldegg wartete mit sichtlicher Ungeduld, bis der ,freund von seinem er höhten Standpunkt herabgestiege» war. »nd trat dann rasch aus ihn zu. „Aus in Wort." sagte er. und seine» Arm in de» des Freundes legend, zog er ihn n! die nächste Fensternische. Ginevrg. die. einen Berg »roher, srijch aus der Wiese gepflückter Matz Iirl'che» im Arm, gleich daraus, unbemerkt vo» den beiden Herren, an der Fenster, uischc vorbeiging, vernahm, wie Haidegg erregt — was doch sonst gar nicht seine -'fit war sagte: „Gut. bis heute nach dem Kotillon gebe ick, Dir Zeit: aber venu Du dann noch zögerst, mache ich selbst rin Ende." ..Unbesorgt." erwiderte Kurtius. »scheute mir nur noch die wenigen Stunden." „Es sei," entgegnete der andere. lieber Ginevras reizendes Gesicht glitt ein Schatte»: ein Zug eiserner Entschlossenheit grub sich um ihren hübschen Mund. „Und sollte ich betteln gehe» — über die braune Heid', mein Menschenrecht lasse ich mir nicht rauben," murinelte sie. S. Kapitel. FÄ war harr und mir sträubt' sich daS Haar und die Liimine versagte. siloras Toilette zu». Fest behänd in einer schwarzen »reppbluie. die sie u einein Rock von siuinpscm Schwarz trug. Als einzigen Schmuck nestelte sic ein paar weihe Rosen in ihren Gürtel. Sie empfand es heule ganz besonders ärmer, unter Fremde» zn sein. Bange Sehnsucht nach ihrer toten Multer über, uni sie. und ein gualender Schmerz pochte in ihren Schläfen. Am liebsten hätte >e Frau von Seiden gebeten, dem Fest seiubleiben zu diirsen, aber sie sprach iieie Bille nicht aus, denn ein Gedanke trieb sie dazu, trotz ihrer Berstimmung in die Salons lünuulerzugehen Die Menschen dort lockte» sie im allgemeinen nicht, ihr Trauerkleiö vastle auneröem nicht Hilter die prilnkenden Baltlvilctten, aber sic wollte gehen, ein stiller Winkel winde sich drunten sür sie finden. Bon dort ans wollte ne ungestört beobachten, ob die Bermutung. welche ihre Gedanken beherrschte, aus ihre Einbüdungskrasl zuruckzntühren war oder nicht. Gros, inama ivar seliensest davon überzeugt, da» außer dem drohenden Gewitter auch etliche Berlobungen sozusagen in der Lust lägen. Eine Andeutung über diesen Punkt mar ihr vorhin 'Bora gsgenuber enischlüvft. Bora war viel zu gut erzogen, als das, sie sich eine iiengierige Frage batte zu schulden kommen lauen, aber sie dachte immerfort darüber nach, warum e> gerade Bote Fssiiigeu war. Sie Leide» zur zweite» Mutter seines Kindes ,i «seriellen. Freilich, Großmama kannte ja ibren Loh» bester: nnü doch — Bora wollte es nicht glauben, das, seine Wahl gerade ans diese Frau gefallen war. .Eine schlafende Seele", Hane er non Bose einmal gesagt: vielleicht dünkte es >u» eine begehrenswerte Ausgabe, diese Seele zu wecke»? Boie war stets freund- sich gegen Bora gewesen, aber lrundem stand der Entschluß des jungen Mädchens »eil: zog Bose Finngen als innae Herr«» in Seidenbaus ein, io ging sie, Nora, -bieder in nrue, »iibekannie Berhälnnsie hinaus, wiedrr unter Fremde. Sie hätte weinen mögen bei dem Gedanken daran, abrr sie fand keine Tränen und stand am Fenster ihres Zimmers und schaute mit brennrnden '.'tilgen in das Land hinaus, aus das sich drr Abend langiam herabznsrnken begann. Bor turzem ivar der Seldenhaussciie Landauer, der Frau ütvmrr und ihre Tochter abhvlen »ollle, leer von der Bahustaiivn zurückgekehrt. Allerdings brachte Anders eine an Frau von Lrldru gerichtete Depesche mit: „Falsch aus- a.stiegcu. Kummen ver Post aus W. Frau Konsul Bumer." „Die aute Bvmer hatte immer das Eisrubahnsirbrr," sagte Grosimama. .Zc> nünftigenueiie hat üe aus W- auch unserem Staliousches depeschiert und >!,u gebeten, ihren Koiser Anders einzuhä.udigen. So sindrn dir Damen ihre Toiletten vor. Bora hat nun ihre Ueberraschung ein bisiche» später." Für acht Uhr waren die Gäste geladen — dir criien Eaulpagen mußten Ueich eilurrsfeii. Die Schwüle der Witterung nahm pp» Stunde zu Stunde zu. JvLer Windhauch war erstorben; es war. als ob dt« Natur be» Atom und aus etwas, das etntreten mutzte, wartete. Die Herren, unter ihnen auch Onkel Hans in etnem etwa- altmu-tschen Krack, waren bereits tm kleinen Empsangssalon versammelt. »Heute gibt cs noch Donner und Blitz die schwere Menge," sagt« lvntel Hans, mtt auf dem Bücken gefalteten Händen aus uud ab schreitend. Nun kamen die Damen — nutzer Nora. G nevra war tu Wettz gekleidet, Rose in die Farbe, die ihr Name be. zeichnete. Sie sah etwas blatz aus: als jedoch Haldegg aus sie zutrat mit Ler Frage, ob die Migräne, die sie vorhin bei Tisch gehabt, vorüber sei, da erwiderte sie mit etnem schwermütigen Lächeln: „Man übt sich schltetzltch auch tm Ertrage» von Schmerzen." Haldegg wurde einer Antwort überhoben, denn die allgemeine Aus- merksauikeit richtete sich ans die Postkalesche, welche unter Hellem Glockengeläute vor die Stampe des Hauses rasselte. Kurttus hatte zum Fenster hmauSgeschaut — nun eilte er auf seinen Freund zn mit einem Gesichtsausdruck, in dem sich Schreck und Uebermnt stritten. „Allmächtiger!" raunte er, „die Konsul Römer!" Haldegg bllckte tl», verständnislos an: „Uud was weiter?" „Mensch, so begreife doch, wir kennen einander, der alte Drache und ich! Jetzt singe ich mit dem Bcttelstudenteu: „Schicksal, schlag' nur zu — wir wollen sehen, wer stärker ist — ich oder du!"" Einer unheilvollen Gewitterwolke gleich, obzwar ihre Züge ein kramps- Haftes Lächeln trugen, betrat die Fra» Konsul die Halle. Als sie sogleich erfuhr, das, ihr Koffer da sei. besänftigte sich ibr Gemütszustand. Sie ließ sich von Seiden die Treppe hinaussühren, gefolgt von ihren Töchtern, die tn ihren grauen Reisekleideri, verzweifelte Aehnltchkeit mit Motten hatten. Droben an der Treppe standen Frau von Seiden, Rose, Gineora und die beide» iungeu Herren. „Da es doch sei» mutz, dann lieber seht gleich, ehe das ganze Kirchspiel versammelt ist," flüsterte Kurtius Haldegg zu und straffte dabei seine Gestalt zu ihrer vollen Höhe empor. Nun erfolgte eine allgemeine Vor stellung. „Herr Doktor Kurtius." sagte Leiden. Fra» Konsul glaubte, sich verhört zu haben. Mit einem holdseligen Lächelt» streckte sie dem Inngen Manne ihre Hand entgegen: „Mein lieber Baron Haldkgg, es freut mich aufrichtig. Sie hier zu tresser«. Wir iahen einander zuletzt vor ein paar Fahren auf der Ausstellung in Riga. Damals waren Sie noch aktiver Offizier." „Allerdings, gnädige Frau." erwiderte zum »„gemessenen Erstaunen der Selüenschen Familie der Augcredete. „Fch betrachte es als einen Vorzug, Sic hier begrützen zu können." Frau von Selben Nichte mit den Augen instinktiv nach einem Sessel. Die Ueberraschung hatte sic sprachlos gemacht. „Aber ich begreife nicht —", begann der Hausherr, doch GtnevraS bisher fast »nzertrennlichor Begleiter irat auf sie. deren Augen mit einem halb er schrockenen, halb glücklichen Ausdruck au> ihm ruhte», zu. ergriff ihre Hand, zog sie an seine Lippen und tagte: „Drin Better Göv, Gineora. bittet Dich, ihm sein Eindringen unter dem Name» seines Freundes zu verzeihen." Unter dem allgemeinen Ausbruch der Ueberraschung — Grotzmama hakte »un ihre Sprache wieder — flog Gincvra, ohne Göv einer Antwort zu würdigen, die Treppe binab. Fhr ivar es einerlei, wobiu sie eilte. Sie strebte nur fort von de» anderen, um mit ihrer Beschämung allein zn »ein. Fedoch in der Halle, am Flitze der Treppe, stand mit ausaebreiteten Arme», »m Gincvra am Weiter stürmen zu verhindern, Onkel Hans. Er führte die sich nur schwach dagegen Sträubende in sein Zimmer, das z» ebener Erde lag. „So," sagte Onkel Hans, die Tür hinter sich und Ginevra schließend, „jetzt weine Dich zuerst mal aus und dann last vernünftig mit Dir reden." „Fch will gar nicht weinen — in die Erde sinken will ich." „Dahin kommen wir seinerzeit allesamt," bemerkte Onkel Hans gelassen. „Was ist bei der Lache, die eben passiert, eigentlich Großes? Kann's mir denken, wie es gekommen. Götz ist eben ein echter Haldegg. Eure Art verträgt keinen Zwang. Und hättest Du ihm nicht gefalle», in hatte er die Maske nach ein paar Tagen abgelegt und ciniach gesagt: „Fch vfcise ans die ganze Erbschaft und will lieber Holz hacken, wenn ich'§ zu nichts anderem bringen kann durch meine ehrliche Arbeit." Siehst D», Kind, er wollte Dich erst kennen lernen. Ganz un- Mr ErMprckii-AMM wird eine weitere Woche fortgesetzt. Veranlassung hierzu gibt der starke Andrang der Hausfrauen, die sich vom Wohlgeschmack des richtig zubereiteten Kathreiners Malckassce überzeugen wollen. Ge schäfte, in denen nusgeschänkt wird, werden wie bisher durch Plakate kenntlich gemacht. .Kathreiner Malzlaffee-Fabriken. I LL« t^r'iiii-IrvIlKt«»!!«»» von 5 bis »un Mk. üötüI'IIl'^öÜöli'^All'ällöll, leicht zu lüsten u. aufzuztipfen. ^slüfm-klllttlissi'-llirrsii. L M vL L»' Hötük!Ii"^öI!ll1ö6l(ö, best« Schafwolle, molligste aller Decken. 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